Sonntag, 18. Dezember: Spione in Geschenkpapier

Luca Weber spielt an Heiligabend auf einer zwölfsaitigen Akustikgitarre eigene Songs und Weihnachtslieder in der BÜCHER-HEIMAT.

An Heiligabend neue Saiten aufziehen…

Da sind wir schon am vierten Advent angekommen, an diesem Sonntag, 18. Dezember. Und selbstverständlich wünscht die BÜCHER-HEIMAT allen einen besinnlichen Adventssonntag – selbst wenn noch nicht alle Geschenke zusammen sind. Aber da hat man ja noch eine Woche, in der unsere Mitmach-Buchhandlung wie gewohnt geöffnet ist.

In aller Regel sind die Vormittagsstunden an Heiligabend in den Geschäften Hektik und Stress pur. Zumal, wenn die große Bescherung wie in diesem Jahr auf einen Samstag fällt. Dagegen ziehen wir in der Herzog-Wilhelm-Straße 64c ganz neue Saiten auf.

Ohne Frage wird es zwar auch in der BÜCHER-HEIMAT etliche Kundinnen und Kunden geben, die auf den letzten Drücker zur Geschenke-Jagd starten. Aber nur Stress, da will die „Mitmach-Buchhandlung“ voller Überzeugung nicht mitmachen: Luca Weber, der zusammen mit Rolf Köhlert schon den musikalischen Rahmen beim Start der BÜCHER-HEIMAT setzte, wird am Samstag, 24. Dezember, auf der zwölfsaitigen Akustik-Gitarre (…finde den Fehler auf unserem Bild oben…) spielen.

Mit Liedern aus seinem Repertoire und selbstverständlich auch mit Weihnachtsliedern wird er von 10.00 bis 11.30 Uhr etwas Fest-Stress von seinen Zuhörern nehmen und für die jüngsten Besucher der BÜCHER-HEIMAT die Wartezeit auf den Weihnachtsmann „überspielen“. Wer mitsingen will, aber nicht textsicher ist greift zu „Reclams Hausbuch zur Weihnachtszeit“ und erhält einen „idealen Begleiter für eine stimmungsvolle Advents- und Weihnachtszeit“. Inklusive der bekanntesten Lieder und – quasi als Zugabe – Geschichten und Gedichte und Rezepte.

Eine andere Buchempfehlung hat selbst für einen Computerfan wie mich einen eher gruseligen Hintergrund. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik ebenso wie die Bundesnetzagentur warnen vor „Spionagegeräten“, die sozusagen als Geschenk getarnt in unsere immer smarter werdenden „Homes“ Einzug halten. Irgendwie fällt mir dazu nur Aldous Huxley und sein Roman „Schöne neue Welt“ ein.

Es sind beileibe nicht mehr allein Smartwatches und Uhren, GPS-Tracker oder Webcams, die unsere Bilder und Daten in die weite Welt senden können. Saugroboter, Autoschlüssel, Spielzeugautos und -puppen, Wecker und Wetterstationen zählt die Bundesnetzagentur als mögliche digitale Superspione auf, die wir uns auch noch selbst ins Haus holen.

Wer partout nicht auf die unbestrittenen Annehmlichkeiten solcher Segnungen der Technik verzichten möchte, sollte sich zumindest schlau machen: Das „Handbuch Smart Home“ der Stiftung Warentest bietet Informationen zu Planung, Technik, Kosten und vor allem auch Sicherheit.

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Samstag, 17. Dezember: Chronik & Kaffeesatz

Rückblicke auf ein noch laufendes Jahr

Samstag, 17. Dezember 2022. Heute in einer Woche ist Heiligabend, in zwei Wochen feiern wir an Silvester ins neue Jahr. In der BÜCHER-HEIMAT stach mir prompt der „Spekulatius-Effekt“ ins Auge: So sicher wie die Schoko-Weihnachtsmänner schon im Herbst marschieren, so verlässlich kommen die Jahresrückblicke auf den Büchermarkt, bevor das Jahr vorbei ist.

„Alles, was 2022 wichtig war“ (vermutlich ohne Dezember) verspricht „Das Jahr im Bild 2022“ und feiert sich selbst als „der Klassiker unter den Chroniken“. Was ich sehr bedauere, ist der Umstand, dass ein anderes Werk aus der Reihe keinen „Blick ins Buch“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT ermöglicht: „Das Jahr im Bild 2023“ zeigt laut Werbung auf, „was 2023 wichtig wird“. Da würde ich doch zu gern wissen, in welchem Kaffeesatz wohl gelesen wird.

So richtig viel Freude dürfte der Blick zurück auf 2022 ohnehin kaum machen. Pandemie, Ukraine-Krieg, Energiekrise, Inflation – es hat schon bessere Jahre gegeben. Vielleicht wäre es tatsächlich geraten, sich der Chronik mit einer Portion schwarzem Humor zu nähern. Dazu fordert „der satirische Jahresrückblick mit den besten Cartoons des Jahres 2022 „Beste Bilder 13“ auf. In mehr als 250 Karikaturen erklären die besten deutschsprachigen Cartoonisten satirisch das Weltgeschehen.

Heute vor 84 Jahren (1938) veröffentlichte Eric Knight in der Wochenzeitschrift „The Saturday Evening Post“ die Kurzgeschichte „Lassie“. Die kam gut an und die zwei Jahre später als Buch herausgebrachte Erzählung „Lassie und ihre Abenteuer“ wurde sofort zum Bestseller.

Als Katzenfreund hatte ich es nicht so mit dem kläffenden Collie. Und da ich nur eine Fernseh-Serienfolge pro Woche schauen durfte, stand Lassie in meiner Erinnerung in Konkurrenz zu Fury und Flipper. Wobei bei mir meist die Cartwrights auf ihrer Ranch „Bonanza“ siegten.

Mit einigen moderneren Serienstars kann ich irgendwie wenig anfangen. Was keine Altersfrage sein kann, denn viele Altersgenossen lieben die gelbhäutigen Simpsons ebenfalls. Heute vor 33 Jahren (1989) wurde in den USA wird die erste eigenständige Folge der Simpsons basierend auf Matt Groenings „Simpsons Comic-Kollektion“ ausgestrahlt.

Als Sexualität-Ratgeberin und als Erotik-Geschäftsfrau erwarb sie sich den Ruf als „Mutter Courage des Tabubruchs“ und gilt als eine der Wegbereiterinnen zu einer offeneren und freieren Gesellschaft: „Beate Uhse“ eröffnete heute vor 60 Jahren (1962) In der Angelburger Straße 58 in Flensburg den ersten Sexshop der Welt. Pünktlich zum Fest der Liebe…

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Freitag, 16. Dezember: Weihnachtspullover

Ein Fest für Strick-Fans

Fanden Sie auch mal einen Motiv-Pullover total witzig – und haben sich damit zum Clown gemacht? Am heutigen Freitag, 16. Dezember 2022, wäre Zeit für eine Neuauflage. Es ist der „Tag der hässlichen Weihnachtspullover“ (Ugly Christmas Sweater Day), ein verrückter US-Import mehr.

Strickwaren sind seit jeher ein beliebtes, weil individuelles Präsent. Speziell für Weihnachts-Pullover habe ich kein Buch gefunden, „Dein Pullover-Design“ aber soll „mit Mix & Match“ helfen, den „neuen Lieblingssweater“ stricken. Einen eigenen Charakter weist „Die Strickschule für Potterheads“ auf, „magische Strickprojekte für Groß und Klein mit den beliebtesten Motiven im Hogwarts-Style“.

Für jemanden, dessen handarbeitliche Kunst sich im Häkeln von Luftmaschen erschöpft, ist die Vielfalt an Strick-Ratgebern überwältigend. Vielleicht versuche ich mich doch nochmal in dieser Kunst. Zu wenig Zeit ist eine untaugliche Ausrede, schließlich gibt es „Chunky Knits – das geniale Schnellstrickbuch“: „stricken mit dicken Garnen“. Kommt mir irgendwie geschummelt vor…

Wenn wir schon beim Thema Mode sind: Heute vor 76 Jahren (1946) richtete der Modeschöpfer Christian Dior in Paris sein eigenes Atelier ein. Und wer könnte besser über Christian Dior schreiben als Christian Dior: „Dior und ich“ heißt die Autobiographie des genialen Modeschöpfers.

Heute vor 23 Jahren (1999) erhielt Günter Grass den Nobelpreis für Literatur. Ich war nie ein Fan, habe selbst „Die Blechtrommel“ eher pflichtbewusst in der Schule gelesen. Aber vermutlich fehlt mir der Sinn für „munterschwarze Fabeln“. Denn genau diese würdigte die Nobelpreis-Jury: Grass habe „in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet“.

Zum Schluss noch zwei Literatur-Geburtstagskinder: Am 16. Dezember 1775 kam Jane Austen zur Welt. Vor allem ihre Romane „Stolz und Vorurteil“ und „Emma“ zählen zu den großen Klassikern der englischen Literatur.

Ein Film ist sozusagen das Sahnehäubchen auf dem Schaffen des britischen Science-Fiction-Schriftstellers Arthur C. Clarke, der heute vor 105 Jahren (1917) das Licht der Welt erblickte: Er schuf die Romanvorlage und zusammen mit Stanley Kubrick das Drehbuch für „2001 Odyssee im Weltraum“. Die komplette Saga enthält vier Romane in einem Band, ist „eine Reise in die Unendlichkeit“ und reihte Clarke neben Isaac Asimov und Robert A. Heinlein in die „Big Three“ der englischsprachigen Science-Fiction ein.

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Donnerstag, 15. Dezember: Weihnachtsbäume

Von lichterloh bis immerwährend

Wer an diesem Donnerstag, 15. Dezember 2022, überlegt, dem „Tag des Weihnachtsbaums aus Büchern“ Genüge zu tun, sollte genau überlegen, welche Lektüre bis zum Dreikönigstag am 6. Januar entbehrlich ist. Mir sind (auch wenn ich die Nadelei hasse) die traditionellen Tannenbäume lieber.

So ganz einfach scheint das Leben als Christbaum aber auch nicht zu sein. „Die Geschichte vom traurigen Weihnachtsbaum“ erzählt Bestsellerautor Sebastian Fitzek, der gemeinsam mit Gerlinde Jänicke tätig wurde. Ganz sicher weniger nervenzerfetzend wie seine Thriller, der traurige Tannenbaum ist für Kinder ab 4 Jahren. Ein weiterer Titel verheißt nichts Gutes, auch wenn „Lichterloh“ Geschichten unterm Weihnachtsbaum verspricht.

Noch ist die festliche Wohnzimmerzierde bei den allermeisten vermutlich gar nicht im Einsatz. Dennoch könnte man ja schon mal „80 Ideen zum Inspirieren und Nachmachen“ für den „Dekotraum Weihnachtsbaum“ studieren. Für alle, die es nachhaltig wollen, gibt es Profi-Tipps für die Auswahl und Pflege im Topf: „Mein immerwährender Weihnachtsbaum“.

Heute vor 114 Jahren gründete Melitta Bentz zusammen mit ihrem Mann das Filtertüten-Unternehmen „Melitta“. Der Gatte Johannes Emil Hugo Bentz wurde übrigens 1873 in Clausthal-Zellerfeld als zwölfter Sohn des Schulrektors geboren. Er und seine Söhne Willy und Horst  waren die ersten Mitarbeiter. Nachzuhören in „Erfinderinnen – Frische und Geschmack Melitta Bentz und der Kaffeefilter“ (MP3-Hörbuch zum Download).

Es ist zugleich der teuerste und kommerziell erfolgreichste Film aller Zeiten: Am 15. Dezember 1939 wurde in Atlanta das nach einem Roman von Margaret Mitchell produzierte Filmepos „Vom Winde verweht“ uraufgeführt. Zehn Oscars gab es zum kommerziellen Erfolg noch obendrauf.

Vom erfolgreichsten Film zum meistgespielten Popsong der Weihnachtszeit: Epic Records veröffentlicht heute vor 38 Jahren (1984) das von George Michael komponierte Stück „Last Christmas“ der Popgruppe Wham!. Für musikalische Masochisten, denen die alljährliche Radio-Dröhnung nicht reicht: „George Michael & Wham!-Last Christmas The Origin“ (Audio-CD).

Freude in der Harzer Nachbarschaft am 15. Dezember 1994: Die Altstadt von Quedlinburg kommt auf die UNESCO-Weltkulturerbe-Liste – zwei Jahre nach dem Erzbergwerk Rammelsberg und der Altstadt von Goslar. „Quedlinburg – Der Stadtführer“ wird als „Führer durch die Weltkulturerbe-Stadt“ angepriesen.

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Mittwoch, 14. Dezember: Ein affiger Tag

Von Geschenken, Schneekugeln und Primaten

Heute ist Mittwoch, 14. Dezember 2022, in zehn Tagen ist Heiligabend, Zeit für den letzten „Geschenke-Alarm“. Und allen, die noch an ihrem Wunschzettel schreiben, sei ein Buch ans Herz gelegt: „Erfolgreich wünschen 3.0“ verspricht „sieben Regeln wie Träume wahr werden“.

Heute ist aber auch der „Tag der Schneekugel“. Initiiert hat diesen einer der Web-Aktionstage-Kalender, die wohl die Sorge umtreibt, an einem Tag mit nur zwei Albernheiten auskommen zu müssen. Vom Titel her gut passen würde „Das Schneekugel-Desaster“ (eBook). Der Untertitel „Und das alles nur für einen Kuss“ deutet allerdings schon an, dass es mehr um eine Teenie-Romanze geht.

Eine der ältesten dokumentierten Schneekugeln stammt von der Pariser Weltausstellung von 1878. Darin trotzte ein Mann mit aufgespanntem Regenschirm dem Wetter. Etwa zeitgleich ließ sich der Wiener Erwin Perzy, die „Glaskugel mit Schnee-Effekt“ patentieren. So gesehen befindet sich das „Wiener Schneekugelmuseum“ (ext.) am rechten Fleck.

Wir begehen heute zudem den „Internationalen Affentag“. Laut Wikipedia ein „inoffizieller internationaler Feier- und Gedenktag, der Affen, Halbaffen, Menschenaffen und andere nichtmenschliche Primaten zum Gegenstande hat“. Da kann man, gerade als Familie, zu einer schön bebilderten Lektüre greifen: „Das Affen-Buch“ lädt zum „Besuch bei Primaten aus aller Welt“ ein.

Heute vor 50 Jahren (1972) verließ mit Eugene Cernan, Kommandant der Apollo 17, der vorläufig letzte Mensch den Mond. Ein neuer Anlauf wird gerade mit der NASA-Mission „Artemis 1“ vorbereitet. Das „Projekt Apollo“ beschreibt die erste Serie der Mondlandungen.

Ein großartiges Buch, ein ebenso großartiger Film: am 14. Dezember 1946 wurde Carl Zuckmayers Drama „Des Teufels General“ in Zürich uraufgeführt. Sehr zu Recht ziert das Titelbild sowohl der Buches wie auch der DVD mit dem Käutner-Film Curd Jürgens, der den Luftwaffengeneral Harras in unnachahmlicher Weise gibt.

Und dann wurde heute vor 75 Jahren ein Fußballstadion eröffnet, das eher ein Fußballtempel ist: Am 14. Dezember 1947 öffneten sich in Madrid die Pforten des Nuevo-Chamartín-Stadions, das auf den Tag genau sieben Jahre später zu Ehren des ehemaligen Fußballspielers und Vereinspräsidenten Estadio Santiago Bernabéu umbenannt wird. Nirgendwo sonst kann „eine Reise durch die Welt der Königlichen“ besser starten und den  „Mythos Real Madrid“ nahebringen.

Vor fünf Jahren (2017) startete die achte Episode der Science-Fiction-Filmreihe „Star Wars: Die letzten Jedi“ in den deutschen Kinos. Da hatte ich schon lange aufgegeben, alles zu verstehen. „Star Wars – Die offizielle Geschichte“ bietet laut Verlagswerbung eine „atemberaubende und reich bebilderte Reise durch über 40 Jahre Star Wars-Geschichte voller Insiderwissen“.

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Dienstag, 13. Dezember: Ein Lichterfest

Zwei Könner mit spitzester Feder

Ein Lichterfest feiern an diesem Dienstag, 13. Dezember 2022, die Schweden, Allerdings ohne Feuerwerk und Party, sondern eher ruhig mit vielen Kerzen. Der Gedenktag der heiligen Lucia war in Schweden vor der Einführung des Gregorianischen Kalenders im Jahr 1752 lange der kürzeste Tag des Jahres, an dem die Wintersonnenwende gefeiert wurde. Die steht nun aber erst am 21. Dezember an.

An zwei großartige Zeichner, von denen der eine auch noch ein ebenso großartiger (satirischer) Dichter ist, sei heute erinnert. Am 13. Dezember 1934 erschien die erste „Vater und Sohn“Geschichte aus der Feder von e.o.plauen in der „Berliner Illustrirten Zeitung“. Ich habe die kurzen Bildergeschichten auch immer dafür bewundert, wie sie ohne Text die Erlebnisse des rundlichen, kahlköpfigen Vaters und seines kleinen Sohnes bei der ungewöhnlichen Lösungssuche für Alltagsprobleme auf den Punkt brachten.

Hinter e.o.plauen verbirgt sich der Zeichner Erich Ohser und verbirgt sich ein fürchterliches deutsches Künstlerschicksal.  Die oft spöttischen Spitzen in Richtung des NS-Regimes brachten Ohser ein zweifaches Berufsverbot, zuletzt Denunziation und die drohende Verurteilung zum Tod ein, der er sich durch Freitod entzog: „Erich Ohser alias e.o.plauen“ – ein deutsches Künstlerschicksal.

Zwei Jahre vor seinem Tod erhielt der Dichter, Zeichner und Maler Robert Gernhardt im Jahr 2004 den mit 25.000 Euro dotierten Düsseldorfer Heinrich-Heine-Preis. Dies sehr zu Recht und insbesondere auch für seine Satiren und komischen Gedichte und Zeichnungen in der Tradition Wilhelm Buschs.

Wer sich da einlesen möchte, kann dies ganz „zeitgemäß“ in „Weihnachten mit Robert Gernhardt“ tun. Worin auch die Frage gestellt wird: „Wussten Sie schon, dass die heiligen Drei Königinnen ihren Männern die Sache mit dem Stern, dem diese monatelang hinterherlaufen mussten, bis an ihr Lebensende nie so recht geglaubt haben?“  Passend zu den witzigsten, schönsten und nachdenklichsten Gedichte, Geschichten und Zeichnungen von Robert Gernhardt zum Fest kann zudem der Band „Erna, der Baum nadelt!“ empfohlen werden. Das „botanische Drama am Heiligen Abend“ schrieb Gernhardt zusammen mit Bernd Eilert und Peter Knorr.

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Montag, 12. Dezember: Starke Worte

Zeitenwende in der Wunderkammer

Die vorletzte Adventswoche bricht an diesem Montag, 12. Dezember 2022, an. Zumindest in einem Punkt sind wir den Japanern voraus: Wir kennen unser „Wort des Jahres“ schon, in Japan wird das Schriftzeichen des Jahres am heutigen „Tag des Kanji“ bekanntgeben.

Seit 1995 veröffentlicht die Kanji Proficiency Society (ext./jap.) im buddhistischen Kiyomizu-dera Tempel die Ergebnisse der landesweiten Abstimmung zum „Kanji des Jahres“ an diesem 12. Dezember. Das ausgewählte Kanji soll einen Bezug zu den jeweiligen Ereignissen des Jahres haben. Wer da mitreden will, studiert am besten die Bände 1 bis 3 von „Die Kanji lernen und behalten“.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (ext.) ist mit dem „Wort des Jahres“ ja schon vor einigen Tagen tätig geworden: „Zeitenwende“ rangiert ganz vorn, vor „Krieg um Frieden“ und „Gaspreisbremse“. Im vergangenen Jahr 2021, als die vierte Corona-Welle die Diskussionen beherrschte, war „Wellenbrecher“ das „Wort des Jahres“.

Ob es die Begriffe in „Die Wunderkammer der Deutschen Sprache“ geschafft hätten, erscheint mir eher fraglich. Das Buch verspricht, ein Füllhorn an „Schönheiten, Merkwürdigkeiten und wundersamen Hervorbringungen“ der deutschen Sprache über den Leser auszuschütten. Dagegen widmet sich ein „Kleines Kuriositätenkabinett der deutschen Sprache“ aus dem Hause Duden den „kuriosen Eigenarten“ unserer Muttersprache.

Ein renommierter deutscher Schriftsteller ist mir heute unter den Geburtstagskindern des Tages nicht aufgefallen. Da müssen wir uns mit einem „der besten Stilisten der französischen Literatur“ und einem „Klassiker des Romans“ zufriedengeben: Gustav Flaubert würde heute seinen 199. Geburtstag (1821) begehen.  Schon mit seinem Erstlingswerk „Madame Bovary“ sicherte er sich neben Stendhal und Balzac einen Platz im „Dreigestirn der großen realistischen Erzähler Frankreichs“.

Literarisch gesehen eher ein bis zwei Etagen tiefer rangiert ein dennoch großartiger Erzähler: James Lee Burke erblickte heute vor 86 Jahren (1936) das Licht der Welt. Der US-Amerikaner probierte sich in etlichen Jobs aus, begann schon in den 1960er Jahren zu schreiben und schaffte den Durchbruch in den 1980er Jahren mit seinen Kriminalromanen. Vor allem jenen um den Südstaaten-Polizisten Dave Robicheaux: „Mein Name ist Robicheaux“ .

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Sonntag, 11. Dezember: Erinnerungen

Die BÜCHER-HEIMAT wünscht einen frohen dritten Advent!

Das war dann mal weg

Einen schönen 3. Advent wünscht die BÜCHER-HEIMAT an diesem Sonntag, 11. Dezember 2022. Schlussspurt aufs Weihnachtsfest. Da wollen wir mit zwei Geschenktipps aufwarten, Publikationen aus und über Bad Harzburg, die eines gemeinsam haben: Beide sind reich bebildert und echte Hingucker.

Morgen vorgestellt und danach auch in der BÜCHER-HEIMAT zu haben ist ein opulentes Werk von Egon Knof. Der ehemalige GZ-Redakteur, Galoppsportexperte und auf dem Gestüt aufgewachsener Ur-Bündheimer lässt zwei Jahre nach dem Aus für die traditionsreiche Pferdezuchtstätte das „Gestüt Harzburg – Das Erbe der Braunschweiger Herzöge“ und damit 600 Jahre Pferdezucht in Bündheim lebendig werden.

Herausgeber ist der Harzburger Geschichtsverein, gefördert haben das für die Stadtgeschichte bedeutsame Projekt die Bad Harzburg-Stiftung, die Stadtwerke Bad Harzburg und der Harzburger Rennverein. Im DinA4-Format als gewachstes Hardcover im Verlag der Goslarschen Zeitung erschienen, auf 224 Seiten und mit 341 historischen (Schwarz-weiß- und Farb-) Fotos lädt das hochwertig gestaltete Werk sowohl zu detailreichen Ausflügen in die Gestütsgeschichte wie auch zum Schwelgen in Bilderwelten ein. Das Buch „Gestüt Harzburg – Das Erbe der Braunschweiger Herzöge“ ist selbstverständlich auch in der BÜCHER-HEIMAT zum Preis von 25,00 Euro zu haben.

„Das war dann mal weg“ – der Titel einer von mir hoch geschätzten ZDF-Sendereihe gilt nicht allein für das Gestüt, das dank dem Investorenduo Rataj/Junicke ja zumindest als großartiges Gebäudeensemble weiterbestehen kann. „Dinge, die es (so) nicht mehr gibt“ ist ein fast wehmütig stimmendes „Album der Erinnerungen“ an Wahlscheibentelefone und Musikcassetten.

Mehr technisch fällt der Blick zurück auf „Vergessene Erfindungen“ aus. Nachgezeichnet werden „geniale Ideen und was aus ihnen wurde“. Eine Sprach- und Kulturgeschichte auch um vergessene Wörter liefert derweil „Was nicht mehr im Duden steht“ – eine Sammlung solche Begriffe können die Bad Harzburger allerdings auch an der Fassade des „Plumbohms“ bewundern, wo Sonntagsstaat oder Schnickschnack und Katzentisch eine Bleibe gefunden haben.

Plumbohms-Bauherr Dirk Junicke spielt in doppelter Hinsicht eine gewichtige Rolle auch bei unserem zweiten lokalen Geschenketipp. Zusammen mit der Autorin Sonja Weber hat er einen „freudvollen Brunnenrundgang“ um den von ihm initiierten Jungbrunnen auf dem Platz Stadtmitte geschaffen. Das „Buch zum Brunnen“ ist ein schön gestaltetes kleines Heft, das die Geschichte des Jungbrunnens, dessen Schöpfer und dessen viele oft übersehene Details in den Fokus rückt. Das Heft gibt es zum Preis von 6,00 Euro exklusiv in der BÜCHER-HEIMAT.

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Samstag, 10. Dezember: Jeder Mensch

Menschenrechte und Nobelpreise

An diesem Samstag, 10. Dezember 2022, sollte uns der „Tag der Menschenrechte“ (ext./engl.)  daran erinnern, dass es um die Rechte vieler Menschen auf diesem Globus nicht zum Besten bestellt ist. Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündet.

Dass das Thema auch auf dem Buchmarkt stark vertreten ist, zeigt die  Suchabfrage „Menschenrechte“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT, die 1215 Buchtitel zutage fördert. Fragen werden aufgeworfen, mit denen sich auch ein Bestsellerautor wie Ferdinand von Schirach in „Jeder Mensch“ befasst. Ein kraftvolles Plädoyer, Menschenrechte, Freiheit und Demokratie zu verteidigen, ist zudem „Menschenrechte“ aus der Feder des ehemaligen Bundesinnenministers Gerhart Baum.

Zu allen Zeiten haben sich große Geister um die Wahrung der Rechte der Menschen gesorgt. So lieferte Mary Wollstonecraft, die Mutter der „Frankenstein“-Autorin, 1790 ein Plädoyer für die Ziele der Französischen Revolution:  „Zur Verteidigung der Menschenrechte“.

Immer einen Blick wert und Anlass, ein wenig über unsere gute Situation nachzudenken: Das „Grundgesetz“. Das Europäische Parlament verleiht um diesen Aktionstag herum zudem den Sacharow-Preis und die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ vergibt den jährlichen Menschenrechtspreis.

Diese Auszeichnungen haben ausgerechnet am 10. Dezember heftige Konkurrenz: Am Todestag von „Alfred Nobel“ werden seit 1901 alljährlich die Nobelpreise verliehen. Im Buch „Laureaten und Verlierer“ steht die Geschichte des (Medizin-)Nobelpreises in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Fokus. Aber ganz nebenbei soll das Buch laut Kritik die Frage beantworten: „Wie erhält man einen wichtigen Preis?

Eine faszinierende Wissenschaftlerin brauchte solche Ratschläge nicht: Marie Curie ist die erste Frau, die den Nobelpreis erhielt ­ und das als einzige Frau gleich zwei Mal. „Madame Curie und die Kraft zu träumen“ ist der bewegende Roman über ihr Leben.

Alle Fans von unnützem Wissen können sich unterdessen dem Ig-Nobelpreis und seinen verrückten Forschungsfeldern zuwenden. Was dabei hoch im Kurs steht, schildert das Buch „Von Waschmaschinen für Katzen und anderen Sternstunden der Wissenschaft“.

Ein leckeres Finale: Heute ist auch der „Tag des Christstollens“.  Das Gebäck ist derart beliebt, dass es in unzähligen Varianten kursiert und auch „Produktpiraterie“ nicht ausbleibt. Folgerichtig gibt es sogar einen „Schutzverband Dresdner Christstollen“ (ext.), der Wert darauf legt, dass die einzig wahren Produkte aus Dresden „nur echt mit dem Siegel“ sind.

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Freitag, 9. Dezember: Würstchen Salat

Die Festtags-Frage aller Fragen

An diesem Freitag, 9. Dezember 2022, wird zumindest bei uns eine entscheidende Fest-Frage (vor-) geklärt: Was kommt über Weihnachten auf den Tisch? Wenigstens Heiligabend gibt es da für den nicht-veganen Teil der Familie keine Diskussion. Bockwürstchen mit Kartoffelsalat. Oder im prägnanteren Familiensprech: „Würstchen Salat“.

Meine gutbürgerlichen Festschaum-Standards geraten allerdings erkennbar immer weiter ins Hintertreffen. Selbst auf dem Buchmarkt dominieren bei der Suchanfrage „Weihnachten + Rezepte“ die Themen „vegan“ und „gesund“. Begriffe, ich bekenne es frei und ketzerisch, die für mich eher im krassen Widerspruch zu Schlemmer-Festtagen stehen.

Aber wenn man sich nun nicht mehr so richtig gegen den Trend stemmen kann, sind ein paar raffinierte Rezepte ja kein schlechter Ansatz. So verspricht „Das gesunde Weihnachtskochbuch“ sage und schreibe „50 natürliche und vegane Rezepte für Advent und Weihnachten (vegan, glutenfrei, ohne Industriezucker)“. Rezepte für Advent, Weihnachten und Silvester bietet auch „Veganes Fest“.

Mich persönlich zieht es eher zum „Zettelkalender – Christmas Dinner for One“.Avisiert werden dort zwar keine 50, aber immerhin „31 genussvolle Rezepte zum Schlemmen, Schlürfen und Genießen bis Silvester“ – manchmal kommt es eben nicht auf die Menge, sondern den Gehalt an. Wem selbst das nicht reicht, der sollte „das Kochbuch mit festlichen Rezepten, wahren Geschichten und wunderbaren Überraschungen“ durchblättern: „Erzähl mir von Weihnachten“.

Heute vor exakt 100 Jahren erlebte ein 22-minütiger Kurzfilm in München seine Uraufführung, der einfach nur hinreißend ist: „Der Firmling“ (ext. Link zu Youtube) von und mit Karl Valentin und Liesl Karlstadt. „Eine tolle Groteske zum Lachen und Nachdenken“ hatten die beiden Humoristen ihr Werk untertitelt und damit wahrlich nicht zu viel versprochen. Heute kaum noch vorstellbar, aber der Film war wegen „Verletzung religiösen Empfindens“ mehrfach für Jugendliche verboten.

Wer wie ich besonders die skurrilen Sprüche des Karl Valentin liebt, findet eine schöne Sammlung in dem Band „Mögen hätt‘ ich schon wollen“. Und eine weitere „Sammlung von Texten, Sprüchen und Stücken“ würde vom Titel her ohne Frage auch prima in die heutige Zeit passen: „Hoffentlich wird es nicht so schlimm, wie es schon ist“.

Wenigstens ein literarischer Geburtstagsgruß muss sein. Heute vor 121 Jahren (1901) erblickte Ödön von Horváth das Licht der Welt. Sein bekanntestes Werk sind sicher die „Geschichten aus dem Wiener Wald“.

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