Dienstag, 5. Dezember: Zappenduster

Warmer Schein gegen kurze Tage

Langsam wird’s zappenduster. Am heutigen Dienstag, 5. Dezember 2023, ist der „lichte Tag“ zum ersten Mal nicht mal mehr acht Stunden lang. Exakt 7:59 Stunden liegen zwischen Sonnenauf- (8.08 Uhr) und Sonnenuntergang (16.07 Uhr).

Aber als Ersatz für Tageslicht und sparsame LED-Beleuchtung kann man ja immer noch „Kerzen ziehen und gießen“. Was den schönen Nebeneffekt hat, dass man besonders gelungene Exemplare als Geschenke verwenden kann.

Über das simple Kerzenziehen deutlich hinaus geht „Cottagecore – Die Kunst des einfachen Lebens“. Seifen gießen, Sticken, Kerzen machen, Nähen, Backen und vieles mehr wird da für kreative Auszeiten mit Handarbeit und altem Wissen angepriesen.  

34 Jahre nach dem Fall der Mauer geraten Todesfälle und waghalsige Fluchten an den unmenschlichen Sperranlagen immer mehr in Vergessenheit. Heute vor 62 Jahren (1961) machte eine der spektakulärsten Fluchten Schlagzeilen.

Mit einer Dampflok und acht Personenwagen durchbrachen der Lokführer Harry Deterling und sein Heizer Hartmut Lichy zusammen 25 „Fahrgästen“ die DDR-Staatsgrenze nach West-Berlin. Ein Fall, der ohne Frage zu den spektakulärsten Fluchtgeschichten an der innerdeutschen Grenze gehört und in „Faszination Freiheit“ erzählt wird.

Unsere literarischen Geburtstagskinder sind allesamt Bestsellerautoren. Die heute vor 198 Jahren (1825) geborene Eugenie Marlitt gilt neben Harriet Beecher Stowe („Onkel Toms Hütte“) als eine der ersten Bestsellerautorinnen der Welt. Die „Goldelse“ erschien, wie nahezu Marlitts gesamtes Werk, als „Fortsetzungsprosa“ in der Familienwochenschrift „Die Gartenlaube“.  Und deren Abonnentenzahl stieg während der „Marlitt-Jahre“ von 100.000 auf 400.000.

Ebenfalls Bestseller in Reihe schrieb der am 5. Dezember 1914 geborene Hans Hellmut Kirst. Der Vielschreiber brachte es auf 60 Romane, von denen besonders die 1954 veröffentlichte Romantrilogie „08/15“ zum internationalen Bucherfolg wurde.

Kämpfen musste der heute vor 87 Jahren (1936) geborene James Lee Burke, ehe er als Schriftsteller anerkannt wurde. Angeblich handelte er sich 111 Ablehnungen in neun Jahren ein, ehe in den 1980er Jahren der Durchbruch mit „Neonregen“, dem Start der Serie um den Südstaaten-Polizisten Dave Robicheaux, gelang.

Noch der wichtigste Tipp des Tages:

Schuhe putzen und rausstellen nicht vergessen! Und immer die größten Stiefel nehmen!

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Montag, 12. Dezember: Starke Worte

Zeitenwende in der Wunderkammer

Die vorletzte Adventswoche bricht an diesem Montag, 12. Dezember 2022, an. Zumindest in einem Punkt sind wir den Japanern voraus: Wir kennen unser „Wort des Jahres“ schon, in Japan wird das Schriftzeichen des Jahres am heutigen „Tag des Kanji“ bekanntgeben.

Seit 1995 veröffentlicht die Kanji Proficiency Society (ext./jap.) im buddhistischen Kiyomizu-dera Tempel die Ergebnisse der landesweiten Abstimmung zum „Kanji des Jahres“ an diesem 12. Dezember. Das ausgewählte Kanji soll einen Bezug zu den jeweiligen Ereignissen des Jahres haben. Wer da mitreden will, studiert am besten die Bände 1 bis 3 von „Die Kanji lernen und behalten“.

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (ext.) ist mit dem „Wort des Jahres“ ja schon vor einigen Tagen tätig geworden: „Zeitenwende“ rangiert ganz vorn, vor „Krieg um Frieden“ und „Gaspreisbremse“. Im vergangenen Jahr 2021, als die vierte Corona-Welle die Diskussionen beherrschte, war „Wellenbrecher“ das „Wort des Jahres“.

Ob es die Begriffe in „Die Wunderkammer der Deutschen Sprache“ geschafft hätten, erscheint mir eher fraglich. Das Buch verspricht, ein Füllhorn an „Schönheiten, Merkwürdigkeiten und wundersamen Hervorbringungen“ der deutschen Sprache über den Leser auszuschütten. Dagegen widmet sich ein „Kleines Kuriositätenkabinett der deutschen Sprache“ aus dem Hause Duden den „kuriosen Eigenarten“ unserer Muttersprache.

Ein renommierter deutscher Schriftsteller ist mir heute unter den Geburtstagskindern des Tages nicht aufgefallen. Da müssen wir uns mit einem „der besten Stilisten der französischen Literatur“ und einem „Klassiker des Romans“ zufriedengeben: Gustav Flaubert würde heute seinen 199. Geburtstag (1821) begehen.  Schon mit seinem Erstlingswerk „Madame Bovary“ sicherte er sich neben Stendhal und Balzac einen Platz im „Dreigestirn der großen realistischen Erzähler Frankreichs“.

Literarisch gesehen eher ein bis zwei Etagen tiefer rangiert ein dennoch großartiger Erzähler: James Lee Burke erblickte heute vor 86 Jahren (1936) das Licht der Welt. Der US-Amerikaner probierte sich in etlichen Jobs aus, begann schon in den 1960er Jahren zu schreiben und schaffte den Durchbruch in den 1980er Jahren mit seinen Kriminalromanen. Vor allem jenen um den Südstaaten-Polizisten Dave Robicheaux: „Mein Name ist Robicheaux“ .

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