Sonntag, 30. April: Sagenhafter Tag

Die Walpurgis-Szene in der Harzsagenhalle auf dem Burgberg. Foto: Bad Harzburg-Stiftung

Von Rückkehr und Weisheit der Wölfe

Seit gestern geht es wieder aufwärts und das können wir am heutigen Sonntag, 30. April 2023, bei guter Wetterprognose nutzen: Die Burgberg-Seilbahn fährt wieder und der Burgberg lockt mit der Harzburg als größtem Freilichtmuseum der Stadt, mit dem Aussichtsreich und mit einem märchenhaften Abstecher in die Harzsagenhalle.

Die Harzsagenhalle ist heute von 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Das Buch zum Sagenschrein von Sonja und Luca Weber „Sagenhafte Geschichte – Sagenhafte Geschichten“ gibt es vor Ort, aber natürlich auch in der BÜCHER-HEIMAT. Literatur aus und über den Harz hat in der Mitmach-Buchhandlung eine eigene Ecke.

Im gewissen Sinn passt auch einer der heute anstehenden Aktionstage in die Welt der Sagen und Mythen. Der „Tag des Wolfes“ dürfte in Deutschland gleich wieder hitzige Diskussionen entfachen. Eckhard Fuhr beschreibt in „Rückkehr der Wölfe“ wie ein „Heimkehrer unser Leben verändert“ und kommt zu dem Schluss, wir müssten „den Gedanken zulassen, dass in unserer durchorganisierten und gut kontrollierten Welt die wilde Natur immer noch mächtig ist“.

Das mächtige Interesse und die Faszination Wolf spiegelt sich auch in den Bücherregalen wider. Beim Suchwort „Wölfe“ wird man im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT mit mehr als 1000 Titeln überflutet. Darunter auch „Die Weisheit der Wölfe“ – die man bisweilen eher den Menschen wünscht.

Das Buch soll die Leser informieren, wie die Tiere „denken, planen, füreinander sorgen“. Denn der Wolf, so Autorin Elli H. Radinger sei „das Tier, das dem Menschen am ähnlichsten ist“. Eine These, die sie unter die Spiegel-Bestseller katapultierte.

Wer vom Märchen-Wolf bis zum „einsamen Wolf“ das menschliche Leben derart begleitet und prägt, taugt natürlich auch prima für verkaufsfördernde Romantitel. Einen Welterfolg landete beispielsweise der Norweger Karl Ove Knausgård mit dem Spiegel-Bestseller „Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit“.

Wobei es einen guten Beleg dafür gibt, dass Knausgård sich bei der Titelsuche wenig um Befindlichkeiten seiner weltweiten Leserschaft schert. Sein sechsbändiger, autobiografisch angelegter Romanzyklus heißt im norwegischen Original „Min Kamp“, was wörtlich übersetzt nichts anderes als „Mein Kampf“ heißt. Knausgårds deutscher Verlag taufte die Reihe aus nachvollziehbaren Gründen in „Kämpfen“ um…

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Samstag, 29. April: Aktionstageflut

Von Fröschen und Reißverschlüssen

Wenn dieser Samstag, 29. April 2023, irgendetwas im Überfluss hat, dann sind es Aktionstage. Aber die Harzer Aufmerksamkeit kann an diesem Wochenende natürlich nur dem Walpurgis-Sonntag gelten…

Ich kann es mir derweil einfach machen. Pro Aktion ein Lesetipp, das war’s. Beispielsweise ist heute der „Internationale Tag der Tierärzte“ (World Veterinary Day). Und da darf der wohl bekannteste (literarische) Tierarzt natürlich nicht fehlen: James Wright, der unter dem Pseudonym James Herriot unzählige warmherzige Tierarztgeschichten schrieb. „Der Doktor und das liebe Vieh“ kennt wohl jeder, die Fortsetzung „Von Zweibeinern und Vierbeinern“ hat nicht ganz die Auflage erreicht.

Ebenfalls heute im Kalender steht der „Internationale Tag der Skulptur“ (International Sculpture Day). Was mich automatisch auf Zeitreise schickt, denn ich habe sofort (alt-) griechische und römische Statuen vor Augen. Daher eine Lektüreempfehlung, die zugleich ein Ausflugstipp für all jene ist, die morgen Hexen und Teufeln im Harz entkommen wollen: „Die antiken Skulpturen“ befinden sich im fürstlichen Besitz im Gartenreich Dessau-Wörlitz.

Ein wichtiger Tag zu Zeiten der Krötenwanderungen ist der „Rettet-die-Frösche-Tag“ (International Save The Frogs Day). „Fantastische Frösche“ vermittelt „alles über Ochsenfrosch, Erdkröte, Pfeilgiftfrosch und Co.“, über mehr als 4.000 verschiedene Arten von Froschlurchen, die über unglaubliche Eigenschaften verfügen.

Gar nicht mein Tag ist der „Welttag des Tanzes“ (UNESCO International Dance Day). Ich muss mich als fast militanten Nichttänzer outen, sehr zum Leidwesen meiner Frau. Also flüchte ich mich heute in ein Hörbuch, in dem ein Tanz wenigstens im Titel vorkommt, und in Krimi-Gefilde: „Sherlock Holmes und der Wiener Walzerkönig“.

Heute „schließen“ wir den Blog mit einer zwar praktischen, mich aber häufig zum Wahnsinn treibenden Erfindung: Es ist der „Tag des Reißverschlusses“ (National Zipper Day), wenn auch nur in den USA. Heute vor 110 Jahren (1913) erhielt Gideon Sundback das US-Patent für die Erfindung des Hookless Fastener No. I. Ich schaffe es in der Regel, Reißverschlüsse innerhalb kürzester Zeit zu killen. Will aber nicht bestreiten, dass „Von Rad bis Reißverschluss“ eines eint: Es sind „Erfindungen, die die Welt veränderten“.

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Freitag, 28. April: Lexika für Comic-Fans

Goslar war 1976 Patenstadt für die Fernsehlotterie „Ein Platz an der Sonne“. In einem Benefizspiel traten Schlachter und Gastwirte gegeneinander an. Man beachte das Trikotdesign, Scheinekopf gegen Bierhumpen. Schiri Uwe Schwenke de Wall und Kornblumenkönigin Margaret Hueter aus New York pfiffen das Spiel an. Foto: Ahrens-Archiv der Bad Harzburg-Stiftung

Superhelden und der Platz an der Sonne

Es ist sozusagen mein Tag. Gefühlt zumindest. Dieser Freitag, 28. April 2023, ist „Tag der Superhelden“ (National Superhero Day) in den USA.

Das läuft, zumindest an den Kinokassen, vor allem auf den epischen Kampf DCU vs. MCU hinaus. Also die Universen der beiden großen US-Superhelden-Konzerne DC Comics und Marvel Comics. Ich bin meinen Söhnen einst auf den Marvel-Pfad gefolgt. Aber „The Avengers: Endgame“ (DVD) brachte das Ende meiner Fan-Karriere. Der Superhelden-Overkill.

Ich hätte mich vorher in das Studium von „Marvel: Who’s Who“ vertiefen sollen, da werden die Stars des Marvel-Universums eine/r nach dem/der Anderen vorgestellt. „Ein umfangreiches Nachschlagewerk für die ganze Familie!“ wirbt der Verlag und hat vermutlich Recht, denn ich kann schon lange nicht mehr mitreden.

Alternativ (auch weil deutlich günstiger) gibt es da noch „Marvel Avengers Lexikon der Superhelden“ in einer Neuausgabe im Angebot. Wobei ich letztlich doch zweifele, ob ich wirklich einen „einzigartigen Überblick zu mehr als 200 Helden und Schurken mit Original-Comicillustrationen“ benötige.   

Die Helden meiner Kindheit stammen ohnehin eher aus dem DCU, die Batman und Superman ins Rennen schicken können. Aber auch die beiden Cape-Träger kämpfen schon lange nicht mehr allein auf weiter Flur gegen das Böse. Wer es nicht glauben mag, blättere im „DC Comics Das große Superhelden-Lexikon“.

Seinen 100. Geburtstag kann heute (mit dem Neubau quasi in zweiter Generation) das wohl berühmteste Stadion der Welt feiern. Am 28. April 2023 wurde das Wembley-Stadion in London mit dem FA-Cupfinale zwischen West Ham United und den Bolton Wanderers (2:0) eröffnet.

Das Stadion schrieb gleich mit diesem ersten Spiel Geschichte, es wurde das „White Horse Final“: Mehr als 250.000 Zuschauern wollten in das 127.000 Besucher fassende Rund. Constable George Scorey auf seinem (grau-weißen) Pferd Billy gelang es mit einigen Kollegen, das Spielfeld zu räumen, bis angepfiffen werden konnte.

Solche Geschichten kenne ich aus Deutschlands Arenen nicht, aber es reicht für „Das große Buch der deutschen Fußball-Stadien“. Und der deutsche Torwart Hans Tilkowski erzählt die Geschichte seines Lebens unter dem Titel „Und ewig fällt das Wembley-Tor“. Das muss ich sicher nicht erklären. Es war die erste WM, die ich bewusst miterlebte. Ich habe geheult. Und bin mir sicher: Der Ball war nicht drin!

Noch ein kurzer Schwenk, um ein Foto aus dem Ahrens-Archiv (ext.) unterzubringen: Am 28. Februar 1956 startete unter dem Motto „Ferienplätze für Berliner Kinder“ in der ARD erstmals eine Ziehung der Fernsehlotterie, die einen „Platz an der Sonne“ versprach“. 20 Jahre später war Goslar Patenstadt (siehe Fotos oben).

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Donnerstag, 27. April: In Hecken verstecken

Ein süßes Orakel kann süchtig machen

Nach den Brezeln gestern am heutigen Donnerstag, 27. April 2023, der Tag der Gummibärchen (National Gummi Bear Day) in den Vereinigten Staaten? Ich gebe zu, dass mich durchaus auch persönliche Geschmacksvorlieben veranlassten, auf beide Aktionstage einzugehen.

Wer allerdings Gummibärchen allein auf einen leckeren (und süchtig machenden) Snack reduziert, liegt völlig falsch. Die kleinen Kerlchen können uns die Zukunft weisen. Behauptet zumindest „Das Gummibärchen-Orakel“.

Man zieht fünf Bärchen aus der Tüte und die Farbkombinationen lüften alle Geheimnisse. Kaum zu glauben, klappt angeblich aber auch auf dem schwierigsten Feld zwischenmenschlicher Beziehungen: „Das Gummibärchen-Orakel der Liebe“. Wenn ich mich beim Konsum zurückhalten kann, werde ich es bei der nächsten Tüte testen.

Heute ist aber auch noch Weltdesigntag (World Design Day). Was nichts damit zu tun hat, dass die Goldbären schon eine starke Designidee waren. Wie Design sich wandelt, zeigt die Geschichte einer Firma, mit deren Produkten ich groß geworden bin.

Meine Eltern waren stolz auf ihr Loewe-Radio, vor dem wir die samstäglichen Hörspiele verfolgten. „Loewe. 100 Jahre Designgeschichte“ (deutsch/englisch) zeigt nicht allein Produktdesign, sondern verfolgt den Weg des Unternehmens anhand des „Design Brand“.

„Die Maus dankt“ überschrieb einst das Nachrichtenmagazin Spiegel einen Artikel zu Hermann Benjes, der in Deutschland 1000 Kilometer Feldhecken hat pflanzen lassen. Nach dem heute vor 86 Jahren (1937) geborenen Landschaftsgärtner, Naturfotograf und Schriftsteller werden sie Benjeshecken genannt. Auf denen fußt Benjes Flurbelebungskonzept mittels Feldhecken: „Die Vernetzung von Lebensräumen mit Benjeshecken“.

Unsere niederländischen Nachbarn sind heute in Partylaune. Es ist „Koningsdag“ (Königstag). Sozusagen „Ein Tribut an Willem-Alexander“, den auch die Biografie in Bildern über den holländischen König und seine Gemahlin Máxima darbietet.

Die Briten müssen sich bis zur nächsten royalen Party noch etwas gedulden. Die Krönung des einst ewigen Prince Charles steht am 6. Mai an. Erst danach erhältlich ist auch die Schmuckausgabe: „King Charles III – The Royal Collector’s Edition“.

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Mittwoch, 26. April: Angeeignete Brezel

Das Schlingen und verschlungene Wege

Burger, Chicken-Wings- und Nuggets – unter der amerikanischen „Esskultur“ biegen sich auch in unseren Breiten viele Teller. Heute aber schlagen wir zurück. Dieser Mittwoch, 26. April 2023, ist in USA der „Tag der Brezel“ (National Pretzel Day).

In der deutschen Heimat der Brezel würde dies ohne Frage als „kulturelle Aneignung“ schon wieder für gewaltiges Rauschen im Blätterwald sorgen. Jenseits des Atlantiks (und wohl auch in weiten Teilen der Welt) geht man damit gelassener um. Für einen ruhigen Einstieg in den Tag empfehle ich „Das große Buch der Brezel“ . Und natürlich eine Bretzel, Brezl, Breze, Brezn oder Bretschl.

Der US-Amerikaner Eric Carle, Schöpfer der unermüdlichen kleinen Raupe Nimmersatt, schuf auch „Theobald der Brezelbäcker“. Nicht zu verifizieren war, ob Theobald dabei auch die Wurftechnik des Schlingens, mit der die Brezeln ihre typische Form erhält, hinlänglich erklärt.

Eine Theorie, wie die Brezel nach Amerika gekommen ist, hat ein weiteres Kinderbuch parat: „Brezeln für den Wilden Westen“ schildert, die Alois Knöpfle, Bäcker aus dem Schwabenland, in den Wilden Westen zieht, um die Brezel Winnetou und Old Shatterhand näher zu bringen.

In den Staaten gibt man sich mit Blick auf Snack-Feiertage ohnehin gern international. Zu bieten hätten wir da noch den Tag der Windbeutel (National Cream Puff Day) am 2. Januar, den Tag des Croissant (National Croissant Day) am 30. Januar, den Würstchen-im-Schlafrock-Tag (National Pigs-In-A-Blanket Day) am 24. April du den Tag der Krapfen (National Fritters Day) am 2. Dezember.

Am 26. April 1935 wurde in Berlin die erste Welt-Hunde-Ausstellung mit 124 Rassen aus 15 Ländern eröffnet. Das toppen wir lässig mit einem Buch, das „alles über Aussehen, Charakter und Verhalten“ von sage und schreibe „400 Hunderassen von A-Z“ verspricht.

Heute vor 11 Jahren (1912) erschien im Piper Verlag der Almanach „Der Blaue Reiter“. Die Werke der Gruppe um Wassily Kandinsky, Franz Marc, Gabriele Münter, Alexej Jawlensky und Marianne von Werefkin sprechen mich an. An Büchern wie „Der Blaue Reiter“ kann ich mich kaum satt sehen.

Andererseits gestehe ich, dass mich moderne Kunst nicht selten auch ratlos zurücklässt. Vielleicht sollte ich mir „Moderne Kunst verstehen“ zulegen und mein Wissen über die Kunst „vom Impressionismus ins 21. Jahrhundert“ vertiefen.

Eigentlich müssten wir in einem bebücherten Kalenderblatt heute auch noch auf William Shakespeare eingehen. Aber den haben wir am Welttag des Buches abgefeiert. Zumal der 26. April 1564 ja nicht einmal sein Geburtstag, sondern lediglich das Taufdatum ist.

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Dienstag, 25. April: Liebeserklärung an den Baum

Von Bäumen, Pinguinen und der Umwelt

Eine „Liebeserklärung an den Baum“ soll die Natur- und Kulturgeschichte „Bäume“ sein. Es wäre damit die ideale Lektüre für den heutigen Dienstag, 25. April 2023, denn wir begehen heute den „Tag des Baumes“.

Um die Bedeutung des Waldes für den Menschen und die Wirtschaft ins öffentliche Bewusstsein zu rücken, initiierten die Vereinten Nationen den Aktionstag 1951. Was aktuell in einem Harz bald ohne Bäume nicht schwerfallen dürfte. Bäume binden Treibhausgase und sind damit vor allem auch angesichts der drohenden Klimakatastrophe unsere besten Verbündeten.

Vermutlich wird auch die eingangs genannte Liebeserklärung nicht alles entblättert, sonst hätte Peter Wohlleben, Deutschlands ohne Frage bekanntester Baumflüsterer, ja nicht über „Das geheime Leben der Bäume“ schreiben können. Er enthüllt, „was sie fühlen, wie sie kommunizieren“ und verspricht, „die Entdeckung einer verborgenen Welt“.

Vom Kampf um unsere Bäume berichtet derweil ein anderer Förster. Martin Janner sagt, wie die „Der Wald der Zukunft“ aussehen könnte. Wobei diese gedeihliche Zukunft bald kommen sollte, ehe der Lebensraum Wald der Klimakrise gänzlich zum Opfer fällt.

Was uns direkt zum nächsten Aktionstag dieses 25. April führt: Der Welt-Pinguin-Tag (World Penguin Day) soll auf die akute Gefährdung der Pinguine durch das Verschwinden ihres natürlichen Lebensraumes aufmerksam machen. Worauf ohne Frage auch „Das Ultimative Pinguin-Buch für Kinder“ eingehen wird.

Das Datum ihres besonderen Tages haben die Frackträger unter den flugunfähigen Seevögeln sozusagen selbst festgelegt. Wissenschaftler auf Antarktika beobachteten, dass dort Pinguine jedes Jahr pünktlich zum 25. April nach Monaten auf See zur selben Stelle kollektiv an Land zurückkehrten. Und das waren sicher mehr als „365 Pinguine“, von denen ein Kinderbuch auf 48 Seiten berichten will.

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Montag, 24. April: Walpurgis im Blick

Walpurgis-Darstellung in der Harzsagenhalle der Bad Harzburg-Stiftung auf dem Burgberg.

Der Start in eine teuflische Harzer Woche

Das Fest der Feste im Harz naht, wir starten an diesem Montag, 24. April 2023, sozusagen in die Walpurgis-Woche.  Und die Wettervorhersagen für den kommenden Sonntag sehen durchaus vielversprechend aus. Trocken und bis zu 15 Grad.

Bis es soweit ist, kann man sich ins Thema einlesen. Wobei manchen erstaunen mag, dass wir kein Monopol auf Hexen- und Teufels-Tanz haben. Dies zeigt ein Blick in das „Hausbuch der bayerischen Bräuche und Feste“, in dem es um „Walpurgis, Wallfahrt, Wettersegen“ geht. Allerdings können die Bayern keinen Dichterfürsten als Zeugen aufrufen.

Das große Meisterwerk, dem der Brocken und der Harz zumindest in Teilen ihren magisch-sagenhaften Ruf verdanken, wird in „Die Walpurgisnacht im ersten Teile von Goethes Faust“ beleuchtet. Oder man macht sich selbst und unmittelbar ein Bild und greift zum Original „Faust – Der Tragödie erster Teil“ aus der Feder Johann Wolfgang von Goethes.

Wem das alles zu hoch ist, dem stehen unterhaltsam-spannende Alternativen offen: So hat Kathrin R. Hotowetz, die gerade erst in der BÜCHER-HEIMAT las, ihren Harz Krimi-Almanach Band 4 ganz dem teuflischen Treiben um „Walpurgis“ gewidmet.

Statt mit Hexen und Teufeln hat sich heute vor 100 Jahren (1923) Sigmund Freuds mit „Das Ich und das Es“ beschäftigt. In der Schrift zeigte er erstmals das Strukturmodell der Psyche des „Ich“, des „Es“ und des „Über-Ich“ in der Psychoanalyse auf. Und wer davon mehr will: Sigmund Freud  „Gesammelte Werke“.

Zum Glück haben sie heute vor 169 Jahren (1854) in Wien „Ja“ gesagt: Der österreichische Kaiser Franz Joseph heiratete die 16-jährige Tochter des bayerischen Herzogs Max Joseph, Elisabeth Amalie Eugenie, genannt „Sisi“. Andernfalls hätten wir auf die herrlichen Schmachtfetzen mit Romy Schneider und Karlheinz Böhm verzichten müssen.

Heute wird die Kaiserin differenzierter gesehen, was in unzähligen Büchern und Filmen befeuert wird. „Sisi“ zwischen Zwang und Freiheit oder auch „Sisi: Das dunkle Versprechen“. Letzteres ist das Buch zur RTL-Fernsehserie, das es in die Spiegel-Bestsellerlisten schaffte.

Was bei dieser Hauptperson aber eigentlich fast Pflicht ist. Ob Sisi oder Sissi – auf die Kaiserin fahren vor allem auch die Deutschen ab. Vielleicht sollte man am besten zu einer sachlichen Biografie greifen: „Elisabeth“ – „Kaiserin wider Willen“.

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Sonntag, 23. April: Welttag des Buches

Wenn Herz und Hirn an Büchern hängen

Ein Traumtag für all jene, deren Herz (und Hirn) an Büchern hängt: Der heutige Sonntag, 23. April 2023, bietet sowohl den „Welttag des Buches und des Urheberrechts“ wie auch (im englischsprachigen Raum) die „World Book Night“.

Der Welttag des Buches und des Urheberrechts (kurz: Weltbuchtag) wird auf Initiative der Unesco seit 1995 begangen. Die Wahl des Datums ist dabei auch eine Referenz an William Shakespeare (Foto oben: Shakespeare-Haus in Stratford) Der „Schwan von Stratford-upon-Avon“ soll (vermutlich) am 23. April 1564 das Licht der Welt erblickt haben.

Was uns gleich noch einen Aktionstag am heutigen Sonntag beschert: Wir begehen den „Sprich-wie-Shakespeare-Tag“ (Talk Like Shakespeare Day). Wie man den Tag begeht? Indem man ihn wortwörtlich nimmt. Was allerdings zum einen nicht leicht ist, zum anderen mit der Alltagssprache des 16. Jahrhunderts wenig zu tun hat. Shakespeares (Bühnen-)Sprache war eine Kunstsprache, da braucht es ein „Handwörterbuch der shakespeareschen Sprache“.

Dann aber sollte der Lektüre des großen Engländers nichts mehr im Weg stehen. Die Auswahl ist gigantisch, obwohl bisweilen noch trefflich darüber gestritten wird, was denn nun wirklich aus seiner Feder floss. Dennoch mangelt es nicht an Stoff für die „World Book Night“, die heute in Großbritannien, Irland und den USA den Kalender ziert.

Wir treffen eine Auswahl. Und da gerade der Frühling sein blaues Band flattern lässt, nehmen wir den berühmtesten romantischen Klassiker zur Hand: „Romeo und Julia“.  Wer das oben genannte Handwörterbuch nicht zur Hand nehmen möchte, kann zu anderen Hilfsmitteln greifen. Beispielsweise „STARK Interpretationen Englisch – William Shakespeare: Romeo and Juliet“.

Wem das Ganze heute nun zu „englischlastig“ daher kommt, können wir auch noch einen Aktionstag fürs deutsche Gemüt bieten. Wir begehen heute den „Tag des Deutschen Bieres“. Wie der begangenen werden soll, muss ich ja sicher nicht erklären.  

An diesem Feiertag zu Ehren des Reinheitsgebots kann man sich ja durchaus mit dem „Mythos Bier“ befassen, Geschichte und Geschichten rund ums „kühle Blonde“ studieren. All jenen, die eine innigere Beziehung zur „Gerstenkaltschale“ aufbauen wollen, sei ein anderes Werk empfohlen: „Bier verstehen“.

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Samstag, 22. April: Noch wach?

Mutter Erde braucht mehr als einen Aktionstag

Der „Internationalen Tag der Mutter Erde“ (Earth Day) fällt in diesem Jahr auf Samstag, 22. April 2023. Und die Kollision mit dem „Einkaufsamstag“ passt da natürlich prima.

Kluge Menschen handeln ja antizyklisch, aber bei mir sitzt der „Einkaufsamstag“ tief drin. Obwohl ich mich jedes Mal über volle Märkte und Parkplätze ärgere. Wenn ich heute den vollen Einkaufswagen sehe, werde ich mich bemühen, nicht allein an die Inflation, sondern auch an den „Earth Day“ zu denken.

Ziel des Aktionstages, der seit 1990 in mehr als 150 Staaten begangen wird, ist es, die Menschen anzuregen, ihr Konsumverhalten hinsichtlich ökologischer Aspekte und Nachhaltigkeit zu überdenken. Da liegt gerade in den Industrieländern erkennbar einiges im Argen, was Leonardo Boff, Träger des Alternativen Nobelpreises, in seinem Werk „Zukunft für Mutter Erde“ zu der provokanten Frage veranlasste, ob wir nicht „als Krönung der Schöpfung abdanken“ müssten.

Gemeinsam die Schöpfung bewahren, dazu ruft immer wieder auch Papst Franziskus auf. In „Unsere Mutter Erde“ sind seine wichtigsten Texte zur ökologischen Krise, zum Klima- und Umweltschutz, zur Nachhaltigkeit und zur Gerechtigkeit zwischen Völkern und Generationen gesammelt. Wenn die mahnenden Worte alle nicht helfen, bleibt uns am Ende vielleicht nur ein „Märchen von Mutter Erde“ zum Erzählen und Vorlesen.

Er war Schriftsteller, Literaturwissenschaftler und Schmetterlingsforscher, zählt zu den einflussreichsten Erzählern des 20. Jahrhunderts und schuf mit einem „Skandalroman“ sein berühmtestes Werk: Heute vor 124 Jahren (1899) wurde Vladimir Nabokov geboren.

Sein zwölfter Roman, „Lolita“, der 1955 erschien, garantierte ihm die wirtschaftliche Unabhängigkeit. Weitere bekannte Werke Nabokovs sind die Romane „Pnin“ und „Ada oder Das Verlangen“. Als „obszön“ wurden etliche seiner Romane seinerzeit gegeißelt. Wobei das Werk des russisch-amerikanischen Schriftstellers tatsächlich überwiegend von den Erfahrungen des Exilanten geprägt war.

Heute vor 70 Jahren (1953) erlebte ein Film seine Premiere, den ich bewundere, aber immer schwer ertragen konnte:  Bei den Internationalen Filmfestspielen von Cannes wurde „Lohn der Angst“ (DVD) von Henri-Georges Clouzot mit Yves Montand, Véra Clouzot und Peter van Eyck uraufgeführt. Die Romanvorlage von „Le Salaire de la peur“ stammt von Georges Arnaud.

Ein Blick voraus: Morgen ist der Welttag des Buches – auf einem Sonntag ist das für die BÜCHER-HEIMAT nicht so praktisch. Aber man darf den Aktionstag auch heute schon mal auf einem Einkaufsbummel vorbereiten – das Team der Mitmachbuchhandlung hat immer gute Tipps parat. Wobei – geht man nach dem Medienrummel – man am neuen Werk von Benjamin Stuckrad-Barre „Noch wach?“ scheinbar nicht vorbei kommt.

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Freitag, 21. April: Zum Entspannen

Der Weg zum Himmel führt durch eine Teekanne

Ausnahmsweise schreibe ich dieses bebücherte Kalenderblatt am Freitag, 21. April 2023, ohne meine übliche Hallo-Wach-Droge Kaffee. Trotz des Brexits fühle ich eine gewisse Verbundenheit zu den britischen Nachbarn und nehme zum heutigen „British National Tea Day“ eine Tasse Earl Grey.

Tee an und für sich passt prima zu Büchern. Der Haken: Ich lese gern aufs Sofa hingefläzt, dann fehlt die sichere Standfläche für die Teetasse. Aber das Problem wird sich lösen lassen. Und das Buch „Tee“ liefert die „Geschichten zum Entspannen“ unter anderem von George Orwell, Dorothy Parker oder Doris Dörrie gleich mit.

Der gleiche Titel „Tee“, aber einen ganz anderen Ansatz verfolgt ein Buch, das alles über „Sorten, Anbau, Geschichte, Zubereitung, Rezepte und vieles mehr“ vermitteln will. Eher eine Pflichtlektüre für all jene, denen der Status des Tee-Genießers nicht reicht, die den Tee-Kenner anstreben.

Über die Frühgeschichte der Teetradition klärte allerdings schon der Comic „Asterix bei den Briten“ auf. Ein Säckchen mit Kräutern aus dem Orient, das Asterix bei der Überfahrt nach Britannien von einem phönizischen Händler erhält, wurde demnach zum ersten Teebeutel und löste die bis dahin auf der Insel um „five o’clock“ gebräuchliche „Heißwasserstunde“ ab. Seither gilt vermutlich die britische Volksweisheit: Der Weg zum Himmel führt durch eine Teekanne…

Man könnte heute (aus zugegeben etwas konstruiertem Grund) auch einen Schluck Scotch oder Rum in den Tee geben. Der 21. April ist ein „Schnapszahltag“, wir sind heute am 111. Tag des Jahres 2023 angekommen. Skål! Und wer das Ganze kreativer angehen will, findet in „Tasty Tea“ Anregungen zum „Kochen, Backen und Mixen mit Tee“.

Runden Geburtstag kann heute ein Filmklassiker feiern – der allerdings einen schwierigen Start hatte. Vor 90 Jahren (1933) erlebte der in Deutschland von der nationalsozialistischen Filmprüfstelle wegen „Gefährdung der öffentlichen Ordnung und Sicherheit“ verbotene Spielfilm „Das Testament des Dr. Mabuse“ (DVD) von Fritz Lang mit Rudolf Klein-Rogge in der Titelrolle seine Premiere in Budapest.

Seinen 101. Geburtstag (1922) hätte heute der Thriller-Autor Alistair MacLean feiern können, der in den 1980er Jahren mit 30 Millionen weltweit verkauften Büchern nicht allein zu den erfolgreichsten Schriftstellern seiner Zeit, sondern auch zu meinen bevorzugten Autoren gehörte. Die „Kanonen von Navarone“ ist sein wohl bekanntester Thriller, der auf Deutsch derzeit nur als eBook vorliegt. Wobei der Bücher-Suchservice der BÜCHER-HEIMAT die MacLean-Bücher sicher auch in gedruckter Form antiquarisch auftreiben kann.

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