Freitag, 17. November: Bilche als Wetterfrösche

Ein Festtag für kleine und große Mäuse

Heute ist Freitag, 17. November 2023. Der Wochenendblick auf die Wetterprognose weht als kühl-feuchte Ahnung des Volkstrauertages daher. Und auch Bauernregeln helfen am Tag der heiligen Gertrud von Helfta, im 13. Jahrhundert im Kloster Helfta bei Eisleben, nicht wirklich weiter.

„Tummeln sich an Gertrud die Haselmäuse, ist es weit mit des Winters Eise.“ Da kommt man erstmal ins Grübeln: Was will uns diese Bauernregel sagen? Die Antwort ist unspektakulär und in Zeiten des Klimawandels viel zu oft zu hören: Es ist zu warm für die Jahreszeit – zumindest, wenn uns die „Haselmaus ganz nah“ kommt. Die Tierchen sollten schon seit Wochen im Winterschlaf sein…

Die Tatsache, dass die Haselmaus gar keine Maus, sondern ein nachtaktiver Nager aus der Familie der Bilche ist, bereitet den Übergang zur nächsten Maus – die auch keine richtige Maus ist. Dafür ungleich berühmter als die Haselmaus. Heute hat Mickey Maus Geburtstag. Es ist das 95. Wiegenfest.

Die Maus zählt ohne Frage zu den „Helden der Kindheit“.  In einem „Häkelbuch“ wird erläutert, wie „Trickfiguren, Kulthelden und mehr Amigurumis“ gehäkelt werden. Neben Micky Maus stehen Arielle, Biene Maja, Snoopy, Krümelmonster, Winnie Puh, die Schlümpfen und die Minions zur Auswahl.

Als Geburtsstunde der berühmtesten Maus der Welt gilt die Premiere des Disney-Zeichentrickfilms „Steamboat Willie“ am 17. November 1928. Zuvor war der spätere Star als Mortimer Mouse unterwegs. Sein geistiger und zeichnerischer Vater ist allerdings nicht Walt Disney. Was Carl Banks für Donald Duck, das war Floyd Gottfredson für Micky Maus.

Die Werke des Zeichners sind in mehreren Schubern zu haben. „Floyd Gottfredson Library – Micky Maus im Tal des Todes“ ist der erste Schuber mit Werken aus den Jahren 1930 bis 1936 überschrieben.

Und noch eine Maus. Kann das Zufall sein? Am 17. November 1970 erhielt der US-amerikanische Erfinder Douglas C. Engelbart ein Patent auf die erste EDV-Maus. Und auch diese Maus veränderte das Leben wenigstens aller Computernutzer.

Auf eine ähnlich geniale, moralisch dagegen wohl etwas fragwürdige Idee kam heute vor 53 Jahren (1970) die britische Boulevardzeitung „The Sun“. Sie veröffentlicht erstmals das Bild eines „Page Three Girls“. Die tägliche Aufnahme kaum bekleideten Frau ließ die Auflage des Blattes um 40 Prozent explodieren. Ein einschneidender Schritt in der „Pin Up History 2024“ (Kalender 2024).

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Donnerstag, 16. November: Zeit für große Denker

Eine Flasche und ein Fußball-Volltreffer

Eine klare Linie habe ich für unser bebüchertes Kalenderblatt an diesem Donnerstag, 16. November 2023, nicht so recht gefunden. Aber das Pendeln zwischen ikonischen Softdrink-Flaschen, logischem Positivismus und Fußball-Volltreffern sollte zumindest für jeden etwas Interessantes bringen.

Fangen wir mal mit einem meiner liebsten Designerstücke an: Am 16. November 1915 wurde auf die kleine wohlgerundete Coca-Cola-Flasche ein US-Patent erteilt. Design und Marketing kann der Softdrink-Gigant wirklich, man denke nur an das Weihnachtsmann-Outfit und den Coca-Cola-Xmas-Truck, der auch in Bad Harzburg bereits Station machte.

“Commemorative Coca-Cola Bottles: An Unauthorized Guide” ist ein englischsprachiger Führer durch die Welt der Cola-Flaschen. Wer es zeitgemäß lieber weihnachtlich hätte, der könnte sich auch an das 1000-Teile-Puzzle „Coca Cola – Santa Claus” setzen. Das sollte dann aber bis Heiligabend im Wortsinn vom Tisch sein.

Für all jene aber, die sich mit den Super-Konzernen dieser Welt eher schwer tun, empfehlen wir kritische Lektüre: „Die 50 gefährlichsten Unternehmen der Welt“ beleuchtet wie Google, Coca Cola, Disney, IKEA, McKinsey, Goldman Sachs, Saudi Aramco oder der Pornogigant MindGeek unser Leben mehr beeinflussen, als wir uns das vorstellen.

Womit wir dann fast schon in philosophischen Sphären sind.  Dass sich aber auch die Top-Stars der Denker-Szene irren können, stellte am 16. November 1911 Bertrand Russel unter Beweis. Er notierte in seinem Tagebuch: „Nach der Vorlesung kam ein hitziger Deutscher, um mit mir zu streiten […] Eigentlich ist es reine Zeitverschwendung, mit ihm zu reden.“

Der „hitzige Deutsche“ war Österreicher und später mit Russell befreundet: Ludwig Wittgenstein zählt zu den bedeutendsten Philosophen des 20. Jahrhunderts. Der Biograf Ray Monk gibt seinem „Wittgenstein“ den Untertitel „Das Handwerk des Genies“. „Die philosophische Hintertreppe“ beleuchtet 32 große Philosophen und vereint dabei neben Thales, Platon, Aristoteles und Heidegger auch Russell und Wittgenstein.

Wittgensteins Hauptwerke Logisch-philosophische Abhandlung (Tractatus logico-philosophicus) und Philosophische Untersuchungen bilden die Basis zweier philosophischer Schulen, des Logischen Positivismus und der Analytischen Sprachphilosophie. Wem das alles zu viel Denkerei ist, der kann das Ganze auch im Schnelldurchgang absolvieren. Band 4 der Reihe „Große Denker in 60 Minuten“ behandelt neben Schopenhauer, Nietzsche, Kafka und Arendt auch Ludwig Wittgensteins Werk.

Zurück zu wieder etwas eher Trivialem: Am 16. November 1977 erzielte Mittelstürmer Klaus Fischer beim Länderspiel Deutschland–Schweiz per Fallrückzieher das Tor zum 4:1-Endstand. Der Treffer wird später zum Tor des Jahres, des Jahrzehnts und schließlich des Jahrhunderts gewählt. Der Argentinier German Aczel zeichnet auf seine ureigene, wunderbar lustig-informative Art ikonische Fußballmomente zum Nacherleben: „Die schönsten Tore aller Zeiten“.

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Mittwoch, 15. November: Eine Abbitte

„Da hab‘ ich was Eigenes…“

Ich muss an diesem Mittwoch, 15. November 2023, Abbitte leisten. Bei Leserinnen und Lesern und bei Bernhard-Viktor „Vicco“ Christoph-Carl von Bülow, besser bekannt als Loriot, dessen 100. Geburtstag ich vor drei Tagen übersehen habe.

Ein Umstand, der mir Anlass zur Sorge um mein Denk- und Erinnerungsvermögen gibt. Seit Wochen gucke ich in der ARD-Mediathek die Loriot-Beiträge und Dokumentationen zum „Einhundertsten“ rauf und runter – und wenn es so weit ist, vergesse ich ihn. Vielleicht sollte ich umsatteln, eventuell mein Jodeldiplom machen. „Da hab’ ich was Eigenes…

Zum Glück ist der Lapsus ja reparabel. Beispielsweise mit dem heutigen „Special“, auch damit habe ich ja etwas Eigenes. Also: „Er lebe hoch! Loriot zum 100. Geburtstag“ ist eine Hommage in Text und Bild mit Cartoons und Texten u.a. von Hape Kerkeling, Horst Evers, Piet Klocke. Wer sich eher sachlich über das Leben Vicco von Bülows informieren will, ist mit der „Loriot: Biographie“ von Dieter Lobenbrett gut bedient.

Der wahre Fan weiß aber natürlich bereits alles über sein Idol, neigt dazu, einfach in das Gesamtwerk eintauchen zu wollen. Für solche Fälle empfiehlt sich „Das große Loriot Buch“, in dem sämtliche Geschichten und Zeichnungen aus „Loriots Großer Ratgeber“ und „Loriots Heile Welt“ versammelt sind. Wer dagegen der Jahreszeit gemäß agieren möchte, ist ohne Frage bei „Weihnachten mit Loriot“ richtig.

Andererseits fällt mir zum Christfest eher „Weihnachten bei Hoppenstedts“ ein. Womit wir dann auch bei den Sätzen sind, die aus der Feder Loriots direkt in unseren Sprachschatz flossen und Allgemeingut geworden sind: „Früher war mehr Lametta!“ – „Das ist fein beobachtet“ – ebenso wie die Entdeckung „Das Bild hängt schief!“. Darüber sollte man in einer Ehe nicht streiten, denn dank Loriot wissen wir ja auch: „Männer und Frauen passen nicht zusammen!“. Man(n) möchte allerdings anfügen: „Frauen haben auch ihr Gutes“.

Wer jetzt wieder auf den Geschmack gekommen ist und von dem großen Humoristen gar durchs Jahr geleitet werden möchte, greift zu „Loriot Agenda 2024“ ist ein A5-Taschen-Kalender mit Platz für Organisatorisches und Humor. Letzteres in Form der besten Zeichnungen von Loriot. Er gehört nun einmal zu den „Menschen, die man nicht vergißt“.

Wer mehr Loriot genießen möchte, kann sich im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT umfassend informieren. Das Suchwort „Loriot“ führt zu fast 200 Fundstellen, von „Möpse und Menschen“ bis zu „Meisterwerke“ (CD).  Was dann schnell die Erkenntnis reifen lässt, dass sich Loriots knollennasige Männlein und Weiblein auch prima als Geschenk zum Fest eignen könnten.

Ach was…

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Dienstag, 14. November: Geschenke-Alarm 40!

Schneller als das Original

Geschenke-Alarm 40! Am heutigen Dienstag, 14. November 2023, sind es exakt noch 40 Tage bis Heiligabend. Und wir erinnern nicht allein an das Unausweichliche, sondern geben auch Geschenke-Tipps. Vom Team der BÜCHER-HEIMAT ebenso wie von unserem Partner Genialokal.

Bücher sind stets das schönste Geschenk – aber man kann Menschen bisweilen mit den absonderlichsten Dingen beglücken. Ich beispielsweise liebe es, mir einzubilden, ich hätte „Den Schreibtisch im Griff“. Leider hat mein Schreibtisch tatsächlich eher mich im Griff.

Vermutlich gerade deshalb liebe ich die Accessoires, die ein aufgeräumtes Büro signalisieren. Was gut zum heutigen Tag passt, denn am 14. November 1886 ließ der Kaufmann, Erfinder und Grafiker Friedrich Soennecken den Papierlocher (Perforator) patentieren. Weswegen wir den „Tag des Lochers“ begehen.

Dabei war der Locher ein „Komplementärgut“, denn Soennecken hatte im selben Jahr den Vorläufer des Aktenordners auf den Markt gebracht. Und der funktioniert nur mit gelochtem Papier. Wer jetzt vergebens nach einem Stift kramt, um sich Notizen zu machen, könnte mir dem 3D-Puzzle „Utensilo Unterwasserwelt“ zumindest auf diesem Feld Ordnung schaffen.

Gut ein Vierteljahrhundert, nachdem Jules Vernes „Reise um die Erde in 80 Tagen“ (In 80 Tagen um die Welt) erschienen war, bracht am 14. November 1889 die Reporterin Nellie Bly (mit bürgerlichem Namen: Elizabeth Jane Cochran) auf, um die Wette zu toppen. Die Pionierin des investigativen Journalismus musste sich dabei gegen ihre Kollegin Elizabeth Bisland behaupten, die das Projekt für eine andere Zeitung anging.

Nach 72 Tagen, 6 Stunden, 11 Minuten und 14 Sekunden beendete Bly die Reise in damaliger Rekordzeit am 25. Januar 1890 und gewann das Rennen. Nachzulesen als Roman in „Miss Bly und die Wette gegen Jules Verne“.

Heute vor 77 Jahren (1946) wurde Hermann Hesse der Nobelpreis für Literatur zugesprochen. Die Akademie würdigte „seine inspirierten Werke, die mit zunehmender Kühnheit und Tiefe die klassischen Ideale des Humanismus und hohe Stilkunst verkörpern“ und hatte besonders Hesses letztes großes Werk, „Das Glasperlenspiel“ im Blick.

Literarisch sicher nicht vergleichbar, aber enorm erfolgreich ist das bekannteste Buch von Eric Malpass, der heute vor 113 Jahren (1910) das Licht der Welt erblickte. Mit „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ starteten die „Gaylord-Romane“, die selbst heute noch eine große Fangemeinde haben.

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Montag, 13. November: Seid nett zueinander!

Nettigkeit – ein schwieriges Pflaster?

Seid nett zueinander! Der Aufforderung sollte an jedem Tag gefolgt werden. An diesem Montag, 13. November 2023, aber ganz besonders. Wir begehen heute den „Welt-Nettigkeitstag“ (World Kindness Day).

Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag 1998 von der World Kindness Movement (ext.) in Singapur.  Trotz weltweiter Anstrengungen scheint man sich mit dem Vorhaben, nett zu sein, auf ein schwieriges Pflaster zu begeben. Zumindest suggeriert dies die Suche nach „Nettigkeit“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT.

Da empfiehlt Nele Süß „Wege aus der Nettigkeitsfalle“ als „idealen Ratgeber für schrecklich nette Menschen“. Es geht um „Nein sagen für Anfänger“. Und Lea Blumenthal erzählt, wie sie „(fast) aufhörte nett zu sein“ und ihrem Werk den drastischen Titel „Mach’s wie die Möwe, scheiß drauf!“ verpasste. Dagegen erklärt mit Michael Dell, Chef von Dell Technologies Inc., und einer der erfolgreichsten IT-Unternehmen, dass man „Nett sein und trotzdem gewinnen“ könne.

Außer Nettigkeiten hat das heutige Datum aber auch literarisch einiges zu bieten. Zum einen erblickte am 13. November 1850 Robert Louis Stevenson das Licht der Welt. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich „Die Schatzinsel“ gelesen habe. Und dann der Weihnachts-Vierteiler im Fernsehen. Unvergessen!

Runden „Geburtstag“ feiert heute sozusagen auch ein Theaterstück, das wie ein später entstandener und ebenso erfolgreicher Film auf dem Roman „Einer flog über das Kuckucksnest“ von Ken Kesey basiert. Die Adaption für die Bühne erlebte ihre Uraufführung am 13. November 1963 am New Yorker Broadway.

Was gerade jüngere Mitmenschen bisweilen heftig verwirrt ist die Tatsache, dass die erste Website im Internet erst vor 33 Jahren, am 13. November 1990, veröffentlicht wurde. Und dies nur einen Tag nachdem Tim Berners-Lee und Robert Cailliau das Konzept für ein weltweites Hypertext-Projekt vorgestellt hatten: “Weaving the Web”  (engl.).

Ohne Berners-Lee und Cailliau würde es auch diesen Blog nicht geben. Was hoffentlich nicht nur ich schade fände. Heute ist übrigens auch der „Tag des Bloggens“ in Deutschland. Wer sich selbst mal dran versuchen will: „Bloggen für Einsteiger“.

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Sonntag, 12. November: Knoten in der Zunge

Nicht allein „In Ulm, um Ulm, und um Ulm herum“ ist heute der „Tag der Zungenbrecher“

Zungengymnastik und Kalauer-Könige

Wer an Wortspielen und Sprachakrobatik Freude hat, ist an diesem Sonntag, 12. November 2023, genau richtig. Zwei Aktionstage motivieren zu Zungengymnastik oder fordern Kalauer-Könige heraus.

Da wäre zunächst der „Internationale Tag der Zungenbrecher“ – wobei der englische Begriff „International Tongue Twister Day“ mit der verknoteten Zunge weniger schmerzhaft klingt. Worum es geht? „Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz.“ Und „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.

And solchen Sätzen hat sich wohl jeder schon einmal versucht. Die Probleme, die „Literarische Stolpersteine“  verursachen, werden sogar wissenschaftlich mit einer „Versprecheranalyse bei Zungenbrechern“ erforscht.

Ansonsten dominieren auf dem Zungenbrecherfeld zumeist Kinderbücher wie „Affenkopp liebt Zottelbär“. Beispiel gefällig? „Hexen sechs Hexen um sechs Uhr sechs Echsen, dann sind die sechs Echsen sechs Hexenechsen.

Schwierig schon bei der Titelnennung in der BÜCHER-HEIMAT ist „Der Flugplatzspatz nahm auf dem Flugblatt Platz“. Und es gibt sogar ein fantastisches und kindgerechtes „Fachbuch“ aus Bad Harzburg, gestaltet von der freien Autorin und Illustratorin Anke Reimann: „Schnellsprechsprüche spreche ich schwer schnell“ versammelt die schönsten Zungenbrecher.

Da es ein internationaler Aktionstag ist, hier noch der berühmteste Tongue-Twister: „She sells sea-shells on the sea-shore. / The shells she sells are sea-shells, I’m sure. / For if she sells sea-shells on the sea-shore / Then I’m sure she sells sea-shore shells.” Die Sätze worden sogar vertont (Youtube/ext.).

Jetzt habe ich mich in den Zungenbrechern verloren, aber am „Tag der schlechten Wortspiele“ in Deutschland sollten wir auch nicht vorbeigehen. „Die besten Flachwitze, Kalauer und Wortspiele“ ist laut Werbung ein „Witzebuch“ für Kinder und Erwachsene, „das Spaß und intelligent macht“.

Tatsächlich kann man auch schlechte Wortspiele wissenschaftlich analysieren. Sie entstehen demnach durch Buchstabendreher („Stück mal ´nen Rück“), durch Paronomasie, basierend auf klanglicher Ähnlichkeit („Wer rastet, der rostet“) und Polysemie, also durch Mehrdeutigkeit von Wörtern („Lieber arm dran als Arm ab“).

Nach so viel „Sprachwissenschaft“ kommt mir ein US-Aktionstag gerade recht: Heute ist der „Tag der Happy Hour“ (National Happy Hour Day) in den USA. Da werde ich mich in transatlantischer Freundschaft anschließen und dazu das Cocktail-Kartenspiel „Happy Hour“ studieren.

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Samstag, 11. November: Harzer Schicksalstag

Auf provisorischen Holzstegen strömten die Menschen am Tag nach der Grenzöffnung von Stapelburg nach Eckertal. Foto: Bilderarchiv Ahrens/Bad Harzburg-Stiftung

In Erinnerungen stöbern

Schon wieder ein „Schicksalstag“, diesmal für den Harz: An diesem Freitag, 11. November 2023, werden viele Bad Harzburger an den Tag denken, an dem vor 34 Jahren (1989) denken, als sich zwischen Eckertal und Stapelburg die Grenze öffnete.

Wem die Erinnerungen an den Tag im November 1989 noch immer unter die Haut gehen und wer deshalb hautnah dabei sein will, ist heute ab 14 Uhr bei der Erinnerungsveranstaltung am Grenzdenkmal in Stapelburg richtig. Um 15.30 Uhr startet ein Umzug am Stapelburger Blockplatz. Und um 16 Uhr wird die traditionelle Festansprache von Dr. Friedhart Knolle, Naturschützer, Geschichtsforscher und ehemaliger Pressesprecher des Nationalparks Harz, gehalten.

Wer ich lieber für sich allein erinnert, kann als Gedächtnisstütze das Fotoarchiv Harz-History (ext.) zu Hilfe nehmen. Fotos aus dem November 1989 finden sich dort vor allem in einem Archiv der Goslarschen Zeitung, aber auch im Ahrens– oder Plaster-Archiv sind Bilder dieser bewegenden Zeit zu finden. Und die Geschichte der Grenzöffnung hat die GZ weiterhin im Netz veröffentlicht.

Bücher zum Thema „Grenzöffnung im Harz“ sind dagegen nicht mehr so leicht zu finden. Aber dafür gibt es ja den Suchdienst der BÜCHER-HEIMAT, der sich (ohne Erfolgsgarantie) hartnäckig auf die Suche machen wird. Beispielsweise nach „Grenzfälle im Herzen Deutschlands“, die der einstige GZ-Chefredakteur Andreas Mueller schildert.

Über „Erlebnisse an der Grenze im Harz“ berichtet mit Rudolf Zietz ein Zollbeamter, der an der innerdeutschen Grenze seinen Dienst verrichtete. „Der Eiserne Vorhang im Harz“ stammt aus der Feder des einstigen Harzklub-Vorsitzenden Dr. Albrecht von Kortzfleisch. Und zum Buch  „Grenzschicksale“ steuerte der Grenzerkreis Abbenrode viel profundes Wissen bei.

Die Auswahl ist noch weit größer, stöbern lohnt sich – oft werden allein dabei Erinnerungen wachgerufen. Ebenso wie bei einer Wanderung entlang der einstigen innerdeutschen Grenze. Wer „Das Grüne Band“ erkunden will, kann sich mit Musiker und Extremsportler Joey Kelly darauf vorbereiten.

Ein abruptes Finale beschert heute das Zeit-Rätsel „Um die Ecke gedacht“. Für mich eigentlich ein Pflichttermin am Donnerstagmorgen, aber diesmal war einfach keine Zeit. Dabei habe ich gleich in der obersten Reihe des Rätselgitters eine motivierende Frage mit Regionalbezug entdeckt: „Wer an Söse, Ilse, Bode wandert, wird feststellen: Im … duftet’s öfter nach …

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Freitag, 10. November: Gelbe Schulfreunde

Schulische Rettungsanker: Reclam und Königs

Die (meist) gelben Büchlein haben Millionen Schülerinnen und Schüler durch das Leben in deutschen Lehranstalten begleitet. An diesem Freitag, 20. November 2023, ist es 156 Jahre her, dass das erste Reclam-„Heft“ auf den Markt kam.

Die Premiere blieb selbstverständlich dem deutschen Klassiker schlechthin vorbehalten: „Faust. Der Tragödie erster Teil“, bis heute in der Reclam Universal-Bibliothek als „Textausgabe mit editorischer Notiz“ erhältlich. Der Leipziger Verleger Anton Philipp Reclam brachte am 10. November 1867 den ersten Reclam-Band heraus. Den Weg dazu hatte die Neuregelung des Urheberrechts durch den Deutschen Bund geebnet.

Das hohe Lied der Fortsetzungsromane in Tageszeitungen, die meine Mutter innig liebte, habe ich ja schon mehrfach gesungen. Heute vor 95 Jahren startete ein Musterbeispiel, das einer Zeitung sogar das Überleben sicherte. Am 10. November 1928 begann die Vossische Zeitung in Berlin mit dem Vorabdruck des Romans „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque. Die Auflage schoss in die Höhe, die Zeitung schaffte es aus den roten Zahlen.

Die Suche nach Remarques Klassiker im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT brachte mich in gewisser Weise zurück zum Thema „Reclam“ und in Erinnerungen an meine Schulzeit. Nicht wegen der Lektüre an sich, sondern weil dort auch „Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque – Textanalyse und Interpretation“ mit „Zusammenfassung, Inhaltsangabe, Szenenanalyse, Prüfungsaufgaben“ aus der Reihe „Königs Erläuterungen“ angeboten wird.

Die Werbung der Königs-Hefte begeistert mich bis heute: „Spare Zeit und verzichte auf lästige Recherche! In diesem Band findest du alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst – ohne das Werk komplett gelesen zu haben.“

Überhaupt nicht gelesen habe ich tatsächlich das Theaterstück „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ von Bertolt Brecht. Die Parabel um die Machtergreifung und der Machtausbau Adolf Hitlers, transferiert in die Gangsterwelt, wurde heute vor 65 Jahren (1958) in Stuttgart uraufgeführt – 17 Jahre, nachdem Brecht das Stück im finnischen Exil vollendet hatte.

Natürlich kenne ich den Inhalt, habe eine Aufführung (im Jungen Theater Göttingen) gesehen. Dennoch überlege ich, das Buch nun zu lesen. Vor allem, weil ich fürchte, dass ein Satz Brechts aus dem Epilog ganz und gar nicht „von gestern“, sondern sehr aktuell ist: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“

Zum Finale noch einen fröhlichen Geburtstagsgruß an eine der besten deutschen Komikerinnen (und Schauspielerin, Moderatorin und Autorin): Cordula Stratmann wird heute 60 Jahre alt. Mich begeisterte sie schon als „Annemie Hülchrath“ in meiner langjährigen Lieblings-Fernsehsendung „Zimmer frei!“. Zusammen mit tollen Autoren wie Horst Evers und Dietmar Wischmeyer veröffentlichte sie Bahngeschichten unter dem großartigen Titel „Und sie bewegt sich doch!“. Da möchte man mit einem weiteren Stratmann-Titel ergänzen: „Danke für meine Aufmerksamkeit“ .

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Die HEIMAT auch für Jugendbücher

Die HEIMAT auch für Jugendbücher
Nina Ludwig (li.) und Andrea Haniak (re.) mit den Autorinnen und dem Autor der Jugendbuchwoche 2023: Anja Ackermann, Fee Krämer, Nina Weger und Boris Pfeffer.

Start in die Jugendbuchwoche der Harzburger Aktion

Wo soll eine Jugendbuchwoche starten, wenn nicht in der BÜCHER-HEIMAT auch der Jugendbücher. Eine Logik, der sich offenkundig auch die Harzburger Aktion nicht verschließen wollte. Im 70. Jahr des Bestehens startete die Aktion mit einer öffentlichen Lesung in der Mitmach-Buchhandlung in den Reigen der Schullesungen der vier Autorinnen und Autoren des Jahres 2023. Mit von der Partie sind Anja Ackermann, Fee Krämer, Nina Weger und Boris Pfeffer.

Das Quartett steht vor einem „Lesungs-Marathon“. Andrea Haniak und Nadine Ludwig von der Harzburger Aktion können auf Auftritte der Jugendbuch-Autoren an 15 Schulen verweisen. Dabei hat dieses literarische Harzburger Modell die Grenzen der Kurstadt bereits weit überschritten. Auch in Schulen in der Kreisstadt Goslar und in Braunlage werden die drei Autorinnen und der Autor zu Gast sein.

Das inspirierende Ambiente der BÜCHER-HEIMAT dürfte für einen guten Start in einer starke Jugendbuchwoche stehen. Zumal dem Publikum neben Kostproben aus den Büchern der vier Autorinnen und Autoren auch musikalisch Einiges geboten wurde. Lotta Jana, Nele Habermann und Emely Nifke vom Kinderchor der Grundschule Bündheim sangen. Zudem spielten Katja Koch am Cello und Dr. Helga Haun am E-Piano und beschloss Luca Weber die Lesung in der BÜCHER-HEIMAT mit Gitarre und Gesang.

Sorgten für den gelungenen musikalischen Rahmen: Lotta Jana, Nele Habermann und Emely Nifke vom Kinderchor der Grundschule Bündheim, Katja Koch am Cello und Dr. Helga Haun am E-Piano sowie Singer/Songwriter Luca Weber. Fotos: Hartmut Weber

Die Bücher des Abends

Anja Ackermann: „Lando“

Inhalt: An einem eisigen Frühlingstag im Jahr 1363 verlassen drei junge Menschen ihre Heimatstadt Lübeck, das mächtige Haupt der Hanse: Der Bäckersohn Lando, vom vermeintlichen Vater ungeliebt. Seit dem Tod der Mutter wandelt Lando am Abgrund. Die Schankmagd Immeke ist seit ihrem siebenten Lebensjahr auf sich allein gestellt. Sie flieht vor Zudringlichkeiten und einem trostlosen Leben. Elias, ein Novize ohne Wurzeln, der verzweifelt das Wissen der Welt aufsaugt. Sie stehen zwischen Kindheit und Erwachsenwerden. Gemeinsam suchen sie einen Ort, der ihnen Schutz und ein besseres Leben gewährt. Doch ein fanatischer Mönch, dessen dunkles Geheimnis der Novize enthüllt hat, ist ihnen auf den Fersen und sinnt auf Rache.

Fee Krämer: „Hilfe, ich bin ein Panda!“

Inhalt: Benno ist das dritte von vier Geschwistern – und unsichtbar. Naja, nicht wirklich, aber eben doch irgendwie, denn er wird immer übersehen. Eines Tages findet Benno eine alte Limo-Dose mit einer geheimen Botschaft: »Wunsch frei! 1. Augen schließen, 2. Wunsch (nicht zu laut) aussprechen, 3. Wundern«. Benno flüstert sofort: »Ich will nicht mehr unsichtbar sein.« Nichts passiert – war ja klar. Doch am nächsten Morgen, beim Blick in den Spiegel, traut Benno seinen Augen nicht: Er ist ein Pandabär! Und ganz und gar nicht mehr unsichtbar. So hatte Benno sich das nicht vorgestellt …

Nina Weger: „Als mein Bruder ein Wal wurde“

Inhalt: „Manchmal, wenn ich abends im Bett lag, stellte ich mir vor, dass Julius wie ein riesiger Wal durch die Tiefen des Ozeans glitt.“ Darf man über das Leben eines anderen bestimmen? Und woher soll man wissen, was richtig oder falsch ist, wenn man ihn nicht fragen kann? Belas großer Bruder Julius liegt im Wachkoma, die Familie soll eine Entscheidung treffen und steht kurz davor, auseinanderzubrechen. Und jetzt? Belas Freundin Martha würde zum Papst fahren. Der muss schließlich wissen, was in so einem Fall zu tun ist … Heimlich schlachten sie ihre Sparschweine, klauen eine Kreditkarte und begeben sich auf eine abenteuerliche Reise nach Rom, um eine Antwort zu finden und Belas Familie zu retten.

Boris Pfeiffer: „Feuer. Wasser. Erde. Sturm. ­– Zum Überleben brauchst du alle Sinne“

Inhalt: Drdjuck ist der einzige Überlebende seiner Familie. Die schwere Sturmflut hat sein Zuhause zerstört. Nun ist eine Büffelherde seine neue Familie, mit der er durch die Steppe zieht, bis Jäger sie in eine Falle locken. Drdjuck und die Büffel werden in eine Bunkerstadt verschleppt. Aufgrund der neuen Wetterphänomene ist der Mensch nicht mehr in der Lage, außerhalb von Schutzräumen zu überleben. Nur Drdjuck kann das, denn er hat gelernt, die Zeichen der Natur zu lesen. Nun steht er einer überlebenshungrigen, gnadenlosen Gesellschaft gegenüber, die mit Angst vor der Welt außerhalb der Stadt regiert wird. Ihr Herrscher erkennt Drdjucks Fähigkeiten, die für ihn Hoffnung und Gefahr zugleich bedeutet. Der Junge und seine Büffel werden nur so lange überleben, wie sie von Nutzen sind.

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Donnerstag, 9. November: Schicksalstag

Erfindungen und ein unsterblicher Serienmörder

Da sind wir schon wieder am „Schicksalstag der Deutschen“ angekommen. Heute ist Donnerstag, 9. November 2023. Ein Datum, dass an den Mauerfall, die Novemberpogrome 1938, den Hitlerputsch 1923 und die Ausrufung der Republik in Deutschland 1918 (Novemberrevolution) erinnert.

Nun könnte ich es mir einfach machen und alle Jahre wieder denselben Text bringen. Was ich natürlich nicht tun werde. Zumal in allen Medien diese deutschen Tagesthemen rauf und runter behandelt werden. Also schauen wir mal, was der 313. Tag des Jahres sonst noch so zu bieten hat.

Der 9. November ist beispielsweise auch der „Tag der Erfinder“ in Deutschland. Wobei der Aktionstag – halb passend, halb widersinnig – den Zusatz „Happy Birthday Hedy Lamarr“ aufweist. Widersinnig, weil Hedy Lamarr Österreicherin war. Passend, weil die Biografie „Hedy Lamarr“ sie im Untertitel völlig korrekt als „Filmgöttin –Antifaschistin – Erfinderin“ beschreibt.

Erfunden hat Hedy Lamarr eine Funkfernsteuerung für Torpedos, die den Alliierten im Zweiten Weltkrieg entscheidende Vorteile verschaffte. „Sie strahlt im Glanz Hollywoods, und ihre Erfindung verändert die Welt“ erzählt es der Roman „Die Verwegene“ korrekt.

Eine starke Erfindung feierte in Deutschland heute vor 70 Jahren (1953) ihre Premiere: In der Treppenstraße in Kassel wurde die erste Fußgängerzone eröffnet. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob die Fußgängerzone in die Kategorie „Glücksorte in Kassel“  fällt. Der Aufforderung im Untertitel kann man aber getrost nachkommen: „Fahr hin und werd‘ glücklich“ – vielleicht auch in der Grimm-Welt (ext.), die die BÜCHER-HEIMAT-„Reisetruppe“ erst vor Kurzem begeistert hat.

Sein Jubel 1990 ist unter Fußballfans so legendär wie seine bitteren Tränen 1996: Am 9. November 1960 wurde Ex-Fußballnationalspieler Andreas (Andy) Brehme geboren. Er schoss Deutschland 1990 mit einem Elfmeter zum WM-Titel. Sechs Jahre später weinte er an der Schulter von Rudi Völler, als er mit dem 1. FC Kaiserslautern abgestiegen war.  Seine Autobiografie „Beidfüßig“ (eBook) zeichnet den Weg nach von den Bolzplätzen in Barmbek bis ins legendäre San-Siro-Stadion in Mailand.

Makabres Jubiläum: Heute vor 135 Jahren (1888) ermordete Jack the Ripper in Whitechapel mit Mary Jane Kelly sein fünftes und wahrscheinlich letztes Opfer. „1888 – Wer ist Jack the Ripper?”, diese Frage bewegt bis heute, unter anderem im „interaktiven Horror-Roman“. Und der so gesehen unsterbliche Serienkiller ist Bestsellerlisten-verdächtig wie „Stalking Jack the Ripper“ oder das True-Crime-Rätsel-Buch „Jack the Ripper – ein Fall für Verbrechen von nebenan“ unter Beweis stellen.

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