Montag, 15. Januar: Schlagloch-Tag

Was sich begeben und zugetragen hat

Zum Start in die Woche habe ich mich an diesem Montag, 15. Januar 2024, aus (ex-)beruflicher Neugier mit einem Ereignis befasst, das 415 Jahre zurückliegt: Am 15. Januar 1609 erschien in Wolfenbüttel die Erstausgabe des Aviso Relation, eine der ersten Zeitungen in Deutschland.

Worüber die frühen Kollegen berichteten, verkündeten sie stolz im Untertitel: „Was sich begeben vnd zugetragen hat / in Deutsch: vnd Welschland / Spannien / Niederlandt / Engellandt / Franckreich / Vngern / Osterreich / Schweden / Polen / vnnd in allen Provintzen / in Ost: vnnd West-Indien etc.“ In der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover befindet sich eine vollständig erhaltene Ausgabe des ersten Jahrgangs von 1609, ein Faksimile der ersten Aviso Relation kann online angeschaut werden.

Weil ich mich auch für diesen Blog gern und oft bei Wikipedia bediene, will ich am 23. Geburtstag der freien Enzyklopädie (2001) nicht vorbeigehen. Obwohl das von US-Unternehmer Jimmy Wales und Philosophie-Dozent Larry Sanger gegründete Online-Lexikon wahrlich nicht fehlerfrei ist. Das „Schwarzbuch Wikipedia“ will sogar aufzeigen, wie sich „Mobbing, Diffamierung und Falschinformationen in der Online-Enzyklopädie“ breitgemacht hätten.

Kommen wir zu erfreulichen Themen, wieder einmal hat einer meiner Lieblingsfilme „Geburtstag“: Am 15. Januar 1958 wurde die Komödie „Das Wirtshaus im Spessart“ (DVD) von Kurt Hoffmann uraufgeführt. Der Streifen war toll besetzt, unter anderem agierten Liselotte Pulver und Carlos Thompson, Hans Clarin, Hubert von Meyerinck, Helmut Lohner und Ralf Wolter. In Wilhelm Hauffs literarischer Vorlage „Das Wirtshaus im Spessart“ sind Erzählungen aus dem „Märchen-Almanach auf das Jahr 1828“ in die Handlung eingebunden.

Auf der Wirtshaus-Besetzungsliste stand auch der Berliner Kabarettist Wolfgang Neuss, der auf den Tag genau vier Jahre später (1962) in einer Zeitungsannonce den Namen des Mörders im Francis-Durbridge-Krimimehrteiler „Das Halstuch“ (DVD) verriet. Zwei Tage vor Ausstrahlung der letzten Folge des Straßenfegers im Deutschen Fernsehen. Was Neuss einen hohen Bekanntheitsgrad und sehr viele sehr üble Drohungen bescherte.

In den Vereinigten Staaten wird jeweils am dritten Montag im Januar der „Martin Luther King Day“ (MLK Day) begangen. Und so wird auch heute des bekanntesten Bürgerrechtlers des Landes gedacht. Bereits kurz nach der Ermordung von „Martin Luther King“ (Biografie) am 4. April 1968 in Memphis sollte ihm ein gesetzlicher Feiertag gewidmet werden. Widerstand der Republikaner sorgte dafür, dass es bis 1983 dauerte, ehe das Gesetz eine Mehrheit fand. Der erste MLK Day stand dann 1986 an.

Auch die Briten begehen heute einen besonderen Aktionstag. Auf der Insel steht der „Tag des Schlaglochs“ (National Pothole Day) an. Nach einer Rundfahrt durch Bad Harzburg würden mir viele tiefe Gründe einfallen, warum wir den Aktionstag auch in unseren Kalender aufnehmen sollten.

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Donnerstag, 28. September: Lebensrettend

Ein Zufall und große Entdeckungen

Heute vor 95 Jahren (1928) rettete ein Zufall Millionen Menschenleben: Am heutigen Donnerstag, 28. September 2023, denken wir an Alexander Fleming und seine Entdeckung des Penicillin.

Der Bakteriologe bemerkte zufällig, dass eine seiner Staphylokokken-Kulturen, in die Schimmelpilze der Gattung Penicillium gerieten, abgetötet wurden. Der erste Schritt auf dem Weg zum antibakteriellen Wirkstoff Penicillin war getan.

„Eine kleine Geschichte der Biotechnologie“ von „Bier und Wein zu Penicillin, Insulin und RNA-Impfstoffen“ zeichnet ein Fachbuch nach. Derweil geht ein gefeiertes und sehr populäres Wissenschaftsbuch weit in der Geschichte zurück: „Die Entdeckung der Medizin“ bietet eine „Kulturgeschichte von Homer bis Hippokrates“.

Ebenfalls heute vor 95 Jahren (1928): Die Comedian Harmonists gaben ihr Debüt im Berliner Großen Schauspielhaus. Das Sextett schrieb ein großartiges Kapitel deutscher Unterhaltungskunst – und wurde im „Dritten Reich“ zum Gegenstand eines der dunkelsten Kapitel der deutschen Geschichte. Der Roman „Comedian Harmonists“ wird folgerichtig als der „Roman einer Legende“ offeriert.

Erst sechs Jahre ist her (2017), da kam ein Film in die deutschen Kinos, der Rekorde brach – und den ich als bekennender Schisshase nie sehen werden: „ES“ nach dem gleichnamigen Roman von Stephen King avancierte dank der weltweiten Einspielergebnisse zu einem der erfolgreichsten Horrorfilme.

Finale unseres bebücherten Kalenderblatts mit zwei Literatur-Geburtstagen. Heute vor 220 Jahren (1803) wurde Prosper Mérimée geboren, Schöpfer der „Carmen“ und damit der literarischen Vorlage für die große Bizet-Oper.

Ihren 81. Geburtstag (1942) feiert heute die in Italien und der Schweiz lebende US-Amerikanerin Donna Leon. Ihr Erfolg lässt sich am besten mit dem Titel ihres Buches um den 32. Fall des Commissario Brunetti erklären: „Wie die Saat, so die Ernte“.

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Donnerstag, 21. September: Krieg und Frieden

Wenn Kriege einen Tag bestimmen

Frieden – für Europäer lange Jahre eine „Selbstverständlichkeit“. So erntete der „Weltfriedenstag“ (UNO International Day of Peace) ebenso lange viel zu wenig Beachtung. Dies wird am heutigen Donnerstag, 21. September 2023, sicher anders sein.

Am 14. Februar 2022 hat der Angriff Russlands auf die Ukraine die Welt schlagartig verändert, hat aller Welt vor Augen geführt, welch hohes Gut der Frieden ist und dass alle Welt dankbar dafür sein kann, wenn Frieden herrscht. Insoweit passt auch der zweite heute anstehende Aktionstag der UNO, der „Welttag der Dankbarkeit“ (World Gratitude Day).

Kaum ein Werk könnte besser zu diesem Tag passen als ein Klassiker der Weltliteratur: „Krieg und Frieden“ von Leo Tolstoi. Schon der Schriftsteller Stefan Zweig führte laut Wikipedia die enorme Wirkung des Romans darauf zurück, dass „die Sinnlosigkeit des Ganzen (des Krieges) sich in jeder Einzelheit spiegelt“, dass „der Zufall hundertmal entscheidet statt der Berechnung“ der Strategen. Auch gut 150 Jahre nach dem Erscheinen ist „Krieg und Frieden“ mehr als lesenswert.

Gar „Der Krieg der Welten“  bescherte dem Schriftsteller H.G. Wells, der heute vor 157 Jahren (1866) geboren wurde, seinen größten Erfolg. Der Brite, der auch Biologe, Historiker und Soziologe war, gehört zu den Pionieren der Science-Fiction-Literatur.

Eher für gepflegten Horror ist unser zweites Geburtstagskind berühmt. Am 21. September 1947 kam Stephen King zur Welt. Seine Horrorromane, machten ihn zu einem der kommerziell erfolgreichsten Autoren der Gegenwart, seine Bücher wie der Thriller „Christine“ um einen mordenden 58er Plymouth Fury, wurden deutlich mehr als 400 Millionen Mal verkauft und in über 40 Sprachen übersetzt.

Zu guter Letzt haben wir noch einen Geburtstagsgruß an einen Mann zu senden, der einen durchaus bedeutsamen Bad-Harzburg-Bezug hat. Der Kinder- und Jugendautor Klaus Kordon feiert heute seinen 80. Geburtstag. Vor 34 Jahren (1989) war er mit „Wie Spucke im Sand“  der erste Preisträger des Bad Harzburger Jugendliteraturpreises „Eselsohr“.

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