Ein Lese-„Streifzug durch den Harz“

Spannende Entdeckungen auch für Harzer

Zu einem unterhaltsamen, literarischen Streifzug durch den Harz lädt die BÜCHER-HEIMAT in Bad Harzburg am Donnerstag, 11. September, um 19 Uhr ein. Die Goslarer Autorin Miriam Fuchs nimmt ihr Publikum mit zu verlassenen Orten, sehenswerten Geheimtipps, zu kreativen Künstlern und leidenschaftlichen Gastgebern.

Aus den mittlerweile sechs von ihr verfassten Harz-Reiseführern stellt Miriam Fuchs einige Auszüge vor und macht damit Lust auf das Lese- und Harz-Erlebnis – auch für Harzer selbst. Mit ihren persönlichen Momenten im Rahmen der Bucherstellung und zahlreichen Bildern gestaltet sie den Abend lebendig und macht Lust auf Entdeckungstouren in der Region.

Mit im Gepäck zur Lesung sind auch ihre neuesten Werke „Cafés & Ateliers im Harz“ und „Wander dich glücklich“.

Donnerstag, 11. September 2025, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon: (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Rebecca über „Das Café am Rande der Welt“

Rebecca über „Das Café am Rande der Welt“

John Strelecky: Das Café am Rande der Welt

Wir entscheiden jeden Tag aufs Neue darüber, wie wir unsere Zeit verbringen wollen. In vielen Fällen sind wir aber so sehr auf andere Dinge konzentriert, dass wir vergessen, dass wir diese Macht haben. Die Macht, unser Leben selbst zu bestimmen. Über den Einsatz unserer Zeit zu bestimmen. Zu tun, was uns erfüllt.

John war auf dem Weg in eine Auszeit. Er floh aus seinem Alltag, um Kraft zu tanken und endete in einem kleinen Café, dessen Inhaber und Servicekraft ihn mittels einiger zentraler Fragen auf eine Reise durch seine Lebensanschauungen begleiteten.

Warum bin ich hier? Habe ich Angst vor dem Tod? Führe ich ein erfülltes Leben?

Ich habe den Zweck meiner Existenz, meine Bedeutung, den Sinn meines Lebens, bisher nicht vollständig gefunden, aber ich bin guter Dinge, mich auf dem richtigen Weg zu befinden.

„Das Café am Rande der Welt“ ist zeitlos und schwer. So schwer, wie das Überdenken deines Lebens eben sein kann. Aber es ist so wertvoll.

Ich empfehle nach den verschiedenen Kapiteln eine Lesepause einzulegen und sich Zeit zu nehmen, dass Gelesene zu verarbeiten.

John Strelecky: „Das Café am Rande der Welt“, dtv Verlagsgesellschaft, 128 Seiten, ISBN: 978-3-423-20969-4, Preis: 9,95 Euro.


„Kathmandutal“: Lesung mit Anna Hanisch

„Kathmandutal“: Lesung mit Anna Hanisch

Literarische Reise in ein bemerkenswertes Land

Aus ihrem ersten Roman „Kathmandutal – Eine Geschichte von Menschen und Hunden in Nepal“ liest die Bad Harzburger Autorin Anna Hanisch am Mittwoch, 30. Juli 2025, um 19 Uhr in der BÜCHER-HEIMAT.

In ihrem Buch erzählt Anna Hanisch die ungewöhnliche Geschichte eines sehr jungen verwaisten Straßenhundes, der in den Gassen Kathmandus, der Landeshauptstadt Nepals, allein überleben muss. Dabei trifft er auf Raju, einen jugendlichen Nepalesen, der zusammen mit seiner bereits verwitweten Mutter Sanu auf einer Baustelle als Träger arbeitet. Entgegen den gesellschaftlichen Konventionen entsteht zwischen Sanu und deren Vorgesetzten Kamal eine große Zuneigung.

Doch Raju fällt in die Hände von Kriminellen und verschwindet plötzlich. Es beginnt eine verzweifelte Suche der Mutter nach ihrem Sohn. Als plötzlich auch noch eine Naturkatastrophe eintritt und politische Ereignisse das Land in Unruhe versetzen, müssen Mutter und Sohn getrennt voneinander ihre Lage meistern.

In dem Roman beleuchtet Anna Hanisch die kulturelle Bedeutung der Hunde in Nepal, die Hintergründe der handelnden Personen, ihre individuellen Schicksale und Familiengeschichten.  Immer wieder wird Bezug genommen auf die lebendigen Mythen und Geschichten, die charakteristisch für Nepal und das Kathmandutal sind. Eine weitere Rolle spielt ein geheimnisvolles altes Buch. Es geht durch verschiedene Hände und hat für die handelnden Personen unterschiedliche Bedeutung.

„Kathmandutal“ ist eine außergewöhnliche Liebesgeschichte zwischen zwei Menschen, sowie die von einem Jungen und einem Straßenhund. Es ist aber auch eine Betrachtung der Gesellschaft im heutigen Nepal. Die Erzählung nimmt die Leser mit auf eine ereignisreiche Reise in ein bemerkenswertes Land, dessen Gebräuchen und Lebensart. Sie eröffnet einen erweiterten Blick auf eine Region, die vielen manchmal nur durch Bergsteigergeschichten vom Mount Everest und den Bildern von schneebedeckten Bergen bekannt ist.

Zur Autorin

Anna Hanisch

Anna Hanisch wurde 1961 in Braunlage geboren, ist in Bad Harzburg bis 1979 auf das Werner-von-Siemens-Gymnasium gegangen und danach für das Studium nach Marburg gezogen. Sie hat viele Reisen, vor allem nach Nepal und Indien unternommen. Anna Hanisch spricht Hindi und Nepali und fühlt sich mit den Menschen dort sehr verbunden.

Die Idee zu ihrem Buch entstand während eines siebenjährigen Aufenthalts in Nepal. Durch ihr Studium der Kulturwissenschaften in Marburg hatte Anna Hanisch Nepal seit 1982 regelmäßig besucht. Nach der Heirat 1993 mit dem Indologen Dr. Albrecht Hanisch erhielt dieser 2007 den Posten des Direktors des „Nepalese German Manuscript Catalogueing Project“ (NGMCP) in Kathmandu durch die Universität Hamburg.

Besonders in der nun folgenden Zeit konnte die Autorin viel über das Land und die Menschen erfahren. Auch seit der Rückkehr im Jahr 2014 steht sie in regem Kontakt zu Freunden aus Nepal. Leider ist Anna Hanischs Ehemann im Jahr 2015 in Bad Harzburg verstorben. 2018 beschloss sie daher, wieder nach Marburg zu ziehen. Es blieb nicht viel Zeit und Energie für ein Buch. Da ihre Mutter aber in Bad Harzburg lebt, entschied Anna Hanisch, im Jahr 2024 wiederum in den Harz zu ziehen, um sie zu unterstützen. Innerhalb weniger Monaten hat sie dann das Buch fertigstellen können.

Anna Hanisch: „Kathmandutal – Eine Geschichte von Menschen und Hunden in Nepal“, Rediroma-Verlag, 372 Seiten, ISBN 9783988855794, Preis: 16,95 Euro.

Lesung mit Anna Hanisch
Mittwoch, 30. Juli 2025, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Lena Scholz über „Todesspur“

Lena Scholz über „Todesspur“

Andreas Gruber: Todesspur

Endlich geht es weiter mit der Reihe um Sabine Nemez und Maarten S. Sneijder! Der vorletzte Band dieser Reihe verspricht nicht zu viel, denn Nemez und Sneijder riskieren nicht nur ihr eigenes Leben. Terroranschläge in ganz Europa erschüttern die Welt, der Druck auf das BKA wächst und somit auch auf Sneijders Team. Zusammen fliegen sie in ein Luxusresort, in dem alle Fäden zusammenlaufen. Nichts ahnend, dass sie umgeben sind von Doppelidentitäten, Leichen und persönlichen Abgründen.

Mal wieder ein äußert gelungener Krimi von Andreas Gruber mit Witz, Spannung und einem nervenkitzelnden Cliffhanger am Ende!

Andreas Gruber: „Todesspur“, Goldmann TB, 620 Seiten, ISBN 9783442494484, Preis: 13,00 Euro.


Sonja Weber über „Im Schnee“

Sonja Weber über „Im Schnee“

Tommie Goerz:

Im Schnee

Der alte Max hat einen Verlust zu verarbeiten. Über der glitzernden Schneedecke läutet das Totenglöckchen für seinen Freund den Schorsch. Max macht sich auf zur Totenwacht, den ersten Teil der Nacht wachen die Männer, den zweiten die Frauen, so war es schon immer hier.

Dabei wird geredet und nachgedacht, über den Verstorbenen, über gute und schlechte Zeiten und über Dinge, die besser für immer unter dem Schnee bleiben. Neubürger sind nicht dabei bei so einer Totenwacht, die verstehen das nicht. Diese modernen Familien mit ihren modernen Berufen, was wissen die schon von harter Arbeit, von strengen zornigen Vätern und schweigenden Müttern, von verbotenen Kindern und nutzlosen Alten. Die erkennen ja nicht mal die Kamille am Wegesrand im Sommer, noch wissen sie, wie man welche Apfelsorte lagert.

Der Schorsch, der wusste von all dem. Der Max weiß es auch. Eine ganz besondere Freundschaft verband die beiden Männer. Auch darüber weiß außer den beiden niemand etwas und wird es auch nie, und der Schnee deckt nun alles zu. Er ist wie eine endgültige Stille. So ein Dorf ist idyllisch, aber da gibt es halt auch Misthaufen und je näher man denen kommt, umso mehr stinkt es.

Tommie Goerz ist ein Autor, der hinter das Schweigen schaut und die Misthaufen umgräbt bis er die Wunden auf der Seele der Idylle freigelegt.

Tommie Goerz: „Im Schnee“, Piper Verlag GmbH, 176 Seiten, ISBN 9783492073486, Preis: 22,00 Euro.


Bettina Luis über „Wackelkontakt“

Bettina Luis über „Wackelkontakt“

Wolf Haas:

Wackelkontakt

Vorab: Ich gehöre zu den Haas-Fans. Oft aber erlebe ich unverständliches Kopfschütteln bei Menschen, wenn ich nur seinen Namen nenne. Wolf Haas spaltet die Leserschaft in ein kompromissloses JA oder NEIN. Ein Dazwischen gibt es offensichtlich nicht. Doch der Österreicher hat längst die Kommissar Brenner-Spuren verlassen und bewiesen, dass er nicht nur des Hochdeutschen durchaus mächtig ist. Konsequent schräg und spannend bleibt er thematisch aber allemal: Schräg, kreativ und knallhart lächelnd. Voll Wunder eben – bis zum letzten Satz!

Sein neuester Roman „Wackelkontakt“: Er schafft „Synapsensalat“ im Kopf schon beim Betrachten des schrill gelben Covers und der elektrisierend flirrenden Buchstaben im Titel.

Zum Inhalt: Hier lesen Menschen über Menschen, die lesen und sie lesen dieselbe Geschichte, sie lesen sie aufeinander zulesend. Gleichzeitig werden Identitäten an- und ausgeschaltet. Zwei Handlungsstränge flackern abwechselnd in immer unberechenbar kürzer werdenden Abständen auf. Ein „Stromschlag“ ist nur konsequent. OFF-ON … Und ich weiß nicht mehr, wo vorne und hinten ist, oben und unten, gestern und heute … So, wie der niederländische Künstler M.C. Escher in seinen Grafiken und Skulpturen seine Betrachter mit seinen perspektivischen Unmöglichkeiten (führen jene Treppen hinauf oder hinunter?) und optischen Täuschungen (wie viele Vögel zähle ich?) provoziert und schier verrückt werden lässt.

Franz Escher (Namensgleichheit nicht zufällig) ist Trauerredner. Wenn er nicht puzzelt, liest er – während er auf einen Elektriker wartet – ein Buch über einen Mafioso, der als Kronzeuge in ein Zeugenschutzprogramm aufgenommen wird und mit neuer Identität sein neues Leben, sein neues Glück lebt. Doch schon Lohengrin wusste ja, dass unerwünschtes Fragen nach der Herkunft Glück in Unglück verwandelt. Und niemand ist sicher, wenn erwach(s)ende Kinder nach ihren Wurzeln suchen… Elektrisierend wird „Wackelkontakt“ nun aber dadurch, dass der Mafioso – und später seine Tochter- ein Buch lesen, in dem ein Trauerredner auf einen Elektriker wartet und ein Buch liest, in dem ein Mafioso, der als Kronzeuge… u.s.w.

Und plötzlich liegt der endlich eingetroffene Elektriker tot am Boden: Stromschlag! Escher hat versehentlich die Sicherungen von OFF auf ON geschaltet…!? Und dann stehen da noch etliche andere „geladene Stromabnehmer“ in zunehmend ungesichert flackerndem Licht.

„Spannung ON“ bis zum letzten Satz!!!

Wolf Haas: „Wackelkontakt“, Verlag Hanser 2025, 238 Seiten, ISBN 9783446282728, Preis: 25,00 Euro.


Neujahrsempfang 2025

Neujahrsempfang 2025

Mit starkem Rückenwind ins neue Jahr

Der Blick zurück ins Jahr 2024 beschert der BÜCHER-HEIMAT bei ihrem Neujahrsempfang ordentlich Rückenwind fürs neue Jahr. Das Projekt der Mitmach-Buchhandlung als gemeinnützige GmbH fügt der eigenen Erfolgsgeschichte immer neue Kapitel an.

Eine Erfolgsgeschichte, von der einmal mehr auch die Bad Harzburg-Stiftung und somit letztendlich die ganze Stadt profitiert. Im Ergebnis spendet die BÜCHER-HEIMAT erneut 11.000 Euro an die Stiftung, die seit dem Start der Buchhandlung 2022 somit mehr als 30.000 Euro für ihre Arbeit zum Wohle der Bad Harzbürgerinnen und Bad Harzburger verbuchen konnte.

Die erneute 11.000-Euro-Spende ließ den Gesamtbetrag, den die BÜCHER-HEIMAT seit dem Start an die Bad Harzburg-Stiftung überwies, auf sagenhafte 32.000 Euro anwachsen (v.li.): Thomas Kregel, Hans-Jürgen Fleger, Andrea Scholz, Sonja Weber und Dirk Junicke.

Quasi folgerichtig nutzte der Vorstand der Stiftung den Neujahrsempfang in der BÜCHER-HEIMAT, um dem großen Ehrenamtlichen-Team Dank abzustatten. Die „Harzburger Blätter“ aus der Konditorei Liersch entpuppten sich als Volltreffer. Womit, so Hans-Jürgen Fleger und Thomas Kregel für den Stiftungs-Vorstand, wechselseitig ein aktuelles Projekt der Bürgerstiftung herausgestrichen werde: Würdigung und Stärkung des Ehrenamts sei ein Schwerpunkt der Stiftungsarbeit.

Ein Aspekt, den BÜCHER-HEIMAT-Initiator Dirk Junicke und Sonja Weber von anderer Seite beleuchten und herausstellen konnten: Mit gleich zwei bedeutenden Preisen wurde die Idee der Mitmach-Buchhandlung und das Team insgesamt gewürdigt. Unter dem Motto „Gemeinsam Zukunft gestalten“ konnte zunächst der Sonderpreis „Soziales und Integration“ des Innovationspreises der Region Göttingen-Northeim „eingesackt“ werden, ehe es nur einen Tag später in Braunschweig den Sozialtransfer-Preis der Industrie- und Handelskammer gab.

Das Dankeschön der Bad Harzburg-Stiftung, das Andrea Scholz überreicht, ist im Fall von Annette Wiegmann (li.) zugleich ein „Farewell“. Mit ihr verlässt eine der prägenden Persönlichkeiten die BÜCHER-HEIMAT für eine berufliche Neuorientierung.

In beiden Fällen demonstrierte das Team der BÜCHER-HEIMAT mit einem dicken Tau, an dem alle zur Preisverleihung (ein-)zogen, wie stark eine Idee werden kann, wenn alle an einem Strang ziehen. Und diese Idee des „Einer für alle, alle für einen“ prägte wie seit dem Start im April 2022 auch das gesamte Jahr 2024. Sei es bei der Arbeit, wenn alle beispielsweise bei den Lesungen mit anpacken, oder auch bei gemeinsamen Unternehmungen wie einer Floßfahrt auf der Oker.

Fast schon „nebenbei“ wurde im vergangenen Jahr auch noch das Angebots- und Aktionsspektrum der BÜCHER-HEIMAT wesentlich erweitert: Auf dem Gestüt wurde mit einem begeisterten Publikum ein literarisch-musikalischer Sommerabend gefeiert, ein gemeinsam mit der Öffentlichen Versicherung angebotenen Schreibwettbewerb stieß auf ungemeine Resonanz und mündete in ein Buch mit 30 Beiträgen. Und zu guter Letzt avancierte die BÜCHER-HEIMAT mit dem „Weg des Zaunkönigs“ auch noch zur Herausgeberin.

Neben einem wirtschaftlich starken Jahr (höchster Umsatz überhaupt) konnte so auf dem Neujahrsempfang auf zwölf ereignisreiche Monate zurückgeblickt werden. Und auch dabei feierte die Idee der Mitmach-Buchhandlung fröhliche Urstände: Für das ebenso opulente wie abwechslungsreiche Büffet sorgten die Ehrenamtlichen selbstverständlich selbst…

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Trio liest in der BÜCHER-HEIMAT

Drei Geschichtenerzählerinnen

Drei Frauen stellen sich als „Geschichtenerzählerinnen“ am 15. Mai 2025 in der BÜCHER-HEIMAT vor: Carla Lühr, Joana Oppermann und Lena Scholz haben am Wettbewerb um den „Young Story Teller Award“, den eine große deutsche Buchhandelskette ausschreibt, teilgenommen. Sie folgten der Aufforderung „Die Buchwelt braucht neue Stimmen – zeig uns deine!“. Und im Mai sind diese Stimmen in der Mitmach-Buchhandlung sogar zu hören. Dazu erklingt Live-Musik von Luca Weber, was in jedem Fall schon mehr als eine „Zugabe“ ist.

Luca Weber steuert den musikalischen Rahmen zur Lesung der drei Autorinnen bei.

Carla Lühr wird in Bad Harzburg ihr Buch „Seifenohr“ vorstellen. Dabei geht es um Birk und Birk ist mehr als ein Pferd. Er inspiriert die Familie zu einem erfüllten Leben in Gemeinschaft und verhilft Menschen zum Glück. Ein Buch, so der Verlag, das zeigt, wie nah und real das Leben ist, das wir uns wirklich wünschen.“

Carla Lühr wurde 1976 in Berlin als einzige Tochter eines Weltumseglers und einer Kunstmalerin geboren, wuchs in Berlin auf, wurde Goldschmiedegesellin und studierte später Tiermedizin.  Heute lebt Carla Lühr als alleinerziehende Mutter mit ihren drei Kindern in Norddeutschland.

„Mein Gehirn ist ein Feigling“ lautet der Titel des Buches, das Joana Oppermann vorstellt. Dabei geht es um Isi, die Angst hat vor Partys, Angst vor dem Erbrechen, Angst vor der Zukunft, Angst vor dem Tod und an vielen Tagen sogar Angst vor dem Leben selbst. Bis sie eines Tages beschließt, sich ihrer Angst entgegenzustellen.

Joana Oppermann ist Lehramtsstudentin und wagte mit „Blickwinkelwechsel“ den Schritt in die Welt der Schriftstellerinnen. In „Mein Gehirn ist ein Feigling“ reflektiert sie eigene Erfahrungen mit der Angst, möchte Betroffenen zeigen, dass sie nicht allein sind, und Mut und Hoffnung schenken.

Die Dritte im Bunde der Autorinnen bedarf im Grunde keiner Vorstellung: Lena Scholz, geboren 2004 in Sachsen-Anhalt, ging nach ihrem Schulabschluss nach Niedersachsen, um in der Bücher-Heimat Bad Harzburg eine Ausbildung zur Buchhändlerin zu absolvieren.

„Mein letzter Sommer in Ostdeutschland“ trägt ebenso wie Lena Scholz‘ Erstling „Lebensgefühle“ autobiographische Züge: Es ist Liv`s letzter Sommer in ihrer Heimat, einem kleinen Dorf in Brandenburg. Finn bringt alles durcheinander, gibt Liv aber das Gefühl, lebendig zu sein. Bis die Illusion eines perfekten Sommers zerbricht und Liv sich der Frage stellen muss, ob es Zeit ist zu gehen oder zu bleiben. Doch kann man seine Heimat wirklich für immer verlassen? Was passiert, wenn man bleibt und die Vergangenheit mit einem?

Donnerstag, 15. Mai 2025, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

BÜCHER-HEIMAT trotzt Schnee-Chaos

BÜCHER-HEIMAT trotzt Schnee-Chaos
Dietmar Schultke (re.) stellte sein Buch „Keiner kommt durch – Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und Berliner Mauer“ vor, Mario Dittrich las aus „Feindwärts war hinter mir“ und berichtete von seinen anderthalb Jahren bei den Grenztruppen der DDR. Foto: Sonja Weber

Eiserner Vorhang und schneeweiße Grenze

Der „eiserne Vorhang“ lag am Donnerstagabend hinter einer „weißen Grenze“ – und die war nur schwerlich zu durchdringen: Der massive Wintereinbruch bremste eine Vielzahl von Besuchern aus, die sich an diesem Abend in der BÜCHER-HEIMAT zu einer Lesung rund um die innerdeutsche Grenze angemeldet hatten. Da die Autoren Dietmar Schultke und Mario Dittrich zuvor aber für einen starken Run auf die Plätze gesorgt hatten, gab es dann doch noch ausreichend mutiges Publikum, dass sich durch das Schneechaos kämpfte.

Es sollte sich lohnen. Die Zuhörerinnen und Zuhörer gingen mit Dietmar Schultke und seinem Buch „Keiner kommt durch – Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und Berliner Mauer“ sowie mit Mario Dittrich, der in „Feindwärts war hinter mir“ von seinen anderthalb Jahren bei den Grenztruppen der DDR berichtet, auf eine Zeitreise. Sie führte sie mehr als 35 Jahre zurück hinein in die Jahre der deutsch-deutschen Geschichte an eine unmenschliche Grenze, die in Bad Harzburg allein durch die Nähe allgegenwärtig war.

So konnte das Team der BÜCHER-HEIMAT nach der Lesung trotz aller Winterkapriolen noch eine positive Bilanz des Abends ziehen. Wenngleich die aktiven Mitstreiterinnen vor Ort durchaus etwas erschöpft waren, denn auch aus Reihen der sonst stets mit anpackenden Helfer und Helferinnen hatten es einige nicht mehr in die Innenstadt geschafft. Fotos von unbefahrbaren Straßen dienten auf WhatsApp als nachvollziehbare Entschuldigung.

Angesichts der Wetterlage dürfte aber zumindest ein weiteres „Event“ in der BÜCHER-HEIMAT perfekt gelegt worden sein: Am heutigen Freitag, 10. Januar 2025, sowie am morgigen Samstag, 11. Januar 2025, bleibt die Mitmach-Buchhandlung wegen Inventur geschlossen.

Alle, die es ohne Bücher bis zur Wiedereröffnung am Montag nicht aushalten, bleibt so nur, die BÜCHER-HEIMAT online zu durchstöbern. Ein „Treffpunkt“ ist die BÜCHER-HEIMAT auch im virtuellen Raum. Im vergangenen Jahr tummelten sich 28.640 Besucher auf der Website die-buecherheimat.de!

Heike Zumbruch über „Jahr der Wunder“

Heike Zumbruch über „Jahr der Wunder“

Louise Erdrich:

Jahr der Wunder

Zu Beginn des Jahres 2025 möchte ich Ihnen meine erstaunlichste Entdeckung des Jahres 2024 vorstellen. Ein „Indianerbuch“, aber nicht aus dem 18. oder 19. Jahrhundert, diese Geschichte spielt in Minneapolis im 21. Jahrhundert. Die Ich-Erzählerin Tookie erlebt ihr Jahr der Wunder 2020, nicht trotz, sondern gerade auch wegen der Einschränkungen durch die Pandemie.

Die Autorin betreibt in Minneapolis eine Buchhandlung mit dem Schwerpunkt auf „Indigenen Autoren“, denen sie mehr Aufmerksamkeit wünscht, ist sie doch selbst Ojibwe Native. In so einer Buchhandlung arbeitet auch Tookie, ebenfalls mit indigenen Wurzeln, und erlebt dort wundersames, erschreckendes und doch auch wunderbares. Als ihre große und Halt gebende Liebe Pollux lebensgefährlich an Covid-19 erkrankt, muss sie sich ihrer Vergangenheit stellen, ihrer eigenen Wurzellosigkeit und ihrer Abstammung.

Dieses Buch ist nur schwer einzuordnen. Es ist ein Buch über das Lesen, über Buchhandlungen, über Familie und Traditionen, über Aktuelles und Wurzeln. Die klugen Gedanken fasst Louise Erdrich in einer beinahe leichten Sprache. Der Text liest sich flüssig und beinahe nüchtern. Die Geschichte ist erschreckend, herzzerreißend, traurig, heiter, aktuell und bezaubernd.

Ich habe viel gelernt über „native americans“ in der heutigen Gesellschaft der USA. Wie sie heute leben, wie sie noch immer ihre Stammeszugehörigkeit pflegen, ihre Rituale abhalten und die Unsichtbarkeit in der weißen Bevölkerung ertragen.

Das Ende bleibt offen, fragile Gleichgewichte, ungelöste Fragen lassen den Leser weiterdenken. Die Bücherliste im Anhang zeigt, wie lebenswichtig Lesen sein kann.

„The Sentence“ – „Das Urteil“ ist der Originaltitel und bezieht sich auf Tookies Gerichtsurteil: 60 Jahre Haft!

Louise Erdrich: „Jahr der Wunder“, Aufbau Verlage GmbH, 464 Seiten, ISBN 9783351039806, Preis: 26,00 Euro.