Mittwoch, 17. April: „Better for the World”

Aus dem Frühsommer in den Kühlschrank

Kühlschranktemperaturen nach Frühsommer-Gefühlen. Der wetterwendische April nervt an diesem Mittwoch, 17. April 2024. Zumal der heute anstehende Aktionstag eher nach einem lauen Abend im Garten mit einem Glas Rotwein in der Hand schreit.

Wir begehen den „Welttag des Malbec“ (Malbec World Day). Trefflicher bezeichnet (übersetzt) mit Día Mundial del Malbec, denn die violette Rebsorte wird heute vor allem in Argentinien angebaut. Folgerichtig war es auch „Wines of Argentina“, die Interessenvertretung der Winzer des Landes, die den Aktionstag ins Leben gerufen hat.

Wer den Tag nutzen möchte, sich tiefer in die Geheimnisse des Weingenusses einzuarbeiten, der kann sich über die BÜCHER-HEIMAT die theoretische Grundlage schaffen: „Das Wein-Buch“ wartet mit „kostbarem Kennerwissen zu erstklassigem Weingenuss (verständlich erklärt)“ auf – und liefert, falls gewünscht, auch noch „Angeberwissen“.

Mit Blick auf den Malbec könnte in diese Rubrik passen, dass der Malbec ursprünglich nicht aus Argentinien, sondern aus Frankreich stammt. Bekannt vor allem als Traube des „schwarzen Weins“ (vin noir) von Cahors.

Heute aber ist Argentinien das größte Anbaugebiet der Welt, was auch auf einer Website unterstrichen wird, auf der ganz bescheiden festgestellt wird, dass der argentinische Wein „better for the world“ (ext.) sei.

Dass die BÜCHER-HEIMAT-Suche beim Stichwort „Malbec“ den Krimi „Die Toten vom Mont Ventoux“ zutage fördert, ist schnell erklärt. Die Hauptperson in dem Provence-Krimi ist als Ermittler Capitaine Malbec – ob er den gleichnamigen Wein bevorzugt, war nicht in Erfahrung zu bringen.

Rotwein ist bekanntermaßen eines der Themen, das mir eher liegt. Folgerichtig wird intensiver recherchiert. Ohne Wenn und Aber beipflichten kann ich dabei fraglos dem Buchtitel „Lieber Rotwein als tot sein“ – laut der Deutschen Presseagentur nicht allein ein Spiegel-Bestseller, sondern auch „ein außerordentlicher Lesespaß“.

Da das kühle Aprilwetter aber bis in den Mai anhalten soll, konzentriere ich mich nicht länger auf meine Gärtenträume, sondern lieber auf unseren Kamin. Wer in der Online-Bibliothek der BÜCHER-HEIMAT nach „Kamin“ sucht, erfährt zunächst, wie viele Bücher Wladimir Kaminer geschrieben hat. So viel zum Thema Künstliche Intelligenz.

Immerhin bin ich auf eine Lektüre-Alternative gestoßen. Ein Buch, dass ich lange nicht mehr gelesen habe und bei denen allein der Autor für großes Lesevergnügen bürgt: Charles Dickens hat nämlich nicht allein die berühmte Weihnachtsgeschichte geschrieben, sondern uns für kühle Abende wie den heutigen mit „Am Kamin“ auch die passenden Wintergeschichten geliefert. Und ein Glas Rotwein kann man ja auch im Lesesessel bestens genießen.



Dienstag, 16. April: Ei, Ei!

Sprengstoff in die Lücken der Vernunft

Eigentlich ist mein Eier-Tag der Sonntag. Und manchmal sogar zwei. Da bin ich konservativ. Dass ich mich an diesem Dienstag, 16. April 2024, intensiver mit den Hühnerprodukten befasse, hat einen einfachen Grund: Heute begehen wir den „Eier-Benedict-Tag“ (Eggs Benedict Day).

Genau genommen steht der Aktionstag in den USA im Kalender. Im angelsächsischen Raum ist die pochierte Variante weit gebräuchlicher. Die Wahl des passenden Datums für den Tag war dagegen einfach: Benedikt hat heute Namenstag, zusammen mit Bernadette, Enikő, Paul.

Ein Versuch, Eier Benedikt selbst zuzubereiten, ging vor Urzeiten entweder erbärmlich schief, oder die berühmte Eierspeise ist weder optisch und geschmacklich so wirklich mein Ding. Vielleicht aber hätte ich zuvor auch lediglich spielerisch den Umgang mit Eiern erlernen sollen. Für den Nachwuchs ab 3 Jahren werden dafür ernsthaft hölzerne, zerlegbare „Eier mit Klettverbindung in Eierpappe, 6 Stück“ offeriert.

Wie zu vielen berühmten Rezepten gibt es auch zu den Eiern Benedikt gleich zwei Entstehungsgeschichten. So soll Charles Ranhofer als Chefkoch von Delmonico’s Restaurant in New York Eggs Benedict für den Finanzier LeGrand Benedict erfunden haben, als dieser sich beklagte, dass es nichts „Neues“ zum Frühstück gebe.

Eine andere Variante erzählt, dass der Börsenmakler Lemuel Benedict 1894 im New Yorker Waldorf-Astoria-Hotel als Katerfrühstück die danach als Eggs Benedict bekannte Speise verlangt habe.

Wie dem auch sei, Hühnereier spielen vielfältig in unsere Nahrungsgestaltung bis hin zu Cocktails hinein. Wer die Historie nachvollziehen möchte, wird in „The Gourmand. Eier“ fündig. Das Buch befasst sich ausführlich und auf hohem Niveau (inhaltlich wie preislich) mit Geschichten und Rezepten.

Zu drakonischen Strafen und jahrzehntelanger Haft werden heute vor 60 Jahren (1964) die Mitglieder der Bande verurteilt, die am 8. August 1963 den Großen Postzugraub in Großbritannien durchgeführt hatten. Die deutschen Verfilmungen „Die Gentlemen bitten zur Kasse“ sowie „Hoopers letzte Jagd“ wurden zu Straßenfegern und sind heute vereint auf einer DVD zu haben.

Noch zwei auch literarisch bedeutsame Geburtstage: Am 16. April 1896 erblickte Tristan Tzara, französischer Schriftsteller und Mitbegründer des Dadaismus, das Licht der Welt. Seine „Sieben (7) Dada Manifeste“ sind Musterstücke der literarischen Provokation, das Leben wird als Wort-Spiel definiert, das wiederum „Sprengstoff in die Lücken der Vernunft und Konventionen“ zur Explosion bringen soll.

Heute vor 103 Jahren (1921) wurde mit Peter Ustinov einer meiner großen „Helden“ auf vielen Gebieten geboren. Er selbst hielt seine Erinnerungen in dem Buch „Ich und Ich“ fest. Dazu der Verlag: „Mit Witz, Selbstironie und jener Bescheidenheit, die das wahre Genie auszeichnet, beschreibt Sir Peter Ustinov seinen Weg vom verschüchterten Schauspieler zum Leinwandstar, Drehbuchautor, Alleinunterhalter, Schriftsteller, Opernregisseur und UNICEF-Botschafter.“  Ein großes Leben.



Montag, 15. April: Kombiniere, ein Klassiker!

… dann kann er mich kreuzweise!

An diesem Montag, 15. April 2024, soll nach den sommerlichen Anwandlungen der jüngsten Vergangenheit der Winter zurückkehren. Naja, fast. Einstellige Temperaturen.

Sensationsschlagzeilen wie „Kälteschock“ sind dennoch schwer nachzuvollziehen. Im Grunde bewegen wir uns mit der „Kältewelle“ lediglich in einem Temperaturbereich, der einst einmal die Norm war. Und außerdem macht der April ja ohnehin bekanntermaßen, was er will.

Fünf Jahre ist es her, da starrte ich wie Millionen Menschen weltweit fassungslos auf den TV-Bildschirm und sah den Vierungsturm von Notre-Dame brennend in die Tiefer stürzen. Der Dachstuhl der weltbekannten Pariser Kathedrale brannte komplett aus. Den stundenlangen Kampf der Feuerwehren kann man heute auf DVD nachvollziehen: „Notre Dame in Flammen“.

Nach einem Kraftakt der Grand Nation soll die Kathedrale noch in diesem Jahr wiedereröffnet werden. Am dafür vorgesehenen 8. Dezember werde ich ganz sicher wieder vor dem Fernseher sitzen. Zu Einstimmung könnte man das 1000-Teile-Puzzle „Vive Notre Dame!“ legen. Oder Victor Hugos Kathedralen-Klassiker schlechthin lesen: „Der Glöckner von Notre Dame“.

Quasi in der Nachbarschaft von Notre Dame geschah heute vor 150 Jahren (1874) etwas, das unsere Sichtweisen und unser Verhältnis zur Kunst revolutionieren sollte: Im Atelier des Fotografen Nadar stellten dreißig Maler ihre Werke aus, darunter auch Claude Monet, der „Impression, soleil levant“ (Impression, Sonnenaufgang) präsentierte – das im vergangenen Jahr im Potsdamer Museum Barberini zu sehen war.

Das Bild und dessen Name inspirierten wiederum einen Journalisten, der seinen Artikel „L’exposition des Impressionnistes“ überschrieb und damit einer neuen Kunstrichtung den Namen gab. „Monet. Der Triumph des Impressionismus“ schildert das Schaffen des Künstlers, der Licht auf der Leinwand einfangen konnte wie ansonsten wohl nur noch William Turner.

Geburtstag hat heute ein großer Sohn der Stadt Bad Harzburg: Am 15. April 1913 erblickte der Comic-Zeichner und humoristischer Reiseschriftsteller Manfred Schmidt zu Füßen des Burgbergs das Licht der Welt – bis auf eine Ausstellung vor einigen Jahren bis heute in seiner Heimatstadt nahezu unbeachtet.

Dabei war der Schöpfer des  Privatdetektiv „Nick Knatterton“, der mittlerweile in der „Bibliothek der Comic-Klassiker“ reüssiert, eine „große Nummer“. Was nicht zuletzt auch daran abzulesen ist, dass Schmidt häufiger mit seinem Freund Loriot zusammenarbeitete.

Schmidts Detektiv mit der ausgeprägten Kinnpartie war ursprünglich als Parodie auf die gerade aufkommenden Comics wie „Superman“ gedacht – und wurden zu einem gigantischen Erfolg, nachdem die Illustrierte Quick ab 1950 die Geschichten veröffentlichte. Die wurden später verfilmt als „Nick Knattertons Abenteuer“ mit Karl Lieffen in der Titelrolle und Gert Fröbe als Gegenspieler.

Mit den modernen Errungenschaften stand Manfred Schmidt offenkundig des Öfteren auf Kriegsfuß. Die ersten Computer kommentierte er bissig: „Wenn der Computer wirklich alles kann, dann kann er mich mal kreuzweise.“



Sonntag, 14. April: Auf großem Fuß

Eine Reise durch die Quantenwelt

Wer an diesem Sonntag, 14. April 2024, beim „Welttag der Quanten“ (World Quantum Day) zuvorderst an große Füße denkt, bewegt sich vermutlich auf meinem Bildungsniveau.

Tatsächlich aber geht es um Physik. Und Physiker reden von Quant (von lateinisch quantum ‚wie groß‘, ‚wie viel‘), wenn sie ein Objekt meinen, das „durch einen Zustandswechsel in einem System mit diskreten Werten einer physikalischen Größe erzeugt wird. Quantisierte Größen werden im Rahmen der Quantenmechanik und davon inspirierten Teilgebieten der theoretischen Physik wie der Quantenelektrodynamik beschrieben. Quanten können immer nur in bestimmten Portionen dieser physikalischen Größe auftreten, sie sind mithin die Quantelung dieser Größen.“

Ganz ehrlich? Vom vorherigen Absatz habe ich nichts verstanden. Ist aus Wikipedia geklaut. Macht aber was her. Und Quanten scheinen tatsächlich ein Thema zu sein. Die Online-Suche der BÜCHER-HEIMAT weist zum Suchwort „Quanten“ fast 800 deutschsprachige Bücher aus.

Da es das erklärte Ziel des Weltquantentags ist, der breiten Öffentlichkeit ein Verständnis der Quantenwissenschaft vermitteln starten wir an dieser Stelle auf „Eine Reise durch die Quantenwelt“. Laut Verlagswerbung begleitet das Buch die Leserschaft „anschaulich und kompakt von den Anfängen der Quantenphysik bis zum Quantencomputer“.

Dieser 14. April ist offenkundig aber auch ein gutes Datum für große Literatur. Heute vor 241 Jahren (1783) wurde Gotthold Ephraim Lessings Schauspiel „Nathan der Weise“ uraufgeführt. Zwei Jahre nach dem Tod des Dichters, der mit dem heute weltberühmten Werk seinem Freund Moses Mendelssohn ein literarisches Denkmal setzte.

Heute vor 85 Jahren (1939) erschien zudem in den Vereinigten Staaten John Steinbecks Roman „Früchte des Zorns“ (The Grapes of Wrath). Und wiederum 41 Jahre später (1980) wurde ein deutscher Film gefeiert, der auf einem „Nobelpreis-Roman“ basiert: Volker Schlöndorffs Spielfilm „Die Blechtrommel“ nach dem gleichnamigen Roman von Günter Grass wurde bei der Oscarverleihung mit dem Academy Award für den besten fremdsprachigen Film ausgezeichnet.



Samstag, 13. April: Buchstaben-Jongleure

119 Buchstaben-Steinchen und eine geniale Idee

Wie knapp wir an einem Freitag dem 13. Vorbeigeschrammt sind, ist mir erst an diesem Samstag, 13. April 2024, aufgegangen. Glück und Pech hat für mich aber weniger mit dem Datum, als viel mehr mit dem Wetter zu tun. Ich liebe es sonnig.

So gesehen steht heute ein wichtiger Lostag an: „So wie Martin es will, so zeigt sich dann der ganze April“. Die Bauernregel bezieht sich auf Papst Martin I., der von 649 bis 653 amtierte. Der Wettervorhersage nach soll ich in diesem Monat Glück haben, demnach steht uns erneut fast ein Sommer-Wochenende mit Temperaturen um die 20 Grad ins Haus. Kein Protest von meiner Seite.

Hoffentlich nicht nachteilig wirkt sich das Wetter auf den Schreibwettbewerb aus, den die BÜCHER-HEIMAT initiiert hat. Gutes Wetter lockt eher in die Natur als an den Schreibtisch. Aber ein Dutzend Texte sind schon im ersten Monat eingegangen und Abgabeschluss ist erst Ende Mai.

Ebenfalls mit Buchstaben jonglieren müssen Fans des Spiels Scrabble können. Mit dem „Scrabble-Tag“ (National Scrabble Day) wird heute in Amerika ein Aktionstag begangen, an dem sich im Grunde die gesamte Welt beteiligen könnte. In mehr als 30 Sprachen wurden bislang weit mehr als 100 Millionen Exemplare verkauft.

Begangen wird der Aktionstag zu Ehren von Alfred Mosher Butts, der am 13. April 1899 geboren wurde und das Spiel erfand. Viel Erfolg hatte der Architekt nicht damit, erst der Anwalt James Brunot verhalf Scrabble zum Durchbruch. Er meldete das Spiel in der heutigen Form 1948 zum Patent an. 2004 wurde Scrabble dann in die National Toy Hall of Fame aufgenommen.

Im Jahr 1955 erschien Scrabble erstmals in der klassischen grünen Optik. Mit 119 Steinchen aus Holz, vier Holzbänken und Spielbrett. Plus Regeln – die bei diesem Spiel besonders wichtig sind, Streit liegt häufiger in der Luft. Nahezu unerlässlich in Griffweite sollte daher der „Duden – Deutsches Universalwörterbuch“ sein. Mittlerweile gibt es zudem jede Menge Spezialausgaben wie das Harry Potter (Zauberbefehle) und FC Bayern München-Scrabble (Fußballbegriffe).

Der ohne Frage bekannteste Fehlschlag der US-Raumfahrtgeschichte mit spektakulärer Rettungsaktion jährt sich heute zum 54. Mal (1970): Ein Sauerstofftank des Raumschiffs Apollo 13 explodiert auf dem Weg zum Mond. „Houston, we have a Problem“.

Die Rettung der drei Astronauten Jim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise wurde 1995 mit Tom Hanks in der Hauptrolle nicht minder spektakulär verfilmt – obwohl „Film-Detektive“ dem Kino-Hit „Apollo 13“ (DVD) etliche Fehler nachwiesen.

Noch flink zwei große Momente der Literaturgeschichte – wenngleich auf durchaus unterschiedlichen Niveaustufen. Am 13. April 1784, also heute vor 240 Jahren, erlebte Friedrich Schillers Tragödie „Kabale und Liebe“ ihre Premiere – und erntete sehr gemischte Kritiken.

Auf Anhieb und dann auch nachhaltig enormen kommerziellen Erfolg hatte derweil der Brite Ian Fleming. Er veröffentlichte am 13. April 1953 seinen ersten James-Bond-Roman „Casino Royale“.  Die Bücher und noch mehr die Filme schrieben fortan eine einmalige Erfolgsgeschichte.



Freitag, 12. April: Sturm und Drang

Fan-Liebe vor dem Niedersachsen-Derby

Dieser Freitag, 12. April 2024, ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein Tag für Sturm und Drang: Dazu bei tragen Johann Wolfgang von Goethe, Christoph Hein und (am Sonntag) hoffentlich die Löwen von Eintracht Braunschweig.

Aber der Reihe nach: Heute vor 250 Jahren (1774) erlebte ein Goethe-Werk am Berliner Comödienhaus in der Inszenierung von Heinrich Gottfried Koch eine Premiere. Das vom Publikum gefeierte Sturm-und-Drang-Drama „Götz von Berlichingen“ machte den jungen Johann Wolfgang von Goethe (seinerzeit 25 Jahre alt) mit einem Schlag berühmt.

Ohne Frage auch in eine Phase von „Sturm und Drang“ in der deutschen Geschichte fiel am 12. April 1989 die Premiere eines Werkes von Christoph Hein in der damaligen DDR: Am Staatsschauspiel Dresden wurde die DDR-Version der Artussage von Christoph Hein, „Die Ritter der Tafelrunde“, aufgrund der deutlichen Bezüge zur aktuellen Situation in der DDR vom Publikum gefeiert. Die „Christoph Hein Jubiläumsedition“ umfasst sechs Bände in einer Kassette.

Obwohl es in Braunschweiger Landen schwer über die Tastatur geht: Heute vor 128 Jahren (1896) wurde der Hannoversche Fußball-Club von 1896 gegründet. Schon damals eher Fake, denn trotz des Namens wurde zunächst nur Rugby gespielt.

Erst 1899 wendet sich der Verein dann tatsächlich dem Fußball zu – vier Jahre nach der Gründung von Eintracht Braunschweig. „111 Gründe, Hannover 96 zu lieben“ werden Fans der „Aantracht“ schwerlich finden – zumal zwei Tage vor dem großen Niedersachsen-Derby an der Hamburger Straße.

Geburtstag hätte heute einer der erfolgreichsten (Thriller-)Autoren der Welt: Die Werke von Tom Clancy, der am 12. April 1947 das Licht der Welt erblickte und 2013 verstarb, wurden mehr als 100 Millionen Mal verkauft. Mein Liebling als Buch wie als Film ist einer seiner Erstlinge: „Jagd auf Roter Oktober“erschienen vor 40 Jahren (1984).



Donnerstag, 11. April: Freesien und Fondue

Die Initialen unter den Sternen

Heute ist Dienstag, 11. April 2024, und ich werde meiner Frau Blumen kaufen. Wobei das so außergewöhnlich auch wieder nicht ist, aber heute ist der „Tag der Freesien“. Und Freesien sind (neben Flieder) die erklärten Lieblingsblumen meiner Frau.

Wobei Freesien den Vorteil haben, dass sie deutlich länger halten als der relativ schnell vergängliche Flieder. Dank meiner Kenntnisse über die floralen Vorlieben meiner Frau fällt eine meiner Schwächen nicht weiter ins Gewicht: Ich kann mir die Namen und Aussehen in der Blumenwelt nicht einprägen.

Abhilfe schaffen könnte da „Welche Blume ist das?“. Der Kosmos-Naturführer hat allerdings weniger die Schnittblumen im Blick, wird mich also weiter ratlos im Blumenladen stehen lassen. Und er klärt auch nicht darüber auf, welche Blumen zu welchem Anlass zu schenken sind.

Optisch vielleicht sogar schöner als so manche Blume könnte als „Geschenk für Naturliebhaber und Gartenfreunde“ „Die geheimnisvolle Sprache der Blumen – 50 Orakelkarten für das ganze Jahr“ sein. Die edle Box enthält zahlreiche kolorierte, viktorianische Originalzeichnungen.

Womit wir bei der grundlegenden Alternative wären: „Statt Blumen ein kleines Buch“ scheint es zwar nur noch antiquarisch zu geben, aber der Suchdienst der BÜCHER-HEIMAT könnte da sicher Abhilfe schaffen. Und ansonsten tut es auch jedes andere Buch, vor allem, wenn es mit Liebe geschenkt wird (Blumen zusätzlich schaden nicht).

Für alle, die noch keinen Plan fürs Mittagessen oder Abendbrot haben: Die Amerikaner begehen heute den „Tag des Käsefondues“ (National Cheese Fondue Day). „Hüttenzauber mit Genuss“ bietet die „besten Fondue- und Schokoladenrezepte für gemütliche Runden“.

Acht Oscars heimste am 11. April 1983 ein Film ein, der mich schwer beeindruckt hat – was ebenso an der Hauptperson wie auch an Regisseur Richard Attenboroughs Arbeit lag: „Gandhi“ (DVD) war der beste Film des Jahres, Ben Kingsley erhält den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Als Lektüre zum Film empfehlen sich Gandhis eigene Aufzeichnungen: „Mein Leben“.

Zum Schluss noch eine Frage: Kennen Sie Luc Luycx? Nein? Aber ziemlich sicher hatte Sie schon seine Schöpfungen in Händen. Der gute Mann, der heute 66 Jahre alt wird, ist ein belgischer Münz-Designer, der die europäisch einheitlichen Vorderseiten der Euromünzen schuf. Unter den Euro-Sternen rechts stehen seine Initialen „LL“.

Über Münzen gibt es tausende Bücher, aber sozusagen die innere Verschmelzung von Buch und Münze stellt der „Buch-Tresor“ dar. Ein Safe aus Stahl für die wertvolle Münze, verborgen in einem Einband aus Kunstleder, der wie ein Buch aussieht und im Regal nicht auffallen soll. Was es nicht alles gibt…



Petra Nietsch über „Der Pfad“

Petra Nietsch über „Der Pfad“

Megan Miranda:

Der Pfad

(The Last To Vanish)

Auf dieses Buch bin ich durch die Kolumne von Sonja Weber gestoßen. Der Schauplatz, Cutter’s Pass , ein kleiner Ort in North Carolina und  die Tatsache, dass es sich nicht um einen klassischen Krimi handelt, haben mich angesprochen, und ich wurde nicht enttäuscht.

Es gibt keinen ermittelnden Kommissar oder Detektiv und augenscheinlich auch keinen Mord, lediglich sieben Menschen, die innerhalb der letzten fünfundzwanzig Jahre in diesem beschaulichen Ort, von dem aus Wanderer den Appalachian Trail erreichen können, verschollen sind. Niemand weiß, was mit ihnen passiert ist und ob diese unterschiedlichen Fälle in irgendeinem Zusammenhang stehen.

Und niemand in dem Dorf hat irgendein Interesse daran, der Sache auf den Grund zu gehen. Keiner außer Abby, der Ich-Erzählerin. Nachdem vor einigen Monaten Landon West, der ein Buch über die mysteriösen Vorgänge schreiben wollte, ebenfalls verschwunden ist und sein Bruder auftaucht, um Nachforschungen anzustellen, will auch sie herausfinden, was dahintersteckt.

Je genauer sie hinschaut, desto mehr unerklärliche Dinge geschehen. Die Telefonanlage im Passage Inn, wo sie arbeitet, fällt ständig aus und irgendjemand hat in ihrem Namen ein Schließfach angemietet, in dem sie Gegenstände findet, die den Vermissten gehören. Von den Einheimischen erhält sie keine Antworten, und sie muss erkennen, dass sie auch zehn Jahre nach ihrer Ankunft im Ort noch immer eine Außenseiterin ist.

Aber ist Abby glaubwürdig? Kann man ihr als Erzählerin vertrauen? Auch sie scheint ein Geheimnis zu haben.

Die Autorin hält die Spannung bis zum Schluss hoch und legt immer wieder Spuren, die mich in die Irre geführt haben.

Eine unterhaltsame Lektüre, mit ein wenig Nervenkitzel, gut erzählt. Durch die Erzählperspektive befindet sich der Leser immer mitten im Geschehen und fürchtet gelegentlich auch, dass Abby etwas zustoßen könnte.

Megan Miranda: „Der Pfad”, Penguin TB Verlag, 377 Seiten, ISBN 9783328109082, Preis: 16,00 Euro.

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Mittwoch, 10. April: Aus Fehlern lernen

Sicherheit dank einer kleinen Nadel

Aus Fehlern soll man ja lernen. Und nachdem ich vor zehn Tagen fälschlicherweise den 90. Tag des Jahres ausgerufen hatte, habe ich an diesem Mittwoch, 10. April 2024, das Schaltjahr einkalkuliert: Wir sind also am 101. Tag des Jahres angelangt.

Ihren 175. „Geburtstag“ feiert heute eine Erfindung, die mich insbesondere in Kindheitstagen durch so manch bekleidungstechnische Unpässlichkeiten gebracht hat: Wir begehen den „Internationalen Tag der Sicherheitsnadel“ (International Safety Pin Day).

Das Datum ist mit Bedacht gewählt, denn am 10. April 1849 ließ sich der US-amerikanische Mechaniker und Erfinder Walter Hunt aus Martinsburg im Bundesstaat New York die Sicherheitsnadel patentieren. Seine Erfindung erhielt das US-Patent Nr. 6281.

Vielleicht helfe ich mit diesem, auf den ersten Blick unnützen Wissen manch einem dennoch weiter. Beispielsweise beim Spielen des „Pocket Quiz Junior Erfindungen“, bei dem es gilt „100 Fragen rund um die genialsten Erfindungen der Menschheit“ zu beantworten. Ob darunter auch die Sicherheitsnadel fällt, kann ich allerdings nicht mit Bestimmtheit sagen.  

Zu den begehrtesten Errungenschaften der einstigen DDR zählten ohne Frage Autos der Marken Trabant und Wartburg. Heute vor 33 Jahren (1991) lief im thüringischen Eisenach der letzte Wartburg vom Band. Insgesamt 35 Jahre lang wurden die Autos im Automobilwerk Eisenach gebaut. Vorgängermodelle und laufende Modellpflege wird im „Fahrzeuglexikon Wartburg“ abgehandelt.

Der Trabant, liebevoll Trabbi gerufen, überlebte den Wartburg um 20 Tage.  Am 30. April 1991 produzierte Sachsenring Zwickau den letzten der Kleinwagen. Der erste Trabant war 1958 vom Band gerollt.

Den 100. „Geburtstag“ kann im kommenden Jahr ein Roman feiern, der am 10. April 1925 erschien, von dem zunächst nur 20.000 Exemplare verkauft wurden und der heute zu den Meilensteinen der Weltliteratur zählt: „Der große Gatsby“ ist das Meisterwerk F. Scott Fitzgeralds.

Der Roman, in dem sich Fitzgerald vor dem Hintergrund der „Roaring Twenties“ mit Themen wie Dekadenz, Ausschweifungen, Idealismus, Widerstand gegen Veränderungen und sozialen Umbrüchen auseinandersetzt, wird heute zu den bedeutendsten Werken der amerikanischen Moderne gezählt. Für das Magazin Time gehört „Der große Gatsby“ zu den besten 100 englischsprachigen Romanen.

Als Fitzgerald 1940 starb, war er überzeugt, dass sein gesamtes Werk vergessen werde. So kann man sich täuschen…



Dienstag, 9. April: Gin auf Einhorn

Der Gin-Tonic-Liturgie folgen

So richtig bin ich über die Sommertage zum Aprilanfang an diesem Dienstag, 9. April 2024, noch nicht weg. Die Tage haben mir ja durchaus gefallen, aber die Nächte… Es ist wie mit dem Reifenwechsel: Dünne Sommerdecke oder doch noch dicke Daunendecke?

Über diese Frage werde ich heute Abend bei einem netten Drink philosophieren. Wobei ich dem Aktionstag folgend zu einem Getränk greifen müsste, dessen Wacholdernote ich nicht sonderlich schätze. Als Cocktail aber ist es sehr okay, heute ist der „Gin-Tonic-Tag” (International Gin and Tonic Day).

Wer als wahrer Fan selbst mixen will, greift frei nach dem Motto „Wenn schon, denn schon…“ natürlich zu „Gin & Tonic – Goldene Edition“, schließlich ist es laut Verlagswerbung das „ultimative Handbuch für den perfekten Mix“. Und mit weniger wollen wir ja gar nicht erst anfangen.

Als Lektüre zum Drink empfehlen wir beispielsweise „Rituale für Hipster & Heilige und alles dazwischen“. In dem eher ungewöhnlichen Buch vermittelt Steve Kennedy Henkel, der für die evangelische Kirche in Bayern als „Jesus Headhunter“ in Sachen Nachwuchsgewinnung unterwegs ist, neben Barista-Gebeten und Bike-Segen auch die zu unserem Cocktail passende „Gin-Tonic-Liturgie“.

Es hat Gin-Abende gegeben, an denen habe ich sogar an Einhörner geglaubt. Was heute ebenfalls passt, denn wir begehen den Welttag des Einhorns (International Unicorn Day). Wer sich da einlesen will: „101 Einhörner und alles, was du über sie wissen musst!“.

Das „extragroße Wimmelbuch“ verspricht „fantasievollen Fakten“ für Einhorn-Fans. Mit Fakes statt Fakten liegt man damit voll in einem allerdings meist üblen Trend. Wobei dies bei den 101 Einhörnern verzeihlich ist, die Fakten-Fakes sind zumindest garantiert fröhlich.

Wenn schon Einhorn, dann darf natürlich auch mein alljährlicher Ausflugstipp durch den heimischen Harz nicht fehlen. Die Einhorn-Höhle Scharzfeld (ext.) lohnt einen Besuch. Geöffnet ist sie mittwochs bis sonntags jeweils von 11 bis 16 Uhr, Führungen jeweils zur vollen Stunde bis 15 Uhr. Ohne Führer gibt es keinen Zutritt zu der Höhle, die dank der Netflix-Serie „Dark“ zu Berühmtheit gelangte.