Freitag, 8. Dezember: Nicht ohne Krimi

An Agatha Christie reicht niemand heran

Zu spannender Lektüre lädt dieser Freitag, 8. Dezember 2023, ein: Wir begehen heute den „bundesweiten Krimitag“.

Nicht ganz so einfach ist die Wahl des richtigen Romans, denn wo einige Leser und Leserinnen actionreiche Thriller lieben, bevorzugen andere die traditionellen Whodunit-Krimis, in der die Lösung im Frage-Antwort-Spiel ergründet wird. Eine sehr zu empfehlende Entscheidungshilfe ist ein Besuch in der BÜCHER-HEIMAT und Beratung durch das kompetente Team.

Man kann es sich nach der Devise „Millionen Fliegen können nicht irren…“ aber auch einfach machen und nach den meistverkauften Krimis und Thriller aller Zeiten greifen. Mehrere Websites führen da auf Platz 1 „Und dann gabs keines mehr“ von Agatha Christie. Das Buch ist mehr als 100 Millionen Mal verkauft worden. Mit deutlichem Abstand folgen „Sakrileg“ von Dan Brown (57 Mio.) sowie „Der Adler ist gelandet“ von Jack Higgins und „Der Name der Rose“ von Umberto Eco (je 50 Mio.).

In der heute vor 414 Jahren (1609) eröffneten Mailänder Biblioteca Ambrosiana könnte man die genannten Thriller eventuell vergebens suchen, denn das Haus, das als zweite Bibliothek in Europa ihren Leseraum für das Publikum öffnete, beherbergt überwiegend mittelalterliche Schriften und Dokumente.

Größer sind die Chancen in der ältesten Bibliothek, der Oxforder Bodleian Library (1602), die als „Pflichtbibliothek“ zumindest alle britischen Druckerzeugnisse vorhält. Sehenswert sind ohne Frage beide Bibliotheken. Und dies kann man im Lesesessel erledigen: Der Schmuckband „Bibliotheken“ lädt zu einem Streifzug durch die beeindruckendsten Büchertempel „von der Antike bis heute“ ein.

Am 8. Dezember 1985 begann ein Kapitel deutsche Fernsehhistorie, das sich fast zur unendlichen Geschichte entwickeln sollte: Die erste Folge der „Lindenstraße“ wurde gesendet. Dank einer außergewöhnlichen Lebensgeschichte gab es quasi als „Beifang“ einen Spiegel-Bestseller: „Ich war Klaus Beimer“ kann Moritz A. Sachs zu seinem „Leben in der Lindenstraße“ sagen. Vom Start der Serie an, da war er sieben Jahre alt, spielte Sachs den Klaus Beimer – bis die Kultserie 2020 endete.

Das Datum 8. Dezember 1980 ist untrennbar mit einer Tragödie verknüpft: Auf dem Heimweg ins New Yorker Dakota-Building wurde John Lennon von Mark Chapman erschossen. Nicht allein Beatles-Fans in aller Welt trauerten um den genialen Musiker. An „John Lennon – Genie und Rebell“ erinnert eine großartige Biografie.

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Donnerstag, 7. Dezember: Mit Loriot zum 2. Advent

Abheben mit Herrn Sumsemann

An diesem Donnerstag, 7. Dezember 2023, begehen wir in Deutschland den „Tag der Weihnachtskrippe“. Was in Bad Harzburg selbstverständlich daran erinnert, dass morgen um 18 Uhr im Rosengarten wieder eine Krippenandacht ansteht.

Am 8. Dezember lädt die pax christi Basisgruppe Nordharz dazu ein. Die Geschichte zur Weihnachtskrippe und Anregungen zum Basteln liefert „Eines Nachts in Bethlehem“, ein Adventskalender zum Vorlesen und Basteln einer Weihnachtskrippe.

Ein klassischer Fehlstart dürfte die Weihnachtsstimmung des ungarischen Dramatikers Ferenc Molnár am 7. Dezember 1909 getrübt haben: Bei der Uraufführung in Budapest wird sein Theaterstück „Liliom“ von Presse und Publikum verrissen. Erst mehr als drei Jahre später startete das Werk nach der deutschen Erstaufführung in Wien seinen Weg zum Welterfolg.

Heute vor 111 Jahren (1912) wurde ein Märchenspiel (sofort mit großem Erfolg) uraufgeführt, das Generationen begeistern sollte: „Peterchens Mondfahrt“ von Gerdt von Bassewitz. Und alle Kinder zitterten mit dem Maikäfer Herr Sumsemann, der zusammen mit den Kindern Peter und Anneliese zum Mond fliegt, um von dort sein verlorengegangenes sechstes Beinchen zu holen.

Am 7. Dezember 1996 wurde die Liste der UNESCO-Welterbestätten um eine faszinierende Stelle länger: Das „Bauhaus“ und seine Stätten in Weimar, Dessau und Bernau wurden zum Weltkulturerbe erklärt. Was auch ein guter Tipp für einen Ausflug sein kann, allerdings vielleicht lieber in einer Jahreszeit, in der man ohne Rutschpartie ankommt und sich auch ein Abstecher ins Gartenreich Dessau-Wörlitz (ext.) noch mehr als zur Winterzeit lohnt. Über Landschaft und Geschichte kann man sich vorab in zahlreichen Veröffentlichungen informieren.

Das Finale dieses bebücherten Kalenderblatts soll erneut dem großartigen Loriot gehören, sozusagen als Einstimmung auf den anstehenden zweiten Advent. Heute vor 54 Jahren (1969) war im Deutschen Fernsehen in der Serie „Cartoon“ zum ersten Mal das Gedicht „Advent“ zu erleben. In Buchform erschien es erstmals im Band „Loriot’s Kleine Prosa“.

Der tiefschwarze Humor sorgte einmal mehr in Loriots Karriere für heftige Proteste und führte gar zu einer Anfrage im Bundestag. So avancierte das kleine Werk zum wohl bekanntesten Adventsgedicht der deutschen Literaturgeschichte. Der Mitschnitt ist auf YouTube (2:58 min/ext.) zu erleben.

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Golf und Literatur genießen

Golf und Literatur genießen

Nach Bogey und Birdie in die BÜCHER-HEIMAT

Mit dem Einzug des Winters ist die Saison auf der herrlichen Anlage des Golf-Club Harz (GCH/ext.) endgültig zu Ende gegangen. Nach 18 Bahnen mit Bunker, Bogey und Birdie zog es die Dienstagsdamen des Golf-Clubs jetzt zu einem Literatur-Abend in der BÜCHER-HEIMAT.

Die Buchhandlung sozusagen als „19. Loch“, das hat bei den GCH-Dienstagsdamen eine lange Tradition. Schon in der Buchhandlung Hoffmann hatten die Abende rund ums Buch einen festen Platz im Saisonplan. Jedes Jahr nach Beendigung der Golfsaison stellt Sonja Weber etwa 20 Bücher vor und liest kurze Auszüge. Wobei neben Romanen auch Sachbücher vorgestellt werden.

Der Literatur-Abend fand auch in diesem Jahr einmal mehr in der gemütlichen Atmosphäre der Mitmach-Buchhandlung bei (Glüh-) Wein und weihnachtlichen Leckereien statt. Das eine oder andere Weihnachtsgeschenk dürfte dabei entdeckt worden sein – aber mehr wird an dieser Stelle natürlich nicht verraten.

Mittwoch, 6. Dezember: Stiefel-Schau

Schoko-Nikolaus gegen Stutenkerle

Na, war der Nikolaus an diesem Mittwoch, 6. Dezember 2023, fleißig? Ein „Muss“ für die Stiefelfüllung geben die Tradition und der Kalender kurioser Feiertage vor: Heute ist – nicht unbedingt überraschend – der bundesweite „Tag des Schokoladennikolaus‘“.

Wer (wie ich) nicht so übermäßig auf Schokolade steht, findet in besagtem Kalender aber eine leckere Alternative für den Tag. Wir können uns den „Tag des Weckmanns“, auch „Tag des Stutenkerls“, auf der Zunge zergehen lassen.

Weniger mit dem Gebäck als vielmehr mit einer „immer wieder verblüffenden Chronik des alltäglichen Wahnsinns“ befassen sich die „Stutenkerle“ des Cartoonisten Ralf König. Und alle, die dazu Süßes benötigen, finden in der „Weihnachtsbäckerei: Backen nach Bildern“ ein im Wortsinn kinderleichtes Rezept.

„Geburtstag“ hat eine berühmte Tageszeitung, am 6. Dezember 1877 war die „Washington Post“ erstmals erhältlich. Knapp einhundert Jahre später bescherte sie uns den bis heute bekanntesten Polit-Skandal der Welt. Wer man, kann sich „The Original Watergate Stories“ (MP3-CD, engl.) von Bob Woodward und Carl Bernstein vorlesen lassen.

Bis sämtliche Artikel der Washington Post, die zwischen 1972 und 1974 zum Thema erschienen, dann durch sind, vergehen rund sechs Stunden. Da werde ich es mir eher wieder vor der Leinwand bequem machen und Watergate zum x-ten Mal in „Die Unbestechlichen“ mit Robert Redford und Dustin Hoffman genießen.

Ebenfalls „Geburtstag“ hat heute die Encyclopædia Britannica. Allerdings ist sie nochmal gut einhundert Jahre älter. Band 1 der Erstauflage wurde am 6. Dezember 1768 veröffentlicht. Seit 2012 erscheint die Enzyklopädie nur noch in digitaler Form. Hier beispielhaft die eBook-Ausgabe Band  „Brescia“ to „Bulgaria“ (engl.).

Und dann wäre da noch ein ganz besonderes Buch mit ganz besonderer Bedeutung für unsere Region: Heute vor 40 Jahren (1983) wurde „Das Evangeliar Heinrichs des Löwen und Mathildes von England“ (vorbestellbar, 50 €) in London für 32,5 Millionen D-Mark ersteigert und kehrte damit als teuerstes Buch der Welt nach Deutschland zurück.

Das Evangeliar, das Herzog Heinrich der Löwen und seiner Gattin, Herzogin Mathilde von England, als Stiftung für den Marienaltar der Stiftskirche St. Blasius in Braunschweig bestimmt hatten, gilt als Hauptwerk der romanischen Buchmalerei des 12. Jahrhunderts in Norddeutschland und wird heute in der Herzog August Bibliothek in Wolfenbüttel (Signatur Cod. Guelf. 105 Noviss. 2°) aufbewahrt.

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Dienstag, 5. Dezember: Zappenduster

Warmer Schein gegen kurze Tage

Langsam wird’s zappenduster. Am heutigen Dienstag, 5. Dezember 2023, ist der „lichte Tag“ zum ersten Mal nicht mal mehr acht Stunden lang. Exakt 7:59 Stunden liegen zwischen Sonnenauf- (8.08 Uhr) und Sonnenuntergang (16.07 Uhr).

Aber als Ersatz für Tageslicht und sparsame LED-Beleuchtung kann man ja immer noch „Kerzen ziehen und gießen“. Was den schönen Nebeneffekt hat, dass man besonders gelungene Exemplare als Geschenke verwenden kann.

Über das simple Kerzenziehen deutlich hinaus geht „Cottagecore – Die Kunst des einfachen Lebens“. Seifen gießen, Sticken, Kerzen machen, Nähen, Backen und vieles mehr wird da für kreative Auszeiten mit Handarbeit und altem Wissen angepriesen.  

34 Jahre nach dem Fall der Mauer geraten Todesfälle und waghalsige Fluchten an den unmenschlichen Sperranlagen immer mehr in Vergessenheit. Heute vor 62 Jahren (1961) machte eine der spektakulärsten Fluchten Schlagzeilen.

Mit einer Dampflok und acht Personenwagen durchbrachen der Lokführer Harry Deterling und sein Heizer Hartmut Lichy zusammen 25 „Fahrgästen“ die DDR-Staatsgrenze nach West-Berlin. Ein Fall, der ohne Frage zu den spektakulärsten Fluchtgeschichten an der innerdeutschen Grenze gehört und in „Faszination Freiheit“ erzählt wird.

Unsere literarischen Geburtstagskinder sind allesamt Bestsellerautoren. Die heute vor 198 Jahren (1825) geborene Eugenie Marlitt gilt neben Harriet Beecher Stowe („Onkel Toms Hütte“) als eine der ersten Bestsellerautorinnen der Welt. Die „Goldelse“ erschien, wie nahezu Marlitts gesamtes Werk, als „Fortsetzungsprosa“ in der Familienwochenschrift „Die Gartenlaube“.  Und deren Abonnentenzahl stieg während der „Marlitt-Jahre“ von 100.000 auf 400.000.

Ebenfalls Bestseller in Reihe schrieb der am 5. Dezember 1914 geborene Hans Hellmut Kirst. Der Vielschreiber brachte es auf 60 Romane, von denen besonders die 1954 veröffentlichte Romantrilogie „08/15“ zum internationalen Bucherfolg wurde.

Kämpfen musste der heute vor 87 Jahren (1936) geborene James Lee Burke, ehe er als Schriftsteller anerkannt wurde. Angeblich handelte er sich 111 Ablehnungen in neun Jahren ein, ehe in den 1980er Jahren der Durchbruch mit „Neonregen“, dem Start der Serie um den Südstaaten-Polizisten Dave Robicheaux, gelang.

Noch der wichtigste Tipp des Tages:

Schuhe putzen und rausstellen nicht vergessen! Und immer die größten Stiefel nehmen!

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Samstag, 2. Dezember: Vorweihnachtliche Versuchung

Spekulationen auf Spekulatius

Und führe mich nicht in Versuchung. So sollte mein Motto für diesen Samstag, 2. Dezember 2023, lauten, denn der bundesweite „Tag der Spekulatius“ steht an. Und zusammen mit Vanillekipferln stehen Spekulatius bei mir hoch im Kurs.

Ich könnte mich von der süß-würzigen Versuchung ablenken: „Spekulatius, der Weihnachtsdrache“ erlebt Abenteuer auf der Weihnachtsinsel. Was eine spannende Lektüre für den Nachwuchs (ab 4 Jahren) sein mag, sich aber sicher am besten mit echten Spekulatius konsumieren lässt.

Wer sich solche „Genussmomente: Weihnachtsplätzchen“ schaffen will, findet hier „Rezepte für Lebkuchen, Zimtsterne, Spekulatius, Butterplätzchen, Schwarz-Weiß-Gebäck und mehr“. Und könnte sich beim Knabbern gleich Gedanken über vielleicht noch fehlende Geschenke machen.

Zumindest für eine gewisse Klientel ist auch dafür genau die richtige Zeit, denn wir begehen heute den „Internationalen Tag der Modelleisenbahn“. Als „unentbehrlicher Ratgeber für den Modelleisenbahner“ wird das Standardwerk „Modelleisenbahn. Die große Schule“ angepriesen. Es geht um „Planen – Bauen – Gestalten – Fahren“.

Wer von der großen Welt der kleinen Eisenbahnen fasziniert ist, aber nicht selbst tätig werden möchte (oder nicht den Platz hat), kann seit gut zwei Jahrzehnten im Hamburger „Miniatur Wunderland“ bestaunen, wie es aussieht, wenn man seine Träume auslebt. Das Buch soll dafür sorgen, dass man bei einem Besuch in der Hansestadt keine reizvollen Details übersieht.

Ein spannender Klassiker des Kinderfilms wurde punktgenau zum Weihnachtsgeschäft am 2. Dezember 1931 in Berlin uraufgeführt: „Emil und die Detektive“ (DVD) von Gerhard Lamprecht und Billy Wilder ist meiner Meinung nach die mit Abstand beste Verfilmung des Romans von Erich Kästner.

Ausnahmsweise mal ein Geburtstag, der gar nichts mit Literatur zu tun hat. Aaron Charles Rodgers erblickte heute vor 40 Jahren (1983) das Licht der Welt – und ist heute einer der bekanntesten Quarterbacks der National Football League (NFL).  Mit den Green Bay Packers gewann er den Super Bowl XLV wurde zum Super Bowl MVP gewählt.  

Der Geburtstag hat mich daran erinnert, dass ich endlich die Regeln des American Football richtig verstehen will: „101 Dinge, die man über American Football wissen muss“ist ein„Handbuch mit allem Wichtigen zum Football in Deutschland, zum Super Bowl und zu den Regeln“.

Jetzt muss ich Schluss machen, der Einkauf steht noch aus und um 12.00 Uhr öffnet der Adventsmarkt im Bündheimer Gestüt erstmals seine Pforten – eindeutig spannender noch als mein Adventskalender-Türchen…

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Freitag, 1. Dezember: Das erste Türchen

Ein Aktionstag für den Adventskalender

Das erste von 24 Türchen ist an diesem Freitag, 1. Dezember 2023, fällig. Folgerichtig begehen wir heute auch den bundesweiten „Tag des Adventskalenders“.

Die Geschichte des vorweihnachtlichen Timers ist noch gar nicht zu lang. Gesichert ist, dass Johann Hinrich Wichern 1839 für die Kinder eines Hamburger Kinderheims im Advent pro Tag eine Kerze auf ein Wagenrad stellte. So hat er ruckzuck gleich zwei Traditionen begründet: Adventskalender und Adventskranz.

Wer mal etwas anderes probieren will: Mit 24 überraschenden literarischen Türchen wartet „Reclams klassischer Adventskalender“ auf. Und wer seinen Kalender heute bestellt, hat ihn morgen und kann dann zwei Fensterchen öffnen. Wenn das kein Traumstart ist.

Zwei runde Jubiläen und ein Geburtstag stehen an. Heute vor 70 Jahren (1953) gab Hugh Hefner den ersten „Playboy“ in einer Auflage von 70.000 Exemplaren heraus. Das Magazin fand schnell viele männliche Fans, selbstverständlich nur wegen der Reportagen und Interviews. Das Sammlerstück zu einem späteren Jubiläum „50 Jahre Playboy Deutschland“

Genau 120 Jahre (1903) ist es her, dass der erste Western der Filmgeschichte, „The Great Train Robbery“ (Der große Eisenbahnraub) von Edwin S. Porter in den USA über die Leinwände flimmerte. Wer mehr über das Genre erfahren will, greift zu „Filmwissen: Western“.

Jetzt werden mir gleich die Superlative ausgehen, denn mein absoluter, stets unangefochtener Lieblings-Krimi-Schriftsteller könnte heute seinen 137. Geburtstag (1886) feiern: Rex Stout ist Schöpfer des genialen Detektiven Nero Wolfe. Die überwiegend in fein geschliffenen Dialogen verfassten Krimis sind brillant, die Charaktere um den wohlbeleibten Wolfe grandios gezeichnet.

Der erste Wolfe-Roman „Fer-de-Lance“ (engl.) erschien am 24. Oktober 1934. Einige Klassiker wie „Die goldenen Spinnen“ sind auch in deutschen Ausgaben erhältlich. Und in die Jahreszeit passt natürlich wie schon mehrfach erwähnt „Zyankali vom Weihnachtsmann“.

Die 33 Romanen und 41 Erzählungen der Reihe nutze Stout zudem als Transportmittel für politische Kommentare. Er trat für die Wahrung individueller Freiheitsrechte ein, machte sich um die Urheberrechte von Schriftstellern verdient und kämpfte gegen Nazi-Deutschland.

Jetzt muss ich Schluss machen, im Bücherregal lockt die Rex-Stout-Sammlung, jeder Band innig geliebt, vielfach verschlungen und entsprechend angegriffen.

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Donnerstag, 30. November: Kühle Aussichten

Winterlast und Winterlust

So viel „Sport“ wie in den letzten Tagen habe ich lange nicht mehr gemacht: Schneeschippen gehört, das kann ich an diesem Donnerstag, 30. November 2023, konstatieren, nicht zu meinen Lieblingsbeschäftigungen…

Der Blick in meine Wetter-App verheißt selbst bei der 16-Tage-Vorschau wenig Gutes – zumindest für mich, der ich mit Wintersport nichts am Hut habe und mich als Räumdienst vorm Haus verwirklichen muss. Sogar die Bauernregeln sind eher vage, was die kommende Zeit wettertechnisch so bringt: „Es verrät dir die Andreasnacht, was das Wetter wohl so macht.“

Trost in Büchern ist auch schwer zu finden. Meine Suche im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT mit dem Stichwort „Winterlast“ klärte mich postwendend darüber auf, dass es „zur kalten Jahreszeit besonders heiß zur Sache“ geht: „Winterlust“ liefert erotische Geschichten – mit denen der Bürgersteig aber auch nicht schneefrei wird.

Ich werde den Tag also wohl überwiegend im warmen Arbeitszimmer vor dem Computer verbringen. Ausnahmsweise nicht, um in Ages of Empires große Schlachten zu schlagen. Am Computer Security Day (CSD) soll die Computersicherheit weltweit in den Fokus gerückt werden. Also wird heute überprüft, ob alle Updates installiert sind und die Software auf aktuellem Stand ist.

Wer wissen will, ob seine persönlichen Daten schon irgendwo durchs Netz geistern, erhält mit dem Identity Leak Checker des Hasso-Plattner-Instituts kostenlos Hilfestellung. Der Klick kann sich lohnen! Derweil wird vielfach statt des Passwortmanagers noch die gute alte Handarbeit als sicherste Methode propagiert: „Meine Passwörter“ ist ein schmuckes „Eintragebuch für Zugangsdaten, das man einfach in seinem Bücherregal verstecken kann“.

Geburtstag hätten heute zwei Literatur-Größen, die mich durch mein Leben begleitet haben: Vielfach unterschätzt wurde Jonathan Swift, der heute vor 356 Jahren (1667) das Licht der Welt erblickte. Sein „Gullivers Reisen“ wurde zum Kinderbuch zusammengekürzt, dabei ist es gespickt mit scharfen Spitzen gegen die herrschende Klasse und die Royal Academy in England.

Swifts bekannteste Satire „A Modest Proposal“ (engl.| „Ein bescheidener Vorschlag“) attackiert die Zustände im englisch besetzten Irland. Zur Beseitigung der Überbevölkerung und Armut schlug Swift vor, irische Babys als Nahrungsmittel zu nutzen und durch Export Profit daraus zu machen. Wozu wiederum ein berühmtes Swift-Zitat passt: „Die Menschen sind noch widerwärtiger als sie sind.“

Nicht zimperlich schrieb auch der am 30. November 1835 geborene Mark Twain (Samuel Langhorne Clemens) gegen Missstände an. Berühmt bis heute vor allem als Autor von „Tom Sawyer und Huckleberry Finn“, war er bekannt auch für seine humoristischen und genauen Beobachtungen sozialen Verhaltens geprägten Erzählungen sowie seiner scharfzüngigen Kritik an der amerikanischen Gesellschaft.

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Mittwoch, 29.November: Tatort-Geburtstag

Schnapszahl eröffnet Jahresendspurt

Na dann: prost! Dieser Mittwoch, 29. November 2023, ist der 333. Tag des Jahres – und damit der letzte „Schnapszahl-Tag“ vor dem Jahreswechsel, bis zu dem noch 32 Tage vor uns liegen.

Heute vor 53 Jahren (1970) wurden die Fernseh-Gewohnheiten der Deutschen grundlegenden geändert. Bis hin zum festen Krimi-Sonntag-Abend: Mit „Taxi nach Leipzig“ wurde die erste Folge der Krimireihe „Tatort“ ausgestrahlt. Federführend war hinter den Kulissen der NDR, auf dem Bildschirm löste Walter Richter als Kommissar Trimmel den deutsch-deutschen Fall souverän.

Ein halbes Jahrhundert „Tatort“, das ruft sogar die Wissenschaft auf den Plan: „Taxi nach Leipzig“ ist eine vergleichende Gegenüberstellung der ersten und der 1000. Tatort-Folge, die beide den gleichen Titel trugen. Geklärt werden soll die Frage, wie sich fünf Jahrzehnte auf die Serie ausgewirkt haben.

Wer mehr im Hier und Jetzt lebt und „nur“ Krimispannung genießen will, könnte noch flink zu „Tatort 2 – Der Adventskalender“ greifen. Der wartet mit 24 spannenden Rätseln zu Deutschlands beliebtester Kult-Krimireihe auf.

Heute vor 121 Jahren (1902) erfand sich ein späterer (1912) Literatur-Nobelpreisträger sozusagen neu. Mit „Der Arme Heinrich“, einer deutsche Sage in fünf Akten, die an der Wiener Hofburg uraufgeführt wurde, wandte sich Gerhart Hauptmann dem Reich der Legenden zu, indem er das gleichnamige mittelhochdeutsche Versepos von Hartmann von Aue adaptierte.

Die große weite Welt des Fußballs: Ein Schweizer gründet heute vor 124 Jahren (1899) in Spanien einen der erfolgreichsten Fußballvereine der Welt, dessen Spieler und Fans sich aber eher als katalanische Kicker sehen: Hans Max „Joan“ Gamper gründete den FC Barcelona und gehörte fünf Jahre zuvor schon zum Kreis der Fußballer, die den FC Zürich ins Leben riefen.

Gamper wären bestimmt mehr als „111 Gründe, den FC Barcelona zu lieben“ (vorbestellbar) eingefallen. Über einen ganz entscheidenden Punkt klärt eine wissenschaftliche Arbeit auf: „Més que un club­ – Mehr als ein Verein“  beleuchtet die Rolle des FC Barcelona in der Konstruktion katalanischer Identität.

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Dienstag, 28. November: Ein besonderer Tag

Sternstunden für mich und die Menschheit

Zum letzten Mal in diesem Jahr erleben wir an diesem Dienstag, 28. November 2023, einen Sonnenaufgang vor 8 Uhr. Genauer gesagt um 7.58 Uhr. Und auch bei der Dauer des lichten Tages, derzeit noch 8:13 Stunden, nähern wir uns dem Tiefpunkt an Heiligabend, wenn es nur noch 7:44 Stunden hell sein wird.

Heute fällt das bebücherte Kalenderblatt mal wieder eher knapp aus, denn der 28. November ist für mich ein bedeutungsvoller Tag. An einem solchen traf ich eine der eher klugen Entscheidungen meines Lebens: Ich habe geheiratet. Was als „Sternstunde“ gefeiert werden muss – aber dazu kommen wir gleich noch.

So beschränke ich mich auf drei literarische Geburtstagsgrüße und gebe dabei dem Alter den Vorzug. Heute vor 144 Jahren (1881) wurde der österreichisch-britische Schriftsteller, Übersetzer und Pazifist Stefan Zweig geboren. Er gehörte zu den populärsten deutschsprachigen Schriftstellern seiner Zeit. Unter seinen vielgelesenen psychologischen Novellen und Prosaarbeiten ragt unter anderem die „Schachnovelle“ heraus. Sie gehört ohne Zweifel zu den „Sternstunden der Menschheit“.

„Mein Leben ist ein Chaos, die einzige Verbindungslinie sind meine literarischen Werke.“ Dieser Linie zu folgen lohnt sich, denn es handelt sich um Alberto Moravia. „Der Ungehorsam“ Moravias gegenüber Mussolini bescherte ihm Schreibverbot, nach 1944 aber war der Autor eine der wichtigsten und einflussreichsten Persönlichkeiten und einer der bedeutendsten Schriftsteller Italiens. Heute hätte er seinen 116. Geburtstag (1907) gefeiert. Ihren 79. Geburtstag (1944) feiert heute Rita Mae Brown. Berühmt wurde die Aktivistin der lesbischen Frauenbewegung der USA mit dem Roman „Rubinroter Dschungel“, mehr noch aber durch ihre mit ihrer Tigerkatze Sneaky Pie Brown als Koautorin verfassten Kriminalromane über Mrs. Murphy, die als „Detektiv als Samtpfoten“ unterwegs ist. Passend zur Jahreszeit empfehlen wir als Einstieg „Morgen, Katze, wird’s was geben“.  

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