Markus Weber über „Nach Deutschland“

Markus Weber über „Nach Deutschland“

Isabel Schayani:

Nach Deutschland

Städte und Gemeinden kommen bei der Aufnahme von Migranten teilweise an ihre Grenzen. Rechte Kräfte hetzen gegen Geflüchtete und Menschen mit Migrationshintergrund. Inmitten aufgeheizter Debatten tut ein Perspektivwechsel gut.

Die bekannte Fernsehjournalistin Isabel Schayani legt vor diesem Hintergrund ein sowohl wohltuend sachliches wie auch empathisches Buch vor. Dabei zeichnet sie fünf sehr unterschiedliche Wege von Menschen nach, deren Ziel Deutschland ist, die aber nicht alle dorthin gelangen. Zum Teil trifft sie die Menschen über lange Zeiträume immer wieder und kommt ihnen sehr nahe.

Da ist Safi aus Afghanistan, der es im Winter über die Balkanroute versucht und sich unterwegs in ein junges Mädchen verliebt. Ruhi wird im Iran wegen seiner Zugehörigkeit zur Religion der Bahá’í verfolgt und kommt vor deutschen Behörden in Erklärungsnöte. Omid versucht schließlich, da ihm der Weg nach Deutschland verwehrt ist, mit seiner kleinen Tochter im Schlauchboot über den Ärmelkanal zu kommen. Die neunjährige Melika sitzt mit ihrer Familie im Lager Moria fest. Und Olena ist dankbar, dass sie vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland fliehen konnte.

Isabel Schyani beschränkt sich nicht auf die Schilderung betroffen machender Lebensgeschichten. Sie verwebt die Geschichten und Gespräche mit soliden Hintergrundinformationen, z.B. über die Heimatländer und über Verfolgung und Armut, über den Krieg, über die kriminellen Schlepper ebenso wie über die unkoordinierte EU-Migrationspolitik und deutsche Behörden oder Leben im Auffanglager.

Ergänzt werden die Lebenswege mit Fragen an vier sehr unterschiedliche Expertinnen und Politiker – die Bandbreite reicht vom luxemburgischen Außenminister Asselborn, der sich an internationalem Recht orientiert, bis zum ungarischen Außenminister Szijjártó, der nationalen Interessen Vorrang vor den Rechten der Migranten gibt.

Das Buch hilft Stereotype und Vorurteile zu überwinden und ein differenziertes Bild zu gewinnen. Ich wünsche mir, dass es in viele Hände gelangt.

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Isabel Schayani: Nach Deutschland. Fünf Menschen. Fünf Wege. Ein Ziel, Verlag C.H. Beck 2023, ISBN 978-3406806315, 319 Seiten, 26,00 Euro.

Freitag, 19. Januar: Es ist nicht alles Quark

Der Faust, Schauerliteratur und Psycho-Krimis

Es ist nicht alles Quark auf dieser Welt. Aber dieser Freitag, 19. Januar 2024, ist der „Welt-Quark-Tag“ (World Quark Day).

Wobei das „World“ etwas in die Irre führt. Der Aktionstag wurde zwar von „Queen of Quark“, einer Marke der Happy Harbour Brands International Family in den Vereinigten Staaten aus der Taufe gehoben, aber in USA wird Quark tatsächlich kaum hergestellt und nur teuer verkauft.

Es fehlt an der „etablierten Quark-Kultur“ und dem Bewusstsein, dass Quark Bestandteil einer gesunden Ernährung sein kann. In Deutschland ist das „Standing“ des Molkereiproduktes weit besser, „Joghurt, Quark und Käse“ sollten nach Ansicht etlicher Autoren hierzulande „natürlich selbst gemacht“ sein.

Der Blick geht heute mal wieder nach Braunschweig und fällt 195 Jahre zurück auf einen großen Moment deutscher Theatergeschichte. Am Hof-Theater (das heutige Staatstheater) erlebte eine vom Handlungsablauf gegenüber dem für unspielbar gehaltenen Originaltext Goethes radikal veränderte Fassung von Goethes „Faust“ ihre Uraufführung.

Wogegen zunächst einmal nichts einzuwenden wäre. Als Harzer allerdings hätte ich dagegen protestiert, dass ausgerechnet auch die „Walpurgisnacht“ dem Rotstift zum Opfer fiel. Die Inszenierung von Ernst August Friedrich Klingemann betonte vor allem die Gretchentragödie und wurde auch ohne Harzer Flair ein großer Erfolg.

Zumindest zu meiner Schulzeit gehörte „Faust – Der Tragödie erster Teil“ zur Pflichtlektüre und war im Deutsch-Abi sozusagen „gesetzt“. Heutzutage gibt es viele Pfade, auf denen man sich dem Klassiker nähern kann. Wer glaubt, alles bereits intus zu haben, widmet sich dem Spiegel-Wissenstest „Wen liebte Goethes Faust?“.

Vorbereiten kann man sich auf den Test auch mit „Klassisch gut: Faust-Zitate“. Die werden vielfach von Redner für Einstiegssätze geplündert. Leider aber passt auch Goethe nicht auf alle Anlässe…

Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten seh‘n!“ Wer diesen Satz sein Faust-Lieblingszitat nennt, ist vermutlich der Meinung, Goethe habe zu viele Worte verschwendet. Aber mittlerweile kann man „Faust“ auch als Graphic Novel goutieren. Oder man begnügt sich mit der Einschätzung von Bertolt Brecht: „Im Grunde genommen ist es die Liebesgeschichte eines Intellektuellen mit einer Kleinbürgerin. Das muss ja mit dem Teufel zugegangen sein.

Zwei Geburtstage sollen noch schnell Erwähnung finden: Heute vor 215 Jahren (1809) wurde Edgar Allan Poe geboren. Wer sich in sein Schaffen einlesen will, könnte zum „Werk von Edgar Allen Poe Die Raben Edition“ auf knapp 1000 Seiten greifen. Der Einstieg in die „Schauerliteratur“.

Heute vor 103 Jahren (1921) erblickte Patricia Highsmith das Licht der Welt.   Die US-amerikanische Großmeisterin des „Psycho-Krimis“ („Der talentierte Mr. Ripley“) gibt in einem „Werkstattbuch“ ambitionierten Nachwuchsautoren Tipps zu „Suspense oder Wie man einen Thriller schreibt“.

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Mit Heinz-Peter Gerber „Von Pol zu Pol“

Reise in 80 Minuten um die Welt

„Die Welt ist wie ein Buch. Wer nie reist, sieht nur eine Seite davon.“ (Augustinus)

Reisen zum Erkunden unbekannter Orte und ferner Länder sind für uns Menschen ja eine gelungene Abwechslung vom Grau des Alltags – für manche sogar ein kleines Abenteuer.

Das wusste schon der Schriftsteller Jules Vernes in seinem Bestseller „In 80 Tagen um die Welt“. In dieser Zeit haben es Heinz-Peter Gerber und seine Frau allerdings nicht geschafft. Sie haben 40 Jahre gebraucht, um 100 Länder und Inseln auf der ganzen Welt für sich zu entdecken – von der Arktis bis zur Antarktis – und vieles, was dazwischen liegt.

Sie kamen jedes Mal zurück und hatten jede Menge Geschichten und Fotos im Gepäck. Eine kleine Auswahl davon gibt es in diesem Lichtbildervortrag zu erleben.

Die Reise startet in der Arktis, auf der Suche nach Eis und Eisbären. In Nordamerika auf der Inside-Passage beobachten sie Braunbären beim Fangen der Lachse. In Südamerika begeistern in Iguazu die größten Wasserfälle der Welt. In der Antarktis sind Hunderttausende von Pinguinen gerade mit der Aufzucht ihres Nachwuchses beschäftigt. Auf dem afrikanischen Kontinent kommen sie in Südafrika den wilden Tieren ganz nah. In Marokko und in Ägypten sind es dagegen die beeindruckenden Bauwerke – Moscheen, Paläste und Pyramiden.

Dann geht es ins Morgenland auf die arabische Halbinsel, wo sich gigantische Bauwerke und Wüste abwechseln. In der Türkei gibt es die Weltnaturwunder Kappadokien und Pamukkale zu bestaunen. Im Mittelmeer bieten sich die griechischen Inseln, Malta und das italienische Pompeji an, viel Antikes zu entdecken, während auf Mallorca die Natur im Vordergrund steht. Der Atlantik hat neben der Blumeninsel Madeira ganze Inselketten zu bieten. So haben sich die Kanaren trotz gleicher Entstehungsgeschichte zu unterschiedlichen Charakteren entwickelt. Die neun Inseln der Azoren sind eines der letzten und vielseitigsten Naturparadiese Europas – mal üppig grün, mal karg wie eine Mondlandschaft.

In Großbritannien und Irland können unzählige Burgen, Schlösser und Ruinen besucht werden, meist in schöne Parkanlagen eingebettet. In der Schweiz können selbst die höchsten Berge mit Bergbahnen befahren werden. Und dann vergisst man meist die Schönheit vor der eigenen Tür, denn auch in Deutschland gibt es eine abwechslungsreiche Vielfalt an Sehenswürdigkeiten. Auf einer Ostsee-Kreuzfahrt empfangen die Besucher viele interessanten Städte und wunderschöne Landstriche entlang der Küsten.

Auf Island zeigt die größte Vulkaninsel der Erde, dass hier immer noch jeden Tag ein Stück neu erschaffen wird – durch Vulkane, Geysire, Wasserfälle, heiße Quellen, durch Gletscher und das Meer. Und dann endet die Rundreise wieder im Norden, in Norwegen, das mit dem Postschiff zu jeder Jahreszeit bereist werden kann. Zu empfehlen ist auf jeden Fall eine Winterreise, denn dann kann man hier unter einem Himmelzelt mit dem stimmungsvollen Nordlicht verbringen.
Es lohnt sich!

Viele dieser Themen lassen sich in den sieben Büchern der Weltentdecker-Edition von Heinz-Peter Gerber nachlesen. Stimmungsvoll zeigt der Fotograf und Autor die Schönheiten der Natur und Tierwelt, untermalt mit Geschichten, Erzählungen und Reiseberichten.

Donnerstag, 10. Oktober 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Elke Strauchenbruch über „Mächtige Frauen am Harz“

Beeindruckende Persönlichkeiten

Zum Welterbe des Harzes und Harzumlandes zählen himmelragende Kirchen und Dome – sie ziehen bis heute viele Menschen in ihren Bann. Die eindrucksvollen Bauten und ihre Kunstwerke entstanden vom 9. bis 11. Jahrhundert unter der Herrschaft von heute meist vergessenen Frauen, die als Mitglieder der Familie der Ottonen und als Äbtissinnen das Christentum und ihre Macht demonstrierten. Ihnen gelang das in der frauenfeindlichen Welt des neuen aufstrebenden Kaisertums des entstehenden Heiligen Römischen Reichs Deutscher Nation unter seiner Herrschaft.

Reisen Sie mit in die Zeit des Frühmittelalters und entdecken Sie die Welt mächtiger Frauen!

Es sind Reisen nach Altmichaelstein, Kloster Wendhusen, Brunshausen, Bad Gandersheim, Quedlinburg, Gernrode und vielen weiteren Orten.

Es sind Reisen zu Oda Billung, der Klausnerin Liutbirga, Mathilde von Westfalen, Hathui von Gernrode, Gerberga II. von Gandersheim, Hatheburg von Merseburg.

Über die Autorin

Die Historikerin Elke Strauchenbruch hat mehr als 40 Jahre lang in der Lutherstadt Wittenberg gelebt und sich dort durch ihre Ausstellungen, Bücher und Vorträge, in denen sie sich meist der Alltagsgeschichte der Reformationszeit gewidmet hat, einen Namen gemacht.

Nun ist sie in ihre Heimat am Harz zurückgekehrt und hat sich darum mit der beeindruckenden Geschichte der „Mächtigen Frauen am Harz“ beschäftigt, deren hinterlassenen Dome und Kirchen bis heute die Landschaft prägen und zum Welterbe der Menschheit gehören.

Donnerstag, 19. September 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Mittwoch, 17. Januar: Vorsätze über Bord

Ein Tag für Pizza, Pasta und Porträts

Da war ich mal wieder voreilig. In den USA ist dieser Mittwoch, 17. Januar 2024, der „Wirf-Deine-Neujahrsvorsätze-über-Bord-Tag“ (Ditch New Years Resolutions Day). Das habe ich schon vor eine Woche erledigt…

Was man auch daran merkt, dass ich mich auf den ebenfalls heute anstehenden „Tag der italienischen Küche“ (International Day of Italian Cuisines) vorbehaltlos freue. Pasta und Pizza kollidieren nicht länger mit meinem Weniger-Pfunde-Vorsatz aus der Silvesternacht.

So ist es angesichts unzähliger leckerer Sachen eher die Qual der Wahl, die heute plagt. Grundsätzlich habe ich immer wenig Zeit für die Zubereitung, die Minuten investiere ich lieber in den Genuss. Aber auch dafür gibt es selbstverständlich kluge Bücher wie „Big Squadra“: „100 schnelle Trattoria-Rezepte fertig in unter 30 Minuten. 100% Authentisch, 100% Italienisch, 100% Amore.“

Ich könnte natürlich beim Kochen oder Schlemmen ein Selfie machen – wenn ich dies nicht als Unsitte empfinden würde. Heute ist der „International Museum Selfie Day“ (#MuseumSelfie Day).  Was dazu führe dürfte, dass mit Selfie-Sticks bewaffnete Heerscharen durch die Museen dieser Welt ziehen.

Das Thema überschwemmt auch den Buchmarkt. Die Palette reicht von „Selfies“ als „Selbstthematisierung in der digitalen Bildkultur“ bis in „Die Welt im Selfie“, die eine „Besichtigung des touristischen Zeitalters“ sein soll.

Wer bei der Fotografiererei seiner selbst wie ich Probleme hat, sollte darauf achten, sich wenigstens von seiner Schokoladenseite zu zeigen. „Advanced Selfie – Die Kunst des Selbstporträts“ soll dabei helfen, sich „von seiner schönsten Seite“ zu zeigen. Dummerweise habe ich bis heute nicht herausbekommen, wie ich mich von hinten fotografiere…

Man kann sich dem Thema Selbstporträt mit dem Handy aber auch ganz anders nähern und damit dann spannendste Unterhaltung liefern: Bestsellerautor Jussi Adler-Olsen spinnt um „Selfies“ den siebten Fall für seinen Kopenhagener Ermittler Carl Mørck.

Einen Geburtstagsgruß senden wir heute über den großen Teich in die Vereinigten Staaten. Ihren 60. Geburtstag (1964) feiert heute Michelle Obama, Anwältin und als Ehefrau von Barack Obama ehemalige First Lady. Seiter hat sie sich aber auch als Schriftstellerin einen Namen gemacht und Bestseller gelandet. „Das Licht in uns“ will als Folgeband von „Becoming“ helfen, „Halt zu finden in unsicheren Zeiten“.

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Dienstag, 16. Januar: Ein heißer Tag

Der Theobald macht Häuser kalt

Die erste Hälfte des ersten Monats liegt an diesem Dienstag, 16. Januar 2024, hinter uns. Da wir ein Schaltjahr haben, liegen laut Adam Riese noch 350 Tage bis Silvester vor uns.

Mich persönlich als Sommer-Sonnen-Fan interessiert eher, wann der Winter sich „in seiner Schwäche“ in „raue Berge“ zurückzieht. Wobei damit am Harzrand gern der Oberharz gemeint sein soll, da ist Schnee ein Wirtschaftsfaktor.

Leider hilft mir heute der gern und oft kontaktierte Bauernkalender nicht so wirklich weiter: St. Theobald und St. Marcellus müssen sich diesen Tag teilen. Wobei Marcellus den Blick weit voraus richtet: „Wie das Wetter an Marzellus war, wird’s im September: trüb oder klar.

Dagegen wird dem Heiligen Theobald die Schuld an einem Thema in die Schuhe geschoben, das ansonsten gern mal den Grünen, mal Putin und mal dem Klimawandel angelastet wird: „Der Theobald, der Theobald, der macht unsere Häuser kalt.

Aufwärmen sollten wir uns heute unbedingt mithilfe unseres Speiseplans. Wir begehen den „Internationalen Tag der scharfen Gerichte“ (International Hot and Spicy Food Day). Wobei die Spannweite dessen, was Menschen als „scharf“ empfinden, enorm ist. Leute, die es so richtig „hot“ lieben, werden in englischsprachigen Ländern gern als Pyro-Gourmaniacs gezeichnet.

In diese Kategorie gehöre ich eindeutig nicht. Wenn ich in „RED HOT CHILI KITCHEN“ blättere, in der  „Kultgerichte, Crossover-Snacks, Dips & Co von spicy bis ultrascharf“ vorgestellt werden, fällt meine Wahl sicher auf die würzigen Angebote, die meinem Sohn „viel zu lasch“ sind.  Nur gut also, dass die „brandheißen Chili-Rezepte“ nach „Schärfegrad“ geordnet sind.

Zwei Ereignisse sind mit dem heutigen Datum verbunden, die die Seh- und Hör-Gewohnheiten verändern sollten: Am 16. Januar 1957 öffnete in Liverpool der „Cavern Club“ (engl., Vorwort Paul McCartney) zum ersten Mal seine Pforten. In er „Wiege der britischen Beatmusik“ trafen vier Jahre später Manager Brian Epstein und die Beatles zusammen, ihren ersten Auftritt hatten die Pilzköpfe an 9. Februar 1961. Der Rest ist Legende.

Legendenstatus hat auch ein Mann, den es in der Realität gar nicht gibt. Und dennoch würden viele Männer vermutlich gern so sein wie er: Am 16. Januar 1962 begannen auf Jamaika die Dreharbeiten zum ersten James-Bond-Film nach den Romanen von Ian Fleming.

„James Bond – 007 jagt Dr. No.” (Roman) zählt für mich zu den besten Filmen der mittlerweile 25 (+2) Titel umfassenden Reihe. Uraufgeführt wurde „Dr. No“ am 5. Oktober 1962 in London, am 25. Januar 1963 startete er in den bundesdeutschen Kinos. Die Hauptdarsteller Sean Connery und Ursula Andress schafften damit ihren internationalen Durchbruch. Wer eine sehr lange Bond-Film-Session starten möchte, greift zu „The James Bond Collection“, 24 Filme von Dr. No bis Spectre.

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Montag, 15. Januar: Schlagloch-Tag

Was sich begeben und zugetragen hat

Zum Start in die Woche habe ich mich an diesem Montag, 15. Januar 2024, aus (ex-)beruflicher Neugier mit einem Ereignis befasst, das 415 Jahre zurückliegt: Am 15. Januar 1609 erschien in Wolfenbüttel die Erstausgabe des Aviso Relation, eine der ersten Zeitungen in Deutschland.

Worüber die frühen Kollegen berichteten, verkündeten sie stolz im Untertitel: „Was sich begeben vnd zugetragen hat / in Deutsch: vnd Welschland / Spannien / Niederlandt / Engellandt / Franckreich / Vngern / Osterreich / Schweden / Polen / vnnd in allen Provintzen / in Ost: vnnd West-Indien etc.“ In der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover befindet sich eine vollständig erhaltene Ausgabe des ersten Jahrgangs von 1609, ein Faksimile der ersten Aviso Relation kann online angeschaut werden.

Weil ich mich auch für diesen Blog gern und oft bei Wikipedia bediene, will ich am 23. Geburtstag der freien Enzyklopädie (2001) nicht vorbeigehen. Obwohl das von US-Unternehmer Jimmy Wales und Philosophie-Dozent Larry Sanger gegründete Online-Lexikon wahrlich nicht fehlerfrei ist. Das „Schwarzbuch Wikipedia“ will sogar aufzeigen, wie sich „Mobbing, Diffamierung und Falschinformationen in der Online-Enzyklopädie“ breitgemacht hätten.

Kommen wir zu erfreulichen Themen, wieder einmal hat einer meiner Lieblingsfilme „Geburtstag“: Am 15. Januar 1958 wurde die Komödie „Das Wirtshaus im Spessart“ (DVD) von Kurt Hoffmann uraufgeführt. Der Streifen war toll besetzt, unter anderem agierten Liselotte Pulver und Carlos Thompson, Hans Clarin, Hubert von Meyerinck, Helmut Lohner und Ralf Wolter. In Wilhelm Hauffs literarischer Vorlage „Das Wirtshaus im Spessart“ sind Erzählungen aus dem „Märchen-Almanach auf das Jahr 1828“ in die Handlung eingebunden.

Auf der Wirtshaus-Besetzungsliste stand auch der Berliner Kabarettist Wolfgang Neuss, der auf den Tag genau vier Jahre später (1962) in einer Zeitungsannonce den Namen des Mörders im Francis-Durbridge-Krimimehrteiler „Das Halstuch“ (DVD) verriet. Zwei Tage vor Ausstrahlung der letzten Folge des Straßenfegers im Deutschen Fernsehen. Was Neuss einen hohen Bekanntheitsgrad und sehr viele sehr üble Drohungen bescherte.

In den Vereinigten Staaten wird jeweils am dritten Montag im Januar der „Martin Luther King Day“ (MLK Day) begangen. Und so wird auch heute des bekanntesten Bürgerrechtlers des Landes gedacht. Bereits kurz nach der Ermordung von „Martin Luther King“ (Biografie) am 4. April 1968 in Memphis sollte ihm ein gesetzlicher Feiertag gewidmet werden. Widerstand der Republikaner sorgte dafür, dass es bis 1983 dauerte, ehe das Gesetz eine Mehrheit fand. Der erste MLK Day stand dann 1986 an.

Auch die Briten begehen heute einen besonderen Aktionstag. Auf der Insel steht der „Tag des Schlaglochs“ (National Pothole Day) an. Nach einer Rundfahrt durch Bad Harzburg würden mir viele tiefe Gründe einfallen, warum wir den Aktionstag auch in unseren Kalender aufnehmen sollten.

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Neujahrsempfang 2024

Neujahrsempfang 2024

Ein Top-Team freut sich auf das neue Jahr

Nach einem über alle Erwartungen guten Premierenjahr 2022 übertrifft das Jahresergebnis der BÜCHER-HEIMAT in 2023 erneut alle Erwartungen bei weitem. Beim Neujahrsempfang der Mitmach-Buchhandlung konnte das Team der haupt- und ehrenamtlichen Mitstreiterinnen und Mitstreiter gemeinsam ein erstklassiges Fazit des vergangenen Jahres ziehen und motiviert das neue Jahr 2024 angehen.

Dirk Junicke wies als (unbezahlter) Geschäftsführer einmal mehr darauf hin, dass Projekte wie die BÜCHER-HEIMAT nur gemeinsam aus der Bevölkerung heraus gestemmt werden könnten. Unter Hinweis auf ein bekanntes Zitat George Bernard Shaws zur („Vermehrungs-“)Kraft von Ideen konstatierte Dirk Junicke zusammen mit allen Ehrenamtlichen, dass der BÜCHER-HEIMAT die Ideen nicht ausgehen werden.

Dass Ideen-Feuerwerk der letzten Jahre und dessen Umsetzung in die Realität haben der Mitmach-Buchhandlung Beachtung weit über die Stadtgrenzen Bad Harzburgs und der Region hinaus beschert. Belege dafür lieferten beispielsweise die Zuerkennung des „Niedersachsenpreis‘ für Bürgerengagement“ oder auch die Aufnahme in die bundesweite Datenbank „Stadtimpulse“, in der Best-Practice-Beispiele für lebendige und lebenswerte Innenstädte gesammelt werden.

Herausragend war und wird auch in Zukunft das Veranstaltungsangebot der BÜCHER-HEIMAT sein. Alle Lesungen wurden dabei kostenfrei offeriert, um das Schlagwort vom „niedrigschwelligen Kulturangebot“ nachhaltig mit Leben zu füllen. Gerade auch dieser Bereich, der von den Ehrenamtlichen quasi im Alleingang gestaltet und organisiert wird, bescherte den niedersächsischen Ehrenamtspreis und wird auch von Sponsoren anerkannt.

Unter dem Strich jedoch, auch darauf wiesen Dirk Junicke und Sonja Weber hin, müssten vor allem die Zahlen stimmen, denn nur auf einem stabilen Geschäftsergebnis aufbauend, könnte der attraktive Buchhandel agieren, könnten Veranstaltungen angeboten werden und sei es schließlich möglich, der Bad Harzburg-Stiftung eine „Gewinnabführung“ zukommen zu lassen.

An dieser Gewinnabführung lässt sich auch das herausragende Geschäftsergebnis der BÜCHER-HEIMAT ablesen, die den schon im Premierenjahr sehr guten Umsatz noch einmal um fast unglaubliche 36,12 Prozent steigern konnte. Nach 10.000 Euro im ersten Jahr gingen nun 11.000 Euro an die Bürgerstiftung, die diese Mittel unter anderem nutzte, um der Stadtbücherei Bad Harzburg neue Angebote zu ermöglichen.

Sonntag, 14. Januar: Na logisch…

Der Tag für das Vernunftwesen Mensch

Angesichts oft glatter Straßen und einem Anflug von Faulheit nachgebend, wollte ich diesen Sonntag, 14. Januar 2024, auf dem Sofa verbringen. Abwechselnd lesen und Streaming-Serien guckend. Was sich für mich vor allem deshalb anbietet, weil heute der „Welttag der Logik“ (World Logic Day) ist.

Wer diese Logik gerade nicht nachvollziehen konnte, kennt mein spezielles (und oft angespanntes) Verhältnis zur Logik nicht. Die schon von den alten Griechen gepflegte „Kunst des Denkens“ bezeichnet laut Lexikon das vernünftige Schlussfolgern und dessen Lehre. Logisches Denken gilt als ein „zentrales Merkmal des Vernunftwesens Mensch“.

Da klingt doch arg nach „Logik“ als „Einführung in das Philosophiestudium“. Ich dagegen mag, wenn überhaupt, eher die spielerisch-„rätselhafte“ Annäherung ans Thema wie in „Nonogramm“ mit 100 kniffligen Logik-Bilderrätsel oder auch „Logicals 1 – mittel bis schwer“, das „feinste Logikrätsel für höchsten Genuss“ verspricht.

Ins Leben gerufen haben den „Welttag der Logik“ die UNESCO und die Logica Universalis Association (LUA).  Diese Vereinigung gibt als Standort ihres Hauptquartiers den Boole-Krater auf dem Mond (63,7°N 87,4°W) an. Die spinnen, die Logiker, war mein erster Gedanke. Tatsächlich aber ist die Standortwahl eine Huldigung des Mathematikers und Logikers George Boole (1815 – 1864), nach dem die für die IT-Welt grundlegende boolesche Algebra benannt ist.

In Deutschland herrscht aktuell leider vielfach die „Logik der Angst“ vor. Prof. Peter R. Neumann zeigt in seiner Abhandlung „die rechtsextreme Gefahr und ihre Wurzeln“ von der NSU-Mordserie über Attentate und Massaker bis zum Mord an Walter Lübcke, rechten Terror in Halle und Hanau oder auch Putschpläne deutscher Reichsbürger auf. Die Lektüre sollte wachrütteln.

Heute werden die American Football-Spieler der Miami Dolphins 51 Jahre zurück denken. Am 14. Januar 1973 gelang dem Team mit dem Sieg im Super Bowl VII als bislang einziger Mannschaft eine perfekte Saison allein mit Siegen. Was daran erinnert, dass der Super Bowl LVIII in der Nacht zum 12. Februar 2024 in Las Vegas steigt.

Beim American Football prallen (Kultur-)Welten aufeinander. Im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT liefert die Suche nach „Super Bowl“ mit der Einstellung „deutschsprachig“ überwiegend Rezeptbücher wie „Buddha Bowls – Super easy! – Vegetarisch“.  Lässt man alle Sprachen zu, ist der American Football wieder ganz weit vorn. „Unnützes American Football Wissen“ gibt es allerdings auch auf Deutsch.

Heute vor 120 Jahren (1904) wurde „Cecil Beaton“ (engl.) geboren.  Er war einer der großen Fotografen des 20. Jahrhunderts, berühmt für seine glamourösen Aufnahmen aus der Welt der Mode, der Literatur und des Films, von den „Roaring Twenties“ bis zum „Swinging London“ der 1960er- und 1970er-Jahre: „The Glass of Fashion“ (engl.).

Für Szenenbild und Kostüm von „Gigi“ und My Fair Lady“ sammelte er Oscars ein. Aber sein Augenmerk und seine Kunst widmete er nicht allein den glamourösen Seiten des Lebens. „Cecil Beaton: Theatre of War“ zeigt Bilder von verstörender Intensität aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs.

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Freitag, 12. Januar: Curry & Marzipan

Gegen feurige (Vor-)Urteile anküssen

Auch an diesem Freitag, 12. Januar 2024, ist es für mich persönlich ein Leichtes, den Anforderungen der verschiedenen Aktionstage nachzukommen. Der erste Punkt auf meiner ToDo-Liste ist der schönste: Wir begehen den „Küsse-Rothaarige-Tag“ (International Kiss a Ginger Day).

Wird „erledigt“, sobald meine Frau wach ist. Wobei ich nie ein Problem mit oder Vorurteile über Rothaarige hatte. Vorbehalte gegen Rutilismus (Rothaarigkeit) scheinen aber weit verbreitet. Neben dem heutigen „Küsse-Rothaarige-Tag“ arbeiten noch der „Welttag der Rothaarigen“ am 26. Mai und der niederländische Rothaarigentag im September dagegen an.

Die hier präsentierte Lektüre zum Thema führt etwas in die Irre. In „Die rothaarige Frau“ von Nobelpreisträger Orhan Pamuk ist die Titelfigur vorrangig Auslöserin der Geschehnisse in einer „Geschichte von Vätern und Söhnen, von Liebe und Verrat, von Schuld und Sühne in der Türkei, einem Land, das noch immer zwischen Tradition und Moderne zerrissen ist“.

Aber auch der restliche Aktionstage-Reigen (wenngleich aus USA importiert) ist wie für mich gemalt und wird meinen Menüplan bestimmen. Wir haben den „Chicken-Curry-Tag“ (Curried Chicken Day) und den „Tag des Marzipans“.  Beide Genüsse liegen ganz weit vorn in meiner kulinarischen Hitliste.

Wobei ich auf Marzipan heute verzichten werde, da droht ansonsten nach Weihnachten der süße Overkill. Aber das kann ich mit einem Buch kompensieren: Der historische Roman „Der Duft von Marzipan“ entführt in die Marzipan-Stadt Lübeck Ende der 50er-Jahre.

Beim Hauptgang wird aber einer köstlichen Leidenschaft und dem Aktionstag gefolgt: „Knockin‘ on CURRYS door“ liefert laut Verlagswerbung „70 himmlische Rezepte von einfach bis exotisch: Linsen-Kokos-Curry, Chana Masala, Express Butter Chicken, Rotes Garnelen-Curry, Paneer Korma, Salsiccia-Tomaten-Curry, Fisch-Curry mit Jakobsmuscheln, Chicken Tikka Dal…“.

Noch zwei literarische Geburtstage: Mit dem Franzosen Charles Perrault wurde heute vor 396 Jahren (1628) der Urvater aller Märchensammler geboren. Seine Märchensammlung „Histoires ou Contes du temps passé“ („Geschichten oder Erzählungen aus alter Zeit“) machten ihn berühmt und beeinflusste auch die Brüder Grimm und Ludwig Bechstein. „Die schönsten Märchen“ von Perrault liefern wie zu Blaubart, Rotkäppchen und der Gestiefelte Kater die Urfassungen der Märchenklassiker.

Seinen 70. Geburtstag (1954) feiert der Erfinder der „Ostfrieslandkrimis“: Klaus-Peter Wolf lieferte mit seinen Romanen die Vorlage für die ebenso beliebte Filmreihe um Hauptkommissarin Ann Kathrin Klaasen, die wie Wolf in Norden lebt. Wolfs Bücher wurden in 24 Sprachen übersetzt und über 13,5 Millionen Mal verkauft.

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