Freitag, 5. Januar: Gefiederte Freunde

Dampf machen vor Vogelzählung

Der Blick sollte von diesem Freitag, 5. Januar 2024, an und über das Wochenende in den eigenen Garten gerichtet sein. Die bundesweite „Stunde der Wintervögel“ steht zum 14. Mal an.

Wieder ruft der NABU dazu auf, in diesem Zeitraum eine Stunde lang die Vögel am Futterhäuschen, im Garten, auf dem Balkon oder im Park zu zählen und zu melden. Ein Info-Faltblatt und Meldebogen hält der NABU auf seiner Website (ext.) vor.

Wer präziser sein will, findet reichlich Bücher: „Einfach Vögel“ verspricht, dass man nach der Lektüre „100 Arten ganz leicht erkennen“ kann. Wozu „150 farbige Abbildungen“ dienen sollen. „Der Feder-Führer“ hilft sogar weiter, wenn nur noch eine Feder als Hinterlassenschaft vorhanden ist. Mit dem Buch soll man die „Vögel Mitteleuropas an ihren Federn erkennen“.

Was mich in mehrfacher Hinsicht an Friedrich Schiller und sein „Lied von der Glocke“ erinnert. Zum einen, wegen des Zitats „Ein süßer Trost ist ihm geblieben: Er zählt die Häupter seiner Lieben (…)“, zum anderen, weil das Werk eines der großen „Geflügelte Worte“-Lieferanten ist – was auch zum Vogel-Thema des Tages passt…

In USA ist heute sogar der „Tag des Vogels“ (National Bird Day), den mehrere Tierschutzorganisationen ins Leben gerufen haben. Doch die gefiederten Freunde können sich in unseren Breiten auch ohne Aktionstag auf viele treue Fans verlassen. Meine Frau gehört dazu, was uns unter anderem eine Vogelstimmen-Uhr bescherte.

Auf eine Erfindung, die die Welt veränderte, erhielt James Watt heute vor 255 Jahren (1769) ein Patent: die Dampfmaschine. Irgendwann hatte ich das Thema auch mal im Schulunterricht. Mit dem Stichwort jedoch verbinde ich allein den vor 80 Jahren (28. Januar 1944) uraufgeführte Film „Die Feuerzangenbowle“ (DVD) nach dem gleichnamigen Roman von Heinrich Spoerl.

Die Wissensvermittlung durch den Gymnasialprofessor Bömmel ist einfach unschlagbar: „En Dampfmaschin, dat is ene jroße schwarze Raum, der hat hinten un vorn e Loch. Dat eine Loch, da kömmt de Dampf rein. Und dat andere Loch, dat krieje mer später.“ Wer es gern etwas inhaltsschwerer haben möchte, greift zur „Geschichte der Dampfmaschine“.

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Donnerstag, 4. Januar: Mandarin und Mandarine

Beim Schaltjahr nicht geschaltet

Dass ich einen Fehler gemacht habe, dämmert mir beim Schreiben des heutigen Datums: Donnerstag, 4. Januar 2024. Die 4 animierte mich zu einem innerfamiliären Besserwisser-Exkurs über Schaltjahre, die bekanntlich stets durch 4 teilbar und damit identifizierbar sind. Was auf 2024 fraglos zutrifft. Womit meine gestrige Rechnung, als ich von 355 Tagen bis Heiligabend sprach, erneut meine mangelhaften Mathekenntnisse entlarvte.

Da ich den 29. Februar 2024 in meiner Rechnung unterschlagen hatte, waren es gestern 356 Tage und sind es von heute an noch 355 Tage bis zur Bescherung unterm Weihnachtsbaum. Und die nächste Silvesterfeier steht in 362 Tagen an.

Wenden wir uns erfreulicheren Themen zu. Heute ist der bundesweite Tag der Mandarine. Citrus reticulata, wie der wissenschaftliche Name lautet.  Ich liebe die kleinen Zitrusfrüchte, weil sie in der Regel einfacher zu pellen als die meisten Apfelsinen sind. Und man kann schnell mal ein paar erfrischende Mandarinen nebenbei verputzen.

Die Datenbankenabfrage nach Mandarinen-Büchern im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT war allerdings eher unbefriedigend. Die Wortähnlichkeit mit chinesischer Sprache Mandarin und den ebenso genannten alten chinesischen Beamten macht die Recherche schwierig.

„Die Insel der Mandarine“ ist folgerichtig ein im alten China spielender Kriminalroman. Und obwohl „Mandarine“ (engl.) mit dem leckeren Obst auf dem Cover aufwartet, hat auch dieses Werk wenig mit der Zitrusfrucht zu tun, es handelt sich um ein schwarzhumorigen Politroman. Und die Abhandlung über die “Kinnow-Mandarine” (Citrus reticulata Blanco) dürfte wohl nur Fachleute fesseln. Es geht um „Nach-Ernte-Management (…) zur Verlängerung der Haltbarkeit“.

Heute vor 63 Jahren (1961) erschien der letzte Band des von den Brüdern Grimm 123 Jahre zuvor begonnenen Deutschen Wörterbuchs. Für alle, die riesiges Interesse (und einen großen Geldbeutel) haben: Die „Geschichte des Grimmschen Deutschen Wörterbuchs 1863-1908. Teil 1 und 2“ enthält als eBook „Dokumente zur Entstehung und Rezeption des DWB vom Verlagswerk zum Akademieunternehmen“ auf stolzen 2173 Seiten. Wer nur im DWB stöbern möchte, wird online beispielsweise bei der Uni Trier fündig.

Gleich einen doppelten Schlusspunkt setzten am 4. Januar 1970 die Beatles. Sie beendeten die Aufnahmen zum Album „Let It Be” (2CD Deluxe) – und ihr Band-Dasein. “Let It Be – das letzte Album der Beatles” verfolgt die 15-monatige Entstehungsgeschichte des Albums, das auch dazu beitrug, dass es die Beatles auf unglaubliche 132 Wochen an der Spitze des Billboard-Charts bringen.

Dies wiederum relativiert die Meldung, dass Taylor Swift mit 68 Wochen an Elvis Presley (67 Wochen) vorbeizog und nun die erfolgreichste Solokünstlerin ist. Bis in Beatles-Sphären hat sie noch gut zu tun, was „Taylor Swift. Ihre Musik, ihr Leben.“ (Bild-Biographie mit mehr als 130 Fotos) nicht minder faszinierend macht.

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Dienstag, 2. Januar: Den Wald meiden

Am Waldmännchentag hilft auch der Knigge nicht

Alle Jahre wieder bitte ich Anfang Januar vorbeugend um Verzeihung, denn „mit Ansage“ werde ich wieder mehrfach die Jahresangabe „2023“ verwenden. Zumindest heute sollte das nach diesem Einstieg nicht passieren: Wir haben Dienstag, 2. Januar 2024.

Eine besondere Tücke stellt der Jahreswechsel auch bei den Recherchen für unser „bebüchertes Kalenderblatt“ da. Auf der Suche nach runden Jubiläen, die kleine Geschichten hergeben könnten, ist der Blick nach zwölf Monate in 2023 auf die Jahres-„Endziffern“ 3 und 8 geeicht. Ich werde mir einen Zettel an den Monitor hängen: 4 + 9.

Wer heute in den Wald geht, sollte vorsichtig sein. Nicht, oder zumindest nicht allein wegen eventuell umstürzender Bäume. Heute ist „Waldmännchentag“, in manchen Regionen auch „Schlägelstag“. Vor allem in der hessisch-thüringischen Grenzregion, im Hainich und im Eichsfeld geht der (Aber-)Glaube um, am 2. Januar solle der Wald gemieden werden.  

Andernfalls drohe eine Begegnung mit dem Waldmännchen (Kobold), das sich in seiner Winterruhe gestört fühlen könnte. Und da Naturgeister als unberechenbar gelten, müssen Störenfried mit Rache rechnen. Wer sich sicher im Lesesessel informieren will, wandelt im  „Geheimnis Wald! – Im Reich der Naturgeister“ mit dem „Förster, Seher und Mystiker Sam Hess auf den Spuren der Feen, Elfen und Devas“. Und „Der Naturgeister-Kalender 2024“ gewährt einen Überblick „Tag für Tag“.

Seit dem 15. Jahrhundert gibt es den „Schlägelstag“ als Variante. Bergarbeiter sollten demnach heute die Minen meiden, wollen sie sich nicht mit den Untertage-Naturgeistern anlegen.

Womit wir bei den runden Jahrestagen wären – wenn wir noch in 2023 wären: Heute vor 46 Jahren (1978) gingen in der ARD erstmals die „Tagesthemen“ an den Start und strahlte das ZDF die erste Ausgabe des „heute-journals“ aus.

Trotz aller „Lügenpresse“-Krakeeler für mich gute Nachrichten. Sollte es die öffentlich-rechtlichen Sender nicht geben, man müsste sie meiner Meinung nach erfinden. Sachliche Berichterstattung und hohe Glaubwürdigkeit bescheinigen zum Glück noch 66 Prozent der Bundesbürger den Formaten.

Wer mehr darüber wissen will: In „Tagesschau und Co.“ schildert eine Ex-Mitarbeiterin, wie die Redaktionen Nachrichten machen. Und einen detaillierteren Blick werfen Klaus Kamps und Miriam Meckel auf die „Fernsehnachrichten“ und „Prozesse, Strukturen, Funktionen“.

Falls man mit beispielsweise über dieses Thema mit anderen Menschen in Streit gerät, hätten wir auch noch einen Buchtipp (der ebenfalls in 2023 rundes Jubiläum hatte): Heute vor 236 Jahren (1788) erschien erstmals Adolph Freiherr von Knigges „Über den Umgang mit Menschen“ – in dieser Ausgabe standesgemäß in Leinen mit Goldprägung.

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Montag, 1. Januar: Frohes neues Jahr!

Geheime Tagebücher und strikte Regeln

Ein frohes und gesundes neues Jahr wünscht das Team der BÜCHER-HEIMAT an diesem Montag, 1. Januar 2024. Vermutlich wird dieser Text zumindest für Partygänger zu früh (7.00 Uhr) ausgesendet. Aber die Mindesthaltbarkeit reicht wenigstens bis zum Abend…

Ich muss allerdings einräumen, dass ich gestern wohl auch etwas zu lange wach geblieben bin. Also gibt es heute eine Schnellfassung des „bebücherten Kalenderblatts“. Solch eine „laissez-faire“-Arbeitshaltung hätte sich Samuel Pepys (gesprochen: [piːps]) nicht erlauben können. Sonst hätte er seine 3100 Seiten umfassenden Tagebücher aus der Regierungszeit König Karl II. von England im 17. Jahrhundert nie vollendet.

Am 1. Januar 1660 begann Samuel Pepys sein geheimes Tagebuch, das er bis zum 31. März 1669 führte. Die Bände zählen zu den wichtigsten Quellen für die Zeit und zu den am häufigsten zitierten literarischen Werken Englands. Das komplette Werk gibt es in englischer Sprache nach Jahren geordnet und als eBook: „Diary of Samuel Pepys – Complete 1667 N.S“.

Samuel Pepys war übrigens ausgesprochen vielseitig, sprach Spanisch, Italienisch, Französisch und Latein, interessierte sich für Theater, Literatur und Musik. Letzteres auch sehr aktiv, er sang, spielte Laute, Theorbe und Gitarre sowie Geige und Flageolett. Sein spezielles Interesse galt zudem der Mathematik.

Sein „Tagebuch aus dem London des 17. Jahrhunderts“ gibt es auch auf Deutsch. Zumindest 421 Seiten. Immer 706 Seiten umfasst „Das geheime Tagebuch“ beim Insel-Verlag.

Der Startschuss für ein kurzes Bühnendasein fiel am 1. Januar 1933: Für das politische Kabarett „Die Pfeffermühle“ hob sich in München der erste Vorhang. Schon wenige Wochen später jedoch musste die Kabarett-Truppe um Erika Mann und Therese Giehse ins Exil gehen. In mehr als tausend Vorstellungen in der Schweiz, Holland, der Tschechoslowakei und der USA spielte „Erika Mann und ihr politisches Kabarett ‚Die Pfeffermühle’“ vor allem gegen die Nazi-Herrschaft an.

Mit dem ersten Tag des Jahres 1896 wurden die „Jenaer Regeln“ erlassen. Diese Fußballregeln nahmen besonders die Beschaffenheit des Spielfeldes in den Blick und legten beispielsweise fest, dass jeglicher Bewuchs des Spielfeldes verboten sei.

Das erste Fußball-Regelwerk hatte bereits 1875 der Lehrer Konrad Koch in Braunschweig vorgelegt. Mit knallharten Vorgaben: „Auf dem Platz darf niemand sich hinlegen oder müßig stehen.“ Immerhin lässt sich das leichter entscheiden als die heutigen Handspiel-Regeln, an denen Aktive und Zuschauer trotz Kölner Video-Überwachung der Bundesliga regemäßig verzweifeln.

Dabei kann das Ganze doch gar nicht so schwierig sein, denn „Fußball“  präsentiert „Regeln, Abläufe und Maße“ – noch dazu „wasserfest laminiert“ – auf einer einzigen Info-Tafel…

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Sonntag, 31. Dezember: Willkommen und Abschied

Dinner und Punsch müssen sein

Um es mit Goethe zu sagen, denn Goethe geht bekanntlich immer: „Willkommen und Abschied“ prägen diesen Sonntag, 21. Dezember 2023. Wir verabschieden um Mitternacht das ausklingende 2023 und heißen im nächsten Moment (hoffentlich hoffnungsfroh) das neue Jahr 2024 willkommen.

Was gehört zu einem ordentlichen Silvestertag (und vor allem zur Silvesternacht)? Da dürften die Meinungen weit auseinandergehen. Meine „Must-have“ zum Jahreswechsel sind schnell in „Ins“ und „Outs“ einsortiert. Die GZ-Glücksscheinchen sind ein Muss – wurden in diesem Jahr aber schon gestern erledigt.

Berliner müssen sein. Keine lebenden Exemplare, sondern die in Schmalz gebackenen Pfannkuchen. Für mich mit Glasur und gefüllt mit Pflaumenmus. Dann noch Heringssalat, damit wäre mein Silvesterglück schon fast komplett. Der Fan von lautstarkem Jahreswechsel mit Party und Böller war ich nie.

Gut, zwei TV-Klassiker muss ich gesehen haben. Selbstverständlich „Dinner for One“. Über Freddie Frintons Tiger-Stolperer habe ich einst zusammen mit meinen Jungs zwölf Mal an einem Silvestertag gelacht. Den Rekord könnte man an diesem Sonntag brechen.

Aus gutem Grund, denn vor 60 Jahren wurde „Dinner for One“ (DVD) zum ersten Mal im deutschen Fernsehen gezeigt. Und am 31. Dezember 1972 wurde dann die Tradition begründet, Miss Sophie und ihren Butler James regelmäßig zu Silvester dinieren zu lassen.

Wie erfolgreich der Sketch in Deutschland ist, lässt sich auch an der Vielzahl der Angebote festmachen, die auf der Welle mitschwimmen wollen. „Dinner for one“ gibt als Rezeptbuch für die „Single-Küche für Senioren“ ebenso wie als Rezept-„Zettelkalender – Christmas Dinner for One“.

Und wir können noch ein TV-Silvester-Jubiläum feiern: Heute vor 50 Jahren (1973) wurde erstmals die Folge „Sylvesterpunsch“ (DVD) der deutschen Serie „Ein Herz und eine Seele“ ausgestrahlt. Heute gehören „Ekel“ Alfred, seine Else, Tochter Rita und Schwiegersohn Michael (Heinz Schubert, Elisabeth Wiedemann, Hildegard Krekel und Diether Krebs) ebenso wie das „Dinner for One“ zum Silvester-Inventar.

Für all jene, die ohne Party nicht können, hätte ich zumindest noch einen Musiktipp, der ebenfalls an ein Jubiläum geknüpft ist: Heute vor 50 Jahren (1973) hatte die australischen Rockband AC/DC im Tanzclub „Chequers“ in Sydney bei einer Silvesterparty ihren ersten öffentlichen Auftritt. Sollte also prima passen. Und es muss ja nicht unbedingt auf den „Highway to Hell“ gehen…

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Samstag, 30. Dezember: Das Glück sichern

Foto: Goslarsche Zeitung

GZ-Glücksschweinchen als „Pflichtkauf“

Heiligabend und Silvester auf Sonntagen bringt mein Zeitgefühl durcheinander. Irgendwie kommt mir der heutige Samstag, 30. Dezember 2023, wie der letzte Tag des Jahres vor. Was nicht zuletzt daran liegt, dass es die GZ-Glücksschweinchen schon heute gibt.

Wir starten also ins letzte Wochenende des Jahres. Vermutlich werde ich (wie schon vor Weihnachten) zu viel einkaufen. Ein „Pflichtkauf“ allerdings hat eine große Tradition: Bereits heute um 11 Uhr in der Bummelallee gibt es die GZ-Glücksschweinchen 2024. Der Mindestabgabepreis liegt diesmal bei 1,50 Euro pro Stück, wer mag und kann, gibt mehr, denn der Erlös ist wie immer für gute Zwecke bestimmt.

Wer’s partout braucht, kauft heute Böller und Raketen – wer an die Umwelt und besonders auch an unsere Haustiere denkt, gönnt sich für das Geld lieber etwas anderes Schönes. Beispielsweise ein Buch aus der BÜCHER-HEIMAT.

Bei den sonstigen Einkäufen könnte man den heute anstehenden „Internationalen Tag des Frühstücksspecks“ (International Bacon Day) berücksichtigen. Immerhin passen „Bacon & Eggs“ (engl.) zur Abfolge der Tage um Rühr- und Spiegeleier. Gleichwohl ich den Bacon lieber vorher an- und ausbrate, um die Eier dann in der Pfanne zu bereiten.

Zwei Inselstaaten im Pazifik werden heute zwölf Jahre zurückdenken – wenn der sorgenvolle Blick auf den Klimawandel und die Sorge um das Überleben der Inseln nicht alles beherrscht: Die Einwohner von Samoa und Tokelau müssten im Jahr 2011 auf den 30. Dezember verzichten. Durch den Wechsel auf die westliche Seite der Datumsgrenze folgte auf den 29. direkt der 31. Dezember. Wer die Inselwelt entdecken will, greift zu „Nelles Guide Reiseführer Südsee“.

Zwei große literarische Geburtstagskinder: Heute vor 204 Jahren (1819) wurde Theodor Fontane geboren. Der Schriftsteller gilt als bedeutend(st)er Vertreter des „poetischen Realismus“. Werke wie „Effi Briest“ oder „Der Stechlin“ transportieren oft Gesellschaftskritik, die Fontane als Kritik an Einzelpersonen verbrämt. Seine Figuren aber folgen den gesellschaftlichen Konventionen der Zeit.

Er war der erste englischsprachige Schriftsteller, der den Literaturnobelpreis erhielt – und der zu diesem Zeitpunkt noch keine 42 Jahre alt war: Heute vor 158 Jahren (1865) wurde Rudyard Kipling geboren. Den Rekord als jüngster Literaturnobelpreisträger hält der geniale Schöpfer genialer Werke wie „Das Dschungelbuch“ und „Kim“ bis heute.

Heute ist auch der „Tag der Unschuldigen Kinder“, der an die in der Weihnachtsgeschichte des Matthäusevangeliums überlieferte Tötung aller männlichen Kleinkinder in Bethlehem erinnert. Angeordnet von König Herodes dem Großen, um Jesus Christus zu beseitigen. Das Ziel verfehlte der Monarch – und viele Wissenschaftler halten das Ereignis ohnehin für fiktiv. Eine gewichtige Bauernregel ist dennoch an den Lostag geknüpft: „Haben’s die unschuldigen Kindlein kalt, so weicht der Frost nicht so bald“.

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Freitag, 29. Dezember: Schnelllebige Zeit

… im Interesse meiner Waage

Nur noch zwei Tage liegen in diesem Jahr am heutigen Freitag, 29. Dezember 2023, vor uns, dann steht der Wechsel ins neue Jahr 2024 an. Angesichts all der Feiertage werde ich heute zwei Aktionstage ausfallen lassen.

Da wäre zum einen der „Tag des Spiegeleis“, der nahtlos auf den „Tag des Rühreis“ folgt und so doch ein wenig Abwechslung auf der Frühstücks-Speisekarte vermissen lässt. Außerdem ist heute der „Ab-auf-die-Waage-Tag“ (Get on the Scales Day).  Und der ist der eigentliche Grund, warum ich Aktionstage-Pause mache – vor allem im Interesse meiner Waage

Eine Anregung für alle, die sich für das neue Jahr vornehmen, ein Instrument lernen zu wollen, könnte der heutige „Internationale Tag des Cellos“ (International Cello Day) sein. Ohne jede Notenkenntnisse müsste wohl „Der Cello-Bär“ meine „erste Celloschule“ sein. Oder mit Blick auf mein ebenfalls dürftiges „Taktgefühl“ vielleicht noch besser „Fiedel-Max goes Cello“.

Das ganze Jahr über schaue ich nicht so viele „Filmklassiker“ wie übers Weihnachtsfest. Vom „kleinen Lord“ bis zur Sissi-Trilogie wird alles konsumiert, was kitschig und kultig ist. Den Reigen müsste man eigentlich noch erweitern, denn ein weiterer deutscher Kinoklassiker wurde am 29. Dezember 1955 uraufgeführt: Der nach dem Roman von Hugo Hartung unter der Regie von Kurt Hoffmann entstandene Spielfilm „Ich denke oft an Piroschka“ (DVD) mit Liselotte Pulver in der Titelrolle wird zum „Blockbuster“. „Auf den Spuren von Piroschka und Hugo Hartung“ lockt ein besonderer Reiseführer bis heute nach Ungarn.

Ein anderer deutscher Film hatte es weit härter, sein Publikum zu finden. „Nathan der Weise“ von Manfred Noa mit Werner Krauß in der Titelrolle wird am 29. Dezember 1922 uraufgeführt. Der Film erhält positive Kritiken, fällt aber bald der antijüdischen Propaganda zum Opfer. Wiederentdeckt wird der lange als verschollen geltende „Film der Humanität“ im Jahr 2010 auf vom Sender arte. Es ist die einzige Verfilmung des Werkes „Nathan der Weise“ von Gotthold Ephraim Lessing.

Heute vor 10 Jahren (2013) erschütterte eine Nachricht nicht allein die Sportwelt: Der siebenfache Formel-1-Weltmeister Michael Schumacher stürzte schwer beim Skifahren, erlitt ein schweres Schädel-Hirn-Trauma zu und lebt seitdem abgeschottet von der Öffentlichkeit.

Wie schnelllebig unsere Zeit ist, zeigt auch der Umstand, dass viele Michael-Schumacher-Bücher nur noch antiquarisch zu haben sind. Mit von der Partie ist „Schumi“ natürlich bei den  „F1 Heroes“ (engl.), bei den Champions und Legenden mit Fotos von „Motorsport Images“ präsentiert werden. Und TV-Reporter Kai Ebel beschreibt seine Zeit in der Formel 1 „Kai Ebel – Von Schumacher bis Schumacher“Allen Schumacher-Fans sei an dieser Stelle die sehenswerte TV-Dokumentation „Being Michael Schumacher“ in der ARD-Mediathek (ext.) empfohlen.

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Donnerstag, 28. Dezember: Karten & Eier

Eier-Tage verwirren die innere Uhr

Die Festtags-Durststrecke im deutschen Kalender kurioser Feiertage ist endlich vorüber. Wir begehen an diesem Donnerstag, 28. Dezember 2023, den „Tag des Rühreis“. Da morgen auch noch der „Tag des Spiegelei“ ansteht, droht meine innere Uhr aus dem Takt zu geraten. So viel Eier, als wenn’s Ostern wäre…

Dass das Rührei (auch bei mir) zu den beliebtesten Eierspeisen überhaupt gehört, wird auch bereits am „Internationalen Welt-Ei-Tag“ (World Egg Day) am zweiten Freitag im Oktober deutlich herausgestrichen. Ich liebe ja den spanischen Namen „huevos revueltos“. Was wörtlich übersetzt für „Eier durcheinander“ steht, von mir aber gern mit revoltierenden Eiern übersetzt wird.

Und ich mag natürlich die Geschichte aus der Pop-Geschichte um die „scrambled eggs“. Als Paul McCartney am 14. Juni 1965 abends einen neuen Song erstmals im Studio spielte, diente das „Rührei“ als „Blindtext“ für den späteren unsterblichen Beatles-Welthit „Yesterday“. Text-Kostprobe: „Scrambled eggs | Oh my baby how I love your legs | Not as much as I love scrambled eggs | Oh we should eat some scrambled eggs”.

Da ich bei weitem nicht so musikalisch bin, halte ich mich eher an die handfeste Speise (gern mit Bacon) aus der Pfanne. Dabei allerdings lasse ich mich durchaus von Ideen aus aller Welt beeinflussen: „The Gourmand. Eier. Geschichten und Rezepte“.

Die Amerikaner kennen auch „zwischen den Jahren“ keine Lücke im Kalender der kuriosen Feiertage. Heute steht der „Tag der Feiertags-Verschnaufpause“ (Holiday Breather Day) an. Die dringend erforderliche Erholungsphase hatten wir allerdings schon gestern ausgerufen.

Ein anderer US-Aktionstag liefert wenigstens Anregungen, wie man die für viele freien Tage zwischen Weihnachten und Silvester gut rumbringt: Heute ist der „Tag des Kartenspiels“ (National Card Playing Day).

Wer nur ein „normales“ Kartenspiel zur Hand hat, findet in „1 x 1 der Kartenspiele“ lehrreiche Hinweise und kreative Ideen für „Glücks- und Familienspiele, Kartentricks und vieles mehr“. Und falls der ganze Weihnachtsbesuch aus dem Haus ist, hält „Kartenspiele für eine Person“ hilfreiche Tipps parat. Der Wikipedia-Kalender zum 28. Dezember hatte tatsächlich mal wieder einen Harzer Eintrag zu bieten: „1260: Der Hildesheimer Bischof Johann I. von Brakel sichert der Sankt Johannes Bruderschaft für Bergleute am Rammelsberg in Goslar Unterstützung zu, die sich um kranke und die Hinterbliebenen verstorbener Bergleute in Notlagen kümmern will. Damit entsteht die weltweit erste Knappschaft.“ Nachzulesen vermutlich auch in dem neuen Buch „Die Geschichte Goslars“, das in der BÜCHER-HEIMAT zu haben ist.

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Mittwoch, 27. Dezember: Wunderland der Bücher

„Zwischen den Jahren“ angekommen

Geschafft! Die Feiertage liegen an diesem Mittwoch, 27. Dezember 2023, hinter uns. Vier Tage durchschnaufen bis Silvester/Neujahr. Als „Lektüre zwischen den Jahren“ preist der Insel-Verlag „Im Wunderland der Bücher“ an.

Wettertechnisch kommt wenig Feierlaune auf. Nach wie auch immer gearteten „weißen“ Tagen sieht es nach der grau-grünen Weihnacht aktuell frühestens im Januar aus. Laut meiner Wetter-App genauer gesagt vom Tag der Heiligen Drei Könige (6. Januar) an.

Vor einigen Tagen hatte ich noch darüber gespöttelt, wir könnten uns ja weiße Weihnachten mit selbst gebastelten Schneeflocken herbeizaubern. Die US-Amerikaner sind da natürlich mal wieder einen Schritt weiter ­– und dennoch ähnlich wie beim gestrigen Zuckerstangen-Tag irgendwie auch etwas zu spät dran.

Heute begehen sie den „Schneeflocken-Scherenschnitt-Tag“ (Make Cut-out Snowflakes Day). Das Buch zum Tag hatten wir schon vor einer Woche vorgestellt: „Papier-Schneeflocken – Falten, Ausschneiden, Fertig!“. Weiße Weihnachten kann man damit dennoch erst wieder in einem Jahr herbeibasteln.

Heute sticht endlich auch mal wieder ein regionaler Kalendereintrag ins Auge. Auf den Tag genau vor 123 Jahren (1900) wurde das im Stil der Hochgotik erbaute (damals) neue Braunschweiger Rathaus eingeweiht. „Braunschweig an einem Tag“ lädt zu einem Stadtrundgang ein, auf dem das Rathaus sicher auf der Strecke liegt.

„Braunschweig“ hält aber auch „populäre Irrtümer und andere Wahrheiten für Klugscheißer“ parat. Inwieweit für Menschen zwischen Harz und Heide Erstaunliches dabei ist, habe ich (noch) nicht überprüft.

Erst 41 Jahre (1982) ist es her, da wählte das US-Nachrichtenmagazin Time den Computer zur „Maschine des Jahres“. „Vom Abakus zum Computer“ war eine Ausstellung überschrieben, deren Begleitbuch tiefer in die „Geschichte der Rechentechnik“ einführt. Wer noch aktiver einsteigen will, schnappt sich die „Geheimakte Computer“ um alles zu erfahren, „was du in der Schule nicht über Computer lernst – Maker-Projekte, Code-Challenges, Hacking“.

Die Komödie „Der fröhliche Weinberg“, das Drama „Der Hauptmann von Köpenick“ und nach Krieg und Exil „Des Teufels General“: Der heute vor 127 Jahren (1896) geborene Carl Zuckmayer gehört ohne Frage zu den größten deutschen Schriftstellern. Seine Autobiografie „Als wär’s ein Stück von mir“ erschien 1966, elf Jahre vor Zuckmayers Tod, und spiegelt ein bewegtes Leben wider.

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Dienstag, 26. Dezember: Zeitlose Werke

Ein Tag für große Klassiker

Dienstag, 26. Dezember 2023. Zweiter Weihnachtsfeiertag. Und der 360 Tag des Jahres, da reichen sogar meine Rechenkünste, um auf 5 Rest zu kommen.

Wenn man sich vor Augen führen will, was der Begriff „zeitlos“ bedeutet, muss man im Grunde nur zu den ganz großen Werken der Weltliteratur greifen. Heute vor sage und schreibe 417 Jahren (1606) wurde William Shakespeares Tragödie „König Lear“ am englischen Hof uraufgeführt. Und aktuell steht das Werk gerade wieder auf fast einem Dutzend deutscher Bühnen auf dem Spielplan. Zeitlos gut.

Zeitlos gut, das mag mancher ja auch zu Zuckerstangen sagen. Trotzdem meine ich, dass die US-Amerikaner für ihren „Tag der Zuckerstangen“ (National Candy Cane Day“) mit diesem zweiten Weihnachtstag das falsche Datum ausgesucht haben. Wer jetzt noch Lust auf Süßes hat, dürfte bislang auf einem anderen Stern gelebt haben. Oder Süßigkeiten generell abhold sein. Zumindest käme die „Weihnachtskarte mit Anhänger Zuckerstange“ zu spät.

Heute vor 79 (1944) hatte das Werk „Die Glasmenagerie“, ein „Spiel der Erinnerung“ von Tennessee Williams im Civic Theatre in Chicago Premiere – der ganzgroße Durchbruch des Autors, der weitere und Pulitzerpreis-geadelte Welterfolge wie „Endstation Sehnsucht“ (A Streetcar Named Desire) und „Die Katze auf dem heißen Blechdach“ (Cat on a Hot Tin Roof) folgen ließ.

Nicht wirklich weihnachtlich war eine Filmpremiere heute vor 50 Jahren. Am 26. Dezember 1973 kam der Film „Der Exorzist“ (Roman) in den Vereinigten Staaten in die Kinos. Die Romanvorlage stammt von William Peter Blatty, der auch das Drehbuch zum Film schrieb.

Der Horrorfilm löste weltweit kontroverse Diskussionen aus – die sicher auch dazu beitrugen, dass der Streifen zu den größten Filmerfolgen der 1970er wurde. Ausgezeichnet mit drei Oscars und heute zu den großen Kinoklassikern zählend.

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