Mittwoch, 27. Dezember: Wunderland der Bücher

„Zwischen den Jahren“ angekommen

Geschafft! Die Feiertage liegen an diesem Mittwoch, 27. Dezember 2023, hinter uns. Vier Tage durchschnaufen bis Silvester/Neujahr. Als „Lektüre zwischen den Jahren“ preist der Insel-Verlag „Im Wunderland der Bücher“ an.

Wettertechnisch kommt wenig Feierlaune auf. Nach wie auch immer gearteten „weißen“ Tagen sieht es nach der grau-grünen Weihnacht aktuell frühestens im Januar aus. Laut meiner Wetter-App genauer gesagt vom Tag der Heiligen Drei Könige (6. Januar) an.

Vor einigen Tagen hatte ich noch darüber gespöttelt, wir könnten uns ja weiße Weihnachten mit selbst gebastelten Schneeflocken herbeizaubern. Die US-Amerikaner sind da natürlich mal wieder einen Schritt weiter ­– und dennoch ähnlich wie beim gestrigen Zuckerstangen-Tag irgendwie auch etwas zu spät dran.

Heute begehen sie den „Schneeflocken-Scherenschnitt-Tag“ (Make Cut-out Snowflakes Day). Das Buch zum Tag hatten wir schon vor einer Woche vorgestellt: „Papier-Schneeflocken – Falten, Ausschneiden, Fertig!“. Weiße Weihnachten kann man damit dennoch erst wieder in einem Jahr herbeibasteln.

Heute sticht endlich auch mal wieder ein regionaler Kalendereintrag ins Auge. Auf den Tag genau vor 123 Jahren (1900) wurde das im Stil der Hochgotik erbaute (damals) neue Braunschweiger Rathaus eingeweiht. „Braunschweig an einem Tag“ lädt zu einem Stadtrundgang ein, auf dem das Rathaus sicher auf der Strecke liegt.

„Braunschweig“ hält aber auch „populäre Irrtümer und andere Wahrheiten für Klugscheißer“ parat. Inwieweit für Menschen zwischen Harz und Heide Erstaunliches dabei ist, habe ich (noch) nicht überprüft.

Erst 41 Jahre (1982) ist es her, da wählte das US-Nachrichtenmagazin Time den Computer zur „Maschine des Jahres“. „Vom Abakus zum Computer“ war eine Ausstellung überschrieben, deren Begleitbuch tiefer in die „Geschichte der Rechentechnik“ einführt. Wer noch aktiver einsteigen will, schnappt sich die „Geheimakte Computer“ um alles zu erfahren, „was du in der Schule nicht über Computer lernst – Maker-Projekte, Code-Challenges, Hacking“.

Die Komödie „Der fröhliche Weinberg“, das Drama „Der Hauptmann von Köpenick“ und nach Krieg und Exil „Des Teufels General“: Der heute vor 127 Jahren (1896) geborene Carl Zuckmayer gehört ohne Frage zu den größten deutschen Schriftstellern. Seine Autobiografie „Als wär’s ein Stück von mir“ erschien 1966, elf Jahre vor Zuckmayers Tod, und spiegelt ein bewegtes Leben wider.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Donnerstag, 22. Juni: Große Geburtstage

Es war einmal: Käfer und (bald auch) Kino?

Nach einem Rüffel aus der Leserschaft hatte ich beschlossen, an diesem Donnerstag, 22. Juni 2023, das bebücherte Kalenderblatt wieder literarischer zu gestalten. Es ist mir nur bedingt gelungen. Wenn ich etwas Interessantes sehe, muss ich halt meinen Senf dazugeben

Aber wir starten zumindest mit großer Literatur, die aktuell auf der Kinoleinwand neue Erfolge feiert: Heute vor 125 Jahren (1898) wurde Erich Maria Remarque geboren. Autor eines der berühmtesten Anti-Kriegsbücher der Welt: „Im Westen nichts Neues“. Mit vier Oscars ausgezeichnet wurde in diesem Jahr die insgesamt dritte und erste deutsche Verfilmung (DVD) des Dramas.

Es steht zu befürchten, dass bald mehr Leute den Film als das Buch kennen. Und vermutlich werden bald auch jene Zeitgenossen in der Überzahl sein, die den Streifen daheim gestreamt haben. Womit zum einen der Austausch nach dem Kinobesuch fehlt, zum andern die Lichtspielhäuser immer mehr in die Bredouille geraten. Irgendwann müssen unsere Kinder dann ihren Kindern erklären, was ein Kino war. Ich habe das durch mit Telefonzellen, Fax und Walkman

Seinen 113. Geburtstag (1910) hätte heute jener Mann, mit dem im gewissen Sinn die Zukunft (aber auch der oben beschriebene Abschied von vielen Dingen) begann:  Der deutsche Bauingenieur und Tüftler Konrad Zuse ist der Erfinder des ersten funktionstüchtigen Computers. Seine Autobiographie trägt den korrekten Titel „Der Computer – Mein Lebenswerk“.

So, jetzt aber zurück zur Schriftstellerei. Und noch dazu zu einem Auflagenmillionär. Worüber in deutschen Literaturzirkeln ja gern die Nase gerümpft wird, aber etliche der Bücher von Dan Brown habe ich verschlungen.  Der Mann, der heute seinen 59. Geburtstag (1964) feiert, kann großartig und fesselnd erzählen. „Sakrileg“ oder auch „Illuminati“ sind die bekanntesten Beispiele dafür.

Na gut, unser nächstes Geburtstagskind ist trotz eines Spiegel-Bestsellers weniger Schriftsteller als Punk-Sänger: Campino feiert heute seinen 61. Geburtstag. Man könnte nun Biographien über den Frontmann der „Toten Hosen“ studieren. Viel mehr allerdings sagt vermutlich sein eigenes Buch „Hope Street“ aus, in dem auch seine glühende Leidenschaft für den FC Liverpool eine zentrale Rolle spielt.

Noch flink ein Aktionstag, der irgendwie auch ein Geburtstag ist. Wir begehen heute den „Welttag des VW-Käfers“ (Worldwide VW Beetle Day). Am 22. Juni 1934 wurde ein Vertrag zwischen dem Reichsverband der Automobilindustrie (RDA) und Dr. Ferdinand Porsche unterzeichnet, in dem sich die Porsche GmbH verpflichtete, einen „Volkswagen“ zu entwickeln. Heraus kam im Februar 1935 der erste Prototyp des VW-Käfers. Bücher über das Kult-Gefährt gibt es im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT jede Menge…

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Dienstag, 27. Dezember: Von Fest zu Fest

Kinder, wie die Zeit vergeht…

Weihnachten ist an diesem Dienstag, 27. Dezember 2022, geschafft, jetzt steht der Jahreswechsel vor der Tür. Wozu für viele Harzer ein GZ-Glücksschweinchen gehört. Und die gibt es nach den Corona-Jahren in Bad Harzburg am Samstag ab 11.00 Uhr wieder in der Bummelallee nahe dem Wintertreff.

„Kinder, wie die Zeit vergeht.“ Ein Satz, der gerade zum Jahresende häufig zu hören ist. Eine ganz andere Dimension allerdings bekommt er, wenn man den Blick etwas weiter zurück schweifen lässt. Heute vor exakt 40 Jahren (1982) wählte das US-Nachrichtenmagazin Time den Computer zur „Maschine des Jahres“. „Computergeschichte(n)“ bieten ebenso eine Zeitreise durch die IT-Historie wie das Buch „Computer“, das mit kurzem Titel auch „eine kurze Geschichte“ der Rechenmaschinen verspricht.

Wenn man heute etwas ungläubig auf die rasante Entwicklungsgeschwindigkeit vom Computer, der ganze Räume füllte, bis zum weit leistungsstärkeren Gerät für die Hosentasche schaut, hat man einen Wissensvorsprung vor einigen IT-Größen, die mit ihren Prognosen ordentlich daneben lagen. „Ich glaube, dass es weltweit einen Markt für vielleicht fünf Computer geben wird“, erklärte 1943 der damalige IBM-Chef Thomas Watson. Und noch 1977 war sich Ken Olsen, Gründer der Computerfirma „Digital Equipment Corporation“ in einem Punkt sicher: „Es gibt keinen Grund, warum irgendjemand einen Computer in seinem Haus bräuchte.

In ganz anderen Zeiträumen wird (zumindest in positiven Fällen) in der Architektur gedacht. Um mal in der Region zu bleiben: Heute vor 122 Jahren (1900) wurde das im Stil der Hochgotik erbaute neue Braunschweiger Rathaus eingeweiht. Dies war allerdings deutlich zu spät für das Buch „Mittelalterliche Metropole Braunschweig“, das „Architektur und Stadtbaukunst vom 11. bis 15. Jahrhundert“ behandelt.

Heute vor 451 Jahren (1571) wurde „Johannes Kepler“, der „Mathematiker der Weltgeheimnisse“, wie ihn ein Buch-Untertitel nennt, geboren. Der Naturphilosoph, Mathematiker, Astronom, Astrologe, Optiker und Theologe zählt zu den Begründern der modernen Naturwissenschaften. Er bereitete nicht allein dem heliozentrischen Weltbild den Weg, ebenso kämpfte er (wenn auch vergebens) früh für die Einführung des gregorianischen Kalenders – und war damit seiner Zeit um 80 Jahre voraus. Keplers Kampf um seine Mutter, „ein historisches Familiendrama zwischen Hexenverfolgung und moderner Wissenschaft“, widmet sich „Der Astronom und die Hexe“.

Und noch ein Geburtstag: Der Schriftsteller Carl Zuckmayer wurde am 27. Dezember 1896 geboren. Mit dem Drama „Der Hauptmann von Köpenick“ lieferte er „ein deutsches Märchen in drei Akten“, das mit seiner Mischung aus Komik und Sozialkritik bis heute (zugegeben auch dank der Heinz-Rühmann-Verfilmung) ebenso wie sein Werk „Des Teufels General“ ein großer Publikumserfolg ist.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Mittwoch, 2. November: Späte Rehabilitationen

Ein Wurm kriecht in die Geschichte ein

Ein Wurm und lange lastende Vorwürfe sollen uns beim Blick in unser „bebüchertes Kalenderblatt“ an diesem Mittwoch, 2. November 2022, beschäftigen. Sowohl der Wurm wie auch die späten Rehabilitationen schrieben Weltgeschichte.

Am Morgen des 2. November 1988 ließ der Informatiker Robert Tappan Morris den ersten Computerwurm im Internet frei. Der 23-Jährige erlangte mit dem „Morris Worm“ zweifelhafte Berühmtheit.  Nur am Rand sei hier angemerkt, dass da wohl etwas mit der Erziehung schiefgegangen sein muss. Der Vater, Robert H. Morris, arbeitete in verantwortlicher Position für die National Security Agency (NSA)… Schutz und einen „übersichtlichen, praxisorientierten Leitfaden für jeden PC-Anwender“ verspricht heutzutage das Buch „Computerviren und ihre Vermeidung“.

In den historischen Kalenderblättern im Internet dominieren unter „Kultur“ die Opern-Uraufführungen. So viel Literatur wie an diesem 2. November ist eher selten. So wurden heute vor 91 Jahren (1931) die „Geschichten aus dem Wiener Wald“ von Ödön von Horváth uraufgeführt.

Trotz massiver Kritik vor allem aus rechtsradikalen Kreisen war den „Geschichten“ großer Publikumserfolg beschieden. Was nicht zuletzt am Ensemble gelegen haben dürfte: Unter der Regie von Heinz Hilpert spielten Carola Neher, Peter Lorre, Hans Moser, Paul Hörbiger und Paul Dahlke.

Und zwei weitere große Bühnenwerke gingen an einem 2. November an den Start. Das Stück „Andorra“ von Max Frisch erlebte am Schauspielhaus Zürich heute vor 61 Jahren (1961) seine Uraufführung. Und für das später von Miloš Forman verfilmte Theaterstück „Amadeus“ von Peter Shaffer hob sich heute vor 43 Jahren (1979) in London der erste Vorhang.

Einen wichtigen Freispruch von der Anklage, mit D. H. Lawrence‘ Roman „Lady Chatterley’s Lover“ Obszönitäten veröffentlicht zu haben, erreichte der Verlag Penguin Books am 2. November 1960 in Großbritannien. Der Roman war zu diesem Zeitpunkt seit 32 Jahren auf dem Markt.

Was gar nichts ist gegen die zäh mahlenden Mühlen der katholischen Kirche: Die verurteilte Galileo Galilei wegen seines 1630 erschienenen „Dialog von Galileo Galilei über die zwei wichtigsten Weltsysteme, das ptolemäische und das kopernikanische“ (eBook, ital.) und brauchte schlappe 362 Jahre, ehe sie den großen Naturwissenschaftler am 2. November 1992 rehabilitierte. Nachzulesen in „Galilei und der erste Krieg der Sterne“, einer „lebendigen Biographie“ auch für Kinder ab 12 Jahren.

Geburtstagsgrüße wollen wir auch noch loswerden, sie gehen an Hera Lind, die heute einen runden Geburtstag feiert. Über das Alter von Damen soll man(n) ja schweigen, aber die Autorin gehört wie ich dem Jahrgang 1957 an. Mit dem Roman „Ein Mann für jede Tonart“ (eBook) traf sie 1989 offenkundig ebenso wie mit „Das Superweib“ den Nerv der Zeit, seither gehört sie mit mehr als zwölf Millionen verkauften Büchern zu den erfolgreichsten Autorinnen Deutschlands.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —