Dienstag, 28. Februar: Die Zahnfee und ihr Helfer

Die finnische Hauptstadt Helsinki. Foto: Pixabay

Ein Gruß geht nach Finnland

„Hyvää päivää“ (Guten Tag) wünschen wir an diesem Dienstag, 28. Februar 2023, besonders den Finnen. In dem skandinavischen Land steht heute der „Tag des Kalevala und der finnischen Kultur“ an (Kalevalan ja suomalaisen kulttuurin päivä).

Das „Kalevala“ ist das von Elias Lönnrot heute vor 188 Jahren (1835) veröffentlichte und auf der Grundlage von mündlich überlieferter finnischer Mythologie zusammengestellte Nationalepos. Eine deutsche Nacherzählung „Kalevala“ der „Sage aus dem Norden“ gibt es aber natürlich auch.

Und es gibt weitere große Werke, die an diesem Datum an den Start gingen: Die Uraufführung des Dramas „Ein treuer Diener seines Herrn“ von Franz Grillparzer ging vor 195 Jahren (1828) über die Bühne. Kaiser Franz I. wollte das Stück sogar kaufen – allerdings nicht als Fan, sondern um weitere Aufführungen und Nachdrucke zu verhindern.

Mit einer „Vorstadtlegende in sieben Bildern und einem szenischen Prolog“ landete heute vor 110 Jahren Ferenc Molnár einen Welterfolg. Dabei war das Theaterstück „Liliom“ vor der Wiener Aufführung unter Regisseur Alfred Polgar in Budapest von Presse und Publikum verrissen worden.

Noch zwei Geburtstage, der erste mit direktem Bad-Harzburg-Bezug – wenngleich der am 28. Februar 1862 geborene Rudolf Huch in der Kurstadt lediglich verstarb. Der Jurist, Essayist und Autor vornehmlich satirischer Romane wie „Junker Ottos Romfahrt“ steht wegen starker antisemitischer Tendenzen heute in der Kritik.

Allerdings, so Wikipedia, sei „Huch annähernd vergessen. In Bad Harzburg ist eine Straße nach ihm benannt“ – worüber man, wie gerade erst zu erleben war, trefflich streiten kann. Der Bad Harzburger Historiker Markus Weber hat eine aufschlussreiche Schrift über Huch veröffentlicht, die in der BÜCHER-HEIMAT erhältlich ist.

Seinen 70. Geburtstag (1953) feiert heute mit Paul Krugman einer der bekanntesten Ökonomen, der auch als Schriftsteller für Furore sorgt. Der Wirtschafts-Nobelpreisträger erklärt in „Kampf den Zombies“, warum „manche Ideen aus Politik und Wirtschaft nicht totzukriegen sind“. Das Buch basiert auf Krugmans New York Times-Kolumnen und fordert „eine Versachlichung politischer Debatten und eine Konzentration auf Fakten statt Mythen“.

Und dann ist heute noch der „Tag der Zahnfee“. Die hatte bei uns mit drei Kindern so gut zu tun, dass sie mir wegen des Stresses schon leid tat.  Erst jetzt lese ich, dass sie gar nicht allein unterwegs war: „Zahnmaus und Zahnfee“ – wieder was dazugelernt…

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Montag, 27. Februar: Viel Erfolg

Wenn der Lebensraum unter den Pfoten wegschmilzt

An diesem Montag, 27. Februar 2023, dürften zumindest vielen Fußballfans weltweit zum Feiern zumute sein: Nach einem Streit mit der Vereinsführung des MTV München spalteten sich heute vor 123 Jahren (1900) elf Fußballspieler ab und gründen den FC Bayern München.

Da wir uns heute noch mehrfach mit den Auswirkungen des Erfolgs beschäftigen: Die fleißigen Titelsammler des FCB bewiesen, dass Erfolg auch im Fußball anziehend ist. Mit rund 295.000 Mitgliedern ist der FC Bayern der mitgliederstärkste Sportverein der Welt. Gegen Wissenslücken empfehlen wir denen „101 Dinge, die ein echter FC-Bayern-Fan wissen muss“.

Und es feiert heute noch eine weitere Fangemeinde: Wir begehen den „Internationalen Pokémon-Tag“.  Am 27. Februar 1996 erschienen die ersten beiden Pokémon-Videospiele. Die Info, dass der Aktionstag eine Erfindung der Nintendo-Marketing-Abteilung ist, dürfte niemanden überraschen. Für mehr Fan-Wissen in diesem Fall: „Pokémon: Das große Lexikon“.

Großen Erfolg hatte auch die Screwball-Komödie „Es geschah in einer Nacht“ (DVD) des Regisseurs Frank Capra. Heute vor 88 Jahren (1935) gewann der Streifen als erster Film überhaupt alle Oscars in den fünf wichtigsten Kategorien, den Big Five (Bester Film, Beste Regie, Bestes Drehbuch, Bester Hauptdarsteller – Clark Gable –  und Beste Hauptdarstellerin – Claudette Colbert).

Nicht ganz unschuldig daran dürfte die Kurzgeschichte „Night Bus“ von Samuel Hopkins Adams sein, die die Basis für das Drehbuch liefert. Adams‘ „Complete Works“ liegen heute jedoch allein als englischsprachiges eBook vor.

Den Triumph von „Es geschah in einer Nacht“ konnten seither nur zwei Filme erreichen. Und es erstaunt nicht, dass stets eine großartige literarische Basis gelegt war: „Einer flog über das Kuckucksnest“ (1975) nach dem Roman von Ken Kesey und „Das Schweigen der Lämmer“ (1991) aus der Feder von Thomas Harris.

Auch wenn er so ganz und gar nicht in die bisherigen Erfolgsgeschichten passt, können und wollen wir einen weiteren Aktionstag nicht unter den Tisch fallen lassen:  Heute ist „Welteisbärentag“ (International Polar Bear Day).  Dessen Ziel ist es, den Schutz der Raubtiere und insbesondere die Bedrohung deren Lebensraumes ins Bewusstsein zu rücken. Was dringend Not tut, denn dem größten an Land lebenden Raubtier der Welt schmilzt im wahrsten Sinne des Wortes der Lebensraum unter den Pfoten weg. „Ohne Eis kein Eisbär“ soll auch zu verantwortungsvollerem Umgang mit der Umwelt aufrufen.

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Sonntag, 26. Februar: Erfreuliche Aussichten

Selbst Baustellen können der Faszination der Lübecker „Skyline“ nicht wirklich Abbruch tun. Foto: Beckmann

Ein Tag für große Literatur

Dieser Sonntag, 26. Februar 2023, ist ein Tag für große Literaten und große Literatur. Wobei bisweilen weder den Autoren noch ihrem Werk vom Start weg die Zuneigung des Publikums sicher war.

Ein schönes und bekanntes Beispiel lieferte Pierre Augustin Caron de Beaumarchais mit seinem Theaterstück „Die unnütze Vorsicht oder der Der Barbier von Sevilla“. Der Auftakt der Figaro-Trilogie war am 23. Februar 1775 beim Publikum krachend durchgefallen.

Was Beaumarchais offenkundig an Merksätze wie „In der Kürze liegt die Würze“ (gab’s den schon?) erinnerte. In nur drei Tagen strich er sein Werk von fünf auf vier Akte zusammen und machte die nächste Aufführung am 26. Februar 1775, also heute vor 248 Jahren, zu einem triumphalen Erfolg. Und auf der Welle schwamm er mit dem Figaro weiter, 1784 erschien „Figaros Hochzeit oder Der tolle Tag“ und 1792 „Die schuldige Mutter“.

Vom Start weg riesigen Erfolg hatte derweil Thomas Mann mit den „Buddenbrooks“, die der S. Fischer Verlag heute vor 122 Jahren (1901) in zwei Bänden veröffentlichte. Dass vor allem die Lübecker sich um die Bücher rissen, hatte allerdings weniger mit der fantastischen literarischen Qualität zu tun.

Ohne dass der Name der Hansestadt im Roman je ausdrücklich erwähnt wird, entdeckten Leserinnen und Leser darin literarische Porträts von Lübecker Persönlichkeiten der Zeit. Tatsächlich kursierten sogar zwei Entschlüsselungslisten. Die Porträtierten waren entrüstet, die Leserschaft freute sich über Ratsch und Tratsch. Schön zu lesen und auch noch schön anzusehen ist eine Sonderausgabe mit Pappband mit dem geprägten Motiv der ersten einbändigen Ausgabe von 1903.

Dieser 26. Februar ist auch ein guter (Geburts-)Tag für große und erfolgreiche Literaten. Ein paar Beispiele gefällig? Heute vor 221 Jahren (1802) erblickte Victor Hugo, Schöpfer beispielsweise von „Die Elenden“ (Les Misérables), das Licht der Welt.

Tatsächlich gratulieren können wir Elizabeth George. Die geistige Mutter des Inspector Lynley wurde am 26. Februar 1949 geboren. Mit Romanen wie „Was im Verborgenen ruht“ hat sie quasi einen Stammplatz in den Bestsellerlisten. Dies wiederum gilt auch für den 1958 geborenen Michel Houellebecq, dessen Romane wie Bestseller wie „Unterwerfung“ allerdings vielfach ebenso umstritten wie erfolgreich sind.

Ein wenig muss ich noch in persönlichen Erinnerungen schwelgen. Heute vor 75 Jahren eröffnete Walter Oehmichen mit dem Märchen vom gestiefelten Kater die Augsburger Puppenkiste. Dank deren Aufführung gehört „Der kleine dicke Ritter“ selbst heute noch zu meiner Lieblingslektüre. Und der 1954 geborene Wolf-Rüdiger Marunde, einer der erfolgreichsten Cartoonisten der Republik, ließ mich allein bei der Durchsicht seiner Bücher lachend in den Tag starten.  „Erfreuliche Aussichten“ haben wir durchaus nötig…

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Samstag, 25. Februar: Ein scharfer Tag

Schwertschlucker und Schachtelsätze

Wenn wir bei Gaumenkitzel (Hawaii-Toasts & Cocktails) in Kombination mit Aktionstagen bleiben, wird es an diesem Samstag, 25. Februar 2023, gefährlich. Wir begehen den „Welttag der Schwertschlucker“ (World Sword Swallower‘s Day). Wobei mich persönlich noch mehr der „Welttag der Schachtelsätze“ schreckt.

Die Unterordnung von Nebensätzen unter Hauptsätze wird Hypotaxe genannt. Was sich vom Griechischen hypo = unter und táxis = Ordung ableitet. Allerdings verlieren die Schachtelsätze nicht zuletzt durch das Internet an Bedeutung. Da hätte ein Thomas Mann, der als Großmeister des Relativsatzes gilt, schwer dran zu kauen gehabt. Wer sich vor Augen führen will, worum es geht, muss bloß zu den „Buddenbrooks“ greifen – was sich auch als pures Lesevergnügen weiter lohnt.

Jahrhundertsportler? Reicht eigentlich nicht. Jahrtausendsportler: Heute vor 59 Jahren (1964) avancierte Cassius Clay, der im selben Jahr den Namen Muhammad Ali annahm, mit einem Sieg erstmals zum Schwergewichtsweltmeister im Boxen. Jede auf ihre Art bildgewaltig kommen zwei Biografien daher. „Muhammad Ali“ als Comic beispielsweise. Und mit gleichem Titel, aber was wäre auch aussagekräftiger als dieser Name: „Muhammad Ali“ (Bildanthologie).

Heute vor 181 Jahren (1842) kam ein Schriftsteller auf die Welt, der über eine begnadete Fantasie verfügte – und heute mit „Aneignung“ und „inkorrekten Begriffen“ ganz sicher sein Tun hätte: Karl May erreichte mit Abenteuerromanen wie „Winnetou I“  eine Gesamtauflage von rund 200 Millionen Exemplaren. Am spannendsten aber ist womöglich seine Biografie: „Winnetous Blutsbruder“.

Der absurde Wirbel um den Ravensburger „jungen Winnetou“ sorgte dafür, dass das Original wiederentdeckt wurde. Und ähnlich wird es wohl bald um Roald Dahl geben, dessen Werke wie „Charlie und die Schokoladenfabrik“ in Großbritannien auf „political correctness“ getrimmt wurden. Zum Glück bleibt die deutsche Neuübersetzung nah am Original.

Am selben Tag wie Karl May feiert mit dem deutschsprachigen Engländer B. Traven ein weiterer Autor Geburtstag, der grandiose Abenteuerromane schrieb. „Der Schatz der Sierra Madre“ wurde von John Huston mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt (DVD).

Anmerkungen zum „Welttag der Schwertschlucker“ will ich natürlich nicht verschlucken (Wortwitz!). Die Kunst geht sowohl auf das antike Griechenland wie auch auf das südliche Indien zurück. Der Schwertschlucker führt das Schwert durch den Mund in die Speiseröhre bis zum Magen ein, schlucken sollte er dabei aber besser nicht. Die eigentliche Kunst besteht darin, den Brechreiz zu unterdrücken.

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Freitag, 24. Februar: Wilde Cocktails

Feucht-fröhlicher „Welttag der Barkeeper“

Nach dem „Tag der Hundekuchen“ steht am heutigen Freitag, 24. Februar 2023, vielleicht der Sinn nach etwas zum Runterspülen. Wir begehen den „Welttag der Barkeeper“ (World Bartender Day).

Fangen wir mal mit Basiswissen an. Der Band „Cocktail Rezepte“ liefert gleich „Ratschläge zu Party-Snacks und Salate zum Grillen“ mit. Eine gute Grundlage ist vor einem Cocktail-Abend nicht zu verachten.

Wer an der Hausbar so richtig zaubern will, könnte „Das inoffizielle Harry-Potter-Cocktailbuch“ studieren. Angekündigt werden 40 magische Rezepte, darunter „Butterbier, Weasley-Drinks, Amortentia, Felix Felicis“. Nostalgiker dagegen greifen zu „DDR-Cocktails“ und erkunden „die Rezepte des Volkes und der Partei“.

Bei schön bunten und reich verzierten Cocktails werden meiner (nicht repräsentativen) Erfahrung nach bisweilen auch Frauen schwach, die ansonsten dem Alkohol abhold sind. Na dann: „Cheers, Ladies!“ berichtet über „berühmte Frauen und ihre Cocktails“.

Mich lockte ja eher der Titel „Wilde Cocktails“ – wobei ich an anderes dachte als an „über 100 Rezepte mit Früchten, Kräutern und essbaren Blüten aus Garten, Wald und Wiese“. Andererseits sehe ich unseren Garten nun mit ganz neuen Augen…

Wenn wir nun schon „Cocktail-Grundlagenforschung“ betrieben haben, können wir auch gleich zur Geburtstagsparty übergehen. Wir feiern heute das 237. Wiegenfest (1786) von Wilhelm Grimm (der mit den Märchen). Was die Brüder Grimm sonst noch anstellten, erkundet die „BÜCHER-HEIMAT auf Tour“. Am Dienstag, 7. März, geht es in die „Grimm-Welt“ nach Kassel. Noch wenige Plätze sind frei. Infos in der BÜCHER-HEIMAT: Telefon (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de.

Noch schnell ein Tipp für all jene, die wie ich schon erste Rezepte antesten: Für den Tag danach empfehlen wir „Obst- und Gemüsesäfte für die Gesundheit“ mit 120 erfrischenden Cocktails und leckeren Rezepten…

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Donnerstag, 23. Februar: Kästner-Geburtstag

„Wer Bücher schenkt, schenkt Wertpapiere“

Vom Toast Hawaii bis zum Auftakt der Fastenzeit – bis zum heutigen Donnerstag, 23. Februar 2023, haben wir so viel über das menschliche „leibliche Wohl“ gesprochen, das wir als Tipp für alle Herrchen und Frauchen den Blick auch mal auf vierbeinige Freunde richten können: Heute ist „Internationaler Tag des Hundekuchens“ (International Dog Biscuit Appreciation Day).

Wer seinen Canis lupus familiaris (vulgo: Haushund) verwöhnen möchte, muss entscheiden, ob die  „Leckerlies 100% natürlich“ sein sollen. Wenn ja, sind „Hundekekse selbst gemacht“  gefragt. Für all jene, die ihre Verbundenheit mit dem tierischen Hausgenossen noch intensiver ausleben wollen, gibt es „Ich koche für uns!“. Abwechslung vom Dosenfutterallerlei sollen „25 Lieblingsrezepte für meinen Hund und mich“ bescheren. Wer seine Küche technisch aufgerüstet hat, könnte alternativ „Hundefutter aus dem Thermomix“ offerieren.

Ein großes Jubiläum – auch wenn die ganz große Zeit der Erfindung sich langsam ihrem Ende zuneigen könnte. Heute vor 130 Jahren (1893) erhielt Rudolf Diesel ein Patent auf Arbeitsverfahren und Ausführungsart für Verbrennungskraftmaschinen. Die Geburt des Dieselmotors war „verbrieft“. Dass der begnadete Ingenieur Diesel unter anderem mit dem Buch „Solidarismus“ auch ein bedeutender Vordenker von Sozialreformen mit dem Ziel der „natürlichen wirtschaftlichen Erlösung des Menschen“ war, geht meist unter.

Feiertag für Rotarier: Heute vor 118 Jahren (1905) gründete Paul Percy Harris in Chicago den ersten Rotary-Club. „Die weltweit verbreitete Organisation (…) widmet sich gemeinnützigen und wohltätigen Aufgaben“, heißt es in Wikipedia. Beileibe nicht allein, möchte man mit Blick auf das Buch „Auf der Suche nach Orientierung“ anfügen, das als „offenes Rotary Forum Politik und Pandemie“ vorgestellt wird. Angekündigt wird eine „Strategie einer Agenda Postpandemie“.

Schlagen wir aus gegebenem Anlass noch einmal den Bogen zurück zum Hundeleckerli. „Alle beide, Hund und Katze, sind reich an Tugenden und Talenten, doch der Hund hat ein Talent zuviel: Er lässt sich dressieren. Und er hat eine Tugend zu wenig: Er ist ein Tier ohne Geheimnisse.Erich Kästner scheint eher Katzenfreund gewesen zu sein.

Der Schriftsteller, Drehbuchautor und Kabarettist wurde heute vor 124 Jahren (1899) geboren. Sein Schaffenswerk reicht von antimilitaristischen Gedichten bis hin zu den Kinderbüchern, die ihn (bis heute) zu einem der populärsten Autoren Deutschlands machen. Wir empfehlen „Doktor Erich Kästners Lyrische Hausapotheke“.  Gedichte gegen 36 „Leiden und Unannehmlichkeiten von A bis Z“ kann man in der BÜCHER-HEIMAT erwerben. Und auch dazu gibt es den passenden-Kästner-Satz:  „Wer Bücher schenkt, schenkt Wertpapiere.“

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Mittwoch, 22. Februar: Aschermittwoch

Nach der Pappnase kommt der Verzicht

Geschafft! Und sofort die nächste große Herausforderung! Wir haben Aschermittwoch, 22. Februar 2023. Die „fünfte Jahreszeit“ ist geschafft, die Pappnase kommt in den Schrank. Dafür aber startet die Fastenzeit. Sieben Woche ohne. Was für mich in diesem Jahr ohne Fleisch heißt.

Gleich vorweg, ich bin nicht konsequent. Fünf Ausnahmen habe ich mir eingeräumt. Ein lang verabredetes Treffen mit Freunden im Itschenkrug Isingerode ohne Schnitzel wäre ein Sakrileg. Ansonsten aber bin ich auf der Suche nach leckeren vegetarischen Rezepten. Wobei ich vielleicht mit Anselm Grüns „Mein Fastentagebuch“ beginnen sollte. Deutschlands bekanntester Mönch will helfen, „das Fasten ganz bewusst zu gestalten und zu erleben“.

Bei den Rezepten greife ich gleich mal ganz oben ins Regal. „Vegetarische Köstlichkeiten“ müssen es schon sein. Oder sollte ich doch die „Challenge“ bis Ostern knallhart angehen? Dann müsste ich wohl zu „Vegan Foodporn“ greifen. Immerhin ein Spiegel-Bestseller, was aber nicht heißen muss, dass es lecker ist. Dann also doch aus der Reihe „Deliciously Ella“ lieber der Titel „Quick & Easy“ – auf langes Kochen habe ich immer wenig Lust.

Wir müssen das Thema wechseln. Irgendwie geht mir das Schnitzel nicht aus dem Sinn. Also nicht ans Essen denken, obwohl heute „Thinking Day“ (ext./deutsch) ist. Der wiederum hat mit meiner Fastenzeit rein gar nichts zu tun: Thinking Day ist ein Pfadfinder-Gedenktag, an dem Robert Baden-Powell, dem Gründer der Pfadfinderbewegung, und seiner Frau Olave gedacht wird. Im Detail nachzulesen in „100 Jahre Pfadfinder“, der offiziellen Geschichte der weltweiten Bewegung.

Den schwierigen Fastenzeit-Themen aus dem Weg zu gehen, ist beim bebücherten Kalenderblatt kaum möglich: Heute auf den Tag genau vor 166 Jahren (1857) wurden in München die ersten Weißwürste im Gasthaus „Zum ewigen Licht“ aufgetischt. Was historisch nicht absolut gesichert ist, mich momentan thematisch aber doch belastet. Vielleicht reagiere ich mich mit einem Buch ab. Ein Eberhofer-Krimi böte sich da an: „Weißwurstconnection“.

Aus den Augen verlieren sollten wir zudem (allein wegen der Energiekosten) das Wetter nicht. Heute sagt „Petri Stuhlfeier“ in den Bauernkalendern an, wie das Wetter in den nächsten – je nach gewählter Regel –  14 oder 40 Tagen werden wird: „Weht es sehr kalt um Petri Stuhl, denn bleibt’s noch 14 Tag kuhl“. Alternativ die längere Wirkungsdauer: „Ist Petri Stuhlfeier kalt, hat der Winter noch 40 Tage Gewalt“.

Und dann wäre da noch die Vorhersage: „Ist an Petrus das Wetter gar schön, kann man bald Kohl und Erbsen säen“. Womit ich von den Zutaten her wieder bei meiner vegetarischen Fastenzeit wäre.

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Dienstag, 21. Februar: Zeichen für den Frieden

Die Muttersprache schützen und bewahren

Ohne Anglizismen auskommen, dass kann bisweilen eine echte Aufgabe sein, soweit haben viel Begriffe unsere Sprache durchdrungen. Dieser Dienstag, 21. Februar 2023, aber ist gut geeignet, sich auf die deutsche Sprache zu besinnen: Wir begehen den „Internationalen Tag der Muttersprache“.

Als „International Mother Language Day“ wurde der Aktionstag im Jahr 2000 von der UNESCO (ext., engl.) ins Leben gerufen. Ziel ist es, auf das langsame Schwinden der weltweit 6000 Sprachen (!!!) aufmerksam zu machen.

Unter Muttersprache versteht man die in früher Kindheit ohne besonderen Unterricht erlernte Sprache. Dafür allerdings gibt es überreichlich Schulbücher, die die „Muttersprache“ im Titel führen. Der Roman „Muttersprache“ begleitet derweil einen „jungen Mann auf der Suche nach einer unversehrten Sprache und der Schönheit der Wörter“. Und „Muttersprache Schweigen“ spielt in einem sehr speziellen Umfeld, schildert die „Suche nach einer Kindheit in Ost-Berlin“.

Am selben Tag standen heute vor 61 Jahren (1962) zwei Premieren an: Im Schauspielhaus Zürich wurde Friedrich Dürrenmatts groteske Komödie „Die Physiker“ uraufgeführt. Und der Bayerische Rundfunk startete die Hörspielreihe „Meister Eder und sein Pumuckl“ (DVD/Kinofilm) nach den Büchern von Ellis Kaut wie beispielsweise „Pumuckl Schulgeschichten“.

Dazu wiederum passt ein weiterer Kinder-Klassiker: Seinen 143. Geburtstag (1880) könnte heute Waldemar Bonsels feiern, der „Die Biene Maja und ihre Abenteuer“ erfand. Eindeutig die Erwachsenen im Blick hat dagegen der heute vor 73 Jahren (1950) geborene Schwede Håkan Nesser, der 1993 mit „Das grobmaschige Netz“  den erste Band der Van-Veeteren-Kriminalromanreihe vorlegte und seither ein Bestseller-Abo hat.

Bleiben wir noch bei den „Geburtstagskindern“: Heute vor 120 Jahren (1903) wurde Anaïs Nin geboren, die mit erotischen Erzählungen wie im „Das Delta der Venus“  für Aufsehen sorgte. Gewürdigt wurde ihr Werk auf sehr spezielle Art: 1994 wurde der Venuskrater Nin nach ihr benannt.

Ein brutales Wechselbad der Gefühle: Am 21. Februar 1989 wurde der Schriftsteller und Regimekritiker Václav Havel in Prag wegen „Rowdytums“ zu neun Monaten verschärfter Haft verurteilt. Noch im selben Jahr, nach der „Samtenen Revolution“, wurde er zum Präsidenten der Tschechoslowakei gewählt. „Angst vor der Freiheit“ ist eine Sammlung seiner Reden überschrieben.

Ein aktuell wieder so wichtiges Zeichen wurde heute vor 65 Jahren (1958) entworfen: Das CND-Symbol (Campaign for Nuclear Disarmament) als Friedenszeichen schuf der britische Künstler Gerald Holtom für den Londoner Ostermarsch.

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Montag, 20. Februar: Zu Tisch mit Toast Hawaii

Aus der Villa Radau des Konsul H.H. Meyer war 1953 das Casino geworden. Foto: Ahrens-Archiv

Als ein Konsul die Kurstadt prägte

Wir starten an diesem Montag, 20. Februar 2023, in eine neue Woche. Kulinarisch könnten wir das prima mit einer Zeitreise rückwärts verbinden. Heute ist der bundesweite „Toast-Hawaii-Tag“.

Ich habe das pseudoexotische Schmankerl immer geliebt. Dass der Toast mit Schinken, Ananas und Käse (plus – Gipfel der Kochkunst – einer Maraschino-Kirsche) im Fokus steht, hat einen guten Grund: Heute vor 70 Jahren (1953) wurde die erste Kochsendung „Bitte in zehn Minuten zu Tisch“ mit Moderator „Clemens Wilmenrod“ (Biografie) und dessen Ehefrau Erika als Assistentin.

Clemens Wilmenrod hieß übrigens tatsächlich Carl Clemens Hahn, war Schauspieler und gab den Koch nur vor der Kamera.  Dennoch gilt er als Erfinder nicht allein des Toast Hawaii. Wenn er seine Zuschauer mit „Ihr lieben, goldigen Menschen“ begrüßt hatte, folgten einfache Rezepte mit großartigen Namen wie „Spaghetti nach Art der schwarzen Carola“, „Päpstliches Huhn“ und „Tessiner Fischschnitzel“.

Mehr schein als sein, lautete dabei die Devise nur acht Jahre nach Kriegsende. Das „Arabische Reiterfleisch“ war nichts anderes als eine profane Frikadelle, aus der mit Paprikapulver ein exotisches Gourmetmahl wurde. Obwohl der Retrotrend läuft, wissen gerade junge Menschen mit Begriffen wie „Toast Hawaii und Kohlenhändler“ nicht wirklich etwas anzufangen. Das Buch um „alte Begriffe und Gegenstände“ will da Abhilfe schaffen.

Nach einem guten Essen habe ich früher (leider) gern zur Zigarette gegriffen. Lieber hätte ich mit Pfeife klug ausgesehen, aber an der hohen Kunst (Pfeife, nicht klug gucken) bin ich immer gescheitert. Nun bin ich zu klug, um nochmal mit dem Rauchen anzufangen, obwohl heute „Welt-Pfeifenraucher-Tag“ (International Pipe Smoking Day) ist. Das mp3-Hörbuch „Die Kunst, Pfeife zu rauchen“ will in die Fertigkeiten einführen, verschweigt aber auch die gesundheitlichen Risiken nicht.

Das „neue Buch zur Pfeife“ kommt derweil international daher: „Pipe-Line“. Ich lese dann lieber ohne Qualm über berühmte Pfeifenraucher in der Literatur. Beispielsweise einer meiner Krimi-Lieblinge aus der Feder von Georges Simenon: „Maigrets Pfeife“ ist als eBook, aber auch als Hörbuch erhältlich.

Ein um zwei Ecken wichtiger Tag war der 20. Februar 1857 für Bad Harzburg. Die Geschäftsleute Hermann Henrich Meier und Eduard Crüsemann gründeten in Bremen die Reederei Norddeutscher Lloyd. Und „H. H. Meyer“  hatte bereits Bad Harzburg für sich entdeckt, prägte die wirtschaftliche Entwicklung mit und vor allem auch das Stadtbild: Im Jahr 1856 ließ er sich die Villa „Radau“, das spätere Casino und Kurzentrum, von Architekt Heinrich Müller errichten. Der braunschweigische Hofgärtner Ebert gestaltete den Garten im englischen Parkstil – heute der Casinopark (Foto oben aus dem Ahrens-Archiv 1953).

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Sonntag, 19. Februar: Die Narren sind los

Schoduvel und Braunschweig’sche Verbrechen

Falls Sie an diesem Sonntag, 19. Februar 2023, nach Braunschweig fahren wollten – lassen Sie es sein. Es sei denn, Sie sind ausgesprochen närrisch. Es ist Schoduvel-Tag in der Löwenstadt.

Deutschlands viertgrößter Karnevalszug (nach Köln, Düsseldorf und Mainz) legt die Braunschweiger Innenstadt traditionsgemäß für Durchreisende lahm. Will man dem aus dem Weg gehen, könnte der Falk-Stadtplan „Braunschweig“ helfen – aus meiner Sicht trotz der „Falkfaltung“, die mich eher zur Verzweiflung treibt.

Bis heute habe ich es nicht so mit dem Karneval. Folgerichtig werde ich mich eher im Lesesessel verkriechen. Vielleicht lese ich „Braunschweig’sche Verbrechen“. Um wenigstens literarisch mit der Regions-Kapitale verbunden zu sein. Allerdings könnte ich auch bis Donnerstag, 16. März, warten, denn dann sind die Autoren Till Burgwächter & Hardy Crueger zu Gast in der BÜCHER-HEIMAT.

Es gibt sogar ein Buch „Schoduvel“, das aber vom Titel her eher ein wenig Etikettenschwindel ist. Es „vermittelt das studentische Arbeiten am Institut für Architekturbezogene Kunst der Technischen Universität Braunschweig im Kontext des Braunschweiger Karnevals“. Nun gut, auch meine Studienzeit nahm bisweilen närrische Züge an…

Wie kriegt man jetzt die Kurve zur Literatur? Nun ja, manch einem mag der (von mir sehr geschätzte) Surrealismus närrisch vorkommen. Und damit wären wir bei dem am 19. Februar 1896 geborenen Dichter und Surrealismus-Theoretiker André Breton. Der hatte seinen größten schriftstellerischen Erfolg mit dem experimentellen Roman „Nadja“.

Herrlich lockere Unterhaltung verspricht dagegen die heute vor 65 Jahren (1958) geborene Britin Helen Fielding. Von 1995 an schrieb sie für den „Independent ihre Kolumnen“ über Bridget Jones, die als Romane wie „Bridget Jones – Verrückt nach ihm“ ein internationaler Erfolg wurden. Und auch wenn ich mit Literaturverfilmungen oft Probleme habe: Sehr sehenswert sind „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“ und „Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns“ (2DVD) mit Renée Zellweger in der Titelrolle.

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