Sonntag, 19. Februar: Die Narren sind los

Schoduvel und Braunschweig’sche Verbrechen

Falls Sie an diesem Sonntag, 19. Februar 2023, nach Braunschweig fahren wollten – lassen Sie es sein. Es sei denn, Sie sind ausgesprochen närrisch. Es ist Schoduvel-Tag in der Löwenstadt.

Deutschlands viertgrößter Karnevalszug (nach Köln, Düsseldorf und Mainz) legt die Braunschweiger Innenstadt traditionsgemäß für Durchreisende lahm. Will man dem aus dem Weg gehen, könnte der Falk-Stadtplan „Braunschweig“ helfen – aus meiner Sicht trotz der „Falkfaltung“, die mich eher zur Verzweiflung treibt.

Bis heute habe ich es nicht so mit dem Karneval. Folgerichtig werde ich mich eher im Lesesessel verkriechen. Vielleicht lese ich „Braunschweig’sche Verbrechen“. Um wenigstens literarisch mit der Regions-Kapitale verbunden zu sein. Allerdings könnte ich auch bis Donnerstag, 16. März, warten, denn dann sind die Autoren Till Burgwächter & Hardy Crueger zu Gast in der BÜCHER-HEIMAT.

Es gibt sogar ein Buch „Schoduvel“, das aber vom Titel her eher ein wenig Etikettenschwindel ist. Es „vermittelt das studentische Arbeiten am Institut für Architekturbezogene Kunst der Technischen Universität Braunschweig im Kontext des Braunschweiger Karnevals“. Nun gut, auch meine Studienzeit nahm bisweilen närrische Züge an…

Wie kriegt man jetzt die Kurve zur Literatur? Nun ja, manch einem mag der (von mir sehr geschätzte) Surrealismus närrisch vorkommen. Und damit wären wir bei dem am 19. Februar 1896 geborenen Dichter und Surrealismus-Theoretiker André Breton. Der hatte seinen größten schriftstellerischen Erfolg mit dem experimentellen Roman „Nadja“.

Herrlich lockere Unterhaltung verspricht dagegen die heute vor 65 Jahren (1958) geborene Britin Helen Fielding. Von 1995 an schrieb sie für den „Independent ihre Kolumnen“ über Bridget Jones, die als Romane wie „Bridget Jones – Verrückt nach ihm“ ein internationaler Erfolg wurden. Und auch wenn ich mit Literaturverfilmungen oft Probleme habe: Sehr sehenswert sind „Bridget Jones – Schokolade zum Frühstück“ und „Bridget Jones – Am Rande des Wahnsinns“ (2DVD) mit Renée Zellweger in der Titelrolle.

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Freitag, 11. November: Denkwürdiger Tag

Die Grenze, Sankt Martin und ein Helau

An diesem Freitag, 11. November 2022, werden die Gedanken vieler Bad Harburger 33 Jahre zurückschweifen. Die Grenzöffnung zwischen Eckertal und Stapelburg läutete 1989 gerade für den „Zonenrandbezirk“ erneut eine neue Ära ein. Der Sankt-Martins-Tag und der Start in die närrische fünfte Jahreszeit gerieten darüber in den Hintergrund.

Ohne die braunen Hinweisschilder wüssten viele Menschen heute gar nicht mehr, wo genau einst die Grenze den Harz durchtrennte. Dabei kann man den Grenzverlauf auch heute noch prima nachvollziehen. Er ist „Das Grüne Band“ durch Deutschland, das viele Wanderer wie beispielsweise auch Joey Kelly fast magisch anzieht. Allen, die sich die Tage der Grenzöffnung im Harz noch einmal nachhaltig in Erinnerung rufen wollen, sei die Online-Sonderveröffentlichung der GZ (ext.) empfohlen.

In Karnevals-, Fastnachts- und Faschings-Hochburgen ist der „Elfte im Elften“ ein ganz besonderer Tag. Um 11:11 Uhr wird in die närrische Saison gestartet. Ich räume ein, dass ich damit wenig anfangen kann und Erläuterungen benötige: „Karneval – Wie geht das?“ will den Schleier lüften und auch Menschen wie mir ein Ziel nahebringen: „Fastelovend kennen, verstehen, feiern“.

Aus gutem Grund weise ich heute erneut auf ein Buch hin, dass ich schon gestern empfahl und das mich stets tief bewegt hat: „Im Westen nichts Neues“ von Erich-Maria Remarque. Denn am 11. November 1918 endeten die Kampfhandlungen des Ersten Weltkriegs. In vielen Ländern wird dieser Tag in Erinnerung an die Gefallenen begangen.

Ich gehe mit meiner Laterne und meine Laterne mit mir. Da oben leuchten die Sterne, hier unten leuchten wir“ – heute am nach ihm benannten Martinstag wird Sankt Martin gefeiert. Ein „Muss“ sind die Laternen-Martinsumzüge. „Von Sankt Martin bis Dreikönig“ liefert Wissenswertes rund um Weihnachten.

Als ich über diesen Lexikoneintrag stolperte, hat er mir das Genie Albert Einstein sozusagen menschlich nähergebracht. Am 11. November 1930 erhielten Einstein und Leó Szilárd in den USA das Patent Nummer 1.781.541 auf einen von ihnen erfundenen Kühlschrank. Mal schauen, ob „Zitate, Einfälle, Gedanken“ in „Einstein sagt“ dazu mehr ausführen.

Drei weltberühmte Bücher gehören heute noch auf unser „bebüchertes Kalenderblatt“: Heute vor 179 Jahren (1843) erschien Hans Christian Andersens Märchen „Das hässliche Entlein“. Und vor 68 Jahren (1954) legte J.R.R. Tolkien mit „The Two Towers“ („Die zwei Türme“) den zweiten Teil von „Herr der Ringe“ vor.

Und heute vor 28 Jahren (1994) kaufte sich Microsoft-Gründer Bill Gates ein Buch für seine Privatbibliothek. Was ich ab und an für mein Bücherregal auch tue. Der feine Unterschied: Gates erwarb den „Codex Leicester“ mit wissenschaftlichen Schriften, Notizen, Skizzen und Zeichnungen Leonardo da Vincis. Kostenpunkt: 30,8 Millionen US-Dollar – die Buchpreisbindung ist in den meisten Fällen eben doch eine segensreiche Erfindung…

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