Montag, 10. April: Die Hundertschaft

Ein Doppel-Sonntag und die ersten 100 Tage

Ich liebe Montage, die wie dieser Ostermontag, 10. April 2023, gefühlte Sonntage sind. Andererseits spielen Doppelsonntage im Rentnerdasein eine eher untergeordnete Rolle. Und die ganze Woche über werde ich wieder mit den Wochentagen durcheinanderkommen.

Dieser 10. April ist aber auch noch ein besonderer Tag im Jahreslauf. Es ist der 100. Tag des Jahres 2023. Ich habe zwar nie begriffen, warum es so ist, aber nach 100 Tagen neu im Amt, im Job oder im Verein werden ja gern Bilanzen gezogen. Dabei wusste schon Ambrose Bierce, was ein Jahr tatsächlich ist: „eine Periode von dreihundertfünfundsechzig Enttäuschungen“.

So gesehen, sind die ersten 100 Tage das kleinere Übel. Und mit dem haben offenbar insbesondere Chefs zu kämpfen: „Die ersten 100 Tage als Führungskraft“ ist ein Karriereratgeber. Und damit keine Zweifel aufkommen, kann man als Zweitbuch „Die ersten 100 Tage als Führungskraft erfolgreich bewältigen“  dazu nehmen.

Weise weiter in die Zukunft schaut ein anderen  Handbuch für neue Führungskräfte: „Die ersten 100 Tage und danach…“ – wenn es ein danach gibt… Das Buch „Die ersten 100 Tage“ behandelt derweil die vielleicht wichtigste Aufgabe der Führungskräfte, nämlich „Mitarbeiter/innen schnell und erfolgreich einarbeiten“.

Aber warum mit dem Zeitdruck warten, bis man im Job ist. Da bietet sich zur Zuckertüte das Grundlagentraining „Die ersten 100 Tage in Kl. 1“  ein. Worauf nach erfolgreicher Grundschule aber unbedingt „Die ersten 100 Tage in der weiterführenden Schule“ folgen sollte. Ich persönlich hätte während meiner ganzen Schulzeit „100 Kinderfilme für alle Tage“ präferiert.

Wer keinen (Zeit-)Druck hat, kann sich ja welchen machen. „Mein 100 Tage-Zieljournal: Schritt für Schritt Ziele erreichen“ ist laut Verlagswerbung ein „Eintragbuch mit Reißverschluss“. Was für mich speziellen Stress bedeutet, denn Reißverschlüsse kriege ich immer kaputt, dazu brauche ich garantiert keine 100 Tage.

Jetzt muss ich Spargel schälen. Da hätte ich zumindest nachher beim Genießen nichts gegen 100 leckere Stangen einzuwenden.

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Samstag, 8. April: Götter und Groschenhefte

Um es mit einem Wort zu sagen: Vielen Dank!

Während die Christen weltweit morgen die Auferstehung Jesu Christi feiern, steht am heutigen Samstag, 8. April 2023, „Buddha“ vor allem auch in Japan im Fokus. Dort wird mit dem Blumenfest Hana Matsuri Buddhas Geburtstag gefeiert.

Dieser Blog lässt sich nicht leicht schreiben, die Brüche zwischen den Themenwelten sind ungewohnt hart. Eben noch der Religionsstifter, dann das Aus für die Wildwest-Romane. Am 8. April 1997 stellte der Bastei-Verlag nach vierzig Jahren die Groschenheftserie mit Band 1859 ein.

Die Heftchen waren das Glück meiner Fahrschüler-Zeiten. Im Grund genommen haben sie aber auch das 1997er Aus überlebt, denn als eBooks erscheinen sie weiter. Beispielsweise „33 Goldene Western“ vereint einige der Spitzen-Fließbandschreiber wie Alfred Brekker, der auch für meinen Liebling „Jerry Cotton“ (Sammelband 1) schrieb.

Jetzt ist es wieder schwierig, den Bogen vom Marlboro-Man zum Ideal weiblicher Schönheit zu schlagen: Am 8. April 1820 fand der Bauer Georgios Kentrotas auf der Ägäis-Insel Milos bei der Suche nach Baumaterial „Die Venus von Milo“.

Für viele Katholiken bedeutete der 8. April 2005 den Abschied vom ohne Frage populärsten Papst wohl des vergangenen Jahrhunderts: Papst „Johannes Paul II.“ wurde in Rom in der Basilika San Pietro beigesetzt. Zur Totenmesse kamen rund 3,5 Millionen Menschen nach Rom.

Und der letzte Bruch in diesem Blog zu einer im Grunde komischen Episode aus der Historie des Fußballs: Am 8. April 1901 absolvierte die österreichische Fußballnationalmannschaft ihr „Ur-Länderspiel“ gegen die Schweizer Fußballnationalmannschaft – was aber nie als offizielles Länderspiel gewertet wurde.

Die österreichische Auswahl trat mit zwei Engländern an und besiegt die Schweizer Mannschaft, die sich überwiegend aus Engländern und Amerikanern zusammensetzte, mit 4:0. Viele Spieler legten sich Pseudonyme zu, trugen Perücken und falsche Bärte, um nicht erkannt zu werden, weil es Schülern in Österreich verboten war, in Vereinen zu spielen.

Dass Fußball eine der komischsten Nebensachen der Welt sein kann, dafür stehen auch zwei herrliche Buchausgaben des „11 Freunde“-Magazins: „Eier, wir brauchen Eier“ oder – und damit will ich schließen – „Ich sage nur ein Wort: Vielen Dank!“

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Freitag, 7. April: Karfreitag

Johannes Mario Simmel als Berufsberater

Heute ist Freitag, 7. April 2023. Karfreitag. Der Tag des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz. Ein stiller Feiertag – war es zumindest in meiner Kindheit.

Was sich auch im Fernsehprogramm niederschlug. Heute dagegen fahren die Sender auf, was an Action und Komik zu haben ist. Wobei ich zugeben muss, dass die Verspätung des Blogs damit zu tun hat, dass ich beim Aufwach-Zappen bei „Rush Hour 3“ hängengeblieben bin.

Heute ist auch für die Artenvielfalt ein wichtiger Tag. Genauer gesagt der „Internationale Tag der Biber“.  Er soll über die Rolle des Bibers als wichtige Spezies (Keystone Species) zu Erhalt oder Wiederherstellung der Feuchtgebiete aufklären. „Biber“ erläutert das „verblüffende, geheime Leben der fleißigen Nagetiere und warum wir sie brauchen“, ebenso wie der Band „Der Biber“ aus der Reihe „Schauen und Wissen!“.

Ansonsten dominieren die Kinderbücher. Nicht zuletzt fraglos, weil die Tiere possierlich gezeichnet nett daherkommen. Was wir uns und ihm gar nicht wünschen wollen ist: „Der Biber hat Fieber“. Da sei „Die Biber-Patrouille“ vor, ein Klassiker des französischen Comics.

Zumindest auf meine erweiterte Leseliste hat es ein Buch geschafft, dessen Klappentext mich ansprach: „In den Wäldern der Biber“ ist eine Geschichte über eine „besondere Großvater-Enkelin-Beziehung und eine Hommage an das Leben auf dem Land, die Ruhe und den Frieden, den wir in der Natur finden“.

Ruhe und Frieden findet man eher weniger im Wiener Prater, den Kaiser Joseph II. heute vor 257 Jahren für die Allgemeinheit öffnete. Aus dem höfischen Jagdrevier wurde einer der berühmtesten Vergnügungsparks der Welt, volkstümlich gern als Wurstelprater bezeichnet.

Wobei es ein ziemlich gefährliches Fleckchen Erde zu sein scheint. Das Suchwort Prater fördert viele Kriminalromane zutage. „Donaumelodien – Praterblut“ bietet historisierend Mord und Totschlag, während „Die Prater-Morde“ eher zeitgemäß direkt zur Sache kommen.

Und dann wurde heute vor 99 Jahren (1924) der Mann geboren, der dafür sorgte, dass ich Journalist wurde. Es ist etwas peinlich, aber ich stehe dazu: Johannes Mario Simmel schrieb „Der Stoff aus dem die Träume sind“ (eBook). Ich war 15 Jahre alt, las über einen Journalisten, der in einem Luxus-Penthaus wohnt, einen Lamborghini 400 GT fährt, nur Chivas Regal trinkt und immer und überall „ein viel zu großes Trinkgeld“ gibt. Logisch, dass Lokführer oder Lehrer da nicht mithalten konnten.

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Donnerstag, 6. April: Herrgottsbscheißerle

Die strengen Fastenregeln lecker ausgetrickst

Gründonnerstag, 6. April 2023. Wir begehen heute den „Internationalen Weltmaultaschentag“. Die schwäbische Spezialität wurde gern in der Karwoche goutiert, das im Nudelteig versteckte Brät machten die deftigen Leckereien zum idealen „Herrgottsbscheißerle“.

Wer jetzt seine Mittagspläne ändern will: „Das Maultaschen-Manifest“ bietet 50 kreative Gerichte mit der „Königin der schwäbischen Küche“. Wobei ich auf dem Schwaben-Koch-Thron ja eher eine andere Spezialität sehe: Die kulinarische Erweiterung „Spätzle, Maultaschen & Co“ bringt meine Schwabenland-Lieblinge ins Gespräch und wartet mit schwäbischen Geschichten und Rezepten auf.

Maultaschen sind Nudelteigtaschen, die traditionell mit Brät, Zwiebeln und eingeweichten Brötchen gefüllt sind. Allerdings gibt es unzählige Füllungsvarianten, frei nach dem Motto: Erlaubt ist, was schmeckt.  Allerdings hat alles seine Grenzen. Schwäbischen Maultaschen gelten seit 2009 in der Europäischen Union als Produkt mit geschützter Herkunftsbezeichnung, müssen also in der Produktion an irgendeiner Stelle das Schwabenland gesehen haben.

Andererseits, bevor man mit dem herrlichen Eberhofer den „Dampfnudelblues“ bekommt oder in eine „Griessnockerl-Affäre“ stolpert, kann man es ja mit „Maultaschen in Love“ versuchen. Ein Roman laut Eigenwerbung „mit einem Schuss Liebe“ – wie gesagt, bei Maultaschen kann man so gut wie alles verarbeiten. Oder man lässt sich von Ermittlerin Dora Fuchs zum „Maultaschenmambo“ bitten.

Alles geht. Nur „Schwäbisch vegetarisch“ geht aus meiner (Carnivoren-)Sicht gar nicht. Vor allem, weil damit aus dem  „Herrgottsbscheißerle“ ein „Michselbstbscheißerle“ wird…

Mittwoch, 5. April: Gewissensseite fehlt

Hauptsache vor der Flimmerkiste

Der „Internationale Tag des Gewissens“ wird an diesem Mittwoch, 5. April 2023, begangen. Allerdings meldet Wikipedia in seiner Aktionstageliste dazu: „Seite nicht vorhanden“. Wenn es doch nur die Seite wäre, die häufig fehlt…

Es gibt so Fernsehsendungen und Fernsehgesichter, die haben schon meine Kindheit und weite Strecken meines Lebens begleitet. Dazu gehört bei den Sendungen ohne Frage der „Weltspiegel“, den die ARD heute vor 60 Jahren (1963) zum ersten Mal ausstrahlte.

Ob gleich von Anfang an weiß ich nicht mehr (da wäre ich sechs Jahre gewesen), aber schon ziemlich früh durfte ich mit meinen Eltern die Berichte der Auslandskorrespondenten gucken. Und ich mochte den Mann mit der sonoren Stimme. Gerd Ruge moderierte.

Dessen Standardwerk „Russland“ ist schon zwei Jahre vor der Annektierung der Krim auf den Markt gekommen. Könnte aber durchaus interessant sein, es noch einmal im heutigen Licht zu lesen. „Unterwegs“ war der ARD-Korrespondent ohne Frage viel in seinem Leben, naheliegend also, auch seine politischen Erinnerungen so zu betiteln (eBook).

Es soll nun bloß nicht der Verdacht keimen, ich wäre frühreif oder gar hochbegabt gewesen. Es war allein die Lust auf die Flimmerkiste. Es ging um die Frage, ob ich davorsitzen durfte. Nicht darum, was gerade lief. Zumal die Welt seinerzeit noch so herrlich einfach war. Den Begriff „Fake News“ kannten wir nicht einmal. Heute sollte das zur Pflichtlektüre gehören.

Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte es den ganzen Tag lang „Bonanza“ (DVD-Komplettbox Staffeln 1 bis 14) gegeben. Mit meinem Vater, ein großer John-Wayne-Fan, hätte ich mich darauf verständigen können. Dummerweise dominierte meine Mutter in Erziehungs- (und Fernseh-)Fragen.

„Lassie und ihre Abenteuer“ nahm ich auch gern mit, obwohl schon damals klar war, dass ich eher ins Lager der Katzenfreunde tendiere. Da es aber keine heldenhaften Katzen im Fernsehen gab, tauchte ich niveaumäßig sogar ins fischige ab und schaute „Flipper“ (DVD, 1. Staffel). Und während ich die Bonanza-Titelmusik bis heute mag, verfolgt mich das Flipper-Gesäusel in meinen Ohrwurm-Albträumen. Und der geht gerade richtig ab…

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Dienstag, 4. April: British Invasion

Ein Tag, der einst viele musikalisch prägte

Dieser Dienstag, 4. April 2023, ist der 94. Tag des Jahres. Der hundertste Tag und damit dann auch wiederum bald das erste Drittel des Jahres sind nicht mehr fern. Wenn die Zeit zu rasen scheint, macht ein Blick zurück doppelt Freude.

Zumal an einem Datum wie diesem 4. April, denn es prägte mich mit. Musikalisch allerdings vorwiegend über eine sechs Jahre ältere Schwester, deren Kofferplattenspieler mein Traum war. Und besagte Schwester war voll dabei, als am 4. April 1964 die Beatles mit “Can’t Buy Me Love”, “Twist and Shout”, “She Loves You”, “I Want to Hold Your Hand” und “Please Please Me” die ersten fünf Plätze der US-Single-Hitparade eroberten. Dieses seitdem nie wieder erreichte Ereignis gilt als Höhepunkt der „British Invasion“ (engl.).

Eine noch weitreichendere und bis heute anhaltende „Invasion“ nahm ihren Beginn am 4. April 1975, als Bill Gates und Paul Allen ein Softwareunternehmen gründeten, das als Microsoft die IT-Branche bis heute in etlichen Bereichen dominiert.

Mittlerweile gibt es von Bill Gates einige Bücher (die alle nichts mehr mit Computern zu tun haben) und jede Menge Verschwörungstheorien über ihn. Auf letztere will ich nicht eingehen, wer etwas aus der Feder des Microsoft-Gründers lesen will, hat die Wahl beispielsweise zwischen „Wie wir die Klima-Katastrophe verhindern“ oder „Wie wir die nächste Pandemie verhindern“.

Da ich einen winzigen gehässigen Kern in mir trage und Microsoft-Produkte, aber auch -Witze liebe, schnell zwei Beispiele: „Was ist der Unterschied zwischen Bill Gates und Gott? – Gott weiß, dass er nicht Bill Gates ist!“. Oder mehr aus der Tech-Szene: „Wieviel Microsoft-Mitarbeiter braucht man, um eine Glühbirne zu wechseln? Keinen. Microsoft erklärt die Dunkelheit zum Standard.“

Was uns der 4.4. sonst noch so bescherte? Heute vor 127 Jahren (1896) erschien die erste Ausgabe der satirischen Wochenzeitschrift Simplicissimus. Ein hochwertiges, kommentiertes Reprint versammelt die wichtigsten Karikaturen aus dem „Simplicissimus 1896 – 1933“.

Zwei große Oscar-Gewinner 1960: Der Spielfilm „Ben Hur“ nach dem Roman von Lewis Wallace wird mit elf Academy Awards ausgezeichnet. Wer da den Film vorzieht ist hier richtig. Bernhard Grzimeks Film „Serengeti darf nicht sterben“ (DVD) erhält einen Oscar als Bester Dokumentarfilm. Gibt es auch zum Lesen als Taschenbuch.

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Montag, 3. April: „Po-Karten“

„Geduld, Gelassenheit, eine Tasse Tee“

Zugegeben, der Begriff „Zeitenwende“ wird derzeit arg strapaziert. An diesem Montag, 3. April 2023, nutze ich ihn dennoch. Allerdings ohne jedes Pathos, das sonst gern mitschwingt. Zum ersten Mal in diesem Jahr ist uns heute ein „lichter Tag“ von mehr als 13.00 Stunden Dauer beschieden.

Die Sonne ging heute um 6.50 Uhr auf, dann zog sie (meist eher schlecht sichtbar) ihre Bahn, um erst um 19:53 Uhr den Dienst für heute zu quittieren. Ergibt unter dem Strich einen Arbeitstag von 13:03 Stunden. Was man auch nur durchhält, wenn man Spaß an seinem Job hat.

Wäre dies nicht der Fall, könnte man heute aus gutem Grund davon sprechen, dass die Sonne die „Arschkarte“ gezogen habe. Als ich noch ins Büro musste, empfand ich viele Montage per se als A…-Tage. Heute aber ist ein spezieller dieser Tage: Am 3. April 1971 wurde „ganz in echt“ tatsächlich die erste Rote Karte in einem Spiel der Fußball-Bundesliga gezogen.

Was für die Region doppelt bedeutsam war, denn es geschah im Spiel Eintracht Frankfurt vs. Eintracht Braunschweig. Schon in der 20. Spielminute zeigte Schiedsrichter Wilfried Hilker dem Frankfurter Spieler Friedel Lutz nach einem ein Revanchefoul gegen den Braunschweiger Jaro Deppe die Rote Karte. Was unserer „Aantracht“ auch nicht wirklich half, das Spiel ging 2:5 verloren. 

Jetzt habe ich wieder vergessen, allen Nicht-Fußballfans zu erklären, warum eine Rote Karte den unfeinen Namen „Arschkarte“ trägt. Gelbe Karten (Verwarnung) trägt der Schiedsrichter in der Brusttasche, Rote Karten (Platzverweis) in der Gesäßtasche. Theoretisch wäre also auch „Po-Karte“ richtig. Klingt aber irgendwie nicht dem Ernst der Situation angemessen…

Der Begriff „Arschkarte“, leider aber auch die besagten Karten an sich, haben den Sprung vom Spielfeld in den Alltag geschafft. „Schöner leben ohne Arschkarten!“ will daher zeigen, wie man ihnen aus dem Weg gehen kann. Derweil bleibt festzustellen, dass Fußball offenkundig immer noch mehr ein Männersport ist. Wenn es Begriffe vom grünen Rasen wie „Arschkarte“ in die Bücherregale schaffen, ist gleich das erste Beispiel ein „Männerroman“.

Wenn schon Fußball-Besonderheiten, dann richtig. Am selben Bundesliga-Spieltag brach bei meiner Borussia aus Mönchengladbach im Spiel gegen Werder Bremen das Torgehäuse zusammen. Das Spiel wird abgebrochen und als Sieg für Bremen gewertet. Ohne es kontrolliert zu haben, dürfte sich die Episode in „100x verrückte Bundesliga“ wiederfinden lassen.

So, flink noch ein persönliches Bulletin, weil es Nachfragen gab: Ich bin wieder auf den Beinen, wenn auch etwas wacklig. In diesem Zusammenhang einen Gruß in ein kleines Dorf im norddeutschen Moor, aus dem mich Genesungswünsche erreichten. Die sehr netten und motivierenden Worte haben ebenso wie der Tipp mit „Geduld, Gelassenheit, eine Tasse Tee“ prima geholfen!

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Sonntag, 2. April: Harzer Literatur-Geburtstag

Kinderbücher mit Muße auswählen

In der Regel warne ich vor, wenn „Bücher-Aktionstage“ auf einen Sonntag fallen (damit alle am Samstag noch in der BÜCHER-HEIMAT einkaufen können). An diesem Sonntag, 2. April 2023, habe ich darauf verzichtet, denn gestern war in der Mitmach-Buchhandlung Geburtstagsparty.

Gute und den Geschmack der wählerischen Zielgruppe treffende Lektüre für den „Internationalen Kinderbuchtag“ (International Children’s Book Day) will aber mit Muße und Bedacht gewählt werden.  Man kann aber auch einfach auf die Spiegel-Bestsellerlisten schauen.

Die Top 3 im vergangenen Jahr: „Die Schule der magischen Tiere 13: Bravo, bravissimo!“  von Margit Auer (mit hohem Nachkaufpotenzial), „Der Hoffnungsvogel“ von Kirsten Boie und der Überraschungshit „Vielleicht. Eine Geschichte über die unendlich vielen Begabungen in jedem von uns“ von Kobi Yamada. Ein Tipp der in der BÜCHER-HEIMAT immer passt: Das Team fragen!

Ansonsten kann man heute den Blick gen Himmel richten. Am 2. April 1845 gelang Hippolyte Fizeau und Léon Foucault das erste Foto von der Sonne. Womit sie die astronomische Fotografie begründeten. Wer ihnen nacheifern will, findet in „Astrofotografie für Einsteiger“ einen „Leitfaden von den ersten Milchstraßen-Bildern zur Deep-Sky-Fotografie“.

Wenn schon nach oben schauen, kann man aber auch etwas höher ins Regal greifen. „Das NASA Archiv“  wartet mit faszinierenden Fotos auf. Allerdings sind Firstclass-Weltall-Flüge auch in Buchform nicht ganz günstig, 100 Euro kostet das Ticket. Dafür kann man immer wieder abheben.

Heute vor 55 Jahren (1968) feierte Stanley Kubricks Verfilmung „2001: Odyssee im Weltraum“ nach den Romanen von Arthur C. Clarke Weltpremiere. Zwar nicht gerade eine Odyssee im Weltraum, aber eine spektakuläre Fahrt startete 40 Jahre (1928) zuvor in Berlin. Der Droschkenkutscher Gustav Hartmann, dem Hans Fallada im Roman „Der Eiserne Gustav“ ein literarisches Denkmal setzte, begann aus Protest gegen den Niedergang des Gewerbes seine aufsehenerregende Fahrt nach Paris.

Noch zwei Mal hohe Literatur: Ich dachte immer, von Goethe würde ich alles zumindest dem Namen nach kennen. Nun muss ich zugeben, dass ich vom Trauerspiel „Die natürliche Tochter“, das heute vor 220 Jahren seine Uraufführung in Weimar erlebte, noch nie gehört hatte. Einzig Trost: Wikipedia vermerkt dazu, es werde „nur noch selten aufgeführt“.

Gratulieren müssen wir heute in jedem Fall noch einem großen Harzer: Am 2. April 1719 kam Johann Wilhelm Ludwig Gleim zur Welt. Wer den Schriftsteller am heutigen Sonntag noch würdigen möchte, hat zwei Chancen: Es gibt „Gesammelte Werke“ als eBook zum sofortigen Download. Mich allerdings reizt mehr ein Besuch im Gleimhaus in Halberstadt (ext.).

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Samstag, 1. April: Party statt Scherz

Anstoßen auf ein großartiges erstes Jahr!

Abonnenten des BÜCHER-HEIMAT-Newsletters müssen heute tapfer sein: An diesem Samstag, 1. April 2023, ist der Blog quasi ein „Nachklapp“ zum jüngsten Newsletter. Aus sehr gutem Grund: Die Mitmach-Buchhandlung feiert heute ihren ersten Geburtstag!

Von 10.00 bis 13.00 Uhr wird heute in der BÜCHER-HEIMAT mit allen Bücherfans, mit Sponsoren und vor allem auch mit den Ehrenamtlichen fröhlich auf ein großartiges erstes Jahr angestoßen. Kühler Sekt und knusprige Knabbereien stehen parat.

Für die jüngeren und jüngsten Gäste hält Christine Weber einmal mehr ein tolles Angebot vor. Beim Basteln mit alten Buchseiten zum Thema Ostern wird sich zeigen, dass selbst zerlesene Bücher noch viel Spaß bringen können.

Auf die Geburtstagsgesellschaft wartet zudem ein ganz besonderes Ständchen. Luca Weber hat seinen Music-Saturday und spielt von 11.00 bis 12.30 Uhr. Und ielleicht kommt ja auch noch Rolf Köhlert mit seiner Gitarre dazu, dann wäre das Duo des Eröffnungstages 2022 wieder komplett.

Dass wir alle gemeinsam gute Gründe zum Feiern haben, kann an Zahlen festgemacht werden. Beim Umsatz kratzt die Mitmach-Buchhandlung im ersten Jahr an der 300.000-Euro-Grenze. Gut zwei Dutzend kostenfreie Lesungen, die Monika Runge mit ihrem Team organisierte, fanden in aller Regel vor vollem Haus statt. Damit dürften alles in allem fast 1000 Gäste bestens unterhalten worden sein. Auch in den Sozialen Medien ist die BÜCHER-HEIMAT fast 600 Followern gut aufgestellt. Abgerundet wird das Ganze mit fast 50.000 Seitenaufrufen der Website und des Online-Shops.

Das Schönste daran: Es gibt keinerlei Zeichen für Alltagstrott. Die Ideen sprießen munter weiter. Aktuell finden sich Lesepaten, die beispielsweise an Schulen Leseförderung umsetzen möchten. Und nach dem guten Start mit der Grimm-Welt geht die BÜCHER-HEIMAT auch bald wieder auf Tour. So soll es am 31. Mai eine literarische Führung durch Wolfenbüttel auf den Spuren von Dichtern und Denkern geben. Eine weitere Fahrt führt im Sommer nach Jena, um dort mit Prof. Matthias Steinbach dem „Fall Hodler“, einem der größten Kunstskandale des Kaiserreichs, nachzuspüren.

„Die Zukunft flirrt am Horizont“ ist nicht allein der aktuelle Titel des „Harzburger Lesetrupp“, sondern eine großartige Perspektive, die der junge Lesekreis für den Buchhandel erwachsen lässt. Das nächste Mal kommt der Kreis am Dienstag, 18. April 2023, um 17.45 Uhr in der BÜCHER-HEIMAT zusammen. Wer mitmachen möchte, meldet sich bitte per Mail an info@die-buecherheimat.de. Weitere Informationen in der BÜCHER-HEIMAT bei Lena Scholz.

Freitag, 31. März: Leiden, leiden, leiden

Donald Duck und Datensicherung

Die berühmteste Ente der Welt steht an diesem Freitag, 31. März 2023, im Fokus. Genauer gesagt, ihre Fans, denn heute ist „313 – Internationaler Tag des Donaldismus“.

Die Ziffernfolge 313 birgt für Donald-Duck-Fans natürlich kein Geheimnis. „313“ lautet das Nummernschild auf dem Wagen des Zeichentrick-Erpels. Und das Tier, das Carl Barks im Hause Disney entwickelte, kann auf eine riesige Fangemeinde rund um den Globus blicken. Sozusagen die „Ultras“ sind in Deutschland in der Deutschen Organisation nicht kommerzieller Anhänger des lauteren Donaldismus (D.O.N.A.L.D. / ext.) organisiert.

Die Comics mit ihm kennt jeder, aber es gibt auch viele Abhandlungen über den Star aus Entenhausen:  „Entenhausen – Die ganze Wahrheit“ wird da versprochen und angeboten, „Ein Tag im Leben des Herrn Donald Duck“ mitzuerleben. Aber wer ihm wirklich gerecht werden will, der kommt sicher um das „Das große Entenbuch der Rekorde“ nicht herum.

Mit meinem täglichen Bulletin will ich nicht langweilen (ich leide, leide, leide). Aber immerhin noch einen guten Tipp hätte ich: Heute ist World Backup Day, der Internationale Tag der Datensicherung. Sollten wir viel öfter dran denken, denn wenn es zu spät ist, ist leiden, leiden, leiden angesagt. Aber vielleicht bietet sich der heutige Tag als Einstieg an:  „IT-Sicherheit für Dummies“.

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