Samstag, 24. Juni: Tripp, trapp, Käsenapp

Traditionen, Fantasy und ein Denkanstoß

Tripp, trapp, Käsenapp, heute ist Johannistag.“ Es gab Zeiten, da wäre dieser Ruf am heutigen Samstag, 24. Juni 2023, durch den ganzen Harz zu hören gewesen. Heute sind es eher wenige Orte wie St. Andreasberg und Bad Grund, wo „Johanni“ noch gefeiert wird.

Die passende Lektüre gibt es natürlich auch. Wobei man im Fall von Charles Lewinskys „Johannistag“ sogar von Etikettenschwindel sprechen könnte. Der Roman hat eher wenig mit dem Brauchtum zu tun. An seinem literarischen „Johannistag“ entspinnt sich ein „Netz aus Verbrechen längst vergangener Tage und höchst lebendiger Intrigen“.

Immerhin haben wir einen guten Grund, zum Thriller einen Whisky zu trinken. Heute ist der „Tag des Deutschen Whiskys“, es würde sich also ein guter Tropfen aus der Zorger Hammerschmiede anbieten.

Um richtig tief ins „Wasser des Lebens“ einzutauchen, empfiehlt sich als Lektüre „Schumann’s Whisk(e)ylexikon“. Damit kann sich der geneigte Genießer erstmal einen Überblick verschaffen. Ob deutsche Tropfen dabei sind, weiß ich nicht.

Wer Getränk und Buch noch besser aufeinander abstimmen will, kann sich einen der unzähligen Krimis schnappen, die den Whiskey im Titel führen. Wobei – so sehr ich irischen Whiskey schätze, Krimis von der Insel wie „Der Tote im Whiskey-Fass“ wecken wenig leckere Assoziationen.

Wer zuviel Whisky trinkt und so richtig „blau“ ist, trifft es heute ebenfalls perfekt. Wir begehen den „Internationalen Tag der Schlümpfe“ (Global Smurfs Day). Wer sich bei den kleinen Kerlchen einlesen will, sollte selbstverständlich bei Adam und Eva anfangen. Was in diesem Fall bei „Blauschlümpfe und Schwarzschlümpfe“ bedeutet. So heißt Band 1 der Schlümpfe.

Wenn wir schon bei sagenhaften Wesen sind, können wir gleich weitermachen, denn heute ist auch der „Internationale Feen-Tag“ (International Fairy Day). Das Buch, das mir dazu als erstes ins Auge stach, klingt nach hartem Studium, ist aber ein „herzerwärmender Fantasy-Roman“, der unter dem Titel „Emily Wildes Enzyklopädie der Feen“ daherkommt.

„Kunst, Symbolik und Politik“ wurden am 24. Juni 1995 in Berlin vereint. Nach mehr als zwanzigjähriger Vorbereitung präsentierte das Künstlerpaar Christo und Jeanne-Claude die Kunstinstallation Verhüllter Reichstag – ausdrücklich als „Denkanstoß“.

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Freitag, 23. Juni: Eine Liebesgeschichte

Schreibmaschinen sind „beseelte Wesen“

Freitag, 23. Juni 2023. Besuch hat sich angesagt. Eine Grill-Party muss vorbereitet werden. Konsequenz: Ich rufe meinen persönlichen Notstand aus und fasse mich heute mal wieder ganz kurz.

Im Wesentlichen ist es ein Grund, warum ich überhaupt etwas schreiben muss: Heute ist der „Tag der Schreibmaschine“ (International Typewriter Day). Und an diesem Tag bette ich immer das geniale Youtube-Video mit Jerry Lewis‘ „Typewriter“ nach der Musik von Leroy Anderson ein.


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Der vielfach preisgekrönte US-Autor Paul Auster schrieb auf seiner Olympia seit 1974 sein Gesamtwerk, das zu den kreativsten und anerkanntesten der jüngeren US-Literaturgeschichte gehört. Inklusive des Buches „Die Geschichte meiner Schreibmaschine“. Sam Messers steuerte kraftvolle Bilder bei.  So wurde ein „eigentlich unbelebtes Objekt in ein beseeltes Wesen mit fühlbarer Präsenz verwandelt“.

Ein besonders inniges Verhältnis zu seiner Schreibmaschine hatte offenkundig auch Lars Gustafsson, einer der bedeutendsten Autoren Schwedens. Eine Gedichtsammlung überschrieb er mit „Etüden für eine alte Schreibmaschine“.

Wer es mehr mit den Fakten hat, dürfte vermutlich das „Lexikon Historischer Schreibmaschinen“ bevorzugen. Es lädt (in zwei Bänden) zu einer Zeitreise ein von „1940 bis zum Beginn der Elektronik“.

Wobei ich an dieser Stelle einräumen muss, dass ich zwar auch (anders als zu allen Computern) eine innige Beziehung zu meiner Olympia-Kofferschreibmaschine hatte, ihr aber dennoch nicht wirklich eine Träne nachweine. Kein Durch-Ixxxxen (wie schreibt man das?) und keine Tippex-Kleckerei mehr. Copy & Paste sind einfach toll ­ – man muss ja damit nicht betrügen…

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Donnerstag, 22. Juni: Große Geburtstage

Es war einmal: Käfer und (bald auch) Kino?

Nach einem Rüffel aus der Leserschaft hatte ich beschlossen, an diesem Donnerstag, 22. Juni 2023, das bebücherte Kalenderblatt wieder literarischer zu gestalten. Es ist mir nur bedingt gelungen. Wenn ich etwas Interessantes sehe, muss ich halt meinen Senf dazugeben

Aber wir starten zumindest mit großer Literatur, die aktuell auf der Kinoleinwand neue Erfolge feiert: Heute vor 125 Jahren (1898) wurde Erich Maria Remarque geboren. Autor eines der berühmtesten Anti-Kriegsbücher der Welt: „Im Westen nichts Neues“. Mit vier Oscars ausgezeichnet wurde in diesem Jahr die insgesamt dritte und erste deutsche Verfilmung (DVD) des Dramas.

Es steht zu befürchten, dass bald mehr Leute den Film als das Buch kennen. Und vermutlich werden bald auch jene Zeitgenossen in der Überzahl sein, die den Streifen daheim gestreamt haben. Womit zum einen der Austausch nach dem Kinobesuch fehlt, zum andern die Lichtspielhäuser immer mehr in die Bredouille geraten. Irgendwann müssen unsere Kinder dann ihren Kindern erklären, was ein Kino war. Ich habe das durch mit Telefonzellen, Fax und Walkman

Seinen 113. Geburtstag (1910) hätte heute jener Mann, mit dem im gewissen Sinn die Zukunft (aber auch der oben beschriebene Abschied von vielen Dingen) begann:  Der deutsche Bauingenieur und Tüftler Konrad Zuse ist der Erfinder des ersten funktionstüchtigen Computers. Seine Autobiographie trägt den korrekten Titel „Der Computer – Mein Lebenswerk“.

So, jetzt aber zurück zur Schriftstellerei. Und noch dazu zu einem Auflagenmillionär. Worüber in deutschen Literaturzirkeln ja gern die Nase gerümpft wird, aber etliche der Bücher von Dan Brown habe ich verschlungen.  Der Mann, der heute seinen 59. Geburtstag (1964) feiert, kann großartig und fesselnd erzählen. „Sakrileg“ oder auch „Illuminati“ sind die bekanntesten Beispiele dafür.

Na gut, unser nächstes Geburtstagskind ist trotz eines Spiegel-Bestsellers weniger Schriftsteller als Punk-Sänger: Campino feiert heute seinen 61. Geburtstag. Man könnte nun Biographien über den Frontmann der „Toten Hosen“ studieren. Viel mehr allerdings sagt vermutlich sein eigenes Buch „Hope Street“ aus, in dem auch seine glühende Leidenschaft für den FC Liverpool eine zentrale Rolle spielt.

Noch flink ein Aktionstag, der irgendwie auch ein Geburtstag ist. Wir begehen heute den „Welttag des VW-Käfers“ (Worldwide VW Beetle Day). Am 22. Juni 1934 wurde ein Vertrag zwischen dem Reichsverband der Automobilindustrie (RDA) und Dr. Ferdinand Porsche unterzeichnet, in dem sich die Porsche GmbH verpflichtete, einen „Volkswagen“ zu entwickeln. Heraus kam im Februar 1935 der erste Prototyp des VW-Käfers. Bücher über das Kult-Gefährt gibt es im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT jede Menge…

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Mittwoch, 21. Juni: Sommersonnenwende

Der längste Tag und lange Tiere

Um 16.57 Uhr ist es an diesem Mittwoch, 21. Juni 2023, soweit. Dann erreicht die Sonne ihren höchsten Stand im Jahreslauf. Kurz gesagt: Sommersonnenwende.

Heute ist also der längste Tag und die kürzeste Nacht des Jahres 2023 – zumindest auf der Nordhalbkugel, auf der Südhalbkugel ist heute Wintersonnenwende.  Für uns ist astronomischer Sommerbeginn, der dadurch gekennzeichnet ist, dass die Sonne unabhängig von Zeitzonen und Koordinaten ihren höchsten Stand im Meridiandurchgang. Zum Tag passt zumindest vom Titel „Sonnenwende“ her ein Beziehungsroman aus der Feder von Edgar Rai.

Ansonsten ist dieser 21. Juni ein tierischer Tag. Was im gewissen Sinn auch an der Sonnenwende liegt. Die australische Dachshund Rescue Australia Inc. rief den „Welttag der Dackel“ (World Dachshund Day) an diesem Datum nach dem Motto ins Leben: „longest night – longest dog“.

In Europa müssen wir halt nur das „night“ durch „day“ ersetzen, um den als selbstbewusst und eigensinnig geltenden Hunden zu huldigen. Die Charakterbeschreibung untermauern Bücher wie „Der (wahre) Chef bin ich!“, das „Hundegeschichten vom anderen Ende der Leine“ liefert, oder auch „Schon wieder das letzte Wort“, was angeblich „typisch Dackel“ sein soll.

Längster Tag/Nacht – längster Hals: Schon sind wir beim nächsten Aktionstag. Die internationale NGO Giraffe Conservation Foundation (GCF) legte den „Welttag der Giraffe“ (World Giraffe Day) unter Hinweis auf die Sonnenwende auf den 21. Juni. Die Begründung ist nachvollziehbar, klingt aber ein wenig nach dem Romantitel „Die Prohezeiung der Giraffe“.

Und der Tag hat auch einen ernsten Hintergrund. Denn der GCF liegt der Schutz der der Tiere insbesondere vor Habitatverlusten und Wilderern am Herzen. Derweilen faszinieren die gigantischen Tiere offenkundig vor allem auch kleine Kinder. Die Auswahl an Kinderbüchern wie „Lulatsch, die kleine Giraffe“ ist enorm.

Nach so vielen Aktionstagen bin ich doch etwas müde – was heute prima gepasst hätte, denn von 2000 bis 2003 fiel der „Bundesweite Tag des Schlafes“ in Deutschland auf den 21. Juni. Der Verein Tag des Schlafes wollte damit auf die Bedeutung des Schlafes aufmerksam machen. Dummerweise schlief nach drei Jahren die Sponsoring-Bereitschaft ein. So muss man sich heute damit begnügen, „Das große Buch vom Schlaf“ zu studieren – und dabei vielleicht selig einzuschlummern…

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Dienstag, 20. Juni: Tag der Filtertüte

Melitta und der krümelfreie Kaffeegenuss

Mit dem Hashtag #MeowMonday beginne ich an diesem Dienstag, 20. Juni 2023, das bebücherte Kalenderplatt. Aus Schuldgefühl, ich habe den stets auf den dritten Juni-Montag fallenden „Nimm-Deine-Katze-mit-zur-Arbeit-Tag“ (Take Your Cat To Work Day) übersehen.

Ich frage mich allerdings, seit ich vor rund 15 Jahren erstmals von diesem Aktionstag hörte, den die US-amerikanischen Tiersitter-Vereinigung Pet Sitters International (PSI) 2006 ins Leben rief, ob unsere Katze das überhaupt wollen würde. Ich werde dem auf den Grund gehen und den Fotobuch-Ratgeber „Was denkt meine Katze“ studieren.

Sehr viel näher ist mir gerade so früh morgens heute ein deutscher Aktionstag: Zu Ehren von Melitta Bentz begehen wir heute den „Tag der Filtertüte“. Am 20. Juni 1908 erteilte das kaiserliche Patentamt den Gebrauchsmusterschutz für einen Rundfilter mit vorgefertigtem Filterpapier. Womit krümelfreier Kaffeegenuss endlich möglich war.

Allein dadurch hätten „Frische und Geschmack – Melitta Bentz und der Kaffeefilter“ als Hörbuch mehr als eine Laufzeit von nur 12 Minuten verdient. Zumal es im Leben der Erfinderin einen innigen Harzbezug gab: Sie heiratete Johannes Emil Hugo Bentz, der 1873 in Clausthal-Zellerfeld als zwölfter Sohn des dortigen Rektors das Licht der Welt erblickte und in der Firma seiner Frau später der erste Mitarbeiter war.

Den Begriff „Filterkaffee“ muss man heutzutage etlichen Zeitgenossen erklären, denn mittlerweile stehen in Küchen und Büros Kaffeemaschinen, die mich mit ihren Displays und LED-Anzeigen eher an Raumschiffe erinnern. Da lohnt dann sicher „Das Kaffeebuch für Anfänger, Profis und Freaks“, das sogar für die Barista-Ausbildung empfohlen wird. Baristi sind jene Kaffee-Ausschenker, die einen angucken, als hätte man nicht alle Tassen im Schrank, wenn man einen schlichten schwarzer Kaffee möchte.

Ein wenig die gute Laune am guten Kaffee kann einem ein Buch von Mai Thi Nguyen-Kim rauben. In „Komisch, alles chemisch!“ deckt sie auf, dass bei „Handys, Kaffee, Emotionen“ mit Chemie wirklich alles erklärt werden kann. Das Stichwort Chemie erklärt dann vielleicht auch die ganze Batterie an Krimis, die den Kaffee im Titel führen. „Kaffee. Mokka. Tot.“  sind Kurzkrimis – viel mehr geht ja bei Mokka oder Espresso auch nicht. „Eine Leiche zum Kaffee“ ist dagegen schon ein ausgewachsener Roman, mit dem man über diese Woche schmökern kann.

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Montag, 19. Juni: Weltbummeltag

Bummelallee und Radau im Jahr 1988. Foto: Bilderarchiv Ahrens/Bad Harzburg-Stiftung

Ganz gemächlich in die Woche bummeln

An diesem Montag, 19. Juni 2023, können wir uns auf den nahen Pausentee freuen: Am Mittwoch steht die Sommersonnenwende an. Und in der Nacht vom 1. auf den 2. Juli ist auch rechnerisch mit 182,5 Tagen die Jahresmitte erreicht.

Aber nicht allein deshalb sollten wir es heute gemächlich angehen. Wir begehen heute den „Weltbummeltag“ (World Sauntering Day). Was gerade in Bad Harzburg mit der von herrlichen Kastanien gesäumten Bummelallee eine ganz spezielle Note erhält. Ein Abstecher in die Fußgängerzone zwischen Platz Stadtmitte und Kurpark sollte heute eigentlich freudige Pflicht sein.

Dabei aber immer daran denken, dass das englische Verb „to saunter“ eine bewusst langsame Form des Gehens mit Muße und Freude beschreibt. Mark Twain mag bei seiner Touren ja Freude empfunden haben, aber seine Strecken waren durchaus herausfordernd: „Bummel durch Deutschland“ (mit Zeichnungen von Hans Traxler) geht ja noch, aber zu Fuß von Deutschland nach Italien als „Bummel durch Europa“ zu betiteln, trifft es vielleicht nicht ganz. In jedem Fall aber sind beide Reiseschreibungen eine höchst vergnügliche Reiselektüre.

Heute vor 45 Jahren (1978) wurde der erste Garfield-Comic-Strip veröffentlicht. Weswegen in USA heute auch der „National Garfield the Cat Day“ im Kalender vermerkt ist.  Mit „Garfield – Jederzeit fressbereit” hätte man bereits die wichtigste Beschäftigung des wohl fettesten, faulsten, zynischsten Katers der Welt abgehakt. Wem das nicht reicht, der stürzt sich auf die „Garfield Gesamtausgabe“ nach Erscheinungsjahren, in diesem Fall die Comicstrips von 1988 bis 1990.

Eigentlich gratulieren wir an dieser Stelle ja allein Schriftstellern zum Geburtstag, aber für ganz besondere Persönlichkeiten können wir mal eine Ausnahme machen. Und dazu zählt für mich der Basketball-Superstar Dirk Nowitzki, der heute seinen 45. Geburtstag feiert.

Nowitzki spielte 21 Jahre für die Dallas Mavericks in der NBA. In der NBA-Saison 2006/07 bekam Nowitzki als erster Europäer den NBA Most Valuable Player Award (MVP) für den wertvollsten Spieler der Hauptrunde verliehen, 2011 gewann er mit den Dallas Mavericks als erster Deutscher die NBA-Meisterschaft und wurde zudem mit dem NBA Finals MVP Award für den wertvollsten Spieler der Finalserie ausgezeichnet. Nach solch einer Bilanz kann man mit Fug und Recht „Das Nowitzki-Phänomen“ besingen.

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Sonntag, 18. Juni: Köstlicher Tag

Eine Kleinigkeit genussvoll aufpicken

Wetter und Wochentag sollten passen, um an diesem Sonntag, 18 Juni 2023, den „Internationalen Tag des Picknicks“ (International Picnic Day) angemessen zu begehen.

Es ist ein klug gewähltes Datum, drei Tage vor der Sommersonnenwende sind die Aussichten auf gutes Wetter nicht schlecht. Aber was soll serviert werden? „Nimm’s mit“ will Anregungen geben für „transportable Gerichte für Büro, Schule & Picknick“.

Das Wort Picknick stammt übrigens wohl aus dem 17. Jahrhundert und ist eine Kombination der französischen Begriffe piquer (aufpicken) und nique (Kleinigkeit). Nachdem der französische Einfluss geklärt ist, wollen wir uns natürlich nicht auf typisch deutsche Outdoor-Klassiker wie den (von mir geliebten) Kartoffelsalat beschränken. Dabei hilft „PICKNICK – weltweit und kreativ“.

Noch ein Hinweis und ein Tipp für einen speziellen Fall: Picknick mit Kindern. Der Platz sollte unbedingt so gewählt werden, dass die Kids ausreichend Auslauf haben, ohne ständig die Picknickdecke zu überqueren. Oder man beschäftigt den Nachwuchs. Beispielsweise mit „PickNick Set (8 x 1 Ex)“  von  René Goscinny und Jean-Jacques Sempé: acht kleine Bände aus der Reihe „Der kleine Nick“.

Wer noch immer nicht genau weiß, was er oder sie in den Picknickkorb packen soll, kann sich gleich an einem weiteren Aktionstag orientieren: Heute ist auch „Internationaler Sushi-Tag“ (International Sushi Day). Nicht unbedingt mein Fall. Weder in Herstellung noch in Verzehr. Bei der Produktion soll das „Sushi Kochbuch für Anfänger“ mit mehr als 100 Rezepten helfen.

Man könnte das Picknick natürlich auch mit einem größeren Ausflug verbinden. Und auch dafür haben wir selbstverständlich aus gegebenem Anlass einen guten Tipp: Am 18. Juni 1896 wurde das Kyffhäuserdenkmal auf dem Berg Kyffhäuser in Thüringen eingeweiht. Von Bad Harzburg sind das rund 90 Kilometer, die Strecke ist in anderthalb Stunden zu machen. Zum Einlesen: „Im Zauberbann des Kyffhäusers“ die Kyffhäuser-Sagen nach Ludwig Bechstein.

Eine weitere lockere Lektüre auf der Picknickdecke haben wir wahllos „Begegnung in der Nacht“ aus dem opulenten Werk Utta Danellas gegriffen, die heute vor 103 Jahren geboren wurde. Mit rund 70 Millionen verkauften Büchern gehört sie zu den erfolgreichsten deutschen Autoren.

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Samstag, 17. Juni: Ein deutscher Aufstand

Im Gedenken an den brutal niedergeschlagenen Arbeiteraufstand 1953 in der DDR trafen sich 1966 auf Torfhaus mehr als 2000 Jugendliche. Foto: Ahrens-Archiv, Bad Harzburg-Stiftung

Ein geschichtsträchtiges Datum

Müll, Echsen und Artistik haben die besonderen Aktionstage an diesem Samstag, 17. Juni 2023, im Blick. Dass an diesem Datum jahrzehntelang auch der „Tag der deutschen Einheit“ begangen wurde, scheint vergessen.

Tatsächlich war dieser „Tag der deutschen Einheit“, der im Gedanken an den brutal niedergeschlagenen Arbeiteraufstand 1953 in der DDR erinnerte, lange Zeit ein Gedenktag, der durchaus Menschen auf die Beine brachte. So versammelten sich 1966 am Vorabend des 17. Juni mehr als 2000 Jugendliche bei Torfhaus mit Blick auf den Brocken (Foto oben, Ahrens-Archiv).

Den geschichtlichen Hintergrund liefert das Buch „17. Juni 1953“, dasden deutschen Aufstand beleuchtet und analysiert. Von 1954 bis zur Wiedervereinigung 1990, als der 3. Oktober zur Wachablösung antrat, war der 17. Juni der Tag der deutschen Einheit. Aber man kann das Thema heute auch ganz entspannt angehen. Beispielsweise mit einem Buch. Rundherum um den Aufstand hat Frank Goldammer in „Juni 53“ einen seiner Max-Heller-Krimis gesponnen.

Jetzt haben wir so viel mit Geschichtsdaten jongliert, da können wir uns auch gleich dem „Tag des Jonglierens“ zuwenden. Als Geschenk böten sich an diesem „World Juggling Day“ „3 Bälle & Jonglier-Anleitung“. Die Bälle sind blau, weiß, silber und (viel wichtiger) „große Jonglierbälle“. Da ich zwei linke Hände habe, schnappe ich mir als historisch interessierter Mensch vielleicht doch lieber ein anderes Buch: „Jongleur der Macht“ stellt Kardinal Mazarin als „Lehrmeister des Sonnenkönigs“ vor.

Noch größere Probleme habe ich mich mit dem nächsten Aktionstag, denn ich finde Krokodile zum Fürchten. Trotzdem ist heute der „Welttag der Krokodile“ (World Croc Day) die unseres Schutzes bedürfen. Vielleicht kann ich mich mit den urzeitlichen Tieren anfreunden, wenn ich das Buch „Krokodile“ über „ein Leben mit Panzerechsen“ gelesen habe.

Und schon sind wir beim letzten Aktionstag für heute. Es ist ein ganz wichtiger Tag für uns alle. Wir begehen den „Internationalen Tag der Müllabfuhr“ (Global Garbage Man Day). Der Ehrentag der Müllmänner und Müllfrauen soll die Bedeutung der geleisteten Arbeit ins Bewusstsein rücken.

Was offenkundig nötig ist, denn Müllabfuhr scheint nur Kinder zu interessieren. Zumindest fördert die entsprechende Anfrage im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT nahezu ausschließlich Kinderbücher zutage: „Bei der Müllabfuhr“ aus der Reihe „WAS IST WAS“ bringt das Thema schon Kindergarten-Kids mit „Malen, Rätseln, Stickern“.

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Freitag, 16. Juni: Spannung pur

Schockmomente dank Hitchcock und Fußball

Ich liebe Psycho-Thriller – bin aber leider ein ausgemachter Feigling. Was mit schon ewig bei einem Film gruselige Probleme bereitet, der an diesem Freitag, 16. Juni 2023, exakt 60 Jahre alt wird: „Psycho“.

 Das Meisterwerk von Alfred Hitchcock nach dem Roman „Psycho“ von Robert Bloch startete am 16. Juni 1960 in den US-amerikanischen Kinos und sorgte für lange Schlangen an den Kinokassen. Dazu beigetragen hatte der Umstand, dass eine aufwändige Werbekampagne (auch schon mit schönen Schockeffekten) die Spannung angefeuert hatte.

Die Szene, in der die weibliche Hauptfigur unter der Dusche erstochen wird, zählt zu den bekanntesten und meistzitierten Szenen der Filmgeschichte. Und auch die von Anthony Perkins verkörperte Figur des Serienmörders Norman Bates erlangte Berühmtheit. Wer nicht genug bekommen kann, wählt die „Psycho Collection I-IV“.

Bei Hitchcock-Filmen grübele ich häufig, wie der Regisseur das wohl bewerkstelligt haben mag. Was offenkundig auch andere und darunter einen weiteren großen Regisseur beschäftigte. In dem Interview-Buch „Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?“  antwortet Hitchcock auf 500 Fragen von Francois Truffaut. Das Ergebnis ist das „vielleicht aufschlussreichsten Filmbuch überhaupt, eine Hommage an Hitchcock und an das Filmemachen“.

Fußball ist im Idealfall ja mindestens so spannend wie ein Hitchcock-Thriller. Oder sollte es sein. Wobei die deutschen Fans aktuell in Erinnerungen schwelgen müssen, denn die Realität war zuletzt doch eher traurig.  Heute aber ist so ein erinnerungsseliger Tag: Am 16. Juni 1954 wurde die Fußball-Weltmeisterschaft in der Schweiz eröffnet – mit dem bekannten und umjubelten Ergebnis.

Die Vielzahl der Veröffentlichungen beweist, welche Bedeutung das Ereignis für Deutschland und die Deutschen hatte und hat. „Das Wunder von Bern“ zielt im Titel auf die Fußballweltmeisterschaft 1954 in der Schweiz, hat aber auf dem Cover auch die „Titelsterne“ von 1974, 1990 und 2014.

Deutlich weiter wird der Bogen gespannt in „Sommer 1954“, da geht es um Fußball, Verbrechen und Agentenspiele. Aber vielleicht lässt man am besten einen der Väter des Triumphs zu Wort kommen: „3:2 – Deutschland ist Weltmeister“ (eBook) sind die Erinnerungen von Fritz Walter an das Wunder von Bern überschrieben – „eine wahre Geschichte von Mut, Freundschaft und Teamgeist“.

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Donnerstag, 15. Juni: Geistiger Durchbruch

Eiskaltes Vergnügen und literarische Herausforderung

Handwerker im Haus und ein Blog-Thema, das einen Lecker-Schlecker an diesem Donnerstag, 15. Juni 2023, garantiert nicht daheim verweilen lässt. Es geht passend zu den aktuell sonnigen Tagen um Speiseeis. Und da fällt der Blog etwas knapper aus.

Heute vor 172 Jahren (1851) hat der Milchhändler Jacob Fussell aus Baltimore die weltweit erste Fabrik zur Herstellung von Speiseeis in Betrieb genommen. Die Geschichte der cremig-kühlen Versuchung an sich reicht aber viel weiter zurück.

Natürlich waren es mal wieder die Chinesen, die uns auch diese Erfindung voraushatten. Immerhin kannten und schätzten im antiken Europa die Römer das Eis. Wir dagegen mussten uns lange in Abstinenz üben: Das Kochbuch von Anna Wecker „Ein köstlich new Kochbuch von allerhand Speisen“, enthielt 1597 ein Rezept für eisgekühlten Milchrahm. Also wenigstens eine Vorstufe des Milchspeiseeis‘.

Nun braucht es aber nicht unbedingt eine Fabrik, um Eis herzustellen. Do-it-yourself ist angesagt. Anleitungen gibt es genug. „Bestes Eis selbst gemacht“ verspricht die „besten Rezepte für Cremeeis, Fruchteis, Sorbets, Frozen Yogurt, Parfaits, Konfekt, Torten, Drinks & Toppings“. Realisierbar mit und ohne Eismaschine.

Wem das nicht genug ist, der kann sich „Gelato Geniale“ und 80 Rezepten zuwenden. Und selbst Veganer müssen sich bei diesem Milch-lastigen Thema nicht in Verzicht üben: „Das große vegane Eisbuch“ wartet mit „himmlischer Nice-Cream zum Selbermachen“ ohne Milch oder andere tierische Produkte auf.

So, bevor es in die Eisdiele geht, noch ein vorbereitender weltliterarischer Hinweis: Morgen ist „Bloomsday“ in Irland. Literarischer Feiertag zu Ehren des James Joyce Romans „Ulysses“. Ich verzichte trotzdem auf einen erneuten Anlauf, das Werk hat mich geschafft. Aber irgendwie kitzelt mich die Suhrkamp-„Sonderausgabe mit rotem Farbschnitt“. Ob mir das den geistigen Durchbruch bescheren könnte?

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