Montag, 6. November: Ein Heiliger als Wetterfrosch

Der erhellende Blick aufs Weihnachtswetter

Wegweisend fürs Wetter soll dieser Montag, 6. November 2023, sein. Jedenfalls laut Bauernkalender: „Wie’s Wetter an Lenardi ist, bleibt’s bis Weihnachten gewiss“ – was heutzutage ja nicht allein mit Blick auf weiße Weihnachten, sondern auch auf die Heizkostenrechnung wichtig ist.

Mit Lenardi ist Leonhard von Limoges (Leonhard von Noblat) gemeint. Der fränkische Adelssohn lebte im 6. Jahrhundert, rette eine Königin, erhielt als Dank Land und gründete dort das Kloster Noblat, das noch heute besteht.  

Leonard von Limoges reiht sich in eine unglaubliche lange Liste der Seligen und Heiligen ein. Im Jahr 2004 wies die römisch-katholische Kirche im „Martyrologium Romanum“ 6650 Heilige und Selige sowie 7400 Märtyrer aus.

Die genaue Anzahl aller Heiligen und Seligen ist allerdings unbekannt. Und so wird auch das „Lexikon der Heiligen und Namenstage“ nur einen Ausschnitt erfassen. Obwohl es nach Verlagsangaben auf 517 Seiten „umfassend mit den Heiligen von Aaron bis Zosimus“ bekanntmacht.

Ich muss zugeben, dass ich mich deutlich besser mit den Heroen des Basketballs auskenne. Insofern ist der „Tag des Basketballs“ (National Basketball Day) bedeutsam, obwohl es ein reiner US-Aktionstag ist. Als frischgebackene Weltmeister aber dürfen die Deutschen heute sicher mal mitfeiern.

Noch habe ich allerdings kein Buch zum Triumph von Manila gefunden. Immerhin schmückt Mannschaftskapitän Dennis Schröder, gebürtiger Braunschweiger, das Titelbild der Neuauflage „Handbuch Basketball“.Und wer Fotos von Slam Dunks aus der NBA genießen will, für den ist„Der große Basketball-Adventskalender“ ganz sicher die richtige Wahl.

Musikalisch rückt heute vor allem ein Instrument in den Fokus: Wir begehen den „Tag des Saxophons“ (International Saxophone Day) Das Datum ist dabei mit Bedacht gewählt, denn der 6. November 1814 ist das Geburtsdatum des belgischen Instrumentenbauers Antoine Joseph „Sax“.

Das Saxofon nimmt als klassisches Holzblasinstrument gerade im Bereich des Jazz und der Big Bands eine zentrale Rolle ein und hat deren Sound bis in die Moderne geprägt. Wer das Instrument aktiv für sich entdecken will, kann mit  „Saxophon spielen – mein schönstes Hobby“  (Alt-Saxophon Band 1) starten. Und das Instrument ist nicht allein in der Jazz-Welt zuhause: Es gibt auch Johann Sebastian „Bach für Saxophon“, drei Partiten für Violine solo (BWV 1002, BWV 1004, BWV 1006).

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Sonntag, 5. November: Der Tag des Nichtstuns

Von Müßiggang und gebackenen Glücksmomenten

Ich stehe dazu, dass ich von etlichen US-Importen nicht so übermäßig viel halte, aber an diesem Sonntag, 5. November 2023, könnte ich zwei Aktionstage aus „den Staaten“ durchaus gern folgen.

Der heutige „Tag des Nichtstuns“ (Zero Tasking Day) steht weit oben in meiner Beliebtheits-Liste der kuriosen Feiertage. Mit der Devise „Faul!“ schafft man sogar einen Spiegel-Bestseller, der „vom Nutzen des Nichtstuns“ kündet. Ein Essay über den „notwendigen Müßiggang in unserer stressigen Zeit“.

Die fernöstliche Sicht der Dinge transportiert Alan Watts in „Zen Zen“ und verkündet die „Weisheit des Nichtstuns“. Sein Tipp: „Sich dem natürlichen Fluss der Dinge überlassen“. Hoffentlich sind keine Klippen im Weg.

Dennoch: Auch wer Nichts tut, tut ja etwas. Und beim Tun bekomme ich zwangsläufig Hunger. Da greift dann der zweite US-Aktionstag, der auch noch prima zum Kaffee-und-Kuchen-Sonntag passt: Heute ist der „Ehrentag des Donuts“ (National Doughnut Appreciation Day).

Ich würde mir mit Blick auf den empfohlenen Müßiggang die leckeren Kringel ja kaufen, aber für viele Zeitgenossen ist das Selberbacken ja Ehrensache. Und da vereint die Bloggerin Sarah Zahn („Das Knusperstübchen“) die beiden Aktionstage aufs Trefflichste: „Glücksmomente backen“ liefert Anleitungen für „Auszeit-Cupcakes & Dankeschön-Donuts bis zu Liebeskummertorten“.

Mit einer langen Auszeit hatte es in seiner Karriere auch der Box-Champion George Foreman zu tun. Zwanzig Jahre, nachdem er 1974 beim „Rumble in the Jungle“ gegen Muhammad Ali den Weltmeistertitel verlor, wurde er am 5. November 1994 erneut der Champion der Boxwelt. So viele Bücher wie über seinen Kontrahenten Ali jedoch gibt es über Foreman bei Weitem nicht.

Wenn überhaupt, liegen sie in englischer Sprache vor. Denn in den USA verbuchte George Foreman später als Unternehmer und Lebensberater ebenso große Erfolge wie im Ring.  Sein Name ist bis heute fast im Wortsinn in aller Munde: Ein Indoor-Grill, der seinen Namen trägt, und Grillbücher („George Foreman’s Big Book of Grilling, Barbecue, and Rotisserie“) ließen die Dollar auch nach der Karriere munter millionenfach rollen.

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Samstag, 4. November: Geschenke-Alarm 50!

Träume und ein Pharaonen-Tag

Samstag, 4. November 2023. In 50 Tagen ist Weihnachten. Ergo: Geschenke-Alarm 50!  Für Howard Carter fiel das Fest der Feste vor 101 Jahren (1922) auf eben diesen 4. November, als er im Tal der Könige das Grab des Pharaos Tutanchamun (Kings Valley 62) entdeckte.

Folgerichtig begehen wir heute den Tutanchamun-Tag (International King Tut Day). Was man derzeit auf einigen TV-Sendern zu spüren bekommt, Dokus um den jungen Pharao haben Hochkonjunktur. „Howard Carter und das Grab des Tutanchamun“ist die „Geschichte einer Entdeckung“ schlechthin.

Eigentlich wollte ich heute ja keine Geschenktipps geben, aber der Schmuckband mit 101 farbigen Abbildungen könnte sich anbieten. Wer Kinder greift zu einer Ausgabe der National Geographic Kids „Total Genial! Tutanchamun“ (ab 7 Jahre).

Wer vor gar nichts zurückschreckt, kann sich immer noch das Musical „Tutanchamun“ anhören. Untertitel: „Die Ewigkeit liegt in jedem Augenblick“. Genau deswegen leide ich bei den meisten Musicals. Dann doch lieber den Bogen weiter spannen: Hayley Edwards-Dujardin betrachtet in „GOLD (Farben der Kunst)“ die Kunstwelt „von Tutanchamun bis Andy Warhol“.

Na wann denn nun: Sigmund Freuds frühes Hauptwerk „Die Traumdeutung“ erschien am 4. November 1899, wurde aber vom Autor auf das Jahr 1900 vordatiert – laut Lexikon „ein selbstbewusster Hinweis des Autors auf seine epochemachende Entdeckung“.

Das Selbstbewusstsein war gerechtfertigt, obwohl Freud in einem Brief an einen Freund zweifelte: „Glaubst Du eigentlich, daß an dem Hause dereinst auf einer Marmortafel zu lesen sein wird?: ‚Hier enthüllte sich am 24 Juli 1895 dem Dr. Sigm. Freud das Geheimnis des Traumes‘. Die Aussichten sind bis jetzt hierfür gering.“ Heute steht dort eine Stele mit eben diesen Zeilen…

Nicht so bekannt wie Grimmsche Sammlung, aber am 4. November 1825 viel beachtet: Wilhelm Hauffs „Märchen-Almanach auf das Jahr 1826“ wird herausgegeben. Und am 4. November 1964 hatte in Frankreich der erste Film über „Fantomas“ mit Jean Marais und Louis de Funès Premiere. Für den kleinen Komiker der ganz große Durchbruch. Der Roman „Fantomas“ der französischen Autoren Pierre Souvestre und Marcel Allain liegt aktuell allerdings nur auf Englisch vor.

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Freitag, 3. November: Weltmännertag

Die Männerwelt und ihre Tage

Da muss Mann durch: An diesem Freitag, 3. November 2023, begehen wir den „Weltmännertag“ als „Aktionstag zur Männergesundheit“. Nicht zu verwechseln mit dem Internationale Männertag am 19. November, an dem es um „mehr Gleichgewicht der Geschlechter“ geht.

Startet man(n) im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT mit dem Suchwort „Männertag“, fällt das Ergebnis mager aus. Im Selbstverlag freut sich eine Autorin „Endlich! Der Männertag ist da!!!“ und verspricht Sprüche, Witze, Zitate und Sprichwörter zum Thema.

Ansonsten gibt es noch den Klamaukfilm „Männertag“ (DVD) in dem ­ – fast ahnt man es – die Helden auf einem „Bierbike“ daher gerollt kommen. Was den Verdacht nahelegt, dass der „Aktionstag zur Männergesundheit“ vor allem die Auswirkungen des ungesunden „Vatertag“ bekämpfen soll…

Der 3. November ist auch ein Datum, an dem die Film- und Fernsehwelt gleich mehrfach auf neue Wege wechselte. Heute vor 67 Jahren (1956) wurde im Bayerischen Rundfunk erstmals in der deutschen Fernsehgeschichte Werbung ausgestrahlt. Für eine Waschmittelmarke waren die Schauspieler Beppo Brem und „Liesl Karlstadt“ aktiv. Letztere sehr zu Unrecht meist an zweiter Stelle neben ihren Partnern von Beppo Brem bis Karl Valentin genannt.

Am 3. November 1925 präsentierte ein junger Regisseur mit „The Pleasure Garden“ (Irrgarten der Leidenschaft) seinen ersten (Stumm-)Film. Es folgten viele weitere Welterfolge: In „Alfred Hitchcock. Sämtliche Filme“ findet sich auch eineillustrierte Liste all seiner berühmten Cameo-Auftritte.Und wer dann die Ergebnisse von „Hitch‘s“ Arbeit doch lieber im Bewegtbild begutachten will, macht mit den 21 Thrillern in der „Alfred Hitchcock Collection“ sicher nichts falsch.  

Auf 28 Streifen bringen es die Godzilla-Filme aus Japan, deren erster am 3. November 1954 uraufgeführt wurde. Damit man nicht den Überblick verliert, kann man alles darüber unter dem wenig schmeichelhaften Titel „Japan – Die Monsterinsel“ nachlesen.

Seinen 86. Geburtstag (1937) hätte heute der 2005 verstorbene und zu meinen Lieblingssatirikern zählende Friedrich Karl Waechter feiern können. Zusammen mit F. W. Bernstein, Robert Gernhardt, Eckhard Henscheid, und Hans Traxler zählte F. K. Waechter zur Neuen Frankfurter Schule.

Er zeichnete für twen, pardon, Titanic und das Zeit-Magazin, landete mit der Parodie „Anti-Struwwelpeter“ 1970 einen ersten Bucherfolg, illustrierte viele Ausgaben von Bernsteins „Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche“ und lag mit einem Buchtitel falsch: „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“  – es guckten viele (und nicht nur Schweine) sehr gern.

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Donnerstag, 2. November: Krümelmonster-Tag

Das Beste von Bäuerinnen zur Backorgie

Eigentlich wäre es an diesem Donnerstag, 2. November 2023, noch drei Tage hin bis zu meinem nächsten, dem 50-Tage-Geschenke-Alarm. Aber abgesehen davon und von der Tatsache, dass das BÜCHER-HEIMAT-Team so schöne Geschenktipps gibt, hat nun auch unser Online-Shop eine Menge guter Ideen für den Gabentisch zusammengestellt. Das verlinkte Bild oben führt in den Shop.

Ich werde heute eher verführt. Zu einer Keksorgie. Heute ist „Krümelmonster-Tag“ (Cookie Monster Day). Der Aktionstag erinnert daran, dass in 31 Tagen der erste Advent ansteht und alles für die Weihnachtszeit-Backorgie vorbereitet sein will. Wer neue Keks-Rezepte sucht, kann es mit „Lust auf Kekse“ versuchen. Die „besten Rezepte von Bäuerinnen aus Österreich, Süddeutschland und der Schweiz“ wurden darin gesammelt.

Deutlich weiter gefasst ist das Rezeptangebot für den „Naschmittag“ der auch Kaffee-und-Kuchen-Klassiker offeriert. Bei anderen Werken, die mit ihm werben, würde das Krümelmonster vermutlich eher den Keks-Notstand ausrufen. „Krümelmonster Foodie Truck mit Steffen Henssler“ kommt mit „39 leckeren und gesunden Rezepten von herzhaft bis süß“ daher.

Ein zweifelhaftes Jubiläum verdanken wir Robert Tappan Morris. Heute vor 35 Jahren (1988) setzte der Informatiker den ersten Computerwurm im Internet, den „Morris Worm“, frei. Die „Jugendsünde“ bremste seinen beruflichen Weg nicht: Seit 1999 ist er Professor am Massachusetts Institute of Technology (MIT).

Nette Randnotiz zur Apfel-Stamm-Theorie: Robert Tappan Morris‘ Vater Robert H. Morris war zur Geburtsstunde des Morris-Wurms einer der führenden Köpfe der National Security Agency (NSA)… Zum Schutz des eigenen PC sollte man „Würmer, Viren Erpressungs-Trojaner“ (eBook) immer im Blick behalten.

Manche Dinge brauchen länger: Es ist erst 63 Jahre her (1960), da wurde der Verlag Penguin Books in Großbritannien von der Anklage freigesprochen, mit D. H. Lawrence’ Roman „Lady Chatterley’s Lover“ein „aufrührerisches, skandalöses, vulgäres und pornographisches Buch“ veröffentlicht zu haben. Heute zählt das Werk, das im Kern eine Emanzipationsgeschichte ist, zur Weltliteratur.

Lange gebraucht: Heute vor 31 Jahren (1992) wurde Galileo Galilei von der römisch-katholischen Kirche formell rehabilitiert – 359 Jahre, nachdem er gezwungen worden war, 1633 sein Bekenntnis zum Kopernikanischen Weltbild zu widerrufen. Die „Summe des philosophischen und wissenschaftlichen Lebenswerks Galileo Galileis“ ist in „Discorsi“ von 1638 nachzulesen.

Noch ein Geburtstagsgruß an eine der erfolgreichsten deutschen Schriftstellerinnen: Hera Lind begeht heute ihr 66. Wiegenfest. Mit „Ein Mann für jede Tonart“ gelang ihr 1989 der Durchbruch.

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Mittwoch, 1. November: „Lalalalalalalalalalalalalalalalala 2x“

Tierischer Tag für Einhörner und Ohrwürmer

Grausamer Start in den Tag an diesem Mittwoch, 1. November 2023. Ich habe mir beim Recherchieren für unser bebüchertes Kalenderblatt einen veritablen Ohrwurm eingefangen.

Heute vor 50 Jahren (1973) hatte der Film „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (Illustrierte Sammlung „Tschechische Märchen“)Premiere. Und seither geht Weihnachten ohne Aschenbrödel nicht mehr. Und der Ella-Endlich-Song „Küss mich, halt mich, lieb mich“ macht „Last Christmas“ Konkurrenz. Nur gelesen bekommt man „Lalalalalalalalalalalalalalalalala 2x“ (Originalzitat aus dem Textbuch) nicht mehr aus dem Ohr.

Ähnlich aufdringlich vermehrt sich in den letzten Jahren nur ein Sagentier, vor allem als Emoji in den Sozialen Medien: Heute ist der „Tag des Einhorns“ (International Unicorn Day). Um die „Geschichte einer Faszination“ geht es in dem Buch „Das Einhorn“, eine Kulturgeschichte „vom Wunderallheilmittel der Antike bis zum Symbol der Queer-Bewegung in der Moderne“.

Die meisten Einhorn-Bücher gehören ins Kinderzimmerregal. Wobei Peter S. Beagles Fantasy-Hit „Das letzte Einhorn“, der auch als gleichnamiger Zeichentrickfilm zum Welterfolg wurde, durchaus auch Lektüre für Erwachsene ist. Mein an dieser Stelle obligatorischer Hinweis auf die Einhornhöhle bei Scharzfeld (ext.) im Südharz kommt für einen Ausflugtipp zu spät. Winterpause.

Wer den Tag kulinarisch noch nicht verplant hat, kann sich heute auf den „Weltvegantag“ (World Vegan Day) einstellen. Aus Tier- und Umweltschutzgründen immer stärker im Kommen ist der Veganismus, was auch an den Fundstellen im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT zu erkennen ist.  Das Suchwort „vegan“ fördert 8477 Treffer zutage.

Da es sich überwiegend um Rezeptbücher handelt und vieles also Geschmackssache ist, sei hier nur ein Beispiel genannt: „Vegan! Das Goldene von GU“ (Graefe und Unzer Verlag) bietet „glamourös verpackt“ gut 300 „tierfreie Rezepte zum Glänzen und Genießen“.

Noch drei große Kultur-Jahrestage: Heute vor 511 Jahren (1512) wurden in der Sixtinischen Kapelle in Rom die Deckenfresken von Michelangelo enthüllt. Mit 790 farbingen Abbildungen zeichnet ein Standardwerk den Werdegang des genialen Künstlers nach. „Michelangelo“ könnte auch als nobles Weihnachtsgeschenk dienen: 118 Euro.

Der 1. November scheint William Shakespeare als Premierentag für seine Werke besonders gefallen zu haben. Im Jahr 1604 wurde sein „Othello“ uraufgeführt – hier Band 19 der edlen Shakespeare-Gesamtausgabe aus dem Hause Ars Vivendi. Das Theaterstück „Der Sturm“ ist Band 7 der gleichen Reihe und wurde sieben Jahre nach Othello im Jahr 1611 uraufgeführt.

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Dienstag, 31. Oktober: Hexenneujahr

Weltspartag und Walpurgis-Anklänge

Wir sind am letzten Tag des „goldenen Oktober“ angekommen. Dieser Dienstag, 31. Oktober 2023, steht für Samhain und den Weltspartag. Und für den Reformationstag. Na gut, auch für Halloween.

Die Gruselnacht mit den Kürbisköpfen ist allerdings irischen Ursprungs und lässt sich wahrscheinlich tatsächlich vom irisch-keltischen Fest Samhain ableiten. Wozu auch passt, dass die Waliser das Fest der „Nacht des Winteranfangs“ als eine der „drei Geisternächte“ begehen. Zu einer Reise durch die Jahreskreisfeste lädt „Samhain“ ein und erläutert „Mythologie, Folklore, Rituale“

Das „Ende des Sommers“ an Samhain hat gewisse Bezüge auch in den Harz. Der Sage nach feiern die keltischen Hexen an diesem Tag ihr „Hexenneujahr“ – klingt nach Walpurgis. Wer sich selbst im Hexenfach ausprobieren möchte: „Witchcraft Samhain Orakel“ bietet 44 „magische Orakelkarten für moderne Hexen zu Halloween“.

„Schöner Sparen mit der Umschlagmethode“ erklärt die gelernte Bankkauffrau Christine Heinrichsmeyer und verspricht „eine Sparstrategie, die nicht nur effektiv Geld spart, sondern auch noch Spaß macht!“ Was könnte man am heutigen Weltspartag besser studieren.

Budgetplanung oder Spar-Challenges waren in meiner Kindheit noch kein Thema. Zumindest für meine Oma. Die gab mit zwar regelmäßig einen Groschen, nötigte mich dann aber, diesen in ein Sparschwein zu werfen, das wiederum am Weltspartag in der Sparkasse geschlachtet wurde.

Wobei vom Schlachtefest keine Rede sein konnte, die schönen Groschen verschwanden auf einem Sparkonto. Derweil hätte ich viel lieber die heimische Wirtschaft angekurbelt. Für einen Groschen bekam man in unserem Dorf-Edeka sagenhafte 5 (in Worten: fünf) Kirschlutscher mit grünem Stiel.

Ich mag Poesie und Porträts. Mit Blick auf die Geburtstage des Tages werden beide Vorlieben bedient. Heute vor 228 Jahren (1795) wurde John Keats geboren. Einer der großen Vertreter der englischen Romantik. Die schönsten Briefe und Gedichte vereint „Sanfte Träume hält der Tag bereit“.

Heute vor 103 Jahren (1920) erblickte der Fotograf Helmut Newton das Licht der Welt. „June und Helmut Newton“ ist die Biographie eines außergewöhnlichen Künstlerpaars. Ein Berliner Jude, der die Fotografie liebt, strandet in den vierziger Jahren in Australien und heiratet eine junge Schauspielerin, die an seiner Seite selbst namhafte Fotografin wird.

Am selben Tag wie Helmut Newton, am 31. Oktober 1920, kam auch eine deutsche Fußball-Legende zur Welt: Fritz Walter. „Unter Bombern“ erzählt über das Leben Walters, den „Wahnwitz des Krieges und die Macht des Fußballs“. Im Ergebnis, so der Verlag, entstand ein Buch „nicht nur für Fußballfans“.

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Montag, 30. Oktober: „C U L T R“

Als ein Hörspiel Massenpanik auslöste

„C U L T R“ – mit einem Abschiedsgruß (See you later) starte ich in den Montag, 30. Oktober 2023. Natürlich aus gegebenem Anlass, denn „C U L T R“ war heute vor 27 Jahren (1996) die letzte offizielle Botschaft, die Norddeich Radio im Morsealphabet über Kurzwelle sendete. Was aktuell aber nicht heißen soll, dass wir ans Aufhören denken.

Erinnerungen an die Kinderzeit weckt der „Welttag des Hörspiels“ (World Audio Drama Day | ext.). Heute ist der 75. Jahrestag des wohl berühmtesten Hörspiels der Welt. Die Live-Ausstrahlung von Orson Welles‘ Radiohörspiel „Krieg der Welten“ nach dem Roman von H.G. Wells löste am 30. Oktober 1938 an der US-Ostküste eine Panik aus, weil Hörer glaubten, die Invasion der Marsmenschen sei real.

Als Kind saß ich in der Vor-Fernseh-Ära (bei uns bis 1966) mit der Familie häufiger vorm Radio, um Hörspiele zu erleben. Damals tauchte ich so tief ein, dass mich nichts ablenken konnte.

Wenn ich heute Hörbücher versuche, muss ich konstatieren, dass mir diese Fähigkeit selbst bei Jahresbestsellern wie Dörte Hansens „Zur See“, Jürgen von der Lippes „Sex ist wie Mehl“ und Delia Owens „Der Gesang der Flusskrebse“ abhandengekommen ist. Am ehesten klappt das Zuhören noch bei Jürgen von der Lippe. Nein, nicht wegen des Themas! Aneinandergereihte Witze sind leicht zu konsumieren.

Unvergesslich wie die großen Hörspiele ist aber auch ein TV-Erlebnis, für das ich mir eine Nacht um die Ohren schlug. Am 30. Oktober 1974 gewann Muhammad Ali beim „Rumble in the Jungle“ in Kinshasa den WM-Kampf gegen George Foreman brach damit (als zweiter Boxer nach Floyd Patterson) das ungeschriebene Gesetz: „They never come back“. Norman Mailer schrieb mit „Der Kampf“ eine Reportage, die ebenso außergewöhnlich wie der Fight selbst ist.

Noch ein wenig Fußball-Historie: Heute vor 60 Jahren (1963) wurde Herbert Widmayer beim 1. FC Nürnberg der Stuhl vor die Tür gestellt. Als erste Trainerentlassung in der Geschichte der Fußball-Bundesliga hat er es bestimmt auch in  „60 Jahre Bundesliga“ geschafft.Vermutlich kein Plätzchen abbekommen haben dürfte Widmayer dagegen in dem Buch „Die Zeit der Strategen“ , in der moderne Trainergrößen wie Guardiola, Löw, Mourinho und Co. „den Fußball neu denken“.

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Thomas Müller über den Harz, populäre Irrtümer und andere Wahrheiten

Überraschungen selbst für „Ureinwohner“ nicht ausgeschlossen

Warum ist der Harz das höchste Gebirge Hollands? Was hat der Harz mit Bußgeldern für Verkehrssünder zu tun? Welche Manöver werden in Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge ausgeführt? Passen der Harz und Vegetarier zusammen? Wie hoch lag jemals der höchste Schnee auf dem Brocken? Und warum steht ausgerechnet im Harz die Wiege der Kornbrennerei? Fragen über Fragen – die Antworten bietet laut Verlagswerbung das Buch „Der Harz – Populäre Irrtümer und andere Wahrheiten“ (Shop).

Auch in der BÜCHER-HEIMAT will Autor Thomas Müller am 31. Januar 2024 zudem aufklären, was den Harz mit Brasilien verbindet, wie das Hamburger Wappen in den Harz gekommen ist und was genau eigentlich der Harzer Roller ist. Überraschungen selbst für Harzer „Ureinwohner“ sind bei dieser Lesung nicht ausgeschlossen.

Thomas Müller, 1977 in Nordhausen am Südrand des Harzes geboren, studierte Journalistik und Geschichte in Leipzig. Nach 20 Jahren als Journalist übernahm er die Leitung der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei (ext.). Sein Lieblingsort im Harz ist die Plattform der Eisenbahnwaggons des Quirls – der Harzer Schmalspurbahn.

Dienstag, 30. Januar 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Sonntag, 29. Oktober: Winterzeit

Ohne Jetlag und Winterkälte

Willkommen in der Winterzeit, so lautet das Motto an diesem Sonntag, 29. Oktober 2023. Die mahnende Frage, ob alle Uhren eine Stunde zurückgestellt sind, verkneife ich mir: Selbst mein trautes Rentner-Heim ist mittlerweile so „smart“, dass kaum noch eine Uhr manuell getrimmt werden muss.

Ich mag nicht schon wieder über Sinn und Unsinn der Zeitumstellung philosophieren. Oder darüber lamentieren, dass das Europaparlament schon vor Jahren beschlossen hat, die Uhr-Umstellerei müsse aufhören. Ganz ehrlich: Ich habe an den Zeit-Sonntagen selten einen „Mini-Jetlag“ verspürt. Und wenn, dann war die Ursache eher an exzessiv ausgelebten Samstagabenden zu finden…

Für alle, die weiter meinen, die geänderte Uhrzeit bringe ihren Bio-Rhythmus durcheinander, gibt es Ratgeber gegen Jetlag. Allein vom Titel her gefiel mir ein Werk am besten, das die „volle Dosis unnützer Wissenschaft“ verspricht: „Viagra hilft Hamstern bei Jetlag“.

Wenn schon kein Jetlag, dann sollte mit der Winterzeit doch wenigstens arktische Kälte bei uns Einzug halten. Aber auch da: Fehlanzeige! Die Wetterprognosen weisen bis über die November-Mitte hinaus zweistellige Temperaturen (im Plusbereich!) aus.

Wer partout Kälte braucht, kann die sich immer noch anlesen. Zum Thema Kälte hätten wir da einen gestandenen Welterfolg und (immerhin) einen Spiegel-Bestseller – was am Rande noch den netten Vorteil hat, dass die Werke absolut „geschenktauglich“ sind. Da wäre zunächst einer meiner Thriller-Favoriten mit John Le Carrés „Der Spion, der aus der Kälte kam“. Und einen Stammplatz in den Bestsellerlisten hat J. D. Robb (aka Nora Roberts) inne. Auch mit „Kälter als die Lüge“.

Mir sagt man (zurecht) einen Massengeschmack nach. Was mich nicht stört. Zumindest so lange, bis mir ein Zitat des Verhaltensforschers Konrad Lorenz („Er redete mit dem Vieh, den Vögeln und den Fischen“) wieder in den Sinn kommt: „Ein ganz böser Zwang ist die Vermassung. Wenn viele Menschen dasselbe glauben, kommen sie leicht zu dem Ergebnis: Fresst Scheiße, Millionen Fliegen können sich nicht irren.“

„Millionen Fliegen können nicht irren…“ wurde einst sogar von Plakaten und T-Shirts gespöttelt. Nun wären dünne Hemdchen für die Winterzeit absolut daneben. Aber man kann sich ja „Kleidung für kältere Tage“ selbst nähen. Anja Roloffs „Hej. Skandi-Chic – Super cosy“ sollte mit Tipps aus nordischen Ländern Hilfestellung geben können.

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