Dienstag, 24. Oktober: Ein scharfer Tag

Gewürzdetektivin und ein Superflieger

Ein scharfer Tag sollte dieser Dienstag, 24. Oktober 2023, werden. Wir begehen den „Welttag der Gewürze“ (World Spice Day).

Der Grund für die Datumswahl: In die Zeit von Oktober bis November fällt bei sehr vielen Gewürzen die Erntezeit. Wie bei einigen anderen Aktionstagen auch, erfolgte die Initiative von Solveig Ariane Prusko nicht ganz uneigennützig. Sie ist die Autorin der (Kinder-)Krimis um die Gewürzdetektivin Emmy Cox, die in Band 1 beispielsweise auf der „Suche nach dem Safran-Schatz“ ist.

Wer in der „Wunderwelt der Gewürze“ richtig mitreden will, muss allerdings wohl etwas tiefer einsteigen. Wer „Aromen kombinieren, Kochen perfektionieren“ möchte, dem wird das Werk „Gewürze“ empfohlen. Oder schnappt sich gleich „Das große Lexikon der Kräuter, Gewürze, Früchte und Gemüse“, um alles über „Herkunft, Inhaltsstoffe, Zubereitung, Wirkung“ zu erfahren.

Ein bitterer Tag ist heute für Luftfahrtfans: „Die Legendäre Concorde” (deutsch/englisch) fasziniert zwar bis heute, aber ihr letzter kommerzieller Flug von New York nach London liegt auf den Tag genau zwanzig Jahre zurück. Die Aérospatiale-BAC Concorde, so der komplette Name, hob für Air France und British Airways von 1976 bis 2003 ab. Das eigentliche Aus war allerdings schon das tragische Unglück 2000 auf dem Flughafen Paris-Charles-de-Gaulle.

Die Flugzeit zwischen London und New York betrug mit 3 bis 3,5 Stunden rund die Hälfte im Vergleich zu modernen Unterschallflugzeugen. Da ich ungern in Flugzeugen sitze und einen fatalen Hang zum Luxus habe, wäre ich ja gern mal mitgeflogen. Ticketpreise bis zu 11.000 US-Dollar für die einfache Strecke hielten mich jedoch am Boden.

Einer der wichtigsten Texte der Frauenbewegung erschien heute vor 94 Jahren (1929): Virginia Woolf veröffentlichte ihren feministischen Essay „Ein eigenes Zimmer“, in dem sie Thesen zum Feminismus und zur Geschlechterdifferenz mit solchen zur Literaturgeschichte und zur Poetik vereint. Die jüngste deutsche Übersetzung trägt den Titel „Ein Zimmer für sich allein“.

Eine besonders herzliche Gratulation geht heute an unsere Partnerin, die großartige Bad Harzburger Stadtbücherei. Der Grund: Heute ist „Tag der Bibliotheken“ in Deutschland. Da sparen wir uns einen Buchtipp und empfehlen stattdessen mal wieder einen Besuch bei Detlef Linke und seinem tollen Team.

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Montag, 23. Oktober: Der Geist der Berge

Von Schneeleoparden und Schlümpfen

Es wird an diesem Montag, 23. Oktober 2023, ein tierischer Start in die Woche. Im Wortsinn und verursacht auch durch einen internationalen Umwelt-Aktionstag.

Heute ist der „Tag des Schneeleoparden“ (International Snow Leopard Day), der auf eine Initiative aus zwölf asiatischen Staaten zurückgeht, die auf die Bedrohung der Raubkatzen und ihres Lebensraums aufmerksam machen. „Meine Expeditionen zu den Letzten ihrer Art“ führte Tierfilmer Andreas Kieling daher nicht allein zu den Berggorillas, sondern auch zu den Schneeleoparden.

Der „Geist der Berge“ wird das Tier genannt und fasziniert ungemein. Weswegen es auf dem Buchmarkt für etliche Bestseller gut ist. „Der Schneeleopard“ von Sylvain Tesson beschreibt eine Suche nach den Tieren und wird als „Ode an die Stille“ gefeiert. Ein anderer Bestseller mit dem Titel „Der Schneeleopard“ ist ein Thriller aus der Gerritsen-Erfolgsserie „Rizzoli & Isles“.

Lesenswert ohne Frage auch „Der Schneeleopard“ aus der Feder von Tschingis Aitmatow. Und spannend für Kids dürfte aus der genialen Reihe „Das magische Baumhaus“ der Band 60 sein: „Die Spur des Schneeleoparden“.

Mit dem ebenfalls heute anstehenden „Gucky-Tag“ werden derweil nur Perry-Rhodan-Fans etwas anzufangen wissen. Dabei liefert der seit 2020 begangene Aktionstag ein Musterbeispiel, dass ein Verlag die Fans nicht aus den Augen verlieren sollte.

Im Perry-Rhodan-Heft 3072 „Der Ilt muss sterben!“ (eBook) erlag der ein Meter große Gucky, der einer Maus ähnelt, aber über Biberschwanz und Nagezahn verfügt (daher Mausbiber), den Serientod. Nach Fan-Protesten folgte in Ausgabe 3088 die Wiederauferstehung: „Gucky kehrt zurück“ (eBook).

Noch schnell zwei Geburtstage. Am 23. Oktober 1942 erblickte Michael Crichton das Licht der Welt. Sein Name ist auf immer verbunden mit „Jurassic Park“. Den Roman hat vermutlich jeder gelesen oder die Verfilmung gesehen. Neu mag für manchen sein, „wie alles begann“: „Dragon Teeth“.

Das französische Magazin „Spirou“ war heute vor 65 Jahren (1958) der Kreißsaal für die Schlümpfe, denen der Zeichner Peyo erstmals eine Nebenrolle gönnte. Die kleinen Blauen entwickelten schnell ein Eigenleben und wurden zum Welterfolg: „Die Schlümpfe Kompaktausgabe“.

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Sonntag, 22. Oktober: Wombat-Wonne

DIE FEIER DER FESTSTELLTASTE

Schon wieder gute Gründe für einen kurzen Blog. Ein Sohn hat Geburtstag. Und alle drei Jungs haben als Fans eines Beuteltieres (siehe Foto oben) Grund zu feiern: Dieser Sonntag, 22. Oktober 2023, ist „Tag des Wombats“ (World Wombat Day).

Die Leidenschaft für die kleinen „Beutler“ kann offenkundig gar nicht früh genug geweckt werden. Die allermeisten Wombat-Werke im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT sind Kinderbücher. Wie das Pappbilderbuch „Tagebuch eines Wombat“. Auch ein „lustiges Advents-Vorlesebuch“ für Mädchen und Jungen ab 5 Jahren setzt auf das Tier im Titel: „Ein Wombat im Schnee“.

Den „INTERNATIONALE TAG DER FESTSTELLTASTE“ (INTERNATIONAL CAPS LOCK DAY) habe ich mit der Schreibweise in diesem einleitenden Satz im Grunde hinreichend gewürdigt. Wobei ich die Feststelltaste für Fluch und Segen zugleich halte. Segen, wenn es gilt, BÜCHER-HEIMAT zu schreiben. Fluch, weil ich stets vergesse, die Taste danach wieder auszuschalten…

Damit wären sie dann sozusagen „Aus der Tastatur gefallen“ – womit wiederum eine Überleitung zu einer Geschichten-Sammlung von Terry Pratchett halbwegs gelungen wäre. Der Erfinder der Scheibenwelt macht sich Gedanken über das Leben, den Tod und schwarze Hüte. Und seine Bücher lohnen sich immer.

Heute ist auch noch „Welttag des Stotterns“ (International Stuttering Awareness Day). Ein Thema, mit dem Betroffene häufig einen leichteren Umgang als ihre Gesprächspartner finden. Im Online-Shop dominieren allerdings die Übungsbücher wie „Peter punktet bei Pauline“, in diesem Fall für die „Therapie mit jugendlichen und erwachsenen stotternden Menschen“.

Andere Werke als Selbsthilfe-Bücher sind selten. In dem Roman „Der Stotterer“ erzählt Charles Lewinsky von einem Stotterer, der ganz auf die Macht des geschriebenen Worts vertraut und es rücksichtslos einsetzt. Zur Notwehr ebenso wie für seine Karriere.

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Samstag, 21. Oktober: Wegwerfmentalität

Reparieren statt wegschmeißen

„In der Kürze liegt die Würze“. Es ist eine schöne Sache, wenn man am Wochenende etwas vorhat und sich mit einer Spruchweisheit am Samstag, 21. Oktober 2023, in ein deutlich kürzeres bebüchertes Kalenderblatt flüchten kann.

Dabei stehen heute zumindest zwei Aktionstage im Kalender, die eine genauere Betrachtung verdient hätten. Dies gilt zum einen für den „Tag der Kinderseiten“ (ext.), der in Deutschland 2015 von der gemeinnützigen Arbeitsgemeinschaft „Seitenstark“ initiiert wurde. Mehr kindergerechte Websites sind das Ziel.

Wie aktuell das Thema ist, zeigt nicht zuletzt ein Buch, das für Furore sorgt und auf der Spiegel-Bestsellerliste landete. „Wir verlieren unsere Kinder!“ titelte Schulleiterin Silke Müller und warnte mit Blick auf den „verstörenden Alltag im Klassen-Chat“ vor „Gewalt, Missbrauch, Rassismus“ in den „gefährlichen Tiefen einer digitalen Parallelwelt“.

Umdenken der Umwelt zuliebe: Heute ist „Internationaler Tag der Reparatur“ (International Repair Day“. Reparieren statt wegschmeißen, so lautet die Devise der International Open Repair Alliance, die der Wegwerfmentalität entgegenwirken will.

Was in nahezu allen Bereichen des Lebens möglich ist. Dies zeigt beispielsweise „Bücher binden und reparieren“. Neukäufe wären da zwar sehr im Interesse der BÜCHER-HEIMAT, aber es gibt ja auch die Lieblingsbücher, deren Patina und zerfledderte Seiten fast wichtiger als der Inhalt sind.

Der „Do-it-yourself“-Welle folgend gibt es Reparatur-Anleitungen zu fast allem, von Möbeln bis zu Maschinen. Weit gefasste Ideen liefert der Band „Sinnvoll reparieren, kreativ upcyclen, richtig instandsetzen“ aus der Reihe „Rethink DIY“.

„Die Großen Seeschlachten“und dabei natürlich die Schlacht von Trafalgar rücken in Großbritannien in den Fokus. Heute vor 218 Jahren (1805) sicherte Vizeadmiral Horatio Nelson, der in der Schlacht fiel, mit dem Sieg über Napoleon Bonapartes Flotte bei Trafalgar die britische Seeherrschaft. Der „Trafalgar Day“ ehrt ihn dafür bis heute.

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Freitag, 20. Oktober: Faultier-Tag

Friedhöfe, Faultiere und Fluglotsen

Geradezu ein Überangebot an Aktionstagen hat dieser Freitag, 20. Oktober 2023, zu bieten. Wobei mich auf den ersten Blick und vom persönlichen Empfinden her vor allem der „Internationaler Tag des Faultiers“ (International Sloth Day) anspricht…

Leider kannten meine Eltern vor vielen Jahrzehnten „Das Faultier-Prinzip“ offenkundig nicht. Sonst hätten sie lesen können, „wie Kinder in ihrem Lebenstempo gelassen und frei ihre Fähigkeiten entwickeln und die Welt für sich entdecken“.

Na gut, hat ja auch so geklappt. Aber auf „Hilfestellungen“ bin ich noch heute scharf. Da fällt mit doch der „Jungle Bookholder Faultier“ ins Auge (s.o.), der als „witzige und federleichte Lesehilfe“ Bücher offenhalten soll. Wobei ich zugeben muss, dass solche Accessoires zumeist als Staubfänger enden.

Beeindrucken und begeistern können mich Alleen. Insofern spricht mich auch der heutige bundesweite „Tag der Allee“ an. In Büchern verewigte Harzer Alleen habe ich leider nicht gefunden, vielleicht sind „Alleen an Weser und Wiehen“ als Tipp für einen Ausflug in den Mühlenkreis gut (nach Minden sind es gut 2 Stunden).

Heute ist auch noch „Internationaler Tag der Fluglotsen“ (International Day of the Air Traffic Controller). Gewürdigt wird damit ein stressiger und verantwortungsvoller Job. Wer dennoch einen Berufswechsel anstrebt, kann sich mit „Fluglotsen Testvorbereitung“ präparieren.

Friedhöfe, insbesondere historische Friedhöfe, können faszinierende Orte sein. Der bundesweite „Tag des Grabsteins“ verdeutlicht, warum dies auch so ist. Neue ungewöhnliche Grabsteine werden in dem Buch „Game Over“ vorgestellt – was mich vom Thema abbringt und daran erinnert, dass ich den Gewinnerroman des Deutschen Buchpreises lesen will: „Echtzeitalter“ von Tonio Schachinger

Auch am „Internationalen Tag der Köche“ (International Chefs Day) bin ich weniger an Personen und Porträts, als vielmehr an den Rezepten interessiert. Und da bei mir Huhn und Humor ziemlich hoch im Kurs stehen, empfehle ich „Das Gelbe vom Ei“: Raffinierte Rezepte der Sterneköchin Léa Linster, garniert mit Peter Gaymanns genialen Hühnerzeichnungen. Zusammen ergibt das „huhnglaubliche Rezepte“.

So, den „Internationalen Tag des Faultiers“ haben wir schon am Anfang abgehakt. Dann wäre da heute noch als wichtiges Thema der „Weltosteoporosetag“ (World Osteoporosis Day). Und um den Aktionstagereigen des 20. Oktober komplett abzuarbeiten, wollen wir auch noch an den „Tag des Shampoos“ (National Shampoo Day) erinnern, der allein in den USA im Kalender steht.

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Donnerstag, 19. Oktober: Gin & Tonic

Nachruf auf den Fortsetzungsroman

Die Tage werden immer kürzer, der „lichte Tag“ dauert an diesem Donnerstag, 19. Oktober 2023, nur noch 10:25 Stunden. In zehn Tagen steht die Umstellung auf Winterzeit um, danach habe ich immer das Gefühl, das es gar nicht mehr so richtig hell wird.

Dafür laden Herbst- und Winterzeit natürlich dazu ein, es sich im Sessel – wenn vorhanden am Kamin – bequem zu machen und zu schmökern. Mit einem leckeren Getränk nach Wahl. Wobei die Qual der Wahl heute nicht weiter dramatisch ist, denn es ist „Gin-Tonic-Tag“ (National – in USA – und International Gin and Tonic Day).

Nach dem deftigen Gaumenschmaus am gestrigen Tag mit Hackbraten- und Kartoffelbrei-Aktionstag steht heute damit quasi der Drink zum „Runterspülen“ im Kalender der kuriosen Feiertage. Das passende Rezept findet man in „Gin & Tonic – Goldene Edition“, laut Verlagswerbung das „ultimative Handbuch für den perfekten Mix“.

Auch Lektüren für die Kamin- und Gin-Stunden können wir aus gegebenem Anlass empfehlen: Heute vor 51 Jahren (1972) erhielt Heinrich Böll den Nobelpreis für Literatur. Passend zur Jahreszeit könnte man sich da durch 18 Erzählungen schmökern: „Nicht nur zur Weihnachtszeit“.

„Die Frauen der Genies“ böte sich als Lesestoff für all jene an, die an die Trauung von Johann Wolfgang von Goethe und Christiane Vulpius in der Sakristei der Weimarer Jakobskirche heute vor 217 Jahren (1806) erinnert werden wollen. Neben Goethes Gattin stehen da beispielsweise auch Constanze Mozart, Cosima Wagner, Mileva Einstein, Alma Mahler-Werfel und Katia Mann im Fokus.

Schließlich hätten wir noch einen Klassiker der Weltliteratur zu bieten. Heute vor 278 Jahren (1745) wurde Jonathan Swift geboren. Weltberühmt ist der englisch-irische Schriftsteller und Satiriker vor allem dank „Gullivers Reisen“.

Zum Finale noch ein Nachruf auf den Zeitungs-Fortsetzungsroman als eine fast ausgestorbene Gattung, der meine Mutter einst bittere Tränen nachweinte: Heute vor 180 Jahren (1843) erschien in einer Pariser Tageszeitung die letzte Folge des „Die Geheimnisse von Paris“ („Mystères de Paris“), mit der der französische Schriftsteller Eugène Sue die Gattung des Feuilletonromans begründete.

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Lena Scholz über „A Song to Raise a Storm“

Lena Scholz über „A Song to Raise a Storm“

Julia Dippel:

Die Sonnenfeuer-Ballade 1:

A Song to Raise a Storm

In Vorbereitung auf ihre Lesung (und natürlich Vorfreude und Leidenschaft) war es mir eine große Freude, Julia Dippels neues Buch zu lesen. Als großem Fan fällt es mir schwer, nicht einfach zu schreiben, dass es mal wieder ein grandioses, herzzerreißendes Leseerlebnis war mit dem typischen Dippel-Humor und Sie das Buch unbedingt lesen sollten!

Ich muss ja auch etwas zum Inhalt sagen. Eine völlig neu geschaffene Fantasywelt, in der Sintha als letzte ihrer Art lebt. In einem eisigen Schneesturm schneit sie zusammen mit anderen Völkern in einem Wirtshaus ein. Auf einmal treten Kreaturen auf, die als die „Todbringer“ gelten und sie sind gekommen, um einen Mordfall aufzuklären.

Da der Mörder sich im Wirtshaus befindet, sollte die Jagd sich nicht schwierig gestalten, doch ihr Anführer Baron Arezander erkennt schnell, dass Sintha ihm behilflich sein kann. Sie lässt sich auf seinen Deal ein und sie erkennen, dass ihre Anziehungskraft der Grund für die dubiosen Geschehnisse um sie herum ist. Es entbrennt ein Kampf um Recht und Ordnung, um Liebe und Hass und um Geheimnisse, die nur eine Unbekannte zu lüften vermag. „“

Wer mal wieder einen einzigartigen Fantasyroman lesen möchte mit fesselndem Schreibstil, Spannung, Wortgefechten und einer vollkommen neuen Welt, für den ist die Sonnenfeuer-Ballade genau das Richtige!

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Julia Dippel: „Die Sonnenfeuer-Ballade 1: A Song to Raise a Storm“, Planet!, 512 Seiten, ISBN 9783522508131, Preis: 19,00 Euro.


Mittwoch, 18. Oktober: Hackbraten-Hype

Gutbürgerliches und große Literatur

Wenn ich an diesem Mittwoch, 18. Oktober 2023, an mein Mittagessen denke, wandert ein sehnsüchtiges Verlangen über den Atlantik. Aus köstlichen Gründen.

In USA wird heute der „Ehrentag des Hackbratens“ (National Meatloaf Appreciation Day) begangen. Ein Aktionstag, den ich gleich doppelt goutieren könnte. Zum einen liebe ich gutbürgerliche Küche, für die der Hackbraten wie wenige andere Gerichte steht. Zum anderen erinnert mich das Gericht an den Sänger Meatloaf, der seit jeher zu meinen Favoriten gehört.

Damit wäre dann schon mal für die (bombastische) Tischmusik gesorgt. Aber die Amerikaner lassen mich auch bei der Frage nach den Beilagen nicht allein. Heute ist von New York bis San Francisco auch der „Tag des Kartoffelpürees“ (National Mashed Potato Day). Und etwas anderes kann es zu Hackbraten ja wohl nicht geben. „Der ultimative Leitfaden für hausgemachten Hackbraten“ wird auf 222 Seiten (aber auch zum stolzen Preis von 50 Euro) versprochen.

Zumindest in Kroatien würden sich Hackbraten-Liebhaber heute auch besonders gut gewandet zu Tisch setzen. In dem Balkanstaat ist „Tag der Krawatte“ (Dan Kravate). Wer mehr wissen will: „Das Leben der Krawatten“ schildern die Bestsellerautoren Monika Helfer und Michael Köhlmeier.

Neben kulinarischen und modischen Besonderheiten liefert der 18. Oktober aber auch Meilensteine in Literatur und Film. Heute vor 172 Jahren (1851) wurde der Roman „Moby Dick“ von Herman Melville veröffentlicht. Eines der Bücher, die in jedem Kanon der Weltliteratur auftauchen – und ein Roman, den man meiner Meinung nach auch unbedingt gelesen haben sollte.

Unbedingt gesehen haben sollte man zwei Filme, die an einem 18. Oktober in die Kinos kamen. Heute vor 82 Jahren (1941) war dies „Die Spur des Falken“ von Regisseur John Huston mit Humphrey Bogart in der Hauptrolle als Sam Spade. Es war bereits die dritte (und ist die beste) Verfilmung des Romans „Der Malteser Falke“ von Dashiell Hammett.

Heute vor 56 Jahren (1967) kam ein Film in die US-Kinos, für den ich als Kind zwei Jahre später fast einen Familienurlaub in Berchtesgaden hätte zum Fiasko werden lassen, weil ich entgegen der Wanderpläne meiner Mutter heulend und zeternd auf einem Kinobesuch bestand: Disneys „Das Dschungelbuch“ führte mich erst heran an Rudyard Kiplings großartigen Roman.

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Geschenktipps Weihnachten 2023

Das passende Geschenk zu finden, kann eine echte Herausforderung sein. Da leistet die BÜCHER-HEIMAT gern Hilfestellung. In unserem Online-Shop sind die Geschenktipps zur Orientierung nach 16 Rubriken vorsortiert. Die Palette reicht von „BookTok“ über „Biografien“ und „Geschenke unter 15 Euro“ bis zu „Prächtiges“. Eher kunterbunt durcheinander, dafür aber sehr viel persönlicher gehalten sind die Geschenktipps des Teams der BÜCHER-HEIMAT auf dieser Seite. Unbedingt einen Blick wert! Und wenn selbst diese Empfehlungen noch nicht den Durchbruch bringen, bleibt die Flucht in unsere Gutscheine


„Nachmittage“ aus der Feder von Ferdinand von Schirach empfiehlt Lena Scholz als eine Hommage an das Beisammensein an regnerischen Novembernachmittagen, das Prasseln von Regen gegen die Fensterscheiben, während man gemütlich mit einem Kakao auf dem Sofa sitzt. Ein perfektes kleines, tiefgründiges Geschenk mit hohem literarischem Wert.

Ferdinand von Schirach: „Nachmittage“, btb Taschenbuch, ISBN 9783442773732, 13,00 €.


Das weite Herz des Landes

 „Das weite Herz des Landes“ schlägt in der Wildnis Britisch-Kolumbiens. Der indigene kanadische Richard Wagamese beeindruckt mit einer berührenden Vater-Sohn-Erzählung und fasziniert mit seinen Naturbeschreibungen. Ein Tipp von Petra Nietsch.

Richard Wagamese: „Das weite Herz des Landes“ Blessing Karl Verlag, ISBN 9783453426337, 12,00 €.


„Loriot’s Kleiner Opernführer“ filtert ebenso eigenwillig wie zuverlässig die Essenz aus den großen Werken der Opernliteratur. Das Buch, ein Tipp von Werner Beckmann, ist „Loriots (fast) ganz private Liebeserklärung an die Oper im Allgemeinen und Wagner im Besonderen“. Und es hat ein Lesebändchen. Hilfreich beim Wiedereinstieg, wenn man sich die Lachtränen aus den Augen gewischt hat. | „Loriot’s Kleiner Opernführer“, Diogenes Verlag AG, ISBN 9783257064827, 16,00 € (Tb 13,00 €).


Als Klassiker, über den sich jeder Fantasyleser freut, empfiehlt Lena Scholz J.K. Rowlings „Harry Potter“. Egal ob den Schuber mit allen Bänden und Figuren für 159 Euro oder die illustrierten Ausgaben oder als Einzelbände ist die Geschichte von Harry Potter immer eine gute Idee.

J.K. Rowling: „Harry Potter”, 7 Bände im Schuber, Carlsen, ISBN 9783551557407, 159,00 €.


Petra Nietsch empfiehlt „Das Talent“ von John Grisham: Mal kein Krimi, sondern ein Roman mit Tiefgang. Die Geschichte des 17jährigen Sooley, der im Süd-Sudan im Bürgerkrieg aufwächst und die Chance hat, in den USA Basketball zu spielen, hat mich sehr bewegt. | John Grisham: „Das Talent“, Heyne-Verlag, ISBN 9783453273757, 22,00 €.


Markus Weber empfiehlt „Wenn du erzählst, erblüht die Wüste“ von Rafik Schami. Wunderbar erzählte orientalische Geschichten, die Hoffnung machen auf ein Leben in Gerechtigkeit und friedvollem Miteinander.

Rafik Schami, „Wenn Du erzählst, erblüht die Wüste“, Hanser-Verlag, ISBN 9783446277465, 26,00 €.

Ausführliche Rezension


An Weihnachten und den Feiertagen haben wir Zeit, über uns selbst nachzudenken. Dazu empfiehlt Lena Scholz „Über Menschen“ von Juli Zeh. Damit greift man zu aktueller zeitgenössischer Literatur mit Tiefgang und Humor. Mit dem leicht zu lesenden Schreibstil kann jeder etwas anfangen.

Juli Zeh: „Über Menschen“, btb Taschenbuch, ISBN 9783442772193, 12,00 €.


Wer den diesjährigen Nobelpreisträger für Literatur noch gar nicht kennt, dem empfiehlt Bettina Luis zum Einstieg einer ersten Begegnung mit Jon Fosse die kurze Novelle „Das ist Alise“. Thematisch, sprachlich und atmosphärisch bietet dieser Text fast alles , was Fosse so ganz eigen und besonders sein lässt. Norwegens Fjordwasser umspült förmlich wie eine Melodie leise und langsam die Füße –Welle für Welle, Satz für Satz, bis alle Zeit „verschwimmt“. Das ist Jon Fosse!

Jon Fosse: „Das ist Alise“, rororo, ISBN 9783866487437, 20,00 €.


Sonja Weber empfiehlt Axel Hacke „Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte“: Eine kleine Geschichte des Lachens und des Lächelns. Von den Franziskanern bis Freud, von Charlie Chaplin bis Armin Laschet, von der Kleinkunstbühne bis in die Social-Media-Kanäle. Der Autor und Kolumnist Axel Hacke untersucht das Heben der Mundwinkel von freundlich, nonchalant über ironisch bis böse und schreibt darüber, wie uns heitere Gelassenheit durch schwierige Zeiten hilft.

Axel Hacke „Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte“, DuMont Buchverlag, ISBN 978-3-8321-6808-7, 20,00 €.


Monika Runge empfiehlt „Eine redliche Lüge“ von Husch Josten: Es sieht alles wunderbar aus. Die Literaturstudentin, die einen Sommer als Haushälterin beim Ehepaar Leclerc arbeitet, dort aber bald die dauernd stattfindenden rauschenden Feste und Partys hinterfragt. Es liest sich ein bisschen wie ein Krimi, und man wartet auf den großen Knall. Ich finde, das Buch regt zum Nachdenken an.

Husch Josten „Eine redliche Lüge“, Berlin Verlag, ISBN 9783827014405. 20,00 €.


„Like Snow We Fall“ von Ayla Dade ist ein Tipp von Lena Scholz. Winterliches Flair, eine Eistänzerin am Höhepunkt ihrer Karriere und ein Snowborder am Abgrund. Die alljährlich beliebte New Adult Romanze eignet sich perfekt für einen kuscheligen Abend zuhause. Und mit ihren vier Teilen liest sich diese Reihe so schnell nicht aus,

Ayla Dade: „Like Snow We Fall“, Penguin TB Verlag, ISBN 9783328107729, 14,00 €.


Susanne Herwegs Geschenktipp ist Jaroslav Rudis „Weihnachten in Prag“.  Rudis zieht Heiligabend durch Prag, in Wirtshäusern trifft er mehrere Personen, die von diesem besonderen Tag im Jahr erzählen – und vom Christkind, das jedes Jahr in dieselbe Kneipe kommt und sich mit der ratternden Straßenbahn wieder davonstiehlt.

Jaroslav Rudis „Weihnachten in Prag“, Luchterhand Literaturvlg, ISBN 9783630877549, 16,00 €.


Bettina Luis‘ Tipp ist „Stern 111“ von Lutz Seiler: Nachwendezeit – verrücktes neues Deutschland! Seiler hält (für den „Shigulimann“) die Zeit an und beobachtet, schaut, fühlt, erinnert detailliert den Alltag in der Berliner Hausbesetzerszene, macht das neue soziale Hineinwachsen in das große Thema Demokratie erlebbar. Politisch und wirtschaftlich aber rennt den Menschen die Zeit davon…haben/hatten „ostdeutsche“ Visionen, Erinnerungen und Wünsche eine reale Chance? Und welche Rolle spielt bei all dem das alte ostdeutsche Radio 111? Ein Blitzlicht real existenter deutscher Geschichte!

Lutz Seiler: „Stern 111“, Suhrkamp-Verlag, ISBN 9783518429259, 24,00 €.


Rex Stout: Zyankali vom Weihnachtsmann

Mit „Zyankali vom Weihnachtsmann“ empfiehlt Werner Beckmann eine mit Blick vor allem auf die Jahreszeit passende „Einstiegsdroge“ in die Welt der Nero-Wolfe-Detektivromane von Rex Stout. Ansonsten sind frühere Werke wie „Zu viele Köche“ stärker.

Rex Stout: „Zyankali vom Weihnachtsmann“, Verlag Klett-Cotta, ISBN 978-3-608-96411-0, 12,00 €.


„Der Proust-Fragebogen – ein literarisches Gästebuch“ ist ein Tipp von Sonja Weber: Ein sowohl im Format als auch vom Inhalt her ganz besonderes Werk. Es ist historisch interessant und fungiert gleichzeitig als Gästebuch. Lassen Sie sich überraschen, was viele prominente Persönlichkeiten aus Kunst, Politik und Kultur auf Fragen wie „Ihre Vorstellung von Glück?“, „Wo möchten Sie leben?“, „Ihr größter Wunsch?“, „Wie möchten Sie sterben?“ und „Ihr größter Fehler?“ antworten. Und vor allem: Was schreiben Ihre Gäste zu diesen Fragen auf?

„Der Proust-Fragebogen – ein literarisches Gästebuch“, Kampa Verlag, ISBN 978-3-311-25005-0, 28,00 €.


„Über Israel reden“ von Meron Mendel ist ein Tipp von Markus Weber. Ein aufklärerisches Buch über Israel, das gerade in der Situation der erneuten Eskalation von Terror und Gewalt nötig ist.

Meron Mendel “Über Israel reden“, Kiepenheuer & Witsch, ISBN 9783462003512, 22,00 €.


Der „Der Zauberer“ von Colm Toibin ist ein Tipp von Petra Nietsch: Eine Romanbiografie über Thomas Mann, in der der Leser viel Wissenswertes über ihn als Schriftsteller, Ehemann, Vater und Mensch erfährt.

Colm Tóibín: „Der Zauberer“, Hanser-Verlag, ISBN 9783446270893, 28,00 €.


Clemens J. Setz‘ Roman „Monde vor der Landung“, ist eine Empfehlung von Bettina Luis: Die Hohlwelt-Theorie, vertreten von Peter Bender zu Beginn des 20. Jahrhunderts und als Quasi-Religion erhöht, besagt, dass wir nicht a u f der Erdoberfläche leben, sondern i n der Erde, auf der Innenseite einer hohlen Kugel. Klingt verrückt, gab es aber wirklich, diese Anhänger. Was es bedeutet, wenn Menschen sich fanatisch und ideologisch „absetzen“ von der Welt und ihren aktuell drängenden Fragestellungen und welche Folgen diese Art von Widerstand heraufbeschwört, dies beschreibt Clemens Setz psychogrammartig in diesem tat-sächlich irren Roman. Zum Staunen und Kopfschütteln! | Clemens J. Setz‘ Roman „Monde vor der Landung“, Suhrkamp, ISBN 9783518431092, 26,00 €.


Faszinierende Geschichten aus fernen Ländern und von spannenden Literatinnen und Literaten empfiehlt Sonja Weber mit „Ferrante, Frisch & Fenchelkraut“. Nicole Giger überzeugt mit Rezepten, die individuell, exotisch, ausgefallen, dabei leicht nachkochbar sind und funktionieren, auch mal mit alternativen Zutaten und nach dem Prinzip, was man nicht mag. lässt man weg, was man liebt, kommt doppelt rein. Das Buch strotzt vor Liebe und Leidenschaft zu Literatur, gutem Essen und der Welt, um es mit der Autorin zu sagen: „Essen ist viel mehr als bloße Nahrungsaufnahme – es ist zugleich Kultur, Soziologie und Geschichte…” | Nicole Giger, „Ferrante, Frisch & Fenchelkraut“, at Verlag, ISBN 978-3-03902-007-2, 36,00 €


Dienstag, 17. Oktober: Schachmatt

Von großen Geistern und Kleingeistern

Wir sind an diesem Dienstag, 17. Oktober 2023, am 290. Tag des Jahres angekommen. Um Sportarten, die um ihren sportiven Ruf ringen, und um große Geister, die mit Kleingeistern zu kämpfen haben, kreisen die Gedanken im bebücherten Kalenderblatt.

Das mit den Geistesgrößen ist schnell erklärt: Es geht um Albert Einstein, der heute vor 90 Jahren (1933) aus dem Dritten Reich und vor den braunen Kleingeistern in die USA emigrierte. Falls da jemand fragt: „Wer war Albert Einstein?“, empfehlen wir die „illustrierte Sachbuch-Reihe über außergewöhnliche Persönlichkeiten für wissensdurstige Kinder ab 8 Jahre“.

Leider ist der Kalenderblatteintrag nicht so inaktuell, wie er auf den ersten Blick scheinen mag. InterNations, ein Netzwerk für Akademiker, die als hochqualifizierte „Expats“ überall in der Welt arbeiten können, hat in den letzten Jahren Rankings erstellt. Bei mehr als 50 untersuchten Ländern landet Deutschland in den Kernkategorien jeweils auf dem letzten Platz. Auch eine mangelhafte Willkommenskultur wird da bemängelt. Vermutlich liefert „Einstein sagt“ auch für solche Fälle „geflügelten Worten“ des Jahrhundertgenies.

Nun geht es um zwei Sportarten, die Fans und Aktive manch anderer Disziplinen bisweilen nur mit spöttischem Stirnrunzeln als „Sport“ bezeichnen – und damit dramatisch neben der Spur liegen. Golf wie Schach sind auf Wettkampfniveau ausgesprochen fordernde Aktivitäten für Körper und Geist. Dennoch liefert „111 Gründe, Golf zu lieben“ eine „Liebeserklärung an den schönsten Sport der Welt“.

Auf’s Golf-Grün gekommen bin ich durch ein Ereignis am 17. Oktober 1860, als „The Open Championship“ (British Open), das älteste heute noch gespielte Golfturnier, erstmals ausgetragen wurde. Das Turnier wird jährlich im Juli vom Royal and Ancient Golf Club of St Andrews (R&A) veranstaltet. Der Austragungsort wechselt zwischen momentan neun Kursen. Derweil können wir für die „Die 100 besten Golfplätze in Deutschland und Österreich“ schlechterdings keine Werbung machen, den mit dem Bad Harzburger Golfplatz fehlt der aus unserer Sicht beste Platz überhaupt.

Die Schach-„Partie des Jahrhunderts“ (ext. Link zum Nachspielen) wurde am 17. Oktober 1956 ausgetragen. Der 13-jährige „Bobby Fischer“, eine „Schachlegende zwischen Genie und Wahnsinn“, besiegte den Meister Donald Byrne bei einem Turnier in New York. Zwei Jahre später wurde Fischer Großmeister und 1972 Weltmeister. Studieren kann man „geniale Spielzüge und spektakuläre Fehler aus 400 Jahren Schachgeschichte“ in „Legendäre Schachpartien“.

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