Silke Schaudienst und ihr Wolfenbüttel-Roman

Der Okermühle verpflichtet

Silke Schaudienst hat im Dezember 2021 Ihr Buch „Das Siegel der Treue – Der Okermühle verpflichtet“ herausgebracht. Es handelt sich dabei um die Entstehungsgeschichte Wolfenbüttels. Sie selbst ist Wolfenbüttelerin und hat die historischen Hintergründe im Niedersächsischen Staatsarchiv und in der Bibliothek ihrer Stadt recherchiert.

Die Autorin nimmt in ihrem Roman die Leserschaft tief in die Historie Ihrer Heimatstadt mit. Es ist eine spannende Familiengeschichte zwischen dem 10. und 18. Jahrhundert, die aber ihren Ursprung durch einen spektakulären Fund in der Gegenwart hat.

Silke Schaudienst hat für viele Leser und Leserinnen unbekannte oder fast vergessene Geschehnisse und Persönlichkeiten in ihrem Buch wieder zum Leben erweckt. Da sie nicht nur die historisch interssierierte Leserschaft ansprechen wollte, hat sie ihren Protagonisten einen großen Raum gegeben und lässt die geschichtlichen Ereignisse dezent im Hintergrund mitlaufen.

„Wolfenbüttel hat so viel Geschichte zu bieten! Sie beginnt nicht erst mit der Residenz und den Herzögen.  Zudem wollte ich einen durchgängigen zeitlichen Ablauf unserer Stadtgeschichte aufzeigen. Oft fällt einem nur etwas Themenbezogenes in die Hände“ , so die Autorin.

Sie ist seitdem mit ihrem Roman auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen und Orten sehr erfolgreich unterwegs. Die vielen positiven Resonanzen, die sie erhält, sowie mehrfach ausgebuchten großen Lesungen sprechen für sich.

Zum Inhalt: Es sollte nur ein kurzes Nachforschen im Keller seines Hauses sein, um die aufgeworfene Frage seiner Frau zu beantworten. Doch durch einen schaurigen Fund wurde daraus für Georg ein Hinterfragen seiner Familiengeschichte. Gab es unter seinen Ahnen jemanden der Täter oder Opfer war? Was würde das für ihn selbst heute bedeuten? Um das zu beantworten, muss Georg tief in die Geschichte seiner Vorfahren und Stadt eintauchen. Es beginnt eine unbekannte Reise voller Gefahren für seine Ahnen und mit ungewissem Ausgang für ihn selbst.

Mittwoch, 26. Juni 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Montag, 15. Januar: Schlagloch-Tag

Was sich begeben und zugetragen hat

Zum Start in die Woche habe ich mich an diesem Montag, 15. Januar 2024, aus (ex-)beruflicher Neugier mit einem Ereignis befasst, das 415 Jahre zurückliegt: Am 15. Januar 1609 erschien in Wolfenbüttel die Erstausgabe des Aviso Relation, eine der ersten Zeitungen in Deutschland.

Worüber die frühen Kollegen berichteten, verkündeten sie stolz im Untertitel: „Was sich begeben vnd zugetragen hat / in Deutsch: vnd Welschland / Spannien / Niederlandt / Engellandt / Franckreich / Vngern / Osterreich / Schweden / Polen / vnnd in allen Provintzen / in Ost: vnnd West-Indien etc.“ In der Gottfried Wilhelm Leibniz Bibliothek in Hannover befindet sich eine vollständig erhaltene Ausgabe des ersten Jahrgangs von 1609, ein Faksimile der ersten Aviso Relation kann online angeschaut werden.

Weil ich mich auch für diesen Blog gern und oft bei Wikipedia bediene, will ich am 23. Geburtstag der freien Enzyklopädie (2001) nicht vorbeigehen. Obwohl das von US-Unternehmer Jimmy Wales und Philosophie-Dozent Larry Sanger gegründete Online-Lexikon wahrlich nicht fehlerfrei ist. Das „Schwarzbuch Wikipedia“ will sogar aufzeigen, wie sich „Mobbing, Diffamierung und Falschinformationen in der Online-Enzyklopädie“ breitgemacht hätten.

Kommen wir zu erfreulichen Themen, wieder einmal hat einer meiner Lieblingsfilme „Geburtstag“: Am 15. Januar 1958 wurde die Komödie „Das Wirtshaus im Spessart“ (DVD) von Kurt Hoffmann uraufgeführt. Der Streifen war toll besetzt, unter anderem agierten Liselotte Pulver und Carlos Thompson, Hans Clarin, Hubert von Meyerinck, Helmut Lohner und Ralf Wolter. In Wilhelm Hauffs literarischer Vorlage „Das Wirtshaus im Spessart“ sind Erzählungen aus dem „Märchen-Almanach auf das Jahr 1828“ in die Handlung eingebunden.

Auf der Wirtshaus-Besetzungsliste stand auch der Berliner Kabarettist Wolfgang Neuss, der auf den Tag genau vier Jahre später (1962) in einer Zeitungsannonce den Namen des Mörders im Francis-Durbridge-Krimimehrteiler „Das Halstuch“ (DVD) verriet. Zwei Tage vor Ausstrahlung der letzten Folge des Straßenfegers im Deutschen Fernsehen. Was Neuss einen hohen Bekanntheitsgrad und sehr viele sehr üble Drohungen bescherte.

In den Vereinigten Staaten wird jeweils am dritten Montag im Januar der „Martin Luther King Day“ (MLK Day) begangen. Und so wird auch heute des bekanntesten Bürgerrechtlers des Landes gedacht. Bereits kurz nach der Ermordung von „Martin Luther King“ (Biografie) am 4. April 1968 in Memphis sollte ihm ein gesetzlicher Feiertag gewidmet werden. Widerstand der Republikaner sorgte dafür, dass es bis 1983 dauerte, ehe das Gesetz eine Mehrheit fand. Der erste MLK Day stand dann 1986 an.

Auch die Briten begehen heute einen besonderen Aktionstag. Auf der Insel steht der „Tag des Schlaglochs“ (National Pothole Day) an. Nach einer Rundfahrt durch Bad Harzburg würden mir viele tiefe Gründe einfallen, warum wir den Aktionstag auch in unseren Kalender aufnehmen sollten.

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Mittwoch, 19. April: Stolze Nabelschau

Steigerung nach starkem Start

Ausnahmsweise wollen wir an diesem Mittwoch, 19. April 2023, mal keinen Blick in ein bebüchertes Kalenderblatt werfen, sondern eher BÜCHER-HEIMAT-Nabelschau betreiben.

Die Ehrenamtlichen in der Mitmachbuchhandlung nehmen sich offenkundig den Frühling zum Vorbild und treiben erfolgreiche neue Blüten. So treffen sich die Lesepaten um Organisator Karl-Heinz Nothdurft am kommenden Freitag, 21. April, um 16.00 Uhr in der Küche der BÜCHER-HEIMAT. Herzlich willkommen sind alle, die Freude am Vorlesen im Kindergarten, in Senioren-Residenzen oder an Grundschulen hätten.

Gerade angelaufen ist eine Spendenaktion, die Leben retten kann. Wir wollen einen Defibrillator anschaffen, um vor allem auch an den immer vollen Veranstaltungsabenden für alle Fälle gerüstet zu sein. Wobei es von den lebensrettenden Geräten ohnehin nicht genug in einer Stadt geben kann.

Quasi als offizieller Startschuss für die Spendenaktion dient eine Lesung am 14. Juni in der BÜCHER-HEIMAT. „Viva La Reanimation!“ heißt das Buch, aus dem der Notarzt Dr. Christoph Schenk dann liest. Und welcher Titel könnte besser zum Auftakt einer Defibrillator-Spendensammlung passen?

Wer die Ehrenamtlichen der BÜCHER-HEIMAT bei ihrem Vorhaben unterstützen möchte, kann seinen Beitrag auf das Spendenkonto bei der Harzer Volksbank (BIC: GENODEF1QLB), IBAN DE07 8006 3508 1000 3541 02, überweisen. Spendenbescheinigungen werden ausgestellt.

Auf enorme Resonanz stößt derweil auch die Veranstaltungsreihe „BÜCHER-HEIMAT on Tour“. Für den „Literarischen Ausflug nach Wolfenbüttel“ am 31. Mai haben sich innerhalb weniger Tage schon 13 Mitreisende angemeldet.

Am Vormittag machen wir einen literarischen Spaziergang durch die Stadt, auf dem wir erfahren, welche bedeutenden Personen in den letzten Jahrhunderten in Wolfenbüttel gelebt und gewirkt haben. Nach einem gemeinsamen Mittagessen begeben wir uns dann ganz speziell auf die Spuren Gotthold Ephraim Lessings. An den Stellen seines Wirkens wird aus Briefen und Texten vorgelesen. Nach Ende der Führung besteht die Möglichkeit, das Lessinghaus (Foto oben) zu besichtigen.

Die Anreise erfolgt mit der Bahn. Abfahrt 9.45 Uhr ab Bad Harzburg. Die Kosten liegen bei 25,00 Euro (Fahrtkosten + Führung). Die Organisation haben wieder wie schon bei der Grimm-Welt in Kassel Petra Nietsch und Dr. Jutta Nowack übernommen. Anmeldungen in der BÜCHER-HEIMAT oder per Mail an tour@die-buecherheimat.de. Bilanz: Das erste Jahr BÜCHER-HEIMAT war mitreißend – und es wird dank so vieler engagierter Helferinnen und Helfer noch besser!

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Neues zur BÜCHER-HEIMAT on Tour

Neues zur BÜCHER-HEIMAT on Tour

Begeisterter Rückblick und gute Aussichten

Die „BÜCHER-HEIMAT on Tour“ hat sich etabliert – so viel kann man schon nach der ersten Projektfahrt in die Grimm-Welt in Kassel feststellen. Bei einer Nachbesprechung der von Petra Nietsch und Dr. Jutta Nowack organisierten Tour schwelgten die Teilnehmer nicht allein in Erinnerungen, es sprudelten auch Ideen für die nächsten literarischen Reisen.

Im Rückblick auf die Grimm-Welt reichte die Begeisterung von der Architektur des Gebäudes bis zur multimedialen Darstellung der so weiten Welten der Brüder Grimm. Für etliche Teilnehmer*innen war das Wirken der Grimms rund um das Deutsche Wörterbuch und die Germanistik eine (Wieder-) Entdeckung, denn im allgemeinen Bewusstsein dominieren eindeutig die Märchen…

So weit gefächert wie das Angebot der Grimm-Welt waren dann auch die „Lieblingsstücke“ der Mitreisenden aus Bad Harzburg: Ai Weiweis Kunstwerk, das die Wurzeln der Sprache symbolisiert, stand da neben den beeindruckenden Dioramen oder auch den Schriftstücken, die die Grimms zur Paulskirchen-Verfassung 1848 beisteuerten.

Vor allem aber dankten alle Kassel-Fahrer*innen den Organisatorinnen dafür, dass die Tour mehr als nur „hinfahren, ansehen, wegfahren“ war. Sowohl die stressfreie und informative Tour selbst gehörte wie die gemeinsame Nachbesprechung zum hoch gelobten Gesamtpaket.

Und an solchen Paketen für die „BÜCHER-HEIMAT on Tour“ wird nach der Runde in Bad Harzburg bereits wieder gebastelt. So soll es am 31. Mai eine literarische Führung durch Wolfenbüttel auf den Spuren der Dichter und Denker geben, die in dieser Stadt lebten. Inklusive eines Abstechers in das Lessing-Haus.

Zusammen mit Prof. Matthias Steinbach, der am 5. Juli bereits zum zweiten Mal zu einer Lesung in der BÜCHER-HEIMAT zu Gast sein wird, ist eine weitere Reise in Vorbereitung. Dabei kann dem „Fall Hodler“, einem der größten Kunstskandale des deutschen Kaiserreichs, in Jena nachgespürt werden. Die Fahrt schließt damit inhaltlich unmittelbar an die Steinbach-Lesung an und soll Ende Juli oder im August realisiert werden.