Samstag, 16. Dezember: Musikrätsel

Der „Schlachtplan“ fürs Fest

Der Start ins dritte Adventswochenende steht an diesem Samstag, 16. Dezember 2023, an. Höchste Zeit, einen präzisen „Schlachtplan“ fürs Fest zu entwickeln: Wer feiert mit der Familie? Was wird gegessen? Wer kauft wann was ein?

Beim Recherchieren für unser bebüchertes Kalenderblatt sind solch profane Fragen allerdings schnell verdrängt. Immerhin erhielt heute vor 24 Jahren (1999) Günter Grass den Nobelpreis für Literatur, weil er laut Jury „in munterschwarzen Fabeln das vergessene Gesicht der Geschichte gezeichnet hat“. Was ohne Frage auf seinen berühmten Erstling „Die Blechtrommel“ (1959) zutrifft.

Anderes Metier, aber ähnlich berühmt: Heute vor 77 Jahren (1946) richtete der Modeschöpfer Christian Dior in Paris sein erstes Atelier ein. Ein ganz Großer seines Fachs, der dazu „Das kleine Buch der Mode“ geschrieben hat.

Erinnerungen an drei vielgesehene TV-Sendungen – jede zu ihrer Zeit – werden durch andere Kalendereinträge geweckt. Am 16. Dezember 1894 wurde die Oper „Donna Diana“ von Emil Nikolaus von Reznicek uraufgeführt. (Ältere) Deutsche TV-Zuschauer kannten zumindest einen Schnipsel aus der Ouvertüre, er war von 1969 bis 1985 die Erkennungsmelodie für das ZDF-Musikquiz „Erkennen Sie die Melodie?“ mit Ernst Stankovski.  

Heute vor 23 Jahren (2000) wurde die letzte Sendung der ZDF-Hitparade ausgestrahlt. Er war zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr dabei, aber der Mann machte die Sendung und sich daran erinnernd schrieb Dieter Thomas Heck „Der Ton macht die Musik“ (eBook).

Ebenfalls absolut mit einem Gesicht und einem Namen verbunden ist „TV Total“: Heute vor acht Jahren (2015) wurde die letzte Sendung der TV-Show mit Stefan Raab als Moderator ausgestrahlt. „Das komplett erfundene und total gefälschte Tagebuch des Stefan R.“ (eBook) trägt die Fake-Warnung gleich im Titel vor sich her.

Noch zwei literarische Geburtstage: Am 16. Dezember 1775 wurde Jane Austen geboren. Ihre Hauptwerke „Stolz und Vorurteil“  und „Emma“ gehören zu den ganz großen Klassikern der englischen Literatur.  Seinen 106. Geburtstag (1917) könnte heute Arthur C. Clarke feiern. Der britische Science-Fiction-Schriftsteller lieferte mit „2001: Odyssee im Weltraum – Die Saga“ die Vorlage für Stanley Kubricks gleichnamigen Film. Und zumindest die Titelmusik von Richard Stauss (Also sprach Zarathrustra) kennt wiederum fast jeder.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Mittwoch, 11. Oktober: Jahrhundertleben

Der „lichte Tag“ wird schnell kürzer

Wieder eine helle Stunde weniger: Dieser Mittwoch, 11. Oktober 2023, ist der erste Herbsttag dieses Jahres, an dem der „lichte Tag“ kürzer als 11 Stunden ist. Exakt 10:56 Stunden. Und es geht rapide „bergab“, täglich schrumpft der helle Teil des Tages jetzt um 3 bis 4 Minuten.

Was quasi als Metapher zum zähen Abschied eines der bekanntesten deutschen Politiker passt. Als es dann soweit war, war es für die noch vergleichsweise junge Bundesrepublik Deutschland ein Einschnitt: Heute vor 60 Jahren (1963) überreichte der mittlerweile 87-jährige Bundeskanzler Konrad Adenauer (CDU) nach 14 Amtsjahren in Bonn dem Bundespräsidenten Heinrich Lübke (CDU) seine Rücktrittserklärung. Vier Jahre später starb „Konrad Adenauer“, endete ein „Jahrhundertleben“.

Ob es in den Folgejahren unter den Folgekanzlern besser oder schlechter geworden ist, mag jeder für sich entscheiden. Bei der Entscheidungsfindung könnten acht Porträts „Von Adenauer zu Merkel“ helfen. Das neunte Porträt aus dem Bundeskanzleramt liefert Olaf Scholz derzeit live…

Die Person des Alten liefert allerdings nicht allein Stoff für Biografien und politische Betrachtungen, sondern bis heute sogar die Zutaten für „zeitgeschichtliche Kriminalromane“: „Das Adenauer-Komplott“. Und der historische Thriller „Die Akte Adenauer“ schaffte es sogar auf die Spiegel-Bestsellerliste.

Heute vor 138. Jahren (1885) wurde François Mauriac geboren. Gern hätten wir von dem französischen Schriftsteller und Nobelpreisträger ein Werk präsentiert, aber aktuell sind lediglich englische Ausgaben Mauriacs wie „Vipers Tangle“ (Der Natternknoten) zu haben. Der Bücher-Suchservice der Bücherheimat jedoch wird auf der Jagd nach antiquarischen Ausgaben gern helfen.

Mauriac war der achte Franzose, dem der Literatur-Nobelpreis zugesprochen wurde. Vor allem mit seinen Romanen wurde er zum wichtigsten Vertreter des „renouveau catholique“, einer sich an der katholischen Soziallehre orientierenden Bewegung. Mauriacs Bücher, so das Nobelpreiskommittee, eröffnen „tiefgründige spirituelle Einblicke“ und „ihre künstlerische Leidenschaft“ durchdringe „das Drama der menschlichen Existenz“.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Sonntag, 17. September: Region & Weltraum

Das Leben außerhalb Göttingens

An diesem Sonntag, 17. September 2023, pendeln wir im bebücherten Kalenderblatt zwischen Region und Weltraum. Und haben etliche meiner „All-Time Favorites“ im Blick.

Der 17. September 1737 war ein überaus wichtiger Tag für die Region Südostniedersachsen: Heute vor 286 Jahren wurde die Georg-August-Universität Göttingen als Universität „im Geist der Aufklärung“ eröffnet.

Wie viele kluge Köpfe (44 Nobelpreisträger!) dort wirkten, zeigte 2002 die Ausstellung „Göttinger Nobelpreiswunder“. Weltweit wurde in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts keine andere Universität so häufig in Verbindung mit einem Nobelpreis genannt wie Göttingen.

Da wird ein sehr selbstbewusster Satz über dem Eingang zum Ratskeller verständlich: „Extra Gottingam non est vita, si est vita non est ita!“ (Außerhalb Göttingens kann man nicht leben, wenn aber doch, dann nicht so gut!). Wobei ich widersprechen muss, denn als Ex-Göttinger bleibe ich dabei, dass auch Bad Harzburg sehr lebenswert ist!

Dennoch ein Tipp für einen Tagestrip in der Region: „Göttingen an einem Tag“. Und für all jene, die die Universitätsstadt mit der ganzen Familie lieber auf dem heimischen Sofa entdecken möchten, empfiehlt sich das Wimmelbuch „So toll ist Göttingen!“.

Als Stadt gehört Göttingen in jedem Fall weiter zu meinen „All-Time Favorites“. So wie für mich als Kinogänger ein Film weit oben rangiert, der am 17. September 1964 in London uraufgeführt wurde: „007 – Goldfinger“ mit Sean Connery und Gert Fröbe. Unvergessen. Die Vorlage für den dritten Bond-Film lieferte Ian Flemings siebter James-Bond-Band „Goldfinger“.

Und dann ist da noch ein „Märchen von Übermorgen“, das ich mehr geliebt habe als alle Grimmschen Märchen. Am 17. September 1966 strahlte das deutsche Fernsehen die erste Folge der Serie „Raumpatrouille – Die phantastischen Abenteuer des Raumschiffes Orion“ aus.  Ich habe die Serie, die Romanreihe und alles um Commander Cliff Allister McLane geliebt: „Es lebe Raumpatrouille Orion!“.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Donnerstag, 13. April: Schwanzhund & Quallenknödel

Scrabble: Ehrentag für streitimmanentes Spiel

Hundnase, Schwanzhund, Quallenknödel – in den Vereinigten Staaten ist dieser Donnerstag, 13. April 2023, der National Scrabble Day. Zu Ehren von Alfred Mosher Butts, der am 13. April 1899 das Licht der Welt erblickte und Scrabble erfand.

Was Hundnase, Schwanzhund, Quallenknödel damit zu tun haben, können nur Menschen fragen, denen das Kunststück gelungen ist, nie Loriots „Ödipussi“ zu sehen. Wobei die legendäre Scrabble-Partie auch in der Realität hätte stattfinden können. Als leidenschaftlicher Sprach-Spieler kann ich mich an etliche Abende erinnern, denen eine UN-Blauhelm-Mission gutgetan hätte, weil wieder irgendwer hemmungslos Wörter erfunden hatte. Und dabei haben wir noch nicht einmal Spezialvarianten wie Scrabble Star Wars oder Scrabble FC Bayern München gespielt.

Dabei gelten beim Scrabblen in deutschen Landen nur solche Wörter, die in der jeweils aktuellen Ausgabe des Dudens stehen. Alles andere widerspricht dem Geist des Spiels, das übrigens fast gefloppt wäre. Alfred Mosher Butts hatte die Idee schon ad acta gelegt, als sein Anwalt James Brunot Scrabbe am 16. Dezember 1948 zum Patent anmeldete. Seither wurden mehr als 50 Millionen Exemplare in mehr als 30 Sprachen verkauft…

Tatsächlich scheint der 13. April ein Datum zu sein, dass als Geburtstag dem Zaubern mit Sprache dienlich ist. Gleich drei Literatur-Nobelpreisträger erblickten an einem solchen Datum das Licht der Welt.

Den Reigen eröffnete sozusagen am 13. April 1906 der irische Schriftsteller Samuel Beckett. Bekannt geworden ist er nicht zuletzt mit seinem vor 70 Jahren uraufgeführten Theaterstück „Warten auf Godot“. Der Nobelpreisverleihung blieb Beckett 1969 fern, er stand jedweder Form der Ehrung grundsätzlich ablehnend gegenüber.

Aber wir haben ja noch einen zweiten irischen Literaturnobelpreisträger, der ebenfalls am 13. April, allerdings im Jahr 1939 zur Welt kam: Seamus Heaney, der sich vor allem als Lyriker Weltruhm erschrieb („Die Amsel von Glanmore“), prägte während der Preisverleihung den schönen Satz: „Walk on air against your better judgement“ (sinngemäß: „Lauf auf Wolken, obwohl du’s besser weißt“).

Und dann wäre da noch der französisch-mauritische Schriftsteller Jean-Marie Gustave Le Clézio („Der Goldsucher“), der am 13. April 1940 zur Welt kam. Ihm wurde der Nobelpreis zugesprochen als „dem Verfasser des Aufbruchs, des poetischen Abenteuers und der sinnlichen Ekstase, dem Erforscher einer Menschlichkeit außerhalb und unterhalb der herrschenden Zivilisation“.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Montag, 13. März: „Trörö“!

Der Tag des Elefanten und das Gedächtnis

„Trörö!“, so könnte ein einigermaßen passender Start in diesen Montag, 13. März 2023, absolviert werden. Wobei es heute nicht um Benjamin Blümchen geht, sondern um den „Tag des Elefanten in Thailand“ (National Thai Elephant Day oder auch: Chang Thai Day).

Das Datum dieses Aktionstag, der dem Tierschutz dient und in Thailand Bewusstsein für die Bedeutung der Rüsseltiere als nationales Symboltier schaffen soll, ist sehr bewusst gewählt. Am 13. März 1855 wurde die erste offizielle Landesflagge Thailands durch König Mongkut (Rama IV.) eingeführt. Und die zeigte das königliche Symbol des weißen Elefanten auf rotem Grund.

Elefanten faszinieren viele Menschen. Die wenigsten aber wohl derart, wie einen Ost-Berliner, den es nach Fernost zog und der heute als „Elefantenflüsterer“ gilt: Bodo Förster lebt „Ein Leben für die Elefanten“ und schildert, wie er sich „in Thailand seinen Traum erfüllte“.

Ein „Elefant“ des deutschen Bühnenspiels stellte am 13. März 1772 am Herzoglichen Opernhaus in Braunschweig sein neuestes Trauerspiel in fünf Aufzügen vor: Gotthold Ephraim Lessing präsentierte anlässlich des Geburtstages der Herzogin Philippine Charlotte seine „Emilia Galotti“. Es ist eines der bedeutendsten „bürgerlichen Trauerspiele“, 74 Jahre (1846) später wurde das letzte Werk dieser Art uraufgeführt: „Maria Magdalena“ von Friedrich Hebbel.

Seinen 74. Geburtstag (1949) feiert heute ein Schriftsteller, der besonders auch in Bad Harzburg sehr bekannt ist: Jürgen Banscherus war nicht nur mehrfach bei der Harzburger Aktion zu Gast, er gewann 1996 auch den Bad Harzburger Jugendliteraturpreis für „Davids Versprechen“. Seine Kinderkrimi-Serie „Ein Fall für Kwiatkowski“ sprengte weltweit inzwischen die Zwei-Millionengrenze.

Als erster Grieche überhaupt erhielt Giorgos Seferis 1963 den Nobelpreis für Literatur für seine Gedichte, Essays, einen Roman und Tagebücher. Seine „Logbücher“ können im Zweifel auch für den Sprachunterricht genutzt werden, sie liegen zweisprachig (deutsch/griechisch) vor. Ich muss allerdings gestehen, dass der heute vor 123 Jahren geborene Nobelpreisträger an mir völlig vorbeigegangen ist…

Vielleicht sollte ich mehr in der Encyclopædia Britannica stöbern. Das weltbekannte Nachschlagwerk gab heute vor elf Jahren bekannt, dass keine gedruckte Ausgabe mehr erscheinen werde. Nach 244 Jahren war mit der gedruckten Enzyklopädie Schluss, sie gibt es nur noch in digitaler Form (ext.).

Mir hat die Encyclopædia Britannica einen meiner Lieblingsromane beschert: „Britannica & ich: Von einem, der auszog, der klügste Mensch der Welt zu werden“ von A.J. Jacobs. Das herrlich humorvolle Buch scheint aktuell vergriffen, aber dafür gibt es ja den Bücher-Suchservice der BÜCHER-HEIMAT.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Samstag, 10. Dezember: Jeder Mensch

Menschenrechte und Nobelpreise

An diesem Samstag, 10. Dezember 2022, sollte uns der „Tag der Menschenrechte“ (ext./engl.)  daran erinnern, dass es um die Rechte vieler Menschen auf diesem Globus nicht zum Besten bestellt ist. Am 10. Dezember 1948 wurde die Allgemeine Erklärung der Menschenrechte durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen verkündet.

Dass das Thema auch auf dem Buchmarkt stark vertreten ist, zeigt die  Suchabfrage „Menschenrechte“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT, die 1215 Buchtitel zutage fördert. Fragen werden aufgeworfen, mit denen sich auch ein Bestsellerautor wie Ferdinand von Schirach in „Jeder Mensch“ befasst. Ein kraftvolles Plädoyer, Menschenrechte, Freiheit und Demokratie zu verteidigen, ist zudem „Menschenrechte“ aus der Feder des ehemaligen Bundesinnenministers Gerhart Baum.

Zu allen Zeiten haben sich große Geister um die Wahrung der Rechte der Menschen gesorgt. So lieferte Mary Wollstonecraft, die Mutter der „Frankenstein“-Autorin, 1790 ein Plädoyer für die Ziele der Französischen Revolution:  „Zur Verteidigung der Menschenrechte“.

Immer einen Blick wert und Anlass, ein wenig über unsere gute Situation nachzudenken: Das „Grundgesetz“. Das Europäische Parlament verleiht um diesen Aktionstag herum zudem den Sacharow-Preis und die Organisation „Reporter ohne Grenzen“ vergibt den jährlichen Menschenrechtspreis.

Diese Auszeichnungen haben ausgerechnet am 10. Dezember heftige Konkurrenz: Am Todestag von „Alfred Nobel“ werden seit 1901 alljährlich die Nobelpreise verliehen. Im Buch „Laureaten und Verlierer“ steht die Geschichte des (Medizin-)Nobelpreises in Deutschland, Österreich und der Schweiz im Fokus. Aber ganz nebenbei soll das Buch laut Kritik die Frage beantworten: „Wie erhält man einen wichtigen Preis?

Eine faszinierende Wissenschaftlerin brauchte solche Ratschläge nicht: Marie Curie ist die erste Frau, die den Nobelpreis erhielt ­ und das als einzige Frau gleich zwei Mal. „Madame Curie und die Kraft zu träumen“ ist der bewegende Roman über ihr Leben.

Alle Fans von unnützem Wissen können sich unterdessen dem Ig-Nobelpreis und seinen verrückten Forschungsfeldern zuwenden. Was dabei hoch im Kurs steht, schildert das Buch „Von Waschmaschinen für Katzen und anderen Sternstunden der Wissenschaft“.

Ein leckeres Finale: Heute ist auch der „Tag des Christstollens“.  Das Gebäck ist derart beliebt, dass es in unzähligen Varianten kursiert und auch „Produktpiraterie“ nicht ausbleibt. Folgerichtig gibt es sogar einen „Schutzverband Dresdner Christstollen“ (ext.), der Wert darauf legt, dass die einzig wahren Produkte aus Dresden „nur echt mit dem Siegel“ sind.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —