Petra Nietsch über „Stranded – Die Insel“

Petra Nietsch über „Stranded – Die Insel“

Sarah Goodwin:

Stranded – Die Insel

Dieses Buch wurde mir von einem guten Freund empfohlen und auch seine über 80-jährige Mutter hat es sehr gelobt. Grund genug auf den Klappentext zu verzichten und sofort mit der Lektüre zu beginnen. Anfangs hatte ich etwas Schwierigkeiten mich in die Geschichte einzufinden, aber dann hat sie mich irgendwann so gepackt, dass ich das Buch kaum noch aus der Hand legen konnte.

Worum geht es? Vier Frauen und vier Männer sind von einer TV-Produktionsfirma ausgewählt worden an einem sozialen Experiment teilzunehmen. Sie werden auf eine abgelegene, unbewohnte schottische Insel gebracht, auf der sie ein Jahr lang ohne Kontakt zur Außenwelt wohnen sollen. Mit nur wenig Material und Proviant stehen sie vor der Aufgabe ihren Aufenthalt so zu gestalten, dass sie überleben können. Wie zu erwarten kommt es aus den verschiedensten Gründen zu Konflikten in der Gruppe. Insbesondere Maddy, die ihr Leben lang eine Außenseiterin war, gerät auch hier immer wieder mit den anderen in Streit. Schließlich wird sie des Camps verwiesen, so dass sie von da an völlig auf sich allein gestellt ist. Aber es sind nur noch ein paar Monate bis sie abgeholt werden sollen. Doch das Boot kommt nicht ….

Was für mich dieses Buch so besonders und so lesenswert macht, ist die Wahl der Erzählperspektive, denn sie erzeugt eine unglaubliche Spannung, die sich bis zum Schluss durch dieses Buch zieht. Die Handlung wird ausschließlich aus Sicht des Literarischen Ichs erzählt, und das ist Maddy. Insofern erscheint alles subjektiv gefärbt. Jedes Ereignis, jede Unterhaltung, jede Auseinandersetzung wird von Maddy wiedergegeben und analysiert. Ich war mir nie sicher, ob ich als Leserin die Wahrheit erfahre, oder ob sie nur ihre ganz eigene Wahrnehmung der Dinge hat; ähnelt der Name Maddy doch dem englischen Wort für verrückt. Ich hatte die verschiedensten Theorien über das, was wirklich passiert, aber ich lag immer falsch.

Ein fesselnder Thriller, der mich an den berühmten Roman „Herr der Fliegen“ von William Golding erinnert hat.

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Sarah Goodwin: „Stranded – Die Insel“, Lübbe, 398 Seiten, ISBN 9783404188789, Preis: 12,99 Euro.


Petra Nietsch über „Demon Copperhead“

Petra Nietsch über „Demon Copperhead“

Barbara Kingsolver:

Demon Copperhead

Sprache: Englisch. Die deutsche Übersetzung erscheint im Frühjahr 2024 bei dtv.

Dieses Buch hat den Frauenpreis für Belletristik  2023 (Women’s Prize for Fiction) und während ich den Roman bereits las, auch den diesjährigen Pulitzer-Preis für Literatur gewonnen.

Barbara Kingsolver überträgt die Geschichte von David Copperfield in die Appalachen Ende des 20. Jahrhunderts. Alle im Roman von Charles Dickens für die Handlung relevanten Charaktere tauchen auf und sind an ihren nur leicht veränderten Namen gut wiederzuerkennen. Und auch die Thematik ist gleich, denn es geht um soziale Gerechtigkeit.

Demon, Protagonist und Erzähler, wird in eine Welt geboren, die von Armut, Drogen- bzw. Medikamentenmissbrauch geprägt ist. Schon früh lernt er, dass er für sich alleine die Verantwortung übernehmen muss, denn niemand bleibt lange genug in seinem Leben, als dass er sich auf irgendjemanden verlassen kann. Und nicht nur das, er fühlt sich auch für alle Menschen verantwortlich, die ihm nahestehen.

Nicht alle Entscheidungen, die er trifft, sind richtig, so gleicht sein Leben einer Achterbahn, denn es geht ständig bergauf und bergab. Auf der Suche nach Liebe und Geborgenheit erlebt er immer wieder Rückschläge. „Ich habe nichts getan, um Glück zu verdienen und ich weiß, wie Menschen sind. Früher oder später wenden sie sich von dir ab“, sagt er an einer Stelle. Aber für den Leser wird immer wieder deutlich, dass er nicht nur ein Kämpfer ist, sondern auch sehr talentiert und intelligent, denn er erkennt u.a. die Faktoren, warum eigentlich niemand der Armut, dem Drogenmissbrauch und der Kriminalität entkommen kann.

Durch die Perspektive des erzählenden Demon entsteht ein Eindruck von dem Leben, das die Menschen in den Appalachen auch heute noch führen. Aber Demon hat auch Humor und trotz einer oftmals düsteren Stimmung, musste ich auch immer wieder schmunzeln, über seine Art Dinge zu erzählen.

Barbara Kingsolver hat eine Sprache gewählt, die mich sehr an den Stil von Charles Dickens erinnert hat.

Dieser Roman ist alleine wegen des literarischen Kniffs David Copperfield zu Demon Copperhead zu machen und dessen Geschichte in das ländliche Amerika zu transportieren, zu empfehlen,  trägt aber auch dazu bei, zumindest in Teilen zu verstehen, mit welchen Problemen die USA auf Grund ihrer geografischen und sozialen Diversität konfrontiert sind.

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Barbara Kingsolver: „Demon Copperhead“, Faber and Faber Ltd., 548 Seiten, ISBN 9780571376483, Preis: 12,50 Euro.


Petra Nietsch über „Neun Leben“

Petra Nietsch über „Neun Leben“

Peter Swanson:

Neun Leben

Nine Lives

Vermutlich der ungewöhnlichste und deshalb vielleicht beste Thriller, den ich in den letzten Jahren gelesen habe.

Neun Menschen, die in ganz unterschiedlichen Regionen der USA leben und ganz unterschiedliche Biografien haben, erhalten einen Brief ohne Absender, in dem sich eine Liste mit neun Namen befindet. Der einzige Name, den sie kennen, ist ihr eigener. Nach und nach verliert einer nach dem anderen sein Leben.

Alle Versuche, beim Lesen dem Rätsel auf die Spur zu kommen, misslingen, denn immer, wenn man glaubt, einen Hinweis gefunden zu haben, führt der Autor uns wieder in die Irre. Somit hält er die Spannung von Beginn an hoch und erst am Schluss erhalten wir die Auflösung.

Polizei und FBI ermitteln im Hintergrund, was für die Handlung aber kaum eine Rolle spielt. Vermutlich ein Grund, warum mich dieser Thriller so gefesselt hat.

Wer denkt, so eine Geschichte, nämlich „10 kleine Negerlein“ (inzwischen politisch korrekt in „Und dann gab’s keines mehr“ umbenannt) hat schon Agatha Christie geschrieben, liegt richtig, denn es werden auch immer wieder Bezüge hergestellt, aber trotzdem ist dieses Buch ganz anders.

Fazit: ein Muss für alle, die den traditionellen Krimi schätzen und die es lieben, spannend unterhalten zu werden.

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Peter Swanson: „Neun Leben“, Oktopus, 333 Seiten, ISBN 9783311300458, Preis: 18,90 Euro.


Petra Nietsch über „Kleine Dinge wie diese“

Petra Nietsch über „Kleine Dinge wie diese“

Claire Keegan:

Kleine Dinge wie diese

Small things like these

Dieser Roman der irischen Autorin Claire Keegan ist mit seinen 112 Seiten so kurz, dass er sich ohne Unterbrechung lesen lässt. Wie in einem Spielfilm taucht der Leser immer mehr in die Handlung ein und baut zunehmend eine Verbindung zu dem Protagonisten und Erzähler Bill Furlough auf.

Schauplatz ist der kleine Ort New Ross im County Wicklow. Die Geschichte spielt 1985 kurz vor Weihnachten. Zu der Zeit ging es Irland wirtschaftlich sehr schlecht, und viele Menschen lebten in großer Armut.

Wie viele andere auch arbeitet Bill Furlough hart, um seine Familie zu ernähren und seinen fünf Töchter eine angemessene Bildung zu ermöglichen. Da bleibt keine Zeit sich über das eigene Leben oder Dinge, die im Ort passieren, Gedanken zu machen. Aber dann macht Bill eine Entdeckung, die ihn nicht mehr loslässt, und er entscheidet sich als Christ zu handeln, auch auf die Gefahr hin, dass ihn dies seine Existenz und Familie kostet.

Claire Keegan hat einen beeindruckenden Schreibstil. In wenigen Worten sagt sie nicht nur sehr viel, sondern vieles nur unterschwellig, so dass der Leser immer wieder gefordert ist, zwischen den Zeilen zu lesen.

Der Roman geht unter die Haut, nicht nur weil er ein dunkles Kapitel irischer Geschichte ans Licht holt.

Das Buch war zurecht für den Booker Prize 2022 nominiert. Es hat gute Chancen, mein Lieblingsbuch 2023 zu werden.

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Claire Keegan: „Kleine Dinge wie diese“, Steidl, 112 Seiten, ISBN 9783969990650, Preis: 20,00 Euro.


Petra Nietsch über „Schicksal und Gerechtigkeit“

Petra Nietsch über „Schicksal und Gerechtigkeit“

Jeffrey Archer:

Schicksal und Gerechtigkeit

Nothing Ventured

Jeffrey Archer ist ein Vielschreiber und der einzige Schriftsteller, der die Bestsellerlisten in den Kategorien Roman, Kurzgeschichten und Sachbuch angeführt hat. Durch seine eigene Biografie hat er sich in vielen Lebensbereichen große Kenntnisse angeeignet, so dass seine Erzählungen immer sehr lebensnah wirken.

Die siebenbändige Clifton-Saga habe ich verschlungen und auch Kain und Abel haben mich begeistert. Nun bin ich durch Zufall auf die William-Warwick-Reihe gestoßen, die Archer 2019 begonnen hat. Den ersten Band habe ich in nur wenigen Tagen ausgelesen.

Warum geht es? Entgegen des Wunsches seines Vaters Sir Julian Warwick, einem einflussreichen und erfolgreichen Anwalt, sehnt sich William nach einer Laufbahn bei der Londoner Polizei. Diese durchläuft er in den aufeinander aufbauenden Bänden vom einfachen Polizisten bis hin zum Polizeipräsidenten. Dabei lässt er seine Leserinnen und Leser an seiner Arbeit auf der Straße, bei Festnahmen, im Gerichtssaal ebenso teilhaben wie an seinem Familienleben.

Jeffrey Archer sagt: „dies ist keine Kriminalgeschichte, sondern die Geschichte über einen Kriminalbeamten.“ Seine Kritiker sagen, die Geschichte sei flott erzählt, fesselnd, unterhaltsam und enthielte unerwartete Wendungen, zudem sei Archer ein großartiger Erzähler. All dem kann ich vorbehaltlos zustimmen.

Auch den zweiten Band habe ich schon so gut wie ausgelesen – fünf Bände sind bereits erschienen, vier davon ins Deutsche übersetzt.

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Jeffrey Archer: „Schicksal und Gerechtigkeit“, Heyne Taschenbuch, 460 Seiten, ISBN 9783453426610, Preis: 12,00 Euro.


Petra Nietsch über „Denen man vergibt“

Lawrence Osborne: Denen man vergibt

Lawrence Osborne:

Denen man vergibt

The Forgiven

Lawrence Osborne: Denen man vergibt

Ein wohlhabendes britisches Ehepaar ist auf dem Weg zu einer Party der Reichen und Schönen in der marokkanischen Wüste. Durch einen Streit abgelenkt und zudem angetrunken kommt es zu einem Verkehrsunfall, bei dem ein junger Einheimischer, der Fossilien an Touristen verkauft, tödlich verletzt wird.

Diese Situation nutzt der Autor als Ausgangspunkt für einen Roman, der äußerst facettenreich ist. Osborne thematisiert die Frage von Schuld ebenso wie das Aufeinanderprallen verschiedener Kulturen, was zwangsläufig zu kulturellen Missverständnissen führt, und ein immer noch vorhandenes koloniales Verhalten der westlichen Zivilisation.

Durch den regelmäßigen Wechsel der Erzählperspektive schaut der Leser durch die Köpfe unterschiedlicher Charaktere auf die Ereignisse, so dass sich dieser sein eigenes Bild machen kann.

Alle diejenigen, für die sich gute Literatur auch durch ausdrucksstarke Sprache definiert, kommen in diesem Roman ganz auf ihre Kosten. Es ist ein Lesen mit allen Sinnen.

“This is a lean book that moves like a panther.” (Zitat aus der Rezension in der New York Times)

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Lawrence Osborne: „Denen man vergibt“, dtv Verlagsgesellschaft, 272 Seiten, ISBN 978-3-423-14699-9, Preis: 13,00 Euro.

Das Buch „Denen man vergibt“ hat aus dem BÜCHER-HEIMAT-Team auch Sonja Weber schon einmal besprochen.


Petra Nietsch über „Das Café am Rande der Stadt“

Petra Nietsch über „Das Café am Rande der Stadt“

John Strelecky:

Das Café am Rande der Welt

The Why Are You Here Café

Nachdem ich festgestellt hatte, wie häufig wir dieses Buch in der BÜCHER-HEIMAT verkaufen, erweckte es auch mein Interesse. Und dann fiel es mir an Weihnachten zufällig in die Hände. Und nach ca. zwei Stunden und 126 Seiten wusste ich, warum es so populär ist. Es ist ein Lebensratgeber, in dem in einer nett geschriebenen Erzählung, Fragen gestellt und so weit möglich auch beantwortet werden, mit denen sicher jeder von uns sich hoffentlich früher oder später einmal auseinandersetzt. Viele in diesem Buch enthaltenen Anregungen und Empfehlungen waren mir nicht fremd, hatte ich mich doch im Sommer 2022 auf dem Jakobsweg mit ähnlichen Fragen beschäftigt.

Dieses kleine Büchlein ist empfehlenswert, weil es amüsant geschrieben ist und auf den erhobenen Zeigefinger verzichtet.

Es ist auch als Mitbringsel gut geeignet.

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John Strelecky: „Das Café am Rande der Welt“, dtv, 128 Seiten, ISBN 9783423209694, Preis: 9,95 Euro.


Petra Nietsch über „The Rose Code“

Petra Nietsch über „The Rose Code“

Kate Quinn:

The Rose Code

Kate Quinn hält mich weiterhin in ihrem Bann.

Wer den Film „Imitation Game – ein streng geheimes Leben“ gesehen hat, wird sich an Bletchley Park erinnern, den Ort, an dem Alan Turing die mit der Enigma verschlüsselten Nachrichten der deutschen Wehrmacht decodiert hat.

Und der Ort  ist auch Hauptschauplatz dieses Romans. Drei Frauen, deren Herkunft nicht verschiedener sein kann, sind mit ihren unterschiedlichen Fähigkeiten daran beteiligt, Codes der Kriegsgegner zu entschlüsseln. Sie werden zu Freundinnen, aber diese Freundschaft wird durch verschiedene Ereignisse immer wieder auf die Probe gestellt, bis es schließlich zum Bruch kommt. Doch nach Kriegsende sind sie gezwungen, sich noch einmal zusammenzuraufen, denn sie müssen ein letztes Mal einen Code entschlüsseln, um einen Verräter zu enttarnen.

Auch dieser Roman verknüpft historische Fakten und Personen mit fiktiver Handlung, wobei selbst die zentralen Charaktere fast ausschließlich auf realen Persönlichkeiten basieren, so dass ich nicht nur einen spannenden Roman gelesen habe, sondern auch viele Erkenntnisse über die damalige Zeit gewonnen habe.

Leider ist dieses Buch noch nicht in deutscher Sprache erschienen, aber ich freue mich schon auf ihr neuestes Buch „The Diamond Eye“.

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Kate Quinn: „The Rose Code“ (engl.), Harper Collins Publ., 624 Seiten, ISBN 9780062943477, Preis: 18,50 Euro.


Petra Nietsch über „Der Aufstieg“

Petra Nietsch über „Der Aufstieg“

Amy McCulloch:

Der Aufstieg

Breathless

Die britische Buchhandlung Waterstones hat dieses Buch zum Thriller des Monats November gekürt und Sonja Weber hat es bereits in der Goslarschen Zeitung empfohlen.

Der Roman handelt vom Aufstieg auf den Manaslu, den mit 8163 Metern achthöchsten Berg der Erde. Dies allein wäre für jeden schon eine Herausforderung, aber die Expedition wird auch immer wieder von mysteriösen Todesfällen überschattet.

Unglück oder Mord?  Das ist die Frage, die die Journalistin Cecily Wong nicht zur Ruhe kommen lässt. Dabei will sie doch nur den Berg bezwingen, damit sie Charles Veigh, die Bergsteigerikone, interviewen kann. Denn dies war seine Bedingung, als er sie einlud, an der Expedition teilzunehmen: Exklusivinterview, aber nur beim Erreichen des Gipfels.

Der Reiz dieses Buches liegt in der Darstellung des Aufstiegs wie z.B. den extremen Wetterbedingungen, den außergewöhnlichen Leistungen der Sherpas, den körperlichen Herausforderungen, den unterschiedlichen Charakteren im Team, die Konflikte unvermeidbar machen, denn die kanadische Autorin hat 2019 den Manaslu selbst bestiegen und durch ihre Erfahrungen wirken ihre Erzählungen authentisch und glaubhaft.

Ich habe beim Lesen das Gefühl gehabt, mit auf dem Berg zu sein, habe die atemberaubenden Ausblicke ebenso genossen wie im Schneesturm erbärmlich gefroren.

Sowohl der englische Titel „Breathless“ als auch der deutsche Untertitel „In eisiger Höhe wartet der Tod“ sind gut gewählt, da mehrdeutig. Mehrfach wurde ich an das Buch von Jon Krakauer „In eisigen Höhen“ erinnert.

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Amy McCulloch: „Der Aufstieg – In eisiger Höhe wartet der Tod“, Piper Verlag, 496 Seiten, ISBN 9783492063432, Preis: 17,00 Euro.


Petra Nietsch über „Morgen gehört den Mutigen“

Petra Nietsch über „Morgen gehört den Mutigen“

Kate Quinn:

„Morgen gehört den Mutigen“

„Alice’s Network“

Wer historische Romane mag, ist bei Kate Quinn richtig aufgehoben. Sie verbindet eine fesselnde Geschichte mit gründlich recherchierten realen Ereignissen und entwickelt überzeugende Charaktere. Unterschiedliche Handlungsstränge, die aber immer verbindende Elemente enthalten, sorgen für Spannung bis zum Schluss.

In ihrem Roman „Morgen gehört den Mutigen“ ist Eve Gardiner das verbindende Glied. Sie hat im ersten Weltkrieg als Spionin für das Netzwerk Alice gearbeitet und im von der deutschen Wehrmacht besetzten Lille als Kellnerin getarnt in einem Restaurant Informationen gesammelt und weitergegeben. 1947 erklärt sie sich, wenn auch nur äußerst widerwillig, bereit, der jungen, unkonventionellen, aus gutem Hause stammenden Amerikanerin Charlie bei der Suche nach ihrer während des zweiten Weltkriegs verschollenen Cousine zu helfen. So reisen sie gemeinsam mit Eve‘s schottischem Chauffeur Finn durch Frankreich. Trotz ihrer sehr unterschiedlichen Charaktere und Biografien raufen sich die drei zusammen und verfolgen am Ende das gleiche Ziel.

Hervorragend geschrieben würdigt Kate Quinn wie in dem von mir bereits besprochenem Roman „Die unbekannte Jägerin“ den Mut und die Leistungen von Frauen in beiden Weltkriegen.

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Kate Quinn: „Morgen gehört den Mutigen“, Ullstein Taschenbuchverlag, 560 Seiten, ISBN 9783548060316, Preis: 9,99 Euro.