Anfeuerung für Öfi

Anfeuerung für Öfi

Wir denken olympisch

Eine Woche lang hat zum 144. Mal die Galopprennwoche die Szenerie in Bad Harzburg bestimmt. Unmittelbar beteiligt ist die BÜCHER-HEIMAT zwar (noch) nicht, aber Werbung haben wir für die Woche stets eifrig gemacht. Selbstverständlich waren viele von uns auch als Fans und Unterstützer auf der Galopprennbahn am Weißen Stein unterwegs. Dass gehört sich für Bad Harzburgerinnen und Bad Harzburg ja sozusagen.

Anfeuern und unterstützen konnten wir am letzten Rennwochenende auch einen unserer besten Partner: Beim Maskottchenrennen schickte auch die Öffentliche Versicherung Braunschweig ihren Sympathieträger Öfi ins Rennen – wobei natürlich insbesondere in diesen Tagen das olympische Motto gilt: Dabeisein ist alles! Der Sieg im Maskottchenrennen ging an Bultinchen von der Neuen Bult in Hannover. Für ein tolles Rennen gratulierte Sonja Weber dem ausgelaugten Öfi nach dem Rennen im Namen des ganzen BÜCHER-HEIMAT-Teams.

Montag, 24. Juli: Tag der Freude

Mit viele Freude in die neue Woche starten

Durchschnaufen nach dem ersten Galoppwochenende steht an diesem Montag, 24. Juli 2023, auf dem Programm. Da mag es manchen Turffreund traurig stimmen, dass es erst am Donnerstag weitergeht. Dagegen aber kann man etwas tun, denn heute ist der „Internationale Tag der Freude“.

Beim „International Day of Joy“ ist es allerdings wie mit so manchen Aktionstagen. Niemand weiß, wer ihn wann und warum initiiert hat. Aber sei’s drum, freuen wir uns doch einfach daran. Selbst jenen, die damit ein Problem haben, kann laut einiger Ratgeber geholfen werden: „Wähle die Freude“ ist das „Sechs-Wochen-Programm gegen Grübeln, Angst und Stress“ überschrieben.

Während die Welt sich also freut, trifft es die Amerikaner mit Blick auf den Aktionstage-Kalender härter. Heute ist der „National Tell an Old Joke Day“ (Erzähl-einen-alten-Witz-Tag) in den USA. Nun gut, ganz schlimme Witze könnte man noch runterspülen, denn die US-Amerikaner begehen zudem den „National Tequila Day“. Wer Agavenschnaps pur nicht mag, nimmt “Tequila Cocktails” (engl.).

Heute vor 112 Jahren (1911) staunte die Welt über eine der großen archäologischen Sensationen: In den peruanischen Anden entdeckte Hiram Bingham eine Ruinenstadt. „Aberdutzende zerfallene Gebäude, Paläste, Tempel, Wohnhäuser und Wachposten. Allesamt aus prachtvoll behauenen Granitblöcken“, notierte er am 24. Juli 1911 in seinen Expeditionsbericht „Macchu Picchu“.

Geburtstag hatte heute vor 221 Jahren (1802) ein Autor, dem ich viele spannende Schmökerstunden verdanke: Alexandre Dumas der Ältere, Schöpfer weltberühmter Figuren.  Die Klassiker im Schuber vereinen die Musketiere mit Monte Christo und dem Mann mit der eisernen Maske.

Die Biografie Alexandre Dumas‘  liest sich fast wie ein Abenteuerroman aus seiner Feder. Als Autor, Freiheitskämpfer und Lebemann hinterließ er ein 600 Bände umfassendes Werk – obwohl er keine Unterhaltung ausließ, die das 19. Jahrhundert zu bieten hatte.

Was immer wieder auffällt, ist die Tatsache, dass die Berufsbezeichnung Schriftsteller in den Lexikon-Geburtstagslisten ab den 1980er Jahren dramatisch abnimmt. Und wenn man eine Schriftstellerin wie die am 24. Juli 1986 geborene Australierin Natalie Tran entdeckt, findet man kein Buch von ihr. Sie hat wohl mehr Erfolg als „Vloggerin“. Wer ihr nacheifern will: „Modernes Vlogging“ (eBook).

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Sonntag 24. Juli Noch ein Sonntag im Galopp

Worüber sollen wir uns freuen?

Auf die Zielgerade biegt an diesem Sonntag, 24. Juli 2022, die 142. Bad Harzburger Galopprennwoche ein. Der Nachmittag ist also ausgebucht.

Dabei haben mich die Recherchen zu diesem „bebücherten Kalenderblatt“ durchaus zu einem Lese-Tag verlockt. Gleich drei meiner Literatur- und Medienlieblinge haben heute Geburtstag. Gehen wir nach dem Alter vor und beginnen mit dem 220. Geburtstag von Alexandre Dumas dem Älteren. „Der Graf von Monte Christo“ habe ich mehrfach verschlungen.  Ebenso wie „Die drei Musketiere“ – die ich ja mal als „Klassiker für Kids“ versuchen könnte.

Schon immer fasziniert war ich von Amelia Mary Earhart. Sowohl wegen ihrer wagemutigen Leistungen als Flugpionierin wie auch wegen ihrer politischen Aktivitäten und ihrem Einsatz für die Rechte der Frauen. Heute wäre sie 125 Jahre alt geworden. Dass sie im Alter von nur 40 Jahren 1937 bei einem Flug über den Pazifik verschwand und zwei Jahre später für tot erklärt wurde, trug dazu bei, Amelia Earhart zur unsterblichen Legende und zu einer der „Königinnen der Lüfte“ werden zu lassen.

Bis dahin ist es für meinen dritten Star noch ein weiter Weg, wenngleich er für mich zumindest schon mal eine Talkshow-Legende ist: Ohne die zugewandte und humorvolle Art von Hubertus Meyer-Burckhardt, der heute 66 Jahre alt wird, ist die NDR-Talkshow kaum die Hälfte wert. Was mich daran erinnerte, dass ich schon immer mal ein Buch von ihm lesen wollte. Vielleicht starte ich in meiner Ruhestands-Abkühlphase mit „Die ganze Scheiße mit der Zeit“ und entdecke auch für mich das Jetzt.

Die Aktionstage geben heute dagegen nicht ganz so viel her. Der „Erzähl-einen-alten-Witz-Tag“ (National Tell an Old Joke Day) ist zum Glück auf die USA beschränkt. Meine Bartwickelmaschine für solche Fälle ist eingerostet und vor allem „Rentnerwitze“ reißen mich nicht wirklich aus dem Ohrsessel.

Selbst mit einem kräftigen Schluck am (US-) „Tag des Tequila“ (National Tequila Day) käme ich nicht aus dieser Not. Aus gutem Grund, denn mit dem Agaven-Brand aus Mexiko kann ich nach einer aus dem Ruder gelaufenen Tequila-Party seit dem Studium nichts mehr anfangen. Vor allen „Mezcal and Tequila Cocktails“ kann ich nur warnen.

So bleibt mir nur noch der „Internationale Tag der Freude“. Wobei das Erstaunliche ist, dass niemand zu wissen scheint, warum und worüber wir uns freuen sollten. Der Aktionstag hat es dennoch auf Dutzende Websites im Internet geschafft. Da kann sich zumindest der Spaßvogel freuen, der den „Aktionstag“ irgendwann mal lanciert hat. Ein Ausweg könnte „Das Buch der Freude“ vom Dalai Lama und Desmond Tutu sein – vorausgesetzt, dem Leser genügt die stille innere Freude.

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Donnerstag 21. Juli Hemingway und Galopprennen

Mein liebster Lieblingsschriftsteller

An diesem Donnerstag, 21. Juli 2022, muss ich – bevor es auf die Galopprennbahn geht – einen 123. Geburtstag feiern: Ernest Hemingway, mein liebster Lieblingsschriftsteller, erblickte an diesem Tag des Jahres 1899 das Licht der Welt.

Sein Machismo war mir dabei immer eher fremd. Aber der absolut aufs Wesentliche verknappte Schreibstil fasziniert. Kurzgeschichten wie „Alter Mann an der Brücke“ (in „Schnee auf dem Kilimandscharo“), die die Hilflosigkeit der Menschen angesichts der Sinnlosigkeit des (spanischen Bürger-)Krieges in einem lakonischen Dialog erschütternd vor Augen führt, sind einfach großartig geschrieben.

Eine Einschätzung, mit der ich wahrlich nicht allein bin. Hemingway gehört zu den erfolgreichsten und bekanntesten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Und zu den meistgeehrten Schriftstellern: 1953 erhielt er den Pulitzer-Preis für seine Novelle „Der alte Mann und das Meer“ und 1954 den Literaturnobelpreis. Muss man gelesen haben. Am besten bei einem der Cocktails, die der Meister so liebte…

An der Galopprennwoche hätte Hemingway sicher auch seinen Spaß gehabt. Zum Glück kühlt es sich ja ab und Regen und Gewitter sollen zum Nachmittag auch abziehen. Wobei ich nicht wenige kenne, die sich neben den Pferderennen und dem Wettfieber vor allem auf den Samstag freuen. Dann heißt es „Erst zum Rennen, dann zur Party“ mit einem kostenlosen Open-Air-Konzert zweier Cover-Bands, die Depeche-Mode– und Marius-Müller-Westernhagen-Feeling (DVD) an den Weißen Stein zaubern.

Um einen leicht korrigierenden Nachtrag komme ich nicht herum: Die Apollo 11-Besatzung ist am 20. Juli auf dem Erdtrabanten gelandet, aber erst heute vor 53 Jahren, am 21. Juli 1969 betraten Neil Armstrong und danach Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond. Es war exakt am 21. Juli 1969 um 02:56:20 Uhr UT.

Wenn ich schon Hemingway gratuliere und feiere, darf ich einen großen deutschen Autor nicht vergessen: Heute vor 129 Jahren wurde Hans Fallada geboren. Auch seine Werke prägt ein objektiv-nüchterner Stil, der schonungslos und sozialkritisch die Lebenswirklichkeit der Weimarer Republik beschreibt. „Kleiner Mann – was nun?“ beispielsweise wurde sehr zu Recht zu einem Welterfolg.

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Samstag 16. Juli Rivalen der Rennbahn

Stets aufs Neue ein Zuschauermagnet (Foto: 1950) und das größte Sportspektakel des Harzes: Die Galopprennwoche startet heute. Das Foto stammt aus dem Ahrens-Archiv der Bad Harzburg-Stiftung.

Sportspektakel und Familienfest

Boxen auf! An diesem Samstag, 16. Juli 2022, startet die 142. Bad Harzburger Galopprennwoche. An diesem und am nächsten Wochenende sowie am Donnerstag feiert Bad Harzburg und feiert die Region ihr größtes Sportspektakel, das zugleich eines der größten Familienfeste ist.

Wer an den Renntagen verhindert oder gar in den Urlaub gefahren ist, kann sich seine Portion Galoppsport natürlich auch über die BÜCHER-HEIMAT holen. Die Palette der Pferde(rennsport)-Bücher ist gigantisch, reicht von „Das Rennpferd – Seine Erziehung und Vorbereitung für die Rennbahn. Die neueste Methode der Engländer. ‚Documenta Hippologica‘. Reprint der Ausgabe von 1838“ über den „Hengst der Sonne“, den berühmtesten Araberhengst der Welt und einem „Was ist was“ für den Pferdesport-Nachwuchs oder auch den Rennsport-Fantasyroman „Titanen“ bis hin zur kompletten Fernsehserie „Rivalen der Rennbahn“ auf DVD.

Nicht ganz synchron läuft der Auftakt der Rennwoche am Weißen Stein mit dem Kalender der kuriosen Aktionstage. Der US-amerikanische „National I Love Horses Day“ (Ich-mag-Pferde-Tag) war gestern. Heute ist dagegen der „Welttag der Schlange“ (International World Snake Day).  Pferde finde ich respekteinflößend groß und vor Schlangen habe ich Angst. Da feiere ich lieber mit den Kanadiern heute den „Guinea Pig Appreciation Day“ (Ehrentag der Meerschweinchen).

Und dann muss heute noch an eine Segnung erinnert werden, die die Welt meiner Meinung nach nicht zwingend gebraucht hat: Am 16. Juli 1935 wurde in Oklahoma City die erste Parkuhr der Welt aufgestellt und erhielt den wenig schmeichelhaft klingenden Namen „Schwarze Maria“. Erfunden haben soll das münzgesteuerte Parkmessgerät (coin controlled parking meter) der Amerikaner Carlton Cole Magee.

In Deutschland blieben wir noch bis zum 4. Januar 1954 verschont, dann begann in Duisburg das Zeitalter der „Parkraumbewirtschaftung“ mit zwanzig „Parkographen“. Allerdings gab es keine rechtliche Grundlage, um Autofahrer zum Bezahlen von Parkgebühren zu zwingen. Erst 1956 wurde die Straßenverkehrsordnung geändert und Parkuhren legitimiert.

Seither trage ich treu und brav mein Scherflein bei – bisweilen sogar mehr als das, weil ich gern Parkschein und Parkscheibe vergesse und so zum schusseligen Knöllchensammler avanciere. Vielleicht sollte ich die 418 Seiten von „Halten – Parken – Abschleppen“ studieren.

Mit Blick auf die Galopprennwoche habe ich auch mit Blick aufs Parken Glück. Ich wohne quasi in Sichtweite (wenn der Weiße Stein abgetragen würde) der Rennbahn. Und vielleicht kann ich mit Wettglück (Ratgeber auf Englisch) mein Park-Defizit ausgleichen…

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Freitag 15. Juli Faszination documenta

Von Kunst, Können und Wollen

Der Countdown ist an diesem Freitag, 15. Juli 2022, bis auf 1 heruntergezählt: Morgen beginnt die 142. Bad Harzburger Galopprennwoche. Das Buch „111 Pferde, die man kennen muss“, beinhaltet aber leider keine todsicheren Tipps für die Viererwetten, sondern Geschichten rund ums Pferd.

„Boxen auf“ hieß es vermutlich nicht, als heute vor 67 Jahren (1955) die erste „documenta“ in Kassel eröffnet wurde. Die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst findet mittlerweile alle fünf Jahre statt und dauert jeweils 100 Tage.

In dieser Zeit sorgt sie – zumindest, solange ich mich zurückerinnern kann – zuverlässig für heftige Diskussionen bis hin zu erbitterten Streitigkeiten. Wie gerade auch jetzt bei der 15. Auflage wieder. Obwohl ich mich selbst eher als „Kunstbanause“ einstufen würde, der dem geflügelten Wort anhängt, nachdem Kunst von Können kommt („käme sie von Wollen, hieße sie Wulst“), war ich bei aller Verwirrung stets auch fasziniert.

Auf den Punkt bringen diese Faszination zwei Kunstwissenschaftler, die in der Wikipedia zitiert werden: „… die documenta hat die Kunstwelt immer wieder erschüttert, ob in armen, nach Kunst dürstenden Nachkriegszeiten, in aufrührerischen Revolte-Jahren, in der unbeschwerten Epoche des ausgehenden 20. Jahrhunderts oder dem von der Globalisierung geprägten Jahrhundertwechsel. Die documenta-Geschichte ist eine Geschichte der Niederlagen, des Zweifels, der Skandale und gleichzeitig der Erneuerung, der Erkenntnis, der künstlerischen Produktivkraft. Immer aber war sie eine Erfolgsgeschichte …“

Während man also über die „documenta“ trefflich streiten kann, gehört das zweite Fundstück unseres „bebücherten Kalenderblatts“ unstrittig zu den wichtigsten Steinen, die je ein Mensch entdeckte, denn der Stein von Rosetta öffnete im Wortsinn „Lesewelten“.

Was der napoleonische Offizier Pierre François Xavier Bouchard am 15. Juli 1799 im Niltal entdeckte, war das Fragment einer steinernen Stele mit einem Priesterdekret. Das Besondere: In drei untereinanderstehenden Schriftblöcken war der Text in Hieroglyphen, auf Demotisch und Altgriechisch sinngemäß gleichlautend eingemeißelt.  Damit war der Fund mitentscheidend für die Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen. Wobei wiederum der Franzose Jean-François Champollion maßgeblichen Anteil hatte.

Eine große Stunde schlug heute vor 25 Jahren (1997) dem deutschen Radsport: Jan Ullrich gewann bei der Tour de France die Pyrenäen-Etappe und konnte das Gelbe Trikot des Gesamtführenden überstreifen.  Der Grundstein für den ersten Toursieg eines Deutschen war gelegt und wurde gefeiert – bis das böse Doping-Erwachen kam…

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