Freitag, 26. Januar: Ich liebe Witze

Lust und Last mit großen Namen

Das letzte Januar-Wochenende steht an diesem Freitag, 26. Januar 2024, vor der Tür.

Einen Theaterskandal und gewalttätige Unruhen löste am 26. Januar 1907 die Uraufführung der auf einer wahren Begebenheit beruhende Tragikomödie „The Playboy of the Western World“ („Der Held der westlichen Welt“, engl.) von John Millington Synges aus.  Obwohl die „Playboy Riots“ verebbten, wurde Synges nächstes Stück „The Tinker’s Wedding“ aus Furcht vor Ausschreitungen nicht aufgeführt. Heute zählt der Autor zu den Klassikern der anglo-irischen Literatur.

Bei den Geburtstagskindern bin ich gleich auf einen großen Namen reingefallen: Giacomo Puccini, geboren heute vor 312 Jahren (1712), war Komponist und – der Ururgroßvater des weit berühmteren Urenkels Giacomo Puccini (Biografie), Schöpfer von „Tosca“ und „La Boheme“. Der Ururopa war aber auch fleißig, sein Werk umfasst rund 20 Messen, 12 Lamenti, etwa 20 Motetten, ein Requiem, ein Oratorium und zahlreiche Opern.

Mit noch größeren Namen wie Ferrari und Lamborghini hatte auch der am 26. Januar 1883 geborene Bindo Maserati zu kämpfen. Mit seinen Brüdern schuf er die legendären Sportwagen mit dem Dreizack auf dem Kühlergrill. Wer „bella macchina“ bewundern will, nimmt den Wandkalender 2024 „Maserati – Early GP Cars“ – obwohl der Januar schon gelaufen ist, aber den Fans geht es ohnehin um die beeindruckenden Bilder.

An den heute vor 100 Jahren (1924) geborenen James W. McCord Jr. würden sich vermutlich die wenigstens Menschen erinnern, wohl aber an seinen berühmtesten „Job“. Ex-CIA-Mann McCord setzte die Wanzen im Watergate-Hotel. Das Hörbuch „Watergate“ schildert mit Musik und O-Tönen die Affäre und den Fall Nixons.

Ihren 80. Geburtstag (1944) feiert heute Angela Yvonne Davis. Die US-amerikanische Bürgerrechtlerin, Soziologin und Schriftstellerin war in den 1970er-Jahren die Symbolfigur der Black-Power-Bewegung und gehörte zu den prominenten Führungsmitgliedern der Kommunistischen Partei der USA. Vor 50 Jahren (1974) legte Davis „Eine Autobiographie“ vor.

Weit fröhlicher kommt das Lebenswerk von Rick Kavanian daher, der heute vor 53 Jahren (1971) das Licht der Welt erblickte. Der Schauspieler, Komiker und Synchronsprecher wurde vor allem durch die „Bullyparade“ und als Dimitri im „Schuh des Manitu“ an der Seite von Michael „Bully“ Herbig und Christian Tramitz bekannt. Aktuell begeistert viele Fans die Ankündigung des Trios, es solle mit „Das Kanu des Manitu“ eine Fortsetzung geben.

Ich würde mich darauf freuen – und ärgere mich über die sofort entbrennende Diskussion im Internet über „Klischee-Witze“ und „kulturelle Aneignung“. „Der Schuh des Manitu“ (DVD) hat meine grundlegende Einstellung beispielsweise zu indigenen Völkern ebenso wenig negativ beeinflusst wie meine Karl-May-Lektüre in jungen Jahren. Und der Kampf gegen „Klischee-Witze“ erscheint mir eher als Witz… und ich liebe Witze…

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Donnerstag, 25. Januar: Glückwunsch in die Ukraine

Gedanken um die Freiheit

An diesem Donnerstag, 25. Januar 2024, wollen wir vor allem auch einem Mann Glück wünschen, der das (auch für unsere Freiheit) wirklich gebrauchen kann: Der seit fünf Jahren amtierende ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky feiert seinen 46. Geburtstag (1978).

Nach seinem Jurastudium erlangte Wolodymyr Oleksandrowytsch Selenskyj in der Ukraine und in Russland Popularität als Schauspieler, Komiker, Synchronsprecher, Regisseur, Fernsehmoderator, Filmproduzent und Drehbuchautor. Diesen Bekanntheitsgrad nutzte der und gewann die Wahl im Frühjahr 2019 mit fast 73 Prozent der abgegebenen Stimmen gegen den amtierenden Präsidenten Petro Poroschenko.

„Für die Ukraine – für die Freiheit“ enthält Reden Selenskys, die dieser „im Zeichen des Krieges“ gegen die russischen Angreifer gehalten hat. Alle Gewinne aus dem Verkauf des Buches fließen an die ukrainische Bevölkerung. Hintergründe und Einschätzungen zum Krieg in der Ukraine vermittelt die BÜCHER-HEIMAT am 24. Februar, wenn der Journalist und Osteuropa-Korrespondent Ulrich Krökel über „Zwei Jahre Krieg – Wohin steuert Russland?“ spricht.

In Vienenburg steht heute wieder die „Burns-Night“ im Fokus, denn der schottische Nationaldichter und Poet der Aufklärung Robert Burns erblickte heute vor 265 Jahren (1759) das Licht der Welt. „Haggis, Whisky & Co.“ liefert nicht allein die Gebrauchsanweisung für das Fest, das in Schottland seit über 200 Jahren zu jedem Geburtstag des Dichters gefeiert wird. Das Buch lädt zu einem Streifzug „mit Robert Burns durch die schottische Küche“ ein.

Robert Burns war enorm produktiv, verfasste Gedichte, politische Texte und Lieder, die er bisweilen auch in seinem Heimatdialekt Scots ablieferte. Sein bis heute bekanntestes Lied ist „Auld Lang Syne“. „The Complete Poems and Songs of Robert Burns” (engl.) sollte man im Original lesen.

Bei dem Namen Paul Dahlke werden die allermeisten Leser sofort an den Schauspieler gleichen Namens denken. Heute vor 159 Jahren (1865) aber wurde der Arzt Paul Dahlke geboren, der sich als Wegbereiter des Buddhismus in Deutschland einen Namen machte. Sein „Aus dem Reiche des Buddha“ enthält sieben Erzählungen. Als Arzt befasste er sich vorrangig mit der homöopathischen Arzneimittellehre.

Wer an dieser Stelle an diesem Tag William Somerset Maugham und Virginia Woolf vermisst, liegt goldrichtig. Beide kamen ebenfalls an einem 25. Januar zur Welt. Beiden aber haben wir früher schon Zeit und Raum gegeben.

Heute vor 138 Jahren (1886) wurde mit Wilhelm Furtwängler einer der bedeutendsten Dirigenten des 20. Jahrhunderts geboren. Als Mensch war der große Künstler dabei durch seine Rolle im „Dritten Reich“ durchaus umstritten. Erst 40 Jahre nach der Entstehung 1947 veröffentlicht wurde dazu Thomas Manns „Fragment einer Stellungnahme zu Wilhelm Furtwänglers Verteidigungsschrift“ (eBook). Darin spricht der Literaturnobelpreisträger von „tragischer Ahnungslosigkeit“ und einem „völligen Nichtverstehen und Nichtverstehen-Wollens dessen, was in Deutschland die Macht ergriffen hatte“.

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Mittwoch, 24. Januar: Hörbild eines Dorfes

Das Haus in Wales, in dem Dylan Thomas „Unterm Milchwald“ schrieb. Foto: Pixabay

Literaten scheinen auszusterben

Heute ist Mittwoch, 24. Januar 2024. Dem neuen Blog-Stil folgend, geht es gleich wieder um „Geburtstagskinder“. Einstiegen aber wollen wir heute mit dem „berühmtesten Hörspiel der Rundfunkgeschichte“ (Wikipedia).

Am 24. Januar 1954 war es der britische Radiosender BBC 3, der die Erstausstrahlung des Hörspiels „Under Milk Wood“ (engl.) von Dylan Thomas unter der Regie von Douglas Cleverdon umsetzte. Es zeichnet ein „Hörbild“ vom Leben eines Dorfes in Wales an einem Tag. Ein allwissender Erzähler macht die Hörer mit den Träumen und innersten Gedanken der Einwohner bekannt. Auch Selbstgespräche und Gedanken der Menschen bleiben nicht verborgen.

Dylan Thomas schrieb das Stück 1953, wenige Tage vor seinem Tod, als Auftragsarbeit für die BBC. Wer es lieber selbst nachlesen möchte: „Unterm Milchwald“ erschien 2022 in einer zweisprachigen Neuausgabe als „ein Stück für Stimmen“. Ein Werk, so die Kritik, das vor „Bildern, Lautmalereien, Wortspielen schier zu bersten scheint“.

Die Geburtstagsliste habe ich heute von „neu nach alt“ gelesen, weil man sonst bei Klassikern hängenbleibt. Das Problem, das sich nun ergibt: Seit den 1990er Jahren werden meist Profisportler, Models, Schauspieler und Influencer jeglichen Geschlechts aufgeführt. Literaten scheinen auszusterben.

Gestolpert sind wir über zwei bekannte Töchter berühmter Väter, die jedoch eigenständige Wege gingen. Die heute vor 63 Jahren (1961) geborene Nastassja Kinski wurde 1977 mit einem freizügigen Auftritt im Tatort „Reifezeugnis“ unter der Regie von Wolfgang Petersen („Das Boot“) berühmt.

Den Namen allerdings kannte die Welt da schon „dank“ des vielfach unberechenbaren (Schauspiel-) Vaters Klaus Kinski. Wobei Nastassja Kinski stets betonte, sie habe sich trotz aller Inzestbehauptungen in Klaus Kinskis Autobiografie „Ich brauche Liebe“ immer entziehen können.

Und sie ging ihren Weg auch allein höchst erfolgreich. Sie drehte mit den Regisseuren Wim Wenders, Wolfgang Petersen, Roman Polanski („Tess“) und Francis Ford Coppola. Zeitweise war sie eine der meistfotografierten Frauen der Welt.

Die ebenfalls am 24. Januar 1961 geborene Alissa Walser ist die Tochter von Martin Walser, mit dem sie beispielsweise bei „Sprachlaub oder: Wahr ist, was schön ist“ zusammenarbeitete. Dabei stammen Texte von Martin Walser und Aquarelle von Alissa Walser. 

Deren eigene Prosa dreht sich immer wieder um Zwischenmenschliches, um Beziehungen zwischen Männern und Frauen. Auch in viele ihrer Geschichten fügte die Autorin Zeichnungen ein, die die Geschichte weiterführen. Zu ihren bekanntesten Büchern zählt „Am Anfang war die Nacht Musik“.

Heute vor 75 Jahren (1949) wurde ein großartiger Schauspieler und Sänger geboren: John Belushi. Sein größter Filmerfolg wurden die „Blues Brothers“ (DVD, Extended Version, 4K)  von John Landis mit Dan Aykroyd. Im Alter von nur 33 Jahren starb Belushi an einem Speedball, einer Injektion von Kokain und Heroin, seither im amerikanischen Slang als „Belushi“ bekannt. John Belushis Grabstein ziert der Satz: „Ich mag gegangen sein, aber der Rock ’n’ Roll lebt weiter“.

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Montag, 22. Januar: Digital-Detox

Den schmerzenden Rücken entzücken

Heute ist Montag, 22. Januar 2024, und hier beginnt eine Reihe „Not-Blogs“. Um schmerzende Schulter und Rücken zu entzücken, steht „Digital-Detox“ auf meiner Todo-Liste. Es mag sein, dass das bebücherte Kalenderblatt in den kommenden vierzehn Tagen auch mal ganz ausfällt.

Vorab bin ich eine Erklärung schuldig: Am Sonntag um 9 Uhr ist es wieder mal passiert. Genauer gesagt am Samstag mit dem Sonntag. Ich habe den Blog vorgeschrieben – und versehentlich sofort versendet.

Womit dokumentiert wäre, dass ich die bewundernd-mitleidigen Blicke für mein frühes Tagwerk nicht verdiene. Für den Fall, dass ich wieder einmal voreilig auf „veröffentlichen“ klicke, sei hiermit offiziell eingestanden, dass die meisten Beiträge im Voraus eher abends bei einem gepflegten Gläschen Wein entstehen.

In den „Not-Blogs“ werde ich mich auf Geburtstage „großer Geister“ und deren Werke beschränken. Den Auftakt macht der heute vor 463 Jahren (1561) geborene Francis Bacon. Der englische Philosoph, Staatsmann und Autor wurde als Wissenschaftler zu einem Wegbereiter des Empirismus. Folgerichtig sah Bacon selbst in der „Großen Erneuerung der Wissenschaften“ sein Hauptwerk.

Heute vor 295 Jahren (1729) kam Gotthold Ephraim Lessing zur Welt – der übrigens 52 Jahre später in Braunschweig verstarb. Als Dichter der Aufklärung ist Lessing der erste deutsche Dramatiker, dessen Werk bis heute ununterbrochen in den Theatern aufgeführt wird. Er fühlte sich dem „Toleranzgedanken“ verpflichtet. Was aktuell – ebenso wie die Lektüre seines „Nathan der Weise“ – Pflicht für alle Menschen sein sollte…

Mit einem „Totentanz“ an einen Geburtstag zu erinnern, klingt komisch, passt aber beim heute vor 175 Jahren (1849) geborenen August Strindberg. Es ist das wohl bekannteste Werk des schwedischen Schriftstellers und Dramatikers, der mehr als 60 Dramen, zehn Romane, zehn Novellensammlungen und mindestens 8.000 Briefe verfasste.

Drei Herren sollen noch schnell genannt werden. Der erste wäre Sir Alf Ramsey, der am 22. Januar 1920 geboren wurde und als Trainer der englischen Fußballnationalmannschaft mir 1966 meine erste bewusst erlebte Fußball-WM versaut hat.

Dann wäre da noch ein Mann, dessen Namen und seinen Mut, damit herumzulaufen, ich bewundert habe: Am 22. Januar 1951 erblickte der einstige Bundestagsabgeordnete Cajus Julius Caesar das Licht der Welt. Auch Sohn und Enkel heißen Gaius Julius.

Und noch ein persönliches Dankeschön an einen Mann, dem es immer wieder gelingt, in Sachen Finanzen und Steuern einem Vollpfosten wie mir die Themen nahezubringen. Heute vor 61 Jahren (1963) wurde Hermann-Josef Tenhagen geboren, Wirtschaftsjournalist und Chefredakteur der Zeitschrift Finanztest. „Das Finanztip-Buch“ (eBook) zeigt, wie man „mit wenig Aufwand viel Geld sparen“ kann.

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Sonntag, 21. Januar: Weltknuddeltag

Knuddeln und Klagelieder

Wir knuddeln und kuscheln uns durch diesen Sonntag, 21. Januar 2024. Aus gutem Grund, denn heute ist der „Weltknuddeltag“ (National Hugging Day)

Der Aktionstag wurde durch den US-amerikanischen Pfarrer Kevin Zaborney 1986 ins Leben gerufen und entwickelte sich zum weltweiten Aktionstag. Das Datum ist bewusst gewählt, der 20. Januar ist der zeitliche Mittelpunkt zwischen Weihnachten als „Fest der Liebe“ und dem Valentinstag als „Tag der Liebenden“.  

Ziel des „Weltknuddeltag“ ist es, zu lernen, Gefühle in der Öffentlichkeit besser zum Ausdruck bringen zu können und einander näher zu kommen. Auf der Website Weltknuddeltag (ext.) wird sogar die am meisten zu knuddelnde Person des Jahres gekürt. 2017 fiel die Wahl auf einen Deutschen, den Fußballtrainer Jürgen Klopp.

Seine Gefühle legte der große Dichter Rainer Marie Rilke lieber in Verse. Wie bei den „Duineser Elegien“ („Klagegedichte“), deren erste er heute vor 112 Jahren (1912) vom Schloss Duino bei Triest an seine Gastgeberin, Gräfin Marie von Thurn und Taxis-Hohenlohe, sendete. Die Duineser Elegien bewegen sich allerdings zwischen glücklichen Momenten (Liebe) und dem Klagegedicht.

Heutzutage brutzeln sie auf allen Kanälen, vor exakt 87 Jahren (1937) trat in London im Studio der BBC Marcel Boulestin sozusagen als „Urvater“ aller Fernsehköche in der Sendung „Cook’s night out“ vor die Kamera: „The Finer Cooking or Dishes for Parties“ (engl.).

Heute vor 71 Jahren (1953) zappelten zum ersten Mal Heldenfiguren meiner Kindheit an (fast) unsichtbaren Fäden: Mit ihrer Version von Peter und der Wolf ging im deutschen Fernsehen erstmals die Augsburger Puppenkiste auf Sendung. „Herzfaden“ ist der Verlagswerbung nach „ein großer Roman über ein kleines Theater“.

Ich persönlich denke beim Stichwort Puppenkiste sofort an mein absolutes Kinder-Lieblingsbuch: „Der kleine dicke Ritter“ von Robert Bolt, das das Marionettentheater herrlich umgesetzt hat. Woran ich aber auch wieder erkenne, dass die Zeiten sich ändern: Für meine Jungs zählten die „Warrior Cats“ zu ihren Lieblingsbüchern. Am 21. Januar 2003 erschien „In die Wildnis“, der erste Band der Reihe, die mittlerweile acht Staffeln aufweist.

Mit Blick auf die Warrior Cats müssen wir auch noch einen Geburtstagsgruß loswerden: Heute vor 77 Jahren (1947) wurde Cherith Baldry geboren. Die Britin ist ein Viertel des Warrior-Cats-Autoren Erin Hunter. Denn hinter dem Pseudonym verbirgt sich ein Autorenteam, dem neben Baldry auch Kate Cary, Victoria Holmes und Tui Sutherland angehören.

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Samstag, 20. Januar: Kaffee und Käse

Unruhiger Blick ein Jahr voraus

An diesem Samstag, 20. Januar 2024, kann man gefahrlos vorhersagen, worauf „die Augen der Welt“ auf den Tag genau in einem Jahr gerichtet sein werden: Seit 1934 werden die frisch gewählten US-Präsidenten jeweils am 20. Januar in Washington vereidigt.

Angesichts der vermutlichen Kandidaten dieses Jahres (Biden & Trump) blickt man unruhig nach vorn und dann doch lieber weiter in der Zeit zurück. Beispielsweise auf den 20. Januar 1945, der eine Besonderheit zu bieten hatte: Franklin D. Roosevelt wird als 32. US-Präsident als einziger Amtsinhaber überhaupt zum vierten Mal vereidigt.

Normalerweise ist nach zwei Amtsperioden Schluss. Man kann also ziemlich sicher sein, dass Roosevelt seinen Platz in dem Quartett „U.S. Presidents“ gefunden hat. Das Deck lädt dazu ein, „32 U.S. Präsidenten mit ungewöhnlichen Fakten in einem Kartenspiel“ zu entdecken.

Ein anderes Datum, dass bis heute Emotionen weckt, ist der 20. Januar 1961, an dem Dwight D. Eisenhower das Amt des US-Präsidenten an John F. Kennedy (Biografie) übergab. „JFK“, vergleichsweise jung und strahlender Charmeur, agierte seinerzeit häufig in den Kategorien „Lichtgestalt“ und „Hoffnungsträger“.

Im Rückblick fällt die Bewertung heute in vielen Bereichen weit kritischer aus. Interessante Einblicke verspricht auch ein Buch der First Lady: Jacqueline Kennedy hatte mit dem Historiker Arthur M. Schlesinger „Gespräche über ein Leben mit John F. Kennedy“ aufgezeichnet. Veröffentlicht wurde das Werk erst nach dem Tod von „Jackie“.

Bevor ich mich an die Geburtstage des Tages mache, „arbeite“ ich zwei US-Aktionstage ab, die mir durchaus sympathisch sind. Wir begehen den „Tag der Kaffeepause“ (National Coffee Break Day). Und mit dem „Tag der Käseliebhaber“ (National Cheese Lovers Day) gibt es auch gleich einen Speisetipp – obwohl die Kombination Kaffee und Käse mich weniger locken würde.

Den Reigen der literarischen Geburtstage eröffnet heute ein Literaturnobelpreisträger, den ich tatsächlich nicht einmal dem Namen nach kannte. Der Däne Johannes Vilhelm Jensen wurde am 20. Januar 1873 geboren und erhielt die Nobelpreisweihen 1944. Seinen Roman „Des Königs Fall“ (ebook) wählten die Dänen 1999 zum „Dänischen Buch des Jahrhunderts“.

Nicht unumstritten, aber mit Millionenauflagen erfolg- und einflussreich war der am 20. Januar 1921 geborene Journalist und Schriftsteller Bernt Engelmann. Seine „Anti-Geschichtsbücher“ prägt ein Geschichtsbild „von unten“. Engelmann rückte nicht die Herrschenden, sondern die Beherrschten in den Fokus: „Ihr da oben, wir da unten“ veröffentlichte er gemeinsam mit Günter Wallraff.

Wikipedia bezeichnet in als „Komiker und Moderator“. Nach fünf Büchern, von denen zwei auf der Spiegel-Bestsellerliste weit oben rangierten („Lauf, Wigald, lauf“ und „Herr Boning geht baden“), dürfte man den am 20. Januar 1967 geborenen Wigald Boning mittlerweile durchaus auch als Schriftsteller bezeichnen.

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Freitag, 19. Januar: Es ist nicht alles Quark

Der Faust, Schauerliteratur und Psycho-Krimis

Es ist nicht alles Quark auf dieser Welt. Aber dieser Freitag, 19. Januar 2024, ist der „Welt-Quark-Tag“ (World Quark Day).

Wobei das „World“ etwas in die Irre führt. Der Aktionstag wurde zwar von „Queen of Quark“, einer Marke der Happy Harbour Brands International Family in den Vereinigten Staaten aus der Taufe gehoben, aber in USA wird Quark tatsächlich kaum hergestellt und nur teuer verkauft.

Es fehlt an der „etablierten Quark-Kultur“ und dem Bewusstsein, dass Quark Bestandteil einer gesunden Ernährung sein kann. In Deutschland ist das „Standing“ des Molkereiproduktes weit besser, „Joghurt, Quark und Käse“ sollten nach Ansicht etlicher Autoren hierzulande „natürlich selbst gemacht“ sein.

Der Blick geht heute mal wieder nach Braunschweig und fällt 195 Jahre zurück auf einen großen Moment deutscher Theatergeschichte. Am Hof-Theater (das heutige Staatstheater) erlebte eine vom Handlungsablauf gegenüber dem für unspielbar gehaltenen Originaltext Goethes radikal veränderte Fassung von Goethes „Faust“ ihre Uraufführung.

Wogegen zunächst einmal nichts einzuwenden wäre. Als Harzer allerdings hätte ich dagegen protestiert, dass ausgerechnet auch die „Walpurgisnacht“ dem Rotstift zum Opfer fiel. Die Inszenierung von Ernst August Friedrich Klingemann betonte vor allem die Gretchentragödie und wurde auch ohne Harzer Flair ein großer Erfolg.

Zumindest zu meiner Schulzeit gehörte „Faust – Der Tragödie erster Teil“ zur Pflichtlektüre und war im Deutsch-Abi sozusagen „gesetzt“. Heutzutage gibt es viele Pfade, auf denen man sich dem Klassiker nähern kann. Wer glaubt, alles bereits intus zu haben, widmet sich dem Spiegel-Wissenstest „Wen liebte Goethes Faust?“.

Vorbereiten kann man sich auf den Test auch mit „Klassisch gut: Faust-Zitate“. Die werden vielfach von Redner für Einstiegssätze geplündert. Leider aber passt auch Goethe nicht auf alle Anlässe…

Der Worte sind genug gewechselt, lasst mich auch endlich Taten seh‘n!“ Wer diesen Satz sein Faust-Lieblingszitat nennt, ist vermutlich der Meinung, Goethe habe zu viele Worte verschwendet. Aber mittlerweile kann man „Faust“ auch als Graphic Novel goutieren. Oder man begnügt sich mit der Einschätzung von Bertolt Brecht: „Im Grunde genommen ist es die Liebesgeschichte eines Intellektuellen mit einer Kleinbürgerin. Das muss ja mit dem Teufel zugegangen sein.

Zwei Geburtstage sollen noch schnell Erwähnung finden: Heute vor 215 Jahren (1809) wurde Edgar Allan Poe geboren. Wer sich in sein Schaffen einlesen will, könnte zum „Werk von Edgar Allen Poe Die Raben Edition“ auf knapp 1000 Seiten greifen. Der Einstieg in die „Schauerliteratur“.

Heute vor 103 Jahren (1921) erblickte Patricia Highsmith das Licht der Welt.   Die US-amerikanische Großmeisterin des „Psycho-Krimis“ („Der talentierte Mr. Ripley“) gibt in einem „Werkstattbuch“ ambitionierten Nachwuchsautoren Tipps zu „Suspense oder Wie man einen Thriller schreibt“.

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Donnerstag, 18. Januar: Geschichtsstunde

Ausschnitt von Anton von Werners „Die Proklamierung des deutschen Kaiserreiches“ . Das Bild hängt im Bismarck-Museum Friedrichsruh. Foto: Wikipedia (gemeinfrei)

Schwieriges Erbe und ein großes Prinzip

Heute ist Donnerstag, 18. Januar 2024. Die Recherchen für das bebücherte Kalenderblatt erinnerten mich eindringlich an meinen (von mir sehr geschätzten) Geschichtsunterricht.

Heute vor 153 Jahren wurde ein Kapitel deutsche Geschichte geschrieben, das ein „schwieriges Erbe“ bescherte: Am „Reichsgründungstag“ wurde der Kaiserproklamation im Schloss von Versailles am 18. Januar 1871 gedacht. Wobei „Reichsgründungstag“ irreführend ist, denn der Norddeutsche Bund hatte bereits zum 1. Januar offiziell den Namen „Deutsches Reich“ angenommen.

„Die Reichsgründung 1870/71“ wurde als „Leistung“ gefeiert – und führte in die europäischen Katastrophen des 20. Jahrhunderts. „Es war ein kurzer Weg von der Gründung des Kaiserreiches bis zur Katastrophe des Ersten Weltkrieges“, formulierte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier.

Schon zum 150-jährigen Jubiläum schrieb der Historiker Eckart Conze in seinem Bestseller über die „Schatten des Kaiserreichs“: „Es gibt nichts zu feiern. Das Reich von 1871, es ist vergangen. Das Deutschland der Gegenwart steht nicht in seiner Tradition.“ Eine Lehre, die offenkundig leider nicht bis zu „Reichsbürgern“ und an den rechten Rand durchgedrungen ist.

Da wir schon beim Thema Geschichte sind und im gewissen Sinn den Blick auch nach Frankreich gerichtet haben, gehen wir nochmal zweihundert Jahre zurück und erinnern an Charles de Secondat, Baron de Montesquieu. Geboren ist der Schriftsteller, Philosoph und Staatstheoretiker der Aufklärung einige Tage zuvor, verlässlich bekannt ist jedoch nur der 18. Januar 1689 als Taufdatum.

Wer sich einlesen will, findet mit „Persische Briefe“ und „Vom Geist der Gesetze“ zwei Hauptwerke Montesquieus in einem Band. In den „Persischen Briefen“ schuf er staatsphilosophische Ansätze, die die Epoche der Aufklärung prägten. Viele Jahre später entwickelte er mit dem „Geist der Gesetze“ erstmals das Prinzip der Gewaltenteilung.

Genug Historie – obwohl der Welterfolg des am 18. Januar 1882 geborenen britischen Schriftstellers A. A. (Alan Alexander) Milne auch schon fast 100 Jahre auf dem Buckel hat: Das Kinderbuch über  “Winnie the Pooh” (engl.), den nicht wenige für „The Best Bear in all the World” halten, erschien 1926. Mit Blick auf Milnes Geburtstag wird heute der weltweite „Winnie the Pooh Day“ begangen.

Heute vor 55 Jahren (1969) wurde die erste Sendung der „ZDF-Hitparade“ mit Dieter Thomas Heck als Moderator ausgestrahlt. Die DVD „Hier ist Berlin!“  bietet das „Beste aus der ZDF-Hitparade“ und zugleich (nicht allein schlagertechnisch) eine Zeitreise.

Noch ein Blick in die Region: Heute vor 211 Jahren (1813) wurde in Halchter bei Wolfenbüttel Theodor Elias August Benjamin Engelbrecht geboren. Der Mann war Arzt und Universitätsprofessor für Physiologie in Braunschweig, machte sich aber einen Namen vor allem als einer der bedeutendsten deutschen Pomologen (Obstbaukundler) des 19. Jahrhunderts. In dem Band „Geschichte der Gartenkultur“ hat er vermutlich auch ein Plätzchen gefunden.

Und ganz schnell noch 43 göttliche Youtube-Sekunden mit einer Filmszene aus „Der Hofnarr“ mit Danny Kaye (geboren 18. Januar 1911), der „Becher mit dem Fächer“ gehört zu meinen Allt-Time-Favorites…


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Mittwoch, 17. Januar: Vorsätze über Bord

Ein Tag für Pizza, Pasta und Porträts

Da war ich mal wieder voreilig. In den USA ist dieser Mittwoch, 17. Januar 2024, der „Wirf-Deine-Neujahrsvorsätze-über-Bord-Tag“ (Ditch New Years Resolutions Day). Das habe ich schon vor eine Woche erledigt…

Was man auch daran merkt, dass ich mich auf den ebenfalls heute anstehenden „Tag der italienischen Küche“ (International Day of Italian Cuisines) vorbehaltlos freue. Pasta und Pizza kollidieren nicht länger mit meinem Weniger-Pfunde-Vorsatz aus der Silvesternacht.

So ist es angesichts unzähliger leckerer Sachen eher die Qual der Wahl, die heute plagt. Grundsätzlich habe ich immer wenig Zeit für die Zubereitung, die Minuten investiere ich lieber in den Genuss. Aber auch dafür gibt es selbstverständlich kluge Bücher wie „Big Squadra“: „100 schnelle Trattoria-Rezepte fertig in unter 30 Minuten. 100% Authentisch, 100% Italienisch, 100% Amore.“

Ich könnte natürlich beim Kochen oder Schlemmen ein Selfie machen – wenn ich dies nicht als Unsitte empfinden würde. Heute ist der „International Museum Selfie Day“ (#MuseumSelfie Day).  Was dazu führe dürfte, dass mit Selfie-Sticks bewaffnete Heerscharen durch die Museen dieser Welt ziehen.

Das Thema überschwemmt auch den Buchmarkt. Die Palette reicht von „Selfies“ als „Selbstthematisierung in der digitalen Bildkultur“ bis in „Die Welt im Selfie“, die eine „Besichtigung des touristischen Zeitalters“ sein soll.

Wer bei der Fotografiererei seiner selbst wie ich Probleme hat, sollte darauf achten, sich wenigstens von seiner Schokoladenseite zu zeigen. „Advanced Selfie – Die Kunst des Selbstporträts“ soll dabei helfen, sich „von seiner schönsten Seite“ zu zeigen. Dummerweise habe ich bis heute nicht herausbekommen, wie ich mich von hinten fotografiere…

Man kann sich dem Thema Selbstporträt mit dem Handy aber auch ganz anders nähern und damit dann spannendste Unterhaltung liefern: Bestsellerautor Jussi Adler-Olsen spinnt um „Selfies“ den siebten Fall für seinen Kopenhagener Ermittler Carl Mørck.

Einen Geburtstagsgruß senden wir heute über den großen Teich in die Vereinigten Staaten. Ihren 60. Geburtstag (1964) feiert heute Michelle Obama, Anwältin und als Ehefrau von Barack Obama ehemalige First Lady. Seiter hat sie sich aber auch als Schriftstellerin einen Namen gemacht und Bestseller gelandet. „Das Licht in uns“ will als Folgeband von „Becoming“ helfen, „Halt zu finden in unsicheren Zeiten“.

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Dienstag, 16. Januar: Ein heißer Tag

Der Theobald macht Häuser kalt

Die erste Hälfte des ersten Monats liegt an diesem Dienstag, 16. Januar 2024, hinter uns. Da wir ein Schaltjahr haben, liegen laut Adam Riese noch 350 Tage bis Silvester vor uns.

Mich persönlich als Sommer-Sonnen-Fan interessiert eher, wann der Winter sich „in seiner Schwäche“ in „raue Berge“ zurückzieht. Wobei damit am Harzrand gern der Oberharz gemeint sein soll, da ist Schnee ein Wirtschaftsfaktor.

Leider hilft mir heute der gern und oft kontaktierte Bauernkalender nicht so wirklich weiter: St. Theobald und St. Marcellus müssen sich diesen Tag teilen. Wobei Marcellus den Blick weit voraus richtet: „Wie das Wetter an Marzellus war, wird’s im September: trüb oder klar.

Dagegen wird dem Heiligen Theobald die Schuld an einem Thema in die Schuhe geschoben, das ansonsten gern mal den Grünen, mal Putin und mal dem Klimawandel angelastet wird: „Der Theobald, der Theobald, der macht unsere Häuser kalt.

Aufwärmen sollten wir uns heute unbedingt mithilfe unseres Speiseplans. Wir begehen den „Internationalen Tag der scharfen Gerichte“ (International Hot and Spicy Food Day). Wobei die Spannweite dessen, was Menschen als „scharf“ empfinden, enorm ist. Leute, die es so richtig „hot“ lieben, werden in englischsprachigen Ländern gern als Pyro-Gourmaniacs gezeichnet.

In diese Kategorie gehöre ich eindeutig nicht. Wenn ich in „RED HOT CHILI KITCHEN“ blättere, in der  „Kultgerichte, Crossover-Snacks, Dips & Co von spicy bis ultrascharf“ vorgestellt werden, fällt meine Wahl sicher auf die würzigen Angebote, die meinem Sohn „viel zu lasch“ sind.  Nur gut also, dass die „brandheißen Chili-Rezepte“ nach „Schärfegrad“ geordnet sind.

Zwei Ereignisse sind mit dem heutigen Datum verbunden, die die Seh- und Hör-Gewohnheiten verändern sollten: Am 16. Januar 1957 öffnete in Liverpool der „Cavern Club“ (engl., Vorwort Paul McCartney) zum ersten Mal seine Pforten. In er „Wiege der britischen Beatmusik“ trafen vier Jahre später Manager Brian Epstein und die Beatles zusammen, ihren ersten Auftritt hatten die Pilzköpfe an 9. Februar 1961. Der Rest ist Legende.

Legendenstatus hat auch ein Mann, den es in der Realität gar nicht gibt. Und dennoch würden viele Männer vermutlich gern so sein wie er: Am 16. Januar 1962 begannen auf Jamaika die Dreharbeiten zum ersten James-Bond-Film nach den Romanen von Ian Fleming.

„James Bond – 007 jagt Dr. No.” (Roman) zählt für mich zu den besten Filmen der mittlerweile 25 (+2) Titel umfassenden Reihe. Uraufgeführt wurde „Dr. No“ am 5. Oktober 1962 in London, am 25. Januar 1963 startete er in den bundesdeutschen Kinos. Die Hauptdarsteller Sean Connery und Ursula Andress schafften damit ihren internationalen Durchbruch. Wer eine sehr lange Bond-Film-Session starten möchte, greift zu „The James Bond Collection“, 24 Filme von Dr. No bis Spectre.

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