Dienstag, 2. April: Eine große Saga

Der Griff nach den Sternen

Man muss sich an diesem Dienstag, 2. April 2024, ja erst an die neue (Sommer-)Zeit gewöhnen. Die Sonne geht heute um 6.50 Uhr auf, aber erst um 19.52 Uhr wieder unter. Jetzt muss es nur noch wärmer werden, dann können die ersten Garten-Abende starten.

Da es aber nach der Tagesschau schon finster wird, kann man dann aus dem Liegestuhl den Sternenhimmel bestaunen. Vorausgesetzt, die Lichtverschmutzung ist nicht zu groß. Aber dann kann man ja immer noch mit Bildbänden abheben.

Den Grundstein dafür legten am 2. April 1845 Hippolyte Fizeau und Léon Foucault. Den beiden Franzosen gelang an diesem Tag das erste Foto von der Sonne. Sie begründeten damit die astronomische Fotografie.

Da kann man natürlich auch selbst tätig werden. „Astrofotografie für Einsteiger“ soll „der Leitfaden von den ersten Milchstraßen-Bildern zur Deep-Sky-Fotografie“ sein. Mir fehlt da etwas der Glaube an mich und meine fotografischen Talente.

So blättere ich für meine Sternenreisen lieber durch den „Bildatlas der Galaxien“, der „das Wissen über Galaxien anhand von aktuellen Amateuraufnahmen“ vermitteln will. Der Preis ist mit 65,00 Euro zwar hoch, aber nicht astronomisch.

Uraufführung hatte heute vor 87 Jahren (1937) ein Theaterstück, das ich bislang weder gesehen noch gelesen habe, das aber allein wegen des Titels auf meiner Leseliste steht: „Figaro lässt sich scheiden“ von Ödön von Horváth ist als Fortsetzung von Beaumarchais’ Komödie „Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit“ konzipiert.

Zum ersten Mal in die Kinos kam heute vor 56 Jahren (1968) ein Streifen, der vielfach als bester Film aller Zeiten eingestuft wird. Stanley Kubricks epochales Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“ (2001: A Space Odyssey). Der Film basiert auf Arthur C. Clarkes Kurzgeschichte „Der Wächter“, heute erhältlich als Teil von „2001: Odyssee im Weltraum – Die Saga“, die vier Romane Clarkes in einem Band vereint.

Laut Wikipedia wird „in Kubricks Weltraumepos (…) über einen Zeitraum von 4 Millionen Jahren eine mystisch-mythologische Geschichte der menschlichen Evolution erzählt. (…) Der als Meisterwerk geltende Film bietet Spielraum für verschiedene allegorische und philosophische Interpretationsansätze.“ Ganz ehrlich: So wirklich komplett verstanden habe ich die faszinierende Bilderflut nie… ein Fan bin ich dennoch!



Montag, 1. April: (Fast) Kein Scherz

Kaugummi und Spaghetti-Rüsselkäfer

Heute ist Montag, 1. April 2024. Ostermontag. Und ich werde ganz bewusst nicht mit einem Scherz aufwarten. Es wird gerade zu Beginn ein eher klebrig-zähes bebüchertes Kalenderblatt.

Es geht um eine Firmengründung, an der die Welt seither im wahrsten Sinn des Wortes zu kauen hat: Am 1. April 1891 startete in Chicago das Seifen- und Backpulverunternehmen Wm. Wrigley Jr. Company. Wrigley legte der Seife ein Päckchen Backpulver bei, was den Verkauf förderte. Also stieg er ins Backpulvergeschäft ein und legte jeder Packung zwei Streifen Kaugummi bei – mit so großem Erfolg, dass das Unternehmen 1893 erneut den Geschäftsbereich wechselte.

Bücher mit „Kaugummi“ im Titel richten sich vornehmlich an die jüngere Zielgruppe. Nachdenklich stimmte mich der Titel von Kerstin Giers Komödie: „Jungs sind wie Kaugummi – süß und leicht um den Finger zu wickeln“. Ist das sexistisch? Man muss heutzutage ja vorsichtig sein. Aber vielleicht sollten sich die Männer auch nur mal emanzipieren.

Mit großen Erwartungen schiffte sich Paul Gauguin am 1. April 1891 in Marseille nach Tahiti ein. In seiner Vorstellung ein exotisches Paradies, wo er, ohne arbeiten zu müssen, ein ursprüngliches, glückliches und annähernd kostenfreies Leben würde führen können.

Die Konfrontation mit der Realität viel entsprechend hart aus. Der Nachwelt aber bescherte der Südsee-Aufenthalt des Malers großartige Bilder. Und in „Noa Noa“ berichtete Gauguin vom Leben auf Tahiti.

Ein großer Roman als Vorlage für einen kongenialen Film: Am 1. April 1930 erlebte der deutsche Spielfilm „Der blaue Engel“ unter der Regie von Josef von Sternberg mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle seine Uraufführung. Das Drehbuch verfassten Carl Zuckmayer, Karl Gustav Vollmoeller und Robert Liebmann nach dem Roman „Professor Unrat“ von Heinrich Mann.

Na gut, ganz ohne Aprilscherz komme ich ja doch nicht aus. Einer der besten gelang 1957 dem BBC-Fernsehmagazin Panorama, das eine scheinbare Dokumentation über die Spaghetti-Ernte und den gefährlichen Spaghetti-Rüsselkäfer im Schweizer Tessin ausstrahlte. Hunderte Zuschauer riefen bei der BBC an, um zu erfragen, wie man die Bäume selbst anbauen könnte…

Zur Ehrenrettung der Reingefallenen sei gesagt, dass Spaghetti seinerzeit noch etwas Besonderes waren. Der BBC feiert die Idee auf Youtube in einer Kurzdokumentation (4:15 min) bis heute: „Is this the best April Fool’s ever?“.

Der Originalbeitrag „The SPAGHETTI HARVEST“ aus 1957


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Sonntag, 31. März: Sommerzeit!

Vor oder zurück? Die Frage des Tages

Sonntag, 31. März 2024. Sommerzeit. Das scheint meine Lebensgeister zu reaktivieren. Vielleicht wird es kein täglicher Blog, wie in den ersten anderthalb Jahren der BÜCHER-HEIMAT, aber ab und an…

Für all jene, die keine smarten Uhren haben, bei der Zeitumstellung selbst Hand anlegen müssen und (wie ich) immer vergessen, ob nun eine Stunde vor oder zurück, gibt es zum Glück „Eselsbrücken“: „Bei der Zeitumstellung ist es wie mit den Gartenmöbeln: Im Frühjahr kommen sie VOR die Tür, im Herbst ZURÜCK in den Schuppen.

Eher für Zahlenmenschen ist die „2-3-2-Regel“: Im Frühjahr wird die Uhr von 2 auf 3 Uhr gestellt, im Winter wieder von 3 auf 2 Uhr. Also: Jetzt die Uhr eine Stunde vorstellen.  Damit sollte man dann nicht länger „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ sein (von Nicolas Mahler umgesetztes Graphic Novel) sein.

Kleiner Hinweis noch an alle, die für die Abschaffung der Zeitumstellung plädieren: Die Festlegung innerhalb der EU beispielsweise auf eine durchgängige Sommerzeit wäre heftig. So bliebe es in Spanien im Winter bis kurz vor 10 Uhr dunkel. Und würden sich alle auf dauerhafte Winterzeit verständigen, würde es in Warschau im Sommer schon um 3.00 Uhr morgens hell.

Raus aus den Federn müssen heute auch die Fledermäuse. Zumindest endet in Deutschland die Schutzzeit für Fledermäuse in ihren Überwinterungsquartieren. Wer sich für einen Höhlenmenschen hält, kann jetzt wieder in die Schlafzimmer der Flugkünstler: „Entdecke die Fledermäuse“.

Da wir gerade bei Zahlen und Daten sind: Heute absolvieren wir den 90. Tag des Jahres 2024. Womit nach Adam Riese noch 275 Tage bis zu Jahreswechsel vor uns liegen. Pack mers!

(Und wer jetzt ebenfalls über die korrekte Schreibweise des Ausdrucks grübelt, sollte zu„Ringseis Bayerisches Wörterbuch“greifen. Auch damit kann man sich den Ostersonntag vertreiben…)

Freitag, 2. Februar: Ratsch und Tratsch

James-Joyce-Denkmal in Dublin. Foto: Pixabay

Doppelter Schnapstag mit vielen Dreien

Wir sind am 33. Tag des Jahres angekommen, von dem aus noch 333 Tage bis zum Jahreswechsel vor uns liegen. Leider muss ich den doppelten „Schnapstag“ mit Hustensaft begehen.

Dafür befriedigten die Recherchen für das bebücherte Kalenderblatt meine bekannte Vorliebe für – vor allem royalen – Ratsch und Tratsch. Heute vor 22 Jahren (2002) ehelichte der niederländische Kronprinz Willem-Alexander seine Máxima Zorreguieta.

Deren Herr Papa war allerdings als Minister der Militärregierung von General Jorge Videla in Argentinien aktiv gewesen. Was die Wolke 7 aber nur vorrübergehend etwas grau einfärbte. „Ein Tribut an Willem-Alexander“ ist eine Biografie über den holländischen König in Bildern. Und auf dem Titelfoto steht Máxima selbstverständlich an seiner Seite.

Eine immerhin mit königlichem Prunk aufwartende Hochzeit beschäftigte heute vor 16 Jahren (2008) die Franzosen. Ihr damaliger Staatspräsident Nicolas Sarkozy heiratete mit Carla Bruni eine bekannte Musikerin und ehemaliges Model. Der Blätterwald rauschte. Und das Buch “Female Force” (engl.) rückt Bruni in einer Reihe mit Queen Elizabeth II, Margaret Thatcher und Princess Diana.

Immerhin hatte das Paar kein Problem, eine passende Hochzeit-Location zu finden. Geheiratet wurde quasi im Büro des Bräutigams, also im Elysee-Palast. Ein vorzeigbarer Rahmen. Nicolas Sarkozy ist der einzige Präsident, der im Amt Vater wurde. Und Carla Bruni-Sarkozy machte sich darum verdient, die Sprache der Grande Nation in die Welt zu tragen: „Französisch lernen mit Carla Bruni“ (Audio-CD).

Heute vor 152 Jahren (1882) wurde der irische Schriftsteller James Joyce geboren. Und auf den Tag genau 40 Jahre später, am 2. Februar 1922, wurde in Paris sein großer Roman „Ulysses“ herausgegeben. Joyce beschreibt in 18 Episoden einen Tag im Leben des Leopold Bloom, Anzeigenakquisiteur bei einer Dubliner Tageszeitung. In Anlehnung an Homers Irrfahrten des Odysseus lässt er die Leser an dessen (Irr-)Gängen durch Dublin teilhaben.

Ein persönliches Geständnis: Ich bin bei meinen Lese-Versuchen stets nachhaltig in die Irre gegangen…

Ein Name, der als Synonym für Wissen rund um die Tierwelt steht: Heute vor 195 Jahren (1829) wurde der Zoologe und Schriftsteller Alfred Brehm geboren. „Brehms Tierleben“ (Nachdruck Band 1) dürfte zumindest dem Titel nach viele Deutsche kennen.

Elías Valiña Sampedro wurde heute vor 95 Jahren (1929) geboren. Der spanische Pfarrer hat Großes geschaffen, er ist Initiator des Jakobsweges. Und über den Pilgerpfad weist der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT hunderte Titel auf. Beileibe nicht nur „Reiseführer“. Bestseller wurden beispielsweise Hape Kerkelings „Ich bin dann mal weg“ und Paulo Coelhos Tagebuch einer Pilgerreise nach Santiago de Compostela: „Auf dem Jakobsweg“.

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Donnerstag, 1. Februar: Tee trinken

Große (Tee-) Kunst dank „Verrückter Wolke“

In den zweiten Monat des Jahres starte ich an diesem Donnerstag, 1. Februar 2024, ausnahmsweise mal mit einer Tasse Tee statt des ansonsten obligatorischen Kaffees zum Bloggen. Eine Verbeugung vor Ikkyū Sōjun – von dem ich zugegebenermaßen bis vor wenigen Minuten noch nie gehört hatte.

Heute vor 630 Jahren (1394) bei Kyoto geboren, ist Ikkyū Sōjun in Japan bis heute eine Berühmtheit, der TV-Serien und Manga gewidmet sind. Sōjun war eine der exzentrischsten Zen-Persönlichkeiten, lag im Dauerclinch mit dem Establishment des Zen-Buddhismus und war berühmt auch für seine erotischen Verse, von denen einige auch in „Gedichte von der verrückten Wolke“ enthalten sind.

Angesichts eines Lebens gegen alle Regeln ist sicher auch die Biografie „Ikkyu Sojun“ lesenswert. Darin wird aufgezeigt, wie der Zen-Mönch, der sich selbst „Verrückte Wolke“ nannte, viele Bereiche des kulturellen Lebens in Japan von der Renga-Dichtkunst über Tuschmalerei, Kalligraphie, und No-Theater bis zur Gartenkunst beeinflusste.

Zudem gilt Sōjun (und das ist der Grund für meinen Teegenuss) als Schöpfer der japanischen Teezeremonie. Ein Standardwerk zum Teegenuss stammt aus der Feder eines anderen Großmeisters. Kakuzo Okakuras legendäres „Buch vom Tee“ erschien erstmals 1906 und ist der Klassiker, wenn von japanischer Teekultur die Rede ist.

Nun bin ich der „Ikkyu-ologie“ verfallen und habe kaum noch Raum und Zeit für meine anderen Geburtstagskinder des Tages. Also im Eilverfahren:

Heute vor 150 Jahren (1874) wurde der österreichische Schriftsteller, Dramatiker und Lyriker (Wiener Moderne) Hugo von Hofmannsthal geboren. Er ist Mitbegründer der Salzburger Festspiele, bei denen sein „Jedermann“ als „Spiel vom Sterben des reichen Mannes“ seit 1920 stets aufgeführt wird. Ein Tummelplatz für die erste Garde der deutschsprachigen Bühnenkünstler.

Ein Zauberer am Ball wurde am 1. Februar 1915 geboren: Stanley Matthews‘ trickreiches Spiel war der Alptraum seiner Gegenspieler. “The Wizard” (engl.) war der erste „Fußballer des Jahres“ in Europa. 1956 erhielt der den „Ballon d’Or“.  Matthews prägte das Bild des Rechtsaußen und erfand den Matthews-Trick (links antäuschen, rechts vorbeigehen).  Als „lebende Legende“ gefeiert, war er 35 Jahre lang als Fußballer aktiv, ehe er im Alter von 50 Jahren sein letztes Pflichtspiel bestritt.

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Mittwoch, 31. Januar: Zu warm…

Kreuzworträtsel-Berühmtheit mit 5 Buchstaben

Nun haben wir den ersten Monat des Jahres schon wieder geschafft. Und wenn ich an diesem Mittwoch, 31. Januar 2024, zurückblicke, muss ich zugeben, dass selbst mir als Sommer-Fan so ein Hauch Winter fast fehlt…

„Zu warm“, dieser Dauereinschätzung des Deutschen Wetterdienstes schließt sich heute auch der Bauernkalender an. Am Tag des Vigilius von Trient heißt es da: „Anfang und Ende vom Januar zeigen das Wetter für ein ganzes Jahr.“ Nun denn, sowohl der Jahreswechsel wie nun auch das Januar-Finale fallen deutlich zu mild aus, das sollte ein warmes Jahr werden.

Als Kreuzworträtsel-Fan bin ich bei den Blog-Recherchen über einen lieben alten Bekannten gestolpert. Heute vor 338 Jahren (1686) wurde Hans Egede geboren. Vermutlich aufgrund der vielen E’s, die prima ins Rätselgitter einzubauen sind, ist er als „Apostel der Grönländer“ ein viel gefragter Mann.

Der Norweger, lutherischer Pastor und Missionar, kam mit seiner Familie am 3. Juli 1721 an der Westküste Grönlands an, um die Inuit in Grönland für den evangelischen Glauben zu gewinnen. Landmarken und Gebäude in Grönland und Dänemark sind nach ihm benannt. „Hans Egede og Grønland“ (dän.) zeichnet das Wirken dreier Generationen der Familie in Grönland nach. Auf Deutsch gibt es aktuell lediglich die Kurzbiografie „Hans Eegede“ als eBook.

Bei unserem zweiten Jubilar dürfte der Mann selbst vermutlich weniger bekannt als sein „Kind“ sein. Heute vor 159 Jahren (1865) kam Henri Desgrange zur Welt. Der Franzose rief 1903 mit der Tour de France das größte Radsportspektakel der Welt ins Leben – das allerdings vom Herausgeber der Sportzeitung L’Auto als Werbung für das Automobil gedacht war,

Als im vergangenen Jahr „120 Jahre Tour de France“ gefeiert werden konnte, stieg auch noch einmal die Zahl der Bücher, die rund um das Rundrennen erschienen sind. Bei aller Begeisterung für die Tour, die ich Jahr für Jahr im Fernsehen verfolge, interessieren mich bei den Veröffentlichungen eher spezielle Werke wie „Meine Gourmet-Tour de France“ und natürlich „Asterix – Tour de France“.

Heute vor drei Jahren (2020) verließ Großbritannien die Europäische Union. „Englands Brexit und Abschied von der Welt“ mag ein etwas weitgefasster Titel sein, aber das der Ausstieg aus der EU Großbritannien (und letztlich ganze Europa) geschadet hat, ist an den Wirtschaftsdaten unübersehbar. „Großbritannien pfeift aus dem letzten Loch“, bringt es die Opposition im Unterhaus auf den Punkt – und in Deutschland plädiert die AfD für den „Dexit“. Als gebe es nicht genug Probleme…

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Dienstag, 30. Januar: Viel Frucht und guter Wein

Das Finale einer großen Dokumentation

Mein Blick geht an diesem Dienstag, 30. Januar 2024, hoffnungsvoll gen Himmel. Wir haben den Tag der Heiligen Martina von Rom. Und dazu vermerkt der Bauernkalender: „An Martina Sonnenschein verheißt viel Frucht und guten Wein“ – Daumen drücken!

Ein popmusikalisches Erdbeben erschütterte heute vor 55 Jahren (1969) den Globus: The Beatles spielten auf dem Dach der Apple-Studios in der Savile Row in London ihr letztes Live-Konzert. Als ein Verkehrschaos drohte, musste der Auftritt nach 42 Minuten abgebrochen werden.

Ein Jahr später folge dann das endgültige Aus für die bekannteste Band der Welt. Sozusagen den Weg durch mehrere Aufnahme-Sessions auf das Studio-Dach zeichnen das offizielle Buch der Beatles und der Film „GET BACK (DVD) von Peter Jackson faszinierend nach. Oder, um es mit Paul McCartney zu sagen: „Das sind vier Freunde, die an einem total verrückten Ort in London spielen und über die Absurdität der Situation kichern. Das waren die Beatles, das waren wir.“

Einer der berühmtesten und (zumindest für mich) großartigsten Romane aller Zeiten erschien heute vor 151 Jahren (1873): „Le Tour du monde en quatre-vingts jours“ von Jules Verne. „In 80 Tagen um die Welt“ gibt es für die wahren Fans in der großen Schmuckausgabe, vierfarbig mit Strukturpapier, Hochprägung und Goldfolie, Farbschnitt und Leseband (30,00 €).

Werden die großen Bestsellerautoren aufgelistet, fehlt ihr Name nie: Heute vor 77 Jahren (1947) erblickte Barbara Wood in der Nähe von Liverpool das Licht der Welt. Die Titel der Schriftstellerin, die auch unter dem Pseudonym Kathryn Harvey schrieb, wurden in über 30 Sprachen übersetzt. Allein im deutschsprachigen Raum liegt die Gesamtauflage ihrer Romane weit über 14 Millionen, mit Erfolgen wie „Rote Sonne, schwarzes Land“, „Traumzeit“, „Kristall der Träume“ und „Dieses goldene Land“.

In Deutschland weniger bekannt ist der US-Amerikaner Lloyd Chudley Alexander, der heute vor 100 Jahren (1924) geboren wurde. In den USA dagegen fehlen seine Werke in kaum einem Bücherregal, vor allem in Jugendzimmern.  Alexander schrieb viele Fantasy-Bücher, sein bekanntestes Werk sind die fünfteiligen „Chroniken von Prydain“. Deren ersten beiden Teile waren die Vorlage für den Disney-Zeichentrickfilm „Taran und der Zauberkessel“. „The Chronicles of Prydain“ sind nur auf Englisch zu haben.

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Montag, 29. Januar: Populäre Irrtümer

Wenn die Nase mehr Tempo will

Heute vor 95 Jahren (1929) beantragten die Vereinigten Papierwerke Nürnberg beim Reichspatentamt Berlin den Schutz des Warenzeichens Tempo für ihr Taschentuch. Warum ich das bebücherte Kalenderblatt an diesem Montag, 29. Januar 2024, damit beginne? Ich bin immer noch erkältet…

Tempo zählt dabei ebenso wie Labello, Uhu, Zewa und Tesa zu den Deonymen. Der Gattungsbegriff wird von einem Markennamen abgeleitet. Wie Taschentuch und Tempo oder Küchenkrepp und Zewa. Das Buch „Erfolgsfaktor Markenname“ will erklären, wie „Unternehmen gute Markennamen entwickeln, etablieren und schützen“.

Vor 110 Jahren brach der Erste Weltkrieg aus. Heute vor 95 Jahren (1929) schuf Erich Maria Remarque in dem Roman „Im Westen nichts Neues“ ein „zeitlos gültiges Bild der Schrecken des modernen Krieges“. Die Erstauflage war durch Vorbestellungen sofort vergriffen. Bis heute wurde der Roman mehrfach verfilmt.

Als Pazifist machte sich der heute vor 158 Jahren (1866) geborene französische Schriftsteller, Musikkritiker und Nobelpreisträger Romain Rolland einen Namen. Er war eine Symbolfigur der transnationalen Antikriegs– und der internationalen Arbeiterbewegung während des Ersten Weltkrieges. Mit Stefan Zweig wechselte Romain Rolland „Briefe einer Freundschaft 1914-1918“, zusammengefasst in dem Buch „Von Welt zu Welt“.

An einem Schlenker zum gestern schon erwähnten Vortrag über „Mächtige Frauen der Harzer Geschichte“ am 19. September in der BÜCHER-HEIMAT kommen wir heute nicht vorbei. Es geht weiter um starke Frauen, denn heute vor 525 Jahren (1499) wurde die Reformatorin Katharina von Bora, Ehefrau von Martin Luther, geboren. Die Historikerin Elke Strauchenbruch, die im Herbst in Bad Harzburg spricht, hat auch über „Luthers Hochzeit“ (eBook) geschrieben.

Und wenn wir schon bei den Lesungen der BÜCHER-HEIMAT sind, kurz nochmal zurück zu den großen Marken(namen): Thomas Müller ist Chef der Echter Nordhäuser Traditionsbrennerei (ext.) und liest am morgigen Dienstag, 30. Januar, in der Mitmach-Buchhandlung aus seinem Buch Der Harz – Populäre Irrtümer und andere Weisheiten“.

Laut Verlagswerbung werden dabei viele Fragen beantwortet – darunter manche, die ich nie gestellt hätte: „Warum ist der Harz das höchste Gebirge Hollands? Was hat der Harz mit Bußgeldern für Verkehrssünder zu tun? Welche Manöver werden in Deutschlands nördlichstem Mittelgebirge ausgeführt? Passen der Harz und Vegetarier zusammen? Wie hoch lag jemals der höchste Schnee auf dem Brocken? Und warum steht ausgerechnet im Harz die Wiege der Kornbrennerei?“

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Sonntag, 28. Januar: Einschneidende Erinnerungen

Die Perspektivwechsel eines Lebens

Ein im Wortsinn „einschneidender“ Perspektivwechsel wurde mir an diesem Sonntag, 28. Januar 2024, bei den Recherchen für unser bebüchertes Kalenderblatt bewusst. Im Fokus gänzlich unterschiedlicher Betrachtungsweisen stehen dabei kleine bunte Plastikbauklötze…

Heute vor 67 Jahren (1958) meldete das dänische Unternehmen Lego den Legostein in seiner heutigen Form zum Patent an. Insbesondere ging es um das Kupplungsprinzip, das Patent lief 1978 aus.

Zu dem Zeitpunkt war meine erste Lego-Phase schon lange vorbei. Als Kind gab es für mich nichts Größeres. Kein Geburtstag, an dem ich nicht auf die Pappschachteln gierte, in denen die Bauklötzchen steckten. Wann und warum genau Schluss mit dieser Leidenschaft war, vermag ich heute gar nicht mehr zu sagen.

Ein gutes Vierteljahrhundert dauerte dann die Lego-lose Phase. Bis die Leidenschaft meine drei Jungs packte, was parallel meine Lego-Liebe weiter abkühlen ließ. Zum einen, weil die Spielewelten immer voluminöser und kostspieliger wurden. Zum anderen aber vor allem, weil Legosteine absolut fiese Fallen für Barfußgeher sind.

Einschneidende Lebenserlebnisse. „Die LEGO-Story“ schildert, wie der Spielehersteller zur Weltmarke wurde.

Ein rundes Jubiläum kann heute einer der Lieblingsfilme der Deutschen feiern: Vor 80 Jahren, am 28. Januar 1944, wurde „Die Feuerzangenbowle“ von Helmut Weiss mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle uraufgeführt. Mit dem schönen Einstieg: „Dieser Film ist ein Loblied auf die Schule, aber es ist möglich, daß die Schule es nicht merkt.“

Der Film basiert auf dem Roman „Die Feuerzangenbowle“ von Heinrich Spoerl, der seinem Werk einen schönen Untertitel verpasste: „Eine Lausbüberei in der Kleinstadt“. Die Fernsehgeschichte des Rühmann-Films ist angesichts erneuter Debatten um den NS-Hintergrund übrigens durchaus bemerkenswert: Die erste Fernsehausstrahlung fand am 28. Dezember 1964 im Deutschen Fernsehfunk der DDR statt. Jenem Staat, der sich als das „neue bessere Deutschland“ verstand und für sich die Schuldfrage zurückwies. In der Bundesrepublik Deutschland wurde der Film erstmals am 26. Dezember 1969 im ZDF gezeigt.

„Mächtige Frauen der Harzer Geschichte“ sind das Thema einer Lesung von Elke Strauchenbruch am Donnerstag, 19. September 2024, in der BÜCHER-HEIMAT. Eine Frau, die durchaus zu diesem Reigen gehören dürfte, wurde heute vor 520 Jahren in Stolberg geboren: Gräfin Anna zu Stolberg war als Anna II. die 28. Äbtissin des Reichsstiftes von Quedlinburg und die erste Äbtissin, die die lutherische Lehre annahm – allerdings erst nach dem Tod des katholischen Herzogs Georg von Sachsen. Anna II.  amtierte 59 Jahre als Äbtissin in Stift Quedlinburg. Ihre Grabstätte befindet sich in der Stiftskirche St. Servatius.

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Samstag, 27. Januar: Demokratie verteidigen

An die Opfer des Nationalsozialismus denken

Dieser Samstag, 27. Januar 2024, sollte ein Tag des Innehaltens, aber auch des Aktivwerdens sein. Wir begehen den von der UN initiierten „Internationalen Tag des Gedenkens an die Opfer des Holocaust“ und in Deutschland den „Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus“.

Aktivität ist heute Mittag gefragt: Um 12.00 Uhr startet auf dem Marktplatz in Goslar die Kundgebung „Demokratie verteidigen, AfD stoppen!“. Aufgerufen dazu hat das „Bündnis gegen Rechtsextremismus“. Rund 2000 Teilnehmer werden in der Kaiserstadt erwartet. Hoffentlich werden es noch viele mehr.

In Bad Harzburg stehen heute und am Dienstag zudem zwei interessante Veranstaltungen rund um den Holocaust-Gedenktag an. Im Fokus steht dabei die Person des einstigen hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer. Er initiierte 1963 den ersten Auschwitz-Prozess in Frankfurt/Main und überwand damit die Jahre des Schweigens zu den Verbrechen der Nationalsozialisten.

Am heutigen Holocaust-Gedenktag lädt pax christi in das Haus der Kirche, Lutherstraße 7, in Bad Harzburg ein. „Ihr hättet Nein sagen müssen“ ist die Veranstaltung überschrieben, die mit Texten, Bildern und Musik an Fritz Bauer und die Aufarbeitung der NS-Verbrechen erinnern soll.

Die musikalische Gestaltung liegt in den Händen von Karsten Krüger (Orgel), Bernd Dallmann (Saxophon) und Klaus Wittig (Bass). Beginn der Veranstaltung ist am heutigen Samstag, 27. Januar, um 18 Uhr im Haus der Kirche.

„Demokratie braucht Demokraten – daher bin ich zurückgekehrt“. Dieses Zitat des hessischen Generalstaatsanwalts Fritz Bauer (1903-1968) ist der Einladung zu einer gemeinsamen Veranstaltung des Harzburger Geschichtsvereins und der pax christi Basisgruppe Nordharz vorangestellt. Prof. Gerd Biegel wird am Dienstag, 30. Januar, um 17 Uhr im Bündheimer Schloss zu Person und Wirken Fritz Bauers sprechen.

Zwei Buchtipps: „Fritz Bauer oder Auschwitz vor Gericht“. Zu der Biografie von Ronen Steinke liegt eine Rezension in den BÜCHER-HEIMAT-Lesetipps von Markus Weber vor. Der Spiegel-Verlag hat das Buch „Mich hat Auschwitz nie verlassen“ herausgegeben. Die Berichte von Überlebenden des Konzentrationslagers gehen unter die Haut.

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