Mittwoch, 15. November: Eine Abbitte

„Da hab‘ ich was Eigenes…“

Ich muss an diesem Mittwoch, 15. November 2023, Abbitte leisten. Bei Leserinnen und Lesern und bei Bernhard-Viktor „Vicco“ Christoph-Carl von Bülow, besser bekannt als Loriot, dessen 100. Geburtstag ich vor drei Tagen übersehen habe.

Ein Umstand, der mir Anlass zur Sorge um mein Denk- und Erinnerungsvermögen gibt. Seit Wochen gucke ich in der ARD-Mediathek die Loriot-Beiträge und Dokumentationen zum „Einhundertsten“ rauf und runter – und wenn es so weit ist, vergesse ich ihn. Vielleicht sollte ich umsatteln, eventuell mein Jodeldiplom machen. „Da hab’ ich was Eigenes…

Zum Glück ist der Lapsus ja reparabel. Beispielsweise mit dem heutigen „Special“, auch damit habe ich ja etwas Eigenes. Also: „Er lebe hoch! Loriot zum 100. Geburtstag“ ist eine Hommage in Text und Bild mit Cartoons und Texten u.a. von Hape Kerkeling, Horst Evers, Piet Klocke. Wer sich eher sachlich über das Leben Vicco von Bülows informieren will, ist mit der „Loriot: Biographie“ von Dieter Lobenbrett gut bedient.

Der wahre Fan weiß aber natürlich bereits alles über sein Idol, neigt dazu, einfach in das Gesamtwerk eintauchen zu wollen. Für solche Fälle empfiehlt sich „Das große Loriot Buch“, in dem sämtliche Geschichten und Zeichnungen aus „Loriots Großer Ratgeber“ und „Loriots Heile Welt“ versammelt sind. Wer dagegen der Jahreszeit gemäß agieren möchte, ist ohne Frage bei „Weihnachten mit Loriot“ richtig.

Andererseits fällt mir zum Christfest eher „Weihnachten bei Hoppenstedts“ ein. Womit wir dann auch bei den Sätzen sind, die aus der Feder Loriots direkt in unseren Sprachschatz flossen und Allgemeingut geworden sind: „Früher war mehr Lametta!“ – „Das ist fein beobachtet“ – ebenso wie die Entdeckung „Das Bild hängt schief!“. Darüber sollte man in einer Ehe nicht streiten, denn dank Loriot wissen wir ja auch: „Männer und Frauen passen nicht zusammen!“. Man(n) möchte allerdings anfügen: „Frauen haben auch ihr Gutes“.

Wer jetzt wieder auf den Geschmack gekommen ist und von dem großen Humoristen gar durchs Jahr geleitet werden möchte, greift zu „Loriot Agenda 2024“ ist ein A5-Taschen-Kalender mit Platz für Organisatorisches und Humor. Letzteres in Form der besten Zeichnungen von Loriot. Er gehört nun einmal zu den „Menschen, die man nicht vergißt“.

Wer mehr Loriot genießen möchte, kann sich im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT umfassend informieren. Das Suchwort „Loriot“ führt zu fast 200 Fundstellen, von „Möpse und Menschen“ bis zu „Meisterwerke“ (CD).  Was dann schnell die Erkenntnis reifen lässt, dass sich Loriots knollennasige Männlein und Weiblein auch prima als Geschenk zum Fest eignen könnten.

Ach was…

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Dienstag, 14. November: Geschenke-Alarm 40!

Schneller als das Original

Geschenke-Alarm 40! Am heutigen Dienstag, 14. November 2023, sind es exakt noch 40 Tage bis Heiligabend. Und wir erinnern nicht allein an das Unausweichliche, sondern geben auch Geschenke-Tipps. Vom Team der BÜCHER-HEIMAT ebenso wie von unserem Partner Genialokal.

Bücher sind stets das schönste Geschenk – aber man kann Menschen bisweilen mit den absonderlichsten Dingen beglücken. Ich beispielsweise liebe es, mir einzubilden, ich hätte „Den Schreibtisch im Griff“. Leider hat mein Schreibtisch tatsächlich eher mich im Griff.

Vermutlich gerade deshalb liebe ich die Accessoires, die ein aufgeräumtes Büro signalisieren. Was gut zum heutigen Tag passt, denn am 14. November 1886 ließ der Kaufmann, Erfinder und Grafiker Friedrich Soennecken den Papierlocher (Perforator) patentieren. Weswegen wir den „Tag des Lochers“ begehen.

Dabei war der Locher ein „Komplementärgut“, denn Soennecken hatte im selben Jahr den Vorläufer des Aktenordners auf den Markt gebracht. Und der funktioniert nur mit gelochtem Papier. Wer jetzt vergebens nach einem Stift kramt, um sich Notizen zu machen, könnte mir dem 3D-Puzzle „Utensilo Unterwasserwelt“ zumindest auf diesem Feld Ordnung schaffen.

Gut ein Vierteljahrhundert, nachdem Jules Vernes „Reise um die Erde in 80 Tagen“ (In 80 Tagen um die Welt) erschienen war, bracht am 14. November 1889 die Reporterin Nellie Bly (mit bürgerlichem Namen: Elizabeth Jane Cochran) auf, um die Wette zu toppen. Die Pionierin des investigativen Journalismus musste sich dabei gegen ihre Kollegin Elizabeth Bisland behaupten, die das Projekt für eine andere Zeitung anging.

Nach 72 Tagen, 6 Stunden, 11 Minuten und 14 Sekunden beendete Bly die Reise in damaliger Rekordzeit am 25. Januar 1890 und gewann das Rennen. Nachzulesen als Roman in „Miss Bly und die Wette gegen Jules Verne“.

Heute vor 77 Jahren (1946) wurde Hermann Hesse der Nobelpreis für Literatur zugesprochen. Die Akademie würdigte „seine inspirierten Werke, die mit zunehmender Kühnheit und Tiefe die klassischen Ideale des Humanismus und hohe Stilkunst verkörpern“ und hatte besonders Hesses letztes großes Werk, „Das Glasperlenspiel“ im Blick.

Literarisch sicher nicht vergleichbar, aber enorm erfolgreich ist das bekannteste Buch von Eric Malpass, der heute vor 113 Jahren (1910) das Licht der Welt erblickte. Mit „Morgens um sieben ist die Welt noch in Ordnung“ starteten die „Gaylord-Romane“, die selbst heute noch eine große Fangemeinde haben.

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Montag, 13. November: Seid nett zueinander!

Nettigkeit – ein schwieriges Pflaster?

Seid nett zueinander! Der Aufforderung sollte an jedem Tag gefolgt werden. An diesem Montag, 13. November 2023, aber ganz besonders. Wir begehen heute den „Welt-Nettigkeitstag“ (World Kindness Day).

Ins Leben gerufen wurde der Aktionstag 1998 von der World Kindness Movement (ext.) in Singapur.  Trotz weltweiter Anstrengungen scheint man sich mit dem Vorhaben, nett zu sein, auf ein schwieriges Pflaster zu begeben. Zumindest suggeriert dies die Suche nach „Nettigkeit“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT.

Da empfiehlt Nele Süß „Wege aus der Nettigkeitsfalle“ als „idealen Ratgeber für schrecklich nette Menschen“. Es geht um „Nein sagen für Anfänger“. Und Lea Blumenthal erzählt, wie sie „(fast) aufhörte nett zu sein“ und ihrem Werk den drastischen Titel „Mach’s wie die Möwe, scheiß drauf!“ verpasste. Dagegen erklärt mit Michael Dell, Chef von Dell Technologies Inc., und einer der erfolgreichsten IT-Unternehmen, dass man „Nett sein und trotzdem gewinnen“ könne.

Außer Nettigkeiten hat das heutige Datum aber auch literarisch einiges zu bieten. Zum einen erblickte am 13. November 1850 Robert Louis Stevenson das Licht der Welt. Ich weiß nicht mehr, wie oft ich „Die Schatzinsel“ gelesen habe. Und dann der Weihnachts-Vierteiler im Fernsehen. Unvergessen!

Runden „Geburtstag“ feiert heute sozusagen auch ein Theaterstück, das wie ein später entstandener und ebenso erfolgreicher Film auf dem Roman „Einer flog über das Kuckucksnest“ von Ken Kesey basiert. Die Adaption für die Bühne erlebte ihre Uraufführung am 13. November 1963 am New Yorker Broadway.

Was gerade jüngere Mitmenschen bisweilen heftig verwirrt ist die Tatsache, dass die erste Website im Internet erst vor 33 Jahren, am 13. November 1990, veröffentlicht wurde. Und dies nur einen Tag nachdem Tim Berners-Lee und Robert Cailliau das Konzept für ein weltweites Hypertext-Projekt vorgestellt hatten: “Weaving the Web”  (engl.).

Ohne Berners-Lee und Cailliau würde es auch diesen Blog nicht geben. Was hoffentlich nicht nur ich schade fände. Heute ist übrigens auch der „Tag des Bloggens“ in Deutschland. Wer sich selbst mal dran versuchen will: „Bloggen für Einsteiger“.

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Sonntag, 12. November: Knoten in der Zunge

Nicht allein „In Ulm, um Ulm, und um Ulm herum“ ist heute der „Tag der Zungenbrecher“

Zungengymnastik und Kalauer-Könige

Wer an Wortspielen und Sprachakrobatik Freude hat, ist an diesem Sonntag, 12. November 2023, genau richtig. Zwei Aktionstage motivieren zu Zungengymnastik oder fordern Kalauer-Könige heraus.

Da wäre zunächst der „Internationale Tag der Zungenbrecher“ – wobei der englische Begriff „International Tongue Twister Day“ mit der verknoteten Zunge weniger schmerzhaft klingt. Worum es geht? „Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz.“ Und „Blaukraut bleibt Blaukraut und Brautkleid bleibt Brautkleid.

And solchen Sätzen hat sich wohl jeder schon einmal versucht. Die Probleme, die „Literarische Stolpersteine“  verursachen, werden sogar wissenschaftlich mit einer „Versprecheranalyse bei Zungenbrechern“ erforscht.

Ansonsten dominieren auf dem Zungenbrecherfeld zumeist Kinderbücher wie „Affenkopp liebt Zottelbär“. Beispiel gefällig? „Hexen sechs Hexen um sechs Uhr sechs Echsen, dann sind die sechs Echsen sechs Hexenechsen.

Schwierig schon bei der Titelnennung in der BÜCHER-HEIMAT ist „Der Flugplatzspatz nahm auf dem Flugblatt Platz“. Und es gibt sogar ein fantastisches und kindgerechtes „Fachbuch“ aus Bad Harzburg, gestaltet von der freien Autorin und Illustratorin Anke Reimann: „Schnellsprechsprüche spreche ich schwer schnell“ versammelt die schönsten Zungenbrecher.

Da es ein internationaler Aktionstag ist, hier noch der berühmteste Tongue-Twister: „She sells sea-shells on the sea-shore. / The shells she sells are sea-shells, I’m sure. / For if she sells sea-shells on the sea-shore / Then I’m sure she sells sea-shore shells.” Die Sätze worden sogar vertont (Youtube/ext.).

Jetzt habe ich mich in den Zungenbrechern verloren, aber am „Tag der schlechten Wortspiele“ in Deutschland sollten wir auch nicht vorbeigehen. „Die besten Flachwitze, Kalauer und Wortspiele“ ist laut Werbung ein „Witzebuch“ für Kinder und Erwachsene, „das Spaß und intelligent macht“.

Tatsächlich kann man auch schlechte Wortspiele wissenschaftlich analysieren. Sie entstehen demnach durch Buchstabendreher („Stück mal ´nen Rück“), durch Paronomasie, basierend auf klanglicher Ähnlichkeit („Wer rastet, der rostet“) und Polysemie, also durch Mehrdeutigkeit von Wörtern („Lieber arm dran als Arm ab“).

Nach so viel „Sprachwissenschaft“ kommt mir ein US-Aktionstag gerade recht: Heute ist der „Tag der Happy Hour“ (National Happy Hour Day) in den USA. Da werde ich mich in transatlantischer Freundschaft anschließen und dazu das Cocktail-Kartenspiel „Happy Hour“ studieren.

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Samstag, 11. November: Harzer Schicksalstag

Auf provisorischen Holzstegen strömten die Menschen am Tag nach der Grenzöffnung von Stapelburg nach Eckertal. Foto: Bilderarchiv Ahrens/Bad Harzburg-Stiftung

In Erinnerungen stöbern

Schon wieder ein „Schicksalstag“, diesmal für den Harz: An diesem Freitag, 11. November 2023, werden viele Bad Harzburger an den Tag denken, an dem vor 34 Jahren (1989) denken, als sich zwischen Eckertal und Stapelburg die Grenze öffnete.

Wem die Erinnerungen an den Tag im November 1989 noch immer unter die Haut gehen und wer deshalb hautnah dabei sein will, ist heute ab 14 Uhr bei der Erinnerungsveranstaltung am Grenzdenkmal in Stapelburg richtig. Um 15.30 Uhr startet ein Umzug am Stapelburger Blockplatz. Und um 16 Uhr wird die traditionelle Festansprache von Dr. Friedhart Knolle, Naturschützer, Geschichtsforscher und ehemaliger Pressesprecher des Nationalparks Harz, gehalten.

Wer ich lieber für sich allein erinnert, kann als Gedächtnisstütze das Fotoarchiv Harz-History (ext.) zu Hilfe nehmen. Fotos aus dem November 1989 finden sich dort vor allem in einem Archiv der Goslarschen Zeitung, aber auch im Ahrens– oder Plaster-Archiv sind Bilder dieser bewegenden Zeit zu finden. Und die Geschichte der Grenzöffnung hat die GZ weiterhin im Netz veröffentlicht.

Bücher zum Thema „Grenzöffnung im Harz“ sind dagegen nicht mehr so leicht zu finden. Aber dafür gibt es ja den Suchdienst der BÜCHER-HEIMAT, der sich (ohne Erfolgsgarantie) hartnäckig auf die Suche machen wird. Beispielsweise nach „Grenzfälle im Herzen Deutschlands“, die der einstige GZ-Chefredakteur Andreas Mueller schildert.

Über „Erlebnisse an der Grenze im Harz“ berichtet mit Rudolf Zietz ein Zollbeamter, der an der innerdeutschen Grenze seinen Dienst verrichtete. „Der Eiserne Vorhang im Harz“ stammt aus der Feder des einstigen Harzklub-Vorsitzenden Dr. Albrecht von Kortzfleisch. Und zum Buch  „Grenzschicksale“ steuerte der Grenzerkreis Abbenrode viel profundes Wissen bei.

Die Auswahl ist noch weit größer, stöbern lohnt sich – oft werden allein dabei Erinnerungen wachgerufen. Ebenso wie bei einer Wanderung entlang der einstigen innerdeutschen Grenze. Wer „Das Grüne Band“ erkunden will, kann sich mit Musiker und Extremsportler Joey Kelly darauf vorbereiten.

Ein abruptes Finale beschert heute das Zeit-Rätsel „Um die Ecke gedacht“. Für mich eigentlich ein Pflichttermin am Donnerstagmorgen, aber diesmal war einfach keine Zeit. Dabei habe ich gleich in der obersten Reihe des Rätselgitters eine motivierende Frage mit Regionalbezug entdeckt: „Wer an Söse, Ilse, Bode wandert, wird feststellen: Im … duftet’s öfter nach …

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Freitag, 10. November: Gelbe Schulfreunde

Schulische Rettungsanker: Reclam und Königs

Die (meist) gelben Büchlein haben Millionen Schülerinnen und Schüler durch das Leben in deutschen Lehranstalten begleitet. An diesem Freitag, 20. November 2023, ist es 156 Jahre her, dass das erste Reclam-„Heft“ auf den Markt kam.

Die Premiere blieb selbstverständlich dem deutschen Klassiker schlechthin vorbehalten: „Faust. Der Tragödie erster Teil“, bis heute in der Reclam Universal-Bibliothek als „Textausgabe mit editorischer Notiz“ erhältlich. Der Leipziger Verleger Anton Philipp Reclam brachte am 10. November 1867 den ersten Reclam-Band heraus. Den Weg dazu hatte die Neuregelung des Urheberrechts durch den Deutschen Bund geebnet.

Das hohe Lied der Fortsetzungsromane in Tageszeitungen, die meine Mutter innig liebte, habe ich ja schon mehrfach gesungen. Heute vor 95 Jahren startete ein Musterbeispiel, das einer Zeitung sogar das Überleben sicherte. Am 10. November 1928 begann die Vossische Zeitung in Berlin mit dem Vorabdruck des Romans „Im Westen nichts Neues“ von Erich Maria Remarque. Die Auflage schoss in die Höhe, die Zeitung schaffte es aus den roten Zahlen.

Die Suche nach Remarques Klassiker im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT brachte mich in gewisser Weise zurück zum Thema „Reclam“ und in Erinnerungen an meine Schulzeit. Nicht wegen der Lektüre an sich, sondern weil dort auch „Im Westen nichts Neues von Erich Maria Remarque – Textanalyse und Interpretation“ mit „Zusammenfassung, Inhaltsangabe, Szenenanalyse, Prüfungsaufgaben“ aus der Reihe „Königs Erläuterungen“ angeboten wird.

Die Werbung der Königs-Hefte begeistert mich bis heute: „Spare Zeit und verzichte auf lästige Recherche! In diesem Band findest du alles, was du zur Vorbereitung auf Referat, Klausur, Abitur oder Matura benötigst – ohne das Werk komplett gelesen zu haben.“

Überhaupt nicht gelesen habe ich tatsächlich das Theaterstück „Der aufhaltsame Aufstieg des Arturo Ui“ von Bertolt Brecht. Die Parabel um die Machtergreifung und der Machtausbau Adolf Hitlers, transferiert in die Gangsterwelt, wurde heute vor 65 Jahren (1958) in Stuttgart uraufgeführt – 17 Jahre, nachdem Brecht das Stück im finnischen Exil vollendet hatte.

Natürlich kenne ich den Inhalt, habe eine Aufführung (im Jungen Theater Göttingen) gesehen. Dennoch überlege ich, das Buch nun zu lesen. Vor allem, weil ich fürchte, dass ein Satz Brechts aus dem Epilog ganz und gar nicht „von gestern“, sondern sehr aktuell ist: „Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“

Zum Finale noch einen fröhlichen Geburtstagsgruß an eine der besten deutschen Komikerinnen (und Schauspielerin, Moderatorin und Autorin): Cordula Stratmann wird heute 60 Jahre alt. Mich begeisterte sie schon als „Annemie Hülchrath“ in meiner langjährigen Lieblings-Fernsehsendung „Zimmer frei!“. Zusammen mit tollen Autoren wie Horst Evers und Dietmar Wischmeyer veröffentlichte sie Bahngeschichten unter dem großartigen Titel „Und sie bewegt sich doch!“. Da möchte man mit einem weiteren Stratmann-Titel ergänzen: „Danke für meine Aufmerksamkeit“ .

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Donnerstag, 9. November: Schicksalstag

Erfindungen und ein unsterblicher Serienmörder

Da sind wir schon wieder am „Schicksalstag der Deutschen“ angekommen. Heute ist Donnerstag, 9. November 2023. Ein Datum, dass an den Mauerfall, die Novemberpogrome 1938, den Hitlerputsch 1923 und die Ausrufung der Republik in Deutschland 1918 (Novemberrevolution) erinnert.

Nun könnte ich es mir einfach machen und alle Jahre wieder denselben Text bringen. Was ich natürlich nicht tun werde. Zumal in allen Medien diese deutschen Tagesthemen rauf und runter behandelt werden. Also schauen wir mal, was der 313. Tag des Jahres sonst noch so zu bieten hat.

Der 9. November ist beispielsweise auch der „Tag der Erfinder“ in Deutschland. Wobei der Aktionstag – halb passend, halb widersinnig – den Zusatz „Happy Birthday Hedy Lamarr“ aufweist. Widersinnig, weil Hedy Lamarr Österreicherin war. Passend, weil die Biografie „Hedy Lamarr“ sie im Untertitel völlig korrekt als „Filmgöttin –Antifaschistin – Erfinderin“ beschreibt.

Erfunden hat Hedy Lamarr eine Funkfernsteuerung für Torpedos, die den Alliierten im Zweiten Weltkrieg entscheidende Vorteile verschaffte. „Sie strahlt im Glanz Hollywoods, und ihre Erfindung verändert die Welt“ erzählt es der Roman „Die Verwegene“ korrekt.

Eine starke Erfindung feierte in Deutschland heute vor 70 Jahren (1953) ihre Premiere: In der Treppenstraße in Kassel wurde die erste Fußgängerzone eröffnet. Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung, ob die Fußgängerzone in die Kategorie „Glücksorte in Kassel“  fällt. Der Aufforderung im Untertitel kann man aber getrost nachkommen: „Fahr hin und werd‘ glücklich“ – vielleicht auch in der Grimm-Welt (ext.), die die BÜCHER-HEIMAT-„Reisetruppe“ erst vor Kurzem begeistert hat.

Sein Jubel 1990 ist unter Fußballfans so legendär wie seine bitteren Tränen 1996: Am 9. November 1960 wurde Ex-Fußballnationalspieler Andreas (Andy) Brehme geboren. Er schoss Deutschland 1990 mit einem Elfmeter zum WM-Titel. Sechs Jahre später weinte er an der Schulter von Rudi Völler, als er mit dem 1. FC Kaiserslautern abgestiegen war.  Seine Autobiografie „Beidfüßig“ (eBook) zeichnet den Weg nach von den Bolzplätzen in Barmbek bis ins legendäre San-Siro-Stadion in Mailand.

Makabres Jubiläum: Heute vor 135 Jahren (1888) ermordete Jack the Ripper in Whitechapel mit Mary Jane Kelly sein fünftes und wahrscheinlich letztes Opfer. „1888 – Wer ist Jack the Ripper?”, diese Frage bewegt bis heute, unter anderem im „interaktiven Horror-Roman“. Und der so gesehen unsterbliche Serienkiller ist Bestsellerlisten-verdächtig wie „Stalking Jack the Ripper“ oder das True-Crime-Rätsel-Buch „Jack the Ripper – ein Fall für Verbrechen von nebenan“ unter Beweis stellen.

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Mittwoch, 8. November: Ins Ohr und zu Herzen

Unverwüstlich: Die Schallplatte ist zurück

Dieser Mittwoch, 8. November 2023, ist ein Tag, der ins Ohr und zu Herzen geht. In jeder Beziehung. Die Schallplatte startete ihren Siegeszug und das erste menschliche Herz wurde in Kapstadt verpflanzt.

Emil Berliner erhielt am 8. November 1887 das Reichspatent auf sein Tonwiedergabegerät mit drehbarer Schallplatte. Nach dem Zwischenhoch der CD und dem anhaltenden Streaming-Wahn ist Vinyl still und heimlich zurückgekommen und wieder total in. Plattenbörsen, auf denen meine Frau nach einer Haushaltsauflösung aktiv ist, sind ein eigener Mikrokosmos.

„His Master’s Voice“ beleuchtet die Geschichte der Schallplatte von der Edison-Walze über Schellack bis Vinyl, stoppt aber auch vor CD und Stream nicht. Dagegen folgt das Buch „Plattenkisten“ der „reinen Lehre“ und lädt ein zu Exkursionen in die Vinylkultur.

Wobei für echte Fans ein Sammelbuch wie „Die Schallplatte“ fast Pflicht zu sein scheint. Eintragen lassen sich: „Platten-Titel, Mono, Stereo, Quadro, LP oder Single, Abspielart trocken oder nass, System MM, MC, sowie den Typ der Nadel in Konisch, Elliptisch, Shibate oder Van den Hul“. Meine Meinung: Irgendwann wird aus dem schönsten Hobby Arbeit…

Kult wie um die Schallplatte wird aber auch um manche Bücher betrieben. Ganz vorn dabei sind in diesem Fall die Harry-Potter-Bände von J.K. Rowling. An denen man auch mal wieder merkt, wie die Zeit vergeht: Heute vor 20 Jahren (2003) erschien der fünfte Harry-Potter-Band „Harry Potter und der Orden des Phönix“ in deutscher Übersetzung. Mit 1022 Seiten das umfangreichste Werk der Reihe. Der „Orden“ verkaufte sich rund 55 Millionen Mal.

Einige Geburtstagsglückwünsche stehen an, auch wenn im klassischen Sinn nur die Frau in meinem Trio eine Schriftstellerin ist. Martha Gellhorn wurde am 8. November 1908 geboren und machte vor allem als Journalistin und Kriegsberichterstatterin von sich reden. In „Reisen mit mir und einem Anderen“ erzählt sie von ihren fünf „Höllenfahrten“, die gründlich anders verlaufen als geplant. Der Andere ist kein Geringerer als Ernest Hemingway, mit dem Martha Gellhorn von 1940 bis 1945 eine konfliktreiche Ehe führte.

Auch wenn manch einer es gar nicht glauben mag: Es gibt in Großbritannien mehr Köche als den allgegenwärtigen Jamie Oliver. Beispielsweise Gordon Ramsay, der am 8. November 1966 geboren wurde und dessen Gordon Ramsay Group 35 Restaurants weltweit betreibt. Und über etlichen funkeln Michelin-Sterne.

Der Schotte Ramsay geizt aber auch nicht mit Auftritten als Fernsehkoch und Kochbuchverfasser. „Meine ultimative Kochschule“ fordert den ganzen Hobbykoch.  Wer sich dafür die Zeit nicht nehmen will, dürfte auch mit „Meine 10-Minuten-Rezepte“ („100 köstliche Gerichte im Handumdrehen“) zurechtkommen.

Ein Name, bei dem man hängenbleibt: am 8. November 1922 wurde Christiaan Barnard geboren, Pionier der Herzchirurgie. Am 3. Dezember 1967 führte er die weltweit erste Herztransplantation bei einem Menschen am Groote Schuur Hospital in Kapstadt durch. “Heartbreaker” (Herzensbrecher, engl.) erzählt die Geschichte von Christiaan Barnard und der ersten Herztransplantation.

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Dienstag, 7. November: Süßes Schweden

Kladdkaka für Chocoholics zum Kaffee

Wer an diesem Dienstag, 7. November 2023, tiefer in eines der Themen unseres bebücherten Kalenderblatts eintauchen möchte, sollte sich dazu aus gegebenem Anlass ein Stück Schokoladenkuchen gönnen.

Wenn es um leckere Aktionstage geht, sind die Schweden die Süßesten. Heute begehen sie den „Tag des Kladdkaka“ (Kladdkakans dag). Die Variante des Schokoladenkuchens reiht sich nahtlos ein in den Reigen der Klassiker schwedischer Kaffee- und Kuchenkultur. Erinnert sei nur an den „Våffeldagen“ (Tag der Waffel, 25. März) und den „Kanebullens dag“ (Zimtschnecken-Tag, 4. Oktober). Passend zum Thema konstatiert „Dr. Oetker: Schokoladenkuchen“ seien eine „unwiderstehliche Verführung für Chocoholics“.  

Eine eindeutige Vorliebe hege ich bei einem unsinnigen US-Aktionstag: Beim heutigen „Umarme-einen-Bären-Tag“ (National Hug a Bear Day) sollte man das Kuschelobjekt sicherheitshalber genau auswählen. Ich hätte „Yogi-Bär“ (DVD) genommen, den habe ich schon als Kind ins Herz geschlossen.

Ein Yogi-Bär-Hinweisschild im Yellowstone Nationalpark. Foto: Wikipediagemeinfrei

Eine absolute Ausnahme bescherte der 7. November 1944 dem politischen Amerika: Der Demokrat Franklin D. Roosevelt (FDR) wurde zum vierten Mal als US-Präsident gewählt. Er ist der einzige Präsident, der länger als zwei Wahlperioden amtierte. Wer zumindest 32 der mittlerweile 46 US-Präsidenten entdecken will, kann dies spielerisch mit dem Kartenquartett „U.S. Presidents“ erledigen.

Zum 60. Mal jährt sich heute ein Ereignis, dass nicht allein die Bundesrepublik am 7. November 1963 tief bewegte: Im niedersächsischen Lengede wurden zwei Wochen nach einem tragischen Grubenunglück elf Bergleute lebend geborgen. Dieses Ereignis geht als das „Das Wunder von Lengede“ (eBook) in die Geschichte ein.

Er wusste die Medien zu nutzen und wurde so zum Medienstar, lange bevor er (verkörpert von Udo Samel) in „Babylon Berlin“ eine tragende Rolle spielt: Am 7. November 1938 initiierte der legendären Berliner Kriminalbeamte Ernst Gennat nach dem Mord an einem Taxifahrer die erste Öffentlichkeitsfahndung im Fernsehen. Mit Erfolg. Auch in den Gereon-Rath-Krimis wie „Marlow“ von Volker Kutscher spielt Gennat eine wichtige Rolle.

Noch ein posthumer Geburtstagsgruß: Heute vor 110 Jahren (1913) wurde der Schriftsteller und Philosoph Albert Camus geboren. „Für seine bedeutungsvolle Verfasserschaft, die mit scharfsichtigem Ernst menschliche Gewissensprobleme in unserer Zeit beleuchtet“, wurde ihm 1958 der Nobelpreis zuerkannt. Romane wie „Der Fremde“ oder „Die Pest“ gehören zu den bedeutendsten Werken der französischen Literatur des 20. Jahrhunderts.

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Montag, 6. November: Ein Heiliger als Wetterfrosch

Der erhellende Blick aufs Weihnachtswetter

Wegweisend fürs Wetter soll dieser Montag, 6. November 2023, sein. Jedenfalls laut Bauernkalender: „Wie’s Wetter an Lenardi ist, bleibt’s bis Weihnachten gewiss“ – was heutzutage ja nicht allein mit Blick auf weiße Weihnachten, sondern auch auf die Heizkostenrechnung wichtig ist.

Mit Lenardi ist Leonhard von Limoges (Leonhard von Noblat) gemeint. Der fränkische Adelssohn lebte im 6. Jahrhundert, rette eine Königin, erhielt als Dank Land und gründete dort das Kloster Noblat, das noch heute besteht.  

Leonard von Limoges reiht sich in eine unglaubliche lange Liste der Seligen und Heiligen ein. Im Jahr 2004 wies die römisch-katholische Kirche im „Martyrologium Romanum“ 6650 Heilige und Selige sowie 7400 Märtyrer aus.

Die genaue Anzahl aller Heiligen und Seligen ist allerdings unbekannt. Und so wird auch das „Lexikon der Heiligen und Namenstage“ nur einen Ausschnitt erfassen. Obwohl es nach Verlagsangaben auf 517 Seiten „umfassend mit den Heiligen von Aaron bis Zosimus“ bekanntmacht.

Ich muss zugeben, dass ich mich deutlich besser mit den Heroen des Basketballs auskenne. Insofern ist der „Tag des Basketballs“ (National Basketball Day) bedeutsam, obwohl es ein reiner US-Aktionstag ist. Als frischgebackene Weltmeister aber dürfen die Deutschen heute sicher mal mitfeiern.

Noch habe ich allerdings kein Buch zum Triumph von Manila gefunden. Immerhin schmückt Mannschaftskapitän Dennis Schröder, gebürtiger Braunschweiger, das Titelbild der Neuauflage „Handbuch Basketball“.Und wer Fotos von Slam Dunks aus der NBA genießen will, für den ist„Der große Basketball-Adventskalender“ ganz sicher die richtige Wahl.

Musikalisch rückt heute vor allem ein Instrument in den Fokus: Wir begehen den „Tag des Saxophons“ (International Saxophone Day) Das Datum ist dabei mit Bedacht gewählt, denn der 6. November 1814 ist das Geburtsdatum des belgischen Instrumentenbauers Antoine Joseph „Sax“.

Das Saxofon nimmt als klassisches Holzblasinstrument gerade im Bereich des Jazz und der Big Bands eine zentrale Rolle ein und hat deren Sound bis in die Moderne geprägt. Wer das Instrument aktiv für sich entdecken will, kann mit  „Saxophon spielen – mein schönstes Hobby“  (Alt-Saxophon Band 1) starten. Und das Instrument ist nicht allein in der Jazz-Welt zuhause: Es gibt auch Johann Sebastian „Bach für Saxophon“, drei Partiten für Violine solo (BWV 1002, BWV 1004, BWV 1006).

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