Montag, 5. Dezember: 08/15

Schuhe putzen oder neu kaufen…

Mit Blick auf den Nikolaustag steht am heutigen Montag, 5. Dezember 2020, eine weitreichende Entscheidung an: Schuhe putzen oder ein neues Paar kaufen. Mit dem Putzen habe ich es nicht so, da fällt die Entscheidung leicht – auch wenn in die neuen Halbschuhe nicht gerade viele Süßigkeiten rein passen…

Ein Tipp für all jene, denen die Festtagsaison nachhaltig auf die Nerven geht. Die „besten Weihnachtswitze“ in dem Buch „Sagt das Rentier zum Nikolaus“ sollen laut Verlag „Pleiten, Pech und Pannen unter Tannen“ liefern und „aus jedem Fest eine Lachnummer“ machen. Die Weihnachtswitze gibt es „im kleinen Format“. Ob damit die an Adventskalender und Nikolausstiefel angepasste Größe oder die Qualität gemeint ist, wird nicht so wirklich deutlich.

„Moritz in der Litfaßsäule“ findet seinen Platz in unserem „bebücherten Kalenderblatt“, weil ein gewisser Ernst Litfaß heute vor 168 Jahren (1854) von der Stadt Berlin die erste Genehmigung für die Aufstellung der später nach ihm benannten Litfaßsäulen erhielt. Mittlerweile sind die Säulen vielfach aus dem Straßenbild verschwunden. Da müssen kommende Generationen schon nachlesen, was es mit den riesigen, bunt beklebten Säulen am Straßenrand auf sich hatte.

Salopp würde man heute sagen, dass „echt abgehoben“ war, was Otto Lilienthal am 5. Dezember 1889 veröffentlichte: Mit „Der Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst“ legte Lilienthal die bis heute gültigen physikalischen Grundlagen des Phänomens „Fliegen“ – und wurde dann selbst zum fliegenden Anwender seiner Theorie. Nachdruck eines Buches, das am Anfang der Technikgeschichte des Flugzeugs steht.

Seinen 108. Geburtstag (1914) könnte heute einer der erfolgreichsten Schriftsteller Deutschlands feiern: Hans Hellmut Kirst, gebürtig in Osterode (nicht im Harz, sondern in Ostpreußen), verfasste etwa 60 Romane, von Krimis bis zur Aufarbeitung des Nationalsozialismus. Trotzdem sprach die Kritik von „Trivialliteratur“. Was wiederum nicht verhinderte, dass die Romantrilogie „08/15“  Kirst einen internationalen Erfolg und der deutschen Sprache ein geflügeltes Wort bescherte.

Heute ist auch der „International Day of the Ninja“. Wer jetzt an japanische Krieger denkt, liegt klar daneben.  Initiiert hat den Ninja-Ehrentag die US-amerikanische Burgerkette Ninja Burger im Jahr 2003. Mit dem Aktionstag soll die ninja-artige Geschwindigkeit bei der Burger-Herstellung unterstrichen werden. Das reißt dann auch die „Ninja Academy“ nichts mehr raus…

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Sonntag, 4. Dezember: Grüne Weihnacht

Die BÜCHER-HEIMAT wünscht einen frohen zweiten Advent!

Geschenke-Alarm und Wettervorhersage

Der lichte Tag geht jetzt richtig in den Keller. Am heutigen Sonntag, 4. Dezember 2022, dauert die Tagesspanne noch exakt 8:00 Stunden, die Sonne geht um 8.07 Uhr auf und um 16.07 Uhr unter. Zum Glück aber ist ein Ende der Talfahrt in Sicht: Von Heiligabend an, wenn der mehr oder minder helle Tag nur noch 7:44 Stunden dauert, geht es wieder bergauf

Nicht vergessen darf ich heute nicht den Geschenke-Alarm: Nur noch 20 Tage bis Heiligabend. Es wird Zeit. Selbst für jene, die lieben ein „Überlebenstraining für Weihnachtselfen und Festtagsmuffel“ vorziehen und deren Leitspruch festgemeißelt steht: „Ich dachte, wir schenken uns nichts?!“.

Dieser 4. Dezember ist außerdem der Tag von St. Barbara (von Nikomedien), Schutzpatronin der Bergleute. Ihr Tag ist Lostag für Bauernregeln. Demnach wird es ein grünes Fest ohne Blüten geben: Aktuell können wir weder Klee sehen („Geht Barbara im Klee, kommt das Christkind im Schnee“), noch uns an Knospen erfreuen („Knospen an Sankt Barbara, sind zum Christfest Blüten da“). Mehr über die Heilige und die schönsten Weihnachtsmärchen aus Schwaben und Baden bietet „Vom Pelzmärtel, dem Wilden Heer und der heiligen Barbara“.

Für all jene, die noch über Festtagsmenüs nachdenken, hätte unser „bebüchertes Kalenderblatt“ eine flinke Variante: Heute vor 58 Jahren (1954) wurde das erste Burger King in Miami eröffnet. „Die neun größten Fast-Food-Ketten der Welt“ gibt es nur als eBook ­– aber vermutlich liest man ein solches Standardwerk ohnehin am besten im Handy beim Biss in den Burger. So erschließt sich einem dann „die ganze Welt der Schnellrestaurants – Von Burger King bis Subway“.

Eine weise Entscheidung traf der Bundestag am 4. Dezember 1964, als er der Gründung der Stiftung Warentest zustimmte. Heute die mit Abstand bekannteste Stiftung in Deutschland. Was sich auch in der Anzahl der Fundstellen bei der Suchanfrage „Warentest“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT widerspiegelt. Hunderte Ergebnisse, wobei es häufig um Grundlegendes wie das „Vorsorge-Set“ mit „Patientenverfügung, Testament, Betreuungsverfügung und Vorsorgevollmacht“ geht.

Der 100. Jahrestag der Bauhaus-Gründung liegt schon wieder drei Jahre zurück, aber das nächste Jubiläum steht bald vor der Tür: „Bauhaus – Die illustrierte Geschichte“ begann am 4. Dezember 1926 in Dessau, als der von Walter Gropius entworfene Neubau der Kunst-, Design- und Architekturschule der Klassischen Moderne eingeweiht wurde. Immer einen Besuch wert.

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Lena Scholz über die „Izara-Chroniken“

Lena Scholz über die „Izara-Chroniken“

Julia Dippel: „Seelenfrieden“

Die Izara-Chroniken, Belial Teil 2

Seit dem 25. November 2022 ist der von mir lang ersehnte finale Band der „Izara-Chroniken“ nun draußen und natürlich kam er gleich mit nach Hause. Denn Julia Dippel und Ihre Buchreihe „Izara“ ist etwas ganz Besonderes. Diese Romantasy-Reihe überzeugt mit einem einzigartigen Schreibstil, brisanten Handlungen und außergewöhnlicher Spannung und Humor. „Izara“ hat mir mein Herz gestohlen.

Schon der erste der sechs Bände, „Izara – Das ewige Feuer“, ist mein allerliebstes Lieblingsbuch: Ari verabscheut ihren reichen Vater, den sie nicht kennt und der trotzdem ihr Leben bestimmt. Dann ist da plötzlich ein junger Mann. Lucian, der ihr auflauert und sie bedroht und der noch ganz andere Fähigkeiten hat… wie Ari’s beste Freunde, nur wusste sie nie etwas davon.

Jetzt steht ihre Welt Kopf. In einem Sturm voller unbeantworteter Fragen macht Ari sich zusammen mit Lucian, der weder Feind noch Freund scheint, auf die Suche nach Antworten. Zwischen den Welten finden sie Intrigen, Machtspiele, Kämpfe um verlorene Königreiche und ehe sie sich versieht, ist Ari nicht mehr die, die sie war. Eine Jahrtausende alte Legende, voller Mysterien, unsterblichen Dämonen und von niemandem besser erzählt als von Julia Dippel. Und damit ein absolutes Muss!

Wer Fantasy wirklich lieben lernen möchte, dem empfehle ich diese Reihe von Herzen. Denn auch Fantasy kann das Herz berühren und in andere, ferne, magische Welten entführen. Und niemand schafft das besser als Julia Dippel.

Julia Dippel: „Belial: Seelenfrieden“ (Die Izara-Chroniken, Belial Teil 2), Planet!, 495 Seiten, ISBN 9783522507301, Preis: 16,00 Euro.

Die weiteren Bände der „Izara-Chroniken“: „Izara 1: Das ewige Feuer“, „Izara 2: „Stille Wasser“, „Izara 3: Sturmluft“, „Izara 4: Verbrannte Erde“ und „Izara 5: Belial: Götterkrieg



Samstag, 3. Dezember: DIY

Selbst gemacht geht immer

Heute ist Samstag, 3. Dezember 2022, damit sind es noch genau drei Wochen bis Heiligabend. Der 20-Tage-Geschenke-Alarm steht ja erst morgen an, aber wir haben schon mal ein Tipp, der (ebenso wie Bücher aus der BÜCHER-HEIMAT) immer passt: Geschenke selber machen!

Selbst kreativ werden und Hand anlegen, das läuft heute in „Youtube-Deutsch“ unter DIY. Do it yourself. Ideen und Anleitungen für „nachhaltige DIY-Geschenke für deine Liebsten“ verspricht das Buch „Handgemachte Weihnachtsfreuden“.

Inspiration für DIY-Geschenke & kreative Deko“ soll auch der Band „Das Beste aus der zauberhaften Papierwerkstatt“ liefern. Zeitlich weniger festgelegt werden „54 Bastel-Anleitungen für Weihnachten, Ostern & Geburtstag“ avisiert.

Einen längeren Vorlauf erfordern „nachhaltige Naturdeko und DIY-Geschenke mit Blumen aus Garten und Wiese“. Im Sommer sammeln und trocknen, zu Weihnachten dann basteln: „Trockenblumen: Natürlich schön“.

Der Blick in unserem „bebücherten Kalenderblatt“ soll aber nicht allein nach vorn und auf Weihnachten gerichtet sein. Der 3. Dezember bietet in diesem Jahr einige runde Jahrestage. Einer davon hat mich heute vor 55 Jahren (1967) ebenso fassungslos staunen lassen wie zwei Jahre später die Mondlandung: Der Chirurg Christiaan Barnard nahm in Kapstadt die erste Herztransplantation bei einem Menschen vor. „Mit dem Herzen eines anderen leben“: Die Psychotherapeutin, Malerin und Schriftstellerin Elisabeth Wellendorf berichtet aus der Arbeit mit Transplantationspatienten.

Heute vor 75 Jahren (1947) wurde „Endstation Sehnsucht“ von Tennessee Williams uraufgeführt und zählt seither zu den Meisterwerken der klassischen Dramen des 20. Jahrhunderts. Die Geschichte von Blanche Dubois, deren Weg zwischen tatsächlicher und erträumter Realität in die Katastrophe führt, wurde von Regisseur Elia Kazan mit Vivian Leigh und Marion Brando kongenial verfilmt.

Und heute vor 165 Jahren (1857) wurde Joseph Conrad geboren. Sein Roman „Herz der Finsternis“ berichtet über beispiellose Grausamkeiten in den Kolonialreichen und gilt bis heute als eines der wichtigsten Prosawerke in englischer Sprache.

Noch schnell zum Schluss: Heute ist auch der bundesweite Tag der Dominosteine in Deutschland – was mich kalt lässt, denn die mag ich (anders als Spekulatius) ganz und gar nicht…

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Freitag, 2. Dezember: Spekulation auf Spekulatius

Kleine Eisenbahnen und viele große Fans

In der Weihnachtsbäckerei… Hoffentlich fabriziere ich an diesem Freitag, 2. Dezember, keine Riesen-Kleckerei. Wir begehen den „Tag der Spekulatius“. Und ich bin, zwar nicht backend, aber mit vollen Backen kauend, schon dabei.

Mit Blick auf die Geschenksuche aber gibt es heute einen wichtigeren Aktionstag. Der 2. Dezember ist der „Internationale Tag der Modelleisenbahn“ (ext.).  Die Aktion entsprang 2015 einer Kooperation der TV-Sendereihe „Eisenbahn-Romantik“ mit dem europäischen Modellbahnverband MOROP.

Ein wenig fehlt mir persönlich das Verständnis, ich wollte immer eine Carrera-Rennbahn haben. Und als ich sie hatte (selbst gekauft, vorgeblich für meine Söhne), hat sie mich schnell gelangweilt. Aber die „Modelleisenbahn – Meine perfekte Traumanlage“ begeistert viele Fans von Planung und Gestaltung bis Betrieb. Und wer nach den Sternen greifen will, der schaut sich vorher im „Miniatur Wunderland“ in Hamburg um.

Wenn das alles nicht fruchtet, bleibt halt doch wieder Spekulatius als Trostleckerli – nur getoppt von Niederegger Marzipankartoffeln. Auf meiner Suche nach Spekulatius-Lesestoff stieß ich zunächst auf „Spekulatius, der Weihnachtsdrache“, der erste Band einer Bilderbuchreihe mit dem passenden Untertitel „Abenteuer auf der Weihnachtsinsel“. Meine Intentionen deutlich besser trifft „Weihnachten: Das Backbuch“ und verspricht die volle Festrezept-Dröhnung: Stollen, Lebkuchen, Plätzchen und Kekse: Zimtsterne, Vanillekipferl, Spekulatius und Co.

Vermutlich hätte ich die folgende Info kaum der Rede Wert befunden, wenn der handelnde Mann nicht einen in jeder Hinsicht scharfen Namen gehabt hätte: King Camp Gillette meldete heute vor 121 Jahren (1901) in Boston ein Patent für seinen Nass-Rasierer mit auswechselbarer Klinge an. „Die Fähigkeit, sich selbst zu rasieren, ist von großem Nutzen“, hieß es im „Rasierspiegel oder Die Kunst, sich selbst zu rasieren“ aus Weimar schon 1846.

Ein tolles Buch, ein toller Film – und zwar für jedes Alter: Am 2. Dezember 1931 wurde der Film „Emil und die Detektive“ (DVD) von Gerhard Lamprecht und Billy Wilder nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner in Berlin uraufgeführt. Ich liebe die Geschichte.

Für alle, die eventuell gerade wieder irgendwelche Krisen- und Katastrophenmeldungen serviert bekommen haben: Es war alles schon mal da und wir haben es überstanden. Heute vor 49 Jahren standen alle Räder still, Sonntagsfahrverbot wegen der Energiekrise. Aber Bücher helfen gegen alles: „Ein Jahr voller guter Nachrichten“, laut Verlag ein „aufmunterndes Geschenkbuch, das Zuversicht weckt mit 52 (…) guten Nachrichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen“.

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Donnerstag, 1. Dezember: Starker Wintertag?

Ein starker Zug und Jedermann

Es wird wieder kälter an diesem Donnerstag, 1. Dezember 2022. Mit Blick auf die Heizkosten wird nun jede Quelle genutzt, um zu ermitteln, was auf uns zukommt. Ich setzte weniger auf Frösche und TV-Meteorologen, sondern immer wieder gern auf Bauernregeln. Die lassen mich heute allerdings auch im Vagen: „Fällt auf Eligius ein starker Wintertag, die Kälte wohl vier Monate dauern mag.“ Nun dürfen wir rätseln, ob das heute ein „starker Wintertag“ ist…

Eindeutig klar ist, dass heute vor 184 Jahren (1838) in der Region eine Zeitenwende anstand. Die von Philipp August von Amsberg errichtete Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn eröffnet ihren ersten Streckenabschnitt zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel. Es ist die erste staatliche Eisenbahn in Deutschland. Drei Jahre später war die Fortsetzung bis Bad Harzburg vollendet. „Die große Geschichte der Eisenbahn in Deutschland“ von „1835 bis heute“ ist fraglos ein spannendes Thema. Das Buch hat allerdings eine längere Lieferfrist – aber Wartezeiten sind Bahnfans ja gewöhnt.

Im gewissen Sinn bleiben wir mit dem nächsten Eintrag in unser „bebüchertes Kalenderblatt“ in der Region. Am 1. Dezember 1911 wurde Hugo von Hofmannsthals Theaterstück „Jedermann“ in Berlin unter der Regie von Max Reinhardt uraufgeführt. Für mich aber ist das beeindruckende Werk untrennbar mit den Bad Gandersheimer Domfestspielen verbunden, wo ich es das erste Mal sah und mir zum ersten Mal ein kalter Schauer über den Rücken lief, als die Stimme aus dem Domportal hallte: „Jedermann!“.

Nur am Rande: Bad Gandersheim ist im kommenden Jahr (auch ohne „Jedermann“) nicht allein zu den Domfestspielen (ext.) vom 11. Juni bis 13. August 2023 einen Besuch wert. Auch die Landesgartenschau lockt vom 14. April bis 15. Oktober 2023 in die Roswithastadt.

Uraufführung in Frankreich war am 1. Dezember 1969 für den „Der Clan der Sizilianer“ (DVD).  Die (auf die Schnelle nicht aufzutreibende) Romanvorlage für den französischen Gangsterfilm stammt von Auguste Le Breton. Unter der Regie von Henri Verneuil brillierten drei grandiose Schauspieler: Jean Gabin, Alain Delon und Lino Ventura.

Und dann darf ich noch meinem absoluten Liebling unter allen Krimiautoren zum 136 Geburtstag (1886) gratulieren: Der US-Amerikaner Rex Stout schuf die großartigen Kriminalromane um den übergewichtigen Privatdetektiv Nero Wolfe und dessen Assistenten Archie Goodwin. Insbesondere die Nero-Wolfe-Serie diente Stout zeitlebens auch als Vehikel politischer Kommentare, er kämpfte für Bürger- und Freiheitsrechte und gegen Nazi-Deutschland. Aus der Wolfe-Reihe (von mir als BÜCHER-HEIMAT-Lesetipp besprochen) der passende Roman zum Fest: „Zyankali vom Weihnachtsmann“.

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