Freitag, 2. Dezember: Spekulation auf Spekulatius

Kleine Eisenbahnen und viele große Fans

In der Weihnachtsbäckerei… Hoffentlich fabriziere ich an diesem Freitag, 2. Dezember, keine Riesen-Kleckerei. Wir begehen den „Tag der Spekulatius“. Und ich bin, zwar nicht backend, aber mit vollen Backen kauend, schon dabei.

Mit Blick auf die Geschenksuche aber gibt es heute einen wichtigeren Aktionstag. Der 2. Dezember ist der „Internationale Tag der Modelleisenbahn“ (ext.).  Die Aktion entsprang 2015 einer Kooperation der TV-Sendereihe „Eisenbahn-Romantik“ mit dem europäischen Modellbahnverband MOROP.

Ein wenig fehlt mir persönlich das Verständnis, ich wollte immer eine Carrera-Rennbahn haben. Und als ich sie hatte (selbst gekauft, vorgeblich für meine Söhne), hat sie mich schnell gelangweilt. Aber die „Modelleisenbahn – Meine perfekte Traumanlage“ begeistert viele Fans von Planung und Gestaltung bis Betrieb. Und wer nach den Sternen greifen will, der schaut sich vorher im „Miniatur Wunderland“ in Hamburg um.

Wenn das alles nicht fruchtet, bleibt halt doch wieder Spekulatius als Trostleckerli – nur getoppt von Niederegger Marzipankartoffeln. Auf meiner Suche nach Spekulatius-Lesestoff stieß ich zunächst auf „Spekulatius, der Weihnachtsdrache“, der erste Band einer Bilderbuchreihe mit dem passenden Untertitel „Abenteuer auf der Weihnachtsinsel“. Meine Intentionen deutlich besser trifft „Weihnachten: Das Backbuch“ und verspricht die volle Festrezept-Dröhnung: Stollen, Lebkuchen, Plätzchen und Kekse: Zimtsterne, Vanillekipferl, Spekulatius und Co.

Vermutlich hätte ich die folgende Info kaum der Rede Wert befunden, wenn der handelnde Mann nicht einen in jeder Hinsicht scharfen Namen gehabt hätte: King Camp Gillette meldete heute vor 121 Jahren (1901) in Boston ein Patent für seinen Nass-Rasierer mit auswechselbarer Klinge an. „Die Fähigkeit, sich selbst zu rasieren, ist von großem Nutzen“, hieß es im „Rasierspiegel oder Die Kunst, sich selbst zu rasieren“ aus Weimar schon 1846.

Ein tolles Buch, ein toller Film – und zwar für jedes Alter: Am 2. Dezember 1931 wurde der Film „Emil und die Detektive“ (DVD) von Gerhard Lamprecht und Billy Wilder nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner in Berlin uraufgeführt. Ich liebe die Geschichte.

Für alle, die eventuell gerade wieder irgendwelche Krisen- und Katastrophenmeldungen serviert bekommen haben: Es war alles schon mal da und wir haben es überstanden. Heute vor 49 Jahren standen alle Räder still, Sonntagsfahrverbot wegen der Energiekrise. Aber Bücher helfen gegen alles: „Ein Jahr voller guter Nachrichten“, laut Verlag ein „aufmunterndes Geschenkbuch, das Zuversicht weckt mit 52 (…) guten Nachrichten, die auf wahren Begebenheiten beruhen“.

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Samstag, 19. November: Weihnachtsfrühstart

Das Haar in der Suppe und ein alter Hut

Die Weihnachtszeit hat begonnen, so muss die Feststellung an diesem Samstag, 19. November 20222, in Bad Harzburg lauten. Der Wintertreff genannte Weihnachtsmarkt auf dem Port-Louis-Platz hat seine Pforten geöffnet. Bei der Eröffnung der Weihnachtskrippe im Rosengarten am 22. November wird der Totensonntag abgewartet.

„Das Weihnachtsmarktwunder“ wird es in der Bummelallee vielleicht nicht geben, aber es reicht ja, wenn der Wintertreff wieder wundervoll gemütlicher Treffpunkt ist. Die Geschichte des Wunders in Dresden hat übrigens Ralf Günther geschrieben, dessen Werk „Die Badende von Moritzburg“ ein BÜCHER-HEIMAT-Lesetipp von Sonja Weber ist.

Vom 25. November an wird jeweils freitags um 18 Uhr auch wieder „An der Krippe gedacht“, in diesem Jahr stehen Krippenandacht und Friedensgebet im Rosengarten unter dem Motto „An der Krippe entfacht“. Noch gibt es kein Buch über die Bad Harzburger Krippe. Immerhin lassen sich im Internet bei der Bad Harzburg-Stiftung Infos und Fotos finden. Mich persönlich würde intressieren, ob in Büchern wie „Krippensymbolik“ auch Wildschwein und Luchs aus dem Harz erklärt sind…

Bevor wir nun alle in vorweihnachtlicher Vorfreude versinken, noch schnell der Hinweis, dass heute auch der „Internationale Männertag“ (ext.) ansteht.  Der Bier-Bollerwagen darf aber in der Garage bleiben, beim „International Men’s Day“ sollen Benachteiligungen von Männern und Jungen verdeutlicht und ihr gesellschaftlicher Einsatz gewürdigt werden. Ausdrücklich wird betont, dass es sich um keine Konkurrenz zum Internationalen Frauentag am 8. März handelt.

Letzteres ist auf dem Büchermarkt nicht so recht angekommen. Viele Bücher leben vom Vergleich: „Männer sind Schweine – Frauen erst recht!“ Die „Streitschrift“, geschrieben von Susanne Wendel, laut Verlag „Deutschlands spritzigste Gesundheits- und Sexpertin“ will demnach „Geschlechterrollen aufbrechen“. Logischerweise gefällt mir als Mann dieser Ansatz mehr, als wenn „der hohe Preis des Patriarchats“ aufgerechnet wird: „Was Männer kosten“.

Fast 50 Jahre her, aber irgendwie brandaktuell: Am 19. November 1973 ordnet der Deutsche Bundestag das erste von vier Sonntagsfahrverboten für den 25. November an.  Im Jom-Kippur-Krieg wurde Erdöl zur Waffe. Am 17. Oktober 1973 stieg der Ölpreis schlagartig um 70 Prozent. Ein Energiesicherungsgesetz wurde erlassen. Und – man vergisst einfach zu leicht – das heute wieder so heiß diskutierte Tempolimit erlebte seine Premiere:  Für sechs Monate wurde eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung (100 km/h auf Autobahnen, ansonsten 80 km/h) eingeführt.

Angesichts der aktuellen Krise und der Tatsache, dass die Mehrheit der Deutschen ein Tempolimit befürworten würde, wundert man sich, dass so viele Politiker daran noch immer ein Haar in der Suppe finden. Was eine „geniale“ Überleitung zu unserem letzten Tipp (auch für den Mittagstisch) ist: Wir begehen heute den „bundesweiten Tag der Suppe“.

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