Mittwoch, 31. Januar: Zu warm…

Kreuzworträtsel-Berühmtheit mit 5 Buchstaben

Nun haben wir den ersten Monat des Jahres schon wieder geschafft. Und wenn ich an diesem Mittwoch, 31. Januar 2024, zurückblicke, muss ich zugeben, dass selbst mir als Sommer-Fan so ein Hauch Winter fast fehlt…

„Zu warm“, dieser Dauereinschätzung des Deutschen Wetterdienstes schließt sich heute auch der Bauernkalender an. Am Tag des Vigilius von Trient heißt es da: „Anfang und Ende vom Januar zeigen das Wetter für ein ganzes Jahr.“ Nun denn, sowohl der Jahreswechsel wie nun auch das Januar-Finale fallen deutlich zu mild aus, das sollte ein warmes Jahr werden.

Als Kreuzworträtsel-Fan bin ich bei den Blog-Recherchen über einen lieben alten Bekannten gestolpert. Heute vor 338 Jahren (1686) wurde Hans Egede geboren. Vermutlich aufgrund der vielen E’s, die prima ins Rätselgitter einzubauen sind, ist er als „Apostel der Grönländer“ ein viel gefragter Mann.

Der Norweger, lutherischer Pastor und Missionar, kam mit seiner Familie am 3. Juli 1721 an der Westküste Grönlands an, um die Inuit in Grönland für den evangelischen Glauben zu gewinnen. Landmarken und Gebäude in Grönland und Dänemark sind nach ihm benannt. „Hans Egede og Grønland“ (dän.) zeichnet das Wirken dreier Generationen der Familie in Grönland nach. Auf Deutsch gibt es aktuell lediglich die Kurzbiografie „Hans Eegede“ als eBook.

Bei unserem zweiten Jubilar dürfte der Mann selbst vermutlich weniger bekannt als sein „Kind“ sein. Heute vor 159 Jahren (1865) kam Henri Desgrange zur Welt. Der Franzose rief 1903 mit der Tour de France das größte Radsportspektakel der Welt ins Leben – das allerdings vom Herausgeber der Sportzeitung L’Auto als Werbung für das Automobil gedacht war,

Als im vergangenen Jahr „120 Jahre Tour de France“ gefeiert werden konnte, stieg auch noch einmal die Zahl der Bücher, die rund um das Rundrennen erschienen sind. Bei aller Begeisterung für die Tour, die ich Jahr für Jahr im Fernsehen verfolge, interessieren mich bei den Veröffentlichungen eher spezielle Werke wie „Meine Gourmet-Tour de France“ und natürlich „Asterix – Tour de France“.

Heute vor drei Jahren (2020) verließ Großbritannien die Europäische Union. „Englands Brexit und Abschied von der Welt“ mag ein etwas weitgefasster Titel sein, aber das der Ausstieg aus der EU Großbritannien (und letztlich ganze Europa) geschadet hat, ist an den Wirtschaftsdaten unübersehbar. „Großbritannien pfeift aus dem letzten Loch“, bringt es die Opposition im Unterhaus auf den Punkt – und in Deutschland plädiert die AfD für den „Dexit“. Als gebe es nicht genug Probleme…

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Dienstag, 16. Januar: Ein heißer Tag

Der Theobald macht Häuser kalt

Die erste Hälfte des ersten Monats liegt an diesem Dienstag, 16. Januar 2024, hinter uns. Da wir ein Schaltjahr haben, liegen laut Adam Riese noch 350 Tage bis Silvester vor uns.

Mich persönlich als Sommer-Sonnen-Fan interessiert eher, wann der Winter sich „in seiner Schwäche“ in „raue Berge“ zurückzieht. Wobei damit am Harzrand gern der Oberharz gemeint sein soll, da ist Schnee ein Wirtschaftsfaktor.

Leider hilft mir heute der gern und oft kontaktierte Bauernkalender nicht so wirklich weiter: St. Theobald und St. Marcellus müssen sich diesen Tag teilen. Wobei Marcellus den Blick weit voraus richtet: „Wie das Wetter an Marzellus war, wird’s im September: trüb oder klar.

Dagegen wird dem Heiligen Theobald die Schuld an einem Thema in die Schuhe geschoben, das ansonsten gern mal den Grünen, mal Putin und mal dem Klimawandel angelastet wird: „Der Theobald, der Theobald, der macht unsere Häuser kalt.

Aufwärmen sollten wir uns heute unbedingt mithilfe unseres Speiseplans. Wir begehen den „Internationalen Tag der scharfen Gerichte“ (International Hot and Spicy Food Day). Wobei die Spannweite dessen, was Menschen als „scharf“ empfinden, enorm ist. Leute, die es so richtig „hot“ lieben, werden in englischsprachigen Ländern gern als Pyro-Gourmaniacs gezeichnet.

In diese Kategorie gehöre ich eindeutig nicht. Wenn ich in „RED HOT CHILI KITCHEN“ blättere, in der  „Kultgerichte, Crossover-Snacks, Dips & Co von spicy bis ultrascharf“ vorgestellt werden, fällt meine Wahl sicher auf die würzigen Angebote, die meinem Sohn „viel zu lasch“ sind.  Nur gut also, dass die „brandheißen Chili-Rezepte“ nach „Schärfegrad“ geordnet sind.

Zwei Ereignisse sind mit dem heutigen Datum verbunden, die die Seh- und Hör-Gewohnheiten verändern sollten: Am 16. Januar 1957 öffnete in Liverpool der „Cavern Club“ (engl., Vorwort Paul McCartney) zum ersten Mal seine Pforten. In er „Wiege der britischen Beatmusik“ trafen vier Jahre später Manager Brian Epstein und die Beatles zusammen, ihren ersten Auftritt hatten die Pilzköpfe an 9. Februar 1961. Der Rest ist Legende.

Legendenstatus hat auch ein Mann, den es in der Realität gar nicht gibt. Und dennoch würden viele Männer vermutlich gern so sein wie er: Am 16. Januar 1962 begannen auf Jamaika die Dreharbeiten zum ersten James-Bond-Film nach den Romanen von Ian Fleming.

„James Bond – 007 jagt Dr. No.” (Roman) zählt für mich zu den besten Filmen der mittlerweile 25 (+2) Titel umfassenden Reihe. Uraufgeführt wurde „Dr. No“ am 5. Oktober 1962 in London, am 25. Januar 1963 startete er in den bundesdeutschen Kinos. Die Hauptdarsteller Sean Connery und Ursula Andress schafften damit ihren internationalen Durchbruch. Wer eine sehr lange Bond-Film-Session starten möchte, greift zu „The James Bond Collection“, 24 Filme von Dr. No bis Spectre.

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Montag, 27. März: Neue Zeitrechnung

Winter-Comeback zur Sommerzeit

Eine neue Woche in einer neuen (Sommer-) Zeitrechnung. Dieser Montag, 27. März 2023, verlangt Gewohnheitstieren wie mir so einiges ab. Zumal die Sommerzeit mit der Rückkehr des Winters zu beginnen scheint.

Aber das soll ja nur ein kurzes Intermezzo sein. Und mit Blick auf die Bauernregeln sind die drei letzten Märztage weit wichtiger. Da entscheidet sich das ganze Jahr: „Wie der 29. März, so der Frühling“, „Wie der 30. März, so der Sommer“ und „Wie der 31. März, so der Herbst“. Zumindest für Sommer und Herbst sollte es nach der Vorhersage meiner Wetter-App gut aussehen.

Der 27. März scheint derweil ein gutes Datum für wichtige Eröffnungszeremonien zu sein. Wobei das erste Ereignis eher für uns Harzer regional von Bedeutung ist. Heute vor 124 Jahren (1899) wurde der zweite Abschnitt der Brockenbahn (DVD) durch die Nordhausen-Wernigeroder Eisenbahn-Gesellschaft eröffnet.

Acht Jahre jünger ist das wohl bekannteste Kaufhaus Deutschlands. Das Kaufhaus des Westens, kurz KaDeWe, ging am 27. März 1907 an der Tauentzienstraße/Wittenbergplatz in Berlin-Schöneberg an den Start. Gestaltet hat es der Architekt Johann Emil Schaudt im Auftrag des Kaufmanns Adolf Jandorf. Und als es seine Pforten öffnete, war das KaDeWe das größte Warenhaus Kontinentaleuropas.

Auch heute noch gehört das KaDeWe mit 60.000 Quadratmetern Verkaufsfläche zu den größten Warenhäuser Europas. Wobei es nicht die schiere Größe ist, die das Besondere ausmacht. Wie Harrods in London ist das KaDeWe für viele Menschen auch ein touristisches Ziel. Beiden Kaufhäusern gemeinsam ist zudem der exquisite Ruf ihrer Lebensmittelabteilungen. Und da verfügt das KaDeWe über die zweitgrößte Lebensmittelabteilung eines Warenhauses weltweit.

Harrods in London hat unterdessen heute vor 33 Jahren (1990) einen weiteren attraktiven Nachbarn bekommen. In gut 30 Minuten durch den Hyde Park ist man per Pedes in der Baker Street und steht dort seither vor dem „Sherlock Holmes Museum“.

Und zu einem Arthur-Conan-Doyle-Roman um den brillanten Detektiv werde ich heute Abend greifen. Unter anderem auch, weil dazu prima ein Whisky passt. Und heute begehen wir den Internationalen Whisky-Tag (International Whisk(e)y Day). Cheers!

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Freitag, 3. Februar: Frühlingsgefühle

Die Bauern wussten es schon immer

Was ist mit unserem Wetter los? Da haben wir Freitag, 3. Februar 2023, sollten uns in dickste Wintermäntel kuscheln und – stehen dicht davor, Frühlingsgefühle zu bekommen. Nach einem Blick auf alte Bauernregeln erscheint alles allerdings gar nicht mehr so ungewöhnlich.

„Das große Buch der Bauernregeln“ offeriert sage und schreibe „3333 Sprichwörter, Redensarten und Wetterregeln“. Wobei es immer dann besonders verwirrend wird, wenn sich die Vorhersagen für ein und denselben Tag auch noch widersprechen. In diesen Tagen allerdings sind sie untereinander und sogar mit der Realität einigermaßen im Einklang.

Sankt Blasius ist auf Trab und stößt dem Winter die Hörner ab“, heißt es zum heutige Tag des St. Blasius von Sebaste. Und in zwei Tagen, wenn St. Agatha von Catania in den Fokus rückt, legt sie noch zwei drauf: „Am Fünften, am Agathentag, da rieselt das Wasser den Berg hinab“ und „Agathe, unsere Gottesbraut, die macht, dass Schnee und Eis wegtaut“.

Einen Tag später soll mit dem Vorfrühling aber auch schon wieder Schluss sein. Dass schlägt am 6. Februar die Stunde von St. Dorothea. Und „Die heilige Dorothee watet gerne durch den Schnee“. Dabei darf es auch gern etwas mehr sein: „Manchmal bringt die Dorothee uns den allermeisten Schnee“. Wir werden es genau beobachten.

Ansonsten ist heute für alle Fans des Rock‘n’Roll ein trauriger Tag. Genauer gesagt “The Day the Music Died” (engl.).  Am 3. Februar 1959 kamen die Rockstars Buddy Holly, Ritchie Valens und The Big Bopper bei einem Flugzeugabsturz im US-Bundesstaat Iowa ums Leben. In seinem Song „American Pie“ prägte Don McLean später den Begriff „The Day the Music Died”. Was natürlich auch in der Biografie “Buddy Holly” (eBook) eine zentrale Rolle spielt.

Noch zwei Geburtstage weltberühmter Autor*innen: Am 3. Februar 1874 kam die US-amerikanische Schriftstellerin der klassischen Moderne, Verlegerin und Kunstsammlerin Gertrude Stein zur Welt. Berühmt war ihr Salon in Paris, in dem sich die künstlerische Avantgarde mit Pablo Picasso, Henri Matisse, Georges Braque und Juan Gris ebenso traf wie die jungen US-amerikanische Schriftsteller der Moderne von F. Scott Fitzgerald bis Ernest Hemingway.

Gertrude Stein selbst landete erst mit dem 1933 im konventionellen Stil verfassten Buch „The Autobiography of Alice B. Toklas“ Bekanntheit als Autorin. Unsterblich ist ihr (oft allerdings abgewandelter) Satz  „Rose is a rose is a rose is a rose“ aus dem Gedicht „Sacred Emily“.

Seinen 75. Geburtstag (1948) könnte heute der viel zu früh verstorbene schwedische Schriftsteller Henning Mankell feiern. Eine Berühmtheit (die mir nervenkitzlige Stunden bescherte) wurde er mit seinen Kriminalromanen um Kommissar Kurt Wallander. Der hatte Premiere mit: „Mörder ohne Gesicht“.

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Sonntag, 15. Januar: Schlagloch-Tag

Halbzeit und die Winter-Wetterwende

Dieser Sonntag, 15. Januar 2023, markiert nicht allein die „Halbzeit“ des ersten Monats im neuen Jahr. Er soll auch die Wetterwende sein, der Winter steht demnach vor der Tür. Auch kurz vor der närrischen Hoch-Zeit stellt sich dabei die Frage „Wolle mer se reinlasse“ allerdings weniger.

Wer sich auf kältere Tage einstimmen möchte, kann zu eiskalter Kinder- und Jugendlektüre greifen. Die „Die Schneekönigin“ von Hans-Christian Andersen ist zeitlos. Ich studiere ja immer erstmal die Bauernkalender. Was heute zu St. Habakuk nicht so wirklich hilft: „Spielt auch die Muck’ um Habakuk, der Bauer nach dem Futter guck.

Einen echten Fingerzeig statt eines solch kryptischen Orakels gab es vor fünf Tagen am 10. Januar zu Paulus Einsiedel (Paulus von Theben). Man erinnere sich an die fast frühlingshaften Tage, die hinter uns liegen, und erschauere bei dieser Bauernregel-Prognose: „Ist der Paulustag gelinde, gibt’s im Frühjahr raue Winde.

Mit dem Winter wird es aber auch Zeit, wir haben heute schließlich den Internationalen Schnee-Tag (World Snow Day).  Initiiert hat diesen Aktionstag der internationale Ski-Verband Fédération Internationale de Ski (FIS). Das Kürzel verlangt nach Werbung für ein sehenswertes Harzer Museum, ein Abstecher ins  Heimat- und FIS-Skimuseum Braunlage (ext.) lohnt.

Wenn die FIS einen Aktionstag ausruft, geht es natürlich nicht um den Schnee an sich. Wintersport steht im Fokus. Und dabei denkt man im Harz auch nach dem Rücktritt von Arnd Peiffer automatisch an die „Faszination Biathlon“. Wer Schnee pur würdigen will, kann auf den Ehrentag der Schneeflocke (Flake Appreciation Day) am 18. Dezember warten.

„Aus gegebenem Anlass“ ist heute die Lektüre von Wilhelm Hauffs „Das Wirtshaus im Spessart“ im „Märchen-Almanach auf das Jahr 1828“ zu empfehlen. Heute vor 65 Jahren (1958) wurde die fantastische gleichnamige Filmkomödie von Kurt Hoffmann uraufgeführt.

Mit von der Partie war dabei der Kabarettist Wolfgang Neuss, der am 15. Januar 1962 für einen Medienskandal sorgte.  In einer Zeitungsanzeige verriet er den Namen des Mörders in Francis Durbridge’s „Straßenfeger 02 – Das Halstuch & Die Schlüssel“ (DVD). Das berühmte Neuss-Couplet aus dem Spessart-Wirtshaus mochte da kein Krimi-Fan anstimmen: „Ach, das könnte schön sein…“.

Eine Randbemerkung zum Finale: In Großbritannien wird heute der „Tag des Schlaglochs“ (National Pothole Day) begangen. Warum haben wir so etwas nicht, mittlerweile könnten wir doch fraglos mithalten.

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Donnerstag, 1. Dezember: Starker Wintertag?

Ein starker Zug und Jedermann

Es wird wieder kälter an diesem Donnerstag, 1. Dezember 2022. Mit Blick auf die Heizkosten wird nun jede Quelle genutzt, um zu ermitteln, was auf uns zukommt. Ich setzte weniger auf Frösche und TV-Meteorologen, sondern immer wieder gern auf Bauernregeln. Die lassen mich heute allerdings auch im Vagen: „Fällt auf Eligius ein starker Wintertag, die Kälte wohl vier Monate dauern mag.“ Nun dürfen wir rätseln, ob das heute ein „starker Wintertag“ ist…

Eindeutig klar ist, dass heute vor 184 Jahren (1838) in der Region eine Zeitenwende anstand. Die von Philipp August von Amsberg errichtete Herzoglich Braunschweigische Staatseisenbahn eröffnet ihren ersten Streckenabschnitt zwischen Braunschweig und Wolfenbüttel. Es ist die erste staatliche Eisenbahn in Deutschland. Drei Jahre später war die Fortsetzung bis Bad Harzburg vollendet. „Die große Geschichte der Eisenbahn in Deutschland“ von „1835 bis heute“ ist fraglos ein spannendes Thema. Das Buch hat allerdings eine längere Lieferfrist – aber Wartezeiten sind Bahnfans ja gewöhnt.

Im gewissen Sinn bleiben wir mit dem nächsten Eintrag in unser „bebüchertes Kalenderblatt“ in der Region. Am 1. Dezember 1911 wurde Hugo von Hofmannsthals Theaterstück „Jedermann“ in Berlin unter der Regie von Max Reinhardt uraufgeführt. Für mich aber ist das beeindruckende Werk untrennbar mit den Bad Gandersheimer Domfestspielen verbunden, wo ich es das erste Mal sah und mir zum ersten Mal ein kalter Schauer über den Rücken lief, als die Stimme aus dem Domportal hallte: „Jedermann!“.

Nur am Rande: Bad Gandersheim ist im kommenden Jahr (auch ohne „Jedermann“) nicht allein zu den Domfestspielen (ext.) vom 11. Juni bis 13. August 2023 einen Besuch wert. Auch die Landesgartenschau (ext.) lockt vom 14. April bis 15. Oktober 2023 in die Roswithastadt.

Uraufführung in Frankreich war am 1. Dezember 1969 für den „Der Clan der Sizilianer“ (DVD).  Die (auf die Schnelle nicht aufzutreibende) Romanvorlage für den französischen Gangsterfilm stammt von Auguste Le Breton. Unter der Regie von Henri Verneuil brillierten drei grandiose Schauspieler: Jean Gabin, Alain Delon und Lino Ventura.

Und dann darf ich noch meinem absoluten Liebling unter allen Krimiautoren zum 136 Geburtstag (1886) gratulieren: Der US-Amerikaner Rex Stout schuf die großartigen Kriminalromane um den übergewichtigen Privatdetektiv Nero Wolfe und dessen Assistenten Archie Goodwin. Insbesondere die Nero-Wolfe-Serie diente Stout zeitlebens auch als Vehikel politischer Kommentare, er kämpfte für Bürger- und Freiheitsrechte und gegen Nazi-Deutschland. Aus der Wolfe-Reihe (von mir als BÜCHER-HEIMAT-Lesetipp besprochen) der passende Roman zum Fest: „Zyankali vom Weihnachtsmann“.

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Montag 25. Juli Unser Wetter im Winter

Putin und Jakobus im Blick

Einen wichtigen Lostag nennen die Bauernkalender diesen Montag, 25. Juli 2022. Aufmerksam im Blick behalten sollten wir demnach heute neben Wladimir Putin auch Jakobus den Älteren. Denn während der eine am Gashahn dreht, setzt St. Jakobus an seinem Tag angeblich klare Zeichen in Richtung Winterwetter.

Mit persönlich gingen ja die Gas-Gänseblümchen-Meldungen in den Medien gehörig auf die Nerven: „Er liefert, er liefert nicht, er liefert…“ Einfach mal elf Tage abwarten hätte da hilfreich sein können. An St. Jakobus aber kommen auch wir nicht umhin, aufs Wetter zu schauen.

Und da scheint sich Jakobus der Ältere mit dem Kreml-Chef verbündet zu haben. Es soll heute der heißeste Tag der Woche werden. Und da wussten schon unsere Altvorderen: „Sind an Jakobi die Tage warm, gibt’s im Winter viel Kält’ und Harm“. Was wir nun ganz und gar nicht gebrauchen können.

Allerdings lässt St. Jakobus heute Hintertürchen: „Jakobi klar und rein, wird das Christfest frostig sein“. So das Drohszenario, dem meine Wetter-App entgegenhält, das der Himmel spätestens ab Mittag wolkenverhangen sein soll. Und wenn die Bauernweisheit „Jakobi ohne Regen deutet auf strengen Winter“ stimmt, hoffe ich doch sehr, dass besagte Wetter-App Recht behält. Sie sagt eine 90-prozentige Regenwahrscheinlichkeit voraus.

Hilft uns das Ganze nun weiter? Ich fühle mich eher an Goethes „Faust“ erinnert: „Da steh‘ ich nun, ich armer Tor, Und bin so klug als wie zuvor!“.

Wenden wir uns also lieber der Kultur zu. Da hat der 25. Juli durchaus einiges zu bieten. Zum einen wurde 1905 mit Elias Canetti ein Nobelpreisträger geboren. Ein wahrer Kosmopolit, Lexika vermerken ihn als „bulgarisch-britisch-schweizerischen Schriftsteller“. Seine Bücher wie „Die Blendung“ jedoch schrieb er in deutscher Sprache.

Als literarischer Glücksfall sollte sich ein Ereignis am 25. Juli 1897 entpuppen: Heute vor 125 Jahren folgte Jack London mit seinem Schwager dem „Lockruf des Goldes“, um am Klondike reich zu werden. Das mit dem Gold klappte nicht, dafür bescherten uns seine Erlebnisberichte spannendste Romane und Erzählungen.

In Wien erwuchs derweil einem weltbekannten Harzer nicht minder berühmte Konkurrenz: Am 25. Juli 1828 gestattete der Wiener Magistrat Ignaz Bösendorfer, das Klaviermachergewerbe auszuüben. Die „Bösendorfer“ erlangten Weltruf, ebenso wie die Steinway-Klaviere, deren Wiege bekanntermaßen im Harz stand. Und wir wollen als Lokalpatrioten festhalten: Heinrich Engelhard Steinweg baute sein erstes Tafelklavier drei Jahre vor der Wiener Bösendorf-Entscheidung.

Ansonsten empfehle ich in Zeiten des DIY-Wahns (Do it yourself) mit Youtube-Videos zu allem und jedem ein Buch, falls sich irgendwer selbst ein Klavier bauen will: „Lehrbuch des Pianofortebaues“.

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