Dritte Auflage und großes Jubiläum

Dritte Auflage und großes Jubiläum

Feline Maja Schneider, Hartmut Frenk und Petra Nietsch (v.li.) gestalten die 100. Lesung der BÜCHER-HEIMAT rund um den „Zaunkönig“.

Der „Zaunkönig“ und die 100. Lesung

Einen großen Erfolg kann die BÜCHER-HEIMAT bereits in wenigen Tagen im Dezember 2025 feiern, ein großes Jubiläum folgt im April 2026. Und doch sind beide Ereignisse eng miteinander verflochten: Am 15. Dezember 2025 erscheint bereits die dritte Auflage der deutschen Ausgabe des „Zaunkönig“-Romans, den die BÜCHER-HEIMAT herausgegeben hat. Und mit einer besonderen Lesung rund um den „Zaunkönig“ wird am 16. April 2026 die 100. Veranstaltung gefeiert, die die Ehrenamtlichen der  Mitmach-Buchhandlung in nur vier Jahren auf die Beine stellten.

„Ein Freund im Wald“ ist diese Illustration aus der Feder von Feline Maja Schneider betitelt.

„Der Weg des Zaunkönigs“, die von Petra Nietsch in der BÜCHER-HEIMAT initiierte deutsche Ausgabe des Romans „The Willow Wren“ des Kanadiers Philipp Schott, erfüllt weit mehr als alle in das Projekt gesetzten Hoffnungen und Erwartungen. Auch die zweite Auflage ist so gut wie vergriffen, nun erscheint am 15. Dezember rechtzeitig zum Weihnachtsfest die dritte Auflage, mit der dann insgesamt 900 Exemplare an begeisterte Leser und Leserinnen gebracht sein werden.

Dazu beigetragen haben viele fähige Köpfe, die Anglistin Petra Nietsch hat die Übersetzung übernommen, der Germanist Hartmut Frenk, der auch bereits als Musiker mit „Bolle Vard“ in Bad Harzburg begeisterte, hatte das Lektorat inne, Werbefachmann Stefan Schwarz steuerte seine Kenntnisse in Satz und Layout bei. Das Titelfoto schließlich stammt von dem Bad Harzburger Fotografen Luca Weber (Fotoweberei).

Mit der dritten Auflage wächst nun der Kreis der kreativen Köpfe in dem Projekt erneut: Die 14-jährige Feline Maja Schneider, Schülerin der IGS Franzsches Feld in Braunschweig, steuert acht Illustrationen zu der Neuauflage bei.

Der Grundstein dazu wurde bei einer „Zaunkönig“-Lesung von Petra Nietsch und Hartmut Frenk im Juni in der Ortsbücherei Querum gelegt. Feline war den Beiden aufgefallen, als sie während der Lesung in ihrem Zeichenblock arbeitete und gerade gehörte Episoden in sprechenden Bildskizzen festhielt.

Im Juli fand ein längeres Gespräch mit Feline und ihrer Mutter statt, um herauszufinden, ob sie sich zutraut, weitere Zeichnungen zu erstellen. Sie durfte die Szenen frei wählen, aus denen dann fünf bis sechs Illustrationen ausgewählt werden sollten. Die junge Künstlerin machte sich ans Werk und lieferte Ende Oktober acht Illustrationen ab – die allesamt übernommen wurden. Nicht zuletzt, weil die ganz andere Sichtweise einer so jungen Illustratorin auf weit zurückliegende Ereignisse ein besonderes Spannungsfeld schufen.

Als Trio werden Feline Maja Schneider, Petra Nietsch und Hartmut Frenk dann auch am Donnerstag, 16. April 2026, die 100. Lesung der BÜCHER-HEIMAT rund um den „Weg des Zaunkönig“ gestalten. Wobei der Arbeitstitel der Veranstaltung „Der Blick vom Buch aufs Bild“ schon verrät, dass ein Schwerpunkt auf den Illustrationen liegen wird.

Mit der Jubiläums-Lesung legt das Team um „Veranstaltungsmanagerin“ Monika Runge eine mehr als stolze Bilanz vor. 100 Lesungen – das sind seit Start der BÜCHER-HEIMAT im April 2022 sage und schreibe 25 Lesungen pro Jahr. Mehr als 2 Veranstaltungen pro Monat. Damit hat das ehrenamtlich tätige Team der BÜCHER-HEIMAT einen nachhaltigen Beitrag zum kulturellen Leben der Stadt und der Region geleistet – und dies alles durchweg kostenfrei!

Sonntag, 13. November: Die gebrochene Zunge

Nachsprechen, Verhaspeln und Kaputtlachen

Es ist der „Tag des Bloggens“, dieser Sonntag, 13. November 2020. Wobei das Bloggen eine hohe Konzentration erfordert, wenn man über den „Internationalen Tag der Zungenbrecher“ (International Tongue Twister Day) schreibt, der ebenfalls heute ansteht.

„Einer muss sich plagen, der Schreiber oder der Leser.“ Sagte der vorgestern im Alter von 97 Jahren verstorbene Journalist und Sprachkritiker Wolf Schneider. „Lies Schneider“, lautete eine Standardforderung, als ich vor etlichen Jahrzehnten beim Göttinger Tageblatt meine „Laufbahn“ startete.

„Lies Schneider“ kann aber auch ein Rat an jeden sein, dem Sprache nicht egal ist. So schrieb Schneider „Die Wahrheit über die Lüge“ und erläutert, warum wir den Irrtum brauchen und die Lüge lieben. Und „Speak German!“ ist zugleich Liebeserklärung an unsere Muttersprache wie auch Kampfansage gegen die Anglomanie.

Nach den oft eher flachen Wortwitzen am gestrigen „Tag der schlechten Wortspiele“ steht heute nicht allein „in Ulm, um Ulm und um Ulm herum“ die hohe Kunst der „Zungenbrecher“ im Fokus. Oft als witziges Partyspielchen genutzt, nutzen professionelle Sprecher und Redner die schnell zu sprechenden fiesen Sprachhürden als Konzentrations- und Artikulationsübung: „Fischers Fritz fischt frische Fische, frische Fische fischt Fischers Fritz.

Sehr beliebt sind die „superfrechen Zungenbrecher“ auch beim Nachwuchs. „Paul klaut blaue Prickelbrause“ empfiehlt der Duden für junge Leser*innen ab 5 Jahren zum „Nachsprechen, Verhaspeln und Kaputtlachen“. Ein Plädoyer für den kreativen Umgang mit Spaßgedichten auch im Schulunterricht ist das Buch „Zuckersüße Zungenbrecher“. Eine weitere Verhaspelsammlung hat es allein wegen des Titels in meine Auswahl geschafft: „Der Flugplatzspatz nahm auf dem Flugblatt Platz“.

Wer diesen Sonntag nun als Härtetest für die eigene Zunge nutzen will, kann zwischen noch weit mehr (Hör-)Büchern wählen. Eine kleines Zungenbrecher-Sortiment liefert auch Wikipedia. Sogar mit Audio-Dateien, die Hörbeispiele liefern. Wahlweise richtig und (witziger) mit Fehlern gesprochen. Die Palette reicht dabei von den großen Klassikern „Der Cottbuser Postkutschkutscher putzt den Cottbuser Postkutschkasten“ und „Die Katze tritt die Treppe krumm, krumm tritt die Katze die Treppe“ bis zu Sätzen, die mir neu sind und die ich jetzt im Selbstversuch teste: „Der fiese friesische Fliesenleger fliest mit fiesem friesischem Fliesenkleber“ und „Der kleine plappernde Kaplan klebt klappbare poppige Pappplakate an die klappernde Kapellwand“.

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