Noch nicht einmal eine Woche wieder aktiv, aber bis zu diesem Freitag, 5. April 2024, häufen sich Fehler und Versäumnisse. Nahezu unverzeihlich: Am 2. April feierte die BÜCHER-HEIMAT ihren zweiten Geburtstag.
Glückwunsch nachträglich, heißt es da ja gemeinhin. Wobei die Tatsache, dass mir der Geburtstag durch die Lappen ging, durchaus auch positiv gedeutet werden kann. Die BÜCHER-HEIMAT ist so sehr fester Bestandteil Bad Harzburgs, dass man sie fast als alltäglich wahrnimmt. „Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt“, wäre vom Titel her zwar das passende Buchgeschenk, allerdings geht es darin vornehmlich darum „deinem Selbstwertgefühl Flügel wachsen“ zu lassen.
Ausreichend Selbstwertgefühl sollten alle rund um die BÜCHER-HEIMAT gewonnen haben. Es hilft, sich bisweilen den Werdegang von Dirk Junickes erster Idee über die Planungen mit Sonja Weber bis zum unglaublichen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Erinnerung zu rufen.
Das Ergebnis spiegelt sich nicht allein in hervorragenden Umsatzzahlen wider. Die BÜCHER-HEIMAT ist zu einem soziokulturellen Treffpunkt geworden, der die Innenstadt nachhaltig belebt und der weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung findet.
Dass die BÜCHER-HEIMAT solch ein Treffpunkt werden konnte, ist ohne Frage auch in dem enormen und kostenfreien Veranstaltungsangebot begründet, für das Monika Runge federführend verantwortlich ist. Auch die großartigen Lesungen ließen sich ohne die vielen helfenden Hände nicht realisieren. Wer sich nicht mehr an alle Abende erinnern kann, wird hier bei einem Blick in den Rückspiegel fündig.
Angesichts des verpennten Geburtstags sind die anderen Versäumnisse eher lässliche Sünden. Zumal aufmerksame Leser wie Hans Joachim Stehr meinen allerersten Fauxpas sofort korrigierten: Der vergangene Sonntag war nicht der 90., sondern der 91. Tag des Jahres – ich hatte das Schaltjahr aus den Augen verloren.
Einmal im Fluss, habe ich am 2. April auch gleich noch den „Internationalen Kinderbuchtag“ (International Children’s Book Day) übersehen. Was in einer Stadt, die seit 35 Jahren das Eselsohr als Jugendbuchpreis vergibt, schon als arges Versäumnis gewertet werden muss.
Das erste Eselsohr ging 1989 an Klaus Kordons„Wie Spucke im Sand“, der bislang letzte Preisträger war 2022 Dirk Reinhardt mit seinem Cyber-Thriller „Perfect Storm“. In diesem Jahr steht die nächste Verleihung an, die Jury um die Harzburger Aktion liest sich bereits fleißig durch die Shortlist.
Noch schnell die Erinnerung an ein großes Jubiläum: Heute vor 150 Jahren (1874) wurde die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss mit dem Libretto von Karl Haffner und Richard Genée in Wien uraufgeführt. Unbestritten der Höhepunkt der klassischen Wiener Operette. Die Biografie „Johann Strauß“ liefert dazu gleich im Doppelpack „Vater und Sohn in Wort und Bild“. Und dem Walzerkönig angemessen „mit Goldprägung“.
Beginnen wir diesen Donnerstag, 4. April 2024, mit einem Trommelwirbel. Warum? Nun, ganz einfach: Wir begehen heute den Weltschlagzeugertag (World Drummer’s Day).
Es gibt ja wirklich zu (fast) jedem Thema reichlich Lektüre. Mit Blick auf das Schlagzeug weist die Online-Suche der BÜCHER-HEIMAT insgesamt 144 Bücher aus. In den meisten Fällen Lehrbücher. Mit zum Teil durchaus originellen Titeln wie „Bum Bum Tschack 1“. Dahinter verbirgt sich laut Verlag „die neue umfassende Schlagzeugmethode für den Anfang“.
Der Blick in die Bücherliste hat derweil auch mein Bild von passenden Einsatzmöglichkeiten des Schlagzeugs gewandelt: Auf „Drummers Forge: Weihnachten am Schlagzeug“ wäre ich wohl nicht gekommen. Bei den Drums hätte ich spontan eher an „Wacken“ und Heavy Metal als ans Christkind in der Krippe gedacht.
Hollywood-Regisseur William Wyler, ein gebürtiger Deutsch-Schweizer mit Geburtsnamen Willi Wyler, lieferte etliche große Leinwandepen ab und heimste persönlich drei Oscars ein. Sein absolutes Meisterwerk ist „Ben Hur“ . Der Film wurde heute vor 64 Jahren (1960) mit insgesamt 11 Oscars ausgezeichnet.
Lediglich zwei weitere Filme erntete so viele Lorbeeren in Form der weltbekannten Goldjungen: „Titanic“ (1998) und „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ (2004). Insgesamt ist die Herr-der-Ringe-Trilogie die erfolgreichste Filmserie mit 17 Auszeichnungen bei 30 Nominierungen.
„Ben Hur“ dürfte zu den Stoffen gehören, wie weit mehr Menschen durch die Verfilmung als durch den Roman kennen, der die Basis bildet. Ein „Blockbuster“ allerdings war auch der 1880 veröffentlichte Roman „Ben Hur“ von Lew Wallace. Im 19. Jahrhundert war es laut Wikipedia nach der Bibel das meistgedruckte Buch.
Nicht vergessen werden sollte in diesem bebücherten Kalenderblatt beim Blick auf den „Ben Hur“-Oscar-Regen, dass an jenem 4. April 1960 auch ein deutscher Film einen Oscar erhielt. Was ja eher selten der Fall ist. Als „Bester Dokumentarfilm“ wurde Bernhard Grzimeks Film „Serengeti darf nicht sterben“ ausgezeichnet. Auch zu dieser Doku gibt es ein Taschenbuch.
Ich möchte euch dieses Buch empfehlen, weil ich es lustig finde. Es ist der erste Teil einer mehrbändigen Reihe und beschreibt einen ganzen Tag, nämlich Montag, im Leben von Justin Chase. Er ist 12 Jahre alt, und es gibt auch einen Popstar mit dem gleichen Namen. Sicherlich könnt ihr euch vorstellen, was deshalb passiert.
Justin wohnt jetzt bei seinem Vater und seiner Oma, weil seine Eltern sich getrennt haben. Sein Vater ist Toilettenliebhaber und Klempner. Deswegen fährt er eine Toilette als Auto. Das ist Justin furchtbar peinlich. In der Schule wird er von Marvin, dem Schulsprecher, gemobbt. Im Schwimmunterricht muss er eine Badehose tragen, die von seiner Oma gehäkelt wurde, aber sich im Wasser auflöst. Und seine Katze wird von Aliens entführt. Ihr merkt schon, er hat viel Pech. Alles wird sehr lustig beschrieben und durch witzige Zeichnungen dargestellt.
Ich habe auch schon den 2. Teil (Dienstag) und den 3. Teil (Mittwoch) gelesen und hoffe, dass bald der 4. Teil (Donnerstag) erscheint.
Wenn ihr Gregs Tagebücher gelesen habt, wird euch auch dieses Buch gefallen.
Zum Bergfest dieser Woche am heutigen Mittwoch, 3. April 2024, lohnt sich ein Blick zurück ebenso wie ein Schielen in die Zukunft. Zumindest was das Wetter angeht. Nach dem frühlingshaften Osterwochenende soll es am kommenden Samstag schon frühsommerlich werden.
Beim Wetter sollte der Blick ohnehin besser voraus gerichtet sein, in diesem Fall auf den morgigen 4. April und in den Bauernkalender. Dessen Weisheiten scheinen sich einmal mehr zu bewahrheiten, denn erst gegen Ende des Monats April soll es wieder deutlich kühler und unangenehmer werden. „Ist Ambrosius schön und rein, wird Sankt Florian (4. Mai) ein Wilder sein“, wussten dazu die Altvorderen.
Allerdings hielten sie sich Hintertürchen offen, denn ebenfalls für St. Ambrosius und den 4. April stellt der Bauernkalender fest: „Der heilige Ambrosius schneit oft dem Bauern auf den Fuß.“ Soweit soll es morgen nicht kommen, aber die Wochenmitte fällt tatsächlich kühler aus.
Wer sich genauer in die Welt der überlieferten Wetterweisheiten einlesen will, wird vermutlich Wert auf „Wahre Bauernregeln“ legen. Und bei der Auswahl der Lektüre sollte man nicht nur einen flüchtigen Blick auf den Titel werfen. „Starke Bauernregeln“ klingen verlockend, behandeln aber statt säen und ernten „die ungeschriebenen Gesetze des Schachspiels in über 200 gereimten Eselsbrücken und Faustregeln“. Matt!
Noch ein Tipp aus den Bauernregeln für alle Hobbygärtner und Selbstversorger, damit sie ihr Tagwerk morgen Ertrag bringend gestalten können: „Erbsen säe an Ambrosius, so tragen sie reich und geben Mus!“ Und zum Thema „Garten und Pflanzen“ hält die BÜCHER-HEIMAT selbstverständlich reichlich Lektüre vor. Zum Beispiel „Das große Hochbeetbuch“ – eine Anbauform, die ich allein deshalb liebe, weil man nicht auf Knien oder tief gebückt arbeiten muss.
Wo ich gerade von den Altvorderen schrieb, fällt mir auf, dass ich aus gewissen Blickwinkeln zunehmend selbst in diese Kategorie gehöre. In manche Dinge wächst man eben hinein. Sogar in manche Aktionstage wie den heutigen „Tag der älteren Generation“, der auf die Belange der älteren Generation aufmerksam machen soll.
Dieser Tag wurde 1968 durch die Kasseler Lebensabendbewegung (LAB) ins Leben gerufen. Seitdem wird an jedem ersten Mittwoch im April durch Aktionen und Veröffentlichungen auf die Rolle der Senioren in der Gesellschaft aufmerksam gemacht. Und wem dies nicht genug ist: Der „Internationale Tag der älteren Generation“ (International Day of Older Persons) wird auf Beschluss der Vereinten Nationen an jedem 1. Oktober begangen. Ich nähere mich diesem Thema heute ebenfalls über die Arbeit in den Beeten, um sozusagen einen „grünen Faden“ zu finden: Die „Gärten für Senioren“ sollen laut Verlagsangaben „bequem und pflegeleicht“ sein.
Wie man „glücklich mit Nervennahrung“ wird, erläutert Buchautorin und Nervennahrungsexpertin Lara Opfermann am Donnerstag, 23. Januar 2025, in der BÜCHER-HEIMAT, nachdem sie schon im Juli 2024 vor vollem Haus gelesen hatte. „Hallo Psyche, hier ist dein Darm“ heißt ihr Buch, das am 4. April 2024 erschien und in dem sie schildert, wie mit der Nervennahrungs-Methode Burnout, Depression und andere psychische Erkrankungen angegangen werden können.
In der Verlagsankündigung heißt es dazu: Unser Darm und unser Hirn kommunizieren miteinander. Aufgrund dieser sogenannten Darm-Hirn-Achse gehen psychische Probleme häufig mit körperlichen wie Magen- und Darmbeschwerden einher und andersherum. Auch nehmen die Darmbakterien wesentlichen Einfluss auf das Stresssystem unseres Körpers. Lara Opfermann, Ernährungswissenschaftlerin und angehende Psychologin, erklärt auf Grundlage neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse, wie wir uns diese Zusammenhänge zunutze machen können, um unsere Psyche zu entstressen und Burnout und Depression keine Chance zu geben. Mit der von ihr entwickelten Nervennahrungs-Methode nehmen wir auf natürlichem Wege, nämlich über Ernährung und Lebensstil, positiv Einfluss auf unsere psychische Gesundheit.
Zur Autorin
Lara Opfermann ist studierte Ernährungswissenschaftlerin, angehende Psychologin und Nervennahrungs-Expertin. Sie fing aufgrund eigener Probleme an, sich mit den Zusammenhängen von Ernährung, Psyche und Darm zu beschäftigen. In ihrer Jugend litt sie unter verschiedenen Symptomen wie Sodbrennen und dauernde Bauchschmerzen, auch psychisch ging es ihr schnell immer schlechter. Mit einer Änderung ihrer Ernährungs- und Lebensgewohnheiten schaffte sie es, physisch und psychisch in ihre alte Form zurückzukommen – sogar ihre Bestform zu erreichen. Auf Grundlage ihrer eigenen Erfahrungen sowie wissenschaftlicher Erkenntnisse hat Lara Opfermann die Nervennahrungs-Methode entwickelt. Ihr Anliegen ist es, anderen zu helfen, ihr Stresssystem auf natürliche Weise wieder in Balance zu bringen und ihre Psyche stark zu machen.
Donnerstag, 23. Januar 2025, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT, Telefon (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de
Man muss sich an diesem Dienstag, 2. April 2024, ja erst an die neue (Sommer-)Zeit gewöhnen. Die Sonne geht heute um 6.50 Uhr auf, aber erst um 19.52 Uhr wieder unter. Jetzt muss es nur noch wärmer werden, dann können die ersten Garten-Abende starten.
Da es aber nach der Tagesschau schon finster wird, kann man dann aus dem Liegestuhl den Sternenhimmel bestaunen. Vorausgesetzt, die Lichtverschmutzung ist nicht zu groß. Aber dann kann man ja immer noch mit Bildbänden abheben.
Den Grundstein dafür legten am 2. April 1845 Hippolyte Fizeau und Léon Foucault. Den beiden Franzosen gelang an diesem Tag das erste Foto von der Sonne. Sie begründeten damit die astronomische Fotografie.
Da kann man natürlich auch selbst tätig werden. „Astrofotografie für Einsteiger“ soll „der Leitfaden von den ersten Milchstraßen-Bildern zur Deep-Sky-Fotografie“ sein. Mir fehlt da etwas der Glaube an mich und meine fotografischen Talente.
So blättere ich für meine Sternenreisen lieber durch den „Bildatlas der Galaxien“, der „das Wissen über Galaxien anhand von aktuellen Amateuraufnahmen“ vermitteln will. Der Preis ist mit 65,00 Euro zwar hoch, aber nicht astronomisch.
Uraufführung hatte heute vor 87 Jahren (1937) ein Theaterstück, das ich bislang weder gesehen noch gelesen habe, das aber allein wegen des Titels auf meiner Leseliste steht: „Figaro lässt sich scheiden“ von Ödön von Horváth ist als Fortsetzung von Beaumarchais’ Komödie „Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit“ konzipiert.
Zum ersten Mal in die Kinos kam heute vor 56 Jahren (1968) ein Streifen, der vielfach als bester Film aller Zeiten eingestuft wird. Stanley Kubricks epochales Meisterwerk „2001: Odyssee im Weltraum“ (2001: A Space Odyssey). Der Film basiert auf Arthur C. Clarkes Kurzgeschichte „Der Wächter“, heute erhältlich als Teil von „2001: Odyssee im Weltraum – Die Saga“, die vier Romane Clarkes in einem Band vereint.
Laut Wikipedia wird „in Kubricks Weltraumepos (…) über einen Zeitraum von 4 Millionen Jahren eine mystisch-mythologische Geschichte der menschlichen Evolution erzählt. (…) Der als Meisterwerk geltende Film bietet Spielraum für verschiedene allegorische und philosophische Interpretationsansätze.“ Ganz ehrlich: So wirklich komplett verstanden habe ich die faszinierende Bilderflut nie… ein Fan bin ich dennoch!
Heute ist Montag, 1. April 2024. Ostermontag. Und ich werde ganz bewusst nicht mit einem Scherz aufwarten. Es wird gerade zu Beginn ein eher klebrig-zähes bebüchertes Kalenderblatt.
Es geht um eine Firmengründung, an der die Welt seither im wahrsten Sinn des Wortes zu kauen hat: Am 1. April 1891 startete in Chicago das Seifen- und Backpulverunternehmen Wm. Wrigley Jr. Company. Wrigley legte der Seife ein Päckchen Backpulver bei, was den Verkauf förderte. Also stieg er ins Backpulvergeschäft ein und legte jeder Packung zwei Streifen Kaugummi bei – mit so großem Erfolg, dass das Unternehmen 1893 erneut den Geschäftsbereich wechselte.
Bücher mit „Kaugummi“ im Titel richten sich vornehmlich an die jüngere Zielgruppe. Nachdenklich stimmte mich der Titel von Kerstin Giers Komödie: „Jungs sind wie Kaugummi – süß und leicht um den Finger zu wickeln“. Ist das sexistisch? Man muss heutzutage ja vorsichtig sein. Aber vielleicht sollten sich die Männer auch nur mal emanzipieren.
Mit großen Erwartungen schiffte sich Paul Gauguin am 1. April 1891 in Marseille nach Tahiti ein. In seiner Vorstellung ein exotisches Paradies, wo er, ohne arbeiten zu müssen, ein ursprüngliches, glückliches und annähernd kostenfreies Leben würde führen können.
Die Konfrontation mit der Realität viel entsprechend hart aus. Der Nachwelt aber bescherte der Südsee-Aufenthalt des Malers großartige Bilder. Und in „Noa Noa“ berichtete Gauguin vom Leben auf Tahiti.
Ein großer Roman als Vorlage für einen kongenialen Film: Am 1. April 1930 erlebte der deutsche Spielfilm „Der blaue Engel“ unter der Regie von Josef von Sternberg mit Marlene Dietrich in der Hauptrolle seine Uraufführung. Das Drehbuch verfassten Carl Zuckmayer, Karl Gustav Vollmoeller und Robert Liebmann nach dem Roman „Professor Unrat“ von Heinrich Mann.
Na gut, ganz ohne Aprilscherz komme ich ja doch nicht aus. Einer der besten gelang 1957 dem BBC-Fernsehmagazin Panorama, das eine scheinbare Dokumentation über die Spaghetti-Ernte und den gefährlichen Spaghetti-Rüsselkäfer im Schweizer Tessin ausstrahlte. Hunderte Zuschauer riefen bei der BBC an, um zu erfragen, wie man die Bäume selbst anbauen könnte…
Zur Ehrenrettung der Reingefallenen sei gesagt, dass Spaghetti seinerzeit noch etwas Besonderes waren. Der BBC feiert die Idee auf Youtube in einer Kurzdokumentation (4:15 min) bis heute: „Is this the best April Fool’s ever?“.
Der Originalbeitrag „The SPAGHETTI HARVEST“ aus 1957
Sonntag, 31. März 2024. Sommerzeit. Das scheint meine Lebensgeister zu reaktivieren. Vielleicht wird es kein täglicher Blog, wie in den ersten anderthalb Jahren der BÜCHER-HEIMAT, aber ab und an…
Für all jene, die keine smarten Uhren haben, bei der Zeitumstellung selbst Hand anlegen müssen und (wie ich) immer vergessen, ob nun eine Stunde vor oder zurück, gibt es zum Glück „Eselsbrücken“: „Bei der Zeitumstellung ist es wie mit den Gartenmöbeln: Im Frühjahr kommen sie VOR die Tür, im Herbst ZURÜCK in den Schuppen.“
Eher für Zahlenmenschen ist die „2-3-2-Regel“: Im Frühjahr wird die Uhr von 2 auf 3 Uhr gestellt, im Winter wieder von 3 auf 2 Uhr. Also: Jetzt die Uhr eine Stunde vorstellen. Damit sollte man dann nicht länger „Auf der Suche nach der verlorenen Zeit“ sein (von Nicolas Mahler umgesetztes Graphic Novel) sein.
Kleiner Hinweis noch an alle, die für die Abschaffung der Zeitumstellung plädieren: Die Festlegung innerhalb der EU beispielsweise auf eine durchgängige Sommerzeit wäre heftig. So bliebe es in Spanien im Winter bis kurz vor 10 Uhr dunkel. Und würden sich alle auf dauerhafte Winterzeit verständigen, würde es in Warschau im Sommer schon um 3.00 Uhr morgens hell.
Raus aus den Federn müssen heute auch die Fledermäuse. Zumindest endet in Deutschland die Schutzzeit für Fledermäuse in ihren Überwinterungsquartieren. Wer sich für einen Höhlenmenschen hält, kann jetzt wieder in die Schlafzimmer der Flugkünstler: „Entdecke die Fledermäuse“.
Da wir gerade bei Zahlen und Daten sind: Heute absolvieren wir den 90. Tag des Jahres 2024. Womit nach Adam Riese noch 275 Tage bis zu Jahreswechsel vor uns liegen. Pack mers!
(Und wer jetzt ebenfalls über die korrekte Schreibweise des Ausdrucks grübelt, sollte zu„Ringseis Bayerisches Wörterbuch“greifen. Auch damit kann man sich den Ostersonntag vertreiben…)
„Grenzschicksale – Als das Grüne Band noch grau war“
Der Verlag Janos Stekovics hat im April 2023 eine Publikation zur deutschen Teilung vorgelegt: Unter dem Titel „Grenzschicksale – Als das Grüne Band noch grau war“ entstand ein Buch, in dem 30 Zeitzeugen ihr Leben auf beiden Seiten dieser lange als unabänderlich geltenden Grenze schildern. Ergänzt werden die Lebensberichte durch einfühlsame Porträts der Fotografin Maike Glöckner sowie durch einen umfangreichen Bildteil mit Arbeiten des Landschaftsfotografen Janos Stekovics.
Nirgendwo sonst sind die Spuren der deutschen Teilung noch heute so sichtbar wie am Grünen Band, jenem Areal, das früher die innerdeutsche Grenze bildete. Obwohl diese Grenze noch immer im öffentlichen Diskurs präsent ist, mag es vor allem für junge Menschen schwierig sein, das Leben und den Alltag an und mit ihr zu verstehen.
Deshalb kommt der Bewahrung der Erinnerungen jener, die diese Zeit erlebt haben, ein immer größerer Stellenwert zu. Zentrales Element in diesem Prozess sind die Berichte von Zeitzeugen. Sie bereichern den Diskurs um eine ganz besondere Facette, denn vor allem ihre persönlichen Schilderungen sind es, die Geschichte für die Nachgeborenen anschaulich werden lassen.
Das Potenzial, das in diesem Genre steckt, zeigt sich im vorliegenden Buch. Es enthält 30 sehr persönliche Porträts von Menschen, die ganz unterschiedliche Erfahrungen aus ihrem Leben auf beiden Seiten der einstigen innerdeutschen Grenze schildern. Darin wird deutlich, wie stark die deutsche Teilung in das persönliche Leben und Arbeiten der Menschen hineinwirkte. Aber auch, wie unterschiedlich man mit dieser Grenze umging. Die geschilderten Lebensgeschichten bestechen durch ihre Nahbarkeit. Sie sind naturgemäß häufig erschreckend, brutal oder tragisch, mindestens so oft aber auch interessant und bewegend, detailreich und spannend, ja oft sogar klug und weise.
Zu Wort kommen unter anderem Bewohner des einstigen Sperrgebiets der DDR. Sie schildern, wie im Lauf der Jahre der politische Druck auf sie immer weiter zunahm. Ein Beispiel dafür ist die Ortschaft Abbenrode im Harz, in der der Zeitzeuge Andreas Weihe aufwuchs. Der 61-Jährige berichtet, zu welchen Absurditäten die stetige Verschärfung des Grenzregimes im Alltag des Ortes führte: „Auch unser Sportplatz und die Badeanstalt lagen in unmittelbarer Nähe zur Grenze. Anfang der 1970er wurde der Sportplatz verlegt. Im Anschluss baute man diagonal über den alten Sportplatz einen neuen Signalzaun. Damit lag unsere Badeanstalt nun im sogenannten 500-Meter-Grenzstreifen und war für die Abbenröder fortan nicht mehr erreichbar.“
Außerdem schildern Betroffene der Aktion „Ungeziefer“ ihr Schicksal, bei der in den 1950er und 60er Jahren als politisch unzuverlässig geltende Familien aus dem DDR-Sperrgebiet zwangsausgesiedelt wurden. Eine von ihnen ist Inge Jakobs, deren Lebensweg stellvertretend für das Schicksal ihrer Heimat steht: Die heute 71-Jährige wurde 1951 im in Sachsen-Anhalt gelegenen Teil des Doppel-Dorfes Böckwitz Zicherie geboren. Nachdem sie mit ihren Eltern 1952 zwangsausgesiedelt wurde, floh die Familie in den Westen. Dort wuchs Inge Jakobs im niedersächsischen Grenzort Zicherie auf, nur wenige Hundert Meter entfernt vom zwangsenteigneten elterlichen Hof, und doch in einer anderen Welt. „Wir konnten unseren Hof in Böckwitz fast sehen. Trotzdem konnten wir nicht nach Hause, das war schmerzlich, vor allem für meine Eltern.“
Vor der deutschen Teilung waren Zicherie (Niedersachsen) und Böckwitz (Sachsen-Anhalt) eine kulturelle und wirtschaftliche Einheit, man verstand sich als Doppeldorf, heiratete untereinander, ging in die gleiche Schule, die in Böckwitz stand, in die gleiche Gastwirtschaft, die sich genau auf dem Grenzstreifen befand und später aus diesem Grund abgerissen wurde, spielte im gleichen Verein Fußball. Die Teilung hat das Zusammenleben der Menschen für lange Zeit verändert, noch heute wird das spürbar. Trotzdem ist seit der Wiedervereinigung auch hier einiges wieder zusammengewachsen. Die Familie von Inge Jakobs bekam 1990 die Reste ihres Hofs in Böckwitz zurück, inzwischen leben ihre Kinder auf dem Areal.
In weiteren Porträts geben unter anderem ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesgrenzschutzes in Goslar, ein Förster aus der Altmark, ein Fluchthelfer aus Braunschweig sowie eine Pfarrerin aus dem Harz Auskunft über ihr Leben an und mit der Grenze. Hier wird auch deutlich, wie sich der ehemalige Todesstreifen inzwischen gleichsam zur Lebenslinie gewandelt hat. Denn mit der Wiedervereinigung haben die Menschen dieser Landschaft zu einer neuen Bestimmung verholfen, wie die im Buch enthaltenden großformatigen Fotografien des Landschaftsfotografen und Verlegers Janos Stekovics zeigen.
Aber auch Menschen, die nicht in unmittelbarer Nähe zur ehemaligen Grenze gelebt haben, kommen im Buch zu Wort. Denn auch sie waren den massiven Auswirkungen der deutschen Teilung ausgesetzt. Das zeigt sich vor allem anhand der Schilderungen von ausgefeilten Fluchtplänen aus der DDR, wie sie die Zeitzeugin Katrin Schmidt wiedergibt: Geboren 1965 in Halle (Saale) wandte sie sich schon als Kind gegen den politischen Druck und die Vorbestimmtheit des sozialistischen Lebenswegs. Die empfundene Enge mündete schließlich in einen kreativen Fluchtplan, der sie 1987 über Warschau bis nach China und dann weiter um den Erdball führte.
Das aufwändig gestaltete Buch enthält darüber hinaus Fotos von Gedenkorten und Gedenkstätten sowie von noch heute in der Natur sichtbaren Spuren der deutschen Teilung. Zudem wurden alle zu Wort kommenden Zeitzeugen von der halleschen Fotografin Maike Glöckner porträtiert.
Die umfangreiche Publikation wird gemeinsam von Maik Reichel, Direktor der Landeszentrale für politische Bildung, Dr. Kai Langer, Direktor der Stiftung Gedenkstätten des Landes Sachsen-Anhalt und Birgit Neumann-Becker, Beauftragte des Landes Sachsen-Anhalt zur Aufarbeitung der SED-Diktatur herausgegeben und stammt aus der Feder der halleschen Autorin Ines Godazgar.
Ines Godazgar: „Grenzschicksale zwischen Altmark und Harz. Als das Grüne Band noch grau war“. Verlag Janos Stekovics. 592 Seiten, ISBN 978-3899234503, Preis: 32,00 Euro.
Donnerstag, 17. Oktober 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT, Telefon (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de
Silke Schaudienst hat im Dezember 2021 Ihr Buch „Das Siegel der Treue – Der Okermühle verpflichtet“ herausgebracht. Es handelt sich dabei um die Entstehungsgeschichte Wolfenbüttels. Sie selbst ist Wolfenbüttelerin und hat die historischen Hintergründe im Niedersächsischen Staatsarchiv und in der Bibliothek ihrer Stadt recherchiert.
Die Autorin nimmt in ihrem Roman die Leserschaft tief in die Historie Ihrer Heimatstadt mit. Es ist eine spannende Familiengeschichte zwischen dem 10. und 18. Jahrhundert, die aber ihren Ursprung durch einen spektakulären Fund in der Gegenwart hat.
Silke Schaudienst hat für viele Leser und Leserinnen unbekannte oder fast vergessene Geschehnisse und Persönlichkeiten in ihrem Buch wieder zum Leben erweckt. Da sie nicht nur die historisch interssierierte Leserschaft ansprechen wollte, hat sie ihren Protagonisten einen großen Raum gegeben und lässt die geschichtlichen Ereignisse dezent im Hintergrund mitlaufen.
„Wolfenbüttel hat so viel Geschichte zu bieten! Sie beginnt nicht erst mit der Residenz und den Herzögen. Zudem wollte ich einen durchgängigen zeitlichen Ablauf unserer Stadtgeschichte aufzeigen. Oft fällt einem nur etwas Themenbezogenes in die Hände“ , so die Autorin.
Sie ist seitdem mit ihrem Roman auf den unterschiedlichsten Veranstaltungen und Orten sehr erfolgreich unterwegs. Die vielen positiven Resonanzen, die sie erhält, sowie mehrfach ausgebuchten großen Lesungen sprechen für sich.
Zum Inhalt: Es sollte nur ein kurzes Nachforschen im Keller seines Hauses sein, um die aufgeworfene Frage seiner Frau zu beantworten. Doch durch einen schaurigen Fund wurde daraus für Georg ein Hinterfragen seiner Familiengeschichte. Gab es unter seinen Ahnen jemanden der Täter oder Opfer war? Was würde das für ihn selbst heute bedeuten? Um das zu beantworten, muss Georg tief in die Geschichte seiner Vorfahren und Stadt eintauchen. Es beginnt eine unbekannte Reise voller Gefahren für seine Ahnen und mit ungewissem Ausgang für ihn selbst.
Mittwoch, 26. Juni 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT, Telefon (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de