Lesung mit Carsten Kiehne

Vom Harz verzaubern lassen

Carsten Kiehne, so ist im Netz vielfach zu lesen, gehört seit vielen Jahren zu den renommiertesten Kennern der Harzer Sagenwelt. Unter Beweis gestellt hat Kiehne dies als Autor und Herausgeber vieler Bücher. Darunter beispielsweise Werke wie „Kräutersagen aus dem Harz“,  „Bäume – heilig & heilsam“ und „Sagenhaftes Glück“. An diesem Glück im ebenso sagen- wie zauberhaften Harz will Carsten Kiehne seine Zuhörer auch in der BÜCHER-HEIMAT teilhaben lassen.

Der Autor ist zudem als Initiator der Interessensinitiative Sagenhafter Harz und durch TV-Auftritte im ZDF und MDR mit Workshops und Führungen zum Thema im gesamten Harz bekannt geworden. Weiter bildet der Dipl.Sozialpädagoge, Psychotherapeut HP, Reikimeister & Meditationslehrer seit Jahren Sagen- & Märchenerzähler aus.

Donnerstag, 24. August 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Lesung mit Roland Lange

Ein „Harzsturm“ zerrt an den Nerven

Lokalkolorit und eine gehörige Portion Spannung verspricht der neue Harz-Krimi des 1954 in Förste (bei Osterode) geborenen Autors Roland Lange. Der „Harzsturm“ wird auch an den Nerven der Besucher der Lesung in der BÜCHER-HEIMAT zerren.

Zum Inhalt: Bauunternehmer Heinze will vom Aufschwung im Harz profitieren und verstrickt sich beim Bau einer riesigen Baumhotel-Anlage in illegale Machenschaften. Ein Mitarbeiter und Vertrauter Heinzes will auspacken. Damit setzt er eine tödliche Spirale in Gang. Zur selben Zeit scheint Stefan Blumes Leben aus den Fugen zu geraten. Freundin Katja hat ihn vor die Tür gesetzt. Ziellos reist er nun mit einem Wohnmobil im Harz umher. Auf einem Campingplatz lernt er einen Mann kennen, der einen USB-Stick mit brisanten Informationen bei sich trägt. Als ihn dieser Mann kurz darauf mit vorgehaltener Waffe zu einer gemeinsamen Fahrt ins Ungewisse zwingt, ahnen sie beide nicht, dass über dem Harz ein gewaltiger Sturm aufzieht.   Mitten im tobenden Unwetter erfährt Blume, dass Katja verschwunden ist und zudem des Mordes verdächtigt wird. Er nutzt die erste Gelegenheit, um seinem Entführer zu entkommen und sich auf die Suche nach Katja zu machen. Nach und nach begreift er, dass ihr Verschwinden, der USB-Stick seines Entführers, und die Interessen skrupelloser Immobilienhaie miteinander verwoben sind. Ein Wettlauf mit dem Tod beginnt.

Donnerstag, 21. September 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Spannung zwischen Harz und Weser

Thomas Brönner ermittelt wieder

Reinhard Sturm hat mit „Tödliches Trio“ den dritten Band der unterhaltsamen Krimiserie um den Bremer Privatdetektiv Thomas Brönner vorgelegt und stellt ihn nun auch in der BÜCHER-HEIMAT vor.

Privatdetektiv Thomas Brönner erhält eine Trauerkarte aus Goslar: Sein alter Schulfreund Johannes „Johnny“ Willkomm, Talsperreningenieur bei den Harzwasserwerken, hat sich das Leben genommen. So lautet jedenfalls das Ermittlungsergebnis der Kripo. Johnnys Partnerin, die Hotelmanagerin Stefanie Möhle, Brönners erste große Liebe, hält das für ausgeschlossen.

Aber auch Brönner findet bei seinen Ermittlungen im Harz zunächst nur Hinweise auf einen Suizid. Bis er einen hochexplosiven Zusammenstoß mit drei Geldräubern hat, nach denen bundesweit gefahndet wird. Sie haben eine dunkle Vergangenheit und bringen jeden um, der ihnen zu nahe kommt.

Brönner vermutet, dass dieses Trio auch Johnny auf dem Gewissen hat, und setzt alles daran, ihr Versteck aufzuspüren. Seine hochschwangere Frau Julia darf davon natürlich nichts wissen …

Zur Person

Reinhard Sturm wurde 1950 in Nordhausen geboren, ist verheiratet, hat zwei erwachsene Söhne und lebt in der Nähe von Hildesheim. Der pensionierte Studiendirektor fühlt sich der Hansestadt Bremen seit Kindheitstagen aus familiären Gründen sehr verbunden. So spielen seine ersten beiden Kriminalromane „Reine Rache“ und „Brönners Begräbnis“ in Bremen. Reinhard Sturm ist Mitglied der Kriminalistischen Studiengemeinschaft Bremen und des Bremer Krimistammtischs, der Hildesheimlichen Autoren und des Literaturzirkels Peine.

Donnerstag, 08. Juni 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
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Timm Koch: „Das Feuer des Wassers“

Die Lösung unseres Energie-Problems

Der Schlüssel zur Evolution des Menschen – vom Homo Erectus bis zum Homo Handy – heißt Energie. Die Welt von morgen könnte eine Welt sein, in der durch Feuer Wasser entsteht. Wer die Kraft des Windes und der Sonne erntet und in Form von Wasserstoff konserviert, der hält das irdische Perpetuum Mobile in den Händen. Mit grünem Wasserstoff lässt sich der komplette Verkehr sauber machen, lässt sich Stahl schmelzen, lassen sich Kunstdünger und Sprengstoff herstellen und Gebäude beheizen. Mit ihm können wir uns aus der energetischen Abhängigkeit aggressiver Staaten wie Russland oder Katar befreien und den gigantischen Umweltsauereien der fossilen Energie ein Ende bereiten. Doch anstatt so schnell wie möglich und auf breiter Front – also auch im Verkehrswesen -die Potenziale des Wasserstoffs zu entfesseln, werden batteriebetriebene Autos als umweltfreundlich verkauft, die mithilfe eines dreckigen Strommixes und unter Verbrauch von seltenen Erden fahren. Anschaulich und faktengesättigt wirft Timm Koch einen hochaktuellen Blick in die Wasserstoffgesellschaft der Zukunft. Er versucht, Licht in das Dunkel der verschiedenen Lobbyinteressen zu bringen, die einen solch fundamentalen Wandel naturgemäß begleiten, und benennt dabei sowohl Bremser wie auch Trittbrettfahrer.

Timm Koch: „Das Feuer des Wassers“, Westend Verlag, 240 Seiten, ISBN: 978-3-86489-916-4, Preis: 13,00 Euro.

Über den Autor:

Timm Koch hat Philosophie an der FU und Humboldt-Universität zu Berlin studiert, ist Autor und schreibt Drehbücher für Film und Fernsehen. Lange Jahre staunte er darüber, wie die enormen Potenziale des Wasserstoffs totgeschwiegen wurden, während man gleichzeitig Kriege um Erdöl führte, durch Fracking das Grundwasser ganzer Landstriche verseuchte und eine Verkehrswende auf der Grundlage umweltschädlicher Batterien einleitete. Mittlerweile sieht er den Wandel: Wasserstoff wird einen Megatrend generieren. Timm Koch lebt in Rheinbreitbach. Zuletzt erschien im Westend Verlag „Lasst uns Paradiese pflanzen!“ (2021).

Texte: Westend-Verlag

Donnerstag, 29. Juni 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
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Lesung mit Dr. Christian Juranek

Schloss Wernigerode – Märchenschloss

Schloss Wernigerode ist bis in die Gegenwart ein einzigartiges Faszinosum geblieben. Seine malerische Silhouette, die einmalige landschaftliche Lage genauso wie die besondere und vielgestaltige Ausstattung zeichnen es als einen herausragenden Erlebnisort im Harz aus.

 Das Schloss kann auf immerhin 800 Jahre Geschichte zurückblicken.  Allerdings bekam es sein unverwechselbares Antlitz erst im 19. Jahrhundert durch den Schlossbaurat Carl Frühling. In den letzten dreißig Jahren wurde kontinuierlich an der Restaurierung und Neukonzeption der bemerkenswerten Innenräume gearbeitet. In diesem Buch wird zum ersten Male umfassend in Wort und Bild das Ergebnis dieser Erneuerung präsentiert.

 Janos Stekovics hat die ganz besondere Atmosphäre des Schlosses und seiner Innenräume in einfühlsamen und ausdrucksstarken Fotographien eingefangen, während Christian Juranek die besondere Qualität des Erlebnisraumes Schloss nach diesem jahrzehntelangen Prozess schildert. Diese lädt zu einer eindrucksvollen Reise in die Geheimnisse eines der schönsten Schlösser Deutschlands ein.

Christian Juranek ist gebürtiger Bad Harzburger. Sein Abitur erwarb er 1983 am Werner-von-Siemens-Gymnasium in der Kurstadt. Der Museumsleiter im Schloss Wernigerode studierte Alte, Mittlere und Neuere Geschichte, Germanistischen Linguistik, Deutschen Literaturwissenschaft, Philosophie und Pädagogik an der TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. Hinzu kam ein postgraduales Studium der Kunstgeschichte, unter anderem an der Universität Zürich.

Donnerstag, 20. Juli 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
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Lesung mit Till Burgwächter & Hardy Crueger

Braunschweig’sche Verbrechen

True-Crime aus der Löwenstadt. Mal erschreckend und traurig, mal absurd und lächerlich – zwischen Nervenkitzel, Belustigung und totalem Wahnsinn:

Da treiben Ganoven im Umfeld der Eintracht ihr Unwesen. Da wird ein Geschäftsinhaber mit vorgehaltener Pistole überfallen, und ein uralter Brunnen Zeuge eines tödlichen Streits. Und was passierte damals, im Blutjahr ’98? Was haben Kriegswaffen auf einem Supermarktparkplatz zu suchen? Nach einem Mord flieht der Täter durch halb Deutschland, und auch die Akten zu den niederträchtigen Geschehnissen in Braunschweigs Westen kommen noch einmal auf den Schreibtisch.

Die Top-Ermittler Till Burgwächter und Hardy Crueger rollen Braunschweiger Kriminalfälle auf, die es nicht alle auf die Titelseiten geschafft haben. Wahre Verbrechen – von den Autoren sorgfältig recherchiert und frei nacherzählt. Im Buch mit Cartoons von Karsten Weyershausen und einem Nachwort von Erich Bünte. (Text: Verlag Reiffer)

Donnerstag, 16. März 2023, 19.30 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
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Lesung mit Corinna Klengel

Die Methode Whitechapel

Corina C. Klengel wird an diesem Abend einen Einblick in ihre Werke geben, beginnend mit ihrem aktuellen Buch „Die Methode Whitechapel“. Dabei handelt es sich um den ersten historischen Roman der Autorin. Die Geschichte ist im kaiserlichen Braunschweig des Jahres 1889 angesiedelt.

Ein Serientäter, dessen grausame Vorgehensweise an Jack the Ripper erinnert, sorgt für Panik im Herzogtum Braunschweig. Der gerade ins Amt berufene Commissaire Georg Stollberg steht unter großem Druck. Die Honoratioren der Stadt drängen auf eine Festnahme. Zudem machen die Mitarbeiter der noch jungen Kriminalabteilung ihren neuen Leiter das Leben schwer, der mit völlig neuen Ermittlungsmethoden daherkommt. Dann ist da auch noch die eigensinnige Hella Strothmann, die eine der schrecklich zugerichteten Leichen findet. Während Hella auf den Commissaire wartet, fängt sie an wie im Wahn zu zeichnen. Als Stollberg eintrifft, ist er schockiert. Doch schließlich erkennt er, wie wertvoll die Zeichnungen der jungen Frau sind, deren Geist sich als ebenso scharf erweist, wie ihre Zunge.

Der Roman, so erklärt die Autorin, sei nicht nur ein Krimi, er zeichne auch ein Bild der damaligen Gesellschaft. Insbesondere versuchte Klengel mit ihren Zeilen die Stellung der Frauen in der Gründerzeit darzustellen. Zur Recherche dieses Romans verbrachte die Autorin viele Stunden im Braunschweiger Stadtarchiv, wo sie die Tageszeitung der Jahre 1888 und 1889 studierte. Einiges aus diesen historischen Ausgaben wurde abfotografiert und ist im Buch zu finden – ebenso wie Illustrationen aus der Feder der Autorin.

Neben der Entstehungsgeschichte zu diesem Buch wird Klengel auch ihre Harz-Krimis vorstellen, hier insbesondere ihre Serie rund um Tilla Leinwig. Dabei handelt es sich um eine Anhängerin des alten vorchristlichen Glaubens, die von vielen noch immer als Hexen bezeichnet werden. Die Harzburger Hexe Tilla benutzt einen Besen aber auch nur zum Fegen – doch manchmal verdrischt sie damit durchaus mal einen Mörder. Durch ihre besondere Hexen-Spürnase kommt Tilla dieser Spezies stets auf die Spur und ist dabei der Kripo nicht selten eine Nasenlänge voraus.

Seit dem Erscheinen von „Hexenquelle“, dem ersten Harz-Krimi überhaupt, hat die in Salzgitter geborene und nun in der Region lebende Autorin sieben weitere Kriminalromane und diverse Kurzgeschichten veröffentlicht. Dabei lässt sie ihre Erfahrungen einfließen, die sie durch ihre langjährige Arbeit als Gerichtsberichterstatterin sammelte.

Freitag, 31. März 2023, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
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Lesung mit Carl-Ludwig Reuss

Die Schatten der Vergangenheit

Carl-Ludwig Reuss liest aus „Dark Shadows – Die Schatten der Vergangenheit“

„Kriegsverbrecher gefasst, Veterinärrat Dr. Lutz Reuss verhaftet“. Eine Überschrift in der regionalen Zeitung im Januar 1962 verändert alles. 17 Jahre nach Kriegsende wird Lutz Reuss von seiner dunklen Vergangenheit eingeholt. In der Untersuchungshaft in Ravensburg beginnt er, sein Leben zu überdenken. Der gedankliche Film lässt für Lutz schließlich auch Erlebnisse aus der Kriegszeit lebendig werden, die tiefe Narben auf seiner Seele hinterlassen haben. Geschehnisse, die er lieber vergessen hätte. Tiefes Schweigen beginnt zu bröckeln und Reuss stellt sich den Fragen, die ihm am meisten Angst machen: „Warum war er 1934 freiwillig Mitglied der Allgemeinen SS geworden“? „Warum hatte er den Nationalsozialismus begeistert unterstützt“? „War er nur ein naiver Mitläufer gewesen, oder ist er ein Täter“

Im Roman „Dunkle Schatten der Vergangenheit“ beleuchtet der Goslarer Carl-Ludwig Reuss das Leben seines Vaters und zeichnet die Welt aus seiner Perspektive. Dabei begibt sich der Autor auf eine Spurensuche nach der Wahrheit über seinen Vater und die bewegte Zeit rund um den Zweiten Weltkrieg.

Carl-Ludwig Reuss macht seinen Protagonisten zum Sinnbild junger Männer einer ganzen Generation – blind in ihrem Glauben an eine bessere Welt, tief gezeichnet und innerlich zerrüttet vom Krieg und gefangen in

ihrem Unvermögen, eine Mauer jahrelangen Schweigens zu durchbrechen.

In Rückblenden beschreibt der Autor den Wunsch, Vergangenes vergessen zu können und die Sehnsucht seines Vaters nach Vergebung. Detailreiche Erzählungen gehen unter die Haut und nehmen mit in eine Welt steter Unsicherheit, während die dunklen Schatten der Kriegszeit beim Lesen stets begleiten.

Biografie

Carl-Ludwig Reuss, geboren 1947, ist diplomierter Volkswirt und war General Manager in einem internationalen Konzern. Neben seinen Leidenschaften für die Jagd, die Imkerei und die Musik widmet sich Reuss intensiv dem Schreiben. Nach seinen bisherigen Veröffentlichungen, dem zeithistorischen Buch „Blutopfer – WK 1 Tagebücher“, dem Buch „Carl & Anna – Eine Harzer Forst- und Familiengeschichte“

ist „Dark Shadows – Die Schatten der Vergangenheit“ nicht nur ein Roman, der sich mit der Zeitgeschichte des Zweiten Weltkriegs auseinandersetzt, sondern zugleich die Vergangenheit des eigenen Vaters beleuchtet.

Hotowetz-Lesung ist ausgebucht

Hotowetz-Lesung ist ausgebucht

Kurzentschlossene sind heute chancenlos

Ein volles Haus ist die BÜCHER-HEIMAT bei ihren Veranstaltung zum Glück ja gewohnt, für den heutigen Freitag aber muss die Mitmach-Buchhandlung „ausgebucht“ vermelden. Für die Veranstaltung ein Winterabend „Im Schatten der Hexen“ mit Kathrin Hotowetz sind die Kapazitäten erschöpft, selbst eine Warteliste musste eingerichtet (und ebenfalls wegen Überfüllung schon wieder geschlossen) werden. Kurzentschlossene Hotowetz-Fans. Die ihr Glück spontan versuchen wollen, haben heute Abend leider absolut keine Chance mehr.

Markus Weber über „Ein Krieg, der keiner sein sollte“

Markus Weber über „Ein Krieg, der keiner sein sollte“

Krzysztof Pilawski/Holger Politt:

Ein Krieg, der keiner sein sollte

Die beiden Autoren bieten Sichtweisen auf den Ukrainekrieg an, die wir sonst in Deutschland häufig nicht zur Kenntnis nehmen. So unterscheidet sich schon aus historischen Gründen der Blick in Polen und den baltischen Staaten auf Moskau und Kiew klar von der deutschen Perspektive.

Krzysztof Pilawski hat in Kiew studiert und war lange Korrespondent einer polnischen Zeitung in Moskau, Holger Politt lebt und arbeitet seit vielen in Warschau; vor diesem Hintergrund eröffnen beide Fragen und Erkenntnisse, die die Diskussion über den Ukrainekrieg gewinnbringend erweitern können. Der Band vereinigt neue und ältere Beiträge, die längerfristige Entwicklungen verdeutlichen.

Grundsätzlich positionieren sich beide Autoren eindeutig: Eine Rechtfertigung für den brutalen, von Putin angeordneten Überfall auf die Ukraine gibt es nicht. Die Autoren zeigen in verschiedenen Annäherungen, aus welchen Traditionen und welcher Geisteshaltung der Befehl zum Überfall stammt, und kritisieren das zugrunde liegende imperialistische Großmachtdenken. Brüche und Kontinuitäten der russischen und sowjetischen Geschichte werden markiert.

Ein besonderes Augenmerk liegt darüber hinaus auf den Entwicklungen der baltischen Staaten und Polens im Verhältnis zur Sowjetunion bzw. zu Russland, eng verflochten mit deren Kampf um das nationale Recht auf Selbstbestimmung in den letzten 200 Jahren. Betont wird, dass weder die baltischen Staaten noch Polen nach der Wende 1990/91 territoriale Ansprüche gegenüber Russland erhoben haben – im Gegensatz zu Putins Russland. Zudem wird die Problematik der russischen Minderheiten in den baltischen Staaten in ihrer Bedeutung für die aktuellen Konflikte aufgezeigt.

Auch dann, wenn man nicht allen Beurteilungen zustimmt, fordert das Buch heraus zur Prüfung eigener Einschätzungen.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —

Krzysztof Pilawski/Holger Politt: Ein Krieg, der keiner sein sollte. Russlands Überfall auf die Ukraine aus Sicht unmittelbarer Nachbarn, VSA Verlag Hamburg 2022, ISBN 978-3964881717, 172 Seiten, Preis: 16,80 Euro.

Auf Einladung der pax christi-Gruppe Nordharz wird Holger Politt, einer der beiden Autoren, am 8. März 2023 in der Bücher-Heimat zum Thema des Buches sprechen.