Was sind die Beweggründe, 300 Kilometer in 14 Tagen auf dem Jakobsweg zu wandern? Wie bereitet man sich auf so eine Herausforderung vor? Was muss alles bedacht werden? Wie erlebt und erfährt man den eigentlichen Weg? Welche Erkenntnisse nimmt man am Ende einer solchen Reise mit zurück in den Alltag?
Petra Nietsch möchte an diesem Abend von ihrem Weg auf dem Camino Portugues erzählen und ihre ganz persönlichen Antworten auf diese Fragen mit ihren Zuhörerinnen und Zuhörern teilen.
Der Vortrag wird durch Bilder ergänzt.
Lesetipps zu den Themen Pilgern, Wandern und Reisen in Form von Romanen und Sachbüchern werden im Anschluss gegeben.
Freitag, 23. September 2022, 19.30 Uhr, BÜCHER-HEIMAT Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT, Telefon (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de
An diesem Donnerstag, 21. Juli 2022, muss ich – bevor es auf die Galopprennbahn geht – einen 123. Geburtstag feiern: Ernest Hemingway, mein liebster Lieblingsschriftsteller, erblickte an diesem Tag des Jahres 1899 das Licht der Welt.
Sein Machismo war mir dabei immer eher fremd. Aber der absolut aufs Wesentliche verknappte Schreibstil fasziniert. Kurzgeschichten wie „Alter Mann an der Brücke“ (in „Schnee auf dem Kilimandscharo“), die die Hilflosigkeit der Menschen angesichts der Sinnlosigkeit des (spanischen Bürger-)Krieges in einem lakonischen Dialog erschütternd vor Augen führt, sind einfach großartig geschrieben.
Eine Einschätzung, mit der ich wahrlich nicht allein bin. Hemingway gehört zu den erfolgreichsten und bekanntesten Schriftstellern des 20. Jahrhunderts. Und zu den meistgeehrten Schriftstellern: 1953 erhielt er den Pulitzer-Preis für seine Novelle „Der alte Mann und das Meer“ und 1954 den Literaturnobelpreis. Muss man gelesen haben. Am besten bei einem der Cocktails, die der Meister so liebte…
An der Galopprennwoche hätte Hemingway sicher auch seinen Spaß gehabt. Zum Glück kühlt es sich ja ab und Regen und Gewitter sollen zum Nachmittag auch abziehen. Wobei ich nicht wenige kenne, die sich neben den Pferderennen und dem Wettfieber vor allem auf den Samstag freuen. Dann heißt es „Erst zum Rennen, dann zur Party“ mit einem kostenlosen Open-Air-Konzert zweier Cover-Bands, die Depeche-Mode– und Marius-Müller-Westernhagen-Feeling (DVD) an den Weißen Stein zaubern.
Um einen leicht korrigierenden Nachtrag komme ich nicht herum: Die Apollo 11-Besatzung ist am 20. Juli auf dem Erdtrabanten gelandet, aber erst heute vor 53 Jahren, am 21. Juli 1969 betraten Neil Armstrong und danach Buzz Aldrin als erste Menschen den Mond. Es war exakt am 21. Juli 1969 um 02:56:20 Uhr UT.
Wenn ich schon Hemingway gratuliere und feiere, darf ich einen großen deutschen Autor nicht vergessen: Heute vor 129 Jahren wurde Hans Fallada geboren. Auch seine Werke prägt ein objektiv-nüchterner Stil, der schonungslos und sozialkritisch die Lebenswirklichkeit der Weimarer Republik beschreibt. „Kleiner Mann – was nun?“ beispielsweise wurde sehr zu Recht zu einem Welterfolg.
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —
Wenn man sich an diesem Mittwoch, 20. Juli 2022, matt fühlt, wird dies in den meisten Fällen an der Hitzewelle liegen. Was nur bedingt für Schachfans gilt, denn diese werden am heutigen „Internationalen Schach-Tag“ („International Chess Day“) eher bestrebt sein, ihre Kontrahenten matt zu setzen.
Das „königliche Spiel“ fand ich schon immer faszinierend, leider geht mir eine dafür unabdingbare Tugend völlig ab: Geduld. Etliche Male habe ich Anläufe genommen, meine Schachfähigkeiten zu verbessern, meist scheiterte ich schon bei „Schach für Dummies“. Und an die legendären Könner wagte ich mich gar nicht heran, sonst hätte ich vielleicht „Bobby Fischer lehrt Schach“ versucht.
Mittlerweile habe ich trotz seit 1966 begangenem „Internationalen Schach-Tag“ aufgegeben. So nähere ich mich König, Dame, Läufer und Türmen heute auf Umwegen an. Beispielsweise mit dem Krimi-Großmeister Håkan Nesser und seinem „Schach unter dem Vulkan“. Für alle, die ihre Nerven schonen wollen: Eher munter soll es in der „Ruhrpott-Krimödie“ „Schach mit toter Dame“ zugehen.
Auch wenn der Weltschachverband Fide am 20. Juli 1924 gegründet wurde, ist es an diesem Datum eigentlich ein anderes Ereignis, das die Menschen bis heute bewegt und das in die Liste der „100 Wörter des 20. Jahrhunderts“ schaffte: Mondlandung. Heute vor 53 Jahren, am 20. Juli 1969 betraten Neil Armstrong und Buzz Aldrin nach dem Flug mit Apollo 11 als erste Menschen den Erdtrabanten.
All jenen, denen es für Schach und Abenteuer im All heute viel zu heiß ist, empfehle ich ein schattiges Plätzchen, dazu vielleicht einen vom Titel her adäquaten Krimi wie „Tropische Gefahr“oder den Krimi-Klassiker „Der Tod hat hitzefrei“.
Nachdem ich gestern für meine alkoholhaltigen Hitze-Cocktail-Tipps familienintern gerügt wurde, bewege ich mich heute lieber auf äußerst gesunden pfaden. Denn obwohl es widersinnig klingen mag: warmer Teehilft bei dieser Hitze am besten.
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —
Heute ist Dienstag, 19. Juli 2022. Auf der Hitzeskala soll es heute nochmal fünf Grad nach oben gehen. 34 Grad werden in meiner App für Bad Harzburg vorhergesagt. Ich mag es warm, auch sehr warm. Aber alles hat seine Grenzen…
Zumindest jenen gut 160.000 ehemaligen DDR-Bürgern, die am 19. Juli 1988 beim Bruce-Springsteen-Konzert in Ost-Berlin dabei waren, könnte in Erinnerung daran eine bei den Temperaturen wohltuender kalter Schauer über den Rücken laufen. Und dank der in Dauerschleife gesendeten History-Dokumentationen hat sich dieser irre Moment DDR-deutscher Rockgeschichte, als die Masse mit dem Boss „Born in the U.S.A.“ sang, mittlerweile auch tief ins gesamtdeutsche Bewusstsein eingebrannt.
Ein legendäres Konzert, das sogar von manchen mit der Wende in Zusammenhang gebracht wird. Drumherum ranken sich Geschichten und lässt sich vielleicht erklären, warum man von „The Boss“ Führungsstärkelernen soll. Gemeint ist vielleicht der Moment, als Springsteen auf Deutsch von einem Zettel vorlas: „Es ist gut, in Ost-Berlin zu sein. Ich bin hier nicht für oder gegen irgendeine Regierung. Ich bin gekommen, um für euch Rock’n’Roll zu spielen, für euch Ost-Berliner, in der Hoffnung, dass eines Tages alle Barrieren umgerissen werden.“
In diesem Moment dürften sich die Mediengewaltigen der DDR über ihre Entscheidung gefreut haben, das Konzert im DDR-Rundfunk bei DT64 und im zweiten Programm des Fernsehens der DDR nur zeitversetzt zu übertragen. Springsteens Sätze fielen da der Schere zum Opfer. Und der stellvertretende Staatsratsvorsitzende der DDR, Egon Krenz, hat es nicht mitbekommen, er soll laut Protokoll des Ministeriums für Staatssicherheit nur von 20:10 bis 20:33 Uhr auf dem Konzert gewesen sein. Er hatte wohl nicht den gleichen Musikgeschmack wie Barack Obama, der gemeinsam mit Springsteen „Renegades: Born in the USA“ herausgab…
Heute steht auch nochmal ein kurzer Abstecher zum Radsport an, denn am 19. Juli 1903 gewann Maurice Garin die erste Tour der France. Durchschnittsgeschwindigkeit: 25,679 km/h. In diesem Jahr sind die Radstars noch bis zum 24. Juli unterwegs und bislang geschieht dies mit einem sagenhaften Stundenmittel von 48,661 km/h. Bei der Tortur mag mancher „Zum Teufel mit der flamme rouge“ denken und sich im Lesesessel lieber den Geschichten der großen Schleife widmen.
Zwei Geburtstage stehen heute an: Gottfried Keller, der beispielsweise mit „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ und „Kleider machen Leute“ Meisterwerke der deutschsprachigen Erzählkunst geschaffen hat, erblickte 1819 das Licht der Welt. Und bei Wladimir Kaminer, der am 19. Juli 1967 geboren wurde, darf zumindest angenommen werden, dass er in der „Russendisko“ feiert.
Noch zwei Hitzetipps, resultierend aus heute anstehenden Aktionstagen: Frische Himbeeren sind köstlich, beim „Tag des Himbeerkuchens“ (National Raspberry Cake Day) sollte man allerdings vielleicht auf Sahne verzichten. Und wer den „Tag des Daiquiri“ (Daiquiri Day) zu intensiv beispielsweise mit „Movie Cocktails: Coole Drinks aus legendären Filmen“ feiert, ist für den Kater morgen auch selbst verantwortlich.
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —
Heute, am Montag, 18. Juli 2022, wäre der südafrikanischen Friedensnobelpreisträgers Nelson Mandela genau 104 Jahre alt geworden. Seit zwölf Jahren ist der 18. Juli auf Beschluss der UN-Vollversammlung der „Internationale Nelson-Mandela-Tag“ (Nelson Mandela International Day).
Ein Gedenktag, der allerdings weit mehr soll, als allein zum Gedenken an Nelson Mandela anzuregen. Vielmehr erhoffen sich die Initiatoren, dass die Menschen aus der Erinnerung an Mandela dessen humanitäres Gedankengut übernehmen. Zum humanitären Verhalten anregen soll der Tag, der alle Menschen auffordert, einen aktiven persönlichen Beitrag zur Verbesserung kritikwürdiger Verhältnisse zu leisten oder sich fördernd in das Miteinander der Menschen einzubringen.
Ob Mandela mit der Wirkung des Nelson-Mandela-Tags zufrieden gewesen wäre, darf eher bezweifelt werden. Obwohl als internationaler Gedenktag konzipiert, liegt der Schwerpunkt weiter eindeutig in Südafrika – obwohl es mit Blick auf die Menschenrechte weltweit in viel zu vielen Staaten an kritikwürdigen Verhältnissen nicht mangelt.
Der Übergang nach diesem Thema fällt schwer, aber bei der Recherche zu unserem „bebücherten Kalenderblatt“ fielen mir dann doch einige Geburtstagskinder ins Auge, die nicht unerwähnt bleiben sollen. Stolze 1009 Jahre würde heute Hermann von Reichenau. Von dem hatte ich zwar noch nie gehört, aber seine „Berufsliste“ in Wikipedia beeindruckt: Mönch, Historiker, Schriftsteller, Musiker, Mathematiker und Astronom. Da kann man wohl vom Multitalent sprechen.
Seinen 211. Geburtstag könnte heute William Makepeace Thackeray feiern, der es mit „Jahrmarkt der Eitelkeiten“ (Vanity Fair) zu Weltruhm brachte. Am 18. Juli 1864 erblickte in Braunschweig Ricarda Huch das Licht der Welt, die als Schriftstellerin und Historikern weit bedeutender als ihr Bruder Rudolf ist, um den als Straßen-Namensgeber derzeit in Bad Harzburg gestritten wird. Die Suchabfrage nach Ricarda Huch bringt es im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT locker auf weit mehr als 100 Bücher.
Runden 100. Geburtstag hat zudem mit Georg Kreisler ein Kabarettist, der dafür gesorgt hat, dass ich beim Stichwort „schwarzer Humor“ oft zuerst an Österreich dachte: „Schau, die Sonne ist warm und die Lüfte sind lau/Gehn wir Tauben vergiften im Park!/Die Bäume sind grün und der Himmel ist blau/Gehn wir Tauben vergiften im Park!/Wir sitzen zusamm′ in der Laube/Und ein jeder vergiftet a Taube/Der Frühling, der dringt bis ins innerste Mark/Beim Tauben vergiften im Park.“
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —
Der heutige Sonntag, 17. Juli 2022, ist der Tag der „Grinsemännchen“, wie ich die Smileys gern eindeutsche. Wobei der Aktionstag weit darüber hinausgeht, denn rund um die gelben Kugelköpfe ist ein Universum entstanden, dem der „Welt-Emoji-Tag“ (World Emoji Day) gewidmet ist.
Der Aktionstag wird aus gutem Grund am 17. Juli begangen: Das meistverbreitete Kalender-Emoji zeigt das Datum des 17. Juli. Was ich so glauben muss, denn mein Kardinalproblem mit den Emojis ist, dass deren Darstellung für meinen Geschmack viel zu klein ist. Und dass es viel zu viele gibt.
Da schreibt man einen Satz in 10 Sekunden und sucht dann eine halbe Stunde nach mehr oder minder passenden Emojis. Die sollen verhindern, dass beispielsweise ein lustig gemeinter Satz in den falschen Hals gerät. Wie haben wir das bloß früher gemacht? Dunkel erinnere ich mich an Begriffe wie „zwischen den Zeilen lesen“ und an einfach nur gute Formulierungen.
Aufklärung über die sprachliche Entwicklung versprach ich mir von einem Buch mit dem Titel „Es steht geschrieben – Von der Keilschrift zum Emoji“. Vermutlich sind meine Erwartungen zu hoch gesteckt, denn laut Verlagswerbung folgt das Wer „im augenzwinkerndenGraphicNovel-Stil der Entstehung von weit über 100 Schriften in aller Welt von den Anfängen bis in unser Computerzeitalter“.
Ich weiß auch nicht, was ich erwartet hatte, denn mittlerweile hat es auch das „Buch der Bücher“ erwischt: „Die Emoji-Bibel – Neues Testament und Psalmen“. Eine Bibelausgabe, die mit „10 Seiten mit Stickern“ punkten will. Darüber hinaus geht dann vermutlich nur noch ein wahrhaft globales Unterfangen: „Die Welt erklärt in Emojis“.
Immerhin ließ das Buch „Emoji Zeichnen Lernen“ die Hoffnung keimen, ich könnte mir meine eigenen Grinsemännchen machen. Aber weit gefehlt, eigene Kreationen trauen uns die Autoren offenkundig nicht zu, es geht darum „50 Ihrer Lieblings-Emojis“ abzuzeichnen.
Getoppt wird das nur von dem „Emoji Aktivitätsbuch“. Als „wunderbares Emoji-Buch“ wird es Kindern, Jungen, Mädchen, Jugendlichen und Erwachsenen empfohlen – sofern sie „5 bis 12 Jahre“ alt sind. Erwachsener darf man auch nicht werden, um folgende Verlagswerbung zu goutieren: „Dieses Buch hat die meisten lustigen Aktivitäten, die Sie können, die Ihr Kind beschäftigt mit allen möglichen Herausforderungen und kreativen Übungen halten werden.“
Dieser Satz passt prima zum Thema Emojis, klingt er doch wie etliche Posts, die man in den „Sozialen“ Medien und in Messengerdiensten von großen Sprach- und Schreibkünstlern im Bekanntenkreis vorgesetzt bekommt…
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —
Stets aufs Neue ein Zuschauermagnet (Foto: 1950) und das größte Sportspektakel des Harzes: Die Galopprennwoche startet heute. Das Foto stammt aus demAhrens-Archiv der Bad Harzburg-Stiftung.
Sportspektakel und Familienfest
Boxen auf! An diesem Samstag, 16. Juli 2022, startet die 142. Bad Harzburger Galopprennwoche. An diesem und am nächsten Wochenende sowie am Donnerstag feiert Bad Harzburg und feiert die Region ihr größtes Sportspektakel, das zugleich eines der größten Familienfeste ist.
Wer an den Renntagen verhindert oder gar in den Urlaub gefahren ist, kann sich seine Portion Galoppsport natürlich auch über die BÜCHER-HEIMAT holen. Die Palette der Pferde(rennsport)-Bücher ist gigantisch, reicht von „Das Rennpferd– Seine Erziehung und Vorbereitung für die Rennbahn. Die neueste Methode der Engländer. ‚Documenta Hippologica‘. Reprint der Ausgabe von 1838“ über den „Hengst der Sonne“, den berühmtesten Araberhengst der Welt und einem „Was ist was“ für den Pferdesport-Nachwuchs oder auch den Rennsport-Fantasyroman „Titanen“ bis hin zur kompletten Fernsehserie „Rivalen der Rennbahn“ auf DVD.
Nicht ganz synchron läuft der Auftakt der Rennwoche am Weißen Stein mit dem Kalender der kuriosen Aktionstage. Der US-amerikanische „National I Love Horses Day“ (Ich-mag-Pferde-Tag) war gestern. Heute ist dagegen der „Welttag der Schlange“ (International World Snake Day). Pferde finde ich respekteinflößend groß und vor Schlangen habe ich Angst. Da feiere ich lieber mit den Kanadiern heute den „Guinea Pig Appreciation Day“ (Ehrentag der Meerschweinchen).
Und dann muss heute noch an eine Segnung erinnert werden, die die Welt meiner Meinung nach nicht zwingend gebraucht hat: Am 16. Juli 1935 wurde in Oklahoma City die erste Parkuhr der Welt aufgestellt und erhielt den wenig schmeichelhaft klingenden Namen „Schwarze Maria“. Erfunden haben soll das münzgesteuerte Parkmessgerät (coin controlled parking meter) der Amerikaner Carlton Cole Magee.
In Deutschland blieben wir noch bis zum 4. Januar 1954 verschont, dann begann in Duisburg das Zeitalter der „Parkraumbewirtschaftung“ mit zwanzig „Parkographen“. Allerdings gab es keine rechtliche Grundlage, um Autofahrer zum Bezahlen von Parkgebühren zu zwingen. Erst 1956 wurde die Straßenverkehrsordnung geändert und Parkuhren legitimiert.
Seither trage ich treu und brav mein Scherflein bei – bisweilen sogar mehr als das, weil ich gern Parkschein und Parkscheibe vergesse und so zum schusseligen Knöllchensammler avanciere. Vielleicht sollte ich die 418 Seiten von „Halten – Parken – Abschleppen“ studieren.
Mit Blick auf die Galopprennwoche habe ich auch mit Blick aufs Parken Glück. Ich wohne quasi in Sichtweite (wenn der Weiße Stein abgetragen würde) der Rennbahn. Und vielleicht kann ich mit Wettglück (Ratgeber auf Englisch) mein Park-Defizit ausgleichen…
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —
Der Countdown ist an diesem Freitag, 15. Juli 2022, bis auf 1 heruntergezählt: Morgen beginnt die 142. Bad Harzburger Galopprennwoche. Das Buch „111 Pferde, die man kennen muss“, beinhaltet aber leider keine todsicheren Tipps für die Viererwetten, sondern Geschichten rund ums Pferd.
„Boxen auf“ hieß es vermutlich nicht, als heute vor 67 Jahren (1955) die erste „documenta“ in Kassel eröffnet wurde. Die weltweit bedeutendste Ausstellung zeitgenössischer Kunst findet mittlerweile alle fünf Jahre statt und dauert jeweils 100 Tage.
In dieser Zeit sorgt sie – zumindest, solange ich mich zurückerinnern kann – zuverlässig für heftige Diskussionen bis hin zu erbitterten Streitigkeiten. Wie gerade auch jetzt bei der 15. Auflage wieder. Obwohl ich mich selbst eher als „Kunstbanause“ einstufen würde, der dem geflügelten Wort anhängt, nachdem Kunst von Können kommt („käme sie von Wollen, hieße sie Wulst“), war ich bei aller Verwirrung stets auch fasziniert.
Auf den Punkt bringen diese Faszination zwei Kunstwissenschaftler, die in der Wikipedia zitiert werden: „… die documenta hat die Kunstwelt immer wieder erschüttert, ob in armen, nach Kunst dürstenden Nachkriegszeiten, in aufrührerischen Revolte-Jahren, in der unbeschwerten Epoche des ausgehenden 20. Jahrhunderts oder dem von der Globalisierung geprägten Jahrhundertwechsel. Die documenta-Geschichte ist eine Geschichte der Niederlagen, des Zweifels, der Skandale und gleichzeitig der Erneuerung, der Erkenntnis, der künstlerischen Produktivkraft. Immer aber war sie eine Erfolgsgeschichte …“
Während man also über die „documenta“ trefflich streiten kann, gehört das zweite Fundstück unseres „bebücherten Kalenderblatts“ unstrittig zu den wichtigsten Steinen, die je ein Mensch entdeckte, denn der Stein von Rosetta öffnete im Wortsinn „Lesewelten“.
Was der napoleonische Offizier Pierre François Xavier Bouchard am 15. Juli 1799 im Niltal entdeckte, war das Fragment einer steinernen Stele mit einem Priesterdekret. Das Besondere: In drei untereinanderstehenden Schriftblöcken war der Text in Hieroglyphen, auf Demotisch und Altgriechisch sinngemäß gleichlautend eingemeißelt. Damit war der Fund mitentscheidend für die Entschlüsselung der ägyptischen Hieroglyphen. Wobei wiederum der Franzose Jean-François Champollion maßgeblichen Anteil hatte.
Eine große Stunde schlug heute vor 25 Jahren (1997) dem deutschen Radsport: Jan Ullrich gewann bei der Tour de France die Pyrenäen-Etappe und konnte das Gelbe Trikot des Gesamtführenden überstreifen. Der Grundstein für den ersten Toursieg eines Deutschen war gelegt und wurde gefeiert – bis das böse Doping-Erwachen kam…
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —
Donnerstag, 14. Juli 2022 – wir müssen gar nicht erst diskutieren, es ist der Tag der Franzosen. Die Tour de France rollt und ganz Frankreich fiebert mit in der Hoffnung, dass einer der ihren am Nationalfeiertag die Etappe gewinnen möge. Vive la France! Oder deutscher: „Fronkreisch, Fronkreisch!“
Ein ganz großer Tag war in dieser Hinsicht der 14. Juli 1964, als der Franzose Jacques Anquetil „mit Leib und Seele“ zum vierten Mal in Folge und zum fünften Mal insgesamt die Tour de France gewann. Und es wurde noch besser: Zweiter mit nur 55 Sekunden Rückstand wurde Anquetils Landsmann Raymond Poulidor.
Ich bin ja bekennender Tour-de-France-Fan. Was ziemlich widersinnig ist, denn ich fahre nicht gern Fahrrad und lese die Berichte über Doping im Radsport. Und dennoch bin ich fasziniert gerade von den majestätischen Bergetappen. Allerdings bevorzuge ich die faule Variante, kämpfe also im Fernsehsessel mit. Und wenn es mal langweiliger wird, greife ich stilecht gern zu Asterix-Band 6 „Tour de France“.
Es gibt allerdings auch unfassbar viele Hobby-Radsportler, die das Spektakel hautnah verfolgen und sogar allen Ehrgeiz darin setzen, die Königsetappen selbst zu fahren. Für alle, die das auch mal probieren wollen, hier das Buch zum Wahnsinn: „Tour de France – 100 legendäre Anstiege mit allen Infos zum Nachfahren“.
Eher zum Schmunzeln und Genießen (…wie Gott in Frankreich…) empfehle ich zum Nationalfeiertag der Nachbarn ein Buch des genialen Zeichners und Karikaturisten Jean-Jacques Sempé: „Vive la France“. Ich habe es selbst zwar noch gar nicht gelesen, aber allein die Verlagsankündigung lässt einen schwelgen: „Begleiten wir Sempé auf seinen Streifzügen durch Paris und durch die französische Provinz, zu Fuß, auf dem Fahrrad, ein noch warmes Baguette unterm Arm. Seine Zeichnungen sind wie Szenen aus ungeschriebenen Romanen, sorgfältig komponiert, voll traumhafter Menschenkenntnis – ein untergegangenes, ein modernes und ein ewiges Frankreich.“
An zwei „nicht-französischen“ Ereignissen, die auf einen 14. Juli datieren, komme ich nicht vorbei. Als Western-Fan weiß ich natürlich, dass am 14. Juli 1881 William Bonney, besser bekannt als Billy the Kid, wird von Pat Garrett, Sheriff in Lincoln County, erschossen wurde. Sarkastisch formuliert: Ende Legende – oder war es doch eher der Anfang? Auskünfte kann ein Buch geben, dass ausgerechnet Pat Garrett schrieb. Und der muss „Das wahre Leben von Billy the Kid“ kennen, die beiden waren einst dicke Freunde.
Deutlich fröhlicher ist das Finale unseres „bebücherten Kalenderblatts“: Am 14. Juli 1955 wurde einer meiner absoluten Lieblingsfilme uraufgeführt: „Drei Männer im Schnee“ (DVD) nach dem gleichnamigen Roman von Erich Kästner. Kongenial verfilmt von Regisseur Kurt Hoffmann mit Paul Dahlke, Günther Lüders, Claus Biederstaedt, Margarete Haagen und Nicole Heesters in den Hauptrollen.
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —
Nach dem Wackelpudding gestern steht heute am Mittwoch, 13. Juli 2022, der „National French Fry Day“ (Pommes-Frites-Tag) in den USA im Kalender. Man kann natürlich königlicher speisen, aber dazu später mehr.
„Der kommt an. Mach ihn, mach ihn, er macht iihhhhhhnnn… Mario Götze, das ist doch Wahnsinn.“ Der 13. Juli 2014 bescherte Fußball-Deutschland den vierten WM-Stern. 1:0 gegen Argentinien in der Verlängerung durch Mario Götze.
„Götzseidank“ kam bei der Wahl zum deutschen Wort des Jahres 2014 auf den dritten Platz. Und zwei Jahre später kam eine Biografie „Mario Götze“ auf den Markt. Seine damals 24 Lebensjahre wurden auf 256 Seiten beschrieben. 10,7 Seiten pro Lebensjahr.
„Hollywoodlands“ schrieb eine Maklerfirma werbend am 13. Juli 1923 in die Hollywood Hills. Das „lands“ fiel später weg, es blieb das weltberühmte „Hollywood Sign“. Die Buchstaben sind etwa 14 Meter hoch und zusammen 137 Meter lang. Passende Lektüre dazu liefert Hollywood-Regisseur Quentin Tarantino mit seinem Buch zum eigenen Film: „Es war einmal in Hollywood“.
Zwei Mal wurde der Schriftzug in den zurückliegenden 100 Jahren verändert. Im September 1987 wurde er zu Ehren des Besuchs von Johannes Paul II. zu „HOLYWOOD“. Und in der Silvesternacht 2016 änderte Scherzbolde „HOLLYWOOD“ in „HOLLYWeeD“ („Weed“ = Marihuana). Eher nüchtern (oder in seinem Fall besser ernüchternd) ist der Blick von Charles Bukowski auf „Hollywood“.
Das berühmteste Wohltätigkeitskonzert aller Zeiten ging am 13. Juli 1985 über die Bühne. „Live Aid“ fand in Großbritannien und den USA parallel statt. Anlass war eine Hungersnot in Äthiopien. 200 Millionen DM kamen zusammen. Beim größten Rockkonzert der Geschichte trat das Who-is-Who der Pop- und Rockwelt auf. Der etwa 20-minütige Auftritt der Band Queen um Frontmann Freddy Mercury gilt auch heute noch oft als bester Live-Auftritt ever.
Bleiben wir beim Thema Queen, ich bin da ja bekennender Fan sowohl der Band die der Königin. Heute vor 185 Jahren verlegte Queen Victoria die Hauptresidenz der britischen Monarchen in den Buckingham Palace. Der muss seither auch als Krimi-Schauplatz herhalten: Um Mitternacht ab Buckingham Palace.
Der Umzug war fast zwangsläufig. Der Buckingham Palace verfügt über 775 Räume, da konnte die vorherige „Hütte“ nicht mithalten. Durch Kensington Palace kommen Touristen heute in lächerlichen drei Stunden. Wer sich dafür stärken will, findet „saisonale Rezepte aus dem Buckingham Palace“: „Zum Tee bei der Königin“. Und dabei kann man dann auch über die Frage aller royalen Fragen sinnieren: „Was kommt nach der Queen?“
— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —