Dienstag 31. Mai Keinen blauen Dunst

Blauer Dunst und güldener Schatz

Wir wollen ganz besonders an diesem Dienstag, 31. Mai, niemandem „blauen Dunst“ vormachen, denn das Datum ist seit 1987 Weltnichtrauchertag. Damals habe ich selbst noch geraucht, aber vor gut zwanzig Jahren fiel dann auch bei mir der Groschen: Tabakkonsum galt und gilt leider auch weiterhin als eine der größten vermeidbaren Gesundheitsrisiken der Menschheit.

Die spannendsten Geschichten erzählt das Leben selbst. Wer auch immer diesen Satz prägte, er könnte an den 31. Mai 1873 gedacht haben. An diesem Tag barg der deutsche Hobbyarchäologe Heinrich Schliemann im von ihm angeblich entdeckten Troja den „Schatz des Priamos“. Schon zu Lebzeiten und bis heute sind „Schliemann und das Gold von Troja – Mythos und Wirklichkeit“ umstritten.

Der funkelnde Schatz, von Schliemann kurzerhand dem sagenhaften König Priamos zugeordnet, umfasst unglaubliche 8000 Gegenstände. 1881 wurde der Schatz von Schliemann dem deutschen Volk geschenkt und ab 1885 im Völkerkundemuseum Berlin verwahrt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde er als Beutekunst in die Sowjetunion gebracht. In Berlin befindet sich nur eine originalgetreue Nachbildung.

Mit dem „Das Rätsel um Troja“ befasst sich auch eine Ausgabe von SPIEGEL GESCHICHTE. Spannend rekonstruiert wird das abenteuerliche Leben Schliemanns, einem der reichsten Männer seiner Zeit, und die Vorgeschichte des Fundes. So nähert man sich der alles entscheidenden Frage: Hat Schliemann Troja wirklich entdeckt?

Wer mit all dem partout nichts anfangen kann, der sollte sich vielleicht nochmal in den antiken Heldenstoff einlesen. In „Troja – Von Göttern und Menschen, Liebe und Hass“ liefert Stephen Fry laut der Zeitung Observer „eine unnachahmliche Neuerzählung der Belagerung von Troja … geschickt humorvoll und detailreich, haucht diesen antiken Geschichten neues Leben und zeitgenössische Relevanz ein.“

Ich habe das Buch einfach nur gern gelesen, Erich Kästner aber zählte „Leonce und Lena“ zu den sechs wichtigsten klassischen Komödien deutscher Sprache. Am 31. Mai 1855 wurde Georg Büchners 1836 verfasstes Lustspiel erstmals aufgeführt. So ganz abgewandt hat sich Büchner damit nicht von seinen sonst üblichen „Revolutionstexten“. Hinter der Maske der Komödie ist beißende Kritik an der provinziellen Kleinstaaterei zur Zeit des Deutschen Bundes unübersehbar.

Seit 163 Jahren eine ganz besondere Art Ohrwurm ist der Westminsterschlag von Big Ben in London. Am 31. Mai 1859 erklang der weltberühmte Glockenschlag (Hörprobe YouTube) erstmals vom Uhrturm des Palace of Westminster. Selbst bei nur „1 Tag in London“ ist der Glockenschlag unüberhörbar (und unüberlesbar) mit von der Partie.

Keine Chance hätte Big Ben am 31. Mai 1976 gehabt, als die Band The Who sich auf dem Charlton Football Ground einen Eintrag ins Guinness-Buch der Rekorde als lauteste Rockshow der Welt mit 120 dB, gemessen im Abstand von 50 Metern von der Bühne, erspielte. Dieser ohrenbetäubende Rekord wurde später durch die Heavy-Metal-Band „Manowar“ getoppt. Hä????

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Montag 30. Mai Schafskälte

Schäfchen zählen mit klammen Fingern

Also der Sonntag gestern kam gefühlt einem Wintereinbruch nahe. Dabei stehen wir am heutigen Montag, 30. Mai, noch einige Tage vor der Schafskälte. Und wenn die startet, soll es wärmer werden. Die Welt ist verrückt.

Mit den „meteorologischen Singularitäten“ haben wir in diesem Jahr kein Glück. Was statistisch gesehen vor allem mit dem Klimawandel zu tun hat. Schon zu den Eisheiligen Mitte Mai wurde es frühsommerhaft warm. Und bei der Schafskälte könnte es ähnlich gehen. Der Kälteeinbruch kommt normalerweise zwischen dem 4. und 20. Juni, am häufigsten um den 11. Juni.

Dass könnte in diesem Jahr sogar fast passen. Am 13. Juni sollen die Temperaturen auf 13 Grad sinken, nachdem eine Woche zuvor noch fast 25 Grad herrschen sollen. Allerdings vertraue ich meinen Wetter-Apps nicht, wenn es über 48 Stunden Vorhersagen hinausgeht. Sollte es kalt werden, bietet sich der Krimi „Schafskälte“ (e-Book) oder für den Nachwuchs „Das letzte Schaf“ an.

Die Schafskälte heißt übrigens Schafskälte, weil sie tatsächlich für Schafe durchaus gefährlich sein kann. Traditionell werden Schafe laut Lexikon Anfang Juni geschoren. Und ohne die wärmende Wolle wird es dann nicht nur ungemütlich. Muttertiere werden daher erst nach Mitte Juni geschoren. Wer jetzt Lust auf Schafzucht bekommen hat, kann sich in „Praktische Schafhaltung“ einlesen.

Von Schafskälte wird bei der Fußball-WM im Katar garantiert nicht die Rede sein. Obwohl die kurz vor Weihnachten ausgetragen wird. Vielleicht könnte die Fifa stattdessen mehr über Menschenrechte reden. Vermutlich müsste man den Begriff aber erstmal erklären. Viele Infos rund um Fußball in der Wüste bieten etliche Bücher.

Den Begriff Fairplay hatte man den Spielern bei einer Fußball-WM erklären müssen, die heute vor 60 Jahren begann. Die WM 1962 in Chile ist als die härteste und unfairste Fußball-Weltmeisterschaft in die Annalen eingegangen.  Vor allem beim Halbfinale zwischen Brasilien und Chile gab es ordentlich auf die Knochen. Superstar Garrincha wurde sogar wegen einer Tätlichkeit vom Platz gestellt, für das Finale aber „begnadigt“.

Weltmeister wurde Titelverteidiger Brasilien mit eben jenem Garrincha, der Torschützenkönig wurde, im Finale gegen die Tschechoslowakei. Die deutsche Mannschaft schied bei ihrer letzten WM unter Trainer Sepp Herberger im Viertelfinale gegen Jugoslawien aus. Und natürlich gibt es in Büchern alle Infos und eine Chronik aller Weltmeisterschaften.

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Sonntag 29. Mai Gipfelstürmer

Chart- und Gipfelstürmer

Es ist Sonntag, 29. Mai 2022. Wieder eine Woche rum, wir starten in die 22 Kalenderwoche. Bei 52 Wochen im Jahr ein untrügliches Zeichen dafür, dass bald Halbzeit ist.

Ja, ist denn heut’ scho Weihnachten?“ Die e-Plus-Werbung mit Franz Beckenbauer muss einem einfallen, wenn man Ende Mai für das „bebücherte Kalenderblatt“ recherchiert und plötzlich über „White Christmas“ stolpert – wobei die aktuellen Temperaturen und die anstehende Schafskälte gefühlt dazu passen.

Und auch das heutige Datum ist ein entscheidendes für den Welthit: Am 29. Mai 1942 nahm Bing Crosby in den Decca-Studios in New York City Irving Berlins Komposition „White Christmas” auf. Der Song wird mit mehr als 50 Millionen verkaufter Einheiten die kommerziell weltweit erfolgreichste Weihnachts-Single. Und animierte zu gleichnamigen Liebesromanen.

Wenn wir schon bei Musik sind, gilt es heute, an einen deutschen Erfolg zu erinnern. Genauer gesagt an den Erfolg der Sängerin Lena Meyer-Landrut, die vor zwölf Jahren mit ihrem Song „Satellite“ den Eurovision Song Contest gewann. Als zweite Deutsche nach Nicole, für die 1982 „Ein bißchen Frieden“ reichte.

Ganz andere Gipfelstürmer machten mit einer Tat, die die Vorstellungskraft der meisten Menschen im Wortsinn „übersteigt“, am 29. Mai 1953 von sich reden: Edmund Hillary und Tenzing Norgay erreichten als erste Bergsteiger heute vor 69 Jahren um 11.30 Uhr den Gipfel des Mount Everest. Auf dem Gipfel machte Hillary machte ein Foto von Norgay, vergaß aber ein Foto von sich machen zu lassen. Und Tenzing Norgay legte Süßigkeiten als Opfer für die Götter an der Bergspitze nieder.

Großartige Arbeit, die noch dazu keine staatlichen Gelder erhält und allein über Spenden finanziert wird, leistet seit dem 29. Mai 1865 die Deutsche Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS). Es ist die deutsche nichtstaatliche Seenotrettungsorganisation, die für den Such- und Rettungsdienst (SAR: Search and Rescue) bei Seenotfällen im deutschen Teil der Nord- und Ostsee zuständig ist. Die Retter haben bisher rund 86.000 Seeleute und Wassersportler aus Seenot gerettet. Respekt!

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Im eigenen Feuer

Im eigenen Feuer

Ami Ajalon:

Im eigenen Feuer.

Wie Israel sich selbst zum Feind wurde und die jüdische Demokratie trotzdem gelingen kann. Erinnerungen eines Geheimdienstchefs

Selten habe ich ein politisches Buch mit so viel Schrecken und Freude gleichzeitig gelesen. Schrecken über die Brutalität der Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern, die der Autor aus eigener Beteiligung und nächster Nähe beschreibt. Freude über den Prozess des Nachdenkens über eigene Positionen, die Suche nach Lösungen und den Mut zum Wandel bei einem klaren Bekenntnis zum unbestreitbaren Existenzrecht Israels.

Der ehemalige Chef des israelischen Inlandsgeheimdienstes führte mich mitten hinein in eine mir fremde Welt des Militärs und Geheimdienstes. Auf interessante, gut lesbare Weise nimmt Ajalon mit an wichtige Stationen der israelischen Geschichte und der – zumeist gescheiterten – Friedensbemühungen. Spannend ist zu sehen, wie der ehemalige Hardliner zu seiner wertvollsten Lektion, die er gelernt hat, gekommen ist: „Palästinenser als Menschen, nicht als Zielscheiben zu sehen“.

Im Geleitwort schreibt der berühmte Dirigent Daniel Barenboim: „Ajalons Memoiren zeigen uns, dass es für Menschen doch möglich ist, sich selbst, ihre Meinungen und Handlungsweisen zu ändern und das Gegenüber nicht nur zu erkennen, sondern auch Empathie für den vermeintlichen Feind zu empfinden.“

Nur eine Anmerkung: Das hervorragende Buch hätte eine deutlich sorgfältigere Fehlerkorrektur seitens des Verlags verdient gehabt.

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Ami Ajalon: Im eigenen Feuer. Wie Israel sich selbst zum Feind wurde und die jüdische Demokratie trotzdem gelingen. Erinnerungen eines Geheimdienstchefs, Dietz-Verlag November 2021, 360 Seiten, ISBN 978-3801206192, 26,00 Euro.

Lesung mit Prof. Matthias Steinbach

Die Bücher-Heimat lädt am Freitag, 17. Juni, ein zu einem Abend mit Prof. Matthias Steinbach, der sich in seinem Buch „Also sprach Sarah Tustra“ mit der Rezeption Friedrich Nietzsches in der DDR beschäftigt hat. Bei allem wissenschaftlichen Ernst nimmt Prof. Steinbach die Zuhörer mit auf eine auch unterhaltsame Reise an Orte in der ehemaligen DDR, die für die Auseinandersetzungen mit dem unbequemen Philosophen eine Rolle spielen. In der Mischung von Anekdoten, autobiografischen Erlebnissen des Autors und historischen Dokumenten ergibt sich ein tiefer Einblick in die Verhältnisse in der DDR, in der auch die Stasi immer wieder verstrickt ist in die Bespitzelung von Menschen, die sich entgegen der offiziellen Position mit Nietzsche beschäftigt hatten. Damit erwartet die Besucher spannendes Stück Zeit- und Philosophiegeschichte. Der Eintritt ist am 17. Juni 2022 um 19:30 Uhr frei. Das Buch von Prof. Steinbach kann erworben werden und wird und signiert.

Eine Rezension:

»Der TU-Geschichtsprofessor geht mit großer Kennerschaft und spürbarem Spaß an der vertrackten Materie zu Werke. Seine Studie ist wissenschaftlich fundiert, aber keinesfalls trocken geschrieben, streckenweise liest sie sich wie eine Reportage.« Florian Arnold, Braunschweiger Zeitung, 6. Oktober 2020

Das Buch:

Matthias Steinbach: »Also sprach Sarah Tustra«. Nietzsches sozialistische Irrfahrten, Mitteldeutscher Verlag 2020, ISBN 978-3963114243, 288 Seiten, 20,00 Euro

Zur Person:

Matthias Steinbach, geboren 1966 in Jena, ist seit 2007 Professor für Geschichte und Geschichtsdidaktik an der Technischen Universität Braunschweig. Nach seinem Wehrdienst in der NVA studierte er von 1988 bis 1993 Geschichte, Sportwissenschaften, Erziehungswissenschaften, Philosophie und Kunstgeschichte an der Friedrich-Schiller-Universität Jena. Studienaufenthalte führten ihn nach Rom, Sevilla, Paris und Metz. Nebenher ist er leidenschaftlicher Fußballer und spielte hochklassig für den FC Carl Zeiss Jena und Wismut Gera. Als Lieblingsort nennt er auf der Homepage der TU Braunschweig den Brocken im Winter; er fühlt sich also mit dem Harz verbunden.

Samstag, 28. Mai Zeitreise durch den Harz

Ein Untermieter mit hohem Unterhaltungswert

Ausnahmsweise haben wir an diesem Samstag, 28. Mai, in unserem „bebücherten Kalenderblatt“ vor allem unseren Untermieter in der „BÜCHER-HEIMAT“ im Blick: Das Ahrens-Fotoarchiv der Bad Harzburg-Stiftung ist im Internet in die öffentliche „Beta-Test-Phase“ gestartet.

Bislang liegen gut 11.000 Fotos, entstanden zwischen 1945 und 1996, aus Bad Harzburg und dem Harz, digitalisiert vor. Gerade für Harzer eine reich bebilderte Zeitreise durch die Heimatgeschichte mit hohem Unterhaltungswert.

Als die Bad-Harzburg-Stiftung 2020 begann, den unglaublichen Nachlass des Pressefotografen Herbert Ahrens zu scannen, war die Resonanz gewaltig. In nur sechs Monaten wurden fast 200.000 Seitenaufrufe verzeichnet. Aber der Erfolg hatte auch seine Tücken, in der puren Masse der hunderttausenden Fotos in fast 500 Aktenordnern waren die nur mit Bordmitteln ausgestatteten ehrenamtlichen Mitarbeiter der Stiftung bald überfordert.

Die Rettung kam aus Potsdam von Studentinnen und Studenten des Hasso-Plattner-Instituts (HPI). Ganz unbescheiden heißt es auf deren Website: „Das HPI ist eine Elite-Ausbildungsstätte von Weltklasse-Format“. Und tatsächlich ist das nicht einmal übertrieben.

Mit dem Projekt „Wenn den Bildern die Worte fehlen“ arbeiten sieben Student*innen auf ihren Bachelor hin und lieferten ein großartiges Tool ab, das die Archivarbeit deutlich vereinfacht. Zudem wurde das Programm darauf getrimmt, den Bildern die Worte zu verschaffen. Eine einfache Kommentarfunktion und die Möglichkeit zu Präsentationen vor interessierten Gruppen sollen dazu beitragen, dass Zeitzeugen ihr Wissen beisteuern.

An diesem Wochenende soll das Wetter ja eher mau sein, da kann ein Zeitreise durch den Harz im Herbert-Ahrens-Archiv der Bad Harzburg-Stiftung die Laune ohne Frage bessern helfen. Hier schon mal einige Fotos als „Appetizer“.

Freitag 27. Mai: Knifflige Überdosis

Fragezeichen

Eine knifflige Überdosis

An diesem Freitag, 27. Mai 2022, fällt mal wieder auf, was man als Rentner so alles aufgibt. Zum Beispiel das „Brückentag-Feeling“ und die Chance, mit einem Urlaubstag viele Tage frei zu haben. Immer frei haben kann hart sein und Rätsel aufgeben.

Von letzteren habe ich aktuell allerdings eher eine Überdosis. Ich habe mich ja schon mehrfach als Quiz- und Knobel-Nerd offenbart. Nun haben wir die Söhne zum Vatertag das „Sherlock-Holmes-Buch der Logikrätsel“ geschenkt.

Was mich doppelt freut. Zum einen, weil es zeigt, dass der Blog wenigstens in der Familie gelesen wird, denn die mit Arthur Conan-Doyles Meisterdetektiv werbenden Hirn-Hürden hatte ich erst am Sonntag besungen. Zum anderen aber auch, weil damit dieser Vatertag zu einem echten Knobel-Festtage wurde, denn das „Um die Ecke gedacht“ in der „Zeit“ steht ja ohnehin an jedem Donnerstag auf dem Plan.

Ein zwischenmenschliches Risiko allerdings bergen die Rätsel-Freuden. Da es in manchen Regionen dieser Welt unverständlicherweise die Zeit nicht käuflich zu erwerben gab und ich das Wort „Internet“ seinerzeit noch nicht kannte, habe ich gern Eckstein-Rätselbücher mit an den Strand genommen. Damit war der Tag in der Regel gelaufen, einmal festgebissen kann man nicht lockerlassen. Einige Sonnenbrände verdanke ich besonders kniffligen Zeit-Rätseln.

Da ist es dann vielleicht empfehlenswert, gleich auf eine im Wortsinn rätselhafte Reise zu gehen, ohne das traute Heim und die Leseecke verlassen zu müssen. Die Tourplanung kann in diesem Fall statt im Reisebüro in der BÜCHER-HEIMAT erledigt werden. Die „Landkarten-Rätselreise“ ist ebenso ein geistiger Ausflugstipp wie das „Landkarten-Rätselbuch“, in dem einige Seiten übrigens auch dem Harz gewidmet sind.

Ich liebe ja auch die in Krimiform verpackten Logicals. Kurz und knackig als „Crime-Puzzle“. Und all jenen, die sich als Ratefuchs lieber auf der dunklen Seite des Gesetzes herumtreiben, kann auch geholfen werden: „Das Rätselbuch des Arsène Lupin“ verspricht: „Knackt die Rätsel & werdet zum Meisterdieb“.

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Donnerstag 26. Mai Regenwürmer zum Vatertag

Regenwürmer zum Vatertag

Heute, am Donnerstag, 26. Juni 2022, schlägt endlich wieder meine Stunde: Vatertag! Wobei ich schon nach dem ersten von drei Söhnen zur Erkenntnis gelangt bin, dass man diesen Tag nur so lange richtig (alkoholselig) feiert, wie man die Basisvoraussetzung (Vater sein) noch nicht erfüllt.

Sobald man(n) Vater ist, geht man zwar weiter „um die Häuser“, dabei aber wird kein Bollerwagen als Flüssignahrung-Depot gezogen, sondern ein Kinderwagen mit höchst lebendigem (und bisweilen anspruchsvollen) Inhalt geschoben. Und so richtig ernst genommen wird der Vatertag meiner Wahrnehmung nach auch nicht.

Wenn ich die helle Geschenke-Aufregung, die die Söhne vor Muttertag überfällt, mit dem Gebaren des Nachwuchs‘ vor dem Vatertag vergleiche, ist eine gewisse Diskrepanz nicht zu übersehen. Die unterschiedlichen Gewichtungen setzen sich auf allen Feldern fort. Beim Suchwort „Muttertag“ im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT kommen 84 Einträge zutage. Der Vatertag bringt es lediglich auf 39.

Diese wenigen Einträge sind zudem nicht sonderlich ergiebig, sollen die Väter nachhaltig geehrt werden. „Papa ist der Beste“ auf dem Cover klingt ja erstmal gut, entpuppt sich dann aber als blutiger Krimi. In anderen Fällen wird die Kreativität der Kinder offenbar nicht sonderlich hoch eingeschätzt: „Papa, ich habe ein Buch für dich geschrieben“ hört sich vielversprechend an, beinhaltet aber lediglich „kurze, witzige und liebevolle Botschaften zum individuellen Ausfüllen, Ankreuzen oder Ausmalen“.

„Regenwürmer zum Vatertag“ könnte dem Klappentext nach zwar eine niedliche Geschichte sein, anderseits aber auch Geschenkideen in die Welt setzen, die bei mir nicht so wirklich gut ankommen würden. Da greife ich dann lieber in die (Klein-)Kinder-Buchecke: „So toll ist mein Papa!“ Das sind die Titel, die man(n) lesen will.

Im Grunde genommen verursache ich mit diesen Zeilen allerdings viel Lärm um nichts, denn im Kern ist heute Christi Himmelfahrt. Und wir Väter haben den kirchlichen Feiertag quasi widerrechtlich okkupiert. Da können wir uns auch nicht wirklich über mangelnde Beachtung beklagen. Im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT stimmen die Gewichtungen: Nach Vatertag (39 Einträge) und Muttertag (84 Einträge) bringt es das Suchwort „Himmelfahrt“ auf 177 Fundstellen!

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Lesung mit NIG-Schülerinnen und Schülern

Lesung mit NIG-Schülerinnen und Schülern

NIG-Schülerinnen und Schüler lesen in der „Bücher-Heimat“

In Sachen „Humanität“ sind sie mittlerweile Experten: nachdem Ende April 35 Schülerinnen und Schüler des 11. Jahrgangs des Niedersächsischen Internatsgymnasiums (NIG) in einem Planspiel einen „globalen Konflikt“ gelöst haben, folgt nun der zweite Teil des Projekts. In der BÜCHER-HEIMAT, der Mitmach-Buchhandlung in Bad Harzburg, bieten die Schülerinnen und Schüler am Mittwoch, 1. Juni 2022, eine Lesung.

Eine kleine Gruppe der Schülerinnen und Schüler wird dabei ab 16.00 Uhr ihre zuletzt gelesenen Bücher vorstellen. Die Palette ist weit gefächert, es gibt eine bunte Mischung verschiedener Genres und Zielgruppen.

 Im Anschluss an die Buchvorstellungen und Lesungen gibt es Zeit für Gespräche und die Möglichkeit, die vorgestellten Werke zu kaufen. Für Snacks und Getränke sorgt das Niedersächsische Internatsgymnasium. Die Schülerinnen und Schüler freuen sich über Zuhörer aller Altersklassen.

Das Projekt ist Teil einer Kampagne des Jugendrotkreuzes im DRK-Landesverband Niedersachsen. Die Schulen, die sich daran erfolgreich beteiligen, werden als „Humanitäre Schule“ ausgezeichnet.

 „Durch das Planspiel und der Lesung soll das soziale Engagement der Schülerinnen und Schüler gestärkt werden, indem sie sich mit Themen wie Menschlichkeit, aktuellen Problemen und Fragestellungen unserer Zeit auseinandersetzen“, sagt die Lehrkraft Kim Langemann.

 

 

Mittwoch 25. Mai Ein Ring…

Ein Ring sie zu finden

Nur militante Anti-Leser (die hier sicher nicht erreicht werden) sind an diesem Mittwoch, 25. März, entschuldigt, wenn sie „Herr der Ringe“ nicht in die Hand nehmen. Heute ist der internationale Tag der Tolkien-Lektüre (Tolkien Reading Day).

Der inoffizielle Feiertag wird seit 2003 begangen. Und ich meine, dies geschieht sehr zu Recht. Tolkiens Roman „Der Herr der Ringe“ (The Lord of the Rings [LotR], 1954/55, auf Deutsch erst 1969/70) ist eines der erfolgreichsten Bücher des 20. Jahrhunderts und gilt als grundlegendes Werk der modernen Fantasy-Literatur. Weltweit wurde der Roman etwa 150 Millionen Mal verkauft. Und beim Suchwort „Tolkien“ weist der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT unglaubliche 1228 Einträge auf.

Und es gibt „unzählige“ vergebene Anläufe, sich dem Stoff filmisch zu nähern, bis zu Peter Jacksons mit 17 Oscar ausgezeichneten dreiteiligen Geniestreich. So großartige ich die LotR-Filme auch finde, ein Blick in den Roman lohnt immer wieder.

Außerdem haben wir heute mal wieder einen der sogenannten Lostage, denen entscheidende Bedeutung beigemessen wird. Der 25. Mai ist der Tag des Heiligen Urban. Der war seinerzeit, also von 222 bis 230, Bischof von Rom. Ansonsten weiß man wenig über ihn. Nur in Wetterdingen ist er weiter ein Maß aller Dinge.

Zumindest im Bauernkalender. Denn der weiß: „Wie sich das Wetter an Urban verhält, so ist’s noch 20 Tage bestellt“. Und wenn das mal alles wäre. Aber: „Das Wetter um den St. Urban zeigt auch des Herbstes Wetter an“. Mit persönlich wäre das Herbstwetter zumindest jetzt im Frühsommer schnuppe (manchmal haben sogar Kölner recht: „Et kütt wie et kütt“). Wäre da nicht ein wesentlicher Urban-Merksatz: „Urban, lass’ die Sonne scheinen, damit wir nicht beim Weine weinen“.

Aber was sind schon solche Vorhersagen gegen das aus meiner Sicht irrste Versprechen des 20. Jahrhunderts. Am 25. Mai 1961 kündigte US-Präsident John F. Kennedy ein bemanntes Mondflug-Programm an, mit dem „noch vor Ende des Jahrzehnts ein Mensch zum Mond und sicher zur Erde zurückgebracht“ werden soll. Dabei hatte iach damals sicher noch ernste Zweifel an Peterchens Mondfahrt.

Exakt 45 Jahre ist es heute her, da sich zumindest die Kinowelt grundlegend veränderte: Am 25. Mai 1977 erlebten die USA die Uraufführung des ersten Star-Wars-Films.  Und danach war mit Blick auf die Vermarktung nichts mehr wie es früher war. Die Kinokasse wurde fast zum Nebenkriegsschauplatz. Merchandising heißt seither das Zauberwort.

Ich habe mittlerweile wie Übersicht verloren, wie viele Star-Wars-Filme es eigentlich gibt. Gelesen habe ich aber, dass die Serie allein an Einspielergebnissen mehr als 10,3 Milliarden US-Dollar einbrachte. Außerdem gehören zum Star-Wars-Franchise zahlreiche Serien, mehr als 250 Romane sowie Comics, Spielzeug und vieles mehr. So ist Star Wars mit gut 70 Milliarden Dollar das erfolgreichste Filmmerchandising-Franchise der Welt. Da braucht man keine Sterntaler mehr.  Märchenhaft.

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