Dienstag, 17. Oktober: Schachmatt

Von großen Geistern und Kleingeistern

Wir sind an diesem Dienstag, 17. Oktober 2023, am 290. Tag des Jahres angekommen. Um Sportarten, die um ihren sportiven Ruf ringen, und um große Geister, die mit Kleingeistern zu kämpfen haben, kreisen die Gedanken im bebücherten Kalenderblatt.

Das mit den Geistesgrößen ist schnell erklärt: Es geht um Albert Einstein, der heute vor 90 Jahren (1933) aus dem Dritten Reich und vor den braunen Kleingeistern in die USA emigrierte. Falls da jemand fragt: „Wer war Albert Einstein?“, empfehlen wir die „illustrierte Sachbuch-Reihe über außergewöhnliche Persönlichkeiten für wissensdurstige Kinder ab 8 Jahre“.

Leider ist der Kalenderblatteintrag nicht so inaktuell, wie er auf den ersten Blick scheinen mag. InterNations, ein Netzwerk für Akademiker, die als hochqualifizierte „Expats“ überall in der Welt arbeiten können, hat in den letzten Jahren Rankings erstellt. Bei mehr als 50 untersuchten Ländern landet Deutschland in den Kernkategorien jeweils auf dem letzten Platz. Auch eine mangelhafte Willkommenskultur wird da bemängelt. Vermutlich liefert „Einstein sagt“ auch für solche Fälle „geflügelten Worten“ des Jahrhundertgenies.

Nun geht es um zwei Sportarten, die Fans und Aktive manch anderer Disziplinen bisweilen nur mit spöttischem Stirnrunzeln als „Sport“ bezeichnen – und damit dramatisch neben der Spur liegen. Golf wie Schach sind auf Wettkampfniveau ausgesprochen fordernde Aktivitäten für Körper und Geist. Dennoch liefert „111 Gründe, Golf zu lieben“ eine „Liebeserklärung an den schönsten Sport der Welt“.

Auf’s Golf-Grün gekommen bin ich durch ein Ereignis am 17. Oktober 1860, als „The Open Championship“ (British Open), das älteste heute noch gespielte Golfturnier, erstmals ausgetragen wurde. Das Turnier wird jährlich im Juli vom Royal and Ancient Golf Club of St Andrews (R&A) veranstaltet. Der Austragungsort wechselt zwischen momentan neun Kursen. Derweil können wir für die „Die 100 besten Golfplätze in Deutschland und Österreich“ schlechterdings keine Werbung machen, den mit dem Bad Harzburger Golfplatz fehlt der aus unserer Sicht beste Platz überhaupt.

Die Schach-„Partie des Jahrhunderts“ (ext. Link zum Nachspielen) wurde am 17. Oktober 1956 ausgetragen. Der 13-jährige „Bobby Fischer“, eine „Schachlegende zwischen Genie und Wahnsinn“, besiegte den Meister Donald Byrne bei einem Turnier in New York. Zwei Jahre später wurde Fischer Großmeister und 1972 Weltmeister. Studieren kann man „geniale Spielzüge und spektakuläre Fehler aus 400 Jahren Schachgeschichte“ in „Legendäre Schachpartien“.

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Donnerstag, 20. Juli: Schachmatt

Längere Abende locken zum Lesen

Zum letzten Mal erstreckt sich am heutigen Donnerstag, 20. Juli 2023, der lichte Tag über 16:00 Stunden. Und zwar exakt 16:00 Stunden. Die Sonne startet um 5.23 Uhr und verabschiedet sich um 21.23 Uhr. Am morgigen Freitag kann das helle Tageslicht nur noch 15:57 Stunden genossen werden.

Kürzere Tage bedeuten aber auch längere Abende – beste Gelegenheiten, um entweder ein Buch aus der BÜCHER-HEIMAT zu lesen oder um beispielsweise Schach zu spielen. Letzteres bietet sich allerdings eher heute an, den wir begehen den „Internationalen Schach-Tag“.

Parallel zu den Olympischen Sommerspielen in Paris fand vom 13. bis 24. Juli 1924 im Hotel Majestic das Internationale Amateurturnier anlässlich der 8. Olympischen Spiele statt. Dieses Schachgipfel nutzte ein gewisser Pierre Vincent am 20. Juli zur Gründung des Weltschachverbandes FIDE. Ich persönlich bin über „Schach für Einsteiger“ nie wirklich hinausgekommen.

Fasziniert hat mich das königliche Spiel aber immer – auch in der Literatur. Die „Schachnovelle“ von Stefan Zweig gehört zu den Büchern, die mich nachhaltig ebenso berührt wie gefesselt haben. Neu geweckt wurde mein Schachinteresse dann durch die Netflix-Serie „Das Damengambit“, dem ein unbedingt lesenswerter Roman von Walter Tevis zugrunde liegt.

Es lohnt sich, Tevis wiederzuentdecken. Es ist zwar ein zweifelhafter literarischer Gradmesser, aber etliche seiner Bücher wurden Bestseller und verfilmt: „Die Haie der Großstadt“  mit Paul Newman, „Die Farbe des Geldes“ mit Tom Cruise und „Der Mann, der vom Himmel fiel“ zunächst mit David Bowie und aktuell als Serie mit Chiwetel Ejiofor.

An zwei historischen Ereignissen sollte man an einem 20. Juli nicht vorbeikommen. Heute vor 79 Jahren (1944) scheiterte Claus Schenk Graf von Stauffenberg mit dem Versuch eines Attentats auf Adolf Hitler. Das Buch „Operation Walküre“ beschreibt „das Drama des 20. Juli“.

Und heute vor 54 Jahren (1969) betrat Neil Armstrong als erster Mensch die Oberfläche des Mondes. Alle Fotos der Apollo-11-Mission hat man vermutlich schon x-mal gesehen, da lohnt sich ein neuer Blickwinkel. Der deutsche Astronaut Ulrich Walter legt mit „Reiseziel Weltraum“ den „ultimativen Guide zu den Sternen“ vor und beschreibt in dem Spiegel-Bestseller den „Reisealltag im All“.

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Mittwoch 20. Juli Hitze setzt matt

Königliches Spiel und warmer Tee

Wenn man sich an diesem Mittwoch, 20. Juli 2022, matt fühlt, wird dies in den meisten Fällen an der Hitzewelle liegen. Was nur bedingt für Schachfans gilt, denn diese werden am heutigen „Internationalen Schach-Tag“ („International Chess Day“) eher bestrebt sein, ihre Kontrahenten matt zu setzen.

Das „königliche Spiel“ fand ich schon immer faszinierend, leider geht mir eine dafür unabdingbare Tugend völlig ab: Geduld. Etliche Male habe ich Anläufe genommen, meine Schachfähigkeiten zu verbessern, meist scheiterte ich schon bei „Schach für Dummies“. Und an die legendären Könner wagte ich mich gar nicht heran, sonst hätte ich vielleicht „Bobby Fischer lehrt Schach“ versucht.

Mittlerweile habe ich trotz seit 1966 begangenem „Internationalen Schach-Tag“ aufgegeben. So nähere ich mich König, Dame, Läufer und Türmen heute auf Umwegen an. Beispielsweise mit dem Krimi-Großmeister Håkan Nesser und seinem „Schach unter dem Vulkan“. Für alle, die ihre Nerven schonen wollen: Eher munter soll es in der „Ruhrpott-Krimödie“ „Schach mit toter Dame“ zugehen.

Auch wenn der Weltschachverband Fide am 20. Juli 1924 gegründet wurde, ist es an diesem Datum eigentlich ein anderes Ereignis, das die Menschen bis heute bewegt und das in die Liste der „100 Wörter des 20. Jahrhunderts“ schaffte: Mondlandung. Heute vor 53 Jahren, am 20. Juli 1969 betraten Neil Armstrong und Buzz Aldrin nach dem Flug mit Apollo 11 als erste Menschen den Erdtrabanten.

All jenen, denen es für Schach und Abenteuer im All heute viel zu heiß ist, empfehle ich ein schattiges Plätzchen, dazu vielleicht einen vom Titel her adäquaten Krimi wie „Tropische Gefahr“ oder den Krimi-Klassiker „Der Tod hat hitzefrei“.

Nachdem ich gestern für meine alkoholhaltigen Hitze-Cocktail-Tipps familienintern gerügt wurde, bewege ich mich heute lieber auf äußerst gesunden pfaden. Denn obwohl es widersinnig klingen mag: warmer Tee hilft bei dieser Hitze am besten.

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Montag 11. Juli Ein Sensationsfund

China-Träume und Schach-Neid

Ich brüte an diesem Montag, 11. Juli 2022, über Reiseplänen. Die Crux: Ich fliege nicht gern. Und ansonsten dauert eine China-Reise lange. Aber zu gern würde ich die Terrakotta-Armee von Qin Shihuangdi, den Gründer des Kaiserreichs China, einmal „in echt“ sehen. Heute vor 47 Jahren wurde der Sensationsfund „The Eternal Army: The Terracotta Soldiers of the First Emperor“ (englisch) bekanntgegeben.

Gedacht werden sollte heute auch eines mutigen Mannes, der für seine Überzeugungen einstand: Am 11. Juli 1916, mitten im Ersten Weltkrieg, wurde der britische Philosoph, Mathematiker, Religionskritiker und Logiker Bertrand Arthur William Russell, 3. Earl Russell, wegen seines Pazifismus von der University of Cambridge suspendiert.

Russell erhielt 1950 den Nobelpreis für Literatur und veröffentlichte gemeinsam mit Alfred North Whitehead die „Principia Mathematica“, eines der bedeutendsten Werke des 20. Jahrhunderts über die Grundlagen der Mathematik. Ich will ein anderes Buch von Bertrand Russell unbedingt noch lesen, denn allein vom Titel her steht es schon mal weit oben in meiner Favoritenliste: „Lob des Müßiggangs“.

Russel veröffentlichte fleißig viele Werke und wurde berühmt. Dies gelang der US-Amerikanerin Harper Lee mit einem einzigen Roman, der am 11. Juli 1960 erschien und die Autorin mit einem Schlag weltberühmt machte: „Wer die Nachtigall stört“ (To Kill a Mockingbird) handelt von Kindheit, Heranwachsen und vom Rassismus in den Südstaaten der USA, wurde 1961 mit dem Pulitzer-Preis ausgezeichnet und gehört ohne Frage zu den modernen Klassiker der amerikanischen Literatur. Der Roman wurde weltweit mehr als 40 Millionen Mal verkauft.

Ich bin ein bekennender Schach-Dilettant – weswegen ich Schach-Genies maßlos beneide und bewundere. Und so habe ich (wie seinerzeit fast die ganze Welt) heute vor 50 Jahren aufgeregt in die isländischen Hauptstadt Reykjavík geschaut, wo am 11. Juli 1972 die erste Partie der Schachweltmeisterschaft 1972 zwischen Boris Spasski und Bobby Fischer begann.

Der Zweikampf der Schach-Giganten gilt – allerdings auch wegen des Drumherums in der kältesten Phase des Kalten Kriegs – als „Match des Jahrhunderts“. Das bewegende Leben der Schachikone Bobby Fischer kann man nun umgesetzt als Graphic Novel nachvollziehen: „Bobby Fischer – Eine Schachlegende zwischen Genie und Wahnsinn“.

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