Montag, 18. September: Knoten-Kunst

Das Buch als Hingucker und haptisches Erlebnis

Ich hätte mir einen Knoten ins Taschentuch machen können, um einen besonderen Aktionstag an diesem Montag, 18. September 2023, nicht zu vergessen. Wir begehen heute den „Weltknotentag“ (World Knot Tying Day).

Es ist ein noch junger Aktionstag, den die seit 1982 bestehende International Guild of Knot Tyers (IGKT) erst im Jahr 2018 initiierte. Damit soll das 1944 erstmals veröffentlichtes Standardwerk „Ashley Book of Knots“ gefeiert und das öffentliche Bewusstsein für die Bedeutung von Knoten im Alltag geschärft werden.

Mein Bewusstsein verbindet mit Knoten nur Probleme. Beim Binden von Krawatten und beim Aufdröseln absurd verschnürter Pakete. Aber offenkundig sind Knoten tatsächlich von Bedeutung. Der Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT weist stolze 206 Werke über Knoten in jeder Form und für jede Lebenslage auf.

Die Palette reicht vom „Knoten-Handbuch“ mit mehr als 45 einfachen und praktischen Knoten“ bis hin zu Kulturgeschichte, die die „zentrale Bedeutung des Knotens für die Menschheit“ behandelt: „Am Anfang war der Knoten“. Selbstverständlich gibt es diese Werke auch als E-Books – womit wir „elegant“ auf den nächsten Aktionstag übergeleitet hätten.

Heute ist der „Lies-ein-E-Book-Tag“ (International Read An Ebook Day). Es erstaunt eher weniger, das als Initiator das US-amerikanische Unternehmen „Digital Publisher OverDrive Inc.“ genannt wird. In der BÜCHER-HEIMAT spielen E-Books keine entscheidende Rolle, bei unseren Lesern gehört das haptische Erlebnis, ein Buch zu halten, offenkundig noch zum Lesevergnügen dazu.

Sinnvoll mögen die elektronischen Bücher sein, wenn man viel mit der Bahn unterwegs ist und die „Gesammelte Werke William Shakespeare“ lesen möchte. Im Bücherschrank allerdings machen die einzelnen Bücher entschieden mehr her. Durchaus edel kommt die Shakespeare-Gesamtausgabe von Ars Vivendi in 39 Bänden daher, beispielsweise Band 33 „Hamlet“.

Die komplette Ausgabe ist schon ein Blickfang. Ich muss aber gestehen, dass ich bei solchen Bücherwänden stets an die geniale Journalistin Margret Dünser denken muss. Die begann ein Interview für ihre ZDF-„V.I.P.-Schaukel“ mit dem schönen (vielleicht so nicht ganz wörtlichen) Satz: „Sie empfing mich in der Bibliothek – hinter ihr tausende Seiten ungelesenen Wissens“.

Noch eine Erinnerung an einen großen Tierschützer, ein großes Buch und einen kongenialen Film: Am 18. September 1954 erschien in der Zeitschrift „Revue“ ein Vorabdruck von Bernhard Grzimeks Tierreport „Kein Platz für wilde Tiere“.  Grzimeks berühmtestes Buch (und Oscar-geehrter Film) aber ist und bleibt „Serengeti darf nicht sterben“.

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Dienstag, 18. Oktober: Statt Krawatten

Probier’s mal mit Gemütlichkeit

Ein Mann muss keine Krawatte tragen, um elegant auszusehen. Sie ist nicht mehr als ein dekoratives Detail.“ Sagte Modeschöpfer Giorgio Armani, dessen Kreationen ich (abgesehen vom Preis) bewundere. Dennoch werde ich heute zur Krawatte greifen und damit an diesem Dienstag, 18. Oktober 2022, eine Brücke nach Kroatien schlagen.

Dort wird heute „Dan Kravate“ gefeiert, der „Tag der Krawatte“.  Anlass dazu ist die Theorie vieler Modehistoriker, dass die Ursprünge der Krawatte in seidenen Halstüchern der für Frankreich kämpfenden kroatischen Soldaten im 17. Jahrhundert zu suchen seien. Daher soll der Begriff stammen: „à la cravate“, was in etwa „nach Art der Kroaten“ bedeutet.

Besonders häufig drohen Krawatten auch als Geschenk zu Weihnacht. „Statt Krawatte“ will da Abhilfe schaffen. Umrahmt von Texten unter anderem von Thoma, Goethe und Fallada soll das Buch „ideale Verpackung für weihnachtliche Gutscheine“ sein. Was als Geschenkidee auch nicht sonderlich kreativ, aber immer noch besser als Krawatte ist.

Von mir aus hätten die Kroaten ihre Erfindung für sich behalten können. So richtig korrekte Knoten kann ich bis heute nicht. Vielleicht hätte ich es mal mit „Knigge – Krawatten, Fliegen und Schals perfekt binden“ versuchen sollen. In den Krawattenknoten-Ruhmestempel hätte ich es nie geschafft.

Apropos Ruhmestempel: Heute vor 180 Jahren (1842) wurde die Walhalla bei Donaustauf eingeweiht. Benannt nach der Halle der Gefallenen in der nordischen Mythologie, werden im monumentalen Bau des Architekten Leo von Klenze Persönlichkeiten „teutscher Zunge“ geehrt.

Große Gesten brauchen offenkundig Zeit, der Walhalla-Grundstein war zwölf Jahre zuvor ebenfalls am 18. Oktober gelegt worden. Das Datum war dabei keineswegs ein Zufall. An der Walhalla wurde damit an die Völkerschlacht bei Leipzig 1813 erinnert.  Das „eigene“ Völkerschlachtdenkmal bei Leipzig wurde erst 1913, zum hundertjährigen Jubiläum, eingeweiht. Natürlich am 18. Oktober.

Auf kein rundes Jubiläum kann der Spielfilm „Die Spur des Falken“ von Regisseur John Huston mit Humphrey Bogart zurückblicken. Er wurde erstmals am 18. Oktober 1941 gezeigt – und war bereits die dritte Verfilmung von Dashiell Hammetts Roman „Der Malteser Falke“. Buch wie Film sind Klassiker der Kriminalliteratur. Und aus meiner Sicht braucht es kein Jubiläum, um beides zu feiern.

Ein Klassiker gleichen Kalibers und noch dazu ein rundes Jubiläum feiernd ist der Zeichentrickfilm „Das Dschungelbuch“ aus den Walt-Disney-Studios (DVD). Heute vor 55 Jahren flimmerte der göttliche Streifen nach dem Roman von Rudyard Kipling über die Kinoleinwände in Amerika.

In Deutschland startete der Film am 13. Dezember 1968. Ich habe ihn am 21. Juli 1969 gesehen. Was ich so genau weiß, weil es der Tag der Mondlandung war. Das „Dschungelbuch“ avancierte nach Besucherzahlen zum erfolgreichsten Kino-Hit in Deutschland – Probier’s mal mit Gemütlichkeit…

Sonntag, 18. September: Gordisches

Die Knoten kommender Generationen

Es wird ein eher flinker Gruß an diesem Sonntag, 18. September 2022 – auf Reisen fehlt die Ruhe und fehlt vor allem der heimische Schreibtisch, an dem meine Muse gemeinhin rumlungert.

Derart ungeküsst mache ich mich im Wortsinn daran, den gordischen Knoten der Schreibblockade zu lösen. Was insoweit passend ist, als wir heute den „Weltknotentag“ (World Knot Tying Day) begehen. Hinter dem Aktionstag, der erst seit 2018 begangen wird, steht die Internationale Gilde der Knoten-Binder (International Guild of Knot Tyers), die damit auch Clifford W. Ashley und sein Standardwerk „Ashley Book of Knots“ (1944) feiert.

Der gute Mister Ashley hatte über einen Zeitraum von elf Jahren genau 3854 nummerierte Einträge mit rund 7000 Abbildungen von mehr als 2000 verschiedenen Knoten gesammelt, illustriert und kommentiert. Und wer sich dabei nicht verheddern will, muss eigentlich zwingend in die Gilde eintreten, die als eingetragene britische Bildungseinrichtung jedem offensteht, der oder die sich für die Kunst des Verknotens interessiert.

„Wie man die mehr als 25 nützlichsten Seilknoten bindet“, kann man laut Verlagswerbung allerdings auch durch „Das Nützliche Knotenbuch“ erlernen. Und dies auch noch auf Deutsch, was hilfreich ist, denn wenn man sich schon die Finger verknotet, sollte wenigstens die Zunge verschont bleiben.

Und es gilt natürlich, beständig an den Nachwuchs und die Knoten kommender Generationen zu denken. „Das Knotenbuch für Kinder“ beinhaltet30 Knoten, Schritt-für-Schritt, anschaulich mit Illustrationen erklärt“. Und es weist einen weiteren praktischen Vorteil auf: „Durch das praktische Aufstellerbuch hat man die Hände frei zum Knoten und kann mit den beigelegten Fäden direkt loslegen.“

Ich glaube, ich versuche mich an dem Knotenbuch für Kindern. Und damit ich das nicht vergessen, mache ich mir gleich nach diesem Blog einen Knoten ins Taschentuch

Ich persönliche lese ganz gern auf Smartphone, Tablet oder PC-Monitor, verstehe aber auch jene (wie meine Frau) gut, denen dabei der haptische Genuss der Buch-Lektüre fehlt. Heute könnte die Diskussion gut wieder aufflammen, denn im Kalender steht der „Internationale Lies-ein-E-Book-Tag“ (International Read An Ebook Day).

Falls nun die Frage aufkommt, wer sich solche Aktionstage ausdenkt, habe ich eine „Überraschung“ zu bieten: Den weltweiten Ehrentag des elektronischen Buches hat sich der auf E-Books, Hörbücher, Musik und Videos spezialisierte US-Verlag „Digital Publisher OverDrive Inc.“ im Jahr 2014 ausgedacht. Honni soit qui mal y pense (Ein Schelm, wer Böses dabei denkt).

Für all jene, die sich nun aber dennoch mit dem Gedanken an ein EBook tragen, hätten wir als Tipp die Nummer 1 der Spiegel-Bestsellerliste Belletristik Hardcover, Ferdinand von Schirachs Erzählband „Nachmittage“. Was aber natürlich auch als ordentlich gebundenes Buch verkauft wird.

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