Samstag, 8. April: Götter und Groschenhefte

Um es mit einem Wort zu sagen: Vielen Dank!

Während die Christen weltweit morgen die Auferstehung Jesu Christi feiern, steht am heutigen Samstag, 8. April 2023, „Buddha“ vor allem auch in Japan im Fokus. Dort wird mit dem Blumenfest Hana Matsuri Buddhas Geburtstag gefeiert.

Dieser Blog lässt sich nicht leicht schreiben, die Brüche zwischen den Themenwelten sind ungewohnt hart. Eben noch der Religionsstifter, dann das Aus für die Wildwest-Romane. Am 8. April 1997 stellte der Bastei-Verlag nach vierzig Jahren die Groschenheftserie mit Band 1859 ein.

Die Heftchen waren das Glück meiner Fahrschüler-Zeiten. Im Grund genommen haben sie aber auch das 1997er Aus überlebt, denn als eBooks erscheinen sie weiter. Beispielsweise „33 Goldene Western“ vereint einige der Spitzen-Fließbandschreiber wie Alfred Brekker, der auch für meinen Liebling „Jerry Cotton“ (Sammelband 1) schrieb.

Jetzt ist es wieder schwierig, den Bogen vom Marlboro-Man zum Ideal weiblicher Schönheit zu schlagen: Am 8. April 1820 fand der Bauer Georgios Kentrotas auf der Ägäis-Insel Milos bei der Suche nach Baumaterial „Die Venus von Milo“.

Für viele Katholiken bedeutete der 8. April 2005 den Abschied vom ohne Frage populärsten Papst wohl des vergangenen Jahrhunderts: Papst „Johannes Paul II.“ wurde in Rom in der Basilika San Pietro beigesetzt. Zur Totenmesse kamen rund 3,5 Millionen Menschen nach Rom.

Und der letzte Bruch in diesem Blog zu einer im Grunde komischen Episode aus der Historie des Fußballs: Am 8. April 1901 absolvierte die österreichische Fußballnationalmannschaft ihr „Ur-Länderspiel“ gegen die Schweizer Fußballnationalmannschaft – was aber nie als offizielles Länderspiel gewertet wurde.

Die österreichische Auswahl trat mit zwei Engländern an und besiegt die Schweizer Mannschaft, die sich überwiegend aus Engländern und Amerikanern zusammensetzte, mit 4:0. Viele Spieler legten sich Pseudonyme zu, trugen Perücken und falsche Bärte, um nicht erkannt zu werden, weil es Schülern in Österreich verboten war, in Vereinen zu spielen.

Dass Fußball eine der komischsten Nebensachen der Welt sein kann, dafür stehen auch zwei herrliche Buchausgaben des „11 Freunde“-Magazins: „Eier, wir brauchen Eier“ oder – und damit will ich schließen – „Ich sage nur ein Wort: Vielen Dank!“

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Dienstag, 14. März: Heute geht’s rund

3,1415926… – Party um die Kreiszahl pi

Heute geht’s rund! Der Dienstag, 14. März 2023, ist der „Tag der Zahl Pi“. Und begangen wird der Tag der Kreiszahl Pi an diesem Datum, weil deren ersten drei Ziffern 3,14 lauten. Was der amerikanischen Schreibweise des 14. März entspricht: 3/14 (Monat/Tag).

Wer auf eine Pi-Party gehen will, sollte den Gastgebern ein Geschenk mitbringen. Da bietet sich das Werk „Die Zahl Pi, Kreiszahl, Ludophsche Zahl oder Archimedes-Konstante“ an, mit dem der Autor Anonymus Pidie schönste Zahl der Welt“ feiern will. Der Verlag preist das „ideale Geschenkbuch für Mathematiker, Logiker und Aufgeweckte“.

Gefeiert wird traditionell mit dem gemeinsamen Verzehr von runden Kuchen, da im Englischen das Wort pie (Kuchen) dem griechischen Buchstaben π gleicht. Ganz penible Pi-Partygänger schneiden den Kuchen am 3/14 (Monat/Tag) pünktlich um 1:59:26 an – und bringen es damit auf sieben Stellen nach dem Pi-Komma (3,1415926).

Wem auch das nicht reicht, der tummelt sich auf Googles Pi Portal (ext./engl.). Die Website wartet mit den kompletten Berechnungen der 31,4 Billionen Stellen von Pi auf. Dabei wird sogar die Partymusik mitgeliefert: Die ersten tausend Stellen von Pi umgesetzt in Musik. Dazu könnte man ein paar Sudoku lösen: „Dieses Pi und all die Zahlen davon finde ich klasse!“ (Rätselbuch 200+ Aufgaben).

Da ich mit der Mathematik stets auf Kriegsfuß stand, werde ich diesen Tag ganz ruhig angehen. Okay, den Kuchen würde ich nicht verschmähen. Ansonsten aber bringt mich nicht einmal der Umstand aus der Ruhe, dass auf den „Pi-Tag“ zu allem Überfluss auch noch der Geburtstag von Albert Einstein fällt. Wer in die Welt des  Genies eintauchen will, das am 14. März 1879 das Licht der Welt erblickte, liest „Einstein sagt“, eine Sammlung von „Zitaten, Einfälle, Gedanken“.

Wer nach so viel Zahlen und Genialität beruhigende Geistesnahrung und Emotionen benötigt, wäre heute in Japan richtig. Der 14. März ist in Fernost der „White Day“ (Howaito dē / Weißer Tag), der als Pendant zu unserem Valentinstag verstanden werden kann. Die wechselseitige Zuneigung zeigt man sich dabei überwiegend mit Schokolade.

Hinter dem „White Day“ stehen – man glaubt es kaum – einige der wichtigsten Süßwarenhersteller der Region. Die spannende Liebesgeschichte „Der Duft der Schokolade“ stammt allerdings vom deutschen Bestsellerautor Ewald Arenz.

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Freitag, 3. März: Whiskey und Puppen

Beim Daddeln nur noch Zuschauer

Ein bedeutsamer Tag ist dieser Freitag, 3. März 2023, für meine drei Söhne – und ein paar Millionen weiterer Fans: Heute vor sechs Jahren ging die Spielekonsole Nintendo Switch weltweit an den Markt. Auftakt einer bemerkenswerten Erfolgsgeschichte.

Allein im ersten halben Jahr wurden mehr als 7,63 Millionen Exemplare an die Frau oder den Mann gebracht. Ich stand staunend daneben, denn für die Spiele, die ich (fälschlicherweise) unter „Jump ’n’ Run“ subsummieren würde, sind meine Reaktionszeiten erkennbar nicht mehr ausreichend. Und nach einer Rund „Mario-Kart“ stand mein Entschluss fest: Nie wieder ans Steuer…

Allein im ersten Monat verkaufte Nintendo rund 5,46 Millionen Spiele der Switch, darunter 2,76 Millionen Exemplare von “The Legend of Zelda”. Da wenigstens kann ich mitreden, denn dank Beamer und Leinwand finden selbst die häuslichen Gaming-Sessions vor (Familien-)Publikum statt. Wer bei den Spielen die Übersicht nicht verlieren will, greift zum „Nintendo Switch Gaming Guide“.

Ich schaue lieber mit einem Glas guten Whiskeys vom Sofa aus zu, wenn die Söhne daddeln. Heute ist der „Tag des irischen Whiskey“ (International Irish Whiskey Day), da fällt die Auswahl nicht schwer. Und wenn ich doch lieber lese, als „Zelda“ zuzuschauen, gibt es auch da ein adäquates Angebot: Bei  „Geschichten von der Grünen Insel“ gefällt mir allein schon der Titel gut: „Whiskey für alle“.

Jahreszeitlich völlig daneben wären die „irischen Weihnachtsgeschichten“, wobei in diesem Fall der Titel meinen in Einzelfällen ausgeprägten „Alles-meins-Charakter“ widerspricht: „Whiskey für den Weihnachtsmann“ kommt nicht in Frage, meinen irischen Geburtstagswhiskey werde ich allein genießen. Zumal ich bei Michael Jackson (nicht der Popstar, sondern der Guru des Wassers des Lebens) in „Whisky“ nachlesen konnte, welch edles Präsent ich da erhalten habe.

In Japan wird heute Hina-Matsuri, das Mädchenfest, gefeiert. Dabei werden in traditioneller Weise Puppen aufgestellt, die böse Geister fangen. Und das Mädchen, das vergisst, alle Puppen am Abend wegzuräumen, bekommt in dem Jahr keinen Ehemann ab. Ein Buch zum Mädchenfest habe ich nicht gefunden, trösten wir uns mit „Ikebana“ und Geist und Schönheit japanischer Blumenkunst.

Ihren 104 Geburtstag könnte heute eine großartige Frau an der Seite eines großen Mannes feiern. Loki Schmidt, die Ehefrau von Alt-Bundeskanzler Helmut Schmidt. „Auf einen Kaffee mit Loki Schmidt“ wartet mit bisweilen alltäglichen Fragen auf, auf die es aber immer des Nachdenkens werte Antworten gibt. Und auch über ihre große Passion, die Liebe zur Natur, hat Loki Schmidt geschrieben: „Das Naturbuch für Neugierige“.

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Montag, 19. September: Emoji-Geburtstag

Gelbe Grinsebacken und Gefühle

🙂 Jawoll, an diesem Montag, 19. September 2022, feiern wir Geburtstag. Und wortreiche Wünsche wären völlig fehl am Platz, denn die Geburtstagskinder sind die Emoticons (Emojis).

Auch wenn man es kaum glauben mag, die einst ausschließlich kleinen, gelben Grinsebacken werden schon 40 Jahre alt. Am 19. September 1982 schlug der Informatiker Scott E. Fahlman vor, für Scherze im E-Mail-Verkehr die aus drei ASCII-Zeichen gebildete Zeichenfolge 🙂 zu verwenden. Eine Idee, die ein neues Universum an bisweilen auch sehr merkwürdigen Bildchen wachsen ließ.

Meine persönlichen Probleme mit den bunten Bildchen beginnen im Grundsätzlichen. Ich halte sie schlicht für überflüssig, denn die deutsche Sprache bietet mehr als vielfältige Möglichkeiten, Emotionen auszudrücken. Wer es nicht glaubt, mag in „Das dicke Buch der Alphabete“ blicken und sich „über unsere Sprache und unsere Buchstaben, Keilschrift, Morsecode, Katakana, Emojis und vieles mehr“ informieren.

Nun gut, meine Emoji-Aversion könnte auch mit meiner altersbedingt nachlassenden Sehkraft zu tun haben. Oft erkenne ich die Feinheiten nicht, was zu tückischen Fehlinterpretationen führen kann. Auch damit bin ich offenkundig nicht allein, welchen Sinn würden sonst Studien zum ausländischen und internationalen Privatrecht unter dem Titel „Emojis im (Privat-)Recht“ ergeben.

Vielleicht sollten die Emoji-Designer „Internet und Altwerden“  über das Internet-Nutzungsverhalten der «Silver Surfer» und «Best Ager» studieren, um dann diesen 19. September und den 40. Geburtstag zu nutzen, das Alter zu ehren und zu respektieren. Denn genau dafür steht der heutige „Achtung-vor-dem-Alter-Tag“ (Keirō no Hi) in Japan. Davor

Der japanische Ehrentag der Senioren kann auf eine weiter längere Tradition als die Smileys zurückblicken. Seine Wurzeln reichen ins Jahr 1947 zurück. Und 1966 beschloss die japanische Regierung, Keirō no Hi als staatlichen Feiertag einzuführen.

Zwischen 1998 und 2001 hatten die Japaner dann noch eine geniale Idee, die wir unbedingt „abkupfern“ sollten: Sie führten das Happy Monday System (Happī Mandē Seido) ein. Die Festtage erhielten flexible Daten, sodass sie auf Montage fallen und der arbeitenden Bevölkerung ein verlängertes Wochenende bescheren. Applaus!

Nochmal zu den Emojis. Vermutlich für alle, die noch Briefe schreiben, aber auf Emojis nicht verzichten wollen, gibt es das Buch „Emoji Zeichnen Lernen“. Wobei da ein Zielgruppenkonflikt vorherrschen könnte. Das Buch ist für Kinder ab 5 Jahre – und die wissen wahrscheinlich nicht mehr, was Briefe sind.

Am Schluss bleibt dann nur „Die Welt erklärt in Emojis“. Manchmal braucht es einfach einen Affen, der sich die Hände vors Gesicht hält – und sei es vor Entsetzen…

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Donnerstag, 11. August: Hoch hinaus

Blick über den Burgberg auf den Brocken im Jahr 1989. Foto: Ahrens-Fotoarchiv

Hohe Berge und tiefe Fallen

Hoch hinaus sollte uns unser Weg am heutigen Donnerstag, 11. August 2022, führen. Zumindest, wenn wir mal wieder einen Aktionstag „importieren“. Japan feiert „Yama no hi“, den „Tag des Berges“.

Ich bin nun wahrlich nicht dafür, jeden Blödsinn mitzumachen. Aber eine „traditionelle Verbindung zu den Bergen“ haben wir Harzer doch irgendwie auch. Zumal wir mit dem Brocken einen Gipfel haben, der weit über den Harz und in die Weltliteratur ausstrahlt. Da würde sich ein „Tag der Harzer Berge“ rund um Wurmberg, Achtermann, Großer Knollen oder Burgberg doch gut machen. Anhaltspunkte liefern „50 sagenhafte Naturdenkmale im Harz“.

Ein Versäumnis habe ich heute auszubügeln, denn „Die Gesetze der Internetkommunikation“, quasi „Murphy’s Gesetz“ für Onliner, wären gestern dran gewesen: Am 10. August 2005 wurde „Poes Gesetz“ gepostet. Demnach ist es unmöglich, eine politisch oder religiös extremistische Aussage so zu parodieren, dass die Parodie als solche eindeutig erkannt wird, sofern man sie nicht explizit kennzeichnet (Smiley).

Eine Faustregel, deren hohe Trefferquote wohl jeder SocialMedia-Nutzer schon erfahren hat. Und zu der eine Weisheit des Finnen Osmo Antero Wiio passt: „Wenn eine Nachricht auf unterschiedliche Weise zu verstehen ist, wird sie auf die Weise verstanden, die den größtmöglichen Schaden anrichtet.

Dazu zählen auch unangemessene Vergleiche. Vor allem mit dem „Dritte Reich“. Was Mike Godwin in das ironische Gesetz „Godwin’s Law“ verpackte: „Mit zunehmender Länge einer Online-Diskussion nähert sich die Wahrscheinlichkeit für einen Vergleich mit den Nazis oder Hitler dem Wert Eins an.

Die Liste der Gesetzmäßigkeiten ist lang. „Skitt’s Law“ besagt, dass sich in jedem Post, der die Rechtschreibung eines anderen kritisiert, selbst Fehler finden. „Schadet das Internet unserer Rechtschreibung?“, fragt denn auch bereits ein Buch, das den Einfluss von Internetkommunikation auf orthographische Fähigkeiten untersucht.

Im Umgang mit Besserwissen hilft „Cunninghams Gesetz“: „Der beste Weg, im Internet die richtige Antwort zu bekommen, ist nicht eine Frage zu stellen, sondern die falsche Antwort zu verbreiten.“ Was wiederum Wiios drittes Gesetz auf die Spitze treibt: „Es gibt immer jemanden, der besser als du weiß, was du mit deiner Nachricht sagen wolltest.

Und hinter allem steht die „Dickwad Theory“ (plumpe Übersetzung: „Oberarsch-Theorie“), der eine schlichte Formel zugrunde liegt: „Normale Person + Anonymität + Publikum = Absoluter Oberarsch.“ Was ist wissenschaftlich vornehm formuliert nichts anderes als den „Online-Enthemmungseffekt“ meint – von dem wir alle hoffentlich verschont bleiben…

Wegweiser im Internet-Dschungel gibt es mittlerweile wie Sand am Meer. „Klick“ beispielsweise will uns erklären, „wie wir in einer digitalen Welt die Kontrolle behalten und die richtigen Entscheidungen treffen“. Und wie wir mit den allgegenwärtigen „Fake News“ umgehen sollten, wird in der Reihe „Carlsen Klartext“ dargestellt.

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