Freitag, 29. September: Gute Butter

„Achtung, fertig, Butterbrot!“

Zumindest um die Nahrungsaufnahme müssen wir uns an diesem Freitag, 29. September 2023, keine großen Gedanken machen. Zumindest, wenn wir den aktuellen Aktionstag würdigen wollen. Heute ist der „Tag des Deutschen Butterbrotes“.

Genauer gesagt, heute wäre der „Tag des Deutschen Butterbrotes“. Der Aktion ging 1999 auf eine Initiative der Centralen Marketing-Gesellschaft der deutschen Agrarwirtschaft (CMA) zurück. Die aber wurde 2009 aufgelöst, was offenkundig entscheidend dafür war, dass der Aktionstag 2008 unter dem Motto „Achtung, fertig, Butterbrot!“ das letzte Mal offiziell begangen wurde.

Die ordentlich geschmierte Stulle ist eindeutig ein deutsches Kulturgut. Ans Butterbrot werden schon Kleinkinder nicht allein kulinarisch, sondern auch literarisch herangeführt. Wobei mir mehr als fragwürdig erscheint, dass das Titelbild von „Mein Butterbrot“ zwei üppig mit Käse und Salat belegte Brotscheiben zeigen. Von guter, goldgelber (bitte streichfähiger!) Butter ist kaum etwas zu sehen.

Ansonsten halten sich die literarischen Ergüsse zum Thema ziemlich zurück. Auch im Spiegel-Bestseller „Die Butterbrotbriefe“ geht es trotz des verheißungsvollen Titels nicht um die Stulle an sich, sondern mehr um das vielseitige Papier (abpausen!), in das die Butterbrote eingeschlagen werden.

Im gewissen Sinn ebenfalls ein kulinarischer Aktionstag wird heute in Großbritannien begangen. Wobei der seinen Ursprung eher in christlichen Überlieferungen hat. Aber der Name „The Day the Devil Spit on Your Blackberries“ (Der Tag, an dem der Teufel auf die Brombeeren spuckte) ist einfach zu schön und soll auf der Insel daran erinnern, dass zum heutigen Michaelstag alle Brombeeren gepflückt und gegessen sein sollten.

Der deftige Name des Tages rührt von der Geschichte um den gefallenen Engel her. Als Luzifer auf dem Boden der Hölle aufschlug, landete er demnach in einem dornigen Brombeerstrauch. Aus Wut spuckte er darauf und verfluchte die Früchte. „Ein Sommer voller Brombeeren“ ist aus meiner Sicht dennoch eine gute Idee. Besonders wenn es um Brombeerkuchen geht.

Heute vor 91 Jahren (1932) entstand eines der bekanntesten Fotos der Welt: „Lunch Atop a Skyscraper“. Es zeigt den Bau des General Electric Buildings und elf Männer, die auf einem Stahlträger Mittagspause machend ihre Füße aus mehr als 200 Meter Höhe über den Straßen von New York City herunterbaumeln lassen. Tolles Bild, aber unser Bad Harzburger Bergbahn-Foto aus dem Jahr 1952 aus dem Ahrens-Archiv kann da mithalten. Und dieses Foto gibt es sogar als Postkarte in der BÜCHER-HEIMAT.

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Montag, 17. Oktober: Brot und Spiele

Es geht ums geliebte Brot

Ein Brot, ein gutes Brot, das ist das Beste, was es gibt auf der Welt…“ Warum ich die Hymne der Comedian Harmonists an die Freundschaft an diesem Montag, 17. Oktober 2022, so verunstalte? Heute ist der „Internationale Tag des Brotes“ (World Bread Day).

Für mich ist dies damit ein wichtiger Tag. Denn ein vernünftiges, schmackhaftes Graubrot mit schöner Kruste gehört zwingend auf meinen täglichen Menüplan. Wobei die Hinweise „schmackhaft“ und „schöne Kruste“ schon klarstellen, dass ich beim Bäcker kaufe. Im Zweifel „Beim Lieblingsbäcker – Auf Leben und Brot“.

Und selbstverständlich erstehe ich mein Brot „am Stück“. Ich will mir meine Stullen selbst auf die Stärke schneiden, die meinem jeweiligen Gemütszustand entspricht. Genormte Scheiben sind mir ein Graus. Vielleicht eifere ich bald meiner Brot-backenden Frau nach und werde selbst tätig, um mein Traumbrot zu bekommen: „Mann backt Brot“.

Oder ich versuche es mit dem „Fernsehbäcker“ Axel Schmitt: „Das einfachste Brot der Welt“. Ich bin beim Essen sicher besser als in der Produktion. Also doch eher „Simplissime – Das einfachste Backbuch der Welt: Brot“. Damit kann man angeblich „richtig gut backen mit maximal 6 Zutaten“.

Ich bin für alles offen, solange das Ergebnis stimmt. Wie wichtig so eine ordentliche Scheibe Brot ist, wird mir stets auf Reisen klar. Sonne, weißer Strand, wohltemperiertes Meer – und labbriges Toastbrot. Es hat Heimflüge gegeben, die habe ich nur dank der Vorfreude auf ein deutsches Butterbrot überstanden.

Während des Urlaubs bleibt mir nur, die Erinnerungen an mein geliebtes Graubrot hochzuhalten. Beispielsweise durch die Auswahl der Urlaubslektüre nach entsprechenden Titeln. Wie wär’s mit Siegfried Lenz‘ Sportlerdrama „Brot und Spiele“? Oder mit Heinrich Bölls Erzählung „Das Brot der frühen Jahre“. In jedem Fall muss es, um es mit Nobelpreisträger Henryk Sienkiewicz zu sagen, „Ums liebe Brot“ gehen.

Nun fällt der Blog heute kürzer als sonst aus – ich wässere schon die ganze Zeit und bin erkennbar auf Entzug. Also ab in die Küche und eine traumhafte Stulle bereitet!

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Freitag, 30. September: Zum Reinbeißen


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Steigerungsformen: Graubrot, Butterbrot, Wurstbrot

Dieser Freitag, 30. September 2022, ist zum Reinbeißen: Heute ist der „Tag des Deutschen Butterbrotes“. Da geht in meiner Geschmackswelt wenig drüber. Aber dazu später mehr.

Das Butterbrot spielt in der Literatur offenkundig eine eher untergeordnete Rolle. Gerade mal fünf Titel habe ich im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT aufgestöbert. Darunter „Beethovens Butterbrot“, das „Heitere Historische Heldenepen“ liefern soll. Heiter! Ein ordentliches Butterbrot ist eine ernste Sache. Weswegen es auch die Internetseite „Rettet das Butterbrot“ (ext.) gibt.

Geradezu todernst, ist der Komparativ – nein, was sage ich – der Superlativ des Butterbrotes: das Wurstbrot! Und niemand kann die Bedeutung dieser herausragenden Errungenschaft menschlichen Schöpfergeistes besser würdigen als der von mir verehrte Kabarettist Jochen Malmsheimer. Das Video seines Wurstbrot-Auftrittes ist fast so köstlich wie das Objekt der Begierde selbst (s.o.).

Jochen Malmsheimer hat noch mehr weise Erkenntnisse über den menschlichen Alltag zu bieten. Und auch zu den besonderen Momenten, beispielsweise wenn in „Halt mal, Schatz!“ detailliert  „alles über Planung, Kiellegung, Stapellauf und Betrieb eines Babys“ ausgeführt wird. Wem das nicht reicht, der kann zu „Gedrängte Wochenübersicht“ greifen, das Malmsheimers Verlag als „ein Vademecum der guten Laune“ anpreist.

Wer bei „Vademecum“ ins Rätseln kommt, im Zweifel gar an Kaugummi oder Salben denken mag, sollte das Lexikon konsultieren: „Ein Vademecum (…) ist ein Heft oder handliches, kleinformatiges Buch, das als nützlicher Begleiter bei der Berufsausübung, auf Reisen oder in sonstigen Lebenslagen am Körper in einer Tasche mitgeführt werden kann.“

Das merken wir uns. Und in der BÜCHER-HEIMAT werden online auch ein paar hundert „Vademecums“ (Plural) wie das „Vademecum des Schleifens“ offeriert. Für Schleifer vermutlich tatsächlich ein „nützlicher Begleiter“…

Nach dem Ausflug in eine herzhafte Ernährungslehre wenden wir uns noch der großen Kunst zu. Heute vor 255 Jahren wurde Gotthold Ephraim Lessings „Minna von Barnhelm“ uraufgeführt.

Ebenfalls ihre Uraufführung erlebte die Oper „Die Zauberflöte“ (Bilderbuch) am 30. September 1791 in Wien. Wolfgang Amadeus Mozarts Meisterwerk (DVD) ist bis heute die meistgespielte Oper der Welt. Gefolgt von Bizets „Carmen“ und Verdis „La Traviata“.

Mit einem Video haben wir das bebücherte Kalenderblatt begonnen, mit einer DVD-Empfehlung beschließen wir es. Heute vor 62 Jahren strahlte der US-Sender ABC die erste Folge von „The Flintstones“ aus, die als „Familie Feuerstein“ auch bei uns unzählige Fans hat. Yabba Dabba Doo!

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