Sebastian Maas: Gar es ohne Bares!

Sebastian Maas: Gar es ohne Bares!

Sebastian Maas:

Gar es ohne Bares!

Im Grunde genommen dürfte ich dieses in der BÜCHER-HEIMAT frisch erworbene Buch erst in einige Wochen besprechen. Es geht vor allem um Rezepte – und ich habe noch kein einziges ausprobiert. Andererseits ist dies hier eine Buch- und keine Rezept-Besprechung. Und das Buch faszinierte mich schon vor Erscheinen im April 2022.

Die Erklärung dafür ist denkbar einfach, denn „Gar es ohne Bares!“ stammt aus der Feder von Sebastian Maas, Autor der erfolgreichen „Spiegel“-Kolumne „Kochen ohne Kohle“. Nun liefert er „das kreative Kochbuch für alle mit kleinem Geldbeutel und wenig Zeit“. Wobei ich für meine Person manchmal „ohne Lust“ ergänzen müsste. Obwohl ich im Grunde gern koche.

Von Oma und Mutter geprägt, ist mein Repertoire überwiegend als „gutbürgerlich“ zu bezeichnen. Mehlschwitzen sind da eher die Regel als ein „No Go“. Was sich leider auf der Hüfte und der Waage niederschlägt.

Über die Rezepte werde ich später im BÜCHER-HEIMAT-Blog berichten. An „Beamtenstippe“ und „Schnitzel Wiener Art“ gewöhnt, sammle ich noch meinen Koch-Mut beispielsweise für „Wraps mit gegrillten Pfirsichen, Halloumi und Kartoffelchips“ oder „Gerösteter Kurkuma-Blumenkohl und Rote Beete aus dem Ofen“. Ich komme halt vom Land und „was der Bauer nicht kennt…“

Faszinierend ist aber allemal die Aufteilung der Rezepte nach den Kosten pro Person. Selbst „Anfang des Monats“ sollen die Kosten 3 Euro nicht überschreiten, „Ende des Monats“ dann sogar unter einem Euro liegen. Zudem präsentiert Maas auch Spartipps, „wie man richtig einkauft“ und buchstabiert „das ABC der Lagerung“.

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Sebastian Maas: „Gar es ohne Bares!“, Penguin-Verlag, 240 Seiten, ISBN 9783328108856, Preis: 14,00 Euro.


Kater nach dem Festtags-Kaufrausch

Kater nach dem Festtags-Kaufrausch

Kater nach dem Festtags-Kaufrausch

Willkommen am Montag, 18. April. Ostermontag. Die Festtage neigen sich dem Ende zu. Und wie immer, wenn ein verlängertes Wochenende ansteht, habe ich vorher viel zu viel eingekauft. Angesichts des wirtschaftlichen Umfelds fiel der Kater nach dem Kaufrausch entsprechend heftig aus.

Um eines klarzustellen: Ich neige absolut nicht zu „Hamsterkäufen“, kann eher über flache Kalauer zum Thema grinsen („Was soll ich denn mit einem Hamster?“). Aber zu Weihnachten und Ostern geht beim Einkaufen regelmäßig die Vernunft flöten. Ich werde mir ein Buch der Verbraucherzentralen anschaffen: „Ganz entspannt: Planen, einkaufen, kochen“ verspricht die „Familienküche“ – hilft ja vielleicht auch noch, wenn die Kinder aus dem Haus sind.

Ein anderes Buch kam in diesem April zu spät auf den Markt, um meine normale Fest-Einkaufswut zu bremsen: „Gar es ohne Bares!“ ist laut Eigenwerbung „das kreative Kochbuch für alle mit kleinem Geldbeutel und wenig Zeit“. Fehlt für mich noch der Hinweis „wenig Lust“, aber tatsächlich sind die Rezepte durch die Bank vergleichsweise flink zu realisieren.

Sebastian Maas, der die Kolumne „Kochen ohne Kohle“ im Nachrichtenmagazin „Spiegel“ schreibt, präsentiert auch Spartipps, „wie man richtig einkauft“ und buchstabiert „das ABC der Lagerung“. Die Rezepte sind spannend bis exotisch. Für mich als bekennenden Carnivoren etwas puristisch. Aber da erfährt die „Sättigungsbeilage“ eben eine Schnitzel-Neuinterpretation. Schwupps kann auch in einem Haushalt mit vegetarischen und veganen Prinzipien wieder gemeinsam gekocht werden.

Ansonsten haben wir die Festtage „faustisch“ mit täglichen Osterspaziergängen hinter uns gebracht. Was unsere Harzer Wanderstempel-Sammlung bereichert hat. Und ich habe endlich mein aktuelles Buch zu Ende gelesen. Meine persönliche Wiederentdeckung von Georges Simenons „Maigret und Pietr der Lette“. Natürlich habe ich nicht an mich halten können und sofort eine Rezension für die BÜCHER-HEIMAT verfasst.

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Frohe Ostern!

Frohe Ostern!
Osterspaziergang. Beispielsweise nach Blankenenburg auf Burg Regenstein und zu den Sandhöhlen (3 Wanderstempel!!!)

Frohe Ostern!

Vom Eise befreit sind Strom und Bäche…“ Wie anders als mit Goethes „Osterspaziergang“ könnte unser „bebüchertes Kalenderblatt“ an diesem Ostersonntag, 17. April, beginnen. Frohe Ostern!

Goethes „Faust“ als den Klassiker der deutschen Klassiker schlechthin gibt es in nahezu unzähligen Ausführungen. Angefangen bei meiner seit Schulzeiten geschätzten Variante aus „Reclams Universal-Bibliothek“. Ich habe die gelben Heftchen geliebt, halfen sie doch ebenso wie „Königs Erläuterungen“ viel Zeit für das Leben sparen, für das wir angeblich lernen sollten.

Wer ganz viel Zeit und Muße hat, der muss sich natürlich nicht mit dem „Faust“ allein zufriedengeben. Da wäre dann zum Beispiel die Hamburger Ausgabe von Johann Wolfgang von Goethes gesammelten Werken. Vierzehn Bände in Schmuckkassette. Dabei allerdings gilt dann der schöne Wilhelm-Busch-Satz, den Dirk Junicke zu unserem Busch-Blog am Freitag

Aber genug vom Über-Klassiker. Wem jetzt erst einfällt, das Ostern ist oder seine Geschenke doch etwas kümmerlich ausfielen, der kann noch dafür sorgen, dass gleich nach dem Fest ein tolles Buch geliefert wird. Eine interessante Auswahl bieten online unsere Last-Minute-Ostergeschenke.

Ich bin dabei an einem Buch hängengeblieben. „Nachts im Kanzleramt“ von TV-Journalistin Marietta Slomka. „Alles, was man schon immer über Politik wissen wollte“, verspricht die Moderatorin des ZDF-heute journals zu klären. Ein großes Unterfangen, wobei mich vor allem eine Frage schon immer bewegt hat: „Warum tagen Politiker oft bis in die frühen Morgenstunden?

Ich muss vielleicht präziser sagen, dass mich weniger das Warum interessiert. Es ist vielmehr die Frage, wie man beispielsweise mehr als zwölfstündige Verhandlungen durchhält. Konzentrieren kann sich da sicher niemand mehr – aber vielleicht erklärt das einige Entscheidungen, die dann immerhin noch dazu taugen, Stammtischen Futter zu liefern.

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Maigret und Pietr der Lette

Maigret und Pietr der Lette

Georges Simenon:

Maigret und Pietr der Lette

Der Versuch, nach Jahrzehnten die (literarischen) Helden der eigenen Jugend wiederzuentdecken, kann fürchterlich in die Hose gehen. Mit Karl Mays „Winnetou“ ging es mir so. Beim besten Willen vermochte ich nicht mehr zu entdecken, weshalb ich die Bände einst verschlungen habe. Das positive Gegenbeispiel lieferte jetzt der Belgier Georges Simenon mit seinem Kommissar Maigret.

Simenon stand mit Rex Stout, Agatha Christie, Dorothy L. Sayers weit oben in meinem persönlichen Krimi-Autoren-Ranking. Mit „Maigret und Pietr der Lette“ habe ich den Wiedereinstieg mit dem ersten Maigret-Roman gesucht. Und ich habe schnell entdeckt, warum ich die Bücher so mochte. Simenons Blick galt „dem nackten Menschen“. Seine Charakterbeschreibungen sind Psychogramme, hinter denen der Kriminalfall und das sonst Genre-typische „Whodunit“ vielfach in den Hintergrund tritt.

Mich wundert nicht, dass Simenon vor allem mit den 75 Maigret-Romanen zu einem der meist übersetzten und meist gelesenen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts avancierte. Der nächste Band „Maigret und der tote Herr Gallet“ liegt schon auf dem Nachtschrank.

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Georges Simenon: Maigret und Pietr der Lette, Kampa Verlag, 239 Seiten, ISBN 9783311130017, Preis: 17,90 Euro.


Die Gentlemen und das Wandern

Teufelsmauer
Teufelsmauer

Die Gentlemen und das Wandern

Ostersamstag, 16. April. Mir fällt nichts ein. Weswegen mir wieder Wilhelm Busch einfällt: „Gedanken sind nicht stets parat. / Man schreibt auch, wenn man keine hat“…

Eine der Lehren, die ein „bebüchertes Kalenderblatt“ – neben reichlich Stoff zum Schreiben – mit sich bringt, ist die Erfahrung, dass alles schon mal da war. Und wir trotzdem immer noch da sind. Am 16. April 2003 beispielsweise teilte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) mit, dass der Auslöser der Infektionskrankheit SARS gefunden worden sei. Es handelt sich um ein Coronavirus.

Der Lexikon-Eintrag klingt fast lyrisch: „Die (…) kugelförmigen Viren fallen durch einen Kranz blütenblattartiger Fortsätze auf, die an eine Sonnenkorona erinnern und die ihnen ihren Namen gaben.“ Und der Blick in unsere lieferbaren Bücher zeigt, dass Literatur über Viren fast so zahlreich ist wie die Viren selbst. Und ein Buch aus der Kinder-Sachbuchreihe „Was ist was“ gibt es als PDF sogar zum kostenlosen Download.

„Die Gentlemen bitten zur Kasse“ – und erhalten drakonische Strafen: Am 16. April 1964 wird die Räuberbande, die am 8. August 1963 beim Großen Postzugraub in Großbritannien nach heutigem Wert 68 Millionen Euro erbeutete, in Aylesbury verurteilt. Ronald Biggs erhielt 30 Jahre Gefängnis, floh spektakulär und wurde jahrzehntelang nicht geschnappt.

Dass den „Gentlemen“ ein gewisses Maß an Sympathie entgegenschlug, haben sie zumindest in Deutschland auch einer Verfilmung zu verdanken. „Die Gentlemen bitten zur Kasse“ (DVD) mit Horst Tappert als Kopf der Bande war ein Straßenfeger. Und der Verlag Schmidt Spiele gab ein Familienspiel heraus, bei dem Geldsäcke erbeutet und gesichert werden müssen…

Sowohl Bücher wie auch Filme werden bei uns in die Abendstunden verbannt. Die Wettervorhersage verspricht sonnige, wenn auch kühle Tage. Beim Wandern wird einem warm, uns fehlt beispielsweise noch ein Stempel der Harzer Wandernadel an der Teufelsmauer

Und nach der Wanderung zu Buch oder Film am Abend werde ich mich dann gern wieder an Wilhelm Buschs Weisheiten erinnern: „Die erste Pflicht der Musensöhne / ist, dass man sich ans Bier gewöhne“. Oder eher altersgemäß: „Rotwein ist für alte Knaben / eine von den besten Gaben“!

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Dummheit ist auch eine natürliche Begabung

Dummheit ist auch eine natürliche Begabung

Dummheit ist auch eine natürliche Begabung

Karfreitag, 15. April. Christen in aller Welt gedenken des Leidens und Sterbens Jesu Christi am Kreuz. Ein stiller Feiertag, auch wenn dies in einer immer schneller und lauter werdenden Welt unterzugehen droht.

Trotz Karfreitag kommen wir heute nicht an einem der größten deutschen humoristischen Dichter vorbei. Wilhelm Busch erblickte heute vor 190 Jahren das Licht der Welt. Der satirische Zeichner und von vielen als „Pionier des Comics“ gefeierte Mann schuf unsterbliche Bildergeschichten wie „Max und Moritz“ (1865), „Die Fromme Helene“ (1872) und „Plisch und Plum“ (1882).

Die berühmte zweibändige Gesamtausgabe aus dem Jahr 1959 wurde übrigens von einem anderen sehr bekannten Schriftsteller editiert. Rolf Huchhuth arbeitete seinerzeit als Lektor des „Bertelsmann Leserings“. Die Busch-Ausgabe erreichte im ersten Jahr eine Auflage von einer Million Bänden. Verleger Reinhard Mohn belohnte Hochhuth mit einem dreimonatigen Sonderurlaub, die der junge Lektor für eine Reise nach Rom nutzte. Dort entstand sein berühmtes Drama „Der Stellvertreter“.

Die Gesamtausgabe hat aber weit mehr zu bieten als die bekannten Klassiker wie „Max und Moritz“. Es ist eine Entdeckungsreise ins Busch-Universum.  Und in diesem wird er nicht allein von mir wegen seines genialen Umgangs mit der deutschen Sprache hoch verehrt. Unzählige Zitate und Redewendungen verdanken wir Wilhelm Busch. Etliche nachzulesen auch in „Gedichte für die Hosentasche“. Kleine Auswahl gefällig?

  • „Der Neid ist die aufrichtigste Form der Anerkennung“
  • „Was man ernst meint, sagt man am besten im Spaß“
  • „Dummheit ist auch eine natürliche Begabung“
  • „Ausdauer wird früher oder später belohnt – meistens aber später“
  • „Vater werden ist nicht schwer, Vater sein dagegen sehr“
  • „Platonische Liebe kommt mir so vor wie ein ewiges Zielen und niemals losdrücken“
  • „Klatschen heißt anderer Leute Sünden beichten“

Ich muss zugeben, dass mir besonders die bissigen Reime und Aphorismen gefallen. Allen, denen es ebenso geht, sei „Wilhelm Busch für Boshafte“ ans Herz gelegt. Auch wenn sie wie ich gar nicht boshaft sind…

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Menüvorschlag: Herrgottsbscheißerle

Menüvorschlag: Herrgottsbscheißerle

Menüvorschlag: Herrgottsbscheißerle

Heute ist Donnerstag, 14. April. Gründonnerstag, um genau zu sein. Ostern steht vor der Tür. Und der gerade angebrochene Frühling macht zwei Tage Pause. Die Sonne ist zwar 13:47 Stunden unterwegs, wird aber wohl selten zu sehen sein.

Mit Corona-Pandemie und Ukraine-Krieg im Kopf habe ich die Entbehrungen der Fastenzeit erfolgreich vergessen. Charakterstarke Menschen wie meine Frau können sich derweil auf ein Schokoladen-Eis-Festival freuen. Vegan, versteht sich.

Da schaue ich schon eher wohlwollend auf einen anderen Menüvorschlag: Dieser 14. April ist auch der „Internationale Weltmaultaschentag“.  Die Nudeltaschen gefüllt mit Brät, Zwiebeln und eingeweichten Brötchen sind ein überaus leckerer Bestandteil (nicht nur) der schwäbischen Küche (nicht nur) in der Karwoche. Das „schwäbische Soulfood“ gibt es auch in internationalen Varianten.

Angeblich sind die schwäbischen Maultaschen an einem Gründonnerstag im Kloster Maulbronn erfunden worden. Die Männer der Kirche sollen damit den lieben Gott ausgetrickst haben. Fleisch essen ist in der Fastenzeit eine Sünde – solange sie entdeckt wird. Die vom Teigmantel umhüllten und so köstlichen Sünden nennen viele Schwaben daher bis heute „Herrgottsbscheißerle“. Wer ohne Fasten-Sünde bleiben will, greift auf vegetarisch/vegane Rezepte zurück.

Der herrliche Frühlingstag am Dienstag war offenkundig nicht allein für mich Startschuss in die Wandersaison. Auf unserer Tour um Altenau (mit zwei Wanderstempeln: Baumann-Weg und Kleine Oker) waren ordentlich Wanderer unterwegs. Goethe hätte wohl von „geschmückten Menschen“ gesprochen. Aber bis zum Osterspaziergang sind es noch ein paar Tage.

Gefühlt ist der Harz in diesen Osterferien nach Aufhebung der Corona-Bestimmungen gut gebucht und noch besser besucht. Angesichts extrem hoher Spritpreise hatten etliche Auguren von ausgebremster Reiselust gesprochen. Wir Harzer haben es da ja gut, wir wohnen, wo andere Urlaub machen. Wer seine attraktive Harzer Heimat mit einem Reiseführer erkunden will, dem sei aus der riesigen Auswahl heute „Marco Polo – Reisen mit Insidertipps“ empfohlen. Vor allem auch, weil mit Ralf Kirmse ein geschätzter Ex-Kollege zu den Autoren zählt.

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Weltbekannter Problem-Satz

Komme gleich wieder Godot
Komme gleich wieder Godot

Weltbekannter Problem-Satz

Eines der bekanntesten Bücher der Welt (zumindest was den Titel angeht), eröffnet an diesem 13. April unser „bebüchertes Kalenderblatt“. Genauer gesagt, dessen Autor: Samuel Beckett wurde am 13. April 1906 geboren. Einem Freitag.

Zumindest seinem Weg zu höchsten literarischen Weihen konnte der „Unglückstag“ nicht stoppen. Beckett gilt spätestens seit „Warten auf Godot“ als einer der bedeutendsten Schriftsteller des 20. Jahrhunderts und erhielt 1969 den Literatur-Nobelpreis. Was den Godot angeht, warte ich immer noch auf die endgültige Erleuchtung. Womit ich nicht allein bin, denn „das Rätsel Godot“ (Wikipedia) hat zu unzähligen Deutungen geführt.

Für drei großartige „Kulturtempel“ ist der 13. April zudem sozusagen Geburtstag. Am 13. April 1870 wurde das Metropolitan Museum of Art gegründet. Zwei Jahre später wurde es eröffnet, ist heute das größte Kunstmuseum der Vereinigten Staaten und beherbergt eine der bedeutendsten kunsthistorischen Sammlungen der Welt. Mehr als 7 Millionen Besucher bestaunen in guten Jahren die Kunstwerke auf mehr als 130.000 m² Ausstellungsfläche.

Den Hinweis auf den Berliner Flughafen BER und andere Projekte, deren Bauzeiten in Richtung Ewigkeit strebten, kann man sich bei einem anderen Fall kaum verkneifen. Allerdings im positiven Sinn: Am 13. April 1841 wurde nach Baumeister Gottfried Semper benannte Semperoper in Dresden eingeweiht. Nach gerade einmal drei Jahren (!!!) Bauzeit. Da erklang Carl Maria von Webers „Jubel-Ouvertüre“ sehr zu Recht.

An einem Freitag, den 13., eröffnete der offenkundig nicht abergläubische Manfred Weissleder 1962  im Haus Große Freiheit 39 im Hamburger Stadtteil St. Pauli eröffnet einen Club. Er nannte ihn „Star-Club“ und hier galt nomen est omen: In den sieben Jahren seines Bestehens gastierten dort zahlreiche Größen der Rockmusik und starteten die Beatles ihre Weltkarriere.

Das konnte ja nicht gut gehen: Es war zwar kein Freitag, aber auf der 13. Apollo-Mission der NASA explodierte am 13. April 1970 ein Sauerstofftank und prägte Astronaut Jim Lovell das mittlerweile geflügelte Wort (natürlich auf Englisch): „Houston, wir haben ein Problem!“ Die dramatische Rettungsaktion bescherte Filmfans dann auch noch den Film „Apollo 13“ mit Tom Hanks. Und Jim Lovell schrieb seine Erinnerungen nieder (nur in englischer Sprache erhältlich).

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Abheben und deftiger Gruß

Columbia NASA
Columbia NASA

Abheben und deftiger Gruß

Dieser 12. April ist mein persönlicher Wandersaisonstart. Während ich nach der Winterpause auf den Spuren der Harzer Wandernadel wieder auf die Füße komme, heben andere passend zum Datum gleich ab.

Der 12. April ist das Datum für Überflieger schlechthin. Mit dem „Tag der Kosmonauten“ wird in Russland an den ersten bemannten Weltraum-Flug durch Juri Gagarin mit dem Raumschiff Wostok 1 am 12. April 1961 erinnert. Nachdem der Erstflug der NASA-Columbia-Raumfähre 20 Jahre später auch auf den 12. April fiel, erklärte die Generalversammlung der Vereinten Nationen das Datum zum „Internationalen Tag der bemannten Raumfahrt“.

NASA-Mitarbeiter George Whitesides war dies offenkundig alles viel zu formell. Er kreierte eine mittlerweile weltweite Party-Reihe in Gedenken an den ersten bemannten Raumflug unter dem Namen „Yuri’s Night“. Ob Elon Musk, Jeff Bezos und Richard Branson mitfeiern, ist nicht bekannt. Aber vermutlich fliegen die Herren der Raketen ohnehin gerade irgendwo ins All.

Als Fußball-Fan in Niedersachsen kommt man um das heutige Datum nicht herum. Obwohl es mir im Braunschweiger Land schwerfällt: Am 12. April 1896 wurde der Hannoversche Fußball-Club von 1896 gegründet. Aus Löwen Sicht schon damals mehr Schein als Sein, denn trotz des Namens wurde erst nur Rugby gespielt. Erst vier Jahre später gingen die Fußballer an den Start.  Nur am Rande sei erwähnt, dass Eintracht Braunschweig bereits am 15. Dezember 1895 gegründet wurde. Und ob es wirklich „111 Gründe, Hannover 96 zu lieben“ gibt…?

Götz von Berlichingen

Falls mich 96-Fans jetzt mit dem Gruß des Götz von Berlichingen bedenken wollen, wäre es der passende Tag: Am 12. April 1774 wurde am Berliner Comödienhaus das Sturm-und-Drang-Drama „Götz von Berlichingen“ von Johann Wolfgang von Goethe uraufgeführt. Zumindest den berühmten „Schwäbischer Gruß“ kennt wohl jeder: „Sag deinem Hauptmann: Vor Ihro Kaiserliche Majestät hab ich, wie immer, schuldigen Respekt. Er aber, sag’s ihm, er kann mich im Arsche lecken!“

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Tote Hasen und großer Einfluss

Ghandi-Denkmal
Ghandi-Denkmal

Tote Hasen und großer Einfluss

Start in die 15. Kalenderwoche mit diesem Montag, 11. April. Von morgen an soll wettermäßig der Frühling Einzug halten. Aber der April ist halt ein wechselhafter Geselle, schon in zehn Tage könnten wieder Flocken rieseln.

Die Themensuche für unser „bebüchertes Kalenderblatt“ fiel mir heute nicht schwer, die Wikipedia-Einträge unter „Kultur“ liefern am 11. April gleich drei Einträge, die durchaus Generationen bewegt haben. So enterte in „Gerdes’ Folk City“ in Greenwich Village, Manhattan, New York, ein Singer-Songwriter erstmals die Bühne, der zu einem der einflussreichsten Musiker des 20. Jahrhunderts avancieren sollte: Bob Dylan. Spannend ist so gerade auch „die Geschichte hinter den Trcks“.

Als erstem Singer-Songwriter und Dichter wurde ihm 2016 der Nobelpreis für Literatur „für seine poetischen Neuschöpfungen in der großen amerikanischen Songtradition“ zugesprochen. Für mich hatte er lange vorher Heldenstatus. Mit einer älteren Schwester aus der 68er Generation gesegnet, konnte man in einer früh-pubertären und -revolutionären Zeit auch ohne je einen Ton zu treffen zum textsicheren Vorsänger avancieren: „Don’t Think Twice, It’s All Right“.

Für meine Eltern war es 1988 deutlich schlimmer als „Ein kleines bisschen Horrorschau“, als die Toten Hosen mit der Single-Auskopplung „Hier kommt Alex“ die Hitlisten stürmten. Ihr erstes öffentliches Konzert gaben Campino, Andreas von Holst, Andreas Meurer, Michael Breitkopf, Trini Trimpop und Walter November heute vor 40 Jahren, am 11. April 1982, im Bremer Schlachthof.  Auf den Plakaten wurden sie wegen eines Druckfehlers als „Die Toten Hasen“ angekündigt.

Und dann erntete einer meiner Lieblingsfilme um einen der von mir meist bewunderten Männer am 11. April 1983 bei der Oscarverleihung den mehr als verdienten Lohn: Richard Attenboroughs Spielfilm „Gandhi“ erhielt gleich acht Goldjungen, unter anderem als Bester Film. Und der grandiose Ben Kingsley erhält den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Auch wenn es unzählige Bücher um und über Ghandi gibt, den Film muss man gesehen haben.

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