Samstag, 13. April: Buchstaben-Jongleure

119 Buchstaben-Steinchen und eine geniale Idee

Wie knapp wir an einem Freitag dem 13. Vorbeigeschrammt sind, ist mir erst an diesem Samstag, 13. April 2024, aufgegangen. Glück und Pech hat für mich aber weniger mit dem Datum, als viel mehr mit dem Wetter zu tun. Ich liebe es sonnig.

So gesehen steht heute ein wichtiger Lostag an: „So wie Martin es will, so zeigt sich dann der ganze April“. Die Bauernregel bezieht sich auf Papst Martin I., der von 649 bis 653 amtierte. Der Wettervorhersage nach soll ich in diesem Monat Glück haben, demnach steht uns erneut fast ein Sommer-Wochenende mit Temperaturen um die 20 Grad ins Haus. Kein Protest von meiner Seite.

Hoffentlich nicht nachteilig wirkt sich das Wetter auf den Schreibwettbewerb aus, den die BÜCHER-HEIMAT initiiert hat. Gutes Wetter lockt eher in die Natur als an den Schreibtisch. Aber ein Dutzend Texte sind schon im ersten Monat eingegangen und Abgabeschluss ist erst Ende Mai.

Ebenfalls mit Buchstaben jonglieren müssen Fans des Spiels Scrabble können. Mit dem „Scrabble-Tag“ (National Scrabble Day) wird heute in Amerika ein Aktionstag begangen, an dem sich im Grunde die gesamte Welt beteiligen könnte. In mehr als 30 Sprachen wurden bislang weit mehr als 100 Millionen Exemplare verkauft.

Begangen wird der Aktionstag zu Ehren von Alfred Mosher Butts, der am 13. April 1899 geboren wurde und das Spiel erfand. Viel Erfolg hatte der Architekt nicht damit, erst der Anwalt James Brunot verhalf Scrabble zum Durchbruch. Er meldete das Spiel in der heutigen Form 1948 zum Patent an. 2004 wurde Scrabble dann in die National Toy Hall of Fame aufgenommen.

Im Jahr 1955 erschien Scrabble erstmals in der klassischen grünen Optik. Mit 119 Steinchen aus Holz, vier Holzbänken und Spielbrett. Plus Regeln – die bei diesem Spiel besonders wichtig sind, Streit liegt häufiger in der Luft. Nahezu unerlässlich in Griffweite sollte daher der „Duden – Deutsches Universalwörterbuch“ sein. Mittlerweile gibt es zudem jede Menge Spezialausgaben wie das Harry Potter (Zauberbefehle) und FC Bayern München-Scrabble (Fußballbegriffe).

Der ohne Frage bekannteste Fehlschlag der US-Raumfahrtgeschichte mit spektakulärer Rettungsaktion jährt sich heute zum 54. Mal (1970): Ein Sauerstofftank des Raumschiffs Apollo 13 explodiert auf dem Weg zum Mond. „Houston, we have a Problem“.

Die Rettung der drei Astronauten Jim Lovell, Jack Swigert und Fred Haise wurde 1995 mit Tom Hanks in der Hauptrolle nicht minder spektakulär verfilmt – obwohl „Film-Detektive“ dem Kino-Hit „Apollo 13“ (DVD) etliche Fehler nachwiesen.

Noch flink zwei große Momente der Literaturgeschichte – wenngleich auf durchaus unterschiedlichen Niveaustufen. Am 13. April 1784, also heute vor 240 Jahren, erlebte Friedrich Schillers Tragödie „Kabale und Liebe“ ihre Premiere – und erntete sehr gemischte Kritiken.

Auf Anhieb und dann auch nachhaltig enormen kommerziellen Erfolg hatte derweil der Brite Ian Fleming. Er veröffentlichte am 13. April 1953 seinen ersten James-Bond-Roman „Casino Royale“.  Die Bücher und noch mehr die Filme schrieben fortan eine einmalige Erfolgsgeschichte.



Freitag, 12. April: Sturm und Drang

Fan-Liebe vor dem Niedersachsen-Derby

Dieser Freitag, 12. April 2024, ist gleich in mehrfacher Hinsicht ein Tag für Sturm und Drang: Dazu bei tragen Johann Wolfgang von Goethe, Christoph Hein und (am Sonntag) hoffentlich die Löwen von Eintracht Braunschweig.

Aber der Reihe nach: Heute vor 250 Jahren (1774) erlebte ein Goethe-Werk am Berliner Comödienhaus in der Inszenierung von Heinrich Gottfried Koch eine Premiere. Das vom Publikum gefeierte Sturm-und-Drang-Drama „Götz von Berlichingen“ machte den jungen Johann Wolfgang von Goethe (seinerzeit 25 Jahre alt) mit einem Schlag berühmt.

Ohne Frage auch in eine Phase von „Sturm und Drang“ in der deutschen Geschichte fiel am 12. April 1989 die Premiere eines Werkes von Christoph Hein in der damaligen DDR: Am Staatsschauspiel Dresden wurde die DDR-Version der Artussage von Christoph Hein, „Die Ritter der Tafelrunde“, aufgrund der deutlichen Bezüge zur aktuellen Situation in der DDR vom Publikum gefeiert. Die „Christoph Hein Jubiläumsedition“ umfasst sechs Bände in einer Kassette.

Obwohl es in Braunschweiger Landen schwer über die Tastatur geht: Heute vor 128 Jahren (1896) wurde der Hannoversche Fußball-Club von 1896 gegründet. Schon damals eher Fake, denn trotz des Namens wurde zunächst nur Rugby gespielt.

Erst 1899 wendet sich der Verein dann tatsächlich dem Fußball zu – vier Jahre nach der Gründung von Eintracht Braunschweig. „111 Gründe, Hannover 96 zu lieben“ werden Fans der „Aantracht“ schwerlich finden – zumal zwei Tage vor dem großen Niedersachsen-Derby an der Hamburger Straße.

Geburtstag hätte heute einer der erfolgreichsten (Thriller-)Autoren der Welt: Die Werke von Tom Clancy, der am 12. April 1947 das Licht der Welt erblickte und 2013 verstarb, wurden mehr als 100 Millionen Mal verkauft. Mein Liebling als Buch wie als Film ist einer seiner Erstlinge: „Jagd auf Roter Oktober“erschienen vor 40 Jahren (1984).



Donnerstag, 11. April: Freesien und Fondue

Die Initialen unter den Sternen

Heute ist Dienstag, 11. April 2024, und ich werde meiner Frau Blumen kaufen. Wobei das so außergewöhnlich auch wieder nicht ist, aber heute ist der „Tag der Freesien“. Und Freesien sind (neben Flieder) die erklärten Lieblingsblumen meiner Frau.

Wobei Freesien den Vorteil haben, dass sie deutlich länger halten als der relativ schnell vergängliche Flieder. Dank meiner Kenntnisse über die floralen Vorlieben meiner Frau fällt eine meiner Schwächen nicht weiter ins Gewicht: Ich kann mir die Namen und Aussehen in der Blumenwelt nicht einprägen.

Abhilfe schaffen könnte da „Welche Blume ist das?“. Der Kosmos-Naturführer hat allerdings weniger die Schnittblumen im Blick, wird mich also weiter ratlos im Blumenladen stehen lassen. Und er klärt auch nicht darüber auf, welche Blumen zu welchem Anlass zu schenken sind.

Optisch vielleicht sogar schöner als so manche Blume könnte als „Geschenk für Naturliebhaber und Gartenfreunde“ „Die geheimnisvolle Sprache der Blumen – 50 Orakelkarten für das ganze Jahr“ sein. Die edle Box enthält zahlreiche kolorierte, viktorianische Originalzeichnungen.

Womit wir bei der grundlegenden Alternative wären: „Statt Blumen ein kleines Buch“ scheint es zwar nur noch antiquarisch zu geben, aber der Suchdienst der BÜCHER-HEIMAT könnte da sicher Abhilfe schaffen. Und ansonsten tut es auch jedes andere Buch, vor allem, wenn es mit Liebe geschenkt wird (Blumen zusätzlich schaden nicht).

Für alle, die noch keinen Plan fürs Mittagessen oder Abendbrot haben: Die Amerikaner begehen heute den „Tag des Käsefondues“ (National Cheese Fondue Day). „Hüttenzauber mit Genuss“ bietet die „besten Fondue- und Schokoladenrezepte für gemütliche Runden“.

Acht Oscars heimste am 11. April 1983 ein Film ein, der mich schwer beeindruckt hat – was ebenso an der Hauptperson wie auch an Regisseur Richard Attenboroughs Arbeit lag: „Gandhi“ (DVD) war der beste Film des Jahres, Ben Kingsley erhält den Oscar als Bester Hauptdarsteller. Als Lektüre zum Film empfehlen sich Gandhis eigene Aufzeichnungen: „Mein Leben“.

Zum Schluss noch eine Frage: Kennen Sie Luc Luycx? Nein? Aber ziemlich sicher hatte Sie schon seine Schöpfungen in Händen. Der gute Mann, der heute 66 Jahre alt wird, ist ein belgischer Münz-Designer, der die europäisch einheitlichen Vorderseiten der Euromünzen schuf. Unter den Euro-Sternen rechts stehen seine Initialen „LL“.

Über Münzen gibt es tausende Bücher, aber sozusagen die innere Verschmelzung von Buch und Münze stellt der „Buch-Tresor“ dar. Ein Safe aus Stahl für die wertvolle Münze, verborgen in einem Einband aus Kunstleder, der wie ein Buch aussieht und im Regal nicht auffallen soll. Was es nicht alles gibt…



Mittwoch, 10. April: Aus Fehlern lernen

Sicherheit dank einer kleinen Nadel

Aus Fehlern soll man ja lernen. Und nachdem ich vor zehn Tagen fälschlicherweise den 90. Tag des Jahres ausgerufen hatte, habe ich an diesem Mittwoch, 10. April 2024, das Schaltjahr einkalkuliert: Wir sind also am 101. Tag des Jahres angelangt.

Ihren 175. „Geburtstag“ feiert heute eine Erfindung, die mich insbesondere in Kindheitstagen durch so manch bekleidungstechnische Unpässlichkeiten gebracht hat: Wir begehen den „Internationalen Tag der Sicherheitsnadel“ (International Safety Pin Day).

Das Datum ist mit Bedacht gewählt, denn am 10. April 1849 ließ sich der US-amerikanische Mechaniker und Erfinder Walter Hunt aus Martinsburg im Bundesstaat New York die Sicherheitsnadel patentieren. Seine Erfindung erhielt das US-Patent Nr. 6281.

Vielleicht helfe ich mit diesem, auf den ersten Blick unnützen Wissen manch einem dennoch weiter. Beispielsweise beim Spielen des „Pocket Quiz Junior Erfindungen“, bei dem es gilt „100 Fragen rund um die genialsten Erfindungen der Menschheit“ zu beantworten. Ob darunter auch die Sicherheitsnadel fällt, kann ich allerdings nicht mit Bestimmtheit sagen.  

Zu den begehrtesten Errungenschaften der einstigen DDR zählten ohne Frage Autos der Marken Trabant und Wartburg. Heute vor 33 Jahren (1991) lief im thüringischen Eisenach der letzte Wartburg vom Band. Insgesamt 35 Jahre lang wurden die Autos im Automobilwerk Eisenach gebaut. Vorgängermodelle und laufende Modellpflege wird im „Fahrzeuglexikon Wartburg“ abgehandelt.

Der Trabant, liebevoll Trabbi gerufen, überlebte den Wartburg um 20 Tage.  Am 30. April 1991 produzierte Sachsenring Zwickau den letzten der Kleinwagen. Der erste Trabant war 1958 vom Band gerollt.

Den 100. „Geburtstag“ kann im kommenden Jahr ein Roman feiern, der am 10. April 1925 erschien, von dem zunächst nur 20.000 Exemplare verkauft wurden und der heute zu den Meilensteinen der Weltliteratur zählt: „Der große Gatsby“ ist das Meisterwerk F. Scott Fitzgeralds.

Der Roman, in dem sich Fitzgerald vor dem Hintergrund der „Roaring Twenties“ mit Themen wie Dekadenz, Ausschweifungen, Idealismus, Widerstand gegen Veränderungen und sozialen Umbrüchen auseinandersetzt, wird heute zu den bedeutendsten Werken der amerikanischen Moderne gezählt. Für das Magazin Time gehört „Der große Gatsby“ zu den besten 100 englischsprachigen Romanen.

Als Fitzgerald 1940 starb, war er überzeugt, dass sein gesamtes Werk vergessen werde. So kann man sich täuschen…



Dienstag, 9. April: Gin auf Einhorn

Der Gin-Tonic-Liturgie folgen

So richtig bin ich über die Sommertage zum Aprilanfang an diesem Dienstag, 9. April 2024, noch nicht weg. Die Tage haben mir ja durchaus gefallen, aber die Nächte… Es ist wie mit dem Reifenwechsel: Dünne Sommerdecke oder doch noch dicke Daunendecke?

Über diese Frage werde ich heute Abend bei einem netten Drink philosophieren. Wobei ich dem Aktionstag folgend zu einem Getränk greifen müsste, dessen Wacholdernote ich nicht sonderlich schätze. Als Cocktail aber ist es sehr okay, heute ist der „Gin-Tonic-Tag” (International Gin and Tonic Day).

Wer als wahrer Fan selbst mixen will, greift frei nach dem Motto „Wenn schon, denn schon…“ natürlich zu „Gin & Tonic – Goldene Edition“, schließlich ist es laut Verlagswerbung das „ultimative Handbuch für den perfekten Mix“. Und mit weniger wollen wir ja gar nicht erst anfangen.

Als Lektüre zum Drink empfehlen wir beispielsweise „Rituale für Hipster & Heilige und alles dazwischen“. In dem eher ungewöhnlichen Buch vermittelt Steve Kennedy Henkel, der für die evangelische Kirche in Bayern als „Jesus Headhunter“ in Sachen Nachwuchsgewinnung unterwegs ist, neben Barista-Gebeten und Bike-Segen auch die zu unserem Cocktail passende „Gin-Tonic-Liturgie“.

Es hat Gin-Abende gegeben, an denen habe ich sogar an Einhörner geglaubt. Was heute ebenfalls passt, denn wir begehen den Welttag des Einhorns (International Unicorn Day). Wer sich da einlesen will: „101 Einhörner und alles, was du über sie wissen musst!“.

Das „extragroße Wimmelbuch“ verspricht „fantasievollen Fakten“ für Einhorn-Fans. Mit Fakes statt Fakten liegt man damit voll in einem allerdings meist üblen Trend. Wobei dies bei den 101 Einhörnern verzeihlich ist, die Fakten-Fakes sind zumindest garantiert fröhlich.

Wenn schon Einhorn, dann darf natürlich auch mein alljährlicher Ausflugstipp durch den heimischen Harz nicht fehlen. Die Einhorn-Höhle Scharzfeld (ext.) lohnt einen Besuch. Geöffnet ist sie mittwochs bis sonntags jeweils von 11 bis 16 Uhr, Führungen jeweils zur vollen Stunde bis 15 Uhr. Ohne Führer gibt es keinen Zutritt zu der Höhle, die dank der Netflix-Serie „Dark“ zu Berühmtheit gelangte.



Montag, 8. April: Lasst Blumen sprechen

Szene aus „Der ganz große Traum“. Foto: Senator-Film

Buddhas Geburtstag und Fußballs Anfänge

Ein herzlicher Glückwunsch geht an diesem Montag, 8. April 2024, nach Japan, wo aus Anlass von Buddhas Geburtstag das Blumenfest Hana Matsuri gefeiert wird.

Heute errichten alle buddhistischen Tempel des Landes eine Blumenhalle (jap. Hanamido), in der eine mit Blumen geschmückte Statue des neugeborenen Buddhas steht. Mir fällt dazu nur das Stichwort „Ikebana“ und die Lehre von „Geist und Schönheit japanischer Blumenkunst“ ein. Und allen, die wie ich eher wenig über Buddha wissen, empfiehlt sich die Lektüre von „Der Buddha – Biografie in Geschichten“.

Vor 150 Jahren nahm eine Bewegung ihren Anfang, die für viele Fans auch eine „Religion“ ist – und mit der ich mich deutlich besser als mit Buddha auskenne: Im Herbst 1874 trugen Schüler des Martino-Katharineum auf dem „Kleinen Exerzierplatz“ an der Rebenstraße (heute Rebenring) in Braunschweig unter der Leitung von Konrad Koch das erste Fußballspiel in Deutschland aus. Der Lehrer glaubte, damit ein Mittel gegen das „Stubenhockerthum“ sowie die Kneipentouren ihrer Oberschüler gefunden zu haben.

Koch erinnerte sich später: „Es wurden einfach ein guter Fußball aus England auf den Platz geworfen, einige der wichtigsten Regeln angegeben und bald spielten die deutschen Knaben das englische Spiel, wenn auch anfangs noch nicht mit allen Feinheiten, doch eifrig und geschickt und zu ihrem größten Vergnügen.

Vor allem die Turnerschaft zog gegen die „Fußlümmelei“ und die „englische Krankheit“ zu Felde. Ohne Erfolg. Im Jahr 1882 stellte ein Erlass des preußischen Kulturministeriums fest: „Das Spiel lehrt und übt Gemeinsinn, weckt und stärkt die Freude am tatkräftigen Leben und die volle Hingabe an gemeinsam gestellte Aufgaben und Ziele.“

Drei Jahre später wartete Konrad Koch, der auch das Buch „Die Erziehung zum Mute durch Turnen, Spiel und Sport“ schrieb, mit neu verfassten Regeln auf. Ein Auszug: „Auf dem Platz darf niemand sich hinlegen oder müßig stehen. Kein Schüler darf ohne besondere Erlaubnis den Rock ablegen; diese Erlaubnis wird nur denen erteilt, die ein wollenes Hemd tragen.“

„Der ganz große Traum“ (DVD) Konrad Kochs war damit wahr geworden und wurde 2011 mit Daniel Brühl in der Hauptrolle erfolgreich verfilmt. Was nicht bedeutet, dass 1895 zu Kochs Zeiten der Fußball den Durchbruch schon geschafft hätte. Heute vor 123 Jahren (1901) absolvierte die österreichische Fußballnationalmannschaft beispielsweise ihr erstes Länderspiel gegen die Schweiz. Das Match, das 4:0 für Österreich endete, wurde allerdings nie offizielles Länderspiel anerkannt. Engländern und Amerikaner kickten in beiden Teams als Gastspieler. Und viele heimische Spieler legen sich Pseudonyme zu, tragen Perücken und kleben sich falsche Bärte an, um nicht erkannt zu werden, weil Fußball Schülern in Österreich noch verboten war…



Sonntag, 7. April: Tierischer Ausflugstipp

Otter-Besuch oder Harzer Wohlfühlwege

Anfang April, genauer gesagt Sonntag, 7. April 2024, und Wetter wie im schönsten Sommer. Da ist ein Ausflugstipp fast Pflicht. Das Ziel liefert mir der heute anstehende „Internationaler Tag der Biber“ „International Beaver Day“.

Wobei meinem Tipp eine spontane, aber fehlerhafte Assoziation zugrunde liegt. Beim Stichwort „Biber“ dachte ich sofort an das Otter-Zentrum Hankensbüttel, das seine Wurzeln 1979 bekanntlich im Harz in Oderhaus hatte. Der Otter gehört allerdings zu den Mardern und Biber sind Nager

Wer sich da genauer informieren will, findet reichlich Lektüre. Als „das Buch zum erstaunlichen Comeback eines nahezu ausgerotteten Tiers“ wird der opulent bebilderte Band „Der Fischotter“ beworben.

Biber erfreuen sich jedoch offenkundig der größeren Fangemeinde. Die Online-Bibliothek der BÜCHER-HEIMAT weist zu dem Nager 1248 Einträge auf. Der Fischotter muss mit 60 auskommen. Wobei etliche Titel auch nur den Tiernamen nutzen: „Die Biber-Methode“ ist von Antti Tuomainen, dem laut der britischen Zeitung Times „funniest writer in Europe“, und hat als skurriler Krimi mit den Dammbauern wenig zu tun.

Wer tatsächlich mehr über die Tiere wissen will, könnte sich über „Biologie, Schutz und Management eines Ökosystemingenieurs“ in dem ebenfalls reich bebilderten Werk „Der Biber“ schlau machen. Und unterdessen kann der ganz junge Nachwuchs mit einem erkrankten Exemplar mitfühlen: „Der Biber hat Fieber“.

Doch zurück zum Ausflugstipp: Zum Otter-Zentrum in Hankensbüttel (das immerhin eine „Biber-Expedition“ anbietet) sind es von Bad Harzburg aus 108 Kilometer, Fahrzeit laut GoogleMaps 1:18 Stunde. Ein Heide-Spaziergang bietet sich im Anschluss an. Und vielleicht entdeckt man ein Restaurant, das bereits ersten Heidespargel bietet.

Man kann natürlich auch im heimischen Harz verweilen, das sommerliche Wetter nutzen und wandern. Niemand muss bis zur Saisoneröffnung der Harzer Wandernadel (ext.) am 21. April in Zilly warten. Man auch jetzt schon „Wohlfühlwege“ entdecken und aufbrechen in den „Harz. Wandern für die Seele“.



Samstag, 6. April: Kuscheliger Pazifismus

Kissenschlachten und Pop-Titanen

Mit dem Aktionstag an diesem Samstag, 6. April 2024, fremdele ich gleich aus mehreren Gründen. Unter anderem, weil ich diesen Blog heute früh noch im Bett schreibe. Der „Internationale Kissenschlacht-Tag“ (International Pillow Fight Day) würde mich meiner weichen Nackenstütze berauben.

Ohnehin bin ich im Allgemeinen und mit Blick auf Kissenschlachten auch im Speziellen eindeutig Pazifist. Auch die softesten Daunenkissen konnten daran nichts ändern, die abendlichen Schlachten vermiesten mir einige Zeltlager- oder Jugendherberg-Aufenthalte, die ich ansonsten durchaus genossen habe.

Der Blick in den Online-Katalog der BÜCHER-HEIMAT zeigt überdeutlich, dass das Thema eine klare Zielgruppe ins Visier nimmt: „Kissenschlacht im Nachtexpress“ richtet sich beispielsweise als „spannendes Vorlesebuch mit witzigen Illustrationen“ an Kinder ab 6 Jahren.

Die gleiche Altersgruppe soll auch das Spiel „Kissenschlacht um Mitternacht“ locken. Wobei es sich zu meiner Freude um ein Gesellschaftsspiel handelt, dass ohne echte Kissen und tatsächliche Schlachten auskommt. Da können und sollen dann auch die Eltern mitspielen.

Wobei viele Eltern (und in manchen Fällen auch schon Großeltern) an diesem Samstag vermutlich eher in musikalischen Erinnerungen schwelgen werden. Heute vor 50 Jahren (1974) gewann die schwedische Popgruppe ABBA, bestehend aus Agnetha Fältskog, Anni-Frid Lyngstad, Björn Ulvaeus und Benny Andersson, mit „Waterloo“ den Grand Prix Eurovision de la Chanson.

Startschuss für eine unglaubliche internationale Karriere. Das Buch „ABBA“ beschreibt zum Jubiläum „50 Jahre schwedischer Popsound“. Passender Untertitel: „Thank you for the music.” Auf der Welle reiten aber auch andere mit: „ABBA – 50 Jahre Popgeschichte“ soll laut Verlagswerbung „das perfekte Geschenk zum Band Jubiläum“ sein.

Die Schätzungen reichen von etwa 140 Millionen bis zu über 500 Millionen verkaufter ABBA-Tonträger. Das 1992 veröffentlichte Best-of-Album „ABBA Gold“ gehört mit 31 Millionen verkauften Exemplaren zu den weltweit erfolgreichsten Alben. Und das auf ABBA-Songs basierende Musical „Mamma Mia!“ zählt mit mehr als 60 Millionen Zuschauern seit 1999 zu den erfolgreichsten Musicals der Welt (nur Bühne, ohne Kino!).

Wer angesichts solcher Zahlen selbst zu popmusikalischem Ruhm und Reichtum kommen will, kann ja schon mal üben. Allzu hohe Hürden stehen offenbar nicht im Weg, denn. So behauptet ein Taschenbuch-Titel „It’s Easy To Play Abba“. Und alle, die dennoch unsicher sind, können ja zuvor auf den Spuren der Pop-Größen wandeln. Die Route gibt „Der Abba-Reiseführer nach Stockholm“ vor.



Freitag, 5. April: Fehler und Versäumnisse

Den Schnitzer ins Positive umgedeutet

Noch nicht einmal eine Woche wieder aktiv, aber bis zu diesem Freitag, 5. April 2024, häufen sich Fehler und Versäumnisse. Nahezu unverzeihlich: Am 2. April feierte die BÜCHER-HEIMAT ihren zweiten Geburtstag.

Glückwunsch nachträglich, heißt es da ja gemeinhin. Wobei die Tatsache, dass mir der Geburtstag durch die Lappen ging, durchaus auch positiv gedeutet werden kann. Die BÜCHER-HEIMAT ist so sehr fester Bestandteil Bad Harzburgs, dass man sie fast als alltäglich wahrnimmt. „Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt“, wäre vom Titel her zwar das passende Buchgeschenk, allerdings geht es darin vornehmlich darum „deinem Selbstwertgefühl Flügel wachsen“ zu lassen.

Ausreichend Selbstwertgefühl sollten alle rund um die BÜCHER-HEIMAT gewonnen haben.  Es hilft, sich bisweilen den Werdegang von Dirk Junickes erster Idee über die Planungen mit Sonja Weber bis zum unglaublichen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Erinnerung zu rufen.

Das Ergebnis spiegelt sich nicht allein in hervorragenden Umsatzzahlen wider. Die BÜCHER-HEIMAT ist zu einem soziokulturellen Treffpunkt geworden, der die Innenstadt nachhaltig belebt und der weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung findet.

Dass die BÜCHER-HEIMAT solch ein Treffpunkt werden konnte, ist ohne Frage auch in dem enormen und kostenfreien Veranstaltungsangebot begründet, für das Monika Runge federführend verantwortlich ist. Auch die großartigen Lesungen ließen sich ohne die vielen helfenden Hände nicht realisieren. Wer sich nicht mehr an alle Abende erinnern kann, wird hier bei einem Blick in den Rückspiegel fündig.

Angesichts des verpennten Geburtstags sind die anderen Versäumnisse eher lässliche Sünden. Zumal aufmerksame Leser wie Hans Joachim Stehr meinen allerersten Fauxpas sofort korrigierten: Der vergangene Sonntag war nicht der 90., sondern der 91. Tag des Jahres – ich hatte das Schaltjahr aus den Augen verloren.

Einmal im Fluss, habe ich am 2. April auch gleich noch den „Internationalen Kinderbuchtag“ (International Children’s Book Day) übersehen. Was in einer Stadt, die seit 35 Jahren das Eselsohr als Jugendbuchpreis vergibt, schon als arges Versäumnis gewertet werden muss.

Das erste Eselsohr ging 1989 an Klaus Kordons „Wie Spucke im Sand“, der bislang letzte Preisträger war 2022 Dirk Reinhardt mit seinem Cyber-Thriller „Perfect Storm“. In diesem Jahr steht die nächste Verleihung an, die Jury um die Harzburger Aktion liest sich bereits fleißig durch die Shortlist.

Noch schnell die Erinnerung an ein großes Jubiläum: Heute vor 150 Jahren (1874) wurde die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss mit dem Libretto von Karl Haffner und Richard Genée in Wien uraufgeführt. Unbestritten der Höhepunkt der klassischen Wiener Operette.  Die Biografie „Johann Strauß“ liefert dazu gleich im Doppelpack „Vater und Sohn in Wort und Bild“. Und dem Walzerkönig angemessen „mit Goldprägung“.



Donnerstag, 4. April: Trommelwirbel

Das Schlagzeug an der Krippe

Beginnen wir diesen Donnerstag, 4. April 2024, mit einem Trommelwirbel. Warum? Nun, ganz einfach: Wir begehen heute den Weltschlagzeugertag (World Drummer’s Day).

Es gibt ja wirklich zu (fast) jedem Thema reichlich Lektüre. Mit Blick auf das Schlagzeug weist die Online-Suche der BÜCHER-HEIMAT insgesamt 144 Bücher aus. In den meisten Fällen Lehrbücher. Mit zum Teil durchaus originellen Titeln wie „Bum Bum Tschack 1“.  Dahinter verbirgt sich laut Verlag „die neue umfassende Schlagzeugmethode für den Anfang“.

Der Blick in die Bücherliste hat derweil auch mein Bild von passenden Einsatzmöglichkeiten des Schlagzeugs gewandelt: Auf „Drummers Forge: Weihnachten am Schlagzeug“ wäre ich wohl nicht gekommen. Bei den Drums hätte ich spontan eher an „Wacken“ und Heavy Metal als ans Christkind in der Krippe gedacht.

Hollywood-Regisseur William Wyler, ein gebürtiger Deutsch-Schweizer mit Geburtsnamen Willi Wyler, lieferte etliche große Leinwandepen ab und heimste persönlich drei Oscars ein. Sein absolutes Meisterwerk ist „Ben Hur“ . Der Film wurde heute vor 64 Jahren (1960) mit insgesamt 11 Oscars ausgezeichnet.

Lediglich zwei weitere Filme erntete so viele Lorbeeren in Form der weltbekannten Goldjungen: „Titanic“ (1998) und „Der Herr der Ringe: Die Rückkehr des Königs“ (2004).  Insgesamt ist die Herr-der-Ringe-Trilogie die erfolgreichste Filmserie mit 17 Auszeichnungen bei 30 Nominierungen.

„Ben Hur“ dürfte zu den Stoffen gehören, wie weit mehr Menschen durch die Verfilmung als durch den Roman kennen, der die Basis bildet. Ein „Blockbuster“ allerdings war auch der 1880 veröffentlichte Roman „Ben Hur“ von Lew Wallace. Im 19. Jahrhundert war es laut Wikipedia nach der Bibel das meistgedruckte Buch.

Nicht vergessen werden sollte in diesem bebücherten Kalenderblatt beim Blick auf den „Ben Hur“-Oscar-Regen, dass an jenem 4. April 1960 auch ein deutscher Film einen Oscar erhielt. Was ja eher selten der Fall ist. Als „Bester Dokumentarfilm“ wurde Bernhard Grzimeks Film „Serengeti darf nicht sterben“ ausgezeichnet. Auch zu dieser Doku gibt es ein Taschenbuch.