Markus Weber über „Nachtlichter“

Amy Liptrot:

Nachtlichter

In „Nachtlichter“ verbinden sich wunderbare Naturbeschreibungen der vor Schottland gelegenen Orkney-Inseln mit dem Ringen der Autorin um die Befreiung von ihrer Alkoholsucht. Mit 18 Jahren wollte Amy Liptrot der Inselwelt entfliehen und suchte im Großstadtleben Londons neue Erfahrungen und Freiheit. Sie fühlte sich wild und lebendig.

Doch schließlich landete sie mit etwa 30 Jahren in Arbeitslosigkeit, wurde verlassen von ihrem Freund. Alle Versuche, mit Alkoholexzessen ihrem Jammer und ihren Ängsten zu entkommen, scheiterten. Nach einer überstandenen Entziehungskur kehrt sie für einige Zeit zurück auf die Orkneys. Im Erkunden der Inseln, der Tier-, vor allem der Vogelwelt, der Geologie, des nächtlichen Himmels und des Meeres, erkennt Amy sich selbst Stück für Stück neu.

Es bleibt jedoch immer ein Ringen mit der Sucht. „Seit ich trocken wurde, fühle ich mich mitunter überrascht und beglückt vom ganz normalen Leben. … Das Leben kann größer und reicher sein, als ich gedacht habe.“

Das Schöne an Büchern ist ja auch, dass man in fremde und faszinierende Welten eintauchen und diese gemeinsam mit den Autoren entdecken kann. Zur Erkundung der Orte kann man dorthin fahren, man muss es aber nicht unbedingt, sondern man kann den kalten Wind der Orkneys auch im warmen Zuhause spüren. Wunderbar.

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Amy Liptrot: Nachtlichter, btb Verlag 2019, 352 Seiten, ISBN 978-3442718412, Preis: 10,00 Euro

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