Donnerstag, 4. Januar: Mandarin und Mandarine

Beim Schaltjahr nicht geschaltet

Dass ich einen Fehler gemacht habe, dämmert mir beim Schreiben des heutigen Datums: Donnerstag, 4. Januar 2024. Die 4 animierte mich zu einem innerfamiliären Besserwisser-Exkurs über Schaltjahre, die bekanntlich stets durch 4 teilbar und damit identifizierbar sind. Was auf 2024 fraglos zutrifft. Womit meine gestrige Rechnung, als ich von 355 Tagen bis Heiligabend sprach, erneut meine mangelhaften Mathekenntnisse entlarvte.

Da ich den 29. Februar 2024 in meiner Rechnung unterschlagen hatte, waren es gestern 356 Tage und sind es von heute an noch 355 Tage bis zur Bescherung unterm Weihnachtsbaum. Und die nächste Silvesterfeier steht in 362 Tagen an.

Wenden wir uns erfreulicheren Themen zu. Heute ist der bundesweite Tag der Mandarine. Citrus reticulata, wie der wissenschaftliche Name lautet.  Ich liebe die kleinen Zitrusfrüchte, weil sie in der Regel einfacher zu pellen als die meisten Apfelsinen sind. Und man kann schnell mal ein paar erfrischende Mandarinen nebenbei verputzen.

Die Datenbankenabfrage nach Mandarinen-Büchern im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT war allerdings eher unbefriedigend. Die Wortähnlichkeit mit chinesischer Sprache Mandarin und den ebenso genannten alten chinesischen Beamten macht die Recherche schwierig.

„Die Insel der Mandarine“ ist folgerichtig ein im alten China spielender Kriminalroman. Und obwohl „Mandarine“ (engl.) mit dem leckeren Obst auf dem Cover aufwartet, hat auch dieses Werk wenig mit der Zitrusfrucht zu tun, es handelt sich um ein schwarzhumorigen Politroman. Und die Abhandlung über die “Kinnow-Mandarine” (Citrus reticulata Blanco) dürfte wohl nur Fachleute fesseln. Es geht um „Nach-Ernte-Management (…) zur Verlängerung der Haltbarkeit“.

Heute vor 63 Jahren (1961) erschien der letzte Band des von den Brüdern Grimm 123 Jahre zuvor begonnenen Deutschen Wörterbuchs. Für alle, die riesiges Interesse (und einen großen Geldbeutel) haben: Die „Geschichte des Grimmschen Deutschen Wörterbuchs 1863-1908. Teil 1 und 2“ enthält als eBook „Dokumente zur Entstehung und Rezeption des DWB vom Verlagswerk zum Akademieunternehmen“ auf stolzen 2173 Seiten. Wer nur im DWB stöbern möchte, wird online beispielsweise bei der Uni Trier fündig.

Gleich einen doppelten Schlusspunkt setzten am 4. Januar 1970 die Beatles. Sie beendeten die Aufnahmen zum Album „Let It Be” (2CD Deluxe) – und ihr Band-Dasein. “Let It Be – das letzte Album der Beatles” verfolgt die 15-monatige Entstehungsgeschichte des Albums, das auch dazu beitrug, dass es die Beatles auf unglaubliche 132 Wochen an der Spitze des Billboard-Charts bringen.

Dies wiederum relativiert die Meldung, dass Taylor Swift mit 68 Wochen an Elvis Presley (67 Wochen) vorbeizog und nun die erfolgreichste Solokünstlerin ist. Bis in Beatles-Sphären hat sie noch gut zu tun, was „Taylor Swift. Ihre Musik, ihr Leben.“ (Bild-Biographie mit mehr als 130 Fotos) nicht minder faszinierend macht.

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Ulrike Schmidt über „Alte Liebe“


Elke Heidenreich, Bernd Schroeder:

„Alte Liebe“

Eben aus der Hand gelegt, ist meine jüngste Lektüre zwar keine Neuerscheinung, aber vielleicht für den einen oder anderen doch noch unbekannt: „Alte Liebe“ von Elke Heidenreich und Bernd Schroeder.

Kluge, witzige, gefühlvolle und auch bissige Dialoge – ein Lesevergnügen! Aus der Sicht der beiden Protagonisten, Lore und Harry, wird abwechselnd in Dialogform die alltägliche Herausforderung des Älterwerdens und des Alltags der Ehe lebensklug erzählt.

Es ist die Geschichte eines Ehepaares, in der sich eine ganze Generation wiedererkennen kann.

Mir fiel das Buch zwischen den Feiertagen in die Hände, die kurzweilige, unaufgeregte und amüsante Sprache machte Spaß zu lesen.

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Elke Heidenreich, Bernd Schroeder: „Alte Liebe“, Fischer Taschenbuch, 190 Seiten, ISBN 9783596187492, Preis: 12,00 Euro.


Mittwoch, 3. Januar: Geburtstag in Mittelerde

Vergesslichkeit eröffnet Chancen

Dieser Mittwoch, 3. Januar 2024, begann mit einer fürchterlichen Entdeckung. Ich habe ein Weihnachtsgeschenk vergessen.  Nicht auf dem Gabentisch, sondern im Geheimversteck, das es vor neugierigen Blicken verbergen sollte.

Da es sonst noch niemand bemerkt hat, eröffnet der Schock über meine Vergesslichkeit aber auch Chancen: Ich habe 355 Tage vor Heiligabend 2024 bereits das erste Weihnachtsgeschenk! Hauptsache, es fällt mir in zwölf Monaten rechtzeitig wieder ein…

Das neue Jahr beginnt mit überraschend viel „Abschiednehmen“. Die letzte Krippenandacht für diese „Weihnachtssaison“ steht im Rosengarten am Freitag, 5. Januar, an. Dann sind die Kirchengemeinde Martin Luther und die Sternsinger aktiv. Und auch der „Wintertreff“ auf dem Port-Louis-Platz schließt am Sonntag, 7. Januar, seine Pforten.

Heute steht außerdem der „Internationaler Women Rock! Day“ im Kalender. Die Wahl des Datums erfolgte dabei aus sehr gutem Grund: Am 3. Januar 1987 nahm die Rock and Roll Hall of Fame die US-amerikanische Soul-Sängerin Aretha Franklin als erste Frau überhaupt auf. Und das Buch „Aretha Franklin“ bringt das Leben der großen Künstlerin in der Reihe „Little People, Big Dreams“ auch bereits Kindern nahe.

Zwar nicht mit den Rock-Ladies, dafür aber mit „Bluesfrauen. Starke Stimmen und ihre Geschichten“ befasst sich eine Lesung mit Gesang und Piano mit Dr. Haide Manns und Maximilian Tettschlag am Freitag, 15. März 2024, in der BÜCHER-HEIMAT. Wie immer bei freiem Eintritt. Die Platzzahl ist allerdings begrenzt. Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT, Telefon (05322) 9059599 oder per Mail: info@die-buecherheimat.de.

Weit zurück in der Geschichte müssen wir, um den ersten Geburtstagsgruß loszuwerden: Heute vor 2130 Jahren (106 v. Chr.) wurde der römische Staatsmann, Redner und Schriftsteller Marcus Tullius Cicero geboren. Man kann sich von dem Philosophen und Staatenlenker „Vom Sinn und Zweck des guten Lebens“ überzeugen lassen.  Es gibt aber auch „Cicero zum Vergnügen“.

Der 3. Januar ist aber für viele Fans vor allem der „International J.R.R. Tolkien Day“. Gefeiert wird damit an seinem Geburtstag (1892) John Ronald Reuel Tolkien, der Schöpfer der Mittelerde.  Zum Festtag der Hinweis auf eine besonders edle (aber auch kostspielige) Ausgabe von „Der Herr der Ringe“ mit Illustrationen des Autors.

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Dienstag, 2. Januar: Den Wald meiden

Am Waldmännchentag hilft auch der Knigge nicht

Alle Jahre wieder bitte ich Anfang Januar vorbeugend um Verzeihung, denn „mit Ansage“ werde ich wieder mehrfach die Jahresangabe „2023“ verwenden. Zumindest heute sollte das nach diesem Einstieg nicht passieren: Wir haben Dienstag, 2. Januar 2024.

Eine besondere Tücke stellt der Jahreswechsel auch bei den Recherchen für unser „bebüchertes Kalenderblatt“ da. Auf der Suche nach runden Jubiläen, die kleine Geschichten hergeben könnten, ist der Blick nach zwölf Monate in 2023 auf die Jahres-„Endziffern“ 3 und 8 geeicht. Ich werde mir einen Zettel an den Monitor hängen: 4 + 9.

Wer heute in den Wald geht, sollte vorsichtig sein. Nicht, oder zumindest nicht allein wegen eventuell umstürzender Bäume. Heute ist „Waldmännchentag“, in manchen Regionen auch „Schlägelstag“. Vor allem in der hessisch-thüringischen Grenzregion, im Hainich und im Eichsfeld geht der (Aber-)Glaube um, am 2. Januar solle der Wald gemieden werden.  

Andernfalls drohe eine Begegnung mit dem Waldmännchen (Kobold), das sich in seiner Winterruhe gestört fühlen könnte. Und da Naturgeister als unberechenbar gelten, müssen Störenfried mit Rache rechnen. Wer sich sicher im Lesesessel informieren will, wandelt im  „Geheimnis Wald! – Im Reich der Naturgeister“ mit dem „Förster, Seher und Mystiker Sam Hess auf den Spuren der Feen, Elfen und Devas“. Und „Der Naturgeister-Kalender 2024“ gewährt einen Überblick „Tag für Tag“.

Seit dem 15. Jahrhundert gibt es den „Schlägelstag“ als Variante. Bergarbeiter sollten demnach heute die Minen meiden, wollen sie sich nicht mit den Untertage-Naturgeistern anlegen.

Womit wir bei den runden Jahrestagen wären – wenn wir noch in 2023 wären: Heute vor 46 Jahren (1978) gingen in der ARD erstmals die „Tagesthemen“ an den Start und strahlte das ZDF die erste Ausgabe des „heute-journals“ aus.

Trotz aller „Lügenpresse“-Krakeeler für mich gute Nachrichten. Sollte es die öffentlich-rechtlichen Sender nicht geben, man müsste sie meiner Meinung nach erfinden. Sachliche Berichterstattung und hohe Glaubwürdigkeit bescheinigen zum Glück noch 66 Prozent der Bundesbürger den Formaten.

Wer mehr darüber wissen will: In „Tagesschau und Co.“ schildert eine Ex-Mitarbeiterin, wie die Redaktionen Nachrichten machen. Und einen detaillierteren Blick werfen Klaus Kamps und Miriam Meckel auf die „Fernsehnachrichten“ und „Prozesse, Strukturen, Funktionen“.

Falls man mit beispielsweise über dieses Thema mit anderen Menschen in Streit gerät, hätten wir auch noch einen Buchtipp (der ebenfalls in 2023 rundes Jubiläum hatte): Heute vor 236 Jahren (1788) erschien erstmals Adolph Freiherr von Knigges „Über den Umgang mit Menschen“ – in dieser Ausgabe standesgemäß in Leinen mit Goldprägung.

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Montag, 1. Januar: Frohes neues Jahr!

Geheime Tagebücher und strikte Regeln

Ein frohes und gesundes neues Jahr wünscht das Team der BÜCHER-HEIMAT an diesem Montag, 1. Januar 2024. Vermutlich wird dieser Text zumindest für Partygänger zu früh (7.00 Uhr) ausgesendet. Aber die Mindesthaltbarkeit reicht wenigstens bis zum Abend…

Ich muss allerdings einräumen, dass ich gestern wohl auch etwas zu lange wach geblieben bin. Also gibt es heute eine Schnellfassung des „bebücherten Kalenderblatts“. Solch eine „laissez-faire“-Arbeitshaltung hätte sich Samuel Pepys (gesprochen: [piːps]) nicht erlauben können. Sonst hätte er seine 3100 Seiten umfassenden Tagebücher aus der Regierungszeit König Karl II. von England im 17. Jahrhundert nie vollendet.

Am 1. Januar 1660 begann Samuel Pepys sein geheimes Tagebuch, das er bis zum 31. März 1669 führte. Die Bände zählen zu den wichtigsten Quellen für die Zeit und zu den am häufigsten zitierten literarischen Werken Englands. Das komplette Werk gibt es in englischer Sprache nach Jahren geordnet und als eBook: „Diary of Samuel Pepys – Complete 1667 N.S“.

Samuel Pepys war übrigens ausgesprochen vielseitig, sprach Spanisch, Italienisch, Französisch und Latein, interessierte sich für Theater, Literatur und Musik. Letzteres auch sehr aktiv, er sang, spielte Laute, Theorbe und Gitarre sowie Geige und Flageolett. Sein spezielles Interesse galt zudem der Mathematik.

Sein „Tagebuch aus dem London des 17. Jahrhunderts“ gibt es auch auf Deutsch. Zumindest 421 Seiten. Immer 706 Seiten umfasst „Das geheime Tagebuch“ beim Insel-Verlag.

Der Startschuss für ein kurzes Bühnendasein fiel am 1. Januar 1933: Für das politische Kabarett „Die Pfeffermühle“ hob sich in München der erste Vorhang. Schon wenige Wochen später jedoch musste die Kabarett-Truppe um Erika Mann und Therese Giehse ins Exil gehen. In mehr als tausend Vorstellungen in der Schweiz, Holland, der Tschechoslowakei und der USA spielte „Erika Mann und ihr politisches Kabarett ‚Die Pfeffermühle’“ vor allem gegen die Nazi-Herrschaft an.

Mit dem ersten Tag des Jahres 1896 wurden die „Jenaer Regeln“ erlassen. Diese Fußballregeln nahmen besonders die Beschaffenheit des Spielfeldes in den Blick und legten beispielsweise fest, dass jeglicher Bewuchs des Spielfeldes verboten sei.

Das erste Fußball-Regelwerk hatte bereits 1875 der Lehrer Konrad Koch in Braunschweig vorgelegt. Mit knallharten Vorgaben: „Auf dem Platz darf niemand sich hinlegen oder müßig stehen.“ Immerhin lässt sich das leichter entscheiden als die heutigen Handspiel-Regeln, an denen Aktive und Zuschauer trotz Kölner Video-Überwachung der Bundesliga regemäßig verzweifeln.

Dabei kann das Ganze doch gar nicht so schwierig sein, denn „Fußball“  präsentiert „Regeln, Abläufe und Maße“ – noch dazu „wasserfest laminiert“ – auf einer einzigen Info-Tafel…

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