Sonntag, 30. April: Sagenhafter Tag

Die Walpurgis-Szene in der Harzsagenhalle auf dem Burgberg. Foto: Bad Harzburg-Stiftung

Von Rückkehr und Weisheit der Wölfe

Seit gestern geht es wieder aufwärts und das können wir am heutigen Sonntag, 30. April 2023, bei guter Wetterprognose nutzen: Die Burgberg-Seilbahn fährt wieder und der Burgberg lockt mit der Harzburg als größtem Freilichtmuseum der Stadt, mit dem Aussichtsreich und mit einem märchenhaften Abstecher in die Harzsagenhalle.

Die Harzsagenhalle ist heute von 14.00 bis 16.00 Uhr geöffnet. Das Buch zum Sagenschrein von Sonja und Luca Weber „Sagenhafte Geschichte – Sagenhafte Geschichten“ gibt es vor Ort, aber natürlich auch in der BÜCHER-HEIMAT. Literatur aus und über den Harz hat in der Mitmach-Buchhandlung eine eigene Ecke.

Im gewissen Sinn passt auch einer der heute anstehenden Aktionstage in die Welt der Sagen und Mythen. Der „Tag des Wolfes“ dürfte in Deutschland gleich wieder hitzige Diskussionen entfachen. Eckhard Fuhr beschreibt in „Rückkehr der Wölfe“ wie ein „Heimkehrer unser Leben verändert“ und kommt zu dem Schluss, wir müssten „den Gedanken zulassen, dass in unserer durchorganisierten und gut kontrollierten Welt die wilde Natur immer noch mächtig ist“.

Das mächtige Interesse und die Faszination Wolf spiegelt sich auch in den Bücherregalen wider. Beim Suchwort „Wölfe“ wird man im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT mit mehr als 1000 Titeln überflutet. Darunter auch „Die Weisheit der Wölfe“ – die man bisweilen eher den Menschen wünscht.

Das Buch soll die Leser informieren, wie die Tiere „denken, planen, füreinander sorgen“. Denn der Wolf, so Autorin Elli H. Radinger sei „das Tier, das dem Menschen am ähnlichsten ist“. Eine These, die sie unter die Spiegel-Bestseller katapultierte.

Wer vom Märchen-Wolf bis zum „einsamen Wolf“ das menschliche Leben derart begleitet und prägt, taugt natürlich auch prima für verkaufsfördernde Romantitel. Einen Welterfolg landete beispielsweise der Norweger Karl Ove Knausgård mit dem Spiegel-Bestseller „Die Wölfe aus dem Wald der Ewigkeit“.

Wobei es einen guten Beleg dafür gibt, dass Knausgård sich bei der Titelsuche wenig um Befindlichkeiten seiner weltweiten Leserschaft schert. Sein sechsbändiger, autobiografisch angelegter Romanzyklus heißt im norwegischen Original „Min Kamp“, was wörtlich übersetzt nichts anderes als „Mein Kampf“ heißt. Knausgårds deutscher Verlag taufte die Reihe aus nachvollziehbaren Gründen in „Kämpfen“ um…

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —



Mittwoch, 21. Dezember: Kopfnüsse und Wetten

Rau(h)nächte: Darstellung der „Wilden Jagd“ in der Harzsagenhalle auf dem Burgberg. Foto: Seltmann

Rau(h)nächte und Zeitenwende

Um 22.47 Uhr haben wir es an diesem Mittwoch, 21. Dezember 2022, geschafft: Wintersonnenwende. Der kürzeste Tag des Jahres ist dann fast vorüber, ab morgen geht es wieder aufwärts mit der „lichten“ Tagesdauer – wenn auch sehr langsam.

Gerade einmal 7:44 Stunden liegen heute zwischen Sonnenaufgang (8.23 Uhr) und Sonnenuntergang (16.08 Uhr). Richtig spürbar wird die „Zeitenwende“ (um mal das Wort des Jahres zu nutzen), erst im Januar. Am 8. Januar knacken wir die 8-Stunden-Marke und am 30. Januar ist es dann wieder immerhin 9 Stunden hell.

Heute beginnen (zumindest in vielen Regionen) mit dem Thomastag auch die Rau(h)nächte.  Gemeint sind einige (meist zwölf) Nächte um den Jahreswechsel, in denen in Europa uralte Bräuche gepflegt werden. „Geheimnisvolle Rauhnächte“ bietet „Rituale, Rezepte, Räucheranleitungen für 2021-2023“ (und will sich offenkundig wie ich auch an manche Dinge der Rechtschreibreform gar nicht gewöhnen).

In unseren Breiten sind mit den Raunächten eher die Zwölf Weihnachtstage vom 25. Dezember bis zum Dreikönigstag am 6. Januar gemeint. Spätestens dann, so der Aberglauben, ziehen sich die finsteren Mächte zurück, begibt die „Wilde Jagd“ sich zur Ruhe. Spätestens da können wir mitreden, denn wie in der Harzsagenhalle auf dem Burgberg zu sehen, war die „Wilde Jagd“ mit dem Jäger Hackelberg auch auf Harzer Höhen unterwegs. „Der kleine Jäger-Knigge“ dürfte kaum zu Gepäck der Wilden Jagd gehört haben…

Heute vor 150 Jahren, am 21. Dezember 1872 genau drei Sekunden vor Ablauf der vereinbarten Zeit, kam einer der berühmtesten Romanhelden der Welt nach einer „Reise um die Erde in 80 Tagen“ wieder in seinem Londoner Klub an. In Gedenken auch an den fantastischen Romancier Jules Verne begehen wir heute den „Tag der gewonnenen Phileas-Fogg-Wette“ (International Phileas Fogg Win A Wager Day).

Was mich persönlich noch mehr als die tollen Verne-Romane fesselt, ist der heutige „Tag des Kreuzworträtsels“ (International Crossword Puzzle Day). Am 21. Dezember 1913 wurde das erste Kreuzworträtsel der Welt in der Weihnachtsbeilage der „New York World“ publiziert. Erfunden hat die Buchstabenrätsel der britische Journalist Arthur Wynne.

Kreuzworträtsellexika sind seither auch im Internet-Zeitalter nicht auszurotten, aus dem Hause Duden gibt es „Das große Kreuzworträtsel-Lexikon“ mit 300.000 Fragen und Antworten. Nochmal 25.000 Fragen und Antworten mehr bietet „Das Profi-Kreuzworträtsel-Lexikon mit Schnell-Such-System“.  Allen, denen „stinknormale“ Kreuzworträtsel zu schnöde sind, empfehle ich „200 mal um die Ecke gedacht“  (hier Band 2) aus der Reihe „Kreuzworträtsel für Anspruchsvolle aus dem ZEITmagazin“. Herrliche Kopfnüsse, bei denen man erstmal die Frage entschlüsseln muss, ehe man sich profanen Dingen wie den Antworten zuwenden kann.

— Das will ich lesen! Alle Links im Text führen direkt zum Shop —