Well, well! Wohlfühlen in Wellies
Sprühregen sagt meine Wetter-App für diesen Freitag, 24. November 2023, voraus. Was prima passt, denn wir begehen heute den „Tag der Gummistiefel“.
Auf einem Bauernhof aufgewachsen, bin ich bei dem Thema in meinem Element. Die wasserdichten Treter sind einfach praktisch. Dass sie modisch nicht viel her machen, war mir schnurz. Lediglich die Tatsache, dass man in Gummistiefeln schlecht Fußball spielen kann, trübt den rosaroten Rückblick.
Google spielte 2019 ein Doodle zu Ehren der Gummistiefel aus (s.o.). Eine Referenz nicht an die Schuhe, sondern an den 5. Dezember 2015, der als regnerischster Tag der Geschichte Großbritanniens mit Niederschlagshöhen von 340 Millimetern bekannt geworden ist.
Die Briten sollen den Vorläufer der modernen Gummistiefel erfunden haben. Genauer gesagt Feldmarshall Arthur Wellesley, Duke of Wellington, der Napoleon bei Waterloo besiegte. Angeblich dank kniehoher, sogenannter Hessenstiefel, die seine Soldaten durch intensives Einfetten wasserdicht machten. Gummistiefel laufen in England noch heute unter „Wellies“ oder „Welli Boots“. Well, well!
Im großen Stil ist der Amerikaner Hiram Hutchinson 1853 die Gummistiefel-Produktion in Frankreich angegangen. Die Firma existiert bis heute und produziert noch immer hochwertige Gummistiefel für Beruf und Freizeit.
In dieser Freizeit könnte man, statt beseelt in Gummistiefeln durch Matsch zu waten, auch lesen. Es gibt erstaunlich viele Bücher, die das Schuhwerk im Titel tragen – wenngleich sie im Kern meist wenig damit zu tun haben. Zum Spiegel-Bestseller brachte es Moderatorin Bärbel Schäfer mit „Eine Herde Schafe, ein Paar Gummistiefel und ein anderer Blick aufs Leben“, in dem sie ihrem Namen Ehre zu machen versucht.
„Gerüchte über gelbe Gummistiefel“ verbreitet Angela Nora Broer in der Absicht, zu erklären, „warum der Ostfriese ist, wie er ist“. Eher Spannung verspricht dagegen Henning Mankells letzter Roman: „Die schwedischen Gummistiefel“. Kurzer Einschub für alle, die schon immer mal wissen wollten, was Gummistiefel auf Schwedisch heißt: Gummistövlar.
Ansonsten gelangte ich beim Stöbern im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT zu der Erkenntnis, dass Gummistiefeln keineswegs Bauern und Dorfkindern (wie einst mir) vorbehalten sind: „Engel tragen Gummistiefel“ steht dort direkt neben der „Göttin in Gummistiefeln“. Und „Die Gummistiefel-Prinzessin“ ist auch nicht fern. Vermutlich aus gutem Grund, denn „Das Glück trägt manchmal Gummistiefel“.
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