Donnerstag, 24. November: Noch 30 Tage

Heute vor 614 Jahren (1408) wurde der Altstadtmarktbrunne in Braunschweig gegossen. Das Foto aus dem Jahr 1865 stammt aus Wikipedia (gemeinfrei).

Geschenke und Gummistiefel

An diesem Donnerstag, 24. November 2022, ist es wieder soweit: Weihnachts(geschenke)alarm! In 30 Tagen ist bereits Heiligabend, in 37 Tagen verabschieden wir das Jahr 2022.

Es gibt kein schlechtes Wetter, nur falsche Kleidung“, pflegte meine Mutter oft (und meist vergebens) zu predigen. Heute wäre der richtige Tag für ein starkes Auftreten bei regenmatschigem Wetter. Wir begehen den „Tag der Gummistiefel“. Erstaunlicherweise haben wir Deutschen die Vorzüge des wetterfesten Schuhwerks erst 2021 entdeckt, vorher gab es keinen Gummistiefel-Ehrentag.

Dabei sind die Treter, in denen der Schweißfuß quasi programmiert ist, sogar in der Literatur gut vertreten. In „Die schwedischen Gummistiefel“ liefert ein ungleiches Paar ein Indiz in Henning Mankells letztem Roman. Obwohl ich finde, dass Mord und Totschlag ganz gut zu den Stiefeln passt, verbinden sie viele andere Mitmenschen offenkundig eher mit reichlich Romantik.

Da wird die „Göttin in Gummistiefeln“ besungen und in Liebesdingen konstatiert, „Das Glück trägt manchmal Gummistiefel“. Dagegen sollen „Gerüchte über gelbe Gummistiefel“ die ungestellte Frage beantworten, „warum der Ostfriese ist, wie er ist“.

Ein bebüchertes Kalenderblatt kommt heute aber auch an einigen Bücher nicht vorbei, die die Welt bewegten – oder doch zumindest Leserherzen. So veröffentlichte Charles Darwin am 24. November 1859 sein Hauptwerk „Der Ursprung der Arten“ (On the Origin of Species) seine Evolutionstheorie.

Bei meinen Recherchen bin ich allerdings darauf gestoßen, dass Darwin einen speziellen Entwicklungsschritt übersehen hat. Auf den Tag genau 18 Jahre nach dem „Ursprung der Arten“ veröffentlichte die britische Schriftstellerin Anna Sewell ihren Roman „Black Beauty“. Dazu vermerkt Wikipedia: Die „Autobiografie eines Pferdes“ sei eines der bekanntesten Jugendbücher im 20. Jahrhundert geworden. Und Anna Sewell klärte auf, es handele sich um eine „Übersetzung aus der Pferdesprache“.

Ein wichtiges Datum ist dieser 24. November auch für die Esperanto-Stadt Herzberg. Heute vor 135 Jahren wurde die deutsche Ausgabe des ersten Esperanto-Lehrbuchs veröffentlicht. Autor war Ludwik Lejzer Zamenhof. Heute gibt es „Esperanto – einfach, kompakt und übersichtlich“.

Schriftsteller, Bibliothekar, Archivar, Apotheker und – „Märchenerzähler“: Am 24. November 1801 wurde Ludwig Bechstein geboren, der großartige Sammlungen deutscher Märchen herausgab: „Die schönsten Märchen“.

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Montag, 10. Oktober: Wuff, wuff! Welthundetag

Welpen, Warrior Cats und Darwins Würmer

Dieser Montag, 10. Oktober 2022, sollte gar nicht mein Tag werden. Zum einen habe ich es noch aus dem Berufsleben nicht so mit Montagen. Zum anderen aber ist heute „Welthundetag“. Tortur für einen bekennenden Katzenfreund, der sich allzu oft über Hunde-Hinterlassenschaften aufregen muss.

„Welthundetag“ (World Dog Day) und der am 8. August anstehende Weltkatzentag haben allerdings eines gemeinsam: Alle Jahre wieder feiern Millionen Menschen die Aktionstage und vor allem ihre Lieblinge, aber niemand weiß, woher die Initialzündung dazu kam. Aber was soll’s, Hundetrainer wie der ach so telegene Martin Rütter („Hundetraining“) müssen ja auch ihr Auskommen haben.

Die Hundefreunde haben dabei erkennbar neben den Welpen auch den eigenen Nachwuchs im Blick und wecken mit „Martin Rütters Hundewimmelbuch“ die Hundeliebe. Oder, um es zugegeben gehässig zu kommentieren, damit das Kind auf den Hund kommt. Zum Glück bin ich Pazifist, ansonsten könnte man dazu neigen, die „Warrior Cats“ gegen die Hundewelt ins Feld zu schicken…

Themenwechsel: Für alle, die da Glauben, Charles Darwin habe sich „nur“ über Themen wie „Die Entstehung der Arten“ ausgelassen, sei darauf hingewiesen, dass der Brite auch weitere epochale Werke geschrieben hat. Beispielsweise veröffentlichte er am 10. Oktober 1881 ein Standradwerk über „Die Bildung der Ackererde durch die Tätigkeit der Würmer“.

Zwei Geburtstage wollen wir noch feiern. Wobei ich bei Claude Simon (10. Oktober 1913) meine literarischen Wissenslücken offenbaren muss. Ich kannte den Mann gar nicht, obwohl der als wichtiger Vertreter des „Nouveau roman“ 1985 sogar den Literaturnobelpreis erhielt. Vermutlich hätte ich Probleme mit Werken wie „Die Akazie“, denn sie sind laut Lexikon „aus einer Aneinanderreihung zahlreicher fragmentierter Handlungsstränge aufgebaut, die unvermittelt abbrechen“.  Klingt nach anstrengender Lektüre.

Damit es richtig peinlich für mich wird, gestehe ich, dass ich Nora Roberts (10. Oktober 1950) selbstverständlich kenne. Sowohl ihre „Romance-Romane“ wie auch ihre Thriller, die sie als J.D. Robb verfasst. „The Nora“ (Branchenname) bringt es auf eine Auflage von mehr als 400 Millionen Exemplare, 29 ihrer Bücher landeten auf Platz 1 der New-York-Times-Bestsellerliste. Bei so vielen Romanen lohnt sich ein Paket-Angebot: „Die Blüten-Trilogie: – Rosenzauber / Lilienträume / Fliedernächte (3in1-Bundle)“. Wer weniger Herz-Schmerz und mehr Spannung will, feiert mit J.D.Robb „Eine mörderische Hochzeit“.

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