Montag, 20. November: Sinfonische Sorge

Der „Fluch der Neunten“ am Zwanzigsten

Im Arbeitsleben stehend habe ich bisweilen unter dem Fluch des Montags gelitten. Das bleibt mir an diesem Montag, 20. November 2023, als Ruheständler erspart. An einem speziellen Fluch allerdings führt heute kaum ein Weg vorbei.

Nein, es geht nicht schon wieder um Tutanchamun oder irgendeinen seiner Pharao-Kollegen. Ein Fluch soll auch geniale Menschen treffen können, die mit ihrer Musik Menschen tief berühren können. Ludwig van Beethoven, Franz Schubert, Anton Bruckner, Antonín Dvořák, Kurt Atterberg, David Maslanka, Vincent Persichetti, Alfred Schnittke, Roger Sessions und Elie Siegmeister sind vor oder bei der Arbeit an ihren zehnten Sinfonien gestorben.

Den „Fluch der Neunten“ entwickelte daraus „Gustav Mahler“, dessen Ehefrau Alma Mahler-Werfel in der Biografie ein „authentisches und subjektiv-temperamentvolles Zeugnis des Genies und Menschen“ zeichnet. Heute vor 112 Jahren (1911) wurde ein halbes Jahr nach dem Tod des Komponisten „Das Lied von der Erde“ uraufgeführt.

Mahler hatte das Werk als „sinfonischen Liederzyklus“ bezeichnet, aus Angst, eine 9. Sinfonie könnte – wie bei seinen Vorbildern Ludwig van Beethoven und Anton Bruckner – seine letzte sein. Der so von Mahler propagierte „Fluch der Neunten“ geistert seither durch Literatur und Film. Beispielsweise in „Die verfluchte Neun” (The Curse of the Ninth/DVD) der erfolgreichen Inspector-Barnaby-TV-Serie nach den Romanen von Caroline Graham.

Ich bin kein Musical-Freund, aber es gibt zwei Ausnahmen: „Cats“ mag ich und „Cabaret“ liebe ich. Letzteres wurde heute vor 57 Jahren (1966) uraufgeführt. Die mit acht Oscars ausgezeichnete Verfilmung folgte 1972. Lesenswert sind aber gerade auch die autobiografischen Romane von Christoph Isherwood, auf denen „Cabaret“ basiert: „Mr. Norris steigt um“ (1935) und „Leb wohl, Berlin“ (1939).

Zum Finale gilt es heute, zwei Nobelpreisträgerinnen zum Geburtstag zu gratulieren. Vor 165 Jahren (1858) wurde Selma Lagerlöf geboren, deren Werke durchweg zur Weltliteratur zählen und die 1909 als erste Frau den Nobelpreis für Literatur erhielt.  „Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen“ ist ohne Frage das bekannteste Buch Selma Lagerlöfs, aber in der Adventszeit lohnt sicher auch ein Blick in ihre „Geschichten zur Weihnacht“.

Vor genau 100 Jahren (1923) kam Nadine Gordimer zur Welt. Die südafrikanische Schriftstellerin erhielt den Nobelpreis „aufgrund der offenen und ironischen Art, mit der sie soziales Unrecht“ beispielsweise in ihrem Roman „Niemand der mit mir geht“  beschreibt. Die Apartheidpolitik und deren zerstörerische Folgen sowohl für die schwarze als auch für die weiße Bevölkerung waren Gordimers Thema, wobei sie sich zeitlebens doppelt ausgegrenzt fühlte: durch die Weißen aufgrund des Apartheidregimes, durch die Schwarzen wegen ihrer Hautfarbe.

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Sonntag, 20. November: Witziger Morgen

Mit der Sanduhr in den Sonntag

Als ich heute, Sonntag, 20. November 2022, den Computer hochfuhr, teilte der mir mit, er aktualisiere und ich möge ihn nicht ausschalten. Womit ich Zeit hatte, auf dem Handy zum Guten-Morgen-Kaffee Windows-Witze zu delektieren. Nicht ohne Grund: Heute vor 37 Jahren (1985) veröffentlichte Microsoft die erste Version des Betriebssystems.

Während mein PC sich aktualisiert, werde ich daran erinnert, wie vorgeblich das indianische Wort für Windows heißt: „Weißer-Mann-starrt-auf-drehende-Sanduhr„. Vielleicht sollte ich zu einem Buch greifen. Beispielsweise „Computer“. Untertitel: „Eine kurze Geschichte“. Microsoft und Windows dürften darin ein längeres Kapitel für sich beanspruchen.

Microsoft-Gründer Bill Gates hat sich aktuell weit größeren Problemen zugewandt: In „Wie wir die Klimakatastrophe verhindern“ will er aufzeigen, „welche Lösungen es gibt und welche Fortschritte nötig sind“. Wie wär’s zum Wachwerden trotzdem mit weiteren Windows-Witzen?

  • Frage: Ich installiere Windows, was soll ich drücken? Antwort: Die Daumen…
  • Anrufer zur Service-Hotline: „Ich benutze Windows.“ Hotline: „Ja.“ Anrufer: „Mein Computer funktioniert nicht richtig.“ Hotline: „Das sagten Sie bereits.“
  • Was haben ein Revolver und Windows gemeinsam? Solange sie nicht geladen sind, sind sie harmlos.

Ich bin absolut kein Musical-Fan, aber eines gehört zu meinen absoluten Film-Favoriten: „Cabaret“ mit der unvergleichlichen Liza Minelli, erlebte heute vor 56 Jahren seine Broadway-Premiere. Was mich erinnerte, dass die beiden Romane von Christopher Isherwood, auf denen „Cabaret“ basiert, schon ewig auf meiner Leseliste stehen: „Mr. Norris steigt um“ (1935) und „Leb wohl, Berlin“ (1939).

Zu Himmel hoch jauchzend, zu Tode betrübt, das gibt es auch im Leben der Königin und in beiden Fällen spielten sich die Ereignisse an einem 20. November ab. Im Jahr 1947 heiratete die junge Elisabeth Philip, Duke of Edinburgh. Und auf den Tag genau 45 Jahre später (1992) vernichtete ein Feuer ein Fünftel von Windsor Castle. Beides wird sich sicher in „QUEEN ELIZABETH II.“  – „ihr Leben in Bildern, 1926-2022“ widerfinden. Und wer noch mehr in „Erinnerungen an eine wundervolle Königin“ schwelgen will, greift zu „Der Queen Elizabeth II. Adventskalender“.

An einem 20. November wurden zudem zwei Literatur-Nobelpreisträgerinnen geboren. Im Jahr 1858 war dies Selma Lagerlöf. Ihr „Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden“ ist ein Lese-Muss. Wobei aktuell eher „Die schönsten Weihnachtsgeschichten“ passen.

Im Jahr 1923 wurde die Südafrikanerin Nadine Gordimer geboren, die sich mit den zerstörerischen Folgen der Apartheidpolitik sowohl für die schwarze als auch für die weiße Bevölkerung auseinandersetzt: „Niemand, der mit mir geht“.

Ganz zum Schluss noch ein Autor, dessen Berufsbezeichnung in Wikipedia man sich auf der Zunge zergehen lassen muss:  Am 20. November 1721 wurde Jean-Henri Maubert de Gouvest geboren, der Karriere machte als „französischer entlaufener Mönch, Abenteurer, Artillerieoffizier, Sekretär, Schriftsteller, Publizist, Geheimagent und Direktor einer in Deutschland gastierenden Komödiantentruppe“. Alle Achtung!

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Freitag, 26. August: Von Hunden und Hamstern

Ein Sommerloch mit großen Momenten

Wir sind an diesem Freitag, 26. August 2022, ja eigentlich schon fast aus dem „Sommerloch“ heraus, aber meine Themensuche dominiert es weiter. Auch wenn es immer große Momente gab.

Die Wikipedia-Rubrik Gedenk- und Aktionstage bleibt über Tage leer. Und die „kuriosen Kalender“ liefern nur noch mehr oder minder tiefschürfenden US-Unsinn wie den „Kirsch-Wassereis-am-Stiel-Tag“ (National Cherry Popsicle Day). Eher mitgehen könnte man da schon beim   US-„Tag des Hundes“.  Dagegen ist der „Tag des Toilettenpapiers“ (National Toilet Paper Day) wohl eher etwas für Menschen die in der Denke dem „Cricetus cricetus“ (dem gemeinen Hamster) nahestehen…

Etwas mehr Zutrauen in die eigene Genialität hätte dem französischen Tüftler Charles Bourseul nicht geschadet: Am 26. August 1854 beschreibt er in der Zeitschrift „L’illustration“ detailliert seine Idee des Telefons – und erntete überwiegend Spott. Er verfolgte das Projekt nicht weiter und überließ das Feld anderen wie  Philipp Reis, der zum zentralen Wegbereiter des Telefons wurde, ehe schließlich Alexander Graham Bell das Telefon 1876 zur Marktreife brachte.

Ein wahrhaft bleibendes Werk (zumindest in Teilen) schrieb heute vor 181 Jahren (1841) August Heinrich Hoffmann von Fallersleben. Der Dichter vollendet in diesem Jahr sein „Lied der Deutschen“, dessen dritte Strophe bis heute der Text der deutschen Nationalhymne ist.

„Der Choral der Hölle“  betitelte André Milewski seinen historischen Roman – und hatte damit keineswegs übertrieben, denn es geht um den Ausbruch des Vulkans Krakatau am 26. August 1883. Einen Tag später stürzte der Vulkankegel in sich zusammen und verursachte gigantische Tsunamis, die abertausende Menschen in den Tod rissen.

Zwiespältig sind die Erinnerungen der Deutschen, wenn sie an die XX. Olympische Sommerspiele in München zurückdenken. Das „fröhliche Fest des Friedens“ wurde heute vor 50 Jahren (1972) durch Bundespräsident Gustav Heinemann eröffnet. Bis ein brutaler Terroranschlag am 5. September für Fassungslosigkeit und Trauer sorgte.

Erinnert werden soll an ihrem Geburtstag noch an zwei große Autoren. Am 26. August 1880 wurde der Schriftsteller und Kunstkritiker Guillaume Apollinaire geboren. Regelmäßige Leser*innen unseres bebilderten Bücherblogs erinnern sich: Gemeinsam mit Picasso stand Apollinaire einst unter Verdacht, die Mona Lisa aus dem Louvre geklaut zu haben.

An Christopher Isherwood, der am 26. August 1904 zur Welt kam, muss ich allein deshalb erinnern, weil er die literarische Vorlage für einen meiner Lieblingsfilme schuf „Cabaret“. In seinen sogenannten Berliner Erzählungen schuf Isherwoods die Cabaret-Charaktere, die kurz vor der Machtergreifung der Nazis  „die Augen vor der drohenden Katastrophe verschließen und sich um den Verstand feiern“. Wir sollten in diesen schwierigen Zeiten beim Feiern wieder vorsichtiger sein…

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