Sebastian Maas: Gar es ohne Bares!

Sebastian Maas: Gar es ohne Bares!

Sebastian Maas:

Gar es ohne Bares!

Im Grunde genommen dürfte ich dieses in der BÜCHER-HEIMAT frisch erworbene Buch erst in einige Wochen besprechen. Es geht vor allem um Rezepte – und ich habe noch kein einziges ausprobiert. Andererseits ist dies hier eine Buch- und keine Rezept-Besprechung. Und das Buch faszinierte mich schon vor Erscheinen im April 2022.

Die Erklärung dafür ist denkbar einfach, denn „Gar es ohne Bares!“ stammt aus der Feder von Sebastian Maas, Autor der erfolgreichen „Spiegel“-Kolumne „Kochen ohne Kohle“. Nun liefert er „das kreative Kochbuch für alle mit kleinem Geldbeutel und wenig Zeit“. Wobei ich für meine Person manchmal „ohne Lust“ ergänzen müsste. Obwohl ich im Grunde gern koche.

Von Oma und Mutter geprägt, ist mein Repertoire überwiegend als „gutbürgerlich“ zu bezeichnen. Mehlschwitzen sind da eher die Regel als ein „No Go“. Was sich leider auf der Hüfte und der Waage niederschlägt.

Über die Rezepte werde ich später im BÜCHER-HEIMAT-Blog berichten. An „Beamtenstippe“ und „Schnitzel Wiener Art“ gewöhnt, sammle ich noch meinen Koch-Mut beispielsweise für „Wraps mit gegrillten Pfirsichen, Halloumi und Kartoffelchips“ oder „Gerösteter Kurkuma-Blumenkohl und Rote Beete aus dem Ofen“. Ich komme halt vom Land und „was der Bauer nicht kennt…“

Faszinierend ist aber allemal die Aufteilung der Rezepte nach den Kosten pro Person. Selbst „Anfang des Monats“ sollen die Kosten 3 Euro nicht überschreiten, „Ende des Monats“ dann sogar unter einem Euro liegen. Zudem präsentiert Maas auch Spartipps, „wie man richtig einkauft“ und buchstabiert „das ABC der Lagerung“.

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Sebastian Maas: „Gar es ohne Bares!“, Penguin-Verlag, 240 Seiten, ISBN 9783328108856, Preis: 14,00 Euro.


Maigret und Pietr der Lette

Maigret und Pietr der Lette

Georges Simenon:

Maigret und Pietr der Lette

Der Versuch, nach Jahrzehnten die (literarischen) Helden der eigenen Jugend wiederzuentdecken, kann fürchterlich in die Hose gehen. Mit Karl Mays „Winnetou“ ging es mir so. Beim besten Willen vermochte ich nicht mehr zu entdecken, weshalb ich die Bände einst verschlungen habe. Das positive Gegenbeispiel lieferte jetzt der Belgier Georges Simenon mit seinem Kommissar Maigret.

Simenon stand mit Rex Stout, Agatha Christie, Dorothy L. Sayers weit oben in meinem persönlichen Krimi-Autoren-Ranking. Mit „Maigret und Pietr der Lette“ habe ich den Wiedereinstieg mit dem ersten Maigret-Roman gesucht. Und ich habe schnell entdeckt, warum ich die Bücher so mochte. Simenons Blick galt „dem nackten Menschen“. Seine Charakterbeschreibungen sind Psychogramme, hinter denen der Kriminalfall und das sonst Genre-typische „Whodunit“ vielfach in den Hintergrund tritt.

Mich wundert nicht, dass Simenon vor allem mit den 75 Maigret-Romanen zu einem der meist übersetzten und meist gelesenen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts avancierte. Der nächste Band „Maigret und der tote Herr Gallet“ liegt schon auf dem Nachtschrank.

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Georges Simenon: Maigret und Pietr der Lette, Kampa Verlag, 239 Seiten, ISBN 9783311130017, Preis: 17,90 Euro.


Spaß mit Flaggen

Spaß mit Flaggen

Spass mit Flaggen

Benjamin Friedrich, Jasemin Uysal, Jeremy Connor:

Spaß mit Flaggen

Vexillologie. Der Terminus technicus für Flaggenkunde hat zwar das Zeug zum Zungenbrecher, dass sich dahinter spannende und lustige Geschichten verbergen könnten, vermutet man eher weniger. Fans der TV-Serie „Big Bang Theory“ jedoch wissen es besser, denn Sheldon Cooper lädt zu „Fun with Flags“ ein. Was der Katapult-Verlag als Herausgeber ganz sicher im Hinterkopf hatte, als er für sein Buch den verkaufsfördernden Titel „Spaß mit Flaggen“ wählte.

Das Buch hält über weite Strecken durchaus, was es verspricht. Die Lektüre ist extrem kurzweilig, erfordert aber dennoch ein hohes Maß an Konzentration – weil die Gedanken ständig auf Reisen sind. Nicht allein in die Länder, deren Flaggen bisweilen eigenwillig interpretiert werden. Parallel war ich ständig am Überlegen, bei welcher Gelegenheit ich mit dem frisch erworbenen Wissen prahlen oder mit einigen guten Gags brillieren könnte…

In „Spaß mit Flaggen“ feiert die Grundidee des Katapult-Verlages, der überwiegend mit Infografiken und Karten arbeitet, fröhliche Urstände. Man kann das Buch in zwei, drei Stunden durchgeblättert haben, man wird es aber gern auch immer wieder in die Hand nehmen. In einigen freien Flaggen-Erläuterungen gilt zwar die Devise „Witz komm raus, du bist umzingelt“, aber selbst dann war ein Schmunzeln immer drin. Und herzhaftes Lachen oder auch interessiertes Staunen über Flaggen-Fakten überwiegen.

Katapult-Verlag (Hrsg.): „Spaß mit Flaggen“, Katapult 2021, 180 Seiten, ISBN 978-3-948923-16-7, Preis 22 Euro.


Zyankali vom Weihnachtsmann

Rex Stout: Zyankali vom Weihnachtsmann


Rex Stout: Zyankali vom Weihnachtsmann

Rex Stout:

Zyankali vom Weihnachtsmann

Ich liebe meine Frau, meine Kinder, Borussia Mönchengladbach und Rex Stout. In der Reihenfolge. Doch während das Gefühl zu Frau und Kindern dauerhaft ist, gibt es in meiner Beziehung zu den Fußballern und zum US-Krimi-Autor Rex Stout Höhen und Tiefen. Die neu aufgelegte Erzählung „Zyankali vom Weihnachtsmann“ gehört eher zu den weniger guten Tagen meiner Liebesbeziehung zum wohlbeleibten Detektiv Nero Wolfe und dessen Adlatus Archie Goodwin.

Immerhin, die Geschichte passt vom Titel her unter den Weihnachtsbaum. Sonst aber passt wenig, wenn man die Nero-Wolfe-Romane und damit die Marotten des Detektivs mit der Leidenschaft für Orchideen und Gourmetküche kennt. Aber sei’s drum: Die Dialoge sind wie immer spannend und köstlich, brillant geschrieben. Sie kennzeichnen die Reihe der zwischen 1934 und 1975 erschienenen Romane und Erzählungen, in denen Action eine untergeordnete Rolle spielt. Zum Einstieg in die Nero-Wolfe-Romane sollten Krimi-Fans ein früheres Werk wählen, zum Beispiel die in neuen Übersetzungen bei Klett-Cotta vorliegenden Romane „Zu viele Köche“ und „Die goldenen Spinnen“.

Rex Stout: „Zyankali vom Weihnachtsmann“, Verlag Klett-Cotta, 1. Aufl. 2019, 139 Seiten, Gebunden, ISBN 978-3-608-96411-0, Preis: 12,00 Euro.