Ein guter Tag für die Aussaat

Aussaat
Aussaat

Ein guter Tag für die Aussaat

Heute ist Samstag, 12. März, und die Wettervorhersage verspricht ein fast frühlingshaftes Traumwochenende. Da sollte man die genüssliche Literaturlektüre in die kühleren Abendstunden an den Kamin verlegen. Tagsüber lockt der Harz auf Wanderungen.

Bei einer solchen Wetterlage komme ich um den Blick in die Bauernregeln nicht herum: „Der Gregor zeigt dem Bauern an, ob er die Saat jetzt säen kann, denn so, wie sich Gregori stellt, so muss er mit der Saat aufs Feld.“ Selten dürfte sich Gregor so deutlich gestellt habe. In Ermangelung eines Ackers zieht es mich in den Wald (die Harzer Wandernadel ist immer noch nicht komplett erwandert) und später in den Garten – auch wenn die Aussaat da eindeutig die Sache meiner Frau ist.

Eine Saat, die unglaublich aufgegangen ist, hat am 12. März 1989 in der Nähe von Genf in der Forschungseinrichtung CERN ein Wissenschafteler namens Tim Berners-Lee gelegt. Der gute Mann wollte eigentlich „nur“ Forschungsergebnisse auf einfache Art und Weise mit Kollegen auszutauschen. An dieser Idee tüftelte er zusammen mit Robert Cailliau. Zusammen entwickelten sie die Methode, wissenschaftliche Artikel miteinander zu „verflechten“, bis daraus ein Netz entstand. Geboren war das World Wide Web. In Tim Berners-Lees Worten: „Das World Wide Web ist eine großräumige Hypermedia-Initiative zur Informationsbeschaffung mit dem Ziel, den allgemeinen Zugang zu einer großen Sammlung von Dokumenten zu erlauben.“

Ähnlich kompliziert wie diese Beschreibung war die Namensfindung. Zunächst hieß das Web noch Mesh (Geflecht). Was einige Wissenschaftler an Mess (Unordnung) gemahnte und verworfen wurde. „Mine of Information“ (MOI = franz.: ich) und „The Information Mine“ (TIM, Die Informationsmine) erschienen Berners-Lee selbst zu egozentrisch. Schließlich legte Berners-Lee sich auf Web und World Wide Web fest.  Ein Name, der sich ohne Frage durchgesetzt hat, obwohl die Abkürzung WWW für Engländer und Franzosen schon fast zungenbrecherisch ist.

Aber die Zeit ist schnelllebig, heute verschlägt einem eher die Sprache, was im World Wide Web so alles herumposaunt werden kann und scheinbar auch darf. Schon vor Jahren hatte der verstorbene Herausgeber der „FAZ“, Frank Schirrmacher, fast resignierend festgestellt: „Das Internet vermanscht unser Hirn“. Und er warnte vor dem „Informationsmüll“ des Internet-Zeitalters. Die Warnung verhallte offenkundig ungehört.

Mit der schnelllebigen Zeit (ich muss mich allerdings immer noch zu den 3 „l“ überwinden), hatten auch die Mannschaften der 10. Fernschach-Olympiade zu kämpfen. Fernschach wird gespielt, indem die Züge dem Gegner postalisch oder elektronisch übermittelt werden. Das kann dauern. Was bei der 1987 gestarteten Olympiade nicht ohne Folgen blieb. Erst acht Jahre später, am 12. März 1995, wurden im Magdeburger Hotel „Ratswaage“ die Medaillen übergeben. Gold ging an die Mannschaft der inzwischen untergegangenen Sowjetunion, Silber an das Team aus England, Bronze sicherte sich die Mannschaft der Deutschen Demokratischen Republik – die da auch bereits seit fünf Jahren nicht mehr existierte. Knapp an den Medaillenrängen vorbei schrammte die Mannschaft der ČSSR, die es in dieser Form ebenfalls schon nicht mehr gab. Beim Blitzschach wäre das nicht passiert…



Mein Mittelname und Hans Apfelkern

Apfelernte

Mein Mittelname und Hans Apfelkern

Werner Karl Herbert Beckmann. Für meine Vornamen kann ich nichts. Und den zweiten und dritten „Mittelnamen“ lasse ich gemeinhin auch weg. An diesem Freitag, 11. März allerdings muss ich alles auffahren. Es ist „Middle Name Pride Day“.

Vermutlich trete ich jetzt vielen Menschen auf die Füße, aber ich persönlich finde den abgekürzten zweiten Vornamen schlicht affig. Obwohl ein Werner K.H. zumindest seiner Umwelt Rätsel aufgeben könnte. Was Namenskombination mag sich dahinter verbergen? Vielfach, so wird im Internet kolportiert, dient ein zweiter Vorname auch als letzter Ausweg, wenn die Eltern bei der Entscheidungsfindung zu sehr abgehoben sind. Wovon meine Lebens- und Namensgeber weit entfernt waren. Werner hieß ein Onkel, Karl der Großvater und Herbert der Vater. Warum ich die Last gleich mehrerer Generationen tragen musste, hat sich mir nie erschlossen.

Heute also ist der „Middle Name Pride Day“, der als sechster Tag der internationalen Celebrate Your Name Week (CYNW) im Kalender der kuriosen Aktionstage steht. Ins Leben gerufen wurde die Aktionswoche zu Ehren der Onomastik (Namensforschung) bereits 1997.  Wer bei der Namenswahl auf Nummer Sicher gehen will, findet reichlich Lektüre. Beispielsweise im Hause Duden, aus dem „Das große Vornamenlexikon: Herkunft und Bedeutung von über 8000 Vornamen“ kommt. Da kann dann ja gar nichts mehr schief gehen.


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Wenn wir schon bei Namen sind: Johnny Appleseed (Hans Apfelkern) ist bestimmt auch nicht das Gelbe vom Ei. Dennoch wird in den USA heute der Johnny Appleseed Day begangen. Der 11. März ist der Todestag des ökologischen Pioniers John Chapman, der zu einer bekannten Figur der US-amerikanischen Folklore wurde. Der Legende nach zog er nach dem Tod seiner Verlobten sein restliches Leben lang als Missionar der Neuen Kirche durchs Land, trug einen Kochtopf auf dem Kopf und hatte die Hosentaschen voller Apfelsamen. Sonderlich gesund waren die Folgen seiner Apfelpflanzmanie aber nicht. Apfelwein war für die Pioniere im Wilden Westen der am einfachsten zu produzierende Alkohol. An einem Nationalhelden mit Kochtopf auf dem Kopf kam natürlich auch Walt Disney nicht vorbei (Youtube, 1:08 min).

Bei allen bunten Episoden, die die Welt und das Leben so schön machen, wollen wir aber auch den düsteren Kapiteln nicht aus dem Weg gehen. Dazu gehört ohne Frage der grausame Krieg, den Russland in der Ukraine angezettelt hat und der auch die anderen Anrainerstaaten in Unruhe versetzt. Umso intensiver und bewusster dürfte der heutige 11. März in Litauen begangen werden. Das zu den Baltischen Staaten zählende Land erinnert mit seinem Nationalfeiertag an den Tag der Wiedererlangung der Unabhängigkeit, nach Jahrzehnten als Teil der UdSSR.



Ein Land lesend verstehen

Ukraine-Flagge Friedenstaube

Ein Land lesend verstehen

Der Blog an diesem Donnerstag, 10. März, fällt aus dem normalen Rahmen. Aber was ist schon ein „normaler Rahmen“ in Zeiten, in denen Pandemie, Klimakatastrophe und der Krieg in der Ukraine die Weltbilder vieler Menschen tief erschüttern. Aber auch in diesen Zeiten kann Literatur verstehen helfen. Beispielsweise die so schwer getroffenen Menschen in der Ukraine.

Taras Schewtschenko

Markus Weber hat mit seiner Rezension von Natascha Wodins „Sie kam aus Mariupol“ sowie mit einem Artikel in der Süddeutschen Zeitung („Von Gott üppig bedacht“ | Paywall oder Probe-Abo) meinen Blick auf das Thema gelenkt. Für mich absolutes Neuland. Ohnehin muss ich einräumen, dass ich, obwohl seit Schulzeiten geschichtsinteressiertes Lebewesen, eindeutig Nachholbedarf in osteuropäischer Geschichte habe. Und so muss dieser Blog heute schlicht mangels tieferen Wissens und Verstehens eher eine „Linkliste“ zu Büchern werden, die dieses Wissen vermitteln und beim Verstehen helfen.

Die SZ-Autorin Sonja Zekri stellt ihrem Artikel folgende Zeilen voran: „Die ukrainische Kultur wird seit je von russischer Propaganda diffamiert und unterdrückt. Sie hat dennoch eine eigene Stimme entwickelt. Ganz besonders in der Literatur.“ Und dabei beschränkt sie sich nicht auf Taras Schewtschenko, der bei ihr und auch im Internet wahlweise als ukrainischer Goethe oder ukrainischer Puschkin charakterisiert wird. Der 1814 als Kind von Leibeigenen geborene Schriftsteller formte eine eigenständige Literatursprache und begehrte gegen die zaristische Unterdrückung auf. Das literarische Werk des ukrainischen Nationaldichters trug entscheidend zum Erwachen des ukrainischen Nationalbewusstseins bei. Werke von Schwetschenko in deutscher Übersetzung sind offenkundig schwer zu bekommen, mehr über das Leben des Dichters bietet die Biographie „Taras Schewtschenko, ein ukrainisches Dichterleben“.

Mit Blick auf zeitgenössische ukrainische Autoren verweist Sonja Zekri auf Gedichte und Romane von Serhij Zhadan, auf den Performance-Künstler Juri Andruchowytsch, auf die Deutsch-Ukrainerin Katja Petrowskaja (“Vielleicht Esther“) und auch auf das von Markus Weber vorgestellte „Sie kam aus Mariupol“. Wer sich tiefer in das Thema Ukraine einlesen möchte, sollte zudem einen Blick auf die Reihe „Ukrainian Voices“ werfen. Die Titel werden herausgegeben von Dr. Andreas Umland, Senior Expert am Ukrainian Institute for the Future in Kyjiw.

Sich die Ukraine zu „erlesen“, könnte eine spannende Entdeckungsreise werden – gleichwohl ich mit osteuropäischer und vor allem mit russischer Literatur schon immer irgendwie gefremdelt habe.  Dennoch will ich einen neuen Anlauf unternehmen, unabhängig von dem fürchterlichen Krieg, auf dessen Ende die Menschen weltweit hoffen…



Barbie und der Gefangenenchor

Barbie Puppen

Barbie und der Gefangenenchor

Party sollte in unzähligen Kinderzimmern an diesem Mittwoch, 9. März, angesagt sein: Die berühmteste Anziehpuppe der Welt feiert Geburtstag. Man sieht es ihr nicht an, aber Barbie wird heute 63 Jahre alt.

Nach Angaben der Herstellerfirma Mattel sollen weltweit rund 90 Prozent aller Mädchen in der Altersgruppe zwischen drei und zehn Jahren mindestens eine Barbie-Puppe besitzen. Und der allgemeine Bekanntheitsgrad Barbies soll bei annähernd 100 Prozent liegen. Barbies Eltern sind Ruth und Elliott Handler, die sich bei ihrer Schöpfung an den Ankleidepuppen ihrer tatsächlichen Tochter Barbara orientierten. Das Vorbild allerdings kam aus Deutschland, es war die „Bild-Lilli“, ein blonde Pferdeschwanz-Puppenmädchen, das seit 1952 in Comics der BILD-Zeitung auftrat. Die erste echte und wahre Barbie wurde dann am 9. März 1959 auf der American Toy Fair in New York präsentiert. In Deutschland trat Barbie erst 1964 an, zuvor musste Mattel die Rechte an der „Bild-Lilli“ erwerben. Was mich allerdings viel mehr interessiert: Gibt es auch einen Ken-Tag?

In letzter Zeit war ich ja mehrfach über große Opern gestolpert, die bei ihrer Uraufführung beim Publikum ordentlich durchrasselten. Dass es auch ganz anders geht, zeigte heute vor 180 Jahren (1842) Giuseppe Verdi. Seine Oper „Nabucco“ wurde am Teatro alla Scala di Milano uraufgeführt und ein Sensationserfolg. Mit seiner dritten Oper wurde Verdi zum „Helden des italienischen Opernlebens“. Und mit dem Gefangenchor „Va, pensiero“ („Flieg, Gedanke, auf goldenen Schwingen“) lieferte er einen zu Herzen gehenden Gassenhauer, der ohne Frage bis heute zu den bekanntesten Opernchören der Welt gehört.

Ich bin zwar bekennender Opernfan, aber zum einen gehört „Nabucco“ mit dem Warten auf „Va, pensiero“ nicht unbedingt zu meinen Favoriten, zum anderen erschien heute vor 35 Jahren, am 9. März 1987, eine meiner „All-Time-Favorite“-Rock-Schallplatten: Die irische Band U2 veröffentliche ihr fünftes Studioalbum „The Joshua Tree“, das ein Jahr später den Grammy für das beste Album des Jahres erhielt. Mit meiner Vorliebe für U2 und „The Joshua Tree“ bin ich offenkundig auch nicht allein: Mit über 25 Millionen verkauften Exemplaren gehört das Album zu den weltweit erfolgreichsten Tonträgern.



Die Frage nach dem Sinn des Lebens

Die Frage nach dem Sinn des Lebens

Die Frage nach dem Sinn des Lebens

Willkommen am Dienstag, 8. März, und damit am Internationalen Frauentag. Der Aktionstag entstand 1911 im Kampf um die Gleichberechtigung und das Wahlrecht für Frauen. Seit 1921 steht der Internationale Frauentag am 8. März im Kalender, das Datum bestätigten auch die Vereinten Nationen 1975 zum „Tag der Vereinten Nationen für die Rechte der Frau und den Weltfrieden“. Eigentlich traurig, dass der Aktionstag heute noch so wichtig ist…

Heute geht es ansonsten um drei Mal Kult – auf sehr unterschiedliche Weise. Aber der Reihe nach: Am 8. März 1970 wurde das Stück „Atem“ von Samuel Beckett uraufgeführt. Zu spät kommen durfte man nicht, die Aufführung dauerte ganze 35 Sekunden. Schauspieler, Text oder gar Handlung erwartet das Publikum vergebens. Die komplette Regieanweisung: „Dunkel. Dann 1) schwache Beleuchtung der Bühne, auf der verschiedenartiger, nicht erkennbarer Unrat herumliegt. Etwa fünf Sekunden lang. 2) Schwacher, kurzer Schrei und sofort danach gleichzeitig Einatmen und allmählich aufhellende Beleuchtung bis zu dem nach etwa 10 Sekunden gleichzeitig zu erreichenden Maximum. Stille, etwa fünf Sekunden lang. Ausatmen und gleichzeitig allmählich dunkelnde Beleuchtung bis zu dem nach etwa zehn Sekunden gleichzeitig zu erreichenden Minimum (Beleuchtung wie bei 1) und sofort danach Schrei wie vorher. Stille, etwa fünf Sekunden lang. Dann Dunkel.“

Dabei soll es laut Lexikon um die „auf ein ästhetisches Skelett reduzierte Erkenntnis, dass das menschliche Leben zwischen Geburt (erster Schrei) und Tod (letzter Schrei) nicht mehr als ein kurzes Werden (Einatmen und Hellerwerden) und Vergehen (Ausatmen und Dunkelwerden) im sinnlosen Chaos (Unrat) der Welt sei“. Ich bin mir nicht sicher, ob ich bei der Lektüre tief ausgeatmet oder nur gestöhnt habe…

Sehr viel näher ist mir da schon der Humor von Vicco von Bülow. Am 8. März 1976 wurde die erste Folge der TV-Sendereihe „Loriot“ mit so genialen Sketchen wie „Der Lottogewinner“ ausgestrahlt.  Aus dem Satz „Ich heiße Erwin Lindemann, bin Rentner und 66 Jahre. Mit meinem Lottogewinn von 500.000 Mark mache ich erstmal eine Reise nach Island, dann fahre ich mit meiner Tochter nach Rom und besuche eine Papstaudienz. Und im Herbst eröffne ich dann in Wuppertal eine Herrenboutique“ wird am Ende: „Ich heiße Erwin und bin Rentner. Und in 66 Jahren fahre ich nach Island und da mache ich einen Gewinn von 500.000 Mark. Und im Herbst eröffnet dann der Papst mit meiner Tochter eine Herrenboutique in Wuppertal.“ Göttlich!

Dieser Blog wird eindeutig zu lang. Aber an der Frage nach dem Sinn des Lebens kommt man eben nicht vorbei. Am 8. März 1978 wurde die erste Folge von Douglas Adams’ Hörspiel „The Hitchhiker’s Guide to the Galaxy“ (Per Anhalter durch die Galaxis) auf BBC Radio 4 ausgestrahlt. Demnach besteht der einzige Zweck der Erde darin, die Frage nach dem Sinn des Lebens, dem Universum und dem ganzen Rest zu finden. Aus dem Hörspiel „Per Anhalter durch die Galaxis“ entwickelte Douglas Adams insgesamt fünf Romane. Und bevor ich es vergesse: Die Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Lebens lautet natürlich „42“.



Eine Maus und alte Cornflakes

Cornflakes

Eine Maus und alte Cornflakes

Die erste „Hunderter-Marke“ des jungen Jahres ist an diesem Montag, 7. März, gefallen. Es sind nur noch 299 Tage bis Jahresende. Und wenn wir schon bei der rasenden Zeit sind: Von heute an sind es nur noch 25 Tage, bis die BÜCHER-HEIMAT am 2. April ihre Pforten öffnet!

Da hat Micky Maus keine Chance. Wenn in Deutschland von „der Maus“ die Rede ist, läuft im Kopfkino schon ein Film ab mit einer orange-farbenen Hauptdarstellerin mit braunen Ohren, Armen und Beinen, die kokett mit den Augen klimpert und vielleicht mehr Wissen vermittelt hat als manche Schule: Am 7. März 1971 feiert die von der Illustratorin Isolde Schmitt-Menzel erfundene Zeichentrickfigur in der WDR-„Sendung mit der Maus“ ihre Bildschirmpremiere. Bis heute wurden mehr als 2200 Sendungen ausgestrahlt. Die „Lach- und Sachgeschichten“ begeistern Jung und Alt. Mir beispielsweise wurde die quälende Frage beantwortet, warum Wiener Würstchen an einer Seite so einen merkwürdigen, oft bräunlichen Knick haben (und wenn ich jetzt neugierig gemacht habe, unten gibt es das Youtube-Video, 6:28 min).

Dass wir als Illustration „Kochen und backen mit der Maus: Rezepte, Tipps und Tricks für kleine und große Maus-Fans“ gewählt haben, ist kein Zufall. Heute ist auch noch der „Tag der gesunden Ernährung“. Initiiert wurde dieser Aktionstag im Jahr 1996 durch den Verband für Ernährung und Diätik e.V. (VFED), regelmäßig findet er auf Wunsch der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung seit 2007 am 7. März statt.

Ob unser Blick 125 Jahre zurück aufs Kalenderblatt des 7. März 1897 zum Thema gesunde Ernährung passt, lasse ich mal dahingestellt sein. Das Internet ist voll von streitbaren Seiten zu der Frage, ob Kellogg’s Cornflakes gesund sind oder nicht. Unbestreitbare Tatsache allerdings ist, dass der Arzt John Harvey Kellogg am 7. März 1897 den Patienten in seinem Sanatorium in Battle Creek im US-Bundesstaat Michigan zum ersten Mal Cornflakes servieren ließ, die er zusammen mit seinem Bruder Will Keith Kellogg erfunden hatte. Vielleicht kann man die Gesundheitsfrage mit einem Blick in die Firmengeschichte beantworten: Nachdem Will Keith 1906 dazu überging, den Cornflakes Zucker hinzuzufügen, hatte er bei den Konsumenten enormen Erfolg, zerstritt sich über die Zucker-Frage aber mit seinem Bruder. Beide sprachen nie mehr miteinander. Will Keith gründete seine eigene Firma, aus der später die Kellogg Company wurde. John Harvey Kellogg widmete sich derweil der Produktion von Sojaprodukten und entwickelte Ersatzprodukte für Kaffee und für Fleisch, eines davon mit Beefsteak-Geschmack. Das nennt man dann wohl seiner Zeit voraus sein…


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Online shoppen – aber in Bad Harzburg!

Online-Shopping

Online shoppen – aber in Bad Harzburg!

Ein Sonntag wie dieser 6. März lädt zum Spaziergehen im Harz, aber auch zum Surfen im Internet ein. Dazu eine Anmerkung sozusagen in eigener Sache, weil danach gefragt wurde:

Das Ende des Online-Shoppens

Eine gemeinnützige Mitmach-Buchhandlung, die eine Angebotslücke stopfen und zu einer attraktiven Innenstadt beitragen soll, lädt im Internet zum Online-Einkauf ein. Ein Widerspruch? Keineswegs. Noch immer werden 42 Prozent der Buchkäufe über Buchhandlungen abgewickelt – und das verdanken diese dem extrem wachsenden Online-Geschäft. Die Zuwachsrate bei den Buchhandels-Webshops lag laut „Börsenblatt“ mit 27,2 Prozent viermal so hoch wie beim vermeintlichen Giganten „Amazon“ mit 7,2 Prozent. Und bald gehört auch die BÜCHER-HEIMAT dazu! Seien wir ehrlich: Wer stöbert nicht gern abends vom heimischen Sofa aus im Internet nach dem nächsten guten Buch? Auch dabei kann die BÜCHER-HEIMAT mit Lesetipps von Bad Harzburger*innen für Bad Harzburger*innen helfen. Der Name unseres Online-Shop-Partners genialokal ist für uns Programm: Online shoppen – aber in Bad Harzburg! Wobei manche Experten schon „Das Ende des Online Shoppings: Die Zukunft des Einkaufens in einer vernetzten Welt“ besingen.

Wehe dem, der lügt!

Wobei Literatur ja durchaus eine gefährliche Sache sein kann. Was Franz Grillparzer im Gefolge der Uraufführung seines Lustspiels „Weh dem, der lügt!“ am 6. März 1838 erfahren musste. Das Stück löste einen Skandal aus, der Grillparzer bewog, sich aus der Öffentlichkeit zurückzuziehen. Das Werk, das den Sieg einer praktischen Vernunft über eine weltfremde Anschauung und den Sieg einer Rebellion von gesellschaftlich Benachteiligten gegen die verkrustete Ordnung von Adel und Kirche thematisiert, wird heute als eines der klassischen deutschen Lustspiele angesehen.

Die Kameliendame

Große Bühnenwerke, die bei ihrer Uraufführung krachend scheiterten – aus diesem Stoff könnte man locker eine Serie machen und mit illustren Namen aufwarten: Wie Grillparzer mit seinem Lustspiel und Bizet mit seiner Oper „Carmen“ (siehe Blog am 3. März) hatte auch Giuseppe Verdi mit seiner Oper „La Traviata“ nach dem Roman „La dame aux camélias“ von Alexandre Dumas dem Jüngeren bei der Uraufführung am Teatro La Fenice in Venedig wenig Glück. Es war ein glatter Reinfall. Erst eine überarbeitete Neuversion wurde später zu einer der erfolgreichsten Opern der Musikgeschichte, belegt nach Aufführungen Rang 3 hinter der „Zauberflöte“ und „Carmen“.

Mit solchem Problemen haben die „Galaktischen“, die zugleich auch noch die „Königlichen“ sind, natürlich nicht zu kämpfen. Zumindest Fußballfans wissen bereits, von welchem Verein nun die Rede sein wird: Heute vor 120 Jahren (1902) wurde mit dem Eintrag ins Vereinsregister der bereits seit 1897 bestehende Fußballklub Real Madrid offiziell gegründet. Viel zu maulen hatte das Publikum bei den stets weiß gekleideten Kickern nicht. Der spanische Rekordmeister ist noch nie abgestiegen und mit 13 Erfolgen im Europapokal der Landesmeister bzw. der UEFA Champions League, zwei UEFA-Pokal-Siegen sowie 11 weiteren internationalen Titeln der erfolgreichste Verein Europas und der Welt.



Klavierbauer und Traumtänzer

Klavierbauer und Traumtänzer

Klavierbauer und Traumtänzer

„O eminenter Tastenhengst, / der du der Töne Schlachten lenkst / und sie mit jeder Hand für sich / zum Siege führst, dich preise ich!“ Klaviere stehen an diesem Samstag, 5. März, im Fokus. Und bei Klavieren fällt mir stets sofort eines meiner Lieblingsgedichte von Heinz Ehrhardt ein. Vor allem der schöne Satz: „(…) und kommst du gänzlich in Ekstase, / hängt dir ein Tropfen in der Nase.“

Nun aber sollten wir ernster werden, geht es doch um einen der berühmtesten Harzer überhaupt. am 5. März 1853 gündete ein gewisser Heinrich Steinweg aus Wolfshagen in New York das Klavierbau-Unternehmen „Steinway & Sons“. Die berühmteste Flügelmarke der Welt aus Harzer Meisterhand. Heinrich Engelhard Steinweg wurde am 22. Februar 1797 in Wolfshagen im Harz als Sohn eines Köhlermeisters geboren und absolvierte mit 15 Jahren eine Tischlerlehre. In Goslar war er Organist, ließ sich zum Instrumentenbauer ausbilden und begann in seiner Seesener Schreinerei nebenher zunächst mit dem Bau von Gitarren, Zithern und Mandolinen, eher er sich an Tafelklavieren, Pianinos und Flügeln versuchte. Mit durchschlagendem Erfolg, wie man heute weiß.

Dem berühmten Sohn des Ortes widmet der Verein „Wolfshäger Steinway“ großartige Konzerte in der Region. Wobei alle Klassikfans gemeinsam hoffen, dass dies in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie wieder problemlos möglich sein wird. Was immer im wahrsten Sinn des Wortes „geht“ ist eine Tour auf dem „Steinway-Trail“ um Wolfshagen und Seesen. An diesem Wochenende soll uns im Harz durchaus auch die Sonne lachen, also warm anziehen und losmarschiert. Wer hinter dem Harzer Wanderstempel her ist, kann mit Mandolinen- und Tränkebachhütte die Stempelstellen 142 und 104 erledigen. Und in Touristinfos und Museen in Seesen und Wolfshagen gibt es zudem ein Stempelheft zum Steinway-Trail.

Etwas schwer tue ich mich mit dem Übergang zum letzten Thema des Tages, obwohl Udo Jürgens ohne Klavier kaum vorstellbar ist. Allerdings bevorzugte er nicht Steinways, sondern die Instrumente aus dem einst traditionsreichen Braunschweiger Haus Schimmel-Pianofortefabrik.  Am 5. März 1966: gewann der Österreicher in Luxemburg bei seinem dritten Auftritt mit dem Lied „Merci, Chérie“ den Grand Prix Eurovision de la Chanson. An einem gläsernen „Schimmel“ sorgte er 1983 mit „Traumtänzer“ zudem für einen spektakulären Werbeauftritt auf dem Jungferjoch (Youtube 4:41 min):


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Gruseliger Graf und eine Fledermaus

Scrapbooking Symbolbild

Gruseliger Graf und eine Fledermaus

Ich bin an diesem Freitag, 4. März, zugegeben einen Tag zu spät dran, weil ich das Abheben eines Superhelden glatt verpennt habe. Seit gestern flattert er durch die Kinos der Welt: „The Batman“.

Für mich war der Fledermausmann nie so wirklich der große Held, den man in Kinderspielen gern verkörpert hätte. Ich gehörte eher der Winnetou-und-Old-Shatterhand-Fraktion an. Und bei den beiden viel meine Wahl in der Regel auf den hünenhaften Blonden aus den Filmen (Lex Barker). Die Sache mit der Schmetterhand habe ich allerdings nie so richtig hinbekommen. Vielleicht bietet dieser neue Batman-Film die Chance, mir zumindest die Stars des DC-Universums zu erschließen. Beim großen Gegenspieler Marvel-Comics bin ich an der Aufgabe schon gescheitert. Ins Kino gehen werde ich also erst nach dem 22. März, denn der Verlag Dorling Kindersley ist mit seinem „ultimativen“ Nachschlagewerk „Batman – Die Welt des dunklen Ritters“ nicht ganz pünktlich zum Filmstart.

Wer mit den Comic-Heftchen nichts anfangen kann, ist vielleicht bei einer Art kreativer Do-it-Yourself-Variante richtig: Heute ist „International Scrapbooking Day“. Und bei den selbstgebastelten Bildergeschichten handelt es sich keineswegs um neumodisches Zeug. Wikipedia führt als erste prominente Scrapbooker Königin Victoria von Großbritannien und Mark Twain. Im 20. Jahrhundert wurde die Themenwelt erweitert, es ging nicht länger „nur“ um die mit Fotos, Eintrittskarten und anderen Erinnerungsstücken verknüpfte eigene Lebensgeschichte, sondern oft um Stars, deren Leben mit Ausschnitten aus Illustrierten und Zeitungen nachvollzogen wurde. Bei mir galt diese Vorliebe dem Fußballer Günter Netzer. Über den Mönchengladbacher hatte ich Aktenordner voller Zeitungsschnipsel. Nur wusste ich seinerzeit nicht, dass ich ein Scrapbooker war. Einen Einstieg in die Bastelwelt bietet „Memory Keeper – Vintage-Journaling und Scrapbooking mit fraeuleinfotofee“.

Und dann gilt es noch ein großes Jubiläum zu betrachten: Heute vor 100 Jahren erlebte der Stummfilm „Nosferatu – Eine Symphonie des Grauens“ des genialen Regisseurs Friedrich Wilhelm Murnau im Marmorsaal des Zoologischen Gartens Berlin seine Weltpremiere. Max Schreck brillierte in der Rolle des Vampirs Graf Orlock. Bis heute gilt der Spielfilm als prägend für das Genre des Horrorfilms. Und das völlig zu Recht: Für mich als bekennendem Horrorfilm-Feigling gehört der Stummfilm zu den furchteinflößendsten Filmen überhaupt. Wer des gruseligen Grafen Gruft näher erkunden möchte, wird bestimmt hier fündig: „Der Fall Nosferatu: Enthüllte Geheimnisse zum Stummfilm-Klassiker“.



Carmen, Zelda und sechs Großväter

Nintendo Switch

Carmen, Zelda und sechs Großväter

Um Punkt 7.00 Uhr geht die Sonne heute, am Donnerstag, 3. März 2022, auf. Morgen steht dann erstmals in diesem Jahr eine 6 vorn. Die „länger“ werdenden Tage bauen mich stets auf. Auch wenn Amsel, Drossel, Fink und Star vielleicht ein klein weniger leiser vor dem Schlafzimmer den Morgen begrüßen könnten…

Aber natürlich gilt gerade mit Blick auf unsere gefiederten Freunde der schöne Satz: „Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall.“ Ein Slogan, der irgendwie durchweg zu meinen Themen passt. Heute vor 97 Jahren (1925) wurde das von John Gutzon de la Mothe Borglum in den Stein gemeißelte Mount Rushmore National Memorial in den Black Hills, South Dakota, eingeweiht. Fertiggestellt waren die je 18 Meter hohen Porträtköpfe der US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln erst 1941 – und avancierte als Shrine of Democracy (Schrein der Demokratie) schnell zu einer bedeutenden Touristenattraktion. Ganz und gar nicht begeistert waren derweil die Lakota-Indianer. Sie sahen das Monument als eine Entweihung ihres heiligen Berges Six Grandfathers („sechs Großväter“).

Ausgesprochen kühl, so wissen Zeitzeugen zu berichten, wurde am 3. März 1875 die Uraufführung der Opéra-comique „Carmen“ von Georges Bizet mit dem Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée an der Opéra-Comique in Paris vom Publikum aufgenommen. Aber was wirklich gut ist, setzt sich durch. Und im Fall von „Carmen“ vergleichsweise schnell. Der Welterfolg des Werkes begann wenige Monate später. Heute rangiert Bizets Meisterwerk hinter Mozarts „Zauberflöte“ und vor „La Traviata“ auf Rang 2 in der Liste der meistaufgeführten Opern der Welt.

So ändern sich die Zeiten. Und was für mich ein interessantes Datum der Kulturgeschichte ist, rückt zumindest für meinen jüngsten Sohn ganz sicher hinter ein anderes Ereignis dieses 3. März zurück: Vor fünf Jahren ging die Spielkonsole Nintendo Switch in den weltweiten Verkauf. Und der übertraf alle Erwartungen, toppte selbst die schon gigantischen Verkaufszahlen aller bis dato erschienenen Nintendo-Konsolen. Die Nintendo Switch lässt sich als sogenannte hybride Konsole sowohl als stationäre, also mit einem externen Bildschirm verbundenes Gerät nutzen, wie auch als tragbare Handheld-Konsole. Im Dezember 2021 durchbrach die Nintendo Switch mit etwa 104 Millionen Stück eine weitere Schallmauer und avancierte zur meistverkauften Heimkonsole. Nicht unwesentlich dazu bei trug ein Spiel mit Kultcharakter. Für den Jump-and-run-Wettkampf bin ich nicht mehr schnell genug, aber als Zuschauer fasziniert „The Legend of Zelda: Breath of the Wild” selbst einen älteren Herren wie mich…