Carmen, Zelda und sechs Großväter

Carmen, Zelda und sechs Großväter

Um Punkt 7.00 Uhr geht die Sonne heute, am Donnerstag, 3. März 2022, auf. Morgen steht dann erstmals in diesem Jahr eine 6 vorn. Die „länger“ werdenden Tage bauen mich stets auf. Auch wenn Amsel, Drossel, Fink und Star vielleicht ein klein weniger leiser vor dem Schlafzimmer den Morgen begrüßen könnten…

Aber natürlich gilt gerade mit Blick auf unsere gefiederten Freunde der schöne Satz: „Wat den eenen sin Uhl, is den annern sin Nachtigall.“ Ein Slogan, der irgendwie durchweg zu meinen Themen passt. Heute vor 97 Jahren (1925) wurde das von John Gutzon de la Mothe Borglum in den Stein gemeißelte Mount Rushmore National Memorial in den Black Hills, South Dakota, eingeweiht. Fertiggestellt waren die je 18 Meter hohen Porträtköpfe der US-Präsidenten George Washington, Thomas Jefferson, Theodore Roosevelt und Abraham Lincoln erst 1941 – und avancierte als Shrine of Democracy (Schrein der Demokratie) schnell zu einer bedeutenden Touristenattraktion. Ganz und gar nicht begeistert waren derweil die Lakota-Indianer. Sie sahen das Monument als eine Entweihung ihres heiligen Berges Six Grandfathers („sechs Großväter“).

Ausgesprochen kühl, so wissen Zeitzeugen zu berichten, wurde am 3. März 1875 die Uraufführung der Opéra-comique „Carmen“ von Georges Bizet mit dem Libretto von Henri Meilhac und Ludovic Halévy nach der gleichnamigen Novelle von Prosper Mérimée an der Opéra-Comique in Paris vom Publikum aufgenommen. Aber was wirklich gut ist, setzt sich durch. Und im Fall von „Carmen“ vergleichsweise schnell. Der Welterfolg des Werkes begann wenige Monate später. Heute rangiert Bizets Meisterwerk hinter Mozarts „Zauberflöte“ und vor „La Traviata“ auf Rang 2 in der Liste der meistaufgeführten Opern der Welt.

So ändern sich die Zeiten. Und was für mich ein interessantes Datum der Kulturgeschichte ist, rückt zumindest für meinen jüngsten Sohn ganz sicher hinter ein anderes Ereignis dieses 3. März zurück: Vor fünf Jahren ging die Spielkonsole Nintendo Switch in den weltweiten Verkauf. Und der übertraf alle Erwartungen, toppte selbst die schon gigantischen Verkaufszahlen aller bis dato erschienenen Nintendo-Konsolen. Die Nintendo Switch lässt sich als sogenannte hybride Konsole sowohl als stationäre, also mit einem externen Bildschirm verbundenes Gerät nutzen, wie auch als tragbare Handheld-Konsole. Im Dezember 2021 durchbrach die Nintendo Switch mit etwa 104 Millionen Stück eine weitere Schallmauer und avancierte zur meistverkauften Heimkonsole. Nicht unwesentlich dazu bei trug ein Spiel mit Kultcharakter. Für den Jump-and-run-Wettkampf bin ich nicht mehr schnell genug, aber als Zuschauer fasziniert „The Legend of Zelda: Breath of the Wild” selbst einen älteren Herren wie mich…



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