Klavierbauer und Traumtänzer

Klavierbauer und Traumtänzer

„O eminenter Tastenhengst, / der du der Töne Schlachten lenkst / und sie mit jeder Hand für sich / zum Siege führst, dich preise ich!“ Klaviere stehen an diesem Samstag, 5. März, im Fokus. Und bei Klavieren fällt mir stets sofort eines meiner Lieblingsgedichte von Heinz Ehrhardt ein. Vor allem der schöne Satz: „(…) und kommst du gänzlich in Ekstase, / hängt dir ein Tropfen in der Nase.“

Nun aber sollten wir ernster werden, geht es doch um einen der berühmtesten Harzer überhaupt. am 5. März 1853 gündete ein gewisser Heinrich Steinweg aus Wolfshagen in New York das Klavierbau-Unternehmen „Steinway & Sons“. Die berühmteste Flügelmarke der Welt aus Harzer Meisterhand. Heinrich Engelhard Steinweg wurde am 22. Februar 1797 in Wolfshagen im Harz als Sohn eines Köhlermeisters geboren und absolvierte mit 15 Jahren eine Tischlerlehre. In Goslar war er Organist, ließ sich zum Instrumentenbauer ausbilden und begann in seiner Seesener Schreinerei nebenher zunächst mit dem Bau von Gitarren, Zithern und Mandolinen, eher er sich an Tafelklavieren, Pianinos und Flügeln versuchte. Mit durchschlagendem Erfolg, wie man heute weiß.

Dem berühmten Sohn des Ortes widmet der Verein „Wolfshäger Steinway“ großartige Konzerte in der Region. Wobei alle Klassikfans gemeinsam hoffen, dass dies in diesem Jahr trotz der Corona-Pandemie wieder problemlos möglich sein wird. Was immer im wahrsten Sinn des Wortes „geht“ ist eine Tour auf dem „Steinway-Trail“ um Wolfshagen und Seesen. An diesem Wochenende soll uns im Harz durchaus auch die Sonne lachen, also warm anziehen und losmarschiert. Wer hinter dem Harzer Wanderstempel her ist, kann mit Mandolinen- und Tränkebachhütte die Stempelstellen 142 und 104 erledigen. Und in Touristinfos und Museen in Seesen und Wolfshagen gibt es zudem ein Stempelheft zum Steinway-Trail.

Etwas schwer tue ich mich mit dem Übergang zum letzten Thema des Tages, obwohl Udo Jürgens ohne Klavier kaum vorstellbar ist. Allerdings bevorzugte er nicht Steinways, sondern die Instrumente aus dem einst traditionsreichen Braunschweiger Haus Schimmel-Pianofortefabrik.  Am 5. März 1966: gewann der Österreicher in Luxemburg bei seinem dritten Auftritt mit dem Lied „Merci, Chérie“ den Grand Prix Eurovision de la Chanson. An einem gläsernen „Schimmel“ sorgte er 1983 mit „Traumtänzer“ zudem für einen spektakulären Werbeauftritt auf dem Jungferjoch (Youtube 4:41 min):


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