Anfeuerung für Öfi

Anfeuerung für Öfi

Wir denken olympisch

Eine Woche lang hat zum 144. Mal die Galopprennwoche die Szenerie in Bad Harzburg bestimmt. Unmittelbar beteiligt ist die BÜCHER-HEIMAT zwar (noch) nicht, aber Werbung haben wir für die Woche stets eifrig gemacht. Selbstverständlich waren viele von uns auch als Fans und Unterstützer auf der Galopprennbahn am Weißen Stein unterwegs. Dass gehört sich für Bad Harzburgerinnen und Bad Harzburg ja sozusagen.

Anfeuern und unterstützen konnten wir am letzten Rennwochenende auch einen unserer besten Partner: Beim Maskottchenrennen schickte auch die Öffentliche Versicherung Braunschweig ihren Sympathieträger Öfi ins Rennen – wobei natürlich insbesondere in diesen Tagen das olympische Motto gilt: Dabeisein ist alles! Der Sieg im Maskottchenrennen ging an Bultinchen von der Neuen Bult in Hannover. Für ein tolles Rennen gratulierte Sonja Weber dem ausgelaugten Öfi nach dem Rennen im Namen des ganzen BÜCHER-HEIMAT-Teams.

Autorenduo lädt zu modernen „Eulenspiegeleien“ ein

Bäckerklint in Braunschweig 1906 mit Eulenspiegelbrunnen, Mummehaus und Eulenspiegelhaus. Ausschnitt aus einem Aquarell von Emil Limmer. Foto: Wikipedia (gemeinfrei)

„Eulenspiegels Rückkehr“ führt auch nach Bad Harzburg

Einem Narren, der gewitzt gerade auch die Region um Braunschweig und Schöppenstedt zum Narren hielt, widmen sich der Sprachwissenschaftler Prof. Alexander Schwarz und der Braunschweiger Historiker Prof. Matthias Steinbach bei einer Lesung am Mittwoch, 13. November 2024, in der BÜCHER-HEIMAT in Bad Harzburg. Das Autorenduo widmet sich in dem im Herbst erscheinenden Buch „Eulenspiegels Rückkehr – ungefähr 96 Seiltänze“.

Worum es im Buch und an dem Abend in der BÜCHER-HEIMAT geht, beschreiben die Eulenspiegel-Experten in der „Vorrede“ zu ihrem Werk, dem sie ein Karl Valentin-Zitat voran stellen: „Jedes Ding hat drei Seiten, eine positive, eine negative und eine komische“:

„Eigentlich wollten wir Eulenspiegel zu neuem Leben erwecken. Doch hat sich der Narr, man hätte es wissen können, diesem Anliegen durch strikte Verweigerung entzogen. Er verwandelte sich, wie er wollte. Entstanden ist so eine Anthologie, die aus heutiger Sicht Gestalten, Bilder, Texte und Orte eulenspiegelesker Formen und Praktiken präsentiert. Die Widersprüchlichkeit zwischen den einzelnen Kapiteln soll jeden Eindruck des sich Festlegens oder Sagenwollens, wie es wirklich gewesen ist, verhindern. Eulenspiegel gibt es nicht, aber er hat viele Kinder. So zumindest sagen es die Möllner. Er und seinesgleichen existieren eher im Status des Wahrscheinlichen. Sie leben mehr im Geist als in der Wirklichkeit. Nur so erklärt sich ihre Unsterblichkeit, nur so wird ihr immer neues, anderes Auftreten angesichts fragwürdiger Zustände verständlich.

Das Ursprungsmotiv ist ein Buch, das zu Beginn des 16. Jahrhunderts in Straßburg erscheint: Ein kurtzweilig lesen von Dyl Vlenspiegel geboren vß dem land zů Brunßwick. Wie er sein leben volbracht hatt. 96 seiner geschichten. Verfasst „nur allein, um ein fröhlich Gemüt zu machen in schweren Zeiten“, wird es rasch zum internationalen Erfolg, der bis heute anhält. Sicher haben mindestens 96 Schriftsteller, Zeichner, Maler, Bildhauer, Komponisten, Tänzer und Forscher jeglichen Geschlechtes Eulenspiegel als Inkarnation sozialer wie methaphysischer Clownerie und Narretei weitergegeben und mit immer neuen Deutungen ausgestattet. Diese sagen viel über die Interpreten selbst und spiegeln den jeweiligen Zeitgeist. Oft knüpfen sie an die alten Historien an, an Orte, wo Till immer schon sein Unwesen getrieben hat und die bis heute sein Andenken pflegen. Selbstverständlich ist Eulenspiegel nicht der einzige Vertreter seiner Art oder Unart: In vielen Gegenden der Welt und zu allen Zeiten gab es reale oder erfundene menschliche, tierische und dämonische Verwandte archetypischen Andersseins – freche Geister, die der großen Geschichte mit subtiler Geringschätzung und feiner Ironie begegneten.

Aus alledem ist die Idee entstanden, ungefähr 96 Personen zu einem kurzen Beitrag – das war die einzige Bedingung – über eine derartige Verkörperung einzuladen. Wir haben uns über jeden Text gefreut und nichts wegzensiert. Denn stellen Sie sich vor, Eulenspiegel selbst hätte offen oder versteckt an diesem Unternehmen teilgenommen? Wie bei dessen unsichtbarem Gemälde bleiben einige mögliche Kapitel leer. Nur wo wir ein Fehlen gar nicht aushalten konnten, haben wir das Eine oder Andere selbst nachgeliefert, bitten Eulenspiegel dafür um Entschuldigung und hoffen jetzt heimlich auf seine Rache.“

Bis zu ihrer Lesung in der BÜCHER-HEIMAT jedoch mögen Alexander Schwarz und Matthias Steinbach von allen Rachegelüsten verschont bleiben.

Mittwoch, 13. November 2024, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Gert Deppe stellt Debütroman vor: „Kein Ankommen, nirgendwo“

Gert Deppe stellt seinen Debütroman „Kein Ankommen, nirgendwo“ im Februar 2025 in der BÜCHER-HEIMAT vor. Foto: Zu Klampen Verlag

Außergewöhnlich intensiv erzählt

Seinen Debütroman „Kein Ankommen, nirgendwo“ stellt Gert Deppe am Donnerstag, 6. Februar 2025 in der BÜCHER-HEIMAT in Bad Harzburg vor.

Zum Inhalt: Es ist Jahre her, dass Anne den Kontakt zu ihrem Vater abgebrochen hat. Mittlerweile ist sie eine junge Frau, angekommen in ihrem Leben aber – abgesehen von einem Musikstudium – ist sie nicht.

Als sie ihren Vater plötzlich mitten in der Nacht anruft, versteht er kaum, was sie von ihm will. Sie scheint das Gespräch genau geplant zu haben, bewegt sich auf einem Grat zwischen Vorwurf und Unergründlichkeit. Und endlich kommt alles zur Sprache: die Trennung ihrer Eltern, seine sonntäglichen Besuche. Die Geheimnisse, die die beiden teilten. Und das Unvorstellbare, das er ihr damals antat.

In seinem Roman „Kein Ankommen, nirgendwo“ thematisiert der Autor Gert Deppe einen sexuellen Missbrauch im familiären Umfeld. Der Missbrauch selber steht dabei nicht im Vordergrund, es geht dem Autor vielmehr um die atmosphärische Schilderung des familiären/sozialen Umfelds, in dem diese Tat geschieht – und so auch jederzeit allerorten geschehen kann – sowie um die Folgen für das Opfer. Eine außergewöhnlich intensiv erzählte Geschichte über eine seelische Verletzung, für die es keine Heilung gibt.

In seiner Lesung vermittelt Gert Deppe einen Eindruck von der Machart seines eher unkonventionellen Textes sowie von der zeitlichen und sozialpsychologischen Umgebung des sexuellen Übergriffs, der selbst nicht im Fokus des Romans steht.

Zum Autor:

Gert Deppe, *1964, studierte zunächst Musik in Hannover. Nach einem Jahrzehnt reger Konzerttätigkeit widmete er sich seiner zweiten Leidenschaft, dem Schreiben. Von 1999 bis 2001 absolvierte er ein Volontariat bei der »Hannoverschen Allgemeinen Zeitung« und arbeitet seitdem als freier Journalist und Autor für zahlreiche Medien. „Kein Ankommen, nirgendwo“ (2022) ist sein literarisches Debüt.

Donnerstag, 6. Februar 2025, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Gert Deppe: „Kein Ankommen, nirgendwo“, Zu Klampen Verlag, 248 Seiten, ISBN 9783866748293, Preis: 18,00 Euro.

Duo besingt „Die wunderbare Freundschaft“

Symbolbild: Pixabay

Bejubelt, besungen, erlitten und gefeiert

„Zimtsternschnuppen“ servierte Axel Gottschick nach dem kurzfristigen Ausfall Richard Maschkes im November 2023 dem Publikum in der BÜCHER-HEIMAT als Solist. Am Freitag, 8. November 2024, sind die beiden nun wieder als Duo unterwegs und laden zu einem literarischen Abend rund um „Die wunderbare Freundschaft“ ein.

Da solche Freundschaften eher seltene Geschenke sind, wird tief in den Schatullen der Weltliteratur gestöbert, um Schmuckstücke hervorzuholen, die dem wertvollen Thema angemessen sind. Zu hören sein werden so unter anderem Texte von Bettina von Arnim, Bertolt Brecht, John Berger, Anouar Benmalek, Hölderlin, Aldo Palazzeschi, Schnurre und Schiller. Sie alle haben diese wunderbaren Freundschaften, so heißt es in der Ankündigung, „bejubelt, besungen, erlitten und gefeiert“.

Das Publikum in der BÜCHER-HEIMAT darf sich auf großartige Interpretationen von Axel Gottschick und Richard Maschke freuen.

Dienstag, 9. Mai 2025, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Ernst Paul Dörfler und „Das Liebesleben der Vögel“

Dauerhaften Bindungen und One-Minute-Stands

Ernst Paul Dörfler stellt sein neues Buch „Das Liebesleben der Vögel“ vor

Nicht nur Menschen haben sehr unterschiedliche partnerschaftliche Beziehungen, sondern auch die verschiedenen Vogelarten. In seinem neuen Buch: „Das Liebesleben der Vögel“ erzählt der Naturwissenschaftler und Autor Ernst Paul Dörfler am Freitag, 13. Februar 2025, in der BÜCHER-HEIMAT Geschichten aus dem „Privatleben“ unserer liebsten Nachbarn.

Unter dem Motto „Lachen und Lernen“ nimmt Dörfler im direkten Kontakt sein Publikum mit auf die Reise in die bunte Beziehungswelt der Vögel. Von der Amsel bis zum Zaunkönig durchleuchtet er mit Ton-Unterstützung die heimischen Vögel und stellt verblüffende Parallelen in Charakter und Verhalten zwischen Vogel und Mensch fest.

Da gibt es treue und untreue Kandidaten, es gibt Hochstapler und Künstlernaturen, Schmarotzer und sehr friedfertige Vögel.

Auch in Beziehungsfragen ist die Diversität beachtlich. Wir erfahren von dauerhaften Bindungen, von Saisonehen und One-Minute-Stands, von streitsüchtigen Paaren, von emanzipierten Weibchen, von Scheinweibchen und Feministen unter den Männchen. Haremsmodelle, Fernbeziehungen sowie ein Rollentausch zwischen den Geschlechtern runden das Spektrum ab. Diversität ist in der Natur die allgegenwärtige Normalität.

Besonderes Augenmerk legt Dörfler auf die Vogelweibchen, die lange Zeit im Schatten der Forschung standen.

Eine neue Erkenntnis: Mit dem Klimawandel ändern sich auch die Paarbeziehungen – das Treueverhalten schwindet. Doch nicht nur die Treue, auch die Zahl der Vögel schwindet.

Dörflers Botschaft: Kümmern wir uns um die Vögel, kümmern wir uns um uns selbst!

Die erlebte Vogelvielfalt beeinflusst nachweislich unser alltägliches Glücksempfinden, verschafft uns positive Emotionen und stärkt unser Immunsystem. Nur was er liebt und was er kennt, schützt der Mensch. Das Buch verführt dazu, Natur wieder mehr wahrzunehmen und neu zu entdecken.

Das Buch, mit zahlreichen Illustrationen von Ute Bartels, ist im Hanser-Verlag München erschienen und knüpft in seiner heiteren Art an den Spiegel-Bestseller „Nestwärme – Was wir von Vögeln lernen können“ an.

Ernst Paul Dörfler: „Das Liebesleben der Vögel“, 240 Seiten, Hanser-Verlag, ISBN 9783446279711, Preis: 22 Euro.

Zum Autor:

Ernst Paul Dörfler, geboren 1950 in Kemberg bei Lutherstadt Wittenberg, ist promovierter Ökochemiker. Sein Buch „Zurück zur Natur?“ (1986) wurde zum Kultbuch der ostdeutschen Umweltbewegung. Er wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter mit dem EURONATUR-Preis der Stiftung Europäisches Naturerbe.

2019 erschien sein Buch „Nestwärme“ bei Hanser, 2021 „Aufs Land“. Der Autor hat sich schon mit 32 Jahren für ein freies Leben in und mit der Natur entschieden, mitten im Europäischen Vogelschutzgebiet und UNESCO-Biosphärenreservat in Steckby bei Zerbst. Der Ort ist seit über 90 Jahren Sitz einer Staatlichen Vogelschutzwarte.

Ernst Paul Dörfler. Foto: Katja Zumpe

Donnerstag, 13. Februar 2025, 19.00 Uhr, BÜCHER-HEIMAT
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de

Sommerabend auf dem Gestüt

Sommerabend auf dem Gestüt

Ein bes(ch)wingter Sommerabend

In jeder Hinsicht ein voller Erfolg war der erste musikalisch-literarische Sommerabend der BÜCHER-HEIMAT auf dem ehemaligen Gestüt Bündheim. Was sicher auch – aber sicher nicht allein – dem herrlichen Wetter und dem großartigen Ambiente geschuldet war. Der St. Nicolai-Frauenchor Bettingerode-Westerode und die Solokünstlerin Ines Seefeldt aus Seesen ernteten viel Applaus. Ebenso wie Sonja Weber und Monika Runge, die für den literarischen Part zuständig wahren. 

Ein ausführlicher Bericht soll in den nächsten Tagen an dieser Stelle folgen, aber erstmal sagen Bilder (und Videos), die Hartmut Weber beisteuerte, ja ohnehin mehr als tausend Worte.

Roland Lange stellt neuen Harz-Thriller vor

Wo die Geier kreisen, lauert der Tod

Nach dem „Harzsturm“, mit dem Roland Lange im Herbst 2023 für Nervenkitzel in der BÜCHER-HEIMAT sorgte, geht es der Harzer Thriller-Autor auch am Mittwoch, 12. März 2025, in Bad Harzburg wieder mörderisch spannend an und lässt die „Harzgeier“ über dem Mittelgebirge kreisen.

Zum Inhalt: Geier im Harz, auf deren Speiseplan menschliche Kadaver stehen? Was für grausame Fantasien schwirren nur im Kopf der jungen Frau herum, die Stefan Blume um ein Haar überfahren hätte? Und von welchen Beweisen redet sie?

Schnell wird Blume klar, dass die verängstigte Frau Katharina Kessler ist, die er im Auftrag ihrer Eltern sucht. Er nimmt die Frau mit, lässt sie bei sich übernachten. Am nächsten Morgen ist sie verschwunden. Jemand hat sie entführt. Blume überlässt den Fall der Polizei.

Er muss sich um Katja kümmern, die sich in einer psychosomatischen Klinik befindet. Aber etwas stimmt mit der Klinik nicht. Er will Katja dort herausholen – mit Hilfe einer Anwältin und einer Therapeutin scheint sein Vorhaben zu gelingen. Und noch mehr: Die beiden Frauen verschaffen ihm die unverhoffte Möglichkeit, sich endlich an Gerhard Hauser zu rächen.

Eines Nachts steht Blume dann inmitten eines abgelegenen Felsenareals im Harz tatsächlich seinem Todfeind gegenüber. Noch immer begreift er nicht, dass er in eine groß angelegte Falle getappt ist. Und ebenso wenig wie Hauser ahnt er, dass ganz in der Nähe der mysteriöse Harzer Wolfsmensch lauert, der die Begegnung der zwei Männer mit Argusaugen verfolgt.

Zum Autor

Roland Lange, Jahrgang 1954, lebt in der Nähe des Harzes in Katlenburg-Lindau. Er studierte in Hamburg Vermessungskunde und arbeitete als Vermessungsingenieur. Nebenher begann er zu schreiben, seit 2010 auch Kriminalromane. Seit 2014 widmete er sich ganz dem Schreiben. Roland Lange ist so etwas wie ein krimineller Botschafter des Harzes, denn auf seine Initiative fand 2011 das erste Mordsharz-Krimifestival statt. Lange ist Mitglied im Verband deutscher Schriftsteller (VS), bei den 42er Autoren und im Syndikat, der Autorengruppe deutschsprachige Kriminalliteratur.

Roland Lange: „Harzgeier“, Niemeyer C.W. Buchverlage, 488 Seiten, ISBN 9783827192929, Preis: 16,00 Euro (vorbestellbar, erscheint am 1. September 2024).

Zwei Autoren erinnern an die innerdeutsche Grenze

Die einstige innerdeutsche Grenze zwischen Eckertal und Stapelburg. Foto: Ahrens-Archiv / Bad Harzburg-Stiftung

Doppelschlag zum Jahresauftakt 2025

Mit einem Doppelschlag startet die BÜCHER-HEIMAT am Donnerstag, 9. Januar, in das dann neue Jahr 2025: Zwei Autoren, die die einstige innerdeutsche Grenze aus dem Effeff kannten, wecken Erinnerungen oder führen einem jüngeren Publikum vor Augen, was der „Eiserne Vorhang“ einst bedeutete. Zu Gast in Bad Harzburg sind an diesem Abend Dietmar Schultke mit seinem Buch „Keiner kommt durch – Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und Berliner Mauer“ sowie Mario Dittrich, der in „Feindwärts war hinter mir“ von seinen anderthalb Jahren bei den Grenztruppen der DDR berichtet,

„Keiner kommt durch – Die Geschichte der innerdeutschen Grenze und Berliner Mauer“ hat Dietmar Schultke sein Werk überschrieben. Er berichtet unter anderem über seine persönlichen Erlebnisse als damals 19-jähriger Grundwehrdienst-Soldat und seinen Einsatz als Hundeführer in den Jahren 1987/1988 am Brocken.

Dietmar Schultkes akribisch recherchierte Darstellung der innerdeutschen Grenze und der Berliner Mauer liefert Informationen über das Grenzregime der DDR bis 1990 sowie eine Zeittafel und ausgewählte Befehle an die Grenztruppen der DDR. Der Autor erzählt vom militärischen Drill, vom Umgang mit dem Schießbefehl und Schikanen innerhalb der Truppe, aber auch von Kameradschaft und der engen Beziehung zu den Hunden, mit denen er die Grenze am Brocken bewachte.

Zum Autor

Dietmar Schultke, geboren 1967 in Brandenburg, Zerspanungsfacharbeiter, Grundwehrdienst an der innerdeutschen Grenze, nach der Wende Abitur auf dem zweiten Bildungsweg, Studium der Politik- und Erziehungswissenschaft, Psychologie und Raumplanung in Duisburg und Dortmund. 1994 bei der UNO in New York tätig, freischaffender Publizist.


„Feindwärts war hinter mir“ betitelte Mario Dittrich die schriftstellerische Aufarbeitung seines „geheimen Tagesbuchs“ aus seinen anderthalb Jahre bei den Grenztruppen der DDR. 1984 erhält Dittrich den Einberufungsbefehl zu den Grenztruppen der DDR. Er ist geschockt, besonders weil er der DDR kritisch gegenübersteht. Dittrich entschließt sich, über seine Dienstzeit in einem geheimen Tagebuch zu berichten.

Dieses Tagebuch wird ergänzt durch viele persönliche Einschätzungen und Kommentare, ist aber auch im Kontext der vom Autor recherchierten Fällen von Grenzdurchbrüchen und gescheiterten Fluchtversuchen zu sehen. Dittrich zeigt an realen Beispielen, wie das nahezu perfekte Grenzregime der DDR funktionierte. Er gibt bisher unbekannte Einblicke in den Mikrokosmos einer Grenzkompanie, berichtet über außergewöhnlich taktische Handlungen ebenso wie über den gewöhnlichen Grenzalltag.

Zum Autor

Mario Dittrich, geboren 26.4.1965 in der Lutherstadt Wittenberg, arbeitet als Autor, Verleger und Übersetzer für englischsprachige Literatur. Er hat zwei Kinder und lebt in seiner Geburtsstadt.

Lena Scholz legt ihr zweites Buch vor

Lena Scholz legt ihr zweites Buch vor

Eigenes Erleben in einen Roman gegossen

Dass Lena Scholz viel liest, können Besucher dieser Website allein an der Zahl der Rezensionen ablesen, die die Auszubildende der BÜCHER-HEIMAT zu den Lesetipps beisteuert. Mittlerweile aber macht sich die junge Frau auch einen Namen als Autorin. Gerade ist ihr zweites Buch auf den Markt gekommen: „Mein letzter Sommer in Ostdeutschland“.

„Lebensgefühle. Life is a Story”, so hieß im vergangenen Jahr der Erstling von Lena Scholz. Verfasst hatte sie ihn für den „Young Story Teller Award“, den eine große deutsche Buchhandelskette ausschreibt. „Die Buchwelt braucht neue Stimmen – zeig uns deine!“, so lautet das Motto des Wettbewerbs – und sprach Lena Scholz offenkundig so nachhaltig an, dass sie nun ein zweites Buch nachlegte.

In ihrem Erstling ging es um die Lebensgefühle, die jeder Mensch auf dem Weg des Erwachsenwerdens durchlebt. Und auch mit dem neuen Roman wandelt sie literarisch durchaus auch auf autobiographischen Pfaden. Zum Inhalt von „Mein letzter Sommer in Ostdeutschland“:

Es ist Liv‘s letzter Sommer in ihrer Heimat. Ein kleines Dorf in Brandenburg inmitten der Natur. Liv ist hier aufgewachsen und kennt jeden, bis Finn auftaucht, der alles durcheinanderbringt. Die beiden verbindet etwas, denn Finn gibt Liv das Gefühl, lebendig zu sein. Bis zu dem Tag, an dem er offenbart, was er wirklich denkt, und die Illusion eines perfekten Sommers zerbricht. Liv muss sich die Frage stellen, ob es Zeit ist zu gehen und alles hinter sich zu lassen oder zu bleiben. Doch kann man seine Heimat wirklich für immer verlassen? Was passiert, wenn man bleibt und die Vergangenheit mit einem?

 Zentrales Thema ist der Ost-/West-Konflikt und wie er sich heute noch bemerkbar macht. Welche Unterschiede geblieben sind, welche Gedanken und wie auch die heutigen Generationen die Unterschiede noch spürt. Als gebürtige Sachsen-Anhalterin, die nun im niedersächsischen Bad Harzburg lebt, hat Lena Scholz dazu einiges zu sagen.

Was sie unabhängig von ihrem Roman auch für Johan Zoutberg zur interessanten Gesprächspartnerin werden ließ. Der 71-jährige Niederländer studiert an der Universität Amsterdam und arbeitet an seiner Dissertation über die Vereinigung Deutschlands nach dem Fall der Mauer und das heutige „Ost-West-Verhältnis“.

Zu ihrem zweiten Roman schreibt Lena Scholz, es sei ihr ein Bedürfnis gewesen, dieses Buch zu schreiben, um darauf aufmerksam zu machen, das das Thema nicht abgeschlossen, sondern in manchen Momenten noch spürbar präsent ist. Auch ich habe Vorurteile erlebt. Mit meinem Worten möchte ich die Gesellschaft dazu bringen, offen darüber zu sprechen und Vorurteile abzubauen.

Lena Scholz: „Mein letzter Sommer in Ostdeutschland“, story.one publishing, 68 Seiten, ISBN 9783711530943, Preis: 18,00 Euro.

Literarisch-musikalischer Sommerabend im Gestüt

Der St. Nicolai-Frauenchor Bettingerode-Westerode.

Ein Sommerabend mit Musik und Literatur

Ines Seefeldt

Es ist sozusagen ein kultureller Aufgalopp für die eine Woche später startende 144. Bad Harzburger Galopprennwoche: Zu einem literarisch-musikalischen Sommerabend mit dem St. Nicolai-Frauenchor Bettingerode-Westerode und der Solokünstlerin Ines Seefeldt aus Seesen lädt die BÜCHER-HEIMAT am Samstag, 13. Juli, um 18 Uhr auf das Gelände des Gestüts Bad Harzburg in Bündheim ein. Zwischen den Chor-Auftritten von Gospel bis Schlager und den Darbietungen eigener Stücke der Solistin wird es literarische „Schmankerl“ passend zu den Liedern geben.

Die Schmankerln für das leibliche Wohl (Getränke, Speisen) dürfen mitgebracht werden. Es gibt kein Catering vor Ort.

Bei widrigen Witterungsbedingungen wird die Veranstaltung in die angrenzende Party-Scheune verlegt.

Samstag, 13. Juli 2024, 18.00 Uhr, Gestüt Bündheim
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten
Anmeldung in der BÜCHER-HEIMAT,
Telefon  (05322) 9059599 | Mail: info@die-buecherheimat.de