Donnerstag, 4. August: Ein Tag für Liebende

Und täglich grüßt der Valentinstag?

Mit einer „Hitzewarnung Stufe 1“ geweckt werden, macht keinen Spaß. Aber den Frühstart an diesem Donnerstag, 4. August, kann ich dem Deutschen Wetterdienst kaum anlasten. Heute Abend stelle ich mein Smartphone wieder für die Nacht ab…

Wobei diese Nächte ja mittlerweile doch spürbar wieder länger werden. Zum letzten Mal muss die Sonne heute bis 21 Uhr ran, ehe sie sich vom Mond ablösen lässt. Wer Garten(-Grill)-Partys plant, sollte nicht zu lange warten.

Dieser Donnerstag bietet sich für eine romantische Variante an, es ist Valentinstag. Okay, nicht „unser“ Valentinstag, aber das chinesische Pendant, das Qixi-Fest. Darüber gibt es sogar Bücher, die allerdings nur für Chinesisch sprechende Leser interessant sind: “The Qixi Festival”.

Der Titelzusatz “Der Kuhhirte und das Webermädchen” sagt schon mal, worum es geht: Der Legende nach ist Qixi der Abend, an dem zwei einander Liebende, der Kuhhirte und das Webermädchen, die für die am Himmel durch die Milchstraße getrennte Sterne Altair und Wega stehen, für eine Nacht zusammen sein können. Eine Version dieser Legende spielt eine Rolle im Roman „Die Brücke der Vögel“.

Für Verliebte, denen Valentinstag im Februar und Qixi-Fest im August nicht reichen: Die japanische Qixi-Variante heißt Tanabata und wird immer am 7. Juli gefeiert. Wer zumindest keine Festivität im „Reich der Mitte“ mehr verpassen will, greift derweil zu „Chinesische Feste“ (aber nur als eBook).

Eine Reihe prominenter Geburtstagskinder stehen heute auch noch an, wobei allerdings nur Knut Hamsun (1859) „richtiger“ Schriftsteller ist. Mit „Hunger“ gelang ihm mit einem schonungslosen Roman der literarische Durchbruch, 1920 erhielt er den Literaturnobelpreis für sein Werk „Segen der Erde“.

What a Wonderful World“ – muss man mehr sagen? Heute vor 121 Jahren (1901) erblickte  Louis Armstrong das Licht der Welt. „Satchmo“ gehört zu den größten Jazzmusikern aller Zeiten. Was man über Guillermo Mordillo mit Blick auf Cartoons sagen kann. Wer sich über Mordillos Zeichnungen ebenso wie ich amüsieren kann, sollte als Cartoon-Dosierungshilfe vielleicht zum  Mordillo-Kalender 2023  greifen.  Oder sich einer echten Herausforderungstellen:  Mordillos “Save The Ship!”, ein 1500-Teile-Puzzle.

Unser jüngstes Geburtstagskind wird heute 61 Jahre alt: Barack Obama, US-Präsident, Jurist, Friedensnobelpreisträger. Und mittlerweile auch Schriftsteller: „Ein verheißenes Land“.Trotz des Abstechers in die große Politik will ich aber heute mit einem meiner Lieblingszitate von Mordillo enden: „Nachdem Gott die Welt erschaffen hatte, schuf er Mann und Frau. Um das Ganze vor dem Untergang zu bewahren, erfand er den Humor.

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Markus Weber über „Im Zwielicht der Zeit“

Markus Weber über „Im Zwielicht der Zeit“

Ellinor Wohlfeil:

Im Zwielicht der Zeit

2019 besuchte Ellinor Wohlfeil Bad Harzburg, um aus ihren Büchern zu lesen und aus ihrem Leben zu erzählen. GZ-Redakteur Holger Schlegel titelte den Bericht über die Veranstaltung: „Die kleine Dame mit der großen Botschaft“. Das trifft auch auf ihre Bücher zu.

1925 als Ellinor Landauer geboren, wuchs sie in Bad Harzburg auf. In dem Roman „Im Zwielicht der Zeit“ beschreibt sie einfühlsam die Geschichte ihrer Familie von 1912 bis 1945, auch wenn die Namen geändert wurden. Sehr bewusst hat sie die Zeit ab 1933 erlebt, wurde sie doch als sogenannte „Halbjüdin“ von den Nazis diffamiert. Das bekam sie auch als Kind in der Schule zu spüren.

Daneben werden die Konflikte in der Familie deutlich, etwa die Auseinandersetzungen mit der Mutter, ob es sich für ein Mädchen aus gutem Hause gehört, einen Beruf zu erlernen. Oder die Belastungen und tiefen Ängste, die sich aus der Verfolgung ihres Vaters als Jude ergaben – die Angst, als er 1938 ins KZ Buchenwald verschleppt wurde und sich schließlich 1943 das Leben nahm. Deutlich wird, wie die traumatischen Erlebnisse ihrer Kindheit das gesamte Leben weiterwirken.

Im April 2022 ist Ellinor Wohlfeil gestorben. Zum Glück bleiben ihre Bücher (nicht nur der hier besprochene Roman), die ein beeindruckendes und authentisches Zeitzeugnis geben.

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Ellinor Wohlfeil: „Im Zwielicht der Zeit“, Verlag 3.0 Zsolt Majsai; Revised Edition 2021, 340 Seiten, ISBN 978-3956673658, Preis: 14,80 Euro.

Mittwoch, 3. August: Der Waldemar ist da!

Das Höchste in Europa!?!

Für alle, die Countdowns lieben: Heute, am Mittwoch, 3. August, sind es nur noch 150 Tage bis Jahresende. Und sieben Tage weniger bis Weihnachten. Habe ich schon alle Geschenke????

„Mont Blanc – Berg der weißen Dämonen“  ist ein Standardwerk über den höchsten Berg der Alpen betitelt. Wobei die Frage, ob er mit seinen 4807,73 Metern Höhe auch der höchste Berg Europas ist, quasi im Auge des Betrachters liegt. Je nach „Grenzziehung“ zwischen Asien und Europa ist der Elbrus (5642 m) ein großer Kontrahent.

Wie ich darauf komme? Heute vor 235 Jahren (1787) stellte Horace Bénédict de Saussure fest, dass der Mont Blanc mit 4807,73 Metern der höchste Berg Europas sei. „Sauss.“, so sein offizielles botanische Autorenkürzel, hat den Elbrus offenkundig nach Asien verlagert. Und mit der Höhe muss man es ja auch nicht auf die Spitze treiben: „Wandern rund um den Montblanc“  soll auch faszinierend sein.

Heute vor 65 Jahren (1957) stand bei der Funkausstellung in Frankfurt/Main eine Premiere an. Auch ohne wissenschaftliche Vermessung behaupte ich mal, dass Otto Höpfners „Zum Blauen Bock“ keine höheren Fernsehweihen angestrebte. Immerhin war der „Blaue Bock“ so populär, dass ich ihm in den frühen 1970er Jahren auf Interrail-Tour durch Spanien in Torremolinos nicht entkommen konnte. Auf einem Plakat winkte Otto Höpfner mit dem Bembel in der Hand werbend für das Restaurant „a la toro azul“. Vom Bock zum Stier, das nenne ich mal eine Karriere.

Heute empfehlen wir ein Buch zum Film, wobei beides von Sönke Wortmann stammt: „Das Wunder von Bern“.  Der Anlass: Am 3. August 2011 wurde das Berner Wankdorfstadion, Schauplatz des Finales der Fußball-Weltmeisterschaft 1954, gesprengt, um einem Neubau Platz zu machen. Dennoch ist die Schweizer Kapitale weiter einen „CityTrip Bern“ wert.

Drei „Geburtstagskinder“ wollen wir heute noch würdigen. 102 Jahre alt würde P. D. James, eine der großen britischen Krimi-Schriftstellerinnen. Sie ließ als eine der ersten Autorinnen vor 50 Jahren eine Privatdetektivin ermitteln. Den Roman überschrieb sie mit „An Unsuitable Job for a Woman“ (Ein unpassender Beruf für eine Frau). Wie daraus in Deutschland „Ein reizender Job für eine Frau“ wurde, dürfte ein Verlagsgeheimnis bleiben. Meist aber ließ P.D. James den Kriminalpolizisten Adam Dalgliesh ermitteln, der seit ihrem ersten Erfolg mit „Cover her Face“ („Ein Spiel zuviel“) dabei ist.

Gratulieren kann man Regisseur John Landis heute zum 72. Geburtstag. Gratulieren muss man ihm für seinen Kultfilm  „Blues-Brothers“. „Blues Brothers 2000“  hätte er sich derweil vielleicht besser schenken sollen.

Ebenfalls 72 Jahre alt wird Marathon-Doppel-Olympiasieger Waldemar Cierpinski. Und wenn ich den Namen höre, schwingt sofort der Gefühlsausbruch der DDR-Sportreporter-Legende Heinz Florian Oertel mit: „Liebe junge Väter oder angehende, haben Sie Mut! Nennen Sie Ihre Neuankömmlinge des heutigen Tages ruhig Waldemar! Waldemar ist da!

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Dienstag, 2. August: Gratulation ins Geisterhaus

Wikipedia gemeinfrei: Hannibal, Schlacht bei Cannae, Abbildung aus dem Buch „Rom“ von Wilhelm Wägner (1877) Regensburg, Universitätsbibliothek

Große Tiere und große Schlachten

Große Tiere haben die US-Amerikaner an diesem Dienstag, 2. August 2022, im Blick. Und es geht weder um Trump noch um Biden. Es ist „National Dinosaurs Day“.  Da machen wir doch mit, schließlich haben wir in Bad Harzburg unseren eigenen Dino. Zugegeben, klein, aber oho!

Über den am Langenberg entdeckten Europasaurus holgerii sind mittlerweile Bücher geschrieben worden. Und um seinen erstaunlichen Lebensraum. Der Nordharz war eine Art Lagunen- und Inselreich. „Europasaurus – Urzeitinseln voller Leben“, heißt denn auch ein Buchtitel.

Europasaurus ist ja mit Blick auf die Aussprache noch okay, bei vielen anderen Exemplaren der schrecklichen Echsen breche ich mir die Zunge. Oder bringe alle durcheinander. Aber wenn man im Dinopark Münchehagen (ext.) ist, hat man ohnehin den Eindruck, dass allein Kindern die Namen leicht von der Zunge gehen. „Children’s Dinosaur and Prehistoric Animal Encyclopedia“ heißt denn auch sinnigerweise ein Standardwerk, dass es in Deutschland unter dem Titel „Lexikon der Dinosaurier und Urzeittiere“ gibt.

Normalerweise lasse ich Politik und noch mehr Kriege und Schlachten in unserem „bebücherten Kalenderblatt“ außen vor. Hannibal und die Punischen Kriege zwischen Karthago und Rom haben mich schon in der Schule fasziniert. Heute vor 2238 Jahren, am 2. August 216 v.Chr., besiegte Hannibal in der Schlacht von Cannae das zahlenmäßig weit überlegene Heer der Römer.

Der gewiefte Taktiker hatte sich etwas einfallen lassen, das bis heute an Militärakademien gelehrt wird. Die „Umfassungsschlacht“. Und Cannae gilt seit zweieinhalb Jahrtausenden als ein Paradebeispiel. Nichtsdestotrotz: Die Zeit geht auch über die großen Feldherren dahin. Als ich daheim mit meinem Wissen über Hannibal angeben wollte, war der Nachwuchs schon bei Hannibal Lecter und „Das Schweigen der Lämmer“.

Der Tod eines Westernhelden war heute vor 146 Jahren, am 2. August 1876, in Deadwood in South Dakota die Geburtsstunde eines weltbekannten Pokerblattes. Jack McCall erschoss an diesem Tag hinterrücks „Wild Bill“ Hickok beim Draw Poker. Der Westernheld hatte zwei Paaren Achten und Asse, jeweils von Pik und Kreuz, auf der Hand, als er das Zeitliche segnete. Eine Kombination, die seitdem „Dead Man’s Hand“ genannt wird.

Zum in diesem Fall sehr guten Schluss wollen wir noch einer großen Autorin zum 80. Geburtstag gratulieren. Isabel Allendes Werke wurden bislang in 27 Sprachen übersetzt und 51 Millionen Exemplare verkauft. Gleich ihr erster Roman „Das Geisterhaus“ war ein Welterfolg.

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Montag, 1. August: Ein tierischer Tag

Von Fohlen, Häschen, Spinnen und Walen

Hier schreibe ich, ich kann nicht anders. Zumindest nicht an am Montag. 1. August 2022, denn heute vor 122 Jahren wurde „mein“ Verein Borussia Mönchengladbach gegründet.

Was mir Gelegenheit gibt, mal wieder Werbung für die Bücher eines geschätzten Ex-Kollegen zu machen: Heinz-Georg („Schorse“) Breuer besingt zwar „nur“ sechs Jahrzehnte mit Borussia Mönchengladbach,  „Und täglich schießt die Fohlenelf“ sollte aber dennoch Pflichtlektüre sein. Wer „alles“ will, muss tief in die Tasche (99,90 €) und zur Borussen-Chronik greifen.

Ohnehin ist dies ein Tag, der wie für mich gemacht erscheint. Zumindest wenn es um mein Fanleben geht. Wobei ich mich jetzt in eine Ecke manövriert habe, denn heute vor 50 Jahren schwappte mit gewissen Kinoklassikern wie „Unterm Dirndl wird gejodelt“ die „Sexwelle“ und damit auch der erste deutsche „Playboy“ auf den Markt. Hugh Hefners (engl.) spezielle Form des „American Dream“ wurde international.

Der wurde selbstverständlich nur wegen der Interviews und der Reportagen erworben. Die Auflage ist allerdings nun doch dramatisch auf gut 100.000 Exemplare gesunken. An den „Bunnies“ wird es ja wohl nicht liegen. Vermutlich wissen die Herren der Schöpfung Interviews und Reportage nicht mehr so zu schätzen…

Ein großer Fan war ich schon immer von „The Amazing Spider-Man“. Der biegsame Superheld tauchte vor 60 Jahren in dem Marvel-Band „Amazing Fantasy Nr. 15“ im August 1962 erstmals auf. Im Marvel-Universum ist er mein absoluter Favorit. Allerdings benötige ich Marvel’s „Lexikon der Superhelden“, um noch durchzublicken.

Ein weiterer meiner Superhelden bringt mich in ein moralisches Dilemma. Beim heute vor 60 Jahren erschienen Kinderbuch „Der Räuber Hotzenplotz“ von Otfried Preußler mochte ich den „bösen“ Räuber immer viel lieber als den altklugen Kasperle oder den dümmlichen Seppel. Spätestens mit der Gert-Fröbe-Verfilmung war Hotzenplotz einer meiner Kindheitshelden.

Jedes meiner Spielzeugautos, die ich gnadenlos über matschige Off-Road-Sandkastenpisten trieb, waren in meinem Sprachgebrauch „Jeeps“. Der Inbegriff des Geländefahrzeugs und ein Gattungsname wie Tesa (Klebestreifen) oder Tempo (Taschentücher), lange bevor es SUV (sport utility vehicle) gab. Den Buchtitel „Jeep  – Das Original kennt keine Grenzen“ würde ich also sofort unterschreiben. Heute vor 81 Jahren wurde der erste Jeep produziert.

Noch schnell ein Lieblingsroman, verbunden mit dem Glückwunsch zum 203. Geburtstag an Herman Melville. Sein „Moby Dick“ gehört bis heute ohne Frage zu den bedeutendsten Werken der Weltliteratur. Was man vom Buch über unser zweites Geburtstagskind, mit dem sich der Kreis zum Fußball schließt, noch nicht so recht sagen kann: Bastian Schweinsteiger wird heute 38 Jahre alt. Und da griff Bestsellerautor Martin Suter zur Feder: „Einer von euch“ .

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