Freitag, 3. November: Weltmännertag

Die Männerwelt und ihre Tage

Da muss Mann durch: An diesem Freitag, 3. November 2023, begehen wir den „Weltmännertag“ als „Aktionstag zur Männergesundheit“. Nicht zu verwechseln mit dem Internationale Männertag am 19. November, an dem es um „mehr Gleichgewicht der Geschlechter“ geht.

Startet man(n) im Online-Shop der BÜCHER-HEIMAT mit dem Suchwort „Männertag“, fällt das Ergebnis mager aus. Im Selbstverlag freut sich eine Autorin „Endlich! Der Männertag ist da!!!“ und verspricht Sprüche, Witze, Zitate und Sprichwörter zum Thema.

Ansonsten gibt es noch den Klamaukfilm „Männertag“ (DVD) in dem ­ – fast ahnt man es – die Helden auf einem „Bierbike“ daher gerollt kommen. Was den Verdacht nahelegt, dass der „Aktionstag zur Männergesundheit“ vor allem die Auswirkungen des ungesunden „Vatertag“ bekämpfen soll…

Der 3. November ist auch ein Datum, an dem die Film- und Fernsehwelt gleich mehrfach auf neue Wege wechselte. Heute vor 67 Jahren (1956) wurde im Bayerischen Rundfunk erstmals in der deutschen Fernsehgeschichte Werbung ausgestrahlt. Für eine Waschmittelmarke waren die Schauspieler Beppo Brem und „Liesl Karlstadt“ aktiv. Letztere sehr zu Unrecht meist an zweiter Stelle neben ihren Partnern von Beppo Brem bis Karl Valentin genannt.

Am 3. November 1925 präsentierte ein junger Regisseur mit „The Pleasure Garden“ (Irrgarten der Leidenschaft) seinen ersten (Stumm-)Film. Es folgten viele weitere Welterfolge: In „Alfred Hitchcock. Sämtliche Filme“ findet sich auch eineillustrierte Liste all seiner berühmten Cameo-Auftritte.Und wer dann die Ergebnisse von „Hitch‘s“ Arbeit doch lieber im Bewegtbild begutachten will, macht mit den 21 Thrillern in der „Alfred Hitchcock Collection“ sicher nichts falsch.  

Auf 28 Streifen bringen es die Godzilla-Filme aus Japan, deren erster am 3. November 1954 uraufgeführt wurde. Damit man nicht den Überblick verliert, kann man alles darüber unter dem wenig schmeichelhaften Titel „Japan – Die Monsterinsel“ nachlesen.

Seinen 86. Geburtstag (1937) hätte heute der 2005 verstorbene und zu meinen Lieblingssatirikern zählende Friedrich Karl Waechter feiern können. Zusammen mit F. W. Bernstein, Robert Gernhardt, Eckhard Henscheid, und Hans Traxler zählte F. K. Waechter zur Neuen Frankfurter Schule.

Er zeichnete für twen, pardon, Titanic und das Zeit-Magazin, landete mit der Parodie „Anti-Struwwelpeter“ 1970 einen ersten Bucherfolg, illustrierte viele Ausgaben von Bernsteins „Die schärfsten Kritiker der Elche / waren früher selber welche“ und lag mit einem Buchtitel falsch: „Wahrscheinlich guckt wieder kein Schwein“  – es guckten viele (und nicht nur Schweine) sehr gern.

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Donnerstag, 18. Mai: Freie Auswahl

Ein Tag für Himmelfahrt mit Bollerwagen

Gottesdienste und Gedenken bestimmen diesen Donnerstag, 18. Mai 2023, für die einen, Bier und Bollerwagen für die anderen. Freie Auswahl zwischen Christi Himmelfahrt und Vatertag.

Laut Lexikon gedenken die Christen an diesem Tag der „Aufnahme und Erhöhung Jesu Christi als Sohn Gottes zu seinem Vater in den Himmel“. Die Szenerie vor allem auch in Feld, Wald und Flur allerdings wird eher von Vatertagswanderern bestimmt. Für den Nachwuchs hätten wir da einen Tipp, den wir schon zum Muttertag vorstellten, den es aber auch auf Väter gemünzt gibt: „Ohne Dich ist alles doof, Papa“ ist ein Buch „zum Ausfüllen und Verschenken“.

Im Roman „Vatertag“ kommen alle schon auf dem Cover zu dem Schluss, „Papa ist der Beste“. Wobei der Ermittler in diesem Krimi ein „Papa in spe“ ist – wie in vielen Fällen die enthusiastischsten Vatertags-Akteure mit dem schwer beladenen Bollerwagen das Vatersein noch vor sich haben. In diesen Fällen muss das Umfeld zumindest nicht lange über Geschenke grübeln. Ein Bier geht immer.  

So gesehen ist der Vatertag auf Christi Himmelfahrt perfekt platziert, denn manche Unternehmung wird eher zum „Himmelfahrtskommando“, so der Titel eines „Mordsacker Krimis“. Literatur zum eigentlichen Anlass des Feiertages zu finden, fällt unter den Büchern, die lediglich mit dem Begriff im Titel spielen, schon deutlich schwerer. An eine doch eher begrenzte Leserschaft richtet sich „Christi Himmelfahrt bis 13. Sonntag nach Trinitatis“, ein „Werkbuch“ zur Vorbereitung von Gottesdiensten.

Eine Alternative für mich persönlich ist heute ein Schmöker-Tag. Beispielsweise in einem der Bücher, für die der 18. Mai ein wichtiges Datum ist. Beispielsweise in einer meiner Lieblings-Schullektüren, Ulrich Plenzdorfs „Die neuen Leiden des jungen W.“. Das Theaterstück wurde am 18. Mai 1872 in Halle uraufgeführt.

Bis mindestens zur Dämmerung warten sollte, wen den anderen „Roman des Tages“ aufschlagen will: Bram Stokers „Dracula“, Urvater aller Blutsauger, wurde am 18. Mai 1897 veröffentlicht. Und gepflegtes Gruseln ist am hellen Tag, womöglich noch im Sonnenschein, einfach ein Unding.

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