Den Schnitzer ins Positive umgedeutet
Noch nicht einmal eine Woche wieder aktiv, aber bis zu diesem Freitag, 5. April 2024, häufen sich Fehler und Versäumnisse. Nahezu unverzeihlich: Am 2. April feierte die BÜCHER-HEIMAT ihren zweiten Geburtstag.
Glückwunsch nachträglich, heißt es da ja gemeinhin. Wobei die Tatsache, dass mir der Geburtstag durch die Lappen ging, durchaus auch positiv gedeutet werden kann. Die BÜCHER-HEIMAT ist so sehr fester Bestandteil Bad Harzburgs, dass man sie fast als alltäglich wahrnimmt. „Es ist ein Geschenk, dass es dich gibt“, wäre vom Titel her zwar das passende Buchgeschenk, allerdings geht es darin vornehmlich darum „deinem Selbstwertgefühl Flügel wachsen“ zu lassen.
Ausreichend Selbstwertgefühl sollten alle rund um die BÜCHER-HEIMAT gewonnen haben. Es hilft, sich bisweilen den Werdegang von Dirk Junickes erster Idee über die Planungen mit Sonja Weber bis zum unglaublichen Einsatz der vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Erinnerung zu rufen.
Das Ergebnis spiegelt sich nicht allein in hervorragenden Umsatzzahlen wider. Die BÜCHER-HEIMAT ist zu einem soziokulturellen Treffpunkt geworden, der die Innenstadt nachhaltig belebt und der weit über die Stadtgrenzen hinaus Beachtung findet.
Dass die BÜCHER-HEIMAT solch ein Treffpunkt werden konnte, ist ohne Frage auch in dem enormen und kostenfreien Veranstaltungsangebot begründet, für das Monika Runge federführend verantwortlich ist. Auch die großartigen Lesungen ließen sich ohne die vielen helfenden Hände nicht realisieren. Wer sich nicht mehr an alle Abende erinnern kann, wird hier bei einem Blick in den Rückspiegel fündig.
Angesichts des verpennten Geburtstags sind die anderen Versäumnisse eher lässliche Sünden. Zumal aufmerksame Leser wie Hans Joachim Stehr meinen allerersten Fauxpas sofort korrigierten: Der vergangene Sonntag war nicht der 90., sondern der 91. Tag des Jahres – ich hatte das Schaltjahr aus den Augen verloren.
Einmal im Fluss, habe ich am 2. April auch gleich noch den „Internationalen Kinderbuchtag“ (International Children’s Book Day) übersehen. Was in einer Stadt, die seit 35 Jahren das Eselsohr als Jugendbuchpreis vergibt, schon als arges Versäumnis gewertet werden muss.
Das erste Eselsohr ging 1989 an Klaus Kordons „Wie Spucke im Sand“, der bislang letzte Preisträger war 2022 Dirk Reinhardt mit seinem Cyber-Thriller „Perfect Storm“. In diesem Jahr steht die nächste Verleihung an, die Jury um die Harzburger Aktion liest sich bereits fleißig durch die Shortlist.
Noch schnell die Erinnerung an ein großes Jubiläum: Heute vor 150 Jahren (1874) wurde die Operette „Die Fledermaus“ von Johann Strauss mit dem Libretto von Karl Haffner und Richard Genée in Wien uraufgeführt. Unbestritten der Höhepunkt der klassischen Wiener Operette. Die Biografie „Johann Strauß“ liefert dazu gleich im Doppelpack „Vater und Sohn in Wort und Bild“. Und dem Walzerkönig angemessen „mit Goldprägung“.